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Zeitschrift
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
Herausgegeben
von den Geschäftsführern,
in Halle Dr. M Aller, in Leipzig Dr. Fleischer,
Dr. SehlottmaBB, Dr. Loth,
unter der verantwortlichen Redaction
des Prof. Dr. Otto Loth.
Zwei und dreissigfster I^a.nd.
Hit 8 Tafeln.
Leipzig 1878 *
in Coinmission bei F. A. Brockhaus.
P49
r
I n li a, 1 t
des zwei und dreissigsten Bandes der Zeitschrift der Deutschen
Morgenl&ndischen Gesellschaft
8«lta
N»cbricbteo fiber Angelegenbeiten der D. M. 6 I
ProtokoUamcber Bericht aber die Oeneralversammlong zu Wiesbaden III
Eaitract ans der Rechoong über Einnahme and Ausgabe bd der Casse der
D. M. G. 1876 Vm
Peraonalnachricbten X. XV. XIX. XXV
VerseichniM der für die Bibliothek eingegangenen Scliriften o. s. w.
XI XVI. XX. XXVI
Vendehni» der gegenwilrtigen Hitglieder der D. M. G. . XXXI
Verzeichnis» dor gelehrten Körperschaflen und Institute , die mit der
D. M. G. in Schriftenanstausch stehn XLII
Veneichni« der auf Kosten der D. M. G. veröffentlichten Werke . XLIII
Di« Scholflicher und die Scholastik der Muslime. Von A. Spretujer
Das Zahlwort Zwei im Semitischen. Von F. W. M. Pkiiippi
Prftkrtica. Von Siegfried GoUUchmidt
Geschichte der achtzehnten ogyptischen Dynastie bis zum Todo Tutmes III,
Von Alfred Wiedemann. II
Proben aus Victor von Strau.H.s' Schi-king-Uebersotzunp mit Text und Ana-
lyse. Von Georg von der Gabelentz
I^ derhifn-cment des in.scriptions da Safa. Par Joseph HaUvy
IH« neueren Kesultato der HOmorischen Forschung. Von FrU* Hotnmel
7mt semitischen Epigraphik. V. Metrum und Reim auf einer ägyptisch
aram&isclien In.<H;hrift. Von K. SchloUniann ....
1
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187
} 3?r5 70
Seit«
Öliristlich-pHlästineusischo Inschriften. Von TTi. NöUUTee .199
Ein neuor hin^arischor Fund. Von J. H. Mordtmann jr. . 200
Einige Bemorliunpon zn Herrn Müllers „Himjarischen Stndien". Von
J. H. MorcUmann jr 203
Aus einem Briefe des Herrn J. HaUvy . . , 206
Zu Rückerts Grammatik, Poetik und Uhotorik der Perser. Von H. L.
Fleuicher. U 225
Uober den Ursprung der altpersiscbon Keilschrift. Von W. Deecke 271
Indra nach dun Vorstellungen dos Mahäbhftrata. Von Adolf UoUamann 290
Ueber muhammedanische Polemik gegen Ahl al-kitAb. Von Ign. Ooktrihar 841
Zur polomischen liiteratur. Aus Uriofou der Horrou A. Müller und Stein-
achneitler 388
Aus einem Bri<)fe dfM Herrn HaUvy 395
Aus Briefen dos Herrn K. HivUy 397
Eine MUnsu von der malaiischen Halbinsel. Von K. Himly . 399
Die Hahosprache. Von Leo Rdniach 415
tfakob von Edcssa über den 8chem bammophorasch und andere Qottee-
namen. Von Eberhard Nestle
Die ^'obhana stutayas des ^'obhana muni.' Von Herrn. Jacobi
Bvriclit über den HsomnAnischen Diulect. Von A. H. Schindler
Die Nunation und die Mimation. Von David Heinrich Müller
Mythologische MiscoUon. Von J. H. Mordtmann jr.
465
609
535
542
552
KiOanior im Awostft. Von Th. Noldeke 570
Ueber eine Stelle des Aitareyäranyaka. Von Th. Aufrecht .573
Nachträglidie Bemerkungen zu der zweiten Auflage des Rigveda. Von
rh. Aufrecht 575
Zur Chemie der Araber. Von Eilhard Wiedemann .... —
Ueber eine Tabar!-Hand»chrift. Von O. Lotit 581
Aus Briefen der Herren Em*t Kuhn und D. H. Müller .584
Beitrag zur Geschichte der chinesischen Grammatikon und zur Lehre Ton
der graromatischon Behandlung der chinesbchen Sprache. Von Georg
von der Gabelentz 601
Seite
Die Lieder des Kurgvolkos. Von A. Größter 665
Bemerkungen sn dem Wortlaute der Emunot we-I)eot. Von M. Wolff . 604
"lOKf ursprüngliches Substantiv zu trennen von — ^ UJ (— ^ib) , ursprüng-
lichem Pronominalstamm. Von Früz ffommel .708
Varena. Von Fr. Spiegel 716
Ueber die Endung kart, kert, gird in Städtenamen. Von A. D. Mordt-
mann 724
Arabische Acrzte und deren Schriften. Von Af. Steinschneider. III. . 728
Ammada tes-Elagabalus. Von G. RetUtlttb 733
MisceUe. Von Th. Aufrecht 734
Berichtigungen und Nachtrüge zu dem Scholion dus Jakob von Edessa
über den Schcm hammephorasch. Von E. Nestle .735
Zo NesUe's AuiJ$atz S. 465. Von G. Hoffmann 736
Zar polemischen Literatur. Von A. Müller 737
Bibliographische Anzeigen: KA9ividy&!iudhauidhih. The Paudit, a monthly
joamal etc. — Kaufmann , Geschichte der Attributenlehre. —
Gautier, ad-dourra al-ftkhira 208
— — Semitica von P. de Lagarde. — Bibliotheca ludica. Nos.
227—236. New Series 231—386 401
— — Einleitung in das Alte Testament von Fr. Bleek. 4. Aufl.
von J. Wellhansen. — Le papyrus fundnüre de Soutimes par
Guieysse et Lefibure. — KoSiU, Fünf Streitfragen der Ba.'^-renser
und KAfemcr 586
— -- ßregorii Bar Fibbraya in ovang. Ich. commont. Ed. li.
Srhtnartz. Oregorii Abulfaragii B. E. in act. aiM)!>t. ut opi»t. oathul.
adnot. Syriace o. r. M. KUimroth. — C. Abel, Koptischü Unter-
«uchuMgon. Der»., Zur aogypti.schon Etymologie . 7;{H
Ueber die Frage des Motnimb und dos Koimos in der InscIirifTl von Car-
|>6ntrH!>. Von Schlottmann 767
Zur Nachricht 768
Berichtigungen (Vor)l. 414. 600
Namenregister \
\ . .709
Sachregister f
Tiri J: Za Seiu
rVi-i ■.'iJissü^rii^ TTir^f - 153
Is'hK-iT , ' FL I i n 167
Lr-ä-icr XiLii&^'ii« Xt^:-* 399
Nachrichten
über
Angelegenheiten
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
Behufs ftiner allgemeinen Revision der Gesellscliaftsbibliothek
ersuchen wir unter Hinweis auf §§ 2 und 6 des Bibliotlieksregle-
ments (Zeitsehr. XXVIII S. VIII f.) alle Mitglieder der D. M. G.,
welche Bücher oder Handschriften der Bibliothek vor dem
I.Januar 1878 entliehen und bisher nicht zurückgesendet haben,
die Ablieferung derselben bis spätestens den 15. Juni d. J. be-
wirken zu wollen.
Halle und Leipzig, Mai 1878.
Die Bibliotheksverwaltung der I). M. G.
Prof. Müller. Prof. Fleischer.
Zeitschrift
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
Herausgegeben
von den Geschäftsführern,
in Halle Dr. Mflller, in Leipzig Dr. Fleischer,
Dr. 8«lilottmaBB, Dr. Loth,
unter der verantwortlichen Redaction
des Prof. Dr. Otto Loth.
Kwei -nnd dreissig^Rter IBand.
Mit 8 Tafeln.
Leipzig 187R *
in Commission bei F. A. Brockhaus.
P49
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1/.3D.
I n li et i t
des zwei und dreissigsten Bandes der Zeitschrift der Deutschen
Morgenländischen Gesellschaft.
Seite
Nachrichten ober Angelegenheiten der D. M. 6 I
Protokollarischer Bericht über die Oeneralversammlang zu Wiesbaden III
Eztract ans der Rechnung über Einnahme und Ausgabe b^ der Casse der
D. M. G. 1876 Vm
Per»nalnachrichten X. XV. XIX. XXV
Verseichnias der für die Bibliothek eing^angenen Schriften u. s. w.
XI. XVI. XX. XXVI
Verzeiehnl» der gegenwärtigen Hi^lieder der D. M. O. . XXXI
Verzeichnias der gelehrten Körperschaflen und Institute , die mit der
D. M. G. in SchriflenausUusch stehn XLII
Verzeichnis» der auf Kosten der I). M. G. veröffentlichten Werke . XLIII
Die SkhuUXcher und die Scholastik der Muslime. Von A. Sprenger
Das Zahlwort Zwei im Semitischen. Von F. W. M. Philippi
Pr&krtica. Von Siegfried GoUUchmidt
Geschichte der achtzehnten ogyptbchen Dynastie bis zum Tode Tutmes III.
Von Alfred Wiedemann. II
Prf>bon aus Victor von StraiLss' Schi-klng-Ueborsetzung mit Text und Ana-
lyso. Von Georg inm der Oahdentz
Le derhiffrcmont des inscriptions du Safa. Par Joseiph HaUvy
IM« neueren Resultate der samorischen Forschung. Von Fritz Hoininel
7mt semitischen Kpigraphik. V. Metrum und Reim auf einer ägyptisch'
anuntischen Inschrift. Von K. Schlottmann ....
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J 3?v ? 70
Seite
(%rtstIich-piilistineii!>iM>lie In-tcliriften. Von Th. NöUehe .199
Ein nen^sr himjariscber Fun<l. Von J. //, MonUmanit jr. . 200
Einige Bemc-rliungffii zn Heim Miilier's ..HimjarLieiien Studien". Von
J. //. Mordtmann jr. 203
Aus einem Briefe dos Herrn J. Halery . . , ... 206
Zu KücliertA Gramnistik, Poetik und Klietorik der Pener. Von H. L.
Fläw:her. H 225
Ueber den Urspnuig der altpersischeii KoiLichrift. Von W. Deecke 271
Indra nach den Vorstellungen des MahäbhAniU. Von Adolf HoUamann 290
Ueber muliammedanLwhe Polemik gegen Ahl al-kItAb. Von Ign. Goldtther 311
Kar pr>lomi.srhon J^itoratur. Aus Uricfou der Herren A. AfüUrr und Stein-
Bchneitler 388
AuH einem Briefe d^ Herrn UaUvy 395
Au8 Briefen dos Herrn K. HivUy 397
Eine Münze von der malailsclien Halbinitel. Von K. Hintly . 399
Die Hahoftpnchc. Von Leo Reinüch 415
Jakob von Edcssa über den 8chom bammophonucb und andere Oottee-
namen. Von Eberhard Nestie
Die ^obhana »tutayas des ^Vibhana muni.' Von Herrn. Jacobi
Bericht Über den SsomnAniwhen l>ialect. Von A. H. Schindler
Die Nunation und die Mimation. Von David Heinrich Müller
Mythologische Mbcollon. Von J. H. Mordtmann jr.
465
509
535
542
552
KiOi^nior im AwostA. Von Th. Mldeke 570
Uebor eine Htolle dos Aitareyfiranyaka. Von Th. Aufrecht . .573
Nachtrftglicho Bumoikungen zu der zweiton Auflage des Rigveda. Von
Th. Aufrecht 575
Zur (Chemie der Araber. Von Eilhard Wiedemann .... —
Ueber eine Tabart-Handschrift. Von O. Lotit 581
Aus Briofou der Herren Ernst Kuhn und D. H. Müller .584
Beitrag zur Geschichte der chinesischen Grammatiken und zur Lehr» Ton
der grammatischen Behandlung der chinesischen Sprache. Yon Georg
fH/M tltr (hibelentz 601
Seite
Die Lieder des KurgvollEos. Von A. Größter 665
Beraerknngen sn dem Wortlaute der Emunot we-Deot. Von M. Wolff . 694
ICK, ursprüngliches Substantiv zu trennen von — ^U3 (~^ lÖ) , ursprüng-
lichem Pronominalstamm. Von Fritz Hammel .708
Varena. Von Fr. Spiegel 716
Ceber die Endung kart, kert, gird in Städtenamen. Von A. D. MortÜ-
mann 724
Arabische Aorzte und deren Schriften. Von M. Steinschneider. III. . 728
Ammudates-Elagabalus. Von G. Retlsloh 733
Miacelle. Von Th. Aufrecht 734
Berichtigungen und Nachträge zu dem Scholiun dus Jakob von Edessa
über den Schem hammephorasch. Von E. Nestle . . .735
Zu Nestle's Aufsatz S. 465. Von G. Hoffmann 736
Zur polemischen Literatur. Von A. Müller 737
Bibliographische Anzeigen: KftfividyAsudhänidhih. The Paiidit, a monthly
Journal etc. — Kaufmann , Geschichte der Attributenlehre. —
OautieTj ad-dourra al-fäkhira 208
— — Semitica von P. de Lagarde. — Bibliotheca Indica. Nos.
227—236. New Series 231—386 401
— — Einleitung in das Alte Testament von Fr. Bleek. 4. Aufl.
von J. WeUhansen. — Lo papyrus fun^raire de Soutimes par
GtUeysse et Lefibure. — KoSut, Fünf Stroitfragon der Ba.^reusor
und Kfifenser ........... 586
— — Gregorii Bar Kbhraya in ovang. loh. commont. Ed. H.
Schtoartz. Gregorii Abulfaragii B. K. in act. apost. ot opist. cjithul.
«dnot. Syriace e. r. M. KUimroth. — C. Abel, Koptische Unter-
»uchungon. Der»., Zur aogj'ptischon Etymologie . <:{8
Ueber die Frago des Metrums und dos Roimos in der Inschrift von Car-
pentras. Von Schlottmann 767
Zur Nachricht . .768
Berichtigungen (Vor)l. 414. 600
Namenregister i
Kacbregister I
769
Beilagen:
XXXIII. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner.
Mittheilung. Von D. ChwoUon.
Erklärung. Von A. Harkaoy.
Tafeln: Zn Seit«
(Druck) Chinesische Texte 153
{SaA-Inschriften \
\ PI. I & II .167
„Alphabets sud-s^mitiques" I
(Autogr.) Altpersische u. a. Keilschriften. Taf. I— IV .271
(Lithogr.) Malaiische Münze 399
Nachrichten
über
Angelegenheiten
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
Behufs einer allgemeinen Revision der Gesellscliaftsbibliothek
ersuchen wir unter Hinweis auf §g 2 und 6 des Bibliotlieksregle-
ments (Zeitschr. XXVIII S. VIII f.) alle Mitglieder der D. M. G.,
welche Bücher oder Handschriften der Bibliothek vor dem
1.. Januar 1878 entliehen und bisher nicht zurückgesendet haben,
die Ablieferung derselben bis spiltestons den 15. Juni d. J. be-
wirken zu wollen.
Halle und Leipzig, Mai 1878.
Die Bibliotheksverwaltung der D. M. G.
Prof. Müller. Prof. Fle\ac\iOT.
Zeitschrift
der
Deutschen Morgenländischen GeseilschafL
Herausgegeben
von den Geschäftsführern,
in Halle Dr. MUller, in Leipzig Dr. Fleischer,
Dr. SehloUmann, Dr. Loth,
unter der Terantwortlichen Bedaction
des Prof. Dr. Otto Loth.
Zwei und dreissigfster 1^a.n<l.
Mit 8 Tafeln.
Leipzig 1878 *
in Cominission bei F. A. Brockhaus.
Seito
ÖlirtsÜich-pRiäatineiisische Inschriften. Von Th. NöldeTce .199
Ein neuor hin^arischor Fund. Von J. H. MoriÜmann jr. . 200
Einige Bemerkungen m Herrn MiUler's „Himjarischen Studien". Von
J. II. Mordtmann jr 203
Aus einem Briefe des Herrn J. HaUvy ....... 206
Zu Rückerts Grammatik, Poetik uud Uhetorik der Perser. Von H. L.
Fleischer. H 225
lieber den Ursprung der altpersisdien Keilsclirift. Von W. Deeche 271
Indra nach den Vorstellungen dos NahftbhArata. Von Adolf Hotimnann 290
Ueber muhammedanische Polemik gegen Ahl al-kitäb. Von Ign. Goldeäter 341
Zur polemischen Literatur. Au» Briefen der Herren A. Müller und Stan-
achneider 388
Aus einem Briefe d^s Herrn Halivy S95
Aas Briefen des Herrn K. Himly 397
Eine Mfinze von der malaiisclien Halbinsel. Von K. Himly . 399
Die Sahoeprache. Von Leo Beinisch 415
Jakob von Edossa über den Schem hammephonuch und andere Gottes*
namen. Von Eberhard üestie
IHe ^bhana stutayas des 9<>bhana muni.' Von Herrn. Jacobi
Bericht Über den SsemnAnischen Dialect. Von A. H. Schindler
Die Nunation und die Mimation. Von David Heinrich Müller
Mythologische Miscellen. Von J. H. Mordtmann jr.
465
509
535
542
552
KuJÄuier im AwostÄ. Von Th. NöUieke 570
Ueber eine Stelle des Aitaroyäranyaka. Von Th. Aufrecht .573
Nachträgliche Bomeikungeu zu der zweiten Auflage des Rigveda. Von
Th. Aufrecht 575
Zur Chemie der Araber. Von Eilhard Wiedemann .... —
Ueber eine Tabari-Handschrift. Von O. Loth 581
Ans Briefen der Herren Emet Kuhn und D. II. Müller .584
Beitrag sur Geschichte der chinesischen Grammatiken und zur Lehre von
der grammatischen Behandlung der chinesischen Sprache. Von Georg
von der Gabelentz 601
I n li a, i t
des zwei und dreissigsten Bandes der Zeitschrift der Deutschen
Morgenlftndischen Gesellschaft.
Seite
Nacbrichten Qber Angelegenheiten der D. M. 6 I
Protokollarischer Bericht über die Oeneralversammlang zu Wiesbaden III
Eztnet ans der Rechnung Über Einnahme und Ausgabe bdl der Casse der
D. M. G. 1876 VUI
P«nonalnachrichten X. XV. XIX. XXV
Yeraeiehniss der für die Bibliothek eingegangenen Schriften u. s. w.
XI. XVI. XX. XXVI
VeneiduÜH der gegenwärtigen Hitglieder der D. M. O. . XXXI
Verzelchniss der gelehrten Körperschaften und Institute . die mit der
D. M. G. in Schriftenaustausch stehn XLU
Verzeicbnii» der auf Kosten der D. M. G. veröffentlichton Werke . XLIII
Die Schulflkher und die Scholastik der Muslime. Von A. Sprenger
Da» Zahlwort Zwei im Semitischen. Von F. W. M. Phüippi
Prikrtica. Von Siegfried Goldschmidt
Geschichte der achtsehnten ogyptischen Dynastie bis zum Todo Tutmes III.
Von Alfred Wiedemann. II
Proben aus Victor von Straiuis' Schi-king-Uebersutzung mit Text und Ana-
lyse. Von Georg von der Gabelentz
Le dcfhifft-ement des iuscriptions du Safa. Par Joseph HaUvy
Irte neueren Resultate der HUmorisrlien Forschung. Von Fritz Hammel
7mt !>emitisch«n Epigraphik. V. Metrum und Reim auf einer ägyptisch
aramüttcben Inschrift. Von K. Schlottmann ....
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J 36} 70
Seite
(^riHtlich-iMtlftstinnnsiscIio Insrlirifton. Von Th. NÖldeke . 199
Hiu iiou(<r hin^Krischor Fund. V«n J. H. Afordtmann jr. . 200
Kinifco Kvnii>rkun|;<>n im llomi Müllers „Hirnjarischen Studien". Von
./. //. AtortÜmann jr 203
Aus chiein Hriofo don Ilorrn J. HaUvy ....... 206
Zu Rückert» Gramroatik, Poetik und Khetorik der Perser. Von H. L.
FUun'her. II 225
rolH»r den rrspnuip der »Itpenischen KciLichrifl. Von W. Deeeke 271
Indra iMrh don Vontellunjrcn des MahAbhftrat«. Von Adolf Holtamann 290
U«ber mnhammcdanLwhc Polemik ßcpen Ali! al-kiUb. Von Ign. Goldnher Sil
Zur iMtlemisrhen I<iteratur. Aus Bricfou der Herren .-I. AfüUcr und Sfam-
mrhHfüÜT 388
Aus einem Briefe d(M Herrn Hal^ry S95
Aus Briefen des Herrn A'. Html;/ 397
Kine Müme von der malaiischen Halbinsel. Von K. Hinüy . . 399
IM« Saho»pnrhe. Von Leo Rtimitek 415
Jakob von bMos»» über den Sehern hammephonuch und andere Gott«»-
namen. Von Eberhard NtatU
IMe <^\>bhaua »tuuyas de» ^'t^bhana mnni' Von Herrn. Jacobi
IWrichi über den Ssemnänischen IHalect Von A. H. SekimUer
IMe Nunatiim ati«i die Mimarion. V<>n David Heinriek Müller
Hx^hcic<s^»^cht MtMellen Von J. U. Mordtmeum jr.
4«5
509
535
542
552
Ka.U£ier im Avwtä V^^n Tk. XöldeJir ... .570
Vetvr eise Stolle de» AiurajvanTvka Von Tk. AmfrevMi 573
NaehtrifSeh« Kcmeik^nfec ib der iweiten Anda^ de» Kipreda. Von
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UeKrr <ir.e TaSixvHa:ii>chrift. Vcc O Loik . . 5S1
A» BrMfcc der Heine £r%ii f tJkn c&d D. H. MiUer . 584
Vcrs^kf nr G^Käkhte :^f chisescKfe-rc tt^raKaunken vxfi nr Lckr» voa
i«c fna&ftäKbsc Be*.ar»rf'T-y f «r cü=«iSKh«& Sfncbe Vce G^erf
Seite
IM« Lieder des Kargvolkes. Von A. Graeter 665
Bemerkungen m dem Wortlaute der Emunot we-Deot. Von M. Wolff . 694
ITDR, ursprüngliches Substantiv zu trennen von — ^ p (— ^tÖ) , ursprüng-
lichem PronominaLitamm. Von Fritz Hommd .708
Varena. Von Fr. Spiegel 716
üeber die Endung IcaH, kert, gird in Städtenamen. Von A. D. MortU-
mann 724
Arabische Aorzto und deren Schriften. Von M. Steinschneider. III. 728
Ammudates-Elagabalus. Von G. Reilulitb 733
MisceUe. Von Th. Aufrecht 734
Berichtigungen und Nachträge zu dem Scholion dus Jakob von Edossa
über den Schom hammephorasch. Von E. Nestle .... 735
Zu Nestle's An&atz S. 465. Von G. Hoffmann 736
Zar polemischen Literatur. Von A. Müiler 737
Bibliographische Anzeigen: KAfividyftsudhänidhih. The Patidit, a monthly
jonmal etc. — Kaufmann^ (beschichte der Attributenlehre. —
Oautier^ ad-dourra al-fMüiira 208
— — Semitica von P. de Lagarde. — Bibliothoca Indica. No».
227—236. New Series 231—386 401
— — Einleitung in das Alto Testament von Fr. Bleek. 4. Aufl.
von J. Wellhausen. — Lo papynis funörairo de Soutimes par
Guieytse et Lefibure. — KohU, Fünf Streitfragen der Basreusor
und Kftfßuser 586
— Gregorii Bar Ebhraya in cvanjj. loh. commont. Kd. R.
Schwartz. Gregorii Abulfaragii B. E. in nct. apost. ut epist. c-athol.
adnot. Syriace o. r. M. Klamroth. — C Abel, Kuptischti Uiitur-
suchungon. Der«., Zai aop}'pti.schon Etymologi« . 7.'JS
Ueber die Frage des Motrumü und des Reimes in dor luM-hrifl voti Car-
pentras». Von Schlottmann .767
Zur Nachricht 768
Berichtigungen (Vor)l. 414. 600
Namenregister i
i 769
Sachregister J
Beilagen:
XXXin. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner.
Mittheilung. Von D. ChooUon.
Erklärung. Von A. Harkavy.
Tafeln: Za 6«tte
(Druck) Chinesbche Texte 153
Safll-Inschriften
„Alphabets sud-s^mitiques"
(Autogr.) Altpersische u. a. Keilschriften. Taf. 1— IV .271
(Lithogr.) Malaiische Münze 399
{San-Inschnften i
\ PI. I & n .167
„Alphabets sud-stimitiques" I
Nachrichten
über
Angelegenheiten
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
J
Behufs einer allgemeinen Revision der Gesellscliaftsbibliothek
ersuchen wir unter Hinweis auf §§ 2 und 6 des Bibliotlieksregle-
ments (Zeitschr. XXVIII S. VIII f.) alle Mitglieder der D. M. G.,
welche Bücher oder Handschriften der Bibliothek vor dem
I.Januar 1878 entliehen und bisher nicht zurückgesendet haben,
«lie Ablieferung derselben bis spätestens den 15. Juni d. J. be-
wirken zu wollen.
Halle und Leipzig, Mai 1878.
Die Bibliotheksverwaltung der D. M. G.
Prof. Müller. Prof. 'PleiBclaöT.
Zeitschrift
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
Herausgegeben
von den Gesohäftsfülirem,
in Halle Dr. M Oller, in Leipzig Dr. Fleiseher,
Dr. Sehlottmann, Dr. Loth,
unter der verantwortlichen Redaction
des Prof. Dr. Otto Loth.
Zwei -and d.reisBigrster T)a.n<l.
Mit 8 Tafeln.
Leipzig 1878 *
in Cominission bei F. A. Brockhaus.
S«tto
(^ristUch-pHlästinoiiaische Inschiifton. Von Th. NöltUke .199
Ein neuer hin^ariitclior Fund. Von J. H. MoriÜmann jr. . 200
Einige Bemorkungon zu Hemi Müllers „Hin^ariscbea Studien". Von
J. H. Mordtmann jr 203
Aus einem Briefe des Herrn J. HtU^vy . . , 206
Zu Rückerts Grammatik, Poetik und Klietorik der Perser. Von H. L.
Fleücher. II 225
Ueber den Ursprung der altpersisdien Keilschrift. Von W. Deeche . 271
Indra nach den Vorstellungen dos MahäbhÄrata. Von Adolf HoUtmann 290
Ueber mubammedsnische Polemik gegen Ahl al<kitAb. Von Ign. Qoldnher Sil
Zur polemischen Literatur. Aus Briefen der Herren Ä. Müller und Stein-
schneider 388
Aus einem Briefe d^s Herrn HaUvy 395
Aas Briefen des Herrn K. Himly 397
Eine Münze von der malaiischen Halbinsel. Von K. Uimly . 399
Die Sahosprache. Von Leo Reinisch 415
Jakob von EdossH über den Sehern hammephorasch und andere Gottes-
namen. Von Eberhard Nestle
Die ^bhana stutayas des ^bhana muni.' Von Herrn. Jacobi
Bericht Über den SsemnAnischen Dialect Von A. H. Schindler
Die Nunation und dio Mimation. Von David Heinrich Müller
Mythologische Miscellon. Von J. H. Mordtmann jr.
465
509
535
542
552
Kajänier im AwostÄ. Von Th. Nöldeke 570
Ueber eine Stollo dos Aitaroyäranyaka. Von Th. Aufrecht .573
Nachträgliche Bumeikungon zu der zweiten Auflage des Rigveda. Von
Th. Aufrecht 575
Zur Chemie der Araber. Von Eilhard Wiedemann .... —
Ueber eine Tabari-Handschrift. Von O. Loth 581
Aus Briefen der Herren Ernst Kuhn und D. H. Müller . 584
Beitrag zur Geschichte der chinesischen Grammatiken und zur Lehre von
der grammatischen Behandlung der chiuosbchen Sprache. Von Georg
von der Gobelentz 601
Inhalt
des zwei und dreissigsten Bandes der Zeitschrift der Deutschen
Morgenländischen Gesellschaft.
Seite
Nachrichten fiber Angelegenheiten der D. M. O I
Protokollarischer Bericht über die Generalversammlung zu Wiesbaden III
Eztract ans der Rechnung über Einnahme und Ausgabe bell der Casse der
D. M. G. 1876 Vm
Personalnachrichten X. XV. XIX. XXV
Veneichniss der für die Bibliothek eingegangenen Scluriften u. s. w.
XI. XVI. XX. XXVI
Verzdehnias der gegenwärtigen Mitglieder der D. M. G. . XXXI
Verzeichniss der gelehrten Körperschaften und Institute , die mit der
D. M. O. in Schriftenaustausch stehn XLII
Verzeichnis» der auf Kosten der D. M. G. veröffentlichten Werke . XLIII
Die Schulfiicher und die Scholastik der Muslime. Von A. Sprenger
Das Zahlwort Zwei im Semitischen. Von F. W- M. Phüippi
PrAkrtiea. Von Siegfried Goldschmidt
Geschichte der achtzehnten ogyptischon Dynastie bis zum Tode Tutmes III
Von Alfred Wiedeinann. II
Probon aus Victor von Straas-s' Sclii-king-Uobersetzunji mit Text und Ana-
lyse. Von Georg von der Gabelentz
I<e dechiffrcmcnt des in.Horiptions du Safa. Par Joseph UaUvy
IH« neueren Resultate der sumerischen Fr>rschung. Von Frit» Hominel
Zur semitischen Epigraphik. V. Metrum und Reim auf einer ägyptisch
anunäittcben Inschrift. Von K. SchloUmann ....
1
21
99
113
\!)3
167
177
187
} r?fr? 70
dftrUtlich-palKstinensische Inschriften. Von Th. NöUUlee 199
Ein neuer hin^jarischor Fund. Von J. H. MortÜmann jr. . 200
Einige Bemerkungen zu Herrn Müllers „Hiinjari.schen Studien". Vnu
J. U. Mordltnann jr 203
Aus einem Briefe des Herrn J. UaUvy ....... 206
Zu Kückerts Grammatik, Poetik und Khetorik der Perser. Von H. L.
Fleucher. 11 225
Ueber den Ursprung der altp«rsi»chen Keilschrift. Von W, Dtecke . 271
Indra nach den Vorstellungen dos Mahäbhftrata. Von Adolf HoUfnnann 290
Ueber muhammedanische Polemik gegen Ahl al-kitAb. Von Ign. Goldsiher 341
Zur polemischen Literatur. Aus Briefen der Herren A. MüUcr und Stein-
Khneider 388
Aus einem Briefe d^ Herrn Halivy 395
Aus Briefen des Herrn K. Himly 397
Eine Mfinze von der malaiischen Halbinsel. Von K. Himly . 399
Die Sahospraeho. Von Leo Retniach 415
Jakob von Edossa über den Schem hammephorasch und andere Oottee-
namen. Von Eberhard JNettU
Die (^bhana stutayas des ^bhana muni.' Von Herrn. Jacobi
Bericht aber den SsemnAnischen Dialect Von A.. H. Schindler
Die Nnnation und die Mimation. Von David Heinrich Müller
Mythologische Miscollon. Von J. H. Mordtmann jr.
465
509
535
542
552
KiÜ^ie'" *m AwestA. Von Th. Nöldeke 570
Ueber eine Stelle dos Aitareyäranyaka. Von Th. Aufrecht . .573
Nachträgliche Bemeikungen zu der zweiten Auflage des Rigveda. Von
Th. Aufrecht 575
Zur Chemie der Araber. Von Eilhard Wiedemann . . . . —
Ueber eine Tabarl-Handschrift Von O. LoÜi 581
Aus Briefen der Herron Ernst Kuhn und D. H. Müller .584
Beitrag zur Geschichte der chinesischen Grammatiken und zur Lehre Tcm
der grammatischen Behandlung der chinesbchen Sprache. Von Georg
von der Gabelentz 601
Seite
Die Lieder des Kargvolkes. Von A. Graeter 66ö
Bemerkungen sn dem WorÜante der Emunot we-Deot. Von M. Wolff . 694
■tWK, ursprüngliches Substantiv zu trennen von — ^TD (— ^ÄJ), ursprüng-
lichem Pronominalstamm. Von Fritz Hommel .708
Varena. Von Fr. Spiegel 716
Ueber die Endung kort, kert, gird in Städtenamen. Von A. D. MortÜ-
mann 724
Arabbche Aerzte und deren Schriften. Von M. Steinschneider. III. 728
Ammudates-Elagabalus. Von (r. Redulob 733
Miscelle. Von Th. Aufrecht 734
Berichtigungen und Nachträge zu dorn ächoliou des Jakob von Edossa
über den Schom hammephorasch. Von E. Nestle .... 735
Zu Nestle's Aufsatz S. 465. Von G. Hoffmann 736
Zar polemischen Literatur. Von A. Müller 737
Bibliographuche Anzeigen: KäfividyAsudhanidhih. The Pandit, a monthly
Journal etc. — Kaufmann , Geschichte der Attributenlehre. —
Gautier, ad-donrra al-fäkhira 208
— — Semitica von P. de Lagarde. — Bibliotheca Indica. Nos.
227—236. New Series 231—386 401
— — Einleitung in das Alte Testament von Fr. Bleek. 4. Aufl.
von J. Wellhatisert. — Le papyrus fundraire de Soutimes par
Guieysse et Lefibure. — KoStU, Fünf Stroitfragen der Basrenser
und Kftfcn.scr ........... 586
— — Gregorü Bar Ebhraya in evanp. loh. commont. Ed. R.
Schtoartz. Oroporii Abulfaragii B. E. in act. apost. ot opist. eathül.
adnot. Syriace o. r. M. Klamroth. —- C. Abel, Koptische Uuter-
üuchungon. Ders., 'Lux aogyptischon Etymologie . 7;i8
Ueber die Frage des Metrums und dos Reimes in der Inschrift von Car-
I>entrKä. Von Schlottmanri 767
Zur Nachricht . .768
Berichtigungen (Vor) 1. 414. 6(>0
Namenregister i ^^^^
Sachregister J
Beilagen:
XXXin. Versammlung deutacher Philologen und Scholmänner.
Mittheilung. Von D. Chtoolson.
Erklärung. Von A. Harkavy.
Tafeln: Zu Seit«
(Druck) Chinesische Texte 153
Saflk-Inschriften
„Alphabets sud-s^mitiques"
(Autogr.) Altpersbche u. a. Keilschriften. Taf. I— IV .271
(Lithogr.) Malaifsche HUnze 399
(Lithogr.) i *"" .. i PI. I & II .167
Nachrichten
über
Angelegenheiten
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
Behufs einer allgemeinen Revision der OesMllscliaftsbiblioiKek
ersuchen wir unter Hinweis auf §§ 2 und 6 des Bibliotheksrcj^le-
ments (Zeitschr. XXVIII S. VIII f.) alle Mitglieder der I). M. G.,
welche Bücher oder Handschriften der Bibliothek vor de ni
1.. Januar 1878 entliehen und bisher nicht zurückgesendet haben,
die Ablieferung derselben bis spUtestens den 15. Juni d. J. be-
wirken zu wollen.
Halle und Leipzig, Mai 1878.
Die Bibliotheksverwaltung der I). M. (i.
Prof. Müller. Prof. PloVachw.
j
Beilagen:
XXXIII. Versammlung deutitcher Philologen und Schulmänner.
Mittheilnng. Von D. Chjoohon.
Erkl&rung. Von A. Harkavy.
Tafeln: Zu Seit«
(Drack) Chinesische Texte 153
{SaA-Inschriften i
) PL I & II .167
„Alphabets snd-semitiques" J
rAutogr.) Altpersi^M:he u. a. Keilschriften. Taf. I— IV .271
iLithogr.) Malische Hünse 399
Nachrichten
über
Angelegenheiten
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
TV Protokollar. Berkhl über die Generalversammlung im Wiethaden.
für 1876. und di« Versammlung ertlieilt, du Mouitn tücht rorlieg«n, nuf Anti
di's Hn». G*>h,-R. Fl e« »eher dem Kaasirer DiScharge. £• fol(ft drr RedActiora
boricbt des Hru l'rof. Loth, der von dem Fortgange der Zeitsclirift und d
übrigeu PaUlicKtiunen der Gesplbcliafi KeuntnLss gibt. BoUoiisen's Aiugnbe d
MülavikJLgQimitDi ut in AngrifT gouommcn. Jedem (.'iiixelnen Bande der Zei
«chrift soll künftiüj; eia ulpbabetisches VurxMebniss der Antoreu tuid Titel
gefügt werdon. — Den \au Prof, 8chlottmaun abgefaasteu Secretariatsberid
vorliest H. Geh.-K. F leisebor. Nach Ausweis deaselben besteht die Gew^^J.
»cIihO ou^oublicklieli av\^ 474 urdentlicben. 25 correspondirenden and Ifi Ehre -^ki-
i]iit}(lk'dorn IHo Oi^m^I beilud hat für die bovor»teliende Ausgabo de;» TAbik_.vi
cinua Beitrag von miJiflestfus Iß^n^ Mftrk, ziihlbiir bis 1880, zugesichert.
FUnHclienitiiwudiiiui ist im Uülrnge vnti +üO,ftO M dorn lim- l>r. Uommel verlieb«
Herr Prof. Kabu vorliest den vriüseriscliaftlichen Jahresbericbt ffir 1876,' «Tl
und 2war den des Herrn Dr. v. d. G&beleutz Über die Ostaaieu und AfrÄJ
l)<:>trL'flreude Literatur, und alsdaun den seinigen über die literarischea
sibeiiiuDKün iiuf dem Ocbiete der allgemeinen und vergleicbundeii 8pmcbwis90>i
sl-IihA, sowie der imli^ehuii und altoranisebou Phiiolugie. E* folgt der Von
des Hm. Prüf. Snvelsberg über lykiscbo lusclmAen. Nach Fe»t<itel1ang d«
nüchstou Tagewrduung wird die Sitzung um 11 '/g Ubr geschlossen.
Im Attöchltu» »Q diene Sitzung vereinigen sich um 13 Ubr die Mitglied«rJ
des Deutschen Vereins zur H>for»chung von I*aläätina zur definitiven Grund
desselben. Hr. Prof. Kuutzscb gibt Nacbricbt von den bisherigen Betnühu
de» Comites und »tdlt die von demselben vereinbart<Mj Statuten xur l>eb»trt«J^
dio letztertj muss wogen vMrgerück.t«r Zeit um 1 L<br imterbrocbon werden; Ui^j
FortsetJtang wird auf morgen um 11 Uhr angesetzt.
Dritte Sitzung.
Wieabadeo d. 28. September 1877.
Bagj||i.ft||^ -Sitzung um 9*/« Ulir. Nacb Verlesung undl Genehmigung d«^ 1
Prolokolb der gestrigen Sitzung trügt der Präsident den Bibliotbcksbericli* |
des Hrn. Prof. Gosche vor. nAflh welchem ein Zuwachs von 137 neuen Noio-
mcm zu vcrzeiehneu ist. Ll Bezug auf die HenteUuug des Katalogs liegt ebl j
Antmg des Hm. Pmf. fJo^cbe vor:
,J)ie Generalversammlung wolle geiielitnigeu, da>w die Artikel der Zeitacbrilt
„in dun anzufertigenden Katalog der Bibliothek der Ge»elbchaft mltaufzuaeiiiaefD ,
„seien", und femer ein Antrag des Um. Prof. v. Kotb folgenden Inhalts:
„Für die Anordnung de.i Katalog» empfiehlt die O.-Vcrs. folgende Gnindsätse: |
„l. Vortek'hnot werden nur selbststvindig© SchrUlea, unter welche die b*-
„tuitiders pagiuirton Abdrücke, nicht aber auch Ausschnitte aus Sam m«l werke« J
„oder Zeit»>cbriften zu reebuen sind,
„ü. Die Haupteintbeilung goscbiobt nach Sprachen bez. LiteraturKweigen.
„3. Uuterabtheilungcu nach Sacbon, wie Philosophie. Mcdidn u. ». w. wer*
„den nur da gemacht, wo durch das Vorhandensein einer grössoron Anzahl voo
„Werken dieses Vorfniiren wünacbunswcrtb erHcbeint, s. B. bei Arabisch, Sanskrit.
„4. Dir Anordnung in jedem Theil bez. in jeder l'uterabthcsilung soll
PrvUilnHar. Bericht üher die Generalversammlutig «u Wieahutfen. V
ph«bvtiiich »ein tuich den Nmcdou der VorfnSAur Dubui ist lücht a\u-
das» b«kAtuiU« Rücbertitol uii ihrer Stelle «ufptfführt und diu Ver-
tteigefligt werden: z. VI. MithAbliärnttt siobo Vjmsä.
„$. Uebcrsotzangcu und ErkJHriiiigüii werdou znin OrigiiuU geatoUt.
„6. Ein Rvgütor ist uothwoudi^, wogvgon licn dieser Auordiiuug uiu be-
Iiid«x ontb«hrt worden kann.
3. In «Inom Allgemeinen Theil idnd nlle dlijunigon Worko zusaminou-
diu sich nicht uiitor die Kubrik eiiiir Sprachu briiij^eu liivft'U
nAucb hier Mud U[ttcriihtheiliiii};eii zulässig."
Der letztere Antrag wird nach kurzen Er<>rtcrunj;oii vuii der Vt«rsiiinmhuijr
nmcn, wudurib der cuijoro Autr»ig Fr<»f, GoBche's oluiv heäoudoru Ab-
hIs orlodi(^ zu betruciiton ist.
Herr Pfiuror Kösch stellt den Antrag, du» die Wühl der Vonit*nda-
der noch während des Vormittufpt vorgeiitjmrocf) werden !M>lle, »cht duti-
»her UAch Oegenbemorkungcn des Herrn Präsidcnteu wieder znrikk,
• Kiuniur urhilt Hr Tnif. Sociu diui Wort itur AbstHltunj,' seinem Jnhros-
ihtos; wüguu Kürzt} der üuit büsehrwiikt er sieb mit di« Darle^ugeti seiner
Jrnugeu um denselben. lir. Prot". Kautxsch berichtet über dia LDistiingeu
\ Atm Gebiete des HobrAiscben. Dr. La&dnuor'« Bericbt über das Unb-
bleibt unverloion. Die *n die Jahrectborichto zu knüpfende Di:»ciiMiun
uä den Nachmittag uugeaetzt. Dor Prfisideut spricht den Vcrfiisüuru
(Jfllurosbericble den Dank der GeselbchHft auü, welchem diui>e durch Erhebcu
I Sitx«u Ausdruck verleiht,
spricht Hr. C<.)n*btor.-I{. Dr. Wieseler über die Notliwündigkeit
oeoen» kritiMrhon Aus)^the dor Schriften des Joftophus und knfipft hieriin
^Aalivg: „die GeneralvorMunmlund; der D. M. O. miige die UeluTzeugunK
beo , Aois wogen der niaiigelhaft^in kritijic'beii Hesi-biüleiilieil dor bui*
Atugabeu der Scbrit\uu des Josephui» viue neue kritiüchu Äu»giibu dor-
«in dringendes Bedürfnis» sei, nnd den Vurstfind cr»iubeji , diese An-
heit uuauagoaetxt im Ange xn behHlten, ebne dudurch die Ge^ellachitn
einer GeldbeihaUb xu verpflichtou." Dersolbo wird uacIi eiuigeu Be-
dangen dor Horten Fleischer, GildomeUtor und Roth angenommen').
Dm II Ulir wird die gesteni abgebrochene Pobatto über die Sututou de»
Verein» zur Erforschung Paliatin»'« fortgesetzt; dicüelbuu werden
ntlicb genehmigt-, »ler Verein ist biermit dcÜnitiv gegriindtit,
STach einer kunten Zwischenpause hält um V£ Ubr Herr Halevy in fran-
eher Sprudle ottien Vortrag über die SafH-lnsiUriften •>. Die Sitzung wird
1*4 Uhr h\s NachmitUgY 3 Uhr ausgesetzt.
Nach Wiedureriiffhnug derselben wird luniichat «ur Neuwahl des Vorstandes
Ka scheiden sUtutcngeinäM aiUk die Herren Gusche, JQIg. Krohl,
ity Den Herrn Antragiktcller war unbckiwnt geblieben, daas eine kritische
dea volUtiludigeu Joscpliu» durch Hrn. Prüf, H. Niese in Marburg vor-
i«l, m der «Uo in WelrHcht kommendei) }I»ind«n'britten in K«m. VfMiodig.
pari» u. ». w. vt»rglicbeii worden sind Sie wird im Verliige dor Weid-
cli*n Buchhandlung fi-scboinou und der l>riick vormiiwichtlicli nocU im
1878 begonnen wurden^ J G
%) 8 u l*. Ifl?.
Red.
Zeitschrift
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
Herausgegeben
von den Geschäftsführern,
in Halle Dr. Mflller, in Leipzig Dr. Flelseher,
Dr. SehlottmaBB, Dr. Loth,
unter der verantwortlichen Bedaction
des Prof. Dr. Otto Loth.
Zwei Tind dreissigfster Ba.ii<l.
Mit 8 Tafeln.
Leipzig 1878 *
in Cominission bei F. A. Brockhaus.
Xn Vor», der für die Dihliotbek der D. M. O. dngcxf. Schrißen u.M. w.
4
Zu
No
10.
11.
12.
Vuu dur Kötiiyl. Aisi«t, GresaUschaft von Beiigalc>n:
Zu Nr. 5113 avA 594 BibIJotheca Indic*. New Serie». No. 376. 382.
8»ma VodA SanhitÄ, willi the Comioontary of SAyaim Acharyu. Erl by
Stttyftvrata SÄinuirami Vu! V. Fhsc I. II. Cftlc. 1877. 8. — No 377.
381 386 Ch»tur>'Hrpa-Chiutjlniain By HcinÄdri. Ed. by Pandita Phnra-
tacbatidra Siromani. ,A'ol. 11. Vrata-kharida. Faac. X, Xl. XO. ' t'atc. 1877.
8. — No. 378. Tlio Ain i Akbari liy Abul Fazl i Mubarak i "AUami, od.
by H Blothinanu. Fase. XXI Part U, No. fi. f'alc 1877 Fol -
No 37il niifl 380. Tho Akbamaaiah by Abul Fazl i Mub&rak i 'AlUmi,
ed. by Maubiwi 'Abdur-rahim Vol. 11, Fa^c. 11. Cak- 1877 Fol. --
No. S83. Onbhünn Gribya Sötra, witb a Commoiiniry by the Editor Ed.
by tTiaudrakfUita TarkiUaAkira. Fase. Vll. €»k. 1877. 8.
Von dor Köiiinl Goo^aph. GüselUchaft in I.<ondon:
Nr. 600. c. Procoodiugs of tho H. Geog^raph. Socioty, Vol. XXIL
I Ftiiblbbod Jnnuary lO'h, 1878. London. 8.
Von der Köiiigl. Prouss. Akad. d. Wissonsch. xu Herliu:
Zu Nr. 642. a. Monatsbericht d. K, Preuaa. Akad. d. Wlswnsch. zu Borliu.
Sept., Oct,, Nov.. Doc. 1877. Berlin 1877. 8,
Von dor Konigl Anatischen ZweiffposoUflchaft in Bombay:
Zw Nr. D37. Tho Journal of tho Bombay Branch of the li. Asiatic Booietyi"
Extm Number, 1877. No. XXXIV A. Vol. XII Bombay 1877. 8.
Von dor Kömgl. Asiatischon OosoUscliafl von Bootcnlon:
Zu Nr. 1U44 a. Journal of tho Aa. Soc. of Bim^al, »d. hy tho Natural
Histon' SocreUry. Now Sories. Vol. XI^V. Index, Titlepage, &c. to Vol
XhV.'Part II, 1876, Calc. 1877. — Vol. XLVI. Part II. No. II. 1877.
Calc. 1877. 8.
b Procoedings of the U. A». ßoc. of Beuga!. No. VI Juno 1877 Calc
1877. 8. — Rnlo» of tho B. As, Soc, of Bongal Kovised to Novcmbor ISth,
1876 Tale. 1876, 8. i
Von der Geograph. Gesellschaft in Paria: 4
Zu Nr. 1521 Bullüün do la Soclctc do Geographio Di^combro 1877
Paris 1877. JanvitT 1878. Paria 1878, 8.
Von dem jüdUih -theologbchon Seminar „Fnwnkol'scher Stiftung"
in Brösln u:
Zu Nr. 1831 Jahresbericht de» jüdLHcli-tbe<dogi5cht"tj St-minar» „Fraenkel'-
«eher Stiftung" Breslau, am Gedächtimatago des Stifter», d 27 Januar
1878. Voran geht: Da.<t Mathrmatischo im Talmud. HoleiiulilMiig und Er-
klärung der TaliDud^tolIcii mathtmatbchon Inhalts von Dr. ß. Zitckcrmann.
Bre»h*u 1878. Gr. 8. <S Kxpl.t
Vou dor Kütügl Bayer. Aknd. d. WiasoLisch. i\x München:
15- Zu Nr. 2387. Sitxungsberichto der philo». -philol und hi-^tor CI der k-
bayor. Akad. d. Wiueuach. zu Münchon. 1877. Hüft III. IV. Müncheo
1877. 8.
Von der Verlagsbuchhandlung J. V. Hinrichs:
Ztt Nr. J771. ZeitschriA fiir iipj'pt Kpra^-bo und AltcHhumsikundv, horansgeg.
von R. Lgpnu« unter Mitwirkung vnn H. Brnffsch. Fünfy.ebutor Jahrg
Drittes Heft. Juli — September Viertes Ht-ft Octobcr — Doccmber 1877.
Loipzig. 4.
Von der Kcgierung von Bongalou:
Zu Nr SKltl Notiws of Sanskrit Mas. hy nAjendralala Alitro Publishcd
under orders of the Government of Bougal Vol. 1\' — Pürt I. Nu XII
Für ibo yoar 1876. C'alc. 1877,
\
13.
r».
16.
17
Inhalt
des zwei und dreissigsten Bandes der Zeitschrift der Deutschen
Morgenländischen Gesellschaft.
Seit«
Nachrichten fiber Angelegenheiten der D. M. 6 I
Protokollarischer Bericht über die Oeneralversammlang zu Wiesbaden DI
Eztract atu der Rechnung über Einnahme und Ausgabe bcA der Gasse der
D. M. G. 1876 Vin
Peraonalnachrichten X. XV. XIX. XXV
Veneichniss der für die Bibliothek eingegangeneu Schriften u. s. w.
XI. XVI. XX. XXVI
Vensdehnias der gegenwärtigen Mitglieder der D. M. O. . XXXI
Verzeichuiss der gelehrten Körperschaften und Institute , die mit der
D. M. O. in Schriftenaustausch stehn XLU
Veneichniss der auf Kosten der D. M. 6. Teröifentüchton Werke . XLIII
1
21
99
Di« Schulischer und die Scholastik der Muslime. Von A. Sprenger
Das Zahlwort Zwei im Semitischen. Von F. W- M. Philippi
Prikrtica. Von Siegfried Goldechmidt
Geschichte der achtzehnten ogyptischen Dynastie bis zum Tode Tutmea III
Von Alfred Wiedemann. II
Proben aus Victor von StraiLss' Schi-king-Uehorsützun^; mit Text und Ana-
lyse. Von Georg von der Gabelentz
Le dcphiffrement des iu.soriptions du Safa. Par Joseph HaUvy
IH« neueren Kesultato der samorisrhen Forschung. Von Fritz Hommel
Zar semitischen Epigraphik. V. Metrum und Reim auf einer ägyptisch-
aramttittchen Inschrift. Von K. SchloUmann 187
} 361 70
113
153
167
177
Seit«
(^ristUch-palKstinonsltclie InsclirlAon. Von Th. NöUleke 199
Ein neuor hin^arischor Fund. Von J. H. Mordtniann jr. . 200
Einige Bemerkungen ra Herrn Müllers „HimjarLschen Studien". Von
J. H. Atordtmann jr 203
Aus einem Briefe dos Herrn J. HaUtry ....... 206
Zu Rückerts Grammatik, Poetik und Rhetorik der Perser. Von H. L.
Fleischer. H 225
lieber den Ursprung der altpersisclien Keilschrift. Von W. Deecke . 271
Indra nach den Vorstellungen des MahäbhArata. Von Adolf HoUmuinn 290
Ueber mubammedanische Polemik gegen Abi al-kitftb. Von Ign. Qoldziher 841
Zur polemischen J^iteratur. Aus Briefen der Herren A. Müller und Stein-
schneider 388
Aus einem Briqfe d^s Herrn HaUvy 395
Aus Briefen des Herrn K. HivUy 397
Eine Müuse von der malaiischen Halbinsel. Von K. Hinüy . . 399
Die Sahospracbc. Von Leo Reiräsch 415
Jakob von Edossa über den Bubem hammephonucb und andere Gbttes-
namen. Von Eiberhard Nestle
Die Qobbana stutayas des ^bhaua muni.' Von Herrn. Jacobi
Bericht über den SsemnAnischon Dialect Von A. H. Schindler
Die Nunation und die Mimation. Von David Heinrieh Müller
Mythologische Hiscellen. Von J. H. Mordtmann jr.
465
509
535
542
552
Kajflnier im AwostA. Von Th. Nöldeke 570
Ueber eine Stelle des Aitaroyäranyaka. Von Th. Aufrecht .573
Nachträgliche Bemeikungon zu der iweiton Auflage des Rigveda. Von
Th. Aufrecht 575
Zur Chemie der Araber. Von EHhard Wiedemann .... —
Ueber eine Tabari-Handschrift. Von O. Lotii 581
Ans Briefen der Herren Ernst Kuhn und D. H. Müller .584
Beitrag nur Geschidite der chinesischen Grammatiken und sur Lehre von
der grammatischen Behandlung der chinesischen Sprache. Von Georg
voH tler Gabelentz 601
Seite
Die Lieder des Kurgvolkos. Von A. Größter 665
Bemerkungen sn dem Wortlaute der Emunot we-Deot. Von M. Wolff . 694
ICK, ursprüngliches Substantiv zu trennen von — ^ID (-^Tb) , ursprüng-
lichem Pronominalstamm. Von Frilz Hommel 708
Varena. Von Fr. Spiegel 716
Ueber die Endung hart, kert, gird in Städtenamen. Von A. D. Mordt-
mann 724
Arabische Aorzte und deren Schriften. Von M. Steinschneid&r. III. 728
Ammudates-EIagabalus. Von G. RetUloh 733
MisceUe. Von Th. Aufrecht 734
Berichtigungen und Nachträge zu dorn Scholiou des Jakob von Edessa
aber den Schem hammephorasch. Von E, Nestle .... 735
Zo Nestle's Aufsatz S. 465. Von G. Hoffmann 736
Zur polemischen Literatur. Von A. Müller 737
Bibliographbche Anzeigen: Käfividyftsudh&nidhih. The Pandit, a monthly
Journal etc. — Kaufmann , Oeschichte der Attributenlehre. —
GoMÜer^ ad-dourra al-fSlkhira 208
— — Semitic« von P. de Lagarde. — Bibliotheca Indica. Nos.
227—236. New Serie* 231—386 401
— — Einleitung in das Alte Testament von Fr. Bleek. 4. Aufl.
von J. Wellhansen. — Lo papyrus fundraire de Soutime» par
Guieyese et Lef&mre. — KoSut, Fünf Streitfragen der Ba.^rensor
und Kfifcnscr ........... 586
— — Gregorii Bar Ebhraya in evanj^. loh. commout. Ed. li.
Schwartz. Gregorii Ahulfaragii B. E. in act. apost. et upiat. e^thul.
adnot. Syriace 0. r. M. Klamroth. — C. Abel, Koptische Unter-
!>uchungen. Der»., Zur aogypti.schon Etymologie . 7.'J8
Ueber die Frage dos Metrums und des Reimes in der Inschrift von C'ar-
pentraj». Von Schlottmann 767
Zur Nachricht 768
Berichtigungen (Vor)l. 414. 600
Namenregister i
i 769
Sachregister I
Beilagen:
XXXIII. Versammlung deutscher Philologen und Schalmänner.
MittheUung. Von D. Chtoolson.
Erkl&rung. Von A. Harkaoy.
Tafeln: Zu s«ite
(Druck) Chinesbche Texte 153
{8af&-Inschriften i
\ PI. I & II .167
.Alphabets sad-s«mitiqnes" ]
(Autogr.) Altpersische u. a. Keilschriften. Tat I— IV .271
(Lithogr.) Mahüfsche Münze 399
Nachrichten
über
Angelegenheiten
der
1 Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
Behufs einer allgemeinen Revision der Gesellschaftshibliothek
ersuchen wir unter Hinweis auf §§ 2 und 6 des Bibliotheksreglo-
ments (Zeitschr. XXVIU S. VIII f.) alle Mitglieder der D. M. G.,
welche Bücher oder Handschriften der Bibliothek vor dem
1.. Januar 1878 entliehen und bisher nicht zmückgesendet haben,
di« Ablieferung derselben bis spätestens den 15. Juni d. J. be-
wirken zu wollen.
Halle und Leipzig, Mai 1878.
Die Bibliotheksverwaltung der D. M. G.
Prof. Müller. Prof. Pleiachor.
Beilagen:
XXXIII. Versammlung deutscher Philologen und Behnlmänner.
Mittheilung. Von D. Chioolson.
Erklärung. Von A. Harkaoy.
Tafeln: Zu Seite
(Druck) Chinesische Texte 153
{Saft-Inschriften i
> PI. I & n . 167
.JUphabets sud-s6mitiques" f
(Autogr.) Altpersische u. a. Keilschriften. Taf. I— IV .271
(Lithogr.) Malaiische Münze 399
Nachrichten
über
Angelegenheiten
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
Zeitschrift
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft
Herausgegeben
von den Geschäftsführern,
in Halle Dr. M Oller, in Leipzig Dr. Flelseher,
Dr. Sehlottmann, Dr. Loth,
unter der verantwortlichen Bedaction
des Prof. Dr. Otto Loth.
Z^vei nnd dreissigster Oa^nd..
Mit 8 Tafeln.
Leipzig 1878 *
in Commission bei F. A. Brockhaus.
Inhalt
des zwei und dreissigsten Bandes der Zeitschrift der Deutschen
Morgenländischen Gesellschaft.
Seite
Nachrichten über Angelegenheiten der D. M. O I
Protokollarischer Bericht aber die Generalversammlung zu Wiesbaden III
Extract ans der Rechnung über Einnahme und Ausgabe hA der Casse der
D. M. G. 1876 Vin
Pereonalnachrichten X. XV. XIX. XXV
Verseichniss der für die Bibliothek eingegangenen Schriften u. s. w.
XI. XVI. XX. XXVI
Vendehniu der gegenwärtigen Blitglieder der D. M. O. . XXXI
Verzeichniss der gelehrten Köri>erschaften und Institute , die mit der
D. M. G. in Schriflenaustausch stehn XLII
Veneichniss der auf Kosten der D. M. G. veröffentlichten Werke . XLIII
Die SehulfÜcher und die Scholastik der Muslime. Von A. Spretiger
Das Zahlwort Zwei im Semitischen. Von F. W- M. Pküippi
Prtkrtica. Von Siegfried Goldechmidt
Geschichte der achtzehnten ogyptischen Dynastie bi.s zum Tode Tutmes III,
Von Alfred Wiedemann. II
Proben aus Victor von Strau.ss' Schi-king-Uoborsotzunp mit Text und An»'
lyse. Von Oeorg von der Gabelentz
Le dcrhiin-cmcnt des in.scriptions du Safa. P«r Joseph HaUvy
IH« neueren KesultMto der snmori.schen Forschung. Von Fritz Hommel
Zur semitischen Epigraphik. V. Metrum und Reim auf oiiior ägyptisch
anunftisclien Inschrift. Von K. Schiottmann ....
1
21
99
113
ISS
167
177
187
Seit«
(^rlstlich-palästinousische Inschrifton. Von Th. NöUUhe .199
E^ neuer hin^aiischer Fund. Von J. H. Mordtmann jr. . 200
Einige Bemorkunpeu zn Herrn Müllers „Himjarischen Stadien". Von
J. H. Mordtmann jr 203
Aus einem Briefe des Herrn J. HaUvy ....... 206
Zu Rüclierts Grammatik, Poetik und Rhetorik der Perser. Von H. L.
Fleischer. l\ 225
Ueber den Ursprung der altpersischen Keilschrift. Von W. Deecke 271
Indra nach den Vorstellungen des MahAbhArata. V^on Adolf HoUmnann 290
Ueber muhammedanische Polemik gegen Ahl al-kitAb. Von Ign. Qoldxiher 841
Zur polemischen Literatur. Aus Driefou der Herren A. Müller und Stein-
gchneitter 388
Aus einem Briefe d^s Herrn HaUvy 395
Aas Briefen des Herrn K. Himly 397
Eäne Münze von der malaiischen Halbinsel. Von K. Himly . 399
Die Sahoepraehe. Von Leo Reiniach 415
Ji^ob von Edessa über den Sehern hammephorasch und andere Gottea-
namen. Von Eberhard Nestle
Die ^bhana stutayas des ^obhana muni.' Von Herrn. Jacobi
Bericht Über den SsemnAnischen Dialoct Von A. H. Schindler
Die Nunation und die Mimation. Von David Heinrich Müller
Mythologische MLtcoIlon. Von J. H. Mordtmann jr.
465
509
535
542
558
KiU&nior im Awestft. Von Th. HSldeke 570
Ueber eine Stelle des Aitareyäranyaka. Von Th. Aufrecht . .573
Nachträgliche Bemerkungen zu der zweiten Auflage des Bigveda. Von
Th. Aufrecht 576
Zur Chemie der Araber. Von Eühard Wiedemann . . . . —
Ueber eine Tabarf-Handschrift. Von O. LoÜi 581
Aus Briefen der Herren Enut Kuhn und D. H. MiUler . 584
Beitrag zur Geschichte der chinesischen Grammatiken und zur Lehre von
der grammatischen Behandlung der chinesischen Sprache. Von Georg
von der Gabelentz 601
Seite
Die Ueder des Knrgvolkos. Von A. Graeter 665
Bemerkongen sa dem Wortlaute der Emunot we-Deot. Von M. Wolf . 694
*TOK, ursprüngliches Sal>stantiv zu trennen von ~^Ü (— ^©) , Ursprung-
Hchein Pronominjdstamm. Von Fritz Hommd .708
Ysrena. Von Fr. Spiegel 716
Ueber die Endung hart, kert, gird in Städtenamen. Von A. D. Mordt-
matm 724
Anbis«he Aerzte und deren Schriften. Von M. Steinschneider. III. 728
Ammndates-EIsgAbalus. Von O. Redsloh 733
MisceUe. Von Th. Aufrecht 734
Berichtigungen und Nachträge zu dem Scholiou des Jakob von Edessa
fiber den Schem hammephorasch. Von E. Nestle . .735
Zu Nestle's Aufsatz S. 465. Von G. Hoffmann 736
Zur polemischen Literatur. Von A. Müller 737
Bibliographische Anzeigen: Kft9ividyftsudhanidhih. The Pandit, a monthly
joamal etc. — Kaufmann , Geschichte der Attributenlehre. —
OauOeTf ad-dourra al-fäkhira 208
— — Semitica von F. de Lagarde. — Bibliotheca Indica. Nos.
227—236. New Series 231—386 401
— — Einleitung in das Alte Testament von Fr. Bleek. 4. Aufl.
von J. WeUhaHsen. — Lo papyrus fundraire de Soutimes par
Guieysse et Lef&mre. — KoSut, Fünf Streitfragen der Basreuser
und Kfifonscr ........... 586
— — Gregorii Bar Ebhraya in evaiig. loh. commont. Kd. R.
Schtoartz. Gregorii Abulfaragii B. E. iu act. apoüt. ut opist. cathol.
adnot. Syriace o. r. M. Klamroth. — C. Abel, Koptische Uuter-
suchungou. Dera., Zur aogyptischon Etymologie . 7;J8
Ueber diu Frago des Motrum^ und dos Reimes in der Inschrill von Car-
peutras. Von Schlottmann 767
Zur Nachricht 768
Berichtigungen (Vor>l. 414. 600
Namenregister i
\ 769
SMhregist«r /
Beilagen :
XXXIII. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner.
Mittheilung. Von D. Chtoolson.
Erklärung. Von A. Harkavy.
Tafeln: Zu Seite
(Druck) Chinesische Texte 153
{SaiH-Inschriften \
) PI. 1 & n .167
„Alphabets sud-s^mitiques" I
fAutogr.) Altpereische u. a. Keilschriften. Taf. 1— IV .271
(Lithogr.) Malaiische Münze 399
Nachrichten
über
Angelegenheiten
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
Behufs einer allgemeinen Revision der Gesellsclmftsbibliothek
ersuchen wir unter Hinweis auf §§ 2 und 6 des Bibliotheksregle-
ments (Zeitschr. XXVIII S. VIII f.) alle Mitglieder der D. M. G.,
welche Bücher oder Handschriften der I3ibliothek vor dem
l.Januar 1878 entliehen und bisher nicht zurückgesendet haben,
die Ablieferung derselben bis spütestens den IT). Juni d. .T. be-
wirken zu wollen.
Halle und Leipzig, Mai 1878.
Die Bibliotheksverwaltung der 1). M. G.
Prof. Müller. Prof. Fleischer.
Beilagen:
XXXIU. Terstunmlang deutscher Philologeu und Schulmänner.
BfittheUung. Von D. ChtooUon.
Erklärung. Von A. Harkavy.
Tafeln:
(Druck) Chinesische Texte
{Saft-Inschriften
■
,jUphabet3 sud-s^mitiques"
(Antogr.) Altpersische n. a. Keilschriften. Taf. I— IV
(Lithogr.) Malaiische Münze
is" I
PI. I & II
Zn Seite
. 158
167
271
399
Nachrichten
über
Angelegenheiten
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
XXXII Verzdchniss Her Mäglieder der D. M. Ge*tlischaß.
Horr Dr. A. I>. Mord tm« im in Cutistad ünopet.
- Liouten»nt-Colmiel U Lambert Pl*yr*ir. Her Mtjesty's Coimil-Oener»!
in ÄlgeriA, iti Algior.
Dt. G. Rosou, kais. deutscher Goncriücutuiul « D. iti Iletmold
Dr. Edward E. Batiabury, Präsident der AmerikKn mori^enl. GetatUchaA
und Fror in New Hav€n. N.-Aini.mkH.
■ Dt W. Q. Schiiurfler. Miüsionur, in New York
Dr A. SprpiiRer, Pntf «n d. Ifrriv Hom, in Wabern bei '^em.
Edw. Thom»» Esq. in London.
fJ K TybuMos, Bibliothekur in Athen.
Dr. Cornolki» V'. S. Van Dyck, MiBsäoniir in Beirut
Dt. W, I>. Whitney, 8ecret&r der Amerikan raorgenl. ßeswllschaft
Prof. in New Haver, N.-AmdrikÄ.
III.
Ordentliche Mitglieder^).
8e, Durchlaucht Dt. Friedrich Graf Nosr auf Noor bei Gottorp in SehlM-
wlg (748)
Se. Hoheit Takoor Oiri Prasfcda Sinha, Kj^ah von Bwma, Pnrgunnah Iglus,
Allyi^Tirh Däatrict (776)
Herr Dr Aiig Ahlqwist, Prof. in Hpbtämgforn (58flK H
Dr W. A hl war dt, Prwf A. inorjroiil Spr in Greibwald ybl%\ H
- Miehele Amari, Senator des Köniffr. Italien und Professor in Flweoz (814)
- Antnoin, Archliuandrit und Vorstdipr der russi.'iohen Mlsaion in Jeru-
salem {im.
■ G W. Arra». Direct/tr dcjr llandpLischnle in Zitt»a (494).
- Dr. Joh. Auer, Prof am lütadam flymnastum in Wien (883).
• Dr. 8iepnuQd Auerbach, Rabbiner in Halberstadt (597).
- Dr. Th. Aufrecht, Prof. an der Univ iu Bonn (53S).
- Freiherr Alex, von Bach Exe in Wien (ft36).
- Dr. Wilhelm Bacher, Prof. au der Landes-Kabbinersohule in Bnda»
pect (e04).
• Dr. Beligman Bfter, Lehrer In Biebrieh a. Rh. (936).
- Dr. O. Bardeuhower in Würxburg (800).
- Dr. Jacob Barth, Docont an der Univ. in Berlin (836).
- Dr. Chriatian Barth olomae in Bayreuth (9ÄJi).
- Dr A Basti AH, Profo-wor an d ünW in Berlin (560).
• Lic. Dr. Wolf Graf voaBaudiaaiu, Prof. an d. Unir. in Straasbnrg (704).l
- Dr Gust. Baur, Coofistorialrath , Prof. und Dnlversitütaprediger Itt]
Leipzig (288).
- J. Beames, Commiasioner of Oriasa (7.12).
- Dr. H. Beck, Cadetten-Gouvomeur in Bensberg hei Cöln a. Kh. (460^
- O. Bohrmann, Paiitor in Kiel (793).
- Dr Ferd. Benary, Prof an d Univ. in Berlin (140). _
> Salvator Do Benedetti, Prof. d. hebr. Sprache an d. Unhrersitit
Pisa (811).
- R. L. Bensly. M. A., Hobrew Lectarer, Gonville »nd CiJn* College in'
Cambridge (498).
- Adolphe Berge Exe, kals. m.u. wirkl 8taatsrath, Präsident der kaakaA.
archäolog GosoMschaft in Tiflis (637).
1) Die in Parenthese beigesetzte Zahl ist die fortlaufende Nummer und
bezieht sich auf die nach der Zeit Aet. Eintritia iu die GeMllaehaft geordn*
Liste Bd. tl. S. 605 0*., welche bei der Anmeldung der neu eintretenden Mt|i
I glieder in den Naehrichten fortgeflihrt wird.
VH^meknuH drr Mitglieder der D. M. GetelUchaft. XXXfll
Herr Dr Eknst Ritt«r Ton Bergm»Dii, Custm rJcs k. k. Münz- and Antikpii-
Cübinet» in Wien r713).
Aag Bern US, Pnstor in Ba.<i«l (78Ö).
f>r E Berth«aii, Hofrnth u. Prof. d- morgen). Spr. in Göttiugoij (l'ii
Dt A Bexaenberger, Docenl nn der ünir. in Onitingen (POl).
plh-. Oiist Bickell. Pn>f. «n der Universität in Innsbruck (573).
Ton Biedermtinn. königl. »Ärhs. Oeiiprftl-Mnjor /., D «nf Nloder-
forehlieim. K Siu>hson ri89).
R«v JohnBirrelf, A. M., Professor »n d. Universität in 8i Andrew» (489).|
Dr. Edu*rd Bohl, Prof. d. Theol. in Wien (579)
Ag«Qor Boi«sier in Genf (747).
Dr Fr Bollenseu. Prof, %. D. in Wttxenhmisen im d. Wert» aSS),
|P«ter von Bradke in Jena C906).
FVedrik Brag, Adjiinct «n d. Univ. in Lund (441).
Dr. Mw. Brandes, C«nd. phil. in Kopenhagen (764).
Dr. Heinrich B C. Brandes, Prof. an der Univ. in Leipuig (841»).
fiev C. A Brigg», Prof. am Union Theol. SeminÄry, New York (725).
^K«v. Charles H, Brighani, Professor in the Meadville Theological Somi-
nary. in Ann Arlxir, Michigan (850).
Dr Ebbe Giulav Bring, Bi.>tchnf von Litiköpiug}i$tifl in Linküping (750).
J P. Broch, Prof. der semit. Sprafhen in Chrlstiania (407).
Dr H. Brtigscb-Bey in Kairo <27f»)
Dr Adolf Brüll in Frankfurt a. M. (769).
Dr Nehem. Brüll, Rabbinflr in Frankfurt a. M (727).
Br&ning. Konsul de» deutschen Reichs für Syrien, in Beirut (787).
I fialom. Buber, Litterat in Lomherg (430).
[ Lic- \)t. Karl Budde, Docpiit an der ev.-lheol. FnciiltSt in Bonn (917).
Bta Bubi. (;and. theo), in Leipzig (920)
pFrvlherr Guido von Call, k. u. k. Österreich - ungar. Viceconsiil in
Constantinopel (822).
L. C. Casartolli, M. A.. St. Bedes CoUoge, Mancbestor (910).
Dr. C. P. Caspar l. Prof. d, THeol. in Christiania (148).
DaTid Castelli, Prof dos Hobr. am R. Istituto di siu^ aoporiori in
Plonnu (812).
D. Henriqnea de Castro, Mz. , Mitglied der köuigl. archfiolog. Gosell-
schaft in Ainaterdam (596).
Dr D. A. Obwolaon, Prof. d. hebr. Spr. u. Literatur Mi der Univers.
in St Petersburg (292).
Byde Clarko Esq . Mitglied des Ajithropolog. Instituts in London (601).
l>r Joseph Cohn in Breslau (896).
Lk. Dr. Carl Heinr. Cornill. Docent an der Univ. und Uepoteot am
Seminarium l'hilippinum in Marburg (886).
I'lltaurlcb Graf Ton Coudcnhovo in Wien (967),
pIMw. Bjrles Cowell, Profos.'Vir d. Satwkrit an d. Universität Cambridge (410)
^R«T. Dt-. Mich. John Cramer. Älinisterresidont der Verein. Staaten von
Nord-Amerika in Kopenhagen (69.">).
F^ Dr. Harn. Itm Curtiss, Pfarrer d. amorik Kirebengemeinde in Leipzig (923)
Dr. Georg Cnrtlus, Geh Hofrath. Prof. d. das». PhiJniogio an d. Univ
In Leipzig (£30).
Robert N Cnst. Barrisler-at-law. lale Indian Civil Servioe. in I<o)idon (844)
Dr. Ernst Georg Wilhelm Deocke, Coureotor am kais. Lyceum in
Strawbnrg (7 42).
Dr. BarÜi. Delbrück. Prot an d. Umv. in Jona (753)
Dr. PraaK Delitssch, Prof. d. Theologie an d Univ. in r.>eipi!ig (ISö).
Dr Friedrich Delitssch. Prof. an d. Univ in Leipxig (94«)
Dr Hartsrig Derenbonrg, BuchhMndler in Pari« (fififiV
I»r Ludw. Diestel. Prof d. Theol in Tübingen (481).
Dr P H Dieterioi. Prof der arab Litt in Berlin (22).
XXXIV VerzeichniM» Her Mitglieder dtr D. M. GeMUsehaft,
Horr I>r A UillrnMiin, Prof der Thool in Rorlin (UO).
r»r. OtUj DooDPr, l'rof. d. SarLHkrit u. d vor^l Sprachforwliung An d.
Itniv. in H<4smgfi>rs (6511.
Dr H P A. Doay. Prof. d. Gesch. »r» d. Univ. in Leiden (103)
Sara U Driver, Fellow of New Collepo in Oxford iShS).
Dr Jobacuos Dümlchen, Professor art der Univ. in Strassbiirg (708)
Frfiiik W Eftstlakfl, stud. or. in Borliii (1146)
Dr. Goorg Morita Ebers. Professor «n d. tTniv. in Leiprig (562).
Anton EdelupKctior von Oyoroki in Iiudap«.it (767)
Dr. J. EgKeliug, Prof. des Siuwkrit iin der Univ. in EklinburRh (763).
T)r Ecii, Pa.stor emorit. in Enpoh.if h. Zürich f92fi),
Dr, J. Ebni, Pastor einer, id fJonf (fll7).
Dr. Arthur M. Elliotl in Milnehen föftl).
Dr. Adolf ErniHU in Berlin (lKt2).
l*r.Carl Hurmaon Elbe, Prof. i»in Univorsity College in Aberystwith (641V
Or Juliiu» Euting, Rlbliothijkiir d Univ.-BSbllothok in Strasahurg (614).
Prof. Edward B. Evans in Miinrbon (84*1.
Dr. Fredrlk A. Fehr, Docent de» llebr. »u «Itr Fmv. in llpsala (8fi4).
C. Feindol, DrftgomatiAts-Elevo bei dor k. düxitacben Gmandtschiifl in
Peking (836).
Dr. Winand Fell, Rpligionalehrer am Maneellen-Gymniisinin in Cöln (703).
r>r. Floocknor. G rmna&ialreligionslehrer in Beiithon (800).
Julos Fonrohert, Fabrlkbositxor in Berlin (784>.
Pr Ernit Fronkol, Gymnasialli<hri>r in Hdlle .i S (859».
Mnjor Georgo Fryor, Madras Stiiff l'orp^. Dcpnty Commiasionor in
Kangun (916).
l>r. Jnüu* Fürst, Rabbiner in Mainz fOüfi).
Dr. H. O. C. von der Oabolentz, Prof. an d. Univ in Lf^ipcig (582).
Dr. Charles O&iner in Oxford (631).
Dr Richard Garbe. Dwcont an rt. Uoiiv. in K(>nig»berg (904). .
Gustave Garrex in Pari» (i)27>. ■
Dr Lonmi Gautier, Prof der alttest. Theologie in Laiisanne (87*).
Dr Wilhelm Geiger, Dooent an d Univ in Erlangen («30)
Dr. Hunnanri Gii^Ä, Drngomanatü-EJevo bei der kais deutsrhen Botaehnft
in Coustantinopol (7fiO).
Dr. F. Giouebrocht. Caud ibeol in Berlin (877).
Dr. J. Gildemeister. Pn.f der morgtml Spr. an d. Univ. in Bonn (20).
Rev. Dr. Ginsburg in Livt»rpo<nl (718).
Wladimir Girgass, Prof d. Ar«htM>hen bei der orlent. Facultftt \n St.
Petersburg (776).
Dr M. J de Goeje. Interpres legnti Warnorianl u Prof. in Leiden (6ÖB).
Dr W Goeko in Diedenhofen (7t)6>
Dr E. P. Goergena, Prof. d. altteat. Exegese an d Uuiv in Bern (911).
Dr. Siegfried Goldsehmidt. Professor »n d. Univ. in Strasshui^ (693).
Dr. Ignaz Goldxlher, Doeent an d. Univ. and Secrot&r der Israelit.
Cultaagemeindo in Budapest (758).
Dr R. A Gosche, Prof. d. morgeul 8pr an d. Univ. in Halle (184).
Rev Dr. F. W Gotch in Bristol (586)
Wassili Qrigorief Kxc , kaiserl russ %rirkl. Staatarath tt. Prof. der Ges«h.
d Orieuts an d. Univ. In St. Petersburg (688).
Dr. Jttlina Grill, Prof. am ev-theol Seminar in Maulbmun, Württem-
berg (780).
Lic Dr. B K. Grossmanu, Superintendent in Grimma (67)
Dr phil. et theol Orolemeyer, Gymnaalaloberlehrer In Kempen (894).
Dr. Mhx GrUnbaum in München (469)
Dr. Ha» Tb Grüner t, Docent an d Univ in Prag (878).
Iguaslo Quidi, Prof. de» Hcbr und der semil Spr in Rom (819)
a^ Mitgtütim' der D \f, GtsMmduifK XXXT
r «Imv OarUnd. Colla«H«B*aMMor nnd tnspoctor dos Lohrinstituts fai
«elutomir (771).
Lie Herrn. Gotbe, Doc«nt »a dor UdIt. in Lcipiif (91!»
Dt Henn. Alfr. ▼on O u tftclimid, Prot *ti der ITnir ia Tübincwn f367V
Dt Th II««rbrfieker, Pn>f«aor kii d. Colvets, and Rector der Vjct«iriÄ-
sdnü« in B«rUn (49).
Dr K Harns, Prrf. «m Univorsity College in Loudon (90S\.
Ih- Jalins Caesv Haentssehe in Dresden (Ö96).
8 J. H alberst am, Kauftnaim in Bielits (651).
J n»\iry in Paris (845>.
|Pr. F. J- van den Ham, Prof. an d. Unir. in Groningen (941).
■Anton Freiherr von Hammer Exe k. «. k. Och. Rath In ^leit <S97)
Dr Reimer Hansen, Oymna&iallehrur in Sondershatisen (8^61
Dr. Alb Harkary, Professur d. Ge&ch. d. Oriente au d Unlv In 8t
Petersburg ^676).
Dr. C- de Harlex. Prof. d. orienL %r. an der üniv. In Löwen (881V
Dr Martin Hartmann, Kanaler-Dragoman bei dem k. d«ats(*hen KonsnUt
in Beirat <^808).
Dr M. Heidenheira. theol. Mitglied dos köni^l. College in I^tndon, d Z.
in Zfirich 4570V
Cbr Hermansen, Prof d. Theol. in Kopeuhapon (48fi).
I>r G F Uertzberp. Prof. an d üniv in Hallo »369).
Dr. K A. Hille, Ant am könlgl. Krmnkenstifl in Dresdea iiH).
TH \ Hillebrandt, Dcwent an der Uuiv. in Breebui C960>.
K. Himiy. kab. DolmetMber a. D- in Berlin (5ß7).
l>r P Himpel, Prof. d Tbeol. in Töhingü» t45«V
Dr Val Hintner, Professor am akad. Oymuasium in Wien (806>.
Dr. A. F Rndolf Hoernle, Principal, Caihednü Mission CoHege. Cal-
entU (818).
Frans Hoffert in Budapest (935V
Uc. C Hoffmann, Pastor ia Frauendorf bei Slottin (876V
Dr Oeonr Hoffmann. Professor an d Unir. tu Kiol (64SV
I>r Karl Hoffmann. R^^alschnUebrer in Arnstadt (534>
tlir A- Holmbne, Prof d. morgenl. 8pr. in ChrLitiania (814).
.\dolf Hol tz mann. Prof an Paadagogium in Durlach (9:14 V
Dr Frits Hommel, Assistent an der Staats- und Hofbibliothek und
Doceot an d. Univ. in Mfinchen (841).
Dr H. Habschmann. Prof. an der Univ. in Stnusbarg (779).
Dr Eugen Hults»cb in I.eiprig (946V
Dr Hermann Jacobi, Prof an der Akademie in Münster (791).
Dt O. Jahn. Oberlehrer am KöUn. Oymn. in Bertin (820).
Dr Julias Jolly, Prwf. an d. Univ. in Wtlrxborg (815)
Dr P de Jong. Prot d morgenl. Sprachen an d. Univ. in Utrecht f427>
Dr B Jölg. Prof d klassischen Philologie u. Litt^!>ratur »irvd Dircctor
des pbilol. Reminan» an d. üniv in Innsbruck (149)
Dr Fwd Jnsti, Prof an d. üniv. in Marburg (.i61j.
Dt Abr. Wüh. Theod Juynboll. Profesaor der nloderiKndisch-OHtiudischen
Sprachen in Delft (592).
Dr 8 J KRmpf. Prof an der ünivenität in Prag (7ß5)
Dr. Adolf Karapbanson. Prof »t» d evang.-theol FacnltÄt in Bonn (462V
Dr. Simon Kanita in Lugoa, Ungarn (698).
Dr Joseph Karabacek, Professor an d Univ in Wien {f>ht}.
Dr Da-Hd Kanfmann, Prof an der Landes-RHhhiner.'tchiile in Buda-
pest (89«%
Dr ¥r Kaulen. Prof an d. Unlvers. in Bonn (60QV
Dr Kmil Kantiscb. Klrrhenrath, Prof nn der üniv in Baael (631V
Dr. ramiUo Kellner, Oberlehrer am knnigl, Oymu In Zwickau (709).
Dr. H. Kern, PrataMT m d Univ. in Leiden (930).
XXXVI VerzeichtuM der MUgüe^lcr <!er D. M, GetelUchnß.
Herr Lic IV. Ronnid Ke«aler, Docmit d«r The>oloiri(^ und <\fr orient Spr und
Kopotoiit KU d. Univ. in MarHarit (875).
R«v I)f rJustams Kiemn in B(?rliii (874).
- nr H. Kiuinjrt, Prof. »in d Univ, in BpHId (218).
- Kov T. L. Kiujisbury, M A.. Eastut. U.»y»l, P«w!iey (787).
- H. Kirchturini in FranklüH a. M. <W)li
- Dr. .lobannp-s Klntt. Assistent an dor könig! Bibliothek in Berlin (%19>).
- Dr. n. Klein. Hübhinor in »chlittonhofon (031).
- Rev. H. Ä. Klein in Kjiisi3rslÄut.<ru (9ia)
Dr r Kloinert, Pnif. d Tliüokitjio in Horlin \i9h\
Dr Heinr Ang. Klostermn n ii, Prot d. Thwlogio hi Kirl <741)
- Prof- Adolph Wilb. Kiich in Stnttgart (fi8B>.
- Dr A Köhlor. Prof. d- Tb«d. in Krl&iifferi (611)»
Dr KAtifmiuiii Kubier, Italdiincr dc>rijinid-Gi*in«indeiu(.'liicA^o, niino}sf783)-
Dr. 8i»roiiel Kohn, Habbincr und Prefllgor dor israelit, Religinn^gemclnde
In BiidHppst (ß&a)
Dr. Alexunder Kohnt. Oberrabldnpr in FUnfkireliou. ITnjjam ^657),
Dr. Edunrd Könit;, Oherlidircr «n diT TliuuiaÄ'*clinlt* in Ltdpzi^ (Bftl). I
Dr. J. Kiinlg, Prof. d. A. T. LiteratUT in Freiburg im Broiagau (065).
• Dr. rajotju) Kossowicx, Prof. des Simskrit au d. Univ«ntität in 8t
PotorsbuTK (6flB>.
Dr .l»romir KoSut. Docent An d Univ. in Prap (899>. J
- Gortloh Adolf Krnust*. PrivatKoli^lirtwr in L«ipitig (821). ^
- Dr. Rudolf KrRu?«o, prnkt. Arzl in Hamburg (728).
Dr liudolf Krtilil. Prof. »a d Uiiiv nud öbfrhibliothekar in Leipsig (161).
Dr Alfr vimi Kreiner. k n k H..rfr«tli, in Cair« (326),
Dr. Mifb Jos. Krilgor, Dfintliorr in FraiienbnrR i434).
- Jo». K II bat, Jurist in Pmf (i>39).
Dt Abr. Kueuon. Prof. d. Theolofjio in Leiden (327)
Praf Dr A. Kuhn. Dinn-tor d KöUniachcn OyinnasiuniB iu Berlin (137).
I>r. K. Ktibn, Prof an dur Univ in München iJ12).
Dr K. Kur«, UymnasiaUiehror in Burgdorf. Cant. Beni (761).
Graf t}<?za Kuun TOn Ossdola in Budapoit (696).
W Lagns, Profenor in HeklnfTTors (601).
- Dr J. P. N, Land, Prof, in Leiden (-464).
Dr. W, Landaa. Oberrabbinor in Dresden (412).
- Dr. S. Landauer, Docont au der Univ. in Strassihurp («881.
- Dr. Charlös L an mau. ÄiMOciuto for Samcrit. Johns Hopkins ünirersity.
Baidmore (897).
- Faiuto Lasinio, Prof der «emit. Sprachen an der Univers, in
Fluronz (605)
- Prot Dr Franz .Jm«ph Lanth, Akademiker in München f7l7)
- Dr. 8. Löfmaun. Prof. an der Univ in Hßidelbfrjj (868).
• Dr. John M. Lflonard, Professor of Groek atirt ComparaÜvo PhiloloRy
iu tbe Stnte University of MLssoari, Columbia, N.-Ainerica (733).
- Dr. C. R. Lopsias, Geh. Rogioningsrath , Oborbihliotliekar und Prof an
d. Univ in Borlin (193).
- Rov. J. B. Lightfoot, D. D.. Hulsean Professor of Divinity in Cam-
bridge (647).
- Oiacomo Lignana, Profeaaor der morgenl. 8pr. in Boro (666).
- Arthur Lincko, stud. phii, in Loipslg (942).
- Dr. H. O, Lindgri^n, Prof in Upsala (680).
- Dr. Bruno Lindner, Docont an dor Univ. in lA'ipsig (068).
- Dt. J. Lobe. Pfarrer in Ra«opba5 boi Altonburg (32).
. Dr. L. Loewo, Sominardiroctor. Ejuuninator der morgonl. Sprachen
Royal ToUfge of Preceptors in Broadstair^, Kent <.'V01)
Dr Otto Loth, Prof. an d Univ. in I^ipzig i67H
- .lacob Lutsch.^, Cand. orisnt, in St Pet«r»burg (86.^1.
a'*t der Mitglieder der D, M, Oegeffiehetfi. XXXVII
A. Ltttsenkirchen, Stnd, orioiit. in Ldjnig (870).
CL J. LyuH, B. S. C, in Caleuttu f922).
(liftrlM Mac Duusll, Fruf tu Helfast (435>.
Dt E. 1. MsK""!*' ^o*' A° ^ ^"'v. iii Uroslau (209).
K»ri M»rti, PfaiTBr in Buu,«.. BasellAiid («43).
Abb« P Martin, Prof. na der kathul Uuiv. iu Paris (782).
Dr. B. K. M«ttli6», Agont der Anisterd. Bibolgescllüehnlt in s nertogen-
IxKK-b (270).
C*rl Miiyredeir, k. k. Mi«ist«rialb6Ämtör in Wion (893 1.
r>r. A. F von Mehron, Prof. der »emit. Sprachen in KupoiibAgeti (24U).
l>r. Lodwig Meudelüsohn, Prof, an d. Uuiv in Dorput (8»5(
Dr. A. Herx, Professor d. Tbwdupit« in Iteidelboritt (•'»37).
1>T. Ed. Meyer in Leipzig (üWi
Dr Leo Meyer, k. nu». Sta*t«iratli uml Prof. in l)orp»t (7S4).
Dr. Friedr. Mezger, Professor ia AagHburg (604).
Dr. fb Micbel in Brüssel (tiäl).
in. J P. Miuayeff, Prüf, au der Uuiv. in 8t. Petersburg (630).
I>r. IL Fr. Mö^Iiug, Pf«rrL>r in Ivssliiipm (524),
Dr. J. H. Mordtmana, DrHgomHiiMU-Eiove am küs. deubic^hen Cuusulat
in ConsUntinopcl 4 8<ii>
Dr. Ferd. MÜbluu. Sinatsr, u Pntf <1. Thcol an d. Univ. in Dorptt (ß65).
-Sir Wilüjun Muir. K. C. 8. L, LL. D.. ia Londrm (437).
Herr Dr Aog. M all er, Profennor an d Univ. in IIhUo (ßOS).
- Dr l>. H. Müller, Docoiit lut d. Univ. in Wien (8ä4).
Dr Ed. Müller in Berlin (834).
Tbuutaa C Morrny, AsaociAte in 8bemit. liui|$uAgea, John.-« Kopkii»
l'nivoraity, Baltimore (852).
Dr, Abr Nng»-r, Itabbiner in Wrotike (584).
Dr. U. U. F Ku»solmnnn, Prüf an d. Uuiv. in Köni|[ptberf^ (374).
Dr. Eberh. Nestle, Uepetcttt au d. Univ. iu Tiibiiigun <H(>r»).
Dr B. Ncteler, Vicur iu üstbevern (83HK
fh- J J. NcubUrger, Rabbiner in Fürth (78G).
L>r .hibn Ki<>bol^on in Penritb, England (360).
K. Nicolai, Oberlehrer an der KealstchuJe in Moerano (89ü).
Ih- George Karel Nioman, l'rufosiMir in DelfV (647 1.
I>r. Friedrich Nippold, Profesnor d. Thvid. in Bern (Ö!I4>.
Dr Nicolau Nitzulescu, Prufo^itor in Bukareat (67^).
Dr. Tbeod. N^ildeko. Prof. d. morgen! 8pr. in Strasuburg (4ö3).
Itr J. Tb. Nordlinu, Professor in Upiala (523).
Dr Oeo. A^'ilh Nuttubulim in Berlin (7B0).
Dr. Kowack. Lic. tbeol. in Berlin (853).
J W. Kutt, M. A., 8ubUbrariaJi of the Bodloian Library iti Oxford (739).
Dr. Jobaone« Obordick, OymiuutiftJ-DireeU»r in Arn.sb<.»rg (65!»)
Dr A. Ub]a»inski. Lehrer am liiehelieu-Oymnaaium in Odessa (838).
Df. Julias Üppert, Prof. am College de France in Paris (602).
Dt. Conrad von Orolli, Professor an d. Univers. in Ba«el (7fJ7»
Dr. U«org Orteror, CfymnaNiallehrer in Münclien (8.'i6).
Audcual Palm. PrufostaHtr in Scbaßlintuen (7J>4).
Prof- E. U- Palm er. A M., iu (JambridRe (701).
Kervipt* Patkaniait Kxc, kais. ruas. wirkt. Htaatarath und Prufeuur an
«l. Univ. iu 8t. Petersburg (564).
Dr Joaopb Pur leg, Kabbiner imd Prediger der israelitiachen (iemeinde
in Manchen i54Uk.
Hcv S O F Porry in Tottington. Laneauhlre (»09).
Prwf Dr. W. Port.icb. IlolT*tli, Ilibliolbi-kar in (lotUa (328),
Peter Peter»on. Protecviur d. 8an.skrit iu Bombay (789).
Dr W Pelr, k. k. Prot der alttestameiitl. Exegese und der .somit Pbt-
loUtgie au d. Univ in Prag (388;.
Herr Dr. Friedr Wilh. Murt, Pbilippi, Prufosior an d. Univ. in itiMtock (CSÜ),^
- Hev Goo. Phillips. 1» D. . President uf t^uwons College in
bridjfu (720).
Dt Üornhiird Pick, ov. Pficror in Kochetter, Now York (»IS).
Dr. Kiehurd Picitschmftnu, Ciutoa der Kiin. u. tTniv.-Bibliiuthek is^
Breslau (9U1>
Dr Richard Pischel» Prüf, an dur Uiaiv. in Kiel (THO)
Itr lulo Piz*i, IVif. am U. CuUe^u Mjiriii Liiigi» in PRrma |889>
Hutil«y liftjie l'uol«), M. R. A. S., iii I^^mdoii i,i)i)7).
Georg© U, P(v]io, 1>, !>., in Biingid.ire (üiÜJ.
Dr. tiwi. Fr. Friuix Pruc toriu», Prof. au d. [Tiiiverslt&t irt ßorliu (Gti£p).
Dr. Eugen Pryna, Prot", «ii dtsr Univ. in Ilunn ((144).
M. 8. Rnbenor. I>iri?ctiuiiKlf<itcr ui der itrnelil. doutach-romiiiLicliott
Contnü-IJaupLwlmli' und IUrt>t-ior des MetLschutx'acheo WniseninstttMufl
iu Javiy (.<>^7;. ^|
Dr. WUh&lm Itadloff, Prui'. iu KaMiu (,(>S&).
Dr. G. M Kodslob, Prof. il. bibl. Philologie an d. akadom. üymiwHiam
in Iltunburg (60).
Dr Th M. Uodslob, Custoa an der KÖnigl. und UnlTorsitits- Bibliothek]
in Kiu) <H84).
KdwiLrd Uoitat^ok Eaq. iii Bombay (»14).
Lte Dr Ueinickts, Pastur in Joni^alom (871).
Dr Lo<i Uoiniiicli, Pn>fe!».sor a. d Uiüversilüt in Wien (479).
Dr. loorcnz Koiiike, Privnt^olohrter und UittDrgut-iUe.Mtztir auf LangfTtrdenl
im (tnx'«lier»ogtIj. (UiU'idmrg (ftlO).
Dr. E. Uüuaa, Mitglied der Irauzü!«. Akadumie in FariA (4 BS),
Dt. f. H. Beascb, Prof. d kathol. Theol. in Bonu (589).
Dr. E. Uou»9, Prof. d. Thool. iu Strassburg (21).
Charles Kice, Cbenmt, BoHovuo HospiUl, New York (887).
Dr E. KJohm, Prof. d. Tlieol. in Hallo («12).
Dr. H. W Chri^iL K ii t ursh ausou, Kauxlcr der k. niederlfiiid Uesimd^
üchafl in Conütantjaopel (8r>4).
Dr. Jamcü Kobort»on, Professor in Ulaikgow (^bH)
Dr. Joli. Uuediger, Uiblinthukar dar Köit. n. LJniv -I)iKlitit|i«k inj
Königsberg (743).
Dr Albtsrt Kolir. lAjconl an der Univ. in Bern (867).
Uui»tav Krisch, ov, Pfarrer in Laugonbrand (932)
Baron Victor von Uo»on. t^ruf an der UnivurniUlt in St Petentburg (757^.1
Dr. It. Kost, UberbibliuUiekar ain Indiit Oßico in Ijoudoii (Ibi).
Dr. J. W Rothstoiii, Cand. tlieoi. in Bonn (9t^)
Dr. Franz Kühl. Prof. an der Univ in Königsberg (»80^
Dr. Victor liysHel, Oberlehrer am Nicolai-Oynnia.siuni iu l,«lpxig (869),
Dr. Ed. äachaa, Prof. d. murgonl. 8pr. an d. Univ. in Berlin (SSO).
Lic Dr IJugo Savhftse iu Berlin (837)
Mitg Karl .Salem ann, Ducent an der Univ. In St Petentbnrg (77$).
Dr Carl Saudreczki iu Pr.ss»u (fiött)
Dr tVanx Öa»»o io Khoiuo (i)29).
Archibald Henry Sayce, M. A., Fellow of Queen'» College iii *'.«ford (76Ä>. I
Dr A. F. Graf von Schack, gros.iherxog|. mecklenburg.-.<«<:liwena. j
Leg»tion:»rath und Kammerhorr. in München (32:t^
Kittor Ignaz von Schüffor, k. u. k. östtorreicb.-uugar. diplotnat Ageat
und Oeneralcousul Ükr Egypten (372).
Celestino Schiaparelli, Mlniaterialrath and Prof dt« Amb. n.t\ derfl
Univ In Bom (777). ■
Dr Ant vua ifcbiefuer Exe, kaiA. rusA, «rirkl. Stiiataralb und Aka-
demiker in 8t Petersburg (287),
Dr Emil Heb lagintwei t, AM«Mor in Kltjsingen 4G2(Jt
U M. Freiherr von Hc^hlechta-WtJiehrd , k k. Uofruth iu Wien (27«),
'»chaft. XX3
Beer Df KtmuUntiu Sc lil u 1 1 ntsnu , Fruf. d. Theol in Malle {MG\.
iitaXMV Schmeitenor. Hachhüniiler in Scttloss-fheinnitz h. Chemnitz (888).
Dr. Otto ScliiBid, Prof d. Tlieologie in Linz (938).
Ilr F«rd. ächmidt, Uector d«r böhern Lehranstalt in Gevelsberg, West-
fiüen (702).
Üf. Wold. Schmidt, Prof. d. Theol. An d. Univors. in Leijoig (620).
Dr A. Schmölders, Prof. an d. Univ. in Bre.sku (39».
Dr. Leo Schneedorfer, Prüf, an der thoulüg. LchraimlAlt in Bad-
weü (S62j.
\it. Georg« H. Scbodde in Ulieeling, West- Virginia (91)01.
Erich von Schönberg niif Heneogswalde, Kgr. Sachson (289j.
Dr. W. Schott, Professor an d. UnivorsitJit in Berlin (816».
Dr. Kberbard Schrador, Kirclienrntb, l'rof. »u dur Univ. in Berlin (65ä).
Eduard Schranka, Cand. philu». tu Prag (^i)33>.
I>r Paul Schröder, Dolmetscher bei dvr kai». deutsch. Butseliafl in
ConAtantinopel (700).
Dr. Lvopold Schroeder, Doccut au dur LFuiv in Dorpat (905).
Dr Pr. Schröring, G^'mniLMallelirer in WiMniar |306>.
Lic. Dt. Robert Schroter in Broslau (729).
Dr Schulte, Prof. in Paderborn (706).
Dr Martin Schal tse, Kertor der höhern Kuabenscholo in Oldesloe (790).
Dr. O Schwot»chke in Halle (73l.
Emile Setiart iu Paris (681).
Benry Sidgwiuk, FoUow of Trinity College in Cambridge (632).
Dr K. Siegfried, Prof. der Theologie in Jena (flU2).
J. P. Six in Amsterdam (099 k
Dr. Wm J. M. Sloane, Prof. am PrJncoten College in Princeton , New
.)er>ey (928).
läe. Dr. Uudolf Smcnd, Docent an der Univ. in Hallo (^843).
Henry P. Smith. Prof. um Lane Theological Seminary in Ciiicimiuti (Dia».
Dr. lt. Payne Smith, Dean of Canterbury (756).
W S Smith. Professor au d. Uuivorsität in Aberdoen (787).
Dr Alb. So ein, Professor an d. Univors. in Tübingen (661).
ArÜiur l^hr. von Soden, k. württemb. Lieutenant a. D. in Tübingen (848).
LDt J. O. Sommer, Prot d. Tliool. in Königsberg (303).
Dlt l>r Karl Somogyi iu Budapest (731).
''Dr F Spiegel, Prof. d. inorgonl. Spr. an d. Univ. in Erlangen (50>.
l>r Williehn Spitta. Dirfctor der vicekiini^rl Bibliothok iu Cairo (813).
Ih- Samuel Spitxer, Ulior-Kabbiner in Essek (7^81
Dr Willniin O. Spruull in ALIeghauy City, PeniMylvania (dU8>.
Dr Bernhard Stade, Prof der Theologie in Oiussun (831).
titwck, Prediger an d. rofurmirtcn Uomoind& in Dresden (698).
rirdrich Stehr, Kaufmann in Leipzig (9ü4^
l»r Ifoinr Steiner, Professor d. Theologie in Zürich (64ui.
F Placidu* Steininger, Prof. de» Bibelstudiumü in der Beuediktiner*
Abtei Admont (861t.
Dr J M W. Steinnordh, Coiislstorialrath in Liuküpiug (4i7>.
l»r M Steinschneider, Svhuldirigont in Berlin (175).
Dr |{. Steinthal, Prof. der vergl. SprachwissoJiscbaft an der Lulvenitätj
in Berlin (4ä4).
Dr A. F Stenzler, Prof. an der Univ. in Breslau (41).
Dr. Lud von Stephan! Exe, k. rtuui. wirU. ätaatsrath u. Akademiker
l« St. Petersburg (63),
\it J G. Stickel, Geh. Uofraih, Prof. d. morgeul. Spracheu in Jena (44 j. ^
G. Stier. DirecUtr dos Francisceams in Zerbst (364).
E Kob Hllgeler m Aaraa (746).
J J. 5tr«umann. Pfarrer in Muttoiut bei Basel (BIO).
Dr F A 8trau»». Saperinteudent u. königl llol'predigor in PotadAm (896;.
XL
Verteichnüs der. Mitglieder der D. M. GeselUehoft.
Herr Lie, Otto Straus», BapoHoteudent u. Pfarrer «n der Sophioukirclio in
Borliiv (&l»ti>,
- Victor vou Strauss und Toriioy Ext\, wirk!. Geh Hath in Dresden (719j.
- Arou ron HsilAdy, reform. PfiuTer in Ilalaa, Kleiit-Kumanion (691).
- A. Tappchoru, Ffarrer iii Vrudon, Wostphaleii (568). J
• C. Ch. Tauchuita, Buchljaudlcr in Leipzig (2J8). ^
Dr. Emilio TezR, wnlflutl. l*ruf. an d. L'niv. iu Pisa (444).
T. TljQydarü», Prüf, dor inurgenl. Sprachen au Owen'» College in
Matiolioittor (Cii).
■ F. Thüremiu, Pastor in YandoeuvTee (389).
Dr O. Thibaut, Prof des Sanskrit In Beiuire» (781).
Ur U. Tliorbücke, Profosor «a d. Univ. iu Heidelberg (tiü.S).
- Dr. C. P. Tiolü, Profossor der Theolojfio am Sumitiiup *\vt Kemunstranl«
in LeidoD (847).
- W. von T i ose n ha Ilsen, k. russ. Sta»l*rath iu Wantcbsu (Äßüt.
- Dr. Fr. Treeüsel, Pfarrer in Darstetteu, Uaubm IJeni (,765).
- Dr Triüber, Gymnasiallehrer in Frnukfiut u M. (937).
- Dr. E. Trumpp, Professor an der Univ. äu Miliieliuu (403).
- Dr. P. M. Tiisihiriier, Privatgelehrtur in Leipjtip; (282>.
- Dr. C W. l'hdo, Prol. u. Motllcinalratli in Bramuehireig {iül).
■ Ür, H- Uhle. Gyinna*iallührer iu Dresden (,yä4j.
Dr. J, Jacob Unger, liabltiii^r iu Iglau {ßöO).
- Ur. J. J. Pli. Valeton, Prof. d. Tliwd. in Ünmingen (130;.
- Herrn. Viimb^ry, Prof ati d. Univ. iu Itudapeet (61*).
- J V. \V Vfltke, Prüf, an d. Uuiv. in Bitrliti (1731.
- Dr Wilb. Vi>ick, Staatsr. u. Prüf d. TJiool. au d. Univ. In Dorpat (53Ö).|
Ur. Mariuua Aiit. Gy»b. Vor st man, omer. Prediger in Üuuda (345).
- ii VortTOiinn, (iDUfral-Secretär der Azieuda astticttratdce iu Tn«9t (243). 1
- Dr J. A. VulltTs, Goh. Studienrath, Prüf. d. inorgeul. 8pr. iu üiesaeu (986).
- Dr. Jakob Wackeruagul, Doceiit an d. Uuiv. iu Ua»ol (921).
- Dr. ä. J. War reu, C-oiireotor am (Jymuasiam in Kwulle (1)49).
- Uev. A. William Wntkiti», M. A., Kingi College, London (827).
- Dr. A. Weber, Professor au d. Uuiv. iu Berlin (193).
• Dr. G. Weil, Prufesoor der morgeul. Spr. au der Uuiv. in Heidelberg (S8)i
- Dr. U. Weiss, Prof der Tlieol, iu Hraunabcrg (944).
Ur, J. B. Weib», Ppüfeast»r d. Gcacliitht« a. d, Uuiv. in Uras («13>.
Woijamiuov-Sernuv Exe., kais. nuts. wirkl. ätaatsrath und Akademikei
iu St. Petonburg (539).
- Dr. Julius Wellhauseu, Prof der TUeol iu Greilüfwald (832).
> Dr. Joseph Werut^r iu Fraukftu-t a. M. (GOO).
. Lic. H. Weser. Pastor in üorliQ (799).
Dr. J. G. Wetzstein, kön. preiud. Consul n. O. in Benrlln (47).
- Kov. Dr William Wicke* in Loudon (684).
- Dr. Alfred Wiedemaun in Leipzig (898).
. F. W. E. Wiedfeldt, PlarrtT m Eatodt bei Gardelegen (404).
- Dr K Wieseler, Prof d. Theol in Groifswald (106).
- Dr. Eug. Wilhelm, GytnimaialprofeiMor in Jena (744).
- Minder Wiliiams. Prufes.«ior de» Sauskrit au der Univ. In Oxford (6291.'
- Dr. W. O. Ern*t Wiudiich. Profeisor an d. L'niv In Leipzig (787).
Fürst Ernst zu Windi»ch-G rÄt«, k. k. fJberst iu On« (880).
- Ur M Wolff. Rabbiner in Oothenborg (263;.
- Dr. Ph. Wolff, SUdtpfarrer in ItottwoU (29).
- Kev. Cttftrk..s 11. H. Wright, M A.. B D.. Ph. D., iu Belfast (5li3>.
- William Wright, D. D., LL. D., Prof. des Arabbcbeu iu Cambridg
Queens College (284),
- W Aldb Wright, B. A., iu Cambridge, Triuity College (556).
• Dr. C. Aug. Wüu sehe, Oberlehrer au d. Katlistck-htencliul« in Dreadeu (03ft)i
VenmdirdM der Mitglieder der D. M. GeteÜachaft. XLI
Herr Dr. H. F. Wfi st en fei d, Profeasor nnd Bibliothekiir an d. Univ. in Gut-
tlngen (IS).
- Dr. A. Zehme, Prorector in Frankfurt a. O. (269).
- I>r. J. Th. Zenker, Privatgolehrter in Leipsig (&8).
Dr. U. F. Zimmermann. Rector des Gymnaidnms in Baael (587).
- Dr. Pia« Z i u g e r 1 e ,' Subprior dea BenedlctinentÜftes Marienberg, Tirol (27 1).
Dr. Heran. ZHehokke, k. k. Hofcaplan nnd Profemor an der Univ. in
Wien (714).
Dr. L. Zuns, Seminardirector in Berlin (70).
Ritter Jnl. von Zwiedinek-äQdenhorst, k. a. k. österraicli-ungar.
Oeneralomunl in Boluuiut (751).
In die Stellang eines ordentlivhen Mitgliedes sind eingetreten:
Da» Heine- Veitel-Ephraim'sehe Beth ha-Midrasch in Berlin.
Die Stadtbibliuthek in Hamburg.
- Bodleiana In Oxford.
.. Univeriitits-Bibliothok in Leipzig.
.. Kaiserl. Universitits- nnd Landes-Bibllothek in Strassburg.
„ Fürstlich Holieniollern*Hche Hofbibliothek in Sigmariugeu.
„ Uuiversitftts-Bibliothek in OieaBen.
Das Kabbiner-Seminar in Berlin.
Tbe Rector of 8t Francis Xavicr'.s College in Bombay.
Irin Universitits- Bibliothek in Utrecht.
.. Königl. Bibliothek in Berlin.
.. KSnigl. und Universitits- Bibliothek in Königsberg.
.. K. K. Universitits-Bibliotbek in Prag.
.. Universität in Edinburgh.
.. Königl. und Uulversitlts-Bibliothek in Breslau.
„ Kön. Universitftts-Bibliothek in Berlin.
XLU
Verzelehniss der gelehrten Körperschaften nnd Institute,
die mit der D. M. Gesellschaft in Schriftenanstansch
stehen.
1. Das Bataviaasch Genootschap van Kansteti en Wetonschappen in Batavia.
2. Die Konigl. Preuss. Akademie der Wissenschaften in Berlin.
3. The Bombay Branch of the Royal Asiatic Society in Bombay.
4. Die Magyar Tadom&nyos Akad^mia in Budapest.
5. Die Royal Asiatic Society of Bcngal in Calcutta.
6. Die Königl. Qeselbchafl der Wi:ütenschaften in Oöttingen.
7. Der Historische Verein fiir Steiermark in Gra».
8. Das Koninkiyk lustitaut voor Taal-Land- en Voikenkonde van Nederlandsch
Indie im Haag.
9. Das Curatoriam der Universitfit in Leiden.
10. Die Royal Asiatic Society of Great BritMn and Irelaud in London.
11. Die Royal Geographical Society in London.
12. Die British and Foreign Bible Society in London.
13. Die König]. Bayer. Akademie der Wissenschaften in Manchen.
14. Die American Orientai Society in New Haven.
16. Die S<M:i^te Asiatiqno in Paris.
16. Die Soci^tä de Geographie in Paris.
17. Die Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg.
18. Die KbLh. Russ. Geographische Gesellschaft in St. Petersburg.
19. Die Society d' Archäologie et de Numismatiqae in St. Petersburg.
20. The North China Branch of tlio Royal Asiatic Society in Shanghai.
21. Die Smithsonian Institution in Washington.
22. Die KaLserl. Akademie der Wissenschaften in Wien.
23. Die Numismatische Gesellschaft in Wien.
24. Der Deutsche Vorein zur Erforschung Palästinas.
XllU
rerzeicbniss der auf Kosten der Deutschen Morgeii-
lUndiHcheii OeRellKthai't verötfentlichteii Werke.
ZcilacbrifL der lleuLtch^n M"rgr>nlHmHstlioii iiesellschaft. ({t>ritu<igegeben von
«Icu üeacljiUUrührern i— XXXIl HaiiiJ 184,7—7» IVA M (I S i\f.
U— XXI Jk 18 M XXU— XXXII k Ifj .1/)
Frtihrr «ncliion w\A wurde ,<piitor mit oliiger ZwitHchrifl vereinigt:
Jahrfrtberirht der iJeiitjjchou Morpoirländischen Ueselbchatt für da« Jabr
1845 und 184C (l»ter und '.'ter Batid). %. 1846—47, ö M. (1846.
t M. — 1846 3 M.)
— KogUtfr aum J — X. Band 1858. 8 4 M < Kür Mitpl der
D. II G 3 M)
&«gi»t«rr «uu« XI— XX. Bwnd 1872 8 1 Af 60 Pf (FQr
Mitgl. der D M tJ 1 M. 20 Pf \
Rctfistor Lnnx XXI— XXX. Bund 187 7 8 1 M 60 Pf.
(FBr Mit^l der D. M. ü 1 M 2^^ Pf.)
Da von B<l. 1—7 11—18 der Zfits».hri(l ni«r noch rine gorii)).;r< Auznhl
von bxMnplnron vurh*ndeii L>t , koiuton di<^»« uur iidcti zu dum volieu
XjideitprH« »h|;cgeli«n worden M. 8, l* und lli k<>niR-u einzeln nicht
^Velir »l«|i:t>g«btin worden, .sutnitarii nur bei Abniihnir< der ^esumtntou Zeit- I
»cUriA. und awm »ucli dtesLi nur iuk-Ii /um vollen Lftdenprein Kinxtdn» |
.luhrKAngc oder Heft« der ü weiten Scrici (Bd 31 ü'.\ werd«.-n um lilo Mitglieder I
dfr («i'«f<U.t<'bnrt .luf \'ftrliin^(in u uro i ttct bur vi»u <l(.>r Cum ini.'«.t ions- 1
btti- tth» nd Juti^ , F. A BrorkhHUs iii LoipsiR, zur llalttn dt<» Preko* ab- (
eb«o, mit Ausufthm« von Band 2". woloh«»r nur run-b mit der ganzen'
8«rie, und zwar zum vullen L.'id<MipreiA *15 Äf > itb^egebcii werden kann.
— 8nppiemeiit znni '><» BmuiIü;
Wu««iu4^hafUtcber J»hrMsb'irii'lit über die morgonländ Studü^n 1859 — <
18Ü1 . von Dr Rieh. Gosche. 8 18Ö8 4 M. (Kür MitRlieder der j
t) M li 3 M}
- Supptemont zum L'4 Bunde:
WiaMUMhailliL-her Jahrei^bericbt für 18<>2— I8G7. vuu ]>r Rieft fJfmvhe.
BflA I 8 1871 3 M. (Für Mitgliodor der D M O a M ih Pf t
ilungurt für die Kunde des Morironliuides, hi>rausg«gebeD vau der Ücutsi'hon
liidijichcu Uoi>eli»chat\. 1 Band tin .'j Nuinmiinii. 18üH 8. It» M
Mitglieder der D MO 14 M. il* Pft
Dit< fluielacu Numinoru unter folgernden bcHJMulHrn Titfiln ;
(Nr 1. Mithra. Kiu Buitra^ zur Mythonifeschicbte tias Driüiiu von
F. WintiMchmann. 18A7. i M 40 Pf «Für Mit«! d.r U M (i.
I M. 80 Pf) Vorgriffen]
Nr X AI Kindi gi>nnnnt „dor Piiilnsnpb dt«r Arabor". Ein Vorbild
aoia»T Zeit and wbii» N'nlkus Von Crxt. FtüijeL Iti'il . 1 M. 6U Pf
jFür Mlt^lUder der I> M U. l ;V 2o /f)
XU? VerxeiehuiMa Ar auf Kottem d. D. M. G. renffmUiekiem Werkt.
Xr. 3. Die fünf Gäthi« oJ«r Sammlungen ron Liedmi and Sprfieli«n
Zanthutn'i« Miner Jünger and Xaehfoiger. HcfBSHccfeben. ibenetst and
eriintert von ML Uaug. 1. AbtheDong: Die erste äaaalang (Githi
ahnnaraiti» enthaltend. 1868. 6 J/. tFär MhgL d. D. M. 6. 4 M. 50 Pf.\
Xr. 4. Ueber das Catninjaya Mihätmja». Ein Beitrag aar Geaehiehte
der Jaina. Von A. Weber. 18ö8. 4 J/. 50 Ff. iFir MitgL d. D. M U.
3 M. 40 £f)
Kr. 5. Ueber das Verfaältnw de» Textes der drei srnsdicn Briefe des
Ignatins zn den übrigen Kecenaionen der IgnatianJirben Lite«at«r. Von
Riek. AdU>. Upttus. 1859. 4 Jf. 5o Pf. «PDr ICtgL der D. M. G.
3 3/. 40 P/V»
Abhandinngen für die Kande de» Morgenlandes. II. Band ^in 5 Xanunern).
1862. 8. 30 M. 40 Ff. iFür Mitglieder d. D. M. G. 2* 3/. 80 Pf.)
Xr. 1. Uermae Pastor. Aethiopice primom edidit et AethiofHca latine
vertit A»t. «TAbbadie. 1860. € M. iFGr Mitgfieder der D. M. 6.
4 J/. 50 Ff.)
Xr. 2. Die fünf Githis de» Zarathnstra. HeraosgeiEeben . fiben>etet und
erläutert vim Mt. Uaug. i. Abtheilong: Die rier übrigen Sanimlangen
enthaltend. 1860. 6 M. «Pör Mitgüeder der D M. 6. 4 3/. 50 Ff.)
Xr. 3. Die Krone der Lebensbeaehreibungen enthaltend die Clasisen der
lianefiten von Zein-id-din Käsim Ibn Katläbugi. Zum ersten Mal heraus-
gegeben und mit Anmerkungen und einem Index begleitet Tun Chi. flßgel.
1862. 6 M. iFür Mitgüeder der D. M. G. 4 3/. 50 if.t
Kr. 4. Die grammatisehen Schulen der Araber. Xach den <^eUen be-
arbeitet ron 0*i. FlmgeL \. Abtheilun«;: IKe Schalen von Basra und
Kola und die gemischte Schul«-. 1862. 6 M. 40 Ff. «Für Mitglieder
der D. M. G. 4 M. 80 Pf.t
Xr. 5. Kathi Sarit Sigara. IMe Märchensammlang des Somadeva.
Boch VI. Vn. Vm. Herausgegeben von Um. BroekkauM. 1862. 6 M.
(Für MitgUeder der D. M. O. 4 3/. 50 Pf.t
IIL Band lin 4 Xummemi. 1864 8. 27-1/. (Für Mitglieder
der D. M. G. 20 3/. 25 Pf.)
Kr. 1. Soe-schn, Scha-king. Schi-kiiig in Mandachuischer Uebeisetzung
mit einem Mandschu-Dentachen Wörterbuch, heransgegeben von U. Ooutm
ron der Gabelemtx. 1. Heft. Text. 1864. 9 3/. (Für Mitglieder der
D. M. G. 6 M. 75 Ff.)
Kr. 2 2. Heft. Mandschu-Deatsches Wörterboeh. 1864. 6 ^f.
(Für Mitglieder der D. M. G. 4 3/. 50 Ff.)
Kr. 3. Die Post- und Reiserouten des Orients Mit 16 Karten nach
einheimischen Quellen too A. Sprenger. 1. Heft. 1864. 10 M. ^Für
Mitgüeder der D. M. G. 7 M 50 Pf.)
Xr. 4. Indische Haasregeln. Sanskrit u. Deutsch heraosg. Ton Ad. Fr.
Stenzler. 1. A^ralijana 1. Heft Text. 1864 2 M. (Für Mitgüeder
der D. M G 1 3/. 50 Ff.\
IW. Band (in 5 Xummem». 1865—66. 8. 25 M. 20 Ff.
(Für Mitgl. d D. M. G. 18 3/. 90 Pf.)
Kr. 1. Indische Haasregeln. Sanskrit a. Deutsch heraas. ron Ad. Fr.
Ütenzler. I. A^valAyana. 2. Heft. Uebersetzung 1865. 3 M. (Für
MitgUeder der D. M. G. 2 3f. 25 Ff.)
St. 2. ^'intanaTa's Phiteütra. Mit verschiedenen indischen Commentaren,
Einleitung, Uebersetzung und Anmerkungen horausg. von Fr. Kielkom.
1866 3 M. (Für MitgUeder der D. M. G 2 M. 25 Pf.)
Xr. 3. Ueber die jüdische Angeolologie n. Daemooologie in Ihrer Ab-
hängigkeit vom Parsismns. Von Aix. Kokut. 1866. 2 M. (Für Mitgl.
d D. M O. 1 3/. 50 Pf.t
Kr. 4. Die Grabschrift des üdonischen Königs Eschmon-^zer fiberseUt
und erklärt von E. Meier. 1866. 1 M. 20 Pf. (Für Mitgüeder der
D. M O. 90 Pf.)
Vt 5 KMthA SJaril äAij^arH Dip MÄr<«Wn.-.niuiiiUiii^ «le» Soirmdevu
Buch IX — XVIII. (SchluM.; HerausKoj,'ebt'n von lim. Brockhauä. IBUÜ
Ift M. (Für MltgUodcr d«^r D M. (i 12 M.)
Bdluiig«n für diu Kuiuie <)d» Morgunlaiidcs. V. Itand (in 4 Nummern;.
1868—1816. 8, 37 M. 10 Pf. (Für MiikI der U. M. U. 27 AI. Üü Pf.)
Nr 1. Versuch einer liobrüixcheu Koriiu-iili-lini imcli d»»r Au^isprAclifi
ü«r beutigen SiuuJU'itHner nebst tMii«ir daruach Kf^bUdytou Transenptiwi der
Q«IMab mit ejji«r Üeilage von A. Peleilnann, IStiH. 7 M. hi\ Pf. (Für
lßlg««MJBr d*r I) M a. ä M 65 Pf)
Kr. 2. Bos.rd.ich-tiirki.Ncho Spruchdonkmälur von O. Blau. 1868. 9 il/.
CO iy. (Für Mitglioder Jer D M. Ö. 7 M. 2U P/".)
Kr. 3. Uobtjr dii» SÄptn^atakaju dfs llÄlu von i4£6r. VKe^'er. 1870.
8 AI. (Für Mitglieder dt-r U M. Ü. ti J/.>
Nr 4. Zur Sprache, Literatar nud Dugiuiilik dvr Samarilaner. Drei Afa-
handlangen nebst üwoi bishor uiicdirten »»riMritu^u Texten hürauAgL«^ vtin
üain^Äohn^ 1876. Vi M. (Für Mit^l <1. D M. ü. U M.)
VL Band. Nu 1, Chrwni<iuo do Jysuc lo Stylilo, ccrito vera
Tan 513, texte ot traduction par P, Martiti. 8. l87tJ. 9 M. (Für
Mit^Bodor der I>. M G. 6 M. 7Ü Pf.)
Nr ]i. Indische llausregelu. Sniiäkrit und Deutäch burnuägeg. vün Ad.
Fr. ikensler IL PAraakar*. 1. Ueft. Teit. lä7G. 8. 3 Af liO /y.
iFür Mitglieder der D. M. O. 2 M. 70 /y.>
Nr. 3. l'öiembcho und niiologeti.^che Literatur in Arabischpr isprucho
swischtTi Muslimen, Cfartjiten und Jaden, noLüt Anhäugeu verwand tea ,
Inhalt* Von M, Steimchneiäer. 1877. 22 M, (Für Mitgl. der D. M. 0.|
16 3/ 50 Pf)
Hr. 4. Indisch).« Hauar^geln. iiainikrit und Deutsch hifrausig. vou Ad. Fr.
Stenzler II PAmskar». 2. IIoR. Ueborsptzung 1878. 8. 4 M. 4ii Pf\
(Kfir Mit«l dtT Ü M. t* 3 M W Pf)
Verfleichung^-Tabellen dt-r Muhiimmedaniächon und <jhriätliidit;u ZeitrMlinung
nach dem ersten Tage jedes Mahainmedaiüscheti MonaU berechnet, herausg^J
von Ferd. WüstmfeUi. 1854. 4 2 M. ^Für Milgl d. D. M. ö.f
1 M. 50 Pf)
Bfaliotoca Arabo-Sicala, ussia Kaceolta di testi Arabici che toccano la goografia,
la storia, le biografie e Im bibliografia deila Htcilla, measi insieme da
MieheU Amari. 3 foacicoli. 1855 — 1857. 8. 12 Ai (Für Mitglieder
d D M O 9 At.)
I^lipendice alla Biblioteoa Arabo-Sieubi per Alickele Amari cou nuove amio«
uujoni critiche del Prof Fleücher. 1875. 8. 4 M. (FUr Mitglieder der
D M O 3 M.)
Die Chltmikou der Stadt Mekka gttsiunmelt und auf Ku.sien dor D. M. Ü. heraas-
gegeben, arabist;h und deutlich, von Ferdinand WüstenfeUl. 1857 — 61.
4 Binde. 8 42 M (Für Mitglieder der D M. U Jtl Ai. 60 Pf.f
Biblia Veteria Teatamenti aothiopiea, in quim^ue Ujhkui distrthuta Turnus li,
»Ire Ubri Kegum, I'araliponiennn , Ksdme, Esther. Ad libroruin manuscrip-
lijram fidom edidit et npparalu eritico inatnuil A. iJililtulnn. 1861. 4.
8 AI. (Für Mitgüeder der l) M U 6 Af.}
Fase. 11, (|uo continentur Libri Uegum ül ot IV. 4. 1872.
t)f Af. (Für Mitglieder der D M. (.} 6 AI. 75 Pf.)
Da» Bach vom Fechter Herausgegeben auf Kosten der D. M, O.
roo Ottokar von Schlechla-Weiehrd. «In türkischer Sprache) 1802.
». l M. (FUr MitgUeder der D M O 75 Pf.)
mbhl Boy, Conipte-rendu d'unc diicoiiverte importante en Ikit de ouiniKruatiiiuAi
BiaMÜmaJie publik en langue turqne, traduit de l'original par Vttocar d^]
&rhUcfita 18Ü2 8. 40 Pf (Für Mitglieder der 1>. M. Ü 3U Pf.)
Th« Kimll of el'Mubarrad. Fdited for the Oermaji Oriental Society from ihe
Mauwcriptj of Leydeu , St. Petersburg , Cambridge and Berlin , hy W.
Wright Ist Part 1864. 4. 10 Af. (Für Mitglieder a«r U M. U.
XLTI Verxeu^nut der auf Kotten d. D. M. O. vsröffentUehten Wtthe,
7 M. 60 Pf.) 2d— lOth Part. 1866—74. 4. Jeder Part 6 M. (PBr
MitgUeder der D. M. G. k 4 M. 50 Pf)
Jacut's Geographisches Wörterbach aus den Handjtchriften » Berlin , St.
PeterBburg, Parb, London und Oxford auf Kosten der D. M. G. henuug.
von Ferd. Wüstet^eld. Band I— IV. 1866—69. 8. Jeder Band (in 8
Halbbänden) 83 M. (Für Mitglieder der D. M. G. 88 M.)
Band V. Anmerkungen. 1878. 8. 24 M. (Für Mitglieder
der D. M. G. 16 M.)
— — Band VI. Register. 1870—71. 8. 1. Abth. 8 il/.; 2 Abth.
16 M. (Für MitgUeder der D. M. G. 1. Abth. 5 M. 40 Pf.-, 2. Abth.
10 M. 60 Pf.)
Ibii Ja'iä Commentar eu Zamachsari's Mufassal. Nach den Handschriften xu
Leipzig, Oxford, Constantinopel und Oairo herausgeg. von O. Jahn. 1. Heft.
1876. 2. Heft. 8. Heft. 1877. 4. Jedes Heft 12 M. (Für Mitglieder
der D. M. G. k 8 M.)
Chronologie orientalischer Völker von Albfrüni. Herauag. von C. Ed. Sackau.
1. Hälfte. 1876. 4. 13 M. (Für Mitgl. der D. M. G. 8 M. 50 Pf.)
HC^^ Zu den fQr die Mitglieder der D. M. G. festgesetzten Preisen können
die BQcher nur von der Commissionsbuchhandlung, F. A. Brock-
haus in Leipzig, unter Francoeinsend ung des Betrags bezogen wer-
den; bei Bezug durch andere Buchhandlungen werden dieselben nicht
gewährt.
Berlehtigangeii.
8. VU u. fehlt • vor No. 44.
S. 5, 18 lies ol«.>ji>.It fUr oU,ti.».H .
8. 7,M lies Jw4^ für ^.
8. 52, si lies „vorkommen ')".
8. 53, 18 lies „dafür" für „daiu".
,. „ , SS lies „des" für „das".
8. 67, 35 Zu „darbietet," füge hinzn: „was nach anderen Bebpielen zu or-
tbeilen ebensogut Sm, £n als Am, &n lauten konnte,".
8. 78,3 T. u. ist MSn zu streichen.
8. 89, SS lies D^Fl^ fUr Q^FIlti.
8. 93, 31 lies nsrv- für sisH _ .
Die Schuliächer und ilie Scholastik der Muslime.
A. Sprengrer.
Seildem die orientalische Fragen in Pluss gerutlien {»i, wird
od du das Erziehiingswesen der Türken in politischen Blättern
rjd po{iulären Zeitscluiften bespvochnn. Den Veifussern solcher
Aufsätze, selbst wenn sie Land und Leute geinm kennen luid einen
fen Blick und gesundes ürtheil haben, fehlt iriuner dif Haupt-
— die Kenntüiss der Gegen^tllnde des hohem Unterrichts,
oimI überhaupt der Wissenschaften auf deren Studium die Mnslirae
|W»'rth legen. Bis zur lleforuiatlon standen die Ltlnder Europas
Liter den muslimischeu Reichen in Bezug auf die Zahl studirter
und auf den Erust womit diese die Wissenschal't pflegten,
Ick. Seit der Reformution hat sich allerdings das Verhältniss
rändert, doch gibt es in muslimischen Liludern immer noch viele
üire Art recht gelehrte Manner. Es ist nicht die Quantitllt
em die Qualität gelehiier Bildung, welche bei Besprechung
orientalischen Zustände bemcksichtiget werden soll Das hat
Er sellist für den Orientidisteu vom Fach ,gi-osse Öchwierigkeit-en.
£(ib(m davon, dsvss es keine leichte Aufgabe ist in die scho-
chen Wissenschaften der Muslime einzuilrijigen, fehlen unsern
iB«dt'hrt»?n die Mittel die Grenzen des Cyclus derselben zu bestinutien.
/n«cre Sammlungen arabischer Hjindschriften enthalten vorzüglich
oleh« Werke die im Orient immer selten waren, nie viel gelesen
de« und jetzt geradezu verschwunden sind; und sie geben also
_ haus keinen Massstab der gelehrten Thätigkeit der Muslime.
Cenn wir •/.. B. fast in jeder grossem Sammlung geogi-aphische
IW'erkf! finden, so folgt daraus nicht, dass sich die Muslime wüJireud
der letzten vier hundert Jalire viel lun tJeugruphie bekümmert
ttbt'n. Ist doch eines davon fiii* einen christlichen König verfasst
(worden. Eine Ausnahme macht die Sannnlung arabischer Hand-
im India Otlice. von der Prof Loth so eben einen vor-
K»l;dog veWltTentlicht hat. In Indien war stets das Per-
I-Atkcb«: dio Sprache des Hufes und gebildeter Laien, und da im
tUl XXXII. 1
3 Sprwmgtr, tut SekmlfSeitr mmd dk Sekcla$lik im MmdimB.
siebxehnten Jahriranderte noch die pro£uie Bildong recht b«deat«ni
gibt es aaeb eine rncbe persiadia LdoBtiir. di« aber fi
lidi in belletristiBdieii , mjstiselieii nnd historisch«
^WedEen besteht Für jen^ Klasse von Menschen die man niit
'nnsenn Klerus vergleichen kann, nimmt das Arabische jene Stelle
ein, welche im Mittelalter das Lateinisehe in Europa behauptei
_ und die Wissenschaften, welche sie pflegen, werden schon de^wegi
abisch erlftatert. weil sie sich in keiner andern Sprache
drücken lassen. Diese WiBseiwchaften nnd das scholastische
driviom sind seit beinahe tausend Jahren der Angel um dei
sich die geistige Bildung der Muslime diehl sie nnd üire TrSger,
die 'Ulema und Softa (bezw. Maulawis nnd X*^hat al'ilm) stehen
beim Volke in grosser Yerehnuig und wer als Stadirt gelten will,
muss sich dimiit beschäftigen, und befasst sich auch ebenso seltea^
mit andern profanen Wissenschaften, als ein katholischer Theolo^H
fiber sein enges curriculom hinausgeht Die arabische Abtheilung
der Bibliothek des India Ofiice, welche fast aosschlieaslich aus Indien
kommt, besteht aus einer sehr ToUstindigen Sammlung solcher
Werke nnd enthält nur wenig anderes. Loths Katalog hat daher^
aU den Werth einer Monographie der scholastischen Bibbographio^^
nnd da er an Genauigkeit nnd Planmässi^eit nichts zu wünschett^
übrig lässt, bezieh ich mich auf denselben in den nachstehenden
Bemerkungen. Hagi Ghalifa gibt Notixen von 15000 muslimischen
Werkeil. Sammelte man die Buchte, die man hie und da zer-
streut findet oder die Üntersnchuig orioitalischer Handschriften-
Sammlungen bietet, so Hesse sieb diege Zahl auf das Doppelte
bringen. Zieht man aber die penisdun und türkischen, wie auch
die arabischen, welche in der Torscholastischen Periode — d. h.
in den ersten drei Jahrhunderten d. FL — verfasst worden sind,
so schmiht die Zahl arabischer Bücher auf wenige Tauseiide
Unter diesen, wird man Üuden. iind viel mehr als drui
Yiertel scholastischen Inhaltes, und man darf behaupten, dass
gesammte arabische Schrifttbum der Hauptsache nadi schoL
ist Vergleicht man aber die Arbeiten über ein und dieselb
scholastische Doctrin mit einander, so z. B. die Werke über das ^
esBonisehe Becht von Qodüry bis Qädhichiua, so findet man dass
in der Begel wie erweiterte oder verkürzte Ausgaben ein und
^desselben Textes, ohne originellen Gedanken, ohne neue Gesichts-
punkte sind. Schon Moqaddasy sagt Jf ^y.^ >^ ^^Jlaj! ^oXsi^
-I, . Hätte er ein paar hundert Jahre später gelebt so
er hin2:ufügen können, dass einige ihre Handbücher selbst eommei
tirten und dass fast alle Wissenschaften in Verse gebracht word
Wer nun über die geistige Entwicklung der Muslime ein
abgeben will, soll nicht nur ihre scholastische Lite
r, die Schulfächef und die Scholastik der MuitUme.
— d. h. die Büchertitel — keimen, sondern sich auch in die einzelnen
len vertieft hubeu und mit dem in den Madresas befol/^^n
Ldienplan vertraut sein. Ich fühle den Berui' einige Auskunft
diese Dinge zu geben , weil es zu meinen Amtspflichten ge- j
mich damit zu beschäftigen.
Die einzige wiasenschaftliche Berulsart. eines Muslim ist die
^elahriheit ujid für die Ulema, Gelehrten, ist das Arabische
dasselbe, was das Lateinische füi" den Klenis im Mittelaltert
Der Candidat beginnt daher sein curriculuni niit dem Studium
arabifichen Grammatik, Vorerst lernt er ein oder zwei ge-
lte arabisch-persische Vokabulare (das , Ua^.-' i,«jUai oder dual
In Oberindien ver-
tjc> kU! oder das
iirache
O
,^ ,b \Jkl\^ auswendig.
btgen die Pandits dieselbe Methode, und die erste Aufgabe die
dem Schüler geben ist das Amarakoscfa dem GedUchtniss ein-
UprSgen. und erst wemi er es auswendig weiss erklären sie ihm
en Sinn. .Teder der arabisch lernen will, rauss erst im Persischen,
worin, da es als die Schriftsprache der indischen Muslime gilt,
die für den Laienstand bestimmten Knaben unterrichtet werden,
DJge Fertigkeit haben, und des.swegen sind die Elemantarbücher
Arabischen persisch geschrieben. Füi" Tayrlf sind die ge-
"^Wttclilichsten das ,cU^ .^swü und yj;->S\ vi^^as und für Na^jw das
^;ÄJ dessen Verfasser der in 816 verstorbene 'Aly b. Mü-
nad Gorgäny ist- Damach gehen sie schon zu der in arabischer
geschriebenen ,„:suil ^s^'J^ i'^^^- Loth no. 941) über. Es
dieses eine sehr fassliche Umarbeitung der K&fija mit gelegeut-
cher Erweiterung der praktischen Regeln und entliölt nach dem
(Jrtheüe der besten Lehrer alles wa.s zum Verständniss der Syntax
Othig ist, und darum schliesüt mit diesem Büchlein der sachliche i
so* der arabischen Graumiatik. Diese Elementarbücher müssen *
irro Gedächmisse eingeprägt werden.
Wenn der Schüler die Hidäjat annahw hinter sich hat, ist er
Itwa 16 Jahre alt; er tiitt nun, nach unserer Sprach weise, in das
'^bergyroiiasium ein und macht einen Anlauf über die Eselsbmcke
d«r arabischen Grammatik zu setzen. Ich meine den Sckarfeu Mollö
Loth no. 921). Dieser Name für Mollä Gämy's Conmientar zui'
ist alt und allgemein gebräuchlich, schon "l^äm (IsfarAyny,
xb 5*48 oder 925) heisst ihn :iL« -^-Üj ^5*---^' ^f^^ r/^' •
Zweck des Studiums dieses Buches ist nicht die arabische
che zu erlernen, sondern den Schüler, der unterdessen im
adinm der Logik schon einige Fortschritte gemacht hat, in der
)uilektik zu üben. Von der Kiküja gilt <iis Hmidbucb der Gramraatü
ruwm mijidern Masse, Wi»s ich weiter unten von der ^-yfjtlS A4
1*
l&tija
Sprmgerf die Schulfächer und die ScholanHk der Muslime.
• jjwAf« abrogiit und welcher ;^^^ü an seine Stelle getreten sei.
Das von Ihn Anbary den iULsJ! vi^-Ast nachgebildete Werk über
Grammatili war also inductiv luid wählte sich die Sprache wie sie ^M
im QorAn, der Hadjth. den alten Gedichten und Sprichwörtern und ^M
im Munde der Nomaden erscheint, und nicht die dicta der allen
Grammatiker zum Gegenstand , oder vielmehr Ihn Anbary drang
darauf, dass dieses geschehe und stellte Regeln auf, wie man vor-
zugehen habe. So ganz neu dürfte der Gedanke des Ihn Aiibary
nicht gewesen sein, denn schon ihn Giiuiy (^eb. 330 gest. 392) |
hiuterliess j^5M!I ^jj>o\ (auch ^j^Loi^ oU^ geheissen), und viel* ^M
leicht diente auch dessen <lJL!| (vgl. Bibl. Sp. no. 1007) dem ,
Ihn Anbary als Vorbild zu seinem iüj^l «^ . Und in der That ,
waren die ältesten philologischen Forschungen der Araber wie das
Wort für Syntax _y^?JJt J* d. h. Wissenschaft der Analogie (von
^^ü analog) andeutet , rein inductiv *). Sojüty , dem ich diese I
Einzelheiten entnehme, hat diese zwei Werke des Ibn Anbary um-
gestaltet. Die fcJLäJl j ^tXJl ^ hatte unterdessen eine neue.
Gestalt angenommen und man hiess sie und heJsst sie noch bLajÄI
-jÜsÜj und er bildet seine Ai'beit dieser nach, wie sich Ibn Anbary
die ältere Form zum Vorbild gewählt hatte. Er sagt olXkü ^\i
1) Ein (nteri>NMirit<»i Work dieser Art beTHnd »ich im ßesiitsQ des Mogtahid
vou Lakhiiiiu. Es venr alt uud walirschohdäch das Autogroph eine» 8chül«i«
des Vorfiuisws. Der Titel luttet v_,>^_^iXJl ^ ,<> n J> a *.i -^Ct oL-Ä-J^i
^.^Jj, i^^l tiUt V.-*^t Ot^üii' ^ j OO^t ^_^ ^.jjuu» ^yi|
^\ «JÜb «XkäÄiuD äjUäJjIj ^«■««♦r»; ^^i"^ O^^"***^ s:>-*- äJjnkJ!^
l3i— .— .r ^J lA*^ qJ jL-j—h •-•^ <v|fl. Gayiuigos MoU. Dyn. in Spaln
8. 197). Der VorfiiMcr geiit dutrcli die von Silmwiiyh nb Uclrßc niitrenihrten
Verse, orklftrt »ie und leitet dtu-aiu Hegeln nb. Kr (äiigt mjt folgendem Vors« an
Hub keine An^.itt, meiu Weib, wenn ich Wortbvolles xu Gruudo gerichtet
fvcrschwpndot) habe, aber wenn ich au rSmtide lerehe, du bvftngstii;« dich.
Uarauf folgt die Nutznnwendang Jod Jl-^JcU j^o^ÄaX w.».A3-i yX J^L^l
Sprmger, diu Scfiulfächer und die Scholas^ der MiUlitiw.
Jlj; ^ ^_5^'jyi er*^' V^ r^^^ /^ ^5 /TiUi;J^3 »U-ä:^i ^^
wJü ^ «*i^>^" ^5 ,yi--Jl cr^' T^' ef-ö^ ^*-^'3 sLj-Ä^i!
U+ij^ J«/ J! ^y ^^t ^j^Jua ^UbÜ ^Lküt^ aL^^t vL^5 r^"^*^»
^lIsjJ^^ »'w-i^l j bUj' ^y^^i ^^J ^u^ ^\M\ ^1^ ^xiXj
=L^>*1 v'^ ^^'3 v!^^' J* ^> cyiJ^^ er? o^' ^'r- r'-^^^
*ÄLrt j. ( -><XA*JI), Emest Renan, welcher mich zuerst auf die
Wichtigkeit von Sojuty's »L-ü^? oUi" aufmerksam mnehta und
«« für ein wahrhaft philosopliisches Werk hält, gedachte es au
TerOffentUchen.
DftS andere Werk des Sojüt.y hat den Titel JLc Ji ^l-iä!^!
^yaS originelle Ideen über Gramniatographie und handelt;
1} Ueher d^^n Sprachgebrauch, d. h. über die Ausdmcksweise
Solcher, deren Reinheit der Sprache unerkannt ist c-^\^ eLi»«Jt ^
»Ji>'Uaftj sJl^ -yA ^^LT ^^ io . 2) Uebereinstimmung der Banner
und Küfier ^^^jjdJj SL:^^ pUs-t ju A^\^ P^-*^^^ ^- ^^ ^^^•'^
Generalisirung , d. h. Anwendung' dessen was vom Primitiven gilt
sof dAB Uebertragene , so lange dieses im Sinne des erstem steht
4) Ueber die Auffassung eines Wortes in seiner Grundbedeutung
nad Beibehaltung der entsprechenden Constniction wo kein Grund
Torhanden ist eine Uebert ragung zu erblicken ^^ «^Ls\*aX*i.!iH ^
JJüJt J^ (^At) A^ J^^; ^ wlä;u^ U ^ .^^äJÜI ^Us_j(.
6) Allerlei Demonstrationen j^Ji, ilJi , <i) Widersprüche in den
Erscheinungen und Wahl der Erscheinungen die als Norni bin-
sonehmen sind j^y^ljJt^ (jto.büJl j. 7) Geschit-htje des Erfinders
und des Fortptlanzers der Grammatik jLjJI \CsJ> ^LuJLii— « J|^^ S
Im Möti-Ma^all ?.u Lakhnau befand sieh ein Exemplar
Sprenger, tlie ScJtulfiUher und die Scftoltutik der Mush
dieses Büchleins, welches m 974 vom Auiogruph abgeschrieben!
worden war. In 1857 fiel die Bibliothek iles Moti-Mahull d»^n
Englilndem bei der Einnahme von Lukbuau als Krit'gsbeute in die
Hände und wie ich hörp sind »einige HnEdschriften in das British
Museum gewandert, andere aber scheinen auf unverantwortliche
Weise verzettelt worden zu sein. Wir wollen hoffen, dass das _t JS^^
zu den geretteten gehöre. |
Die Rhetorik wird in den obeni Klassen gelehii und ist
obligatorisch, d. h. wer Anspruch auf den Tit*?l Maulawy machen
will , HoU das -*a;Li=uJl studirt haben. Wer sich zum Munschy
ausbildet, d. h. Laie bleibt aber humanistische Bildung anstrebt,
sucht sich die nöthige Kenntniss über Stylistik, Rhetorik, Prosodi«
i'oetik ain. in persischen Werken (siehe die Titel in Cat. Bibl.
Spr. 1564—1600). womit sich auch der Maubiwj- bekannt machen
muss, wenn er nicht hinter der Zeit zurückbleiben will, doch wer-
den solche populäre Abhandlungen in Hochschulen nicht gelehrt
Loth no. 84G sogt vom dritten Theil des Miftäh : it has become
the basis of all later works on that science (Rheturic). Dem Mift4\i
liegt, eine neue (recht barbainscbe) Eintheliung der humanistischen
W^issenschaften ku Griuide, welche einer seiner Commentatoren
(Saiiid Scharif, welcher seinen ^lÄi«J! ,--Ä in ^03 vollendete und
in 816 starb) ausspricht wie folgt ^yo\ U-»ö ^^i^ ^\ 'ä-o^I ^JLc
oLtoL5s\^^ jJLt;, ^\i, \J*S^\ ^Jxj ^».iJ! U^j-^ f*^ Ja-^ ^JU^
;b^.LÄJt NJwo* . In den ersten zwei Theilen des MitVih , wovoa^H
ich nie ein Exemplar gesehen habe, wii'd die Grammatik behandelt.,
im dritten ..jL-Jt ^icj j,Ijl»J\ ^JLä, Es ist jedoch weniger der
äA_5:üj (vgl- Loth ho. 849), welcher
Man liest don ^^L=Äj<\^t (Lotk^
DO. 877) und darnach noch einiges aus dem .34^t (Loth no. 885)i^^
Im MutAWwal kommen 598 Verse als Bolegstelleu vor. Auch in
anderen Commentareu findet man ähnliche Belege. Diese habnii^j
die Gelehrten herausgefordert sie zu erklären, dureh nhnlirhe Versii^|
zu bfleuchten und über die Dichter zu berichten. Von solehen
Werken habe ich in Indien nur zwei je in Einem Exein]>bir gesehen.
nämlich ^*aiLi=i Jt^ JJ^IaJI oLol Jo j ^^jJl J>JLf von Hosay
b. SchUiAb aldl« Schftmy 'Anvilj und A^tj^ ^ j^a-oolxji J»^bm
^J>a-^J*:^JLxJ! von 'Ab«! ;il-Hnhmft.n h, Ahmad 'AbbAsy, vollendet
Gairo m 934.
MiftÄlj selbst als der ^UäJI
als Textbuch in den Schulen dient.
r, die ikhulfäeker nnd ttU Sehplattik der MiutUine. 9
Der Logik scliMiki man in allen musHniisc>i»m Schulen viel
^uüzterksamkpit und in Indif'n bf'^:riiint nuin das Stndiiim dor&elhon
iii den uiitera ICIiisson. Wie in dMr (Immmutik wind ditJ
rbücher persißch j^PsobrieVx.m und verdieneu vom pllda-
gOgisdieii Btandpunkt«) Anerköanung. Aus dpv (,-oghn\ {^Jt*:y »JL»^)
Wut der Schüler die nothwendigsten Begriffe und die termini tech-
■id diif&r ; so laotet z. B. der Anfang Ju( ^ ^j ^ »-^y xXiLV^
m\ bJLLumJjJ •JU: «jGU^ «A^U^ OtkX«^' Ut lA^b /»^^^ r^l;
j pUü! .v-^-» ^ l5^-^^ '*-.' o^-^^l ow«-*J |*X>-3 bLjL^i
L-M, Li^j p!j^^ '^" /^ ^ vii^^t ^^"li' ^.jL»J! C'-*"^ »XoUi*
-wO wajü' ^-,^»01 C).^ t3wu!»i^. In der Kobra (,j;^-*3 nJ--j)
licbimdeU derselbe Verfasser (Haijid Mob. SchariJ') denselben Gegen-
itiind ausfährlidier; so fängt er z. B. an Jj^ L ^ajI <Jo1ju
ll^iM^M^ ^^^ J^ Jool^- JUj5*3- JJiiij ^5 ^y5>3 LjI sJ ,«J^-*bl
'Auf diese psychologischen Bemerkungen baut er dawi die Er-
klärung der Begriffe: Voi-stelliing ( . ^*Ai), Urtheil (*>^) w- dgb m.
ächlusB Rigt er ein Verzeichniss von Wörteni bei. welche
aonyin «eheiiien, in der Logik aber nicht synonym sind, wie
und Kio. Wer dem Inhalt dfr (^'oghrä und KobrA dem <io-
fiitU^hini^fie eingeprägt hat» virird keine Sehwierigkeii finden Abhary's
(L«itb no. 407). obschon sin m'uhisfth geschrieben ist. an
(!. l)uiHi schreitet man gewrdmliih zum Tahdzib (Loth
0. 534) fort und endlich zur Schamsija (Loth no. 502), ?,« der
l&uia immer einen Comni. gewöhnlich den des Qot,b aldln (Loth 503)
[mit oder ohne die (^ilossen des Sajjid öchaiif (Loth 507 — i»15)
LlürAi. Ldth gibt in no. 510 das Coluphon mid in 511 den Titel
[«iucü Exemplarn der (flössen wieder und man ersieht daraus, dass es
[die Logiker mit der Sprache so genau nicht nehmen. Wer besondere
I Freudr an der KiithseUialtigkeit des Ausdnickes hat (das ist das
10 Sprenger, die Sekulfäeher vnd tue ScholattiJe der Muslime.
Ziel das die Scholastiker m Textbiichem anstreben) arbeitet sichj
durch das Sollam (Loth iio, 563) durch.
In der PhiloBOphie ist „Maybody" (d. h. dessen Commentar '
zn Abharj^'s )US& '>-r>}^^ Loth 487) das vorzüglichste Schulbuch
und es werden besonders iUljJI ,j^'!5t1 die allgemeinen Begriffe und '
Distinctionen in der Metaphysik studirt., vom Scharh almawäqif
(Loth no. 438) wii'd nur eine kleine Partie gelesen. Ueber Reli-
gionsphälosophie sind die ^.«jjt OuLät (Tjoth no. 386) das ge-
lesenst© Büchlein. Auch der •Jo_^' (Loth no. 405) ist in die
meisten Hochschulen eingeführt. ^^
Das canonische Recht wird in den Schulen nach der Hid&ja^|
(LoiJi no. 211) studirt und die *JiäJt ^^ja\ jetzt meist nach dem
Ji-j^l jyJ (Loth no. 316), bisweilen nach dem p ' ^rj 'i (Loth
no. 319).
Damit schliesat das cuniculum eines muslimischen Candidatus
theologiae et juris. Tm Studium der Element^irhücher wird darauf
gesehen, dass der Schüler den Inhalt dem Oedttchtnisse einpräge,
nicht so in den hohem Werken, hier handelt es sich nur darum,
dass er den Text und Commentar verstehe, und obschon der ganze
LehrkuTS eigentlich nur eine Vorbereitung zum Studium des cano-
nischen Rechtes ist, gibt es doch selbst unter den Lehrern nicht
viele, welche die Hidäja ganz durchgelesen hatten; man geht nur
so weit bis man die Fertigkeit besitzt sie ohne viel Anstand lesen
zu können. Bekaimtlich hat die Zeit selbst in rein muslimischen
Staaten das canonische Recht vielfach durchlöchert — - man denke
an die qorftnischen Gesetze beztiglich der Sklaverei, der Stellung
der Muslime zu jmdern Völkmn. d»^r Steueni, der Strafen U. s, W.
Als Gesetzbücher haben Werke wie die Hidaja, wenigstens in Indien,
etwa den Wertli. welchen das römische Recht in unsera Schulen
hat. Volle Giltigkeit hat nur noch das Erbrecht (,jia_jt_ä_Il)
und das Eherecht, und mit diesem suchen auch die Schüler bekannt
zu werden. Sie schöpfen aber ihre Kenntnis.^ nicht aus den ge-
lehrten Werken, sondeni aus persisch geschriebenen populären
Büchern oder gar aus der hindustanischeii üebersetzung von Maonagh-
ten's Moohummndan Law, Calcutt<\ 1825. Als Examinator der
Gandidaten für Stellen als M»ifti hatte ich Gelegenheit zu beobachten,
dass die jungen Leute sogar von den Bestimmungen über religiös©
Pflichten (wie etwa der jpji «5^^lJL«) blutwenig ivussten.
Weder der Qor&n und die Commentare noch die Sunna gehören
•m den Schulstudien. Der Qoran ist fiir Pinen frommen Theologen,
wag das Brevier für einen katholischen Geistlichen ist — er macht
^9 jich zur Aufgabe ihn in einem bestimmten Zeitraum (alle ach
r, die Schulfächer und die. Scholastik der Mu»Ufne. \\
FÄge, odea* alle Monute) durchaubeten ; und was die Siuma betrifft,
b*»steht die Meinung, es sei Pflicht, wenigstens vierzig Tradi-
Üonen auswendig 2Q lernen (doher gibt es so viele Sammlungen
on „vierzig Traditionen''). Für grosse Gelehrte jedoch sind
Joräncommentare und Hmlytli Lieblingsstudien und zu allen Zeiten
cheinen alte Herrn gerne an die Aufgabe, die Welt mit eiiiRm
JorÄncominentar zu bereichem, herangetreten zu sein. Zu den
Beuest^n mir bekannten Arbeiten dieser Art gehört ein TüFsir des
'Hogtahid von Lokhnau, welcher gedmckt wui'de, von dem es mir
aber nicht gelungen ist ein Exemjilar aufzutreiben. Das einzige
das ich zu sehen bekiun war in Besitz des Maul. Miran, eines
Bmders des Verfassers. Ma^imuid Etfendy in DamasLUs bo-schäftigt«
»ch in 1855 mit einer Spielerei wie Faydy's sogenannter tafsir-i-
bteoqat (Loth no. 104) — er schrieb einen Tafslr indem er Buch-
staben mit Funkten vermied. Er machte sich die exegetische
Arbeit sehr leicht — er benutzte einfach Fleischers Ausgabe
das Baydhawy. Am beliebtesten ist in Indien der persische Qorän-
conunentar des Hosayn Küscbity, weil er duö Vei-stiüidniss des
FU Buches Gebildeten aus allen Stilnden zugänglich macht.
Gelehrten sind der ^jLüS und der ^yJbÜl j^m*^' am vcr-
eitetaten. In 1284 sind GamÄls Glossen zum Gal&layn in Delhi
ographirt worden (4 Bände) aber so schlecht, dass es klar ist.
wenigstens der Herausgeber den Inlialt nicht verstanden hat.
ae sehr günstige Aufnahme fand mein© Ausgabe des Itqfm, und
mir unbekjmnter Gelehiler gab sich die Mühe sie mit einem
irorzüglichen Codex zu vergleichen und mir die Varianten zuzusenden.
liess sie drucken und die Besitzer meiner Ausgabe kOnneii sie
der as. Ges. von Bengalen gratis beziehen. In 1280 ist zu
ör ein»-' lithograjihirte Ausgabe des Itq&n erschienen.
Baghawy's MagAbib (Loth no. 149), der Miscbkflt (Lotli u. 152)
vnd SchaybAny's fst. 950) .sehr bequen» eingericbfetor 'riiysir sind
Versuche, die Kenntniss der Traditionen unter allen gebildeten
KLuisen der Muslime zu verbreiten. Dieses für die Volksbildung
wichtige Streben ist vom 'Abd al-Haqq Diblawy (st. 1062) da-
arch fortgesetzt worden, dass er eine persische üebersetzung des
IwchkAt anfertigt*, in die er manche ErkUirung von Tiby's (Tjoth
157 schreibt Taiyibi) Conira. einfliessen liess. Eijiign davon
gich in Matthews englischer Üebersetzung wieder. Von den
kanonischen Sammlungen siiid Bochäry und Moslim hJlufig,
"irmidzy und Abu. Dawüd nicht gerade selten in Indien und es
auch indische Ausgaben davon, unter denen sich die Dihli-
abe des Boehäry durch ilu-e gut gewählten Glossen auszeichnet.
Mftgali und Därimy, dessen Siunmlung Manche ebenfalLs Im*
onificb halten, sind überhaupt selten. Man diu'f behan^iten, dass
Traditionen viel gelesen aber vun selir wenigen kj-itisch studirt
Unter einem kritischen Studium vei^stehe ich die Prüfung
12 Sprenger, die Sch/lficher und düi Scholastik der MiisUmr.
der Tsnäd eiiicr Tradition. di<? ihati für die Peststelliuijif eini
Lehre benutaen will, nach den Regeln der o-jjJs. ^t^\ . h\ 185»
brachte ich eine ziemlich voUßtttndige Sammlung der Werke über
die eojJl ^yA nach Kalkatt« (vgl. Bibl. Spr. no. 4 (i 7— 489]
und ich suchte die Frotpssoren th>r Madresa für ein kntischi
Stiidiüm der Traditifm zu gewinnen, weil ich darin nineii Auswi _
liÜs rler Sackgasse in der sich tue Muslime (besonders die Hanititen)
befijiden. erblicke; es gelang mir aber nicht Enthusiasmus dafür
zu erwecken.
Der ^'üfismuR hnt weder in muslimischen. Hochschulen noch
lin den Kreisen zünftiger belehrten seinen Platz, sonderu unter
jßchwilrmem und desswegen sind unter <len Kalilreichon »Schriften
['darüber, wek'liö in Indien vertneitt<t sind, die persischen über-
I wiegend. Speculative theologische (pimtheistiyche) Abhandhingen
Tverden am meisten von Mtoneni der hohem Klassen der Gesellschaft
gelesen, mit deren Orthodoxie es in der liegel nicht weit her ist
unter Akbar war Pantheismus die Hofphilosopbie und diplomatische
Depeschen tingen mit theosophischen Tiraden an. l>ius hatt<i eine
^gewaltige geistige (Jfibrung, welche noch mehr die Hindus als die
fuslime ergriff, zur Folge. Es ist schwer zu sagen, wie sie sich
^ßbgpklfirt hatte, wenn sie von Akbar's Nachfolgen] nicht gewaltsam,
erstickt worden wäre. Die poetische Seite des i,\jfismus, in derj
sich eine fi-eie religiöse Weltwischauung abgespiegelt Lst schon
8. Jahrhun dex-te der Flacht in Indien schöner und deutlicher
damals in Persien (besonders durch Myr ("hosniw imd Hjisjm) zu
-Ausdruck gekommen. Da diese Bemerkungen nicht der mus-
limischen Literatur in Indien im AUgemeiiien, sonderu den Schol-
fHchem gewidmet sind, kehre ich 7m diesen zurück.
Den Muslimen ist bei der V«<i*theilung der Aibeit die Aufgal
zugefallen, der Scbola-stik und Mystik die gr< 5 ssimögliche A
^bildimg zu geben. Ihre Leistmigen in diesen Iteiden geistige
rhötigkeiten sind, sowohl extensiv als intensiv, wahrhaft riesi]
und das Schauen des Doetor subtilissimus z. B. gibt uns keine
Idee von dem. was sein Namensvetter und älterer Zeitgenosse, der
Mnba<j*|if) Tüsy geleistet hat. Sie haben sich auch volle Tauseni
Jahre ausschliesslich damit beschäftigt ; die Pflege der El
falirungswissenschaften war, wo sie auftrat, immer nur sporadis
und persönlich, d. h. irgend ein Gelehrter oder ein Herrscher hati
Sinn dafür und sie wurden mit mehr oder weniger Erfolg geptfi
^liber diese Pflege ist weder aus dem Zeitgeist hervorgegangei
lioch wirkte sie auf densellieii zuriick. auch standen die Ti*ägei
allemal auf dem Boden der DialHktik, so z. IJ. Btmny und Ihn
Chaldün. Die Geschichte des nuislimiscben Mysticismus und ihrer
Scholastik iJlsst sich, ehe nieht viribus unitLs rocht bedeutend
Vorstudien gemacht sind, nicht verfolgen, 7.wei Dinge lassen si
)er
Sfif'mg», die iSchulfächer ttnd die Scholwttik der MutUme. 13
«cbofi jetxt mit Sicherheit behaupten — erstens, dass sich
'>^ k in einigten DiscipUnen. namf^ntlirh in Aliii Haiilfs's
Theologie sehr frilh gelteml machte, luxl dass die
j^hilosophische! Begründung des ^Hifismus ebenso alt ist oder noch
lll«r ala die scholastische Theologie und jedenfalls zu Ende des
eD Jahrhunderts schon vollendet war. Eine dogmatisch so
detinirte positive Religion wie der Ishim trägt den Keim
_f Scholastik in sich. Was den Mysticismus betrifft, so lebte er
' d«n Kulturvölkern des Orients schon vor dem Auftreten des
_llohaiii]nad. Nach ihrer Bekehrung durehgährte er den Islära und
i,>äfismas ist nur eine neue Firma der uralten orienialiscben
Ichirlrmerei. Zweitens, dass /.u Anfang des siebenten JahrhuudeiiLs
Flacht im Orient (vielleicht etwas später in Spanien) schom
'lil«» in den Schulen gelehrten Ftoetrinen scholastisch bearbeitet waren
and jcwar endgültig, denn die meisten Texte der noch jetzt üblichen
Scbnibücher stammen aus den nächsten zwei .Jahrhunderten.
lu der Logik wetteifern die anglikanisibt-n Scholastiker mit
, muslimischen und bieten uns einen Mas>istab für die Würdigung
letztem. Vergleichen wir die Risäla Schamsija mit Aldinch's
ibuch der Logik, dem Leitfaden den man vor »ireissig Jahren
in der üniversit-lU Oxford den Vorlesungen rn UiTuide legte,
nden wir keinen wesentlichen Unterschied. Aldrich und noch
»ein Nachfolger Whatnly ha])en den Gegenstand besser dumh-
_4aieht, auch wohl das Organon im Urtexte aufgeschh^fen und gehn
ä*»fer und mit ninlir Verständnis» in die Sache ein. Der Verlkssor
^KisAla 8chamsija hingegen war, wie all»* Verfasser scholastischer
Bflchw, bestrebt, die Lehren semer Vorgänger wie Gesetze, wo
^Wort zu viel oder zu wenig sein und jedes an seinem Platze
soll, zu codificiren. Nach der Absieht der Verfasser sollen
fit> die Risäla Schamsija einem Gewebe gleichen in rlem
the die andere hillt . oder ^inem Gewölbe das erst, wenn
|«r Sclilussstein eingefügt ist, Festigkeit erlangt. In der Fonn
It dalier die Schamsija viel vollendeter als Aldricb's Handl>uch —
er im breitspurigen Predigerstyl geschriebenen Logik Whately's '
nirht TU erwähnen — die Begriffe sind strenger gesondert und
»tM-r definirt und die Kunstsprache ist vrdlständiger entwickelt
da sie ein Resujni^ früherer arabischer Arbeiinn über den
nstond ist — so zu sagen krystallisirt '). Üocli ist 7.u bo-
ri«ifeln, ob der Veriasser das was er sagt auch immer ganz ver*
landen balie. k« führt er unter den Beispielen von TrugsehUissen
folgende an ^Jlyi^ ^.,L«-Jt JJ'^ ^,L«-J! j-ja lTt-^j ^'jt^Jl ^
l^j m^. Unter Menschpferd ist ein Kentaur zu verstehen, dass
li Uli- Liisiuii^i'-ri il«T Mii«>linif in il«r llhctorik liossoii ».ii-li im Whatt'ly's
hU of RhfUirir. IaohIoh 1SC7 m«»sts<'n Ii-h kumi «liosfi^ uh'ht Omii , w.»il
ttU qU die Mniie gf^'Utfti tiabu ink-li in letzten» W«>rk. zu vertU^fcn.
14 Sprangen, die SehulfäcKer und di« SchoUtgUk der Mm
er aber nie von den Kentauren gehört, habe ist ziemlich siehe
Ich henutzp diPSf (telegenheit ausser dem in Bd. XI 8. 737 diese
Zeitschrift bemerkten Fehler meiner Uebersetzung" der 8charas!j^
einen andern zu berichtigen. Der Satz jü-wjJt j Ja-*; ,tJüLo
..^UJaJI la «fciA^Äj U ^JLto yp bedeutet: die mittlere (geometrischci
Prrjpoi-tionale ist die Seite einos Quadrats, welches gleich ist dem
ujiter den beiden Itussem Gliedern der Proportiun enthaltenen Recht^^
ecke. Wir würden dieses algebraisch ausdrücken wie folgt: weni^H
a:b = brf, so ist b* =s ae. ^^
Philosophie ist nach der Definition der Muslime eine Kennt-
nis» — so weit eine sokihe nach menschlichen Kräften möglich
ist — der Merkmale des Wesens der concret<^n Dinge in seinem
thatsUchlichen Befund 'yc At. ojjj-s-^l ri^^ ^'•■S'-Lj JLt iUJ>JL
iüyi-Jt KJsUilt jJJh jp-a^l u«*-«-» J *t^ (^ ^'""l zwlllllt natui^H
gemäss iji zwei Abschnitte, in Physica und MeUphysica. Sie beruht
auf den Speculationen des Aristot^des, ist aber nicht eine blosse
Uebertragung aus den» Griechischen ins Arabische, sondern eine
Verpflanzung aus dem ethnischen in den muslimischen Ideenkrei.s.
in welchem sie sich zu neuem Leben entwiekelte. Von den Phi-
losophen Europas unterscheiden sich die muslimischen dadurch,
da-ss unter erstem auch solche, die sich Aristoteliker hiessen, den
(tedunki-ngang des Stagirit^ii nicht in uUem seinen Wendungen ver-
folgten, sondern sich von ihm nur anregen liessen ; für diese war abäo
die Philosophie ein Gebäude von genialen EintUllen. Die Muslime
arbeiteten die einzelnen Bücher des Aristoteles um und behielt*»n
davon gerade soviel als vor ihrer dialektischen l'rüfuiif^ Stich hielt
und erörterten neue Probleme, die sich ihnen im Verlaufe dieser
Arbeit aufwaifen, aut-h ualumeu sie sehr vieles aus der sogeuaimt^n
orient>dischen Philosophie in ihre Unmrbeitung auf. Diese Ver-
schmelzxing der aiistotelischen und orientalischen Philosophie wurde
' schon vor dem Auftreten des Islams von den Harr&niem und An-
tiochenem so weit getrieben, dass die muslimischen Aristoteliker
mehr Plrnntastereien dai'aus auszuscheiden als hitieinxutrugen hatten.
Der Boden tüj- die ziristotelisehe Philosophie wurde durch dk^l
Theologen vorbereitet. Kremer zeigt in seiner CulturgeschichtJ^H
dass die Griechen in Diuna.scus einen bedeutenden Eintiuss auf die
Entwicklung der^Uogmatik des Qorfljui übten, und Qifty erzählt» ,
dass 'Amr b. al-'Ay, der Eroberer Aegyptens mit Johjumes GrumnH
maticuB über metaphysische Fragen zu disputiren liebte. Sei detn^
wie ihm wolle, so steht fest, dass schon in den sieben Itechts-
gelehrten von Madina, die doch aui" historischem Boden — auf der
^Jadlth — standen, philosophische Neigungen unverkennbar sind^
Ttnd dass die frühesten Asceten, die uns bekannt sind, nicht bloa
Büsser wtu'en, sondern sich zum Pmitheismuii hinneigten. Es wa
r, die Schulfächer utul die Scholastik der Mudime. 15
[ftUo schon in frühester Zeit die Muslime in zwei Lager getheilt
in beiden herrschten philosophische Anschauungen, in dem
die Dialektik, in dein andern die Mystik. Zu voller Be-
kam aber die Philosophie erst durch das AuftAueheii
rBÜgiOser Öecten, die sich mit den Waffen der Dialektik ver-
I theidigten.
Die Ausbildung der scholastischen Wissenschaften ist im
[Orient auf andere Weise erfolgt, als wir, die wir den Einüuss der
ität auf historische Entwicklung zu überschätzen gewohnt
vermuthen. In der Bearbeitung eines Themas, das gerade
praf der Tagesordnung stiind , warl" sich eine ueue These auf; es
1 ktür/te die ganze Schule über dieselbe her, betrachtete dieselbe
von allen Seiten , und lieferte Dutzende von Monographien und
j Commentaren über dieselben. Die Aussöhnuiig der verschiedenen
I Meinungen die dabei zu Tag kamen , geschah gewöhnlich durch
distinguo, was zu endloser BegriÖ'sspaltung füln-te. So stiess man
z. B. als jJtJJÜt y^^^J^ an die Tagesordnmig kam mid das Ver-
kftltniss des c.yJoyjk Symbols (bexw. Wortes) zum xS cjjüj-*
i(d«in w»s es repriksentirt bezw. Begriff) untersucht wurde, auf
lerlei Arten von «^ *) ; es ti-agte sich wie tropische Ausdrücke,
^wifi die ou^ax, wie abgeleitete graramatischfi Formen in Be/.ug
limf die U rundform sich dazu verhalten u. dgl. m. Mail fand sich
P»m Ende bewogen das /t-AsJt in ^c^ »^^d ^<a::-. zu theilen,
andere fanden es passend ein (_>£>'l^ «^ einem «Lp «^ g^^Q'
iftbentustellen und man vemiittulte dann, inJem man beide Eiii-
lÜMÜQngen combinirt-«*. Füi- die auf diese Weise gewomienen
[Begriffe wurden Kunstausdrücke, wovon manche sehr sinnreich
Hfid, eingesetzt, in diesen krystaUisirte sich die Discussion, die
hunderte von Geist*<m beschäftigt batt«, und sie dienten als Bau-
steine für den Weiterbau des Systemes. Auf diese Weise wui'den
Bezeichnungen wie «^^-^^i ^A,>[y.M ndas Wesen, dessen Existenz eine
innere Nothwendigkeit ist* für Gott zum Gemeingut der Schulen
und aller (iebildeten und erhielten die Itesultate der Speculation,
Mis der sie hervorgegangen sind, lebendig.
Selbst in der Syntax, worin die Muslime durch die Erhebung
Thatsachen und Entdeckung von neuen Gesichtspunkten doch
bt bedeutendes geleistet haben, trat das Sachliche immer mehr
ärk, bis endlich vielmehr die grammatikalischen Begriffe und
t) In meiner U<»b«rsii'tzani; der Ulsäla Sf-hmosiia gebn Ich ^..j:Cfy\y\
vX\ bjr ■ppuitiLiQPiit wi«d«*r. Fli^isriiHr lint die Rpilputang in diefler Zttitschr,
CXX 9. iST KAiia richtig runtgontvllt. •
16 Sprengtyr, die Schulfächer und die Sehotantüc dtr J/iulme.
Theorien als die Sprachfi Gegenstand der Unt^rsuchunj^ ward
Die split^reii (»nmimaiikrT berutnii sich nur höchst selten aiil" die
lnhende Spracht? und stellen niR \'er^dpiche mit e.iner andera S])rac!
etwa dem Persischen, das die meisten von ihnen kannten, an, si
dem standen auf dem Boden der Abstraetion — der grainr
geiit'rali' , welche de Sacy ganz im (reiste der Muslime sei
arahi.schen Grammatik /u Grunde legte — und ihr «System ^leirhf
dem der Lop^k mit Zayd und "Amr statt Barbara und Celarent
ais Schema.
Der .Scharl^iu Molltt und ähnliche Geistes]ndducte werden dah*
weniger um die ijonlnsjn'aehe za erlernen . jds um sich in
Dialektik zu üben studirt. Sogar die Qoränexegese wui-de in di
Hilndon gewandter Sfliolastiker wie Imäm Räzy und Baydha'
Äur Hebung in der Scholastik. Für Baydhawy z. B., dessen Ti
was den gruninmtischen Tlnil anbelangt die grösstmögliche Vol
endung erreicht bat, war es viel zu unwissenschaftlich, den Si
von schwer verstilndÜLheu Sätzen durch Umschreibung deutlich
machen ; er thut es durch Analyse in möglichst bündiger technise
Sprache. So hat er z. B. wo \S\ J;is>- vorkommt gewölmlich
x^jiJ! xUl ^ ,f^^^'.5 >^-^ r^^ «y^ ^^ ^-^•
viel einfacher und deutlicher würe es, wenn er die Ellipse
in solchen Fällen allemal vorhanden ist so ausgetiiDt hätte, di
der cunditiünelle Satz von selbst als directe Rede erschienen wUi
etwa wie iö^yo »ÄP j^öJl S^ \JUu] ^1 iijLiJl j^s*. Kolicn
hätte er uns belehren können (wenn er es gewusst hätte) ob dii
elliptische Ausdrucksw^eise ausser dem QorÄn auch sonst noch v
kömmt. Was ich als Zweck der scholastischen Lehrmethode hi
stelle, ist nach der Beobachtung Lumsden's. meines Vorgängei's 9
der Kalkatt^i-Madresa, dem die Scholastik wenig Sorge veiiirsachi
das Resultat derselben. Wlüle an Indian MouJvee, sagt er. is al
to expound ivith no contemptible skill the opinion maintained
Arabic writi'rs on the most abstruse questions of Grammar. Tjogi*
Rhctoric, Law, Metaphysics and ahstract Theology, he has lit
kiiowledge of Arabic idiom. and has acquired a very limited co
mand of words. Of liistory he can hardly he said to know
ihing, imd the great body of Arahit: poetry is utt^rl^'' beyond
reach of his attainments. Er hUtte hinzufügen können, dasi» s»ii
die Maulawis in der arabischen Schulspmche, deren Geist vi
dem der Sprache des QordJis und der Hadtth himmelweit V(
schieden ist. mit gi'osser Sicherheit bewegen. 'Abd al-Ra^iim
als Lumsden dieses schrieb, schon in der von ihm geleittden Le
ansttdi und er hat spliter ebien arabischen CommentiU' zur AI
geschrieben, der sich, obschon Ai'abisch so wenig die Muttersprai
*Abd ül-Riihim's als de Sacy's war. voi-theilhaft Vor de Sacy's höc
•peniblen Krkläi-ungeu der Alfija auszeichnet. Der indische Maiila
^rrenger, tUe Srhulfäeher umi die Scholaatih tl«r Mwtlime. \'J
^cgt sich mit, der Sichevbt*it eines Meisters, wührt-nJ Je Sacy
äer Erklärung eines Schulbuches, das Schüler, die init uiisern
andauern zu vergleichen sind, stndireu, akademische Wichtigkeit
iwit: und es passirte ihm dabei das Malheur, den ersten Vers
er davon in die Antholugie gramni. 8, 313 aufnahm, miss-
lehen. J>,^ ju^ heisst nicht Zetd fait des excuses, sondern
ganze Satz bedeutet Zayd entschuldigt den i .^a nicht .^)
Entschuldigungen vorbringt.
Die Philosophie ist die eigentliche Doinilne der Scholastik,
was die Metaphysik anbetrifft, so sind die übersinnlichen
B^riffe oder blos vocis flatus;
Denn eben wo BegriJä^ fehlen,
Da stellt ein Wort xur rechten Zeit sich ein.
ttolchen Materialien IHsst sich Metaphysik ti'eiben 1 Und was die
VvsH« anbetrifft, so konnte ihr Widerstand gegen eine ähnliche
ndlungsweise , so lange es eine beobachtende Natuiforschung
gir aicht gab, leicht übei'wunden werden. Die übrigen scho-
lutiscben Wissenschaften sind eigentlich uui" eine Pnvpäideutik
rar Philosophie und das ganze Qnadrivium eine Jakobsleiter, auf
drr die (»eister zum Himmel hinaufstiegen um eine Kenntniss
dei (föttlicben zu erlangen. Die Mystiker erreichten dieses Ziel
ttcb Intuition, die Öcholastiker durch den AutTjau des begriff-
iheii Bildes des Universums. Die Aimehmbarkeit der Resultate
bcholiiÄtischPd Metaphysik hängt also von der Geächlossen-
d€*& Baues ab. Es ist kein Zweifel , dass die von den
nen befolgte Methode die einzig rationelle ist; und ihre
0]>hie ist auch ein Gebttude, das in Bezug auf Vollendung
in seiner Art dasteht. Die Begrifle sind so behauen, dass
in ilire Stelle passen und sie sind folgerichtig zusammen-
BO dass ein Schluss den andern trägt, und mit den Be-
piffeo hat sich im Verlaufe der Jahrhundert« eine Sprache gebildet,
fiir den Schulmann *>ü handig ist wie eine Drehorgel. Schon
siebenten Jahrhunderte der Flucht war das ganze Gebiet der
opjiie von der Schule bearbeitet worden und die Meister
Ibtooten nun das vorliegende Material zusummenstelleu. Ihrer
Ori^finalitiit war dabei eine nicht ^del grössere Aufgabe gestellt,
«1* dpr der Kinder, welche ein in Stücke geschnittenes Nüniberger
ner Landsthalt zusammensetzen. Ilu'e Meisterschaft konnte
ler in dem richtigen Vprständniss des Gegebenen und in der
'«•wandtheit des Ausdnickes wigeu. Als dos in jedem Bezug
! Werk über Philosophie gilt die q^\ )Ui<^ (d. h. Philosophie
Realität, ein Wortspiel auf iUJsi». ^^yf^ die Quelle oder das
der Weisheit); nach meinem Urtlieile ist sie auch das VoU-
Wft» die Scholastiker aller Lünder und Zeiten geleistet
Teil hatte die Al)sicbt sie mit einer englischen Uebev§,ci7.uiv^
XXXll,
23 Sprenger, die Sehulf ächer und die Scholastik der Miutlima.
herauszugeben, fand aber, als ich mich duix-b die Hälftp durc
gearbeitet halt«, wie thörieht ©in solches üntemehiiien sei. Scho
in der Granumitik, die doch auf «twns Öiichlichem beruht, decke
sich iinstre Begriffe und die der Araber tmr selten, und in de
r*hilosopliie decken sie sich ftist nie, so dass der üebersetzer immer
zu viöl oder /.u wenig sagen muss. Ausserdem ist die sinnreich
Bezeiehuuiig der Begriffe meist das einzige Interessaunte. Die«
ISsst sich aber so wenig als ein Wortspiel in einer andern Sprach
wiedergeben.
Mit dem Inhalt der sehülastiscben Pliilosophie fit*»ht es schlech
Da man in jedem Scholastiker ohne viel Kratzen auf einen The
logen kommt, so mag es mit dem. was uns diese Herrn von dem
üebersinnlichen berichten, s«ine Richtigkeit haben, aber ihre ga^j(ß_
Naturphilosophie ist heller Blödsinn. Wir wollen hören vnnilSHJ
Muslime, der keine europäüsche Sprache kamite, darüber sagC'
Kerflmat 'Aly schickte jnir eine in bindustAniscber Sprache ver-
öffentlichte Abhandlung und sagt in dem Begleitschreiben, datirt
4. Juli 18t) 5 .^ — \ j.X-1 ^\ ^JL>j^^ i^^j Q^y ßls^ J^\ sjej
j^jJüu«^ c>-^! -5^-^ »iNij j^i Ui'waj ^5 .O nJUs- si>-«J^
JJJJ^yf^j^ iC"** '^^ J-?^ ^Ir*' O^aJuJi 0Ü |»^>U.I iUlc JLlt
i,a*— J vivsjpU^t^ Juc5\iÄ C'L"*^ »^LU« JüI . »Der eigentliche Zwe
den ich in dieser Abhandlung im Auge hatt«, ist die Munlime mit de
Verlangen nach der wahren PLilosoijhie, die in unserer Zeit unteä
den Firingis gangbar ist, zu beseelen. Es ist bekannt, dass votfj
früherer Zeit bis auf den heutigen Tag eine nichtige Pbilosophif
unter den Anhilngem des Islam verbreitet ist, obschon der Qoria
und die HadHh selbe verurtheUen, Die Gelehrten unter den Ma»-^
limen jedoch haben, dem Winke despotischer HeiTseher fol[
all ihr Bemühen auf die Ausbildung dieser Nichtigkeiten vei-wend
Sie haben sich aus dem i^urilu und der HadStb ihre Gl)
lehre im Allgemeinen zurecht gelegt, aber der Schöptiingd
Hijjunels und dt^v Erde. der«<u Betrachtung eine Stund lang
eint'ni AusfipHu-be des Propheten) besser ist, als sechzig 3abl9
r, die Schulfächer und di« Scholojilih der Muslime. 19
Beten, haben sie ihre Aufinerksamkeit durchaus nicht
Die Philosophie, welche die Gelehrten Europas pflegen,
lOße es ihnen Gott verdanken — ist in üpbereinstinmiunig mit
Qorün und der Hadtth."
Füi die Erfahi-ungswissenschaften , wie z. B. für arahische
bilologie war die scholastische Bearbeitung ein viel grösserer
Sckschritt als man beim ersten Anblick der betrefi'enden Literatur
Miheu sollte, man darf also behaupten, dass Scholastik und Ver-
aang gleichbedeutend sei. Nicht nur in Bezug uuf die in-
Maolawis, sondern auch iu Bezug aui" die lllemas und
iolUs aller Länder gilt folgendes: the sophistries of dialectics
leanied in a sacred language pufl' up the professors with conceit,
rmdca: tbem hostile to every thing practieul or founded on ex-
Dce. and exstinguish in them the aense for art and beauty
Dd blunt tlie senliment of equiity and morality. -^ The school-
■Wn, not contented with proscribing the study of histoj-)', of
ootnre, and of every science founded ou facts, perverted other
ciences which ore useful in themselves. like Grammar and Natural
IJ*hüosophy, und their spiiit penades every brauch of knowledge *).
Ilhs Verhältniss zwischen Schule und Kirche ist im IslÄm viel freier,
lukd »uch viel inniger und fester als es je im Christenthum war.
\Vct IslÄm kennt keine geschlossene Hierarchie mit einem Papst
lin der Spitze und desswegen war immer viel mehr Lehrfreiheit
!«li in katholischen Ländern und es werden in der Schule Philo-
Mpheme docirt, welche mit dem QorAn im Widersprach stehen.
j Der IslAjn ist aber auch viel logischer aln das Christenthum und
mit der Philosophie vei-wandt. Die Philosophie ist daher
Itirfaiehr die ältere Schwester als die Magd der Theologie, und
pereint mit den andern scholastischen Doctrinen erzieht sie den
zum VerstBndniss für die Dogmatik. Uebungen im Ab-
und in der Dialektik ohne andere bitellectiuelle Be-
und ohne dem Geist irgend welchen objectiven Stutf
Verarbeiten zu bieten, sind die allernachhaltigste Gymnastik
•lei Geistes die es gibt und nmslimische Lehrer, welche auf der
^ÜCbe ihre» Berul'es stehen, erblicken in den hohem Öchulstudieu
hti anderes ak eine solche Gynmastik und sind sachlichen Studien.
Qorünexegese und die yadlth, für die Jugend nicht günstig
nt: — Qorän und Hadith würden Sachliches zum Nach-
ken bieten und könnten zu einer historischen Auflassung der
ologie führen. Die natürliche Folge solcher Exercitien ist, dass
Individualitilt des jungen Gelehrten ganz und gar verwischt
nd dir Anlage zum selbstständigen freien Denken verkümmert.
wini Da die auf diese Weise dressirteu Schriftgelehrten im Isldm
^yt «lie» «ine StoÜB au» oinom von mir iu IMfii! der Eogieniti^t vor-
UcnpUn für «Ha KalkatiH-MiulroAK- Er iiil in «ieri Sflectiuiisi ftuiu
kl.
20 Sprenger, die Schuifächer und die Scholastik der Muslime,
die Stelle unseres Clerus nnd Richterstandes einnehmen nnd das
Salz der Erde bilden, so theilen sich die Folgen dieser einseitigen
Dressur dem Volke mit, und daraus erklärt sich die von den Eth-
nographen viel zu wenig beachtete Thatsache, dass die Muslime,
seien sie Semiten, Arier oder Turanier, und leben sie im heissen
Indien oder im öden Ghiwa, überall dasselbe Gepräge haben. Ihre
bedenklichste Eigenthümlichkeit ist die Verachtung, welche sie
gegen die moderne Gesittung zur Schau tragen. Die Unversöhn-
lichkeit der hundert Millionen Muslime, welche Länder bewohnen,
die zu den schönsten der Erde gehören, und die nicht im Stande
sind sich selbst zu regieren und doch Fremdherrschaft nicht dulden
wollen noch dürfen, werden nicht nur den Engländern und Russen,
sondern der ganzen im andern Sinne civilisirten Welt noch viel
zu schaffen geben.
Das Zahlwort Zwei im Semitischen.
Von
F. W. M. PhlllppL
auch auf den ersten Blick der Zusammpnlianj[^ zwischen <
«bteprechpnden Formen des Zahlwortes Zwei im Semi-
tischen tuid ihr Verhiiltniss au der vorausBusetzenden Pomi der
tiitischen Gnmdspniche zu sein sclieiut, so viele Unrichtigkeiten,
•heiten und üugonnüigkeiten herrschen doch noch in der
. Darlejfung beider, die die folf^'ende Al»linmllun^ woitiüglich
mfkhte. Dabei werden wir ai^leiL-h (Tele^enliint finden,
noch eine Reihe anderer, nicht unwitdjtiger Funkte der vergh'ichen-
»einitischen Graminaük einer genaueren Untersuchung /.u
ütertiehen.
I. Alle semitischen Dialecte biefen uns denselben Ansdinick
Bat daa Zahlwort Zwfi ibir, mit Ausimhine des AssvTisehen und
opisehen. Denn für dus Assyr. ist dii* Cardin;d/,ahl Zwfl
»Tipt noch nicht, wenigstens nicht mit Sicherheit nnchgewiesen.
f führen die meisten Assyriologen als assyr. Cardinale unserer
'die Formen masc. TIS*), fctm. TIO*) auf. Indess sind diese
Formen in den beiden einzigen Stelleu, aus denen sie
ßchnulnr in seiner ABK. belegt, nUmlich Assurh. Sm. 135, 54,
*f> auch Suütii richtig ,.an otlier upinion" übersetzt, und Nimrod-
1) Ko Oj>|M-rt I Kli''incint> <i«j 1« gruraui. luwyr, »ot- M. 3fiJ, dor ilio F<irni
a? voenlixirl. iiiul dmicben noch oiiie andero bülior «bpr iiooli riü'lil Utilupto
l'onn y'ip «n«llirt, ». dii^epcn 8<-lir«<ler ZDMO XXVI. 'i^H Anni. 1, ferner
lor i* a. O. i^7 M^«! ' f^t'f >«*»«« trnnMMrilMrt , Mt-nAitl (Expos«« des
d« ta (n'nmm. lUsyr. t)l), lior geaau i«a-iil-e, und Sftyi'c (nu Auvr.
lao), der sNno'c sun'u umachrdbt. 2) So (tppert, n «. O., dnr
*!• Komi *ri3C roTAlUirt (daneben nino von ihm selbst uls fr»)jlit«li bi'*(?iclinet<»
i'«tm ir^Q), ^chniiKir (h. «. 0:\, der aiuit, üAiiut, Mi'uivnt (t\ a Ol, der .<ui-iiMi,
*«y«« f« » (> t, «Icr »Aitctu lriuu»ertbirt.
22 Pkilippi, dag Zahlwort Zwei im Semitischen,
Obelisk Z, 77. wo saniit'i-SU zum zweiten Mal bedeutet, jedenfall^^
Ordinaüa. Und diese Auffassung der Masculinfonn , die ührigeoH
wohl sanö , nicht san'i auszusprechen ist ^) , wird bestÄtipt durcll
dm analoge, gleichfalls als Ordinale gebrauchte smm in IV R. 5
(15a ff.)*). Eiu sa-ni-tuv kommt aber in ordinalem Sinne Behi^S
51 vor (M6nant transseribirt hier in seiner gramm. assyr. 13 sa-ni-<3PB
und in demselben Sinne ib. 55 ein sa-ni-ti fwo es Schrader im
Text ideographisch geschrieben angiebt, anders im Leiicon und
M6nant a. a. 0.) ^). Darnach werden wir übrigens das it in
sanit nicht mit Schrader als Schwächung aus at wie in irsit
(Schrader 1. c. 217) ansehen, sondoni zur Erklärung desselben das
hebr. r''3^, und arab. iuJlS heranziehen. Ob dagegen ein assy
Cardinale „zwei" in der Redensart a-di si-na IV R 22, asa, wie
Herr Prof. Friedr. Delitzsch nach gütiger brieflicher Mittheilnng
meint, oder in dem ^f— , ^-f (si-na) IV R. pl. 2 col. V. 59;
pl. 2 col. n. 7, vorliegt, müssen wir hier dahingestellt sein
lfl88en*). Das Äethiopische besitzt aber m seinem YIAAj I ^A
A.-t: : ^AA>'t : to^^'^)' "SOA-t: c^'^h^^^^i ihA^: (Am-
harisch) *) ein eigenes , von dem in den anderen Dialecten vor-
kommenden Ausdruck für Zwei ganz abweichendes Wort, das deo^
allerdings imalog gebrauchten hebr. O^wb? (zweierlei) und dem i
...^, .'JuiiS (beide) genau entspricht. Indoss können wir
dem schon angefiihiien assyr. Ordinale wie den ütJiiop. Oix
Wiiii^ni j;^f.Ji;, «*l4^*, welche in dem Consonantismus d«
t) I>*>iiii die Uitjito KoilpriipfK* ^|J der uiijwt Wort pliotjftUch
stcllonden Zeichen dürt^o doch wohl il>?ii Vm-ul v (so sclh.st Friedr. Delit]
A.isjT. Studien IC) nicht nher pin *i oder hi, "ä oiler 1' (»<> {Schrnder I. c. l|
109. 219 und Dolitswch 1. c. 16. 18") TiP7.<?ifhn<'ii »oIIpii, darnach abor nn»erW<j
l?enau «a-ni-o ^ sano zu transsoribiron wjin. Il^ii-b darnuf krumcn wir
nicht nftlier otugcboo. 2) Auf diese Stelle hntte Ilprr Prof. Friedr. Delio
dio Frenndliclikelt mich jiiirn)erk.<uini sa mat^hei) I>iu<clbtit finden sich uo
»iidpre Ordirmlift (saLiu, ri-bu-u. hn-mfi-sB, M.H-.SU , si-!in-u, sRm-iiu), welche )n^»->
welsoii, drtÄS dio von Schrader ABK. 243 als Cardinalia HU<'m?rUhrton Znbl^-w»
Tust alle vielmehr als Ordinaliii iiufKufiisseu sind. Wie dH.s dem Ziisammewr»^
hnn|;e naeh aU Ordinale aiifziir«.s»onde Wort, filr Zwei in d«r UnlJ<Mifahrt d^sot
IsUr ed. Rehrndcr Av, 45 «nd Rov. 40 aasznsprechen, ist tiieht fciatxuAtelleii. '
die Zalil .M>lbst hier idoopraphisob dargestellt ist Vgl. aber noch sa-nuv-va i
anderer bei Friedr. UelitÄsch (Assrr. Studien 37 auph ib. Anra. 2), S.i
auch .*ani-ti bei Schrader <KAT. fl4,20), wo aUerdinga nur ti phonetttch i
Hchrieben bt. 4i Aach Saycc giobt eine Form sm^ an. Hei Norri» (Aj»^
Dictiön. 887) finden wir aber sn-un-ni-o ui^insn = -sein« beiden Ohren. 8) ^**!
Amhar. wird oft, wie aueli öfter in einigen Tigriiia- Dinierten k doreh ^^i
i^HllclHtufp der palatalen Spirans rh «tinaer ch in Nacht) ku h, a. Pr
Gramm, der Tigr. Sprache 95, auch ZDMG XXVTII, 446.
Itiuiun«s. wh* wir gleich noch riüher zeigen werden, vollkommen
der Cardinal*Fonn der übrigen Dialeute übereinstimmen, mit
rheit ei-schliessen, dass uraprünglich auch in diesen, und also
prüniarUch in allen Dial^cten. ein luid dasselbe Wort füi- Zwei
ristiii hat, das somit schon der semit. Gnmdspraeht} angeliört
tthnn muss und im Aeth. erst allmiilig von dem jetzigen Aus-
Lick unserer Zalil verdrängt worden ist. Allerdings weichen jetzt
auch abgegeben vom Aethio^jischen die Fonnen unseres Zahlwortes
in den einzelnen Dialecten bald im Consonaatismus bald im Voca-
lismas mehr oder weniger von einander ab. Allein alle hier vor-
kommenden Verschiedenheiten beruhen aui" den iimerhalb diese^j
Dialecte bestehenden Lautwandelgesetzen, so dass an der msprüng-
liehen Identität dieser Fonnen nicht gezweifelt werden kann. Be-
weisen wir das zunüchst an den Musculi n formen der in Frage
kommenden Zahlwörter, indem wir diese vorerst mit Kichtberück-
siobtigiuig ihier Endung nui' ihrem StAmm nach betrachten wallen.
,.A_;_3l (vulgär gesprochen etnein und
lauten arab. ^.,Lij>t,
Dein*)), himj. "»sn*), m^hr. dsero *) ider terin*), hebr. 07:10.
a. esa, aram. yiri (so altsyr. ^^L, ebenso ciuisth-paläst,
ad. neben V'^^^''» neus}T. )fL, bibl. aram. nur nachweisbar in
er Verbindung l«y^'in, targ. y^n und -»IT*, talm. «»^r). Wenn
nun bekaimtlieh der Regel nach arab. und liimj. t, mehr, t
d*), hebr.-jjhoen. ä, aram. t entsprechen, so entsjirechen .sich
i ..gtanan die eben aufgeführt hii Fonnen in den betreffenden
, was wenigstttns zunächst den Anhitit. der Wortstämme
und wenn weiter dieser Aidaut im Aethiop. der Regel
l^ftch durch s oder s reflectirt wird, so gehört ebenfalls die Wurzel
]äer iith. Ordinalia ilirem Anhtuto nach hierher. Dasselbi' gilt ohne
|?ra<?e von dem assyr. OiHÜnid«.'. Doch ist in diesem wie ähnlichen
[Fmien der assyr. Reüex der in Frage koraraeiiden Laute der
I loderen Dialecte noch nii;ht sicher gestellt.
Allerdings behaupten die Assyriologen in seltener Ueberein-
»timmnng. dass das Assyrische nur die beiden Zischlaute s und ^
1) S. ('«usoin do Porcif*-»!, Rrunim, Hrwü. vulg. lOfl, und über ileo Ucbprjfnnp
'SDMO XXX. 360. 2) 8. Hai. 63,6; 353,4} 5.03,7-, 600.6 u. «. Belüg« iu
ZT)MU XXX. 707. S) So nach Krüpl" in d. Z. f W. der Spr. von Hufft-r
1. 1946 i». 311. 4) So u«ch V MnUznii KDMU XXVIl, 283. 5) AI» d
r «cH«n wir ilocli wohl «lus ds Krupf* fai^scm mlbseii. für daa KlJonlitigs Bfnltwui
1 bleUrt Im Mrhri gulit «her öftor t in <J Ulier (s. MHltzan a. ii O. 2f»1i, v^l
*««b bei Knupf dsinit =^ .,L*JS, dsclis (30), d»lui (80) uud im lioiilig«?)i
■tT'Vkb. öfk«r 1 für I so Ica == >c:>-J » ZDMG XXV, 494).
24
PfMippi, thu Zahlioort Zwei im S^mHitehen.
iL i. die deutale und complex palatÄle Spirans besessen, von deneal
die eine ztigleich den assyrischen Reflex des lU'ab- ^. aram. n etc'
gebildet, sowie, das« das Assyrische hinsichtlich der ZischlnatSj
ursprünglich ganz auf d«.Mn Stiuulpunkt dps Hebr. gestanden, alsoJ
assyr. s su^abischem ciy , aram. r ursprünglich entsprochen habe. SieJ
gehen aber darin auseinander . dass nach den eijien ^) der speciell
assyrisch oder ninivntisch genannte Dialeot so wie der Babylonische '
auf diesem Standpunkt immer geblieben ist, wtthrend sich nach den
anderen ^) dieser ursprüngliche Zustand nur im Babylonischen
erhalten hat, im Assyrischen dagegen eine fast totale Umkehrong ^
sowohl der Aussprache wie der Zeichen der Zischbmte erfolgt is^
so dass hier s Rettex der betreffenden Laut© der anderen Dialect»!
geworden ist. Jedenfalls ist zunttchst den Vertreteni beider Aif\
nahmen bis auf Schrader in seiner neusten Abhandlung — det
endlich eine rationalere Transscription einzuführen bemüht ist
der Voi-wurf einer hoülos verwirrenden Transseriptionsweise diesef
beiden assyr. Zischlaut« zu machen. Wilhrend nilralich von Opper
die Transscription des dentalen s durch s stammt, des complei|
palatalen durch ä, danebe«i aber des dentalen durch ffl, des comple
palatalen durch 0, weil diese hebr. Laute den betreffenden assyrische
f^tymulogisch f'ntsprecTaen , das dentijle s im Assyr. auch erst aiül
dem eomplex palatalcn und umgekehrt hervorgegangen sein sollen,"
— trimsscribiren die anderen ihr Jissyr. dentales bezw. eomplex
palatales s hebrilisch richtig durch 0 bezw. ;a, dagegen lateinisch
falsch durch a bezw. s, indem sie hier offenbar ohne Sinn di0^|
Oppei-t'sche Transscription desselben Zeichens hembergenommett^^
haben. Sonst verdient aber die letztere Annahme entschieden den
Vorzug. Denn die erstere ergiebt dns unseres Erachtens gani^^H
unerklärliche Resultat . dass bei Herüberuahme assyr. Wörter iu'd^|
LHebrftische und Aram. oder umgekehrt ein Lautwechsel der Zisch- ^
Flaute st4ittgelund»'ii haben müsste, indetu tuich ihr bestinunt einem
bohr, '\•\^^zx z. B. ein assyr. Saniirtna "), einem assyr. hamikin pin
hebr. pilo ^) entsprechen würde. Sülurader hat früher eine Er»
klilining dieser Ersibeimmg zu geben versucht ^). Allein
brauchen auf dieselbe um so weniger einzugehen, als er offenbar
ibar^
D So könaun wir ireiügstens die AtunibmngeD Schraders in ZDMG XXVI.
in.'i, 196, 197 Z. IG; 160, 161. 168 Anm. 1; 17fi Aum. 1; 176 Anm. .1 un
Tersteboii, s. nucli Fricdr. Ilulitzsch L c. 23; Snycc i. c. 25. .SUdo hat
l^scinor »onst troflflichoii Kritik der Idslierijfon TrAiisscriptionswoiso der Zisch
mniv l">i den .Asssyrinlo^eii (Morgcnl. Forschungen 182. 18.H Aum.) diesp Aa
^fll.^5Hn^r ein»!.-» 'Hiijtls der A»»rriolo>,'cti vuu den as^yr. Z»svhliiut<;n ülx'rsehc
2) 8ö Oppert. Thool Stud. und Krit. lt>71 p. 70G s. aneh Journ iwint V.
18.57 p. 134 ;u)«l Eipt'd oti Mt'sop<jt«m. U, 12; Sclirador, Uobcr di<^ AiutSI
»pntcbe der ZisHilnute im A»s\t. (MoiuiUbor, der k. A. d. VVW, zu Ucrlin ts77
p 79 8'.). Ji Von dit;s(>ji t'ur.ii-hi.'m wie eben botnerkl ralsf-lilii-li Siunirin«
triinsscrihirt 4» S /„ B Schröder ZDMO XXVI, lö$. 6) Jcu»or Lil<
ruturas. 1871 p '.'10.
Phtüppi, dn» Zahhcort Zum im Semitischen.
25
dieselbe nicht für xiiroichend haltend sich jetzt der Ansicht
"ta anf^eschlossen bats der er nur eine solidere Gnandlage zu
strebt '). Aber auch dieser letzteren können wir nicht
chteiL Zunächst müssen wir auch gegen sie den rein aprio- ,
ben Ausgangspunkt für die Bestimmung des Lautwertbes der '
r. Zischlautzeichen geltend machen. Denn Oppeii wie 8chrader
nen ebenso wie alle anderen Assjn-iologeii von vom herein lüs
etwas Selbstverständliches an , dass das Assyrisch-Babylonische ur- 1
Dglich und noch zur Zeit der EiaftiJinang der Keilschrift bin-
cbtlich der Zischlaute ganz auJ' bebr. Standpunkt gestanden haben
, und bestimmen darnach den ursprünglichen Lautwerth der
ben assyr.-babyl. Zeichen, nur dass sie dann die hiebei zu
Tajge tretende Differenz zwischen den Zischlauten der einheimischen
bezw. arara.-hebr. Wörter und den Zischlauten der iden-
chen Wörter als Fremdwörter der einen oder anderen dieser
ben durch die Aimahme der totalen Umkehrung der Aus-
be und Zeichen dieser Laute im speciell assyrischen Dialect
geschickterer und ansprechenderer Weise zu erklären suchen.
ein womit will man demi diese rein uprioristische Behauptung
reisen ? Etwa mit dem im Debrigen constatirten hebrüischartigen
er des Assyrischen? Wenn man dem spilteren Assyrischen
vom Babylonischen, dem das Assyrische doch viel niiher steht
beide dem Hebräischen, hinsichtlich der Zischlaute ganz isolirte
fiUung glaubt juiweisen zu können, kann man da nicht mit deni-
Rechte a priori annehmen, dass das AssvTischü und Baliy-j
che gemeinsam einen Pro/.ess durchinaehten . wodurch beide '
ijl diesem Punkte vom HebvJiischen m derselben oder ilhnlicher
Teise entfernten, wie nach jenen Forsehern das Assyrische vom
ttbylonischen ? Als die einzig exacte Methode zur sicheren Fest-
ellung des Lautwertbes der {issyrischen Zischlautzeichen können
nur die gelten lassen, welche den Lautwerth dei"selben Dach
1) Am enton UesMi it!ch dieso Erachmnung nwh durch d'w AnMahmo
^dus die Assyrer ihr s nllmälit? xu s vfTschobuu , iiat-b liLstimflmr
de »her in d»jr HdiriO » ntohen trfln.<ib,flii hütten, Das st-hoint »iidi
MeinuDK in don B«i^ahpM 7.11 Smith chntd. (!(>nt!i<)k 270 r.n suin.
I>uiii kxiunu< von jener aufTttlligfii VerscliSuhtmiL; der ZisehlftuU» wuuitrstons in
den FftlW'ti nicht mehr diu Kedo sein, wo iu ttisyr. LK}lmwiirti>rn assyrischefti S
I Hebr -Anun. »in s eatüpräclio, und ebenso wenig in den Fiülon, wo in hebr.-
I Msin Luhnwörteru hebr-arttmÄwchem U im As«\t. ein » gcgonübcratÄnde, deno .
I du Avtyr. hatte dum eben alltnälig diMi a-I^Attt guMi oingeb&iait und »ub-J
^MltairU' daher, wie dn.H Orifchiscbo , hobriiiscliein S sein s, — aio blioho inde«
tuierkUrlicbfror Wfdso für di« F&ile 1)«•f^t^^ben, wo in M»yr. I/tihii Wörtern
• repplmüsüij^ diircb bebr.-arnm, s vertrctou wird, 7,. B. SalninniiÄsir «=
*?'? Vr't'^' Uah'9ikV = np'iJa'l. Auch würde sich nicht recht beifrcjC-n
«■tn, ttoliKr hrbr.-»rmn. £ stets durch iwwyr. h und nieht »ach bisweilon durch
* «pttof ifmix ;;leicbw«rtliigo üssyr i wied6rg<<gei"?n wftrw.
26
Hppi, da*
der Wicd<>rgabe 3er assyiisrhen Zischlaute in assyi-. Leliuwöi"t«r
anderer Sprachen, sowie der ZiscMante anderer Sprachen in den
diesen entlehnten Wörtern des Assjrrischen zu bestinunpn sucht
Allerdings können wir nun auch durch Anwendung dieser Methode
KU der Annahjnf Oppert-Schrader's gelangen, wenn wir nilraüch
bei Bestiinnmng der assyr. Zischlautzeichen von der Wiedergabe
der Zischlaute offenbar aus Babel stammender Wörter im Hebräischen^
sowie der Zischlaute persischer Namen im Hehr, und Babyionischen
der Achllmenideninschiiften ausgehen, und in der That hat Schrader
(1. c. 82 fl.) seine aprioristische Beweisführung durch dieses Argu-
ment a posteriori zu stützen gesucht*). Wir gelangen jedoch zu
einem ganz abweichenden Resultat, sobald vnr der fraglichen Be-
stimmung die Wiedergabe der Zischlaute speciell assyr. Wörter im
Hebrilischen oder Aramäischen hezw. hebr. oder aram. Wörter im
Assyrischen zuGnuide legen. Denn gemäss den schon oben gemachten j
Andeutungen müssen wir nach dieser Art. der Bestimmung gerade)
dasjenige s des Assyrischen, das Üppert-Schrader als dentale Spinma^
bestimmen, als complex pahitale fassen und umgekehrt"). Darnach
müssen wir aber natürlich auch ein total verRthiedenes Ergebniss
hinsichtlich der Entsprechimg der Zischlaute des Assyrischen und
der verwandten Dialecte gewinnen, das die folgende Tabelle ver-
anschaulichen '^oll:
Arab.
i.
LT
wÄ— /
UJ'
Hebr. Aram.
(^iin;) ^?^ ^^1
no3 nD3
Assyr.
O, doch gewöhn-
licher in
ka-aS-pu, da-f
neben kas-pi
ki'Si-ti 3)
wÄss- U. w>.si« rt dl n ', '^"D "■ ^"° H'^^ su.\}üp *)
2.
LT
j^, selten m o od. TB Dod.'ö D, seltener O
1) Bevtimmou wir *. Jt. dou Ziachltiut des Bylbeusdchens m in Ni>s»-ii9]
luch dem 0 im hobr ^O'^j aU s, oder dos SylbctuielchcnA ns in Ku-ra-M njirhT
dem ^ dos hebr. 125*13 »Ih S , so erhalten vnr allerdiiiK" dit* Resultftt dorJ
vollstÄudigeii Uüborein.'ithnmiinR des AssjT-üabyl. mit dem n<?br in dt«ii Zuch-j
Itiuiun, dn dio Sylbciuzoichon mit dem so bestimroten » bezw a »idi in den dotnl
Hebr. und Ass^t. gomeinsamen Wörtcni iibeml! du üiulon. wo hobr. O heivr 0,l
2) Pen niihcrcn Bowcis für diese Bestimmung s- bei Sude 182 f. Wir lljguql
noch hinza: ^f — tni — ßU Namo ciiiea Könige von Ghzk (Sanb. TjiyLl
111, 25), daher in sdioem orsUsn Theüe = einem konaanitischon 2?730^ nndj
«Lw die erste Kellgruppo — . il, und BnUt — ^ ll — n?ttr. hobr. latJlTOüVa '
(Dnn. 1,7). jcno Kcilgnippc i»bw = iii ttt. 3) Norri», Aasyr. Dictiun. ii. &9S.
4) Fri«dr. DtjUtwck, A^syr 8tud. 23.
I
m
^
^V PhiUppi, datt Zahl
i/uyi't Ztnei im
Semit heheii
27
Arab.
Aetil.
Hebt.
Äram.
Aflsyr.
H
hp^:
D«
a«3
su-mu
JaJU.
nAOi:
üba
Esb'Ä
sii-lat ')
r^
fiA^:
mbia
Dbffl
gulmu und
salmu *)
^
fi-fiü:
yyo
?:ic
siba u. sibi»')
v)iäl
saktal
b^]5D 11.
(z.B.^^)
(fiCKD:)
büptö
saktal *)
jC*, stopfen
fi'fi/.:
"'DD ver-
"nSDU-ISttJ Si-ku-ru
0. tranken sein
tnuiken sein
stopfen
wie im
Verschluss*)
nsiü trunken s
. Hebr.
o^
^w:
pD C.piÖ
13© (pD)
i
^
Yim:
033
D23 U.
kis-sa-tu aus
kin-sa-tu ')
l|^>O^JW
tin-r:
nso, t3piö
b^aa.
(Jaiu.)
1
». ^;i
m, später
uucli 1*1
fc
0
0 (dialectisch
auch TD)
Uj
iWh:
Kb:
KD3
na-su-u **}
V
m<^:
D-^iD
DD
T
sa-a-mu ^
J^
-no
etm-i'^o
8ar-ru
iiib
sa-ur-ri
^-Ü, \Ji^
nn®
sa-i-u-ki-na'")
l) DoUtJöch 171 2) St*dp 181 Amn. 2; vgl Schrftd«r ABK 146: Mu-
fcl-Üm ^ Niihu und I7f): Nabn-Äal-lim etc. 3) l>olite!»i'l) 25 Atim. 87; Snyce 6.
k ) B«i»inele h. Schrndor ABK 276. Klipurwi ephoron natürlich hierher die
BitspredioDden im Aral., uml Aethiop hokaniitlicU nls Kcfloiivii rlia Caiwat.
vorhsjwleneii R«<JioxivR. 5) Vf,'l. Delitzscli Ifi'i. Ci ]U4dty Fonnoii
T»rg : lotxtero mir im Bihl.-Arnm und SjTisL-hün. 7> Delitwch 157;
.cbfftder ABK. 37(1. 8) Dolitxsch 23. fl) Der Orundbegriff dor Yj^
nX der d«M Zerstrpuona, Zertheilens. Au»-, Verthüilmi» »u fteiti, Dieser Grund-
ist noch erhalten im &rab. -Ü-ii, vom Bp^friff <lf« Zcrshrouem (jolit uns
tiüMwits dor dos Auastreckena , Zeigoiis { jLÄ) , nncirrerseita der dos Ans-
•lBUiderg«h«ns, sich Entzwoicns (t.^) und endlich der dos Zerstreut, l'ii-
fvordnet, Böse sein'i {jj^'j dKj* Outo ifit djigogen dns Gesftmmelto c.j^*-^^)y
roni Bogriff des Aus-, Verthoilons «her der des DUponireua, Ordnona, Herrschen»
iHobr und Assyi). 10) S Schröder ABK. 158. 160 Delitzsch 171!.
28 Pkilippif dtu ZaUieort Zutei im Sernitiachen.
Arab. Aeth. Hehr. Aram.
^^^p Die Entscheidunff in dieser schwierigen Frajfe wird demnach
^^^ schliesslich von der Uiiltirsuchung' abhflngen müssen, ob die beiden
V eben dargeb^gten verstihiedenen Ausj^jangspunlite fiii* Bestimmmig
der assyr. Zischlaiit-Zeiubflii als glpielibereehtigt zu betrachten, oder
aus irgend welchen Gi-ünden der «inft vor dem anderen den Vor-
zug verdient? Wir haben aber ab Resultat dieser Untersuchung
gefunden, dass dorn letzteren unbedingt der Vorrang zuzuerkennen,
ja wir ihn all ein :ds lierechtigt, und Kulässig gelt^en lassen können,
da die Consequonzen des erst^ren uns in maiinigfaelie und unlös-
bare Schwierigkeiten verwickeln, die sit-h jedenfalls in dem Masse
und der Grösse von dem let/t+^reu aus nicht diirbieten. Einmal
ist es doch mtthr als unwalirsubeinlich, daas, wie wir bei der ersten
Art der Bestiiinuung der assyr. ZiHclil:vutz<*ieben mit Schrader an-
nehmen müsst-en, in einer verhliltnissniässig späten Zeit, llUigst nach
Einfuhrang des Keilschriftsystems und lieginn einer Literatur-
periode, die beiden Zischlaute s und s im Assyrischen ihre Werthe
einfach und cynse<|uent vertauscht haben sollten, zumal wenigst^^ns
■ ntich unserer AuÜlissimg vun der Entwirkehuig der nordsemitischen
■ Zischlaute dets Assyr. diesen Prozess d;mn zweimal hinter einander
dui'chgemacht haben müsstö. Dass diese Vertauschuiig jedenfalls
■ nicht consequent durchgeführt gewesen sein kann, ersehen wir aus
^ Beispielen vvi<> assyr. sin-ahi-ir-ba *') = hehr. 3*in:c. Sodann er-
scJieiut es uns imdenkbar, dass. da dieser Prozess sich doch nur
allmillig entwickelt haben kiinn , in einer Zeit wo bestimmt* Keil-
gruppen traditionell den s-Lant, juidere den s-Laut darstellten, und
er sich, wie wir eben gezeigt, nicht ehunal ganz consequent voll-
zogen hat, wir gar kein Sehwanken oder gar koine Confusion
zwisL^hen den Keilgnuppeu für die beiden verschiedenen Laut«», wie
wir es naturgemüss bei solrbeiii Vorgang erwarteten, finden sollt.<^n.
sondern dui-chgebends oder mindest^'ns der Regel nach das Zeichen
fftr urspiiingliches s Zeichen iiir s und umgckehri geworden sein
sollio. M
1) Schridcr ARK 30 2> SUHc 183. 3) HcUpido. wo \JJ .wth. \JJ
entspricbt, s DiUninnn *Üi Gr. 49 4) DoUl«sfh 2», fn Dean so mil s
m&asten wir iiaclt dioscr Zbchlnatbostimintuip scitreibtüi, <l 1i. dur ZbchUut d«r
betroffenden ZeicJicijgruppo bnaeit-haeto urspriiiitrliclt und noch stoU im Bnbyl. ein
», das lUlerdings liur Kfjfcl muh (»*»yr. s gcsprochüi» wunl.
PMUpfi^ das Zahhoort Zwei im Semitisehen,
29
8chiuder will alleriiiiigs ein solches Scliwunken entdeckt haben
Wnifl sich dafür in seiner Abhandlung freilich nur auf ein
Beispiel: sa-am-si-Bin sfaH des sonst gewühnliciien sa-am-Si '^).
ndes« fragt es sich doch, ob das S<;hwanken in der Schrift dieser
ähnlicher Beispiele in dt- r That nur für die 8thrift anzunehmen
» vnd nicht vlnbnehr auf ein Schwanken in der Aussprache selbst
rorückgeht, so dass man wirklich in einigen Wörtern — zunächsl
vielleicht dialectisch unterschieden — s und § neben einander
8|irK'b. So lange wenigstens dieses Schwanken nicht in der Wie-
dergabe hebr. oder anini, Wörter iin Assyr. nachgewiesen, müssen
1^ dieser Ansicht sein . die durch Analugieen in den verwandten
'wActen bestätigt wird. Schliesslich dürfte aber die AH der
Btstimniung des Lautwerthes der traglichen a.ssJ^^r. Zeichen , nach.«
der den identischen Zeichen in den identischen W^örtera zweier '
♦ich M) Mtthe stehender Dialect« wie des Assyiischen und Baby-
lonischen auch identischer Lautwerth beigelegt werde« kann, doch
vu« vorne herein den Voi7-ug verdienen. Dius ist abt*r nur heil
der letzteren der Fall. Demi die Schwierigkeiten, die sieh h**'\ ihr!
Ton iler Differenz her einerseits zwischen den Zischlauten habyU j
•>ezw, assyr. Wörter im Hebn und Ass^'r, selbst und anderersoitai
«Ipn Zischlauten persischer Eigennamen in hahyl. und hebr. l'i-ans-j
scriptlon erheben '), lassen sich beseitigen, ohne dass man zu einer 1
der Schrader'schen analogen gewaltsamen Annahme einer totiileiij
ümki'hrang der Aussprache und Schnftbezeichnung der ZischlautÄi
iin Hiil»yl. sein»- ZutliK'ht zu nehmen braucht. Die ei-stere Differenz!
♦^rlcliirt sich nämlich sehr leicht. sobiJd man nur die Eatwickelunji
der Zischlaute ini Nordsemitischen überhaujit richtig autfasst, wohe
niiui zugleich prkennen wii-d, dass das Assjt. hinsichtlich seinerj
Zi*chlftut* in der That gar nicht so isolirt dtusteht, wie es naebl
di«?>ier An der Bestimmung der betreffenden Sylhenzeichen zunächsil
d^u Anschein hat. Die so oft aufgestellt*^ Behauptung nilmlich^f
hM^ iirsemitisches s im Hebr. und Aram. gerade in denjenigea]
Wwtfern, in denen es im SüdsRmitischen blieb, zu s verschobeo 1
'**^. wilhrend umgekehii urseiiütisches s, das im Hebr. undl
^f*a\, Wieb, im Südseniitischen zu s wiude, enthillt für ungj
I ^'fifentlich einen Nonsens. Unseres Erachtens ist die Entwickelung j
1 «itr vielmehr folgende gewesen. Das Semitische hat ursjirüriglich
, *) Vgl. aber owIj a»-po-un l^uy. 13, ii. Hueh 12,3 i-i-jm-UA »tiitt «Lt-pu-im«
Mm-oi» TUti Pil I co] V. lUn. Ji-p-ru Asurh Sm. 28 1.;« »t si-K»r-rii, "^ri-l
'»•U-ii» Xtuflji Um 93,63 uebeu 'l-ri-i»-U-na, auf d'iv mich Herr Prof. Schr«di'r j
*Ti«'flU-h aufmerksam za mach«» die FreiitiiUiclikflt 1i»tte, uml dm Schwau- ]
^j>r\tffiu von ft n«a s in der Tabono unter Nr 1 iJ .H. 2) Hier eut*pr»<cli«»n
•"^1 «lliTdlnii» !i>»)'r lur^prQiigllch bftl»yl.) ii-vu-nu o<ler ui-»a-iiu mul liil»r. i
P^i *|0*I CK.", iu*yr. Iill-Aar-u^ur und hobr. (.auaUubel stammcudc») "iSÄ'dba
|A« Ubfl Ku-rm-u uiid hobi*. XD^Z, hmhyl. Por-sn und h«br. 0*^^ cU'.
30
Pftili)}jii, ifojt ZahUport Zwei bn Semitutchen.
Ur-H
deoH
die 3 Zischlaute t, s und S besessen *) und das AltÄrabisthe spiegelt
uns diesen ursemit^ Zustand noch getreu weder. Ueber die Ur-j
spränglichkeit des t wie die Eiitwickelun^ dieses Lautes in de
anderen Dialecten üu s bexw. s s. schon ZDMd XXX, 3Ü8f.. Wa
die Entwickehuiff der anderen beiden Zischlaute speciell im Nord-1
semitischen beti"ifft, SO beganaen die Nordseiniten (mit Einschluss
der AssyrerJ nach ihrer Treonung- von den Südsemiten das ur-^_
sprünghche "b (s) zu b (s) m verschieben , oder abznschwächeivH
d- h. sie gewöhnten sich statt des vollen und bcharten s = unserem
deutschen seh in Schall, schön etc. ein dünneres und milderes seh
= dem seh von , stehen", ,siiaunen" etc, in vielen Theüen Deutsch-
lands oder dem sanskr. ^ und dem altpers. <; (nach Schleichers
Transscription) der Bequemlichkeit halber au sprechen *) , und im
Ganzen nur selten hiit sich in diesen Dialecten ein ursemit, s allein
oder neben s (s) erhalten. Als sich nun aber dieses b in seiner
Aussprache allmälig inmier mehr dem einfachen dentalen s nilherte.
mit dem es ja schliesslich in allen Dialecten wenigstens der Aus-
sprache nach zusammengefallen ist, fing man an das ursprüngliche
dentiüe s zur DiÖerenzirung von diesem neu entstandenen s bezw. s
— zunächst wohl in Wörtern, die sich von anderen der Bedeutung
».nach ganz veischiedenen und wurxelhaft gar niclit zusammenhangen-
Iden nur durch diesen s-Luut unterschieden — m dem früher auf-
i|reg«benen ^ zu verschieben. Auf solchem Wege haben ja die
•verschiedensten Sprachen aus irgend einem (Jnuide fiüher auf-
I gegebene Laute später wiedergewonnen *). Dieser letztere Prozess
drang alter nicht mehr in dem Umfange durch, wie die Verschiebung
von s zu S (s), — spätere Sprachputzesse pflegen gewöhnlich dieses
|8chicksal zu haben — und daher erklärt sich nun, dass dem ur-
tseraitischeu und noch arabischen s bald in den nordsemit. Diulecten
ffi, bald h, bald ui einigen derselben noch neben «einander s und ti, —
öfter dami mundartlich geschiedep *), — bald in einem noch s, m
lern anderen schon s gegenübersteht^). Wenn hier Hehr, und
lAram. gegenüber dem Assjniscben mehr zusamuienstinunen , so ist
^das eiiifuch in dem auch sonst nuchweisbaren engeren Verhilltniss
dieser beiden Diulecte zu einander gegenüber dt^m letzteren be-
gründet, von einer isolirten Stellung aber des Assyrischen in diesem
Punkte kann nicht mehr die Rede sein. Von dieser AuCfassung
t^ Kicht vier , tLAiolicU atuuer dieüen dreien nocb ein TS , »o Noideke,
Orient nnd Oceid. 1, 763, N«chricht«n O. Gel ii der WW. 1868 p. 491 f,
ZDMO XXIV, l*ü Anm. i) Vgl »ucli die Ausspracbo dt» AlUrnb. ^J;» im
i|jMoUg«u Aeg. -Arab . ,< ZDMU XU, ÜU und Anm 2. 3) Z. B. dju
' ABÜiiüp., wo duA « f(loichlalbi durch L'i:*bt<n;ang in h idlmülig fwt gaiui »chwand,
im Amlinrisc'h«iu dmni »linr wieder eine V«r»cbiebuDg v«jn * (sei p* hui»
»priuigliclie» odor mo» ariprünglicbfloi a horvurgogungeuo«) zu a »tAttfuud
4) Vgf liebr. nbnC uiid nba& Jud. IS.e ■« xLJL«.. j) Beispiele in
vu Tabull«' 1 und 2.
31
I
liümlicfaen Entwickelung der nordsemit Zischlaute aas ist
eine leichte Erklärung der DiÖ^renz möglich. Im babyl.
iHAlect scheint sich näralioli noch Öfter die ursprüngliche Aus-
spruche des nrsemitisehen ?> bezw. die ursprüngliche Aussprache
4<* danuis snm&chst hervorgegangenen s erhalten zu hüben als im
Assyrischen. Daher in hehr, aus dem Babyl. stammenden Wörtern
ijpbr. 35') assyrischem s gegenübersteht, vgl. iissyr. Bil-sur-usur,
bebr. ixjtttra Dan. 5,i. s, aßsjT. Nirgai-sar-usur, hebr. "i^N*^d 55*13
(Jer. 39,«. 1*3 vgl. auch ixwnc 2 Reg. 19, s?; Jes. 37.38)* assyr.
sa-la-ttt*), hebr. üa^. Diese Auffassung erhält eine gewichtige
Bestitigung durch die Beobachtning, dass in dem Namen pi"iD
itm assyrischeu s in sar (vgl. das ass^n*. Öan-ukin) hebiüiseh
«in B entspricht. Ebenso dürfte das Babylonische in einigen
Wörtern noch das urepi-üngliche s bewahrt haben, wo das Assyr.,
d» diese Wörter zum Theil wohl erst aus Babel, wenn auch
in sehr frülier Zeit erhalten, das s in der oben dargelegten
Weise zn ^ verschob. Daher in diesen aus Babel zu den Juden
(feltommenen Wörtern hebr. s assyrischem S entspricht, vgl. hebr.
ly':, ft.s8yr. Ni?ianu, hebr. ^T'O, assyr. Sivanu. hebr. iVos, assyr.
lu-Jri-li-vu, hebr. LJTSrC, assyr. sin-baUit*). Eine ernstlichere Sohwip-
öjjkeit bereitet die ändere schon dargelegte Differenz der von uns
^dittn j(ebilligten Art der assyr. Zischlaut -Bestimmung. Indess
liwt sich auch diese Schwierigkeit durch die Beobachtung der
Entwickelung der Zischlaute im Altpersischen heben. Wo nlimlich
w den persischen Eigennamen dem hebr. s im Babylonischen der
Achllnufuideninschriften ein Ik gegenübersteht, da findet sich im
l'ersixchea selbst ein Laut, der ursprünglich identisch ist mit sanskr.
l) Bpracb man liier babylonkch vielleicht acliou ^, so 1iKtt«n die Ucbrüt^r,
•• Weht cTklärlich, dieses als 3 pcrt-ipirt. 2) Schrader, KAT. 247; v^rl auch
•»"«ti «wjT si'-'i-dii und hebr. D^l.© and wutyr. Nabu-si'-sib-aii-iii , h«»br.
l7J*?^3< (Jer. 39,is>. Uebrigeiis gehören assyr. A-»iir (s. Svhradcr, ABK. HÜ.
*W 140, 175 und Mouatab. der K. A. der VVW. 1877 p. &1J wie aa»jT. ia-tor
yjgwi-tBV (ABK. 169; Monatsb. 91) = hehr. miSK ond rTlhCT nicht unter, j
IBfc ikon besprochenen Aitsnahmon. linnii wie dio Vergleiehung von arab. |
'^."1, »nun. . vJ^ , "IIJ^N beaw. sÜdarab. j-^ic (vgl. auch nn^nn?) zeigt,]
"•'••'1 wir «• hier mit der ragoliniuiaiifpii Ijiuteutsprechung der .•»Btnit. Dialoet«]
■" **«ttti, «raa Schrador gänalicli üb*»rseUeti. IIpn'orht*beri wullen wir nur hdcÜi j
«U« ^„ ^p Hebrier dun Namon Assur diroct dtm A.*iayroni ontlehnt hab«i^
"*• «och im Hebr richtig s in demselben findi-t, vgl. ^nnlOÖt <^ Aaur-ali-
Wiöna Wtfiin aber aasyr. Ku-ti-su in der Innclirift von NaJisch-i-Rust&m Z. 19
Ku-u-sB |2c|i>enii1jer>tebt, »o dürfte an letzterer Stelle wohl ein leicht erkl&rlicher
J^'w^ibfoidor vorlio^ren. S) Dagegen zeigt Iipbr. 3^*inr0 gegenüber a^sy^.
•l«>»(itrih, dniA die Aosaprache des Sin im A-vivr. selbst gesc-hn-niikt haben miLsa, J
Atudu^r^c, fjjj. jjiyj Nebeneinanderboatehon von » und 9 babeii wir ijb<-n gi->ge^ben. ]
^'<»er nuiii künntc annehmen , da.w in allen eben genannten Wörtern babyl. Vf 1
»lTttti|ra imd t>bon.>o in sin i der ursprüngliche Laut war, der noch (bezw. da« 1
"*'*«• Kiilstandene s) zur Zeit der Kinftihrurig der KeiNchrift gehurt ward und ]
""■■'i nun in der Schrift rt<stM-t/.te, wiilirend man apilter lit llabol wie A»ur s apracb
32
Phifippi, (lag Zahhoori ZieH im Seirutiaeiien^
aus k hervorgegangenem ^, und wo hier einem hebr. s ein
s entspricht, da bietet sirh irn Pors. selbst ein Laut dar, der raifl
sanskr. 8 bezw. 'k zu identificiren ist Nun unterliegt es aber fär^
uns keinem Zweifel, dass <1ie pers.-sanskj'. aus k herrorgegaugene
f sogen nun te palatale Spirans, gewöhnlich niit ^ umschrieben, al8^
■letzter Rest des Quetschlaut^s tscb urspriinglirb etwa wie eial
hebr. b gelautet bab«, und dass das i'ersiscbe imd Sanskrit daneben f
ursprünglich nur ein dentales s besessen, aus dem unter gewissenj
umständen xum Theil schon in der indiseh-eraiiLschen Periode ein
s hervorzugehen begann. AUmtÜig ist allerdings im Persischen gun«"'
analog dem Arani.-Hebr. eine Verschiebung dieher beiden Zischlaute
in der Weise eingetreten, ditss. als das 9 sich immer mehr dem s^
näherte, mit dem es stblii^sslich /usununengefallen ist^j, ui*spi*üngliche*^
K, soweit es nicht schon /ai h geworden, sich in inmier giössereiu
Umfang im s zu verschieben begann, so dass im Neupers. ^ der
Kegel nach durch ^ ^ ursprüngliches s aber soweit es nicht durch
\ meist durch ,ji reHectirt wird *). Aber bfu dieser Entwickelang
der pers. Zischlautp dürfte sieh die beregte Ditferenz durch die
Annähme erklilieji . dass die betreöendeu pers. Eigennamen in das
Assyr.-Babjl. schon zu einer Zeit kamen, wo die Ziscldaute der-
selben noch ihre ui"spiiingliche Aussprache besassen, während das
Hpbr. imd ebenso das Aegj'pt. ^) sie ei-st nach der vollzogenen
Verschiebung erhielten. Diese niuss allerdings schon zur Zeit des
I babyl. Exils der Juden eingetreten sein, da Ezechiel 0"1E == per
'pAr^a. J»'S- II aber c-O =^ pers. K'urus und Haggai wie Zacharjfl
fflT*ni = pei's. DAriyavuH dai-bieten.
Di^nuiach erscheint luis der letztere Au.sgangspunkt zur Be-
stimmung der assyr. Zischlautzeichen allein als gerechtfertigt. Der
selbe ergab aber das Resultat, dass s der assyr. Reflex des arab.
c!y. hebr. ü, aram. p ist. Und wenn nun dieses s auch den An-
laut des assvr. Ordinale sanA bildet, so stiuimt dieses seinem An-
laut nach genau zu den oben aufgeführten Cardinal formen der
übrigen Dialecte. '^|
IL Wenn somit die urspi-üuglicbe Identitüt der jetzt in™
den üiir/eluen Dialecten abweichenden Anlaute de« Cai'dinale bezw.
Ordinale für Zwei nicht bezweifelt werden kann, so liegt sierj
hinsichtlich des Auslauts des Worlstiimmes wenigstens in de
meisten der oben angegebeneu Cardinalzalden wie in dem tlthiop.1
1 ) Hcwois ilttllir ist , Ujis» im AUpefsischen wio AUbaktrischeu ilius Zeirhnn
für <; itiK'h Zeirlit<ii für uripriiiiglichb.« s geworden iüt , soweit .sich die»es luu'li
ohftlU'n h»t. a) Vallers, «mmm. liiig. Ppm. cd alt ö4. 68. 3.) 8chr*d©r.
totuiUb. 86 f. I)r wohl srhnn iti dt«r indisch-^rftu Periode s niicli k su s
IgHWiirdeii . da» Syibtinscciclum fUr snt aber anch sat gmprurhoit werden k&iin^H
■•0 worden wir wühl Arlttk2fttAii zu l(»en liflbfti. In IliM'nr&n dürfte die stürkjiH
Etrrnfnnnun(;, weleht» dl*« pers Form erleiden rnUAütv um den semil Munde jf«v
Ffeelit XU werden, die Wundhint,' ile* per^ t in s vernnln,"«! Iniben. Zn bubyl.
PnrXu vgl. nliur induvh PArii^'iku, »Herdiii. ' t" iku
PhiUppi, da» Zaidwort Zu; ei im Setiutüehen.
33
«Ordinale ja nocli vor. so dass wenigstens über die Iden-
»r Wurzel aller dieser Furmen kein Zweifel erhoben werden
kum. Xur im Arsmiäischen und iru Metiri erstlu'itit süilt des aus-
lanieDden o aUer anderen Dialecte ein r. üud wegen dieser Ab-
wddnuig haben allerdings gar manche PorBcher das arani. Cardinale
ibnlieh wie das äthiop. für ein mit dem betreibenden Zahlwort der
wderei) Dialecte gar nicht zusammenhängendes Wort, erklären wollen.
So war schon Jo. Buxt^>rf der Meinung, dass wie hebr. 3":'^ ,ad
refertur, sie y,r\ ad nin pertiiiebit" . ohne indess den
«weis ftuch nur für die Möglichkeit dieser Ableitung anzutreten.
Beweis hat nun iillerdings Fleischer erbracht, der frülier *)
^•^n von einem secuudilreti , aus der VIIJ. Fomi von j'»
»zw. dem Etp'^el von iK* entsprungenen Stamm ^j', Knri ab-
f leiten wollte, so dass *:^^n so viel wäre wie etwa ,A^» =^
«wei einzelne, und Wright (Gram. II. ed. I, 288 rem. b.) schwankt
vongstms zwischen dieser und der gewöhnlichen Erklilnuig. welche
tino) dialeetischen Lautweehsel von n mit r st^ituirt. Indess
fiadtn wir im Aramäischen keine Spur eines solchen im Arabischen
lUentingB vorhandenen secundUren .cij. Denn obwold das Ara-
Blische zwei verschiedene Wurzeln »in darbiet^^t . haben doch
j l>eide nichts mit der tür unseren Fall postuJirteu. lautlich freilich
Lipffiz identischen zu thun. Die eine, syrisch J^L. tArg.-rabb. jnn,
IftTT unterrichten, belehren, verwarneJi, ist entweder ein Denomi-
luitiv von mm, oder aber, wie dieses vielleicht selbst, eine
KJcuudäre Bildung aus dem Etp'"el eines «t^ bezw. ""-i", und die
ttdere mit dieser im Laut übereinstinunende aber in der Bedeutung
gWJt abweichende (= emollire, macerare, in Liquore dissolvere)
[ eatspricht dem arabischen ^ Ji feucht, weich werden. Dazu kommt
Hi^ch, dflÄS im Aramäischen anders als im Arabischen auch keine
l_AbIeiittng der Wurzel ^|^ eine Bedeutung aufweist, aus der sich
I Zahlwort Zwei hätte entwickeln können. Es wird also wohl
i ^er gewöhnlichen Annalmie , nach der hier ein Uebergaiig von
|B »n r vorliegt, sein Bewenden haben müssen. Denn eine dritte
jAfliitthme, nach der uns das Aramäische in seinem r das Ursprung-
j belle darböte , ist gewiss verwerflich . da einmal , wo ein einziger
ipialtft allen übrigen gegenüberateht , die ürspriingüchkeit auf
der Majorität gesucht werden muss, and sodaim alle Dialecte,
^.Arjunäiache selbst mit eingeschlossen, nur eine unserem Zahl-
' eutfiprecbende Wui'zel mit n als mittlerem Radikal aul'weisöu,
I; ÜB. üb. d Verhiiudl. drr K 8 «. der WW 18ü;j j. U6 und iu
iMttech'« Commeiilar üb. d, Buch Job 3«a Aum. 1. Jetzt hut Flebcbor dieso
Andelil i»uf((i<gvb«ii , uud erkennt In T'nn ein<*n rebergjiiijj d«'» urst]riinfi:l)rb<Mi
B b r «u, ». dio Ueitrügc aiu Lcvj's uvußcbr. und ibald. \\ :*87.
f^ Philippi, doH Zahlwort Ztoei im Srntitüduo^
von d«r es der Bedeutung nach abgeleitet werden kann. Aller-
r-dimgB wird diei^f jlnnuhme erst dann als vüllständig erwiesen gelt
können , wenn der betretfende Lautwechsel auch sonst im
inilischen aufgezeigt werden kann. Denn die blosse Berufung i
die laut]>hysiologiseh leichte ErWärbarkeit dieses Wechsels kann
einen solchen im Aram. noch ebensowenig etwas beweisen, als dio
Herbei Ziehung von Beispielen aus anderen verwandten Dialect««
in denen derselbe sich finden soll, wie z. B. in arab. jj neben
vilis , abjeetus fuit •) oder arab. ^l -= ni3 . Noch weniger
natürlich der Hinweis auf Beispiele aus verwandten Diulecteil
nützen, die den umgekehrten Lautwechsel, üebergang von r in n
darbieten *) , ebensowenig wie der Nachweis dieses uingekehi-tei^J
Lttutwechsels innerhalb des Aramäischen *) da.s erwünschte Hm^|
sultat ergiebt. Es kommt für unseren Fall lediglich auf den^H
Nachweis eines sonstigen unbestreitbaren üebergangs von n in
r innerhalb des Aramäischen selbst au. Dieser ist aber nicht
so leicht zu lülircii. Wenigstens halten die meisten der hieliir
angezogenen Beispiele einer n^Üieren Prüfung nicht Stich. Denn
weder das Uag. 1^:2, syr. ■,v%f das = liebr. y^^ sein soll und
1) Dk dio zu Gruudo liegondo BweibuchBtabigo Wurzel wohl jj bt (vgl
j<3) uud ith'h Wühl küum vino Wunelorweitoning dorch Vo»ttti omes Wiirzol-
doterroittAtiTs r, wohl aber öfter eine» DütönaümtÜv» a imchweis«9D Übst, M
dürft« oiii j»-^ <liö ursprüngliche Form der drelbuchstubigün Wunn.-! das-
bioteu» aoü der erat jj, hcrvurgegaiigcn Lt< "2) Z. li, arab. . > * ^ uüboa
Q^j— j— ^ , _--k_S^.^ uebeu ^_A_i_3 , äth. IC? ^ umb iic , bol.r. pJ
neben 13?, JCc, «uch aram. "ID?, hebr, "lUSr-Din: uebou "ia:«-nD13:,
nach deu Koilituchrifteii die iirsprünglichero Form (Schrador, KAT. ^33).
3) Vgl » B. aram. D^T, -j^i* = hobr. mt, dio jedeufalU auf oiue ur-
»priiuglicho «weicousouaiitige Wurzol mit r aL> zweitem KaJikal KurQckgoheo,
^vuti :ucli duroli Vergleiubuug mit doni urabi^cheu _ jj uud den verwandten
"T^T, A>^ niT, Lj ergiebt; ferner aram. vC^s^. 1^5 = hebr. "inS, vgl.
auch hebr. ina in "inj, syr. ;^„i^. ZDMc; XVll, 7&G. arab. j-*^*^, *wb
l«icbt ttucli J^^"w>, Jith. 't'^iJ /,'t* ', ""*! UIZ/Vl ^DiUmauu. Ici,
1136). die ajlmtntlicb uuf dio «woicousouantigu ürwuraol flJ (Vgl, liobr. nrtJ
iu "J'^nS, arab. ^'^■^ ^^"^ *'*^ beugen» zurückgehen, und von der droi-
uouMjnaudgen Grmidwurxci "inS ausgegangen Miin dürficu, ww dann al^j im
Antro. meist da» r zu n, während iu olutgeu Formen dos Hobr und äyriiHvheB
da» n XU !^ geokciiwächt wäre, u ». w.
Philippi^ (lau Zahhoort SStoti im Semituchea.'
35
den meistan in erster Linie für diesen Uebergang angefiihri
;*), noch dfts targ. -ina, syr. \--^ das mit dem hebr. ^na
entificirt wird *), sind beweiskräftige Belege. Was nämlich erstere
Wurzel anbetrifl't, so bietet das Targ. neben -i)3U noch 1731: dar, und
Armb. findet sich nicht nur gleichfalls ^ij, ^ was jedenfalls
ürsprünglichkeit des u im hebr. pu höchst zweifelbaJ't er-
einen liesse. falls hier überhaui>t ganz identische Wurzeln vor-
^en — sondern daneben noch ebenfalls eine Form mit n als
ittem Radikal *). Was die andere Wurzel anbetrifft, so besitzt das
ische neben -na im Sinne des hebr. ^na auch noch, wenn
:h seltner, ein ^nn in gleichem Sinn, so syr. -^-^ und ^^,
irn nnd 'ra, im Hebr. aber kommt neben "jnn auch "ina,
scfion seltner, doch ganz im Sinne des aram. nrs vor*), im
ÄMmaischen endlich steht auch nn3 ganz im gewöhnlichen Sinn
dw hebr. nna (wählen). Wir haben also hier in beiden P&llen
»chou ursemitiscJie Parallelformen zu statuiren, und na:: bezw. ina
«nd so wenig aus IQü bezw, •;na entsprujigen , als aus diesen
ftwa das dem ersteren bedeutmigsverwandte arani. yJ2a (sinken,
versinken, verdecken) oder da.s mit dem letzteren in der Bedeutung
^^gwu übereinstimmende arab. ,s>-^^ hervorgegangen sind. Eher
^H^gt dieser Laatwechsel im syr. |ok)| und ^aoitöt vor, die auch
^^Bph Herx (gr. syr, 179) auK jDJOt und ^D&j6f entstanden sind.
^■Allerdings werden wir dieses ^ nicht mit Merx mit dem ayr.
Hroü. demonstr. ^ identiliciren können. Denn das Pron. demonatr.
«t in keinem semitischen Dialect zur Verstärkung einem de-
k
1^ RoADMitn, Onunm »yr 124; Mcrx, Grumm syr 99; b^Urnl, hübr.-ch«ld.
W U. 2; Lery. cluJd W n v.; Di«trich , hebr.-diald Hdw. s. v ; Klebclier,
Btitr tu l^vyi, nouhebr W 287. 2) Ewald, Aubt. Ldirb. der bcbr. Spr.
•Auf is«; «ach KUnt s. v. H) Gesonius, Thes. b. v , vgl uinh die woUl
**l«Wrig«i «»b. Verb» ,.,U-b oder ^Lb. 4» Öo J«s 4ö, lO und im
'^b voll t C!»fü«. 34, C, wo diu Ketib wohl dem K«-ri vorzuziebon , ». Qe-
■•*■•, Thtti. 1, 199. Üiese Bedevtaiig de» Ina L»t jüdouf»lL» ursprünglidier
^ 4)« (•wtfbnliclte tdegit, dolegit. Und dou Ueborgnng vim der ur»tvreu iu
* iMMere «igt Job .14,4, wo Deutlich z St djis Ina gut durch ..prüfeud
■'^^^•Ma*' wi^dergi«bt Den urspriimrliihsteu »innÜcben (Jniudbcjgrätr dieser
^Vu\ bietet »ber das Ar»b ^^U = :>palten, ftufrel-*»üu d»r, doiscii ur>prilu>,'-
^^ iwwoausoiuutigv V\ urxel iu duii beulen enteu CoasouKuton lu ikelien ist
lüorgeoL ForMrbmigi^u lOUi. DioiKalb«! UedeutkiugM'ntwldioluug liegt übrigeu»
•*«!» liD wun«Wtirwaudi«ii urab. vi>..^ vi>r.
Phitippi^ dag Zahhriort Zwei im Semitiacktm.
36
monstr. Adverb vorgesetzt und die paraUelen tÄlm. Fonnen i^ziy*
und cm wie mand. ONnKH aeigen khir. dass in dem syr. i6|
diis in den verschiedensten seniit. Dialecten den verechiedenaten
demonstr. Fonnen zur VerstUrkung vorgesetzte interject. hinweisende
La steckt, hier allerdings auslautend durch ein r erweitert. Nun
findet sich sonst in keinem semit. Dialect je eine demonstr. oder
inteijeet. Foi*m auslautend durch r verstärkt, wohl aber gar nicht
selten durch die nii eh. st verwandten Laute n und 1 , und wenn sich
weiter in den anderen serait. Dialecten , ja im Syr, selbst aus hä
dureh angetretenes n erweiterie Formen, und nur diese verstärkten
Formen von hä nachweisen lassen (vgl. npn, yr\, .A .A ^)
so dürften wir doch wohl unser här als aus han erst hervor«^
gegangen lietracbten *). Ein sicheres Beispiel für den fraglichen
Lautwechsel im ÄriUD. haben wir aber an dem anun. 13, '^ fer
iTTSj 1.^, = hehr, ]5, nn (aus bant), arab, ^1, XJLjt,
himj. "p, n3a*), rtn*), assyr. bin (Iji-in binuv = Urenkel*),
.ban(V)'^"), binit (bint)^), bat«) (vgl. auch banätij «0- l'^ulls hier
piiberban|it von Lautweehsel die Rede sein kann , kann nach dem
schon Bemerkten nur ein Uebergang von n in r im Anun. statuirt
werden, nicht etwa der umgekehrt« in den übrigen Dialecten und
im Flur, des Aram. , wie Fürst will , der 'na als Urwort aulstellt,
^au8 dem durch Vermittelung eines ba erst p geworden. Aller-
gs scheint dieses Beispiel nicht sehr sicher xu sein, da viele'
Forscher finiher und jetzt den fraglichen Lautwechsel gerade für
dieses Wort, in Abrede stellen. So schreibt schon Sehult*?ns in
seiner clavis ilialect arab. 258 , wo er den Wechsel von n und r
bepricht: ,Ad qmun rationera rovocari solet 13 tilius pro ^3, de
quo vehementer tamen ambigo: molimque alio e fönte filium deri-
vai-e." Die meisten neueren Forscher erklären mit Entschiedenheit
13 für eine Parallelform vtrn '\:i, die sie dimu allerdings auf sei»;
n
1) Diisu Form entspricht dar Bcilcataag njwh genau dem syr. ^^fÖt^l
nicht -wio Merx fiiUIi augicbl. ^tZt", das vielmehr ^= p9C^ . "ii Mül
diüsero likr diirlto du» im I>ttnii,-I vnritumineude 1lfi< (crwoieht zu I58t, »pfitoff
(innn Fi>mipri Dllfit, '•nCt, ""inj xuHiuiimouhäiiceu, in dem wir einen »us de
InterJtHit. hiir (har, 'iir) horaiis^ebildoten anprünKÜchcn Ltniiur. suhun mikrhlra
, t
vgl. elP, ^U», äth, m'd etc.. Lehr. lOTl . 3l O». 15.»; ZDMG XXIV, t»8
4f tVeaii. 111, 2 und dat.u UaK'vy Jourri »siaX. VII, -1 p. Ithfi, und PritoL,!
Büitr 3. Hüft 11. Aber Ruch ZlJMG XXIV, 179. i) 8ohrnd«r. ZDMCT
XXVI. 193. »uch Dt.Iit2*ioh. Aasyr Studien 143 Ö) Koni», Awyr Dict. 104J
7) Stihruder a. ti. O., uuch 217. S) Norm u. «. O. 9) Sdirndor KATJ
17LV 173. 1«6.
PktUppiy daa Zahlwort Zwei im Semititehen.
?,1
iedene Weise ableiten. J. D. Älichaelis uiid nach ihm Ge-
ros bringen es in Zusammenhang mit der Wiii*zel N"i3 und
sen es als den , Gezeugten" ') , Bt^mstein und Levy wollen es
Jen von T^a ableiten . indem eisterer es wohl als rudis im-
eritns, oder purus, insons erkliiren will, letzterer es aber als
cbössling, der vom Stamm ausgeht, iasst*), und Delitzsch endlich
eint, dass wir jetzt durch das Assyrische belehrt seien, dass wie
auf nra, so bar rconf, assyr. uibni) auf ma =^ S^a hervor-
ringeji, zurückgehe '). Für diese Anniihrae darf man nicht geltend .
chen wollen, dass die auf r ausgohendo Form sich gleichfalls in '
ner Reihe nord- wie süds*'mitiscli<^r Dialinte zum Theil neben der
n nachweisen üesse, so im Hebt", auch nri, im Assyr. auch
r(?), im Mehri hehr und hebeilt, und in allen südarab. Dialecten
it zn Tage Fonnen wie henu-o, embara*). Denn das hebr 13 ist
|cher aram. Ursprungs und findet sich bestimmt nachweisbar nuri
dem anun. gefärbten Stück Prov. 31,2. Das assyr. bir ist aber
Dch zu wenig gesichert, als dass es zur Entscheidung beitragen
Siinte, die südarab, Dialecte aber und ihr genaueres Verhilltoiss
den übrigen Dialecten sind noch zu wenig klar gelegt., um
daraas irgend welchen bestiraraten Öchluss ziehen zu können. Dagegen
pricht aber entschieden die hei dieser Armahme ebenso auffallende
rie onerklärliche Thatsache, dtiss im Plural des Masc. wie Femiu.
Wortes uns nur oder doth fast nur Formen mit u als
Radikal, die den Singular- wielPlurabFonuen der anderen
ilecte genau entsprechen, begegnen, indem im Syrischen der
""Plural nur -i-j^n bezw. ^ia oder fco^ lautet, in den Targ. wie
Talmud sich aber gewöhnlich die gleichen Formen und nui" ganz
vereinzelt in den Targumim PluraltoniiGn mit r finden *). Allerdings
, könnte man gegen diesen Einwand bemerken, dass sich doch ebenso
wenig bei der anderen Fassung, die hier einen Lautw^echsel an-
nehme, erklären lasse, dass dieser sich nur in der Singularform
und fast nirgends in der Pluralform des ArauL finde. Indess hat
nnsereg Erachten« schon Dietrich diese aufiallende Erscheinung
vollkommen genügend durch die Annahme erklart, dass araui. "13
») V|fl Flobchor, HB. der K. 8. O. der WM'. 1863 p. 14G Auin Bin«,
2DM0 XVI. 357 358. 81 IHt^e AnffiisÄiuip lis»i sit-h übrigens mit duni vor-
■Wendpn S|ir*cUgebr»nch des HrHm. 1"^3 tiirht recht vereininou. 3) Commeut.
*•» UuIiL'ul. und Kohel. 61. I>j«s wiiro »Lho im ftruiidu dio AiififaLsauitp vi>ii
«iih miij Geaeu. iftstützt durcli diu aaayr. iii-ib-ni Sulm , «liis als Part. Niph.
^",^1 Oller n^a; gefasst wiril, .1. Fritnir. Delituscli 1 v. Hi it S. MnUxrin,
21'MC XXVll,'äG.5: XXV. 213. 5) Aber iiiiht im Pidmyr » ZltMO-j
^*IV, 9H. Wie tief ciago^Tinsclt der Woclisol von »1 mid r «licsor Fürmon |
'" ^"t fipncho ifi'wescri »viri tntis», huweinon die iiousyr. Fonntin Slii^'. po^, '
I^inr jiftt^ , wo «HivMur Alle Wuchsvl trutx uigotreteBor Dimioutivhlldmip bci-
'•BUH,„t Ut, ». XÖldeke, Neu». Gr H6.
3>^
Phtlippi, das Zahltcorl Ztoei im SerrUtigchtn,
iWLB p wahrscheinlich zunächst in der im Aramilischen so häufigen
Verbindung syr. ^)vzi, gewöhnlich schon geschrieben ]» i\
(vgl auch das denominat. jü^l/j . nmnd. k«;k *ii (Nöld, 182X1
bibl. aram. 12j:n na (Dan. l,n), auch in den Targiun. gewöhnlichj
Cj'^3 geschrieben, entstanden ist. Diese Annaluue erhält eine er-l
hebliche Stütze durch die Thtutsache, dass im Aramäischen Dissi-j
milationen von Doppelconsonanten besonders beliebt sind. Wie
also z. B. ein Sia^ zu «1335, y^?3 zu s-isö, ein 0^3 zu Ol'ia,
L,D©1 7.U DDip , 122 ZU *3'^r: dissimilirt sind ') , so wäre unseren
^alls in ganu analoger und sehr erklärliclier Weise banmi^
barn&ä geworden. Von dieser Verbindung aus hlUte sich danal
das bar für den Smgular des Worts ül>erlmui>t festgesetzt, während"
im Plural des ursprünglichen ben in dieser Verbindung weniger
Grund zur Dissimilation des n vorlag, da hier die beiden n durch
den Diphtong ai (6) getrennt waren (Jju/ -w^o) , desshalb aber io^
' diesem Fall und überhaupt das ursprüngliche n der Regel nocl^^
sich hielt, und erst spHter, aber ganz vereinzelt sich von der Sin*
gulort'onn bar aus ein neunr Plural mit r bildete. Wenn also ^
schon der fast stündige ai-tun. Plural von einer Siugularform p aua9|
für unsere Auffassung spricht ^ wenn sich allein von ihr aus da(^|
fast ausschliessliche Vorkommen des r dieses Wortes im Singulai^|
, leicht und befriedigend erklären lUsst, so können wir wohl nicht
mehr zweifeln, dass hier wirklich ein sicheres Bf>ispiel vom Ueber-
gang eines n in r im Anim. vorliegt '). Daniach haben wir die
volle Berechtigung auch in unserem T*in einen solchen fürs Am-
J maische eben nachgewiesenen Uebergang anzunelmieu, und zwar
um so mehr als einmal der Giumd für diesen Uebergang in der
ariim. Zahl ganz dei-selbe oder doch ein ganz analoger gewesen
sein dürfte, als in dem eben besprochenen Fall, nämlich die Dissi-
milation der beiden hier gerade nicht unmittelbai- aufeinander-
folgenden , aber doch nur durch einen Vocal getrennten n ') , und
1) Vgl. Mcrx, pr syr. 104; Nöldeke, Mauil (iramm 75 f. 2» So ■uch'
Böttcher. % 283; Ewald, 134*, Merz, 99. 3> AUerdinK» ist in der onsereni V^n
ftin meisten cntsprochcndoD Form ^''23, bczAv Jp \^i^s dio Dissimilation booh
nicht eingetreton. Alloia ciumal lAg hier die ItUsimilatiou nocli nicht «o
nahe wie in dem anderen Fall , und »odunn durften fiir di« riiintlfonn dieses
Wortes Oberhaupt dlo wolt) nm bKiiütrsion gcbriiuclitcn Fonnea des statoi
rcmstr. ^33 1 bezw. dos «tat. omphnt, N^ÜS, ^2 massgebend gewesen sein, in
driioii jcdor r.nind sur Dissimibition fehllo Wenn dngogtun das Zahlwort Zwei
dioso DisüimilatioD ciri'iilirca, m^ mag »ich diu darniu orkl&rou, daas hier oinmal
ktUDgiekchrt die Stat. nbs.-Fnnn nulir in Gebrauch war als die Stat, constr.-Form,
dip iir«)}rUnp;lieho Aufcinnitdri'rroliic Aar drei Dentition iu dieMni Wort
BedUr&iiis» der DLssimilntiou vorstärkto, und endlich boi den häufig
SemititcJum.
39
als Bodunn nuch in diesem Fall noch klare Spuren dei- ui-sprÜngliL-hen
Form Boit n sich zeigen. Ik'kitnntlicli lautet im jüibl. Aram., Tarji^um.
wie Talmud, das Ordinale uoeh stets yin (fem. Mnv3n, vgl. auch
HP''r*r das zweite Mal, «nd nis^sn iterum, secuiidum), wo sich
die ErhaltnDg des ursprünglichen n wieder in ganz analoger Weise
eridfiit, wie in dem obigen }*■ «"^ nilmlich daraus, dass der
Grand für die Dissimilation im Ordinale durch das die beiden n
tmmeode •• wegfiel, während das Syrische in seinem \iJtt das r
schon hat durchdringen lassen; doch vgl. auch syr, JLüÜjL «=
n«^2n. In dem Fem. yr^'^n dürfte aber gerade so wie in dem
Fem. r*i3 das r von der Masculinform aus eingedrungen sein.
Wenn daher Niemand an der Identität des neusyi-. ',npi-V l mit
dem altsyrischen und auch gewöhnlich neus>T. •,fr>.<t /.weifehi , und
erstere Form nur fiir eine auch sonst im Neusyr. nachweisbare
Dissimilation aus letzterer halten wird *) , so werden wir ebenso
wenig ein Bedenken tragen können, '\''~\r als Dissimilation von y:r\
anfzafassen, da, wie wir oben gesehen, auch hier wenigstens noch
[Spuren der ursprünglichen Form existiren. und die hier an-
^genummene Art der Dissimilation auch sonst nachweisbar ist. Eine
'leiche Dissimilation werden wir aber wohl für die Mehri-Fonn
res Zahlwortes anzunehmen haben. Demnach werden wir V**t\
f. dsero nur für den aramäischen bezw. mehr. Heflcx des in den
Rbrigen Dialecten mit Au.snahme des Aethiopischen erhaltenen Aus-
acks für Zwei ansehen können.
TU. Wir haben schon bei einer andern Gelegenheit dar-
itiiim gesucht, dass bei der den ersten Riidikal unseres Zahl-
treffenden Lautverschiobung der semitistheiii Diulecte uns
Arabische in seinem t den relativ urspritnglichsten Laut er-
ilten hat. Jetat möchten wir noch einen Schritt weiter gehen
hu>ii Znhlwörtam «ich anrh in den atideron Dialeeton Icicbtar liiUtUrhi? De-
«ü^Hieii einstellen *Is sonst, vgl. •,(P'^-N ^ und hobr. Q'C^! < »y- jliSJt w. u.
Bnaa woitoren Bcwab fUr dio Richtigkeit ansorer Erklüninß von Y^T\ llofeni
^Bm aimlogun Dia»iniilntionon •vrie sie in jl_2D^/ =' M2737N, dorn schon sehr
Arflb cnchaincnden <<yr -fV-/ »Utt ^q\«/ (s ZDMG XXV S71) oder dum
ttMtd. ttbn^S ftUU NbikbS (>. NJ:»ldelio, Qr. 55, auch Neu&yr Gnunm. l»Ol
vorli«ir«n Vgl, mich noch «rub. i**.**« »t- tp^^. nnd hiwj. nblD st. rbr
irivftn IX. 2. ti PriKit Bcitr a.l) , OnUJN st O^D, ^ zr>MO XXIX. fiO«,
l nn<l XXVI, 120 { UubriKonfi linden n'wh äbnlicho DiMtmilutionen in
v«r»chlodt!iMto)i Sprachen. Ich will hier nur iiorh vrrwfis« n «nf hi<hr
leliAvkimrnft otc noch s«mant Aii»priich(i sUtt ravavu, IcvHvkinimn
^Palanuuui. Abb, für d. K •!. M V, 1 p. 7 1 und Ist. uns für iiti> nn Wörtern,
4«r Wiirtsttunm schon «in 1 cntbilt, s. CorMon. AnwrprAche de> Lnt I. i'i'I.
l) Nülilekc, Nüu*yr. Gramm. .')3. *IÜ3.
40
PhiUftpi, dtu Zahlwort Zwü m SernUitehen.
mit der Behauptung, dass uns das Arabische in diesen Fällen wohl
auch das absolut. Urs pi-ün gliche darbiete. Dem» die ATinabme, dass
das arabische t wie das imalogf d gleich den entsprechenden indo
germanischen Lauten aus einer wirklichen Aspirata th, dh hervor-
gegangen wilren, witrde auf reijier Willkür beruhen, da sich für
dus Semitische überhaupt gar keine wirklichen Aspiraten nach-
weisen lassen. Wii- dürten vielmehr mit demselben Recht für die
semitische Gmndsprache ein dem t, d ganz paralleles, ihnen gleich
ursprüngliches und vollständig ebenbürtiges t, d ansetzen, al» man
in der indogei'inanischen Grundsprache eine solche Stellung den
Aspiraten gh, dh, bh gegenüber den entsprechenden nicht aspirirt
Lauten einrJlunit. Demnach wird der Staumi unseres Zahlwo
in der semitischen Grundsprache bestanden haben aus den beidei
Lauten t und n.
Untersuchen vnr nun die ursprüngliche Vocalisation diesi
Stammes. Diese dürlle kein Dialect mehr bewahil haben. Denn
ob das Himjar. sein "^rr mit einem Vocal nach dem n (also viel-
leicht noch tin^) oder wio das Arab. vor demselben gesprochen
hat, ist jetzt ehonso wenig im entscheiden, wie ob es "ja ben
oder 'ihn gesprochen hat*). Das Arabische aeigt aber ein an
seiner eventuellen Wasliiiujg erkennbares prosthetiaches Elif, hat
lalso den Vocal des ersten Radikals ebenso eiugebüsst wie die
ihebr.'anuii. Furmeu C'^ü , y^. Das Arabische führt uns indess
' noch selbst auf eine ursprüngliche Vocalisation dieses Woilstanimes
mit i also ein tin . . . . Wir glauben diese erschliessen zu könm
I
aus der arab. Femininform
O^
Wir werden nUmlich noch
"4
weiter unten sehen, dass das Feminin-t dieser Form nur eine
Verküraung der vollen und gewöhnlichen Feminin -Endung at des
Arab. ist. Somit weist ..,U;j; anf ein urspiningliches ^^Uii hin,
M*in könnt«» dagegen geltend machen, dass ja im Arabischen öfter
in der geschlossenen Vortonsylbe a zu i geschwächt wird. So
namentlich wenn der Vocal der Tonsylbe ein langes i ist z. B. in
der Form J^.Ää, daneben noch JwJii, wie die Form int Hehr,
(ausgenommen nur etwa "i-^r) und Aram. gewöhnlich lautet, vgliH
jL«*wJLj, JL^,» jC.*» , und lÄ^-^JLj = T'^^T» r*^^, j^h:>>:> *). In
tülen diesen Foraien findet wohl eine regressive Vocal-AssimUation_
sttttt Femer wenn sich als Voc^l der Tonsylbe ein hmges a findet,
I) S. Pruftoriiw. Uirjtr 3 H. 10—12. 2) Huriri (Durmt iiI-(>mwwA»
Thorbccko l.ft tndelt clU< Aussprtichu mit n ilcr ersten Öjlbu.
Fhü^i, das Zahhrort Zwei im Semitüicheii.
41
in den Formen .^\J3 (nicht JÜS = bia;^) 6^^ der allerdings
Nltaerai Nebenform des in den anderen Dialecten allein sich
«■G« - Cr
ndenden ^üi^iü, vgl. '^'isr, rr-ban, n'':5n ') , ^Uäl ii.s.w. Dar-
ch könnt« aber auch in unserem Falle, wo die Tonsylbe ein &
der ai hat, nach vollzogener Contraction der Form ein ursprüng-
^obes ft des ersten Radikals zu i geschwächt sein, so dass also als
?nindfonu ein
O^
anzusetzen wäre, etwa wie in der heutigen
Sprache des Magrib ans einem _v*JOCi ein titlcesser geworden
ist. (ZDMG XXin. 670). Allein bei einer sotcben im AltÄTabischen
l^erade nicht häufigen Contraction scheint stets der ursprüngliche
^ocal der ersten ursprünglich offenen, jetzt geschlossenen Sylbe
it«n zu sein, so wenigstens in c>>^!-^, C)^"^^*^» cy^^*^ ^^^^
iS^Si^ , i-jl-i^Ä^o *). Dagegen lassen sich nicht etwa arab. ^i5JLj neben
und ,^^^ neben hebr. na anführen. Denn ersteres ist nicht aus
,£>Jü sondern aus <^>JuJ (vgl. w5LiJ» neben u^ii) , letsd«res aber nicht
«US aJLj, sondern aus X-u contrahirt, worauf mit Bestimmtheit die
Maacnlinfonnen arab. ^| (doch wohl aus ^ wie das parallele Mjm\
sns j^^ = DC , welche letztere Form sich auch iin Arab. findet),*)
hfebr. T5, assyr. bin führen*), und es liegt also im arab. Wort keine
1) FleUeher, BB. der K S G der WW 1866 p 33.^ Wright I, 182 f^
ch NiMd . Mund. Gr 14 Antn. l. 2) Fleisehor, BB. dor K. S. G. der WW.
|874. i>. \^0. S) (»b das biny. "[^ bin oder 'ihn polimtot. ist nicht mehr »ua-
«iuitA«hon, %, Pwet., Beitr. 3. H. lü — 12. Dngegou sagt man im hi?utjgeu Slid-
*rjib bon, 4. ZI »MO XXV. 495. l'ebtr ^»^ », Lan«, Arab. Engl. Lex, 11. 1435;
Mich Boidäwi f, ö ff. 4» Woiio mvch i1«d ULTub. GrHminattkum dio L'r-
forn von ^\ ein y-k-i oder wohl richtiger -ÄJ »eiu aoll (a, Fioischor, BB.
dor K. 8 G. der WW 1866 p 811; «ucb Lnno b v., der steh glcichfulb flir
die letstare Form eiitft«hoidet;, so nnigoii Kio mit Rüeltaicht auf die riuri«.lfornu'n
0'*33, '••" ' < =E ri33 uud die Nisbc-Bilduag {^»^ Kocht hubüii.
|t>er ebeitto gtwiia ist es, tlnaa dlo FemiiiiiiAtnn OhÄJ strhuii vuii dvr ver>
Fwin ^ (ab«r den Uraprang des i dlosor Form ». Fleischer, BB. der
*"--
•?..
8. 6m. der WW, 1870 p 295) wuigogwigeu ist. Deon von Aj hozw j^Jb
^ Phäippi, das Zahhoort Zwri im SemituHyhen.
Schwächung von a zu i vor, sondern vielmehi* im Hehr, ra
p:3, r;3 ein Ueberganp von i in a. Dieser ist ja im Hebr. auo
ausserhalb Pausa in doppelt geschlossener und betonter Sylbe od«
auch in geschlossener betonter, auf die noch eine Sylbe folgt,
nicht selten , was Olshausen nicht hatte in Abrede stellen solle
Denn wenn wir neben nb"^ ein üribn haben, so werden wir doch
kaum eine Nebenform nV aufstellen können, sondern jene Form
direct aus einer Grundform ^ir'ibn f ,,jJLi) ableiten. Ebensowenig
werden wir neben mb Grundform lidat, i>r aus p:n Grundfonn
tinat, wegen nb, mb, n:n diesen beiden Grundformen parallele
ladat und t^nat anerkennen können, sondern aus den allein ur-
sprünglichen lidat, tinat ist auf der einen Seite geworden nnb , r:r
und mit Assimilation des n an das t pn, Pn^), auf der andern
Seite pnb, p'ib, und daraus entweder nb, pb*) oder pnb, und
ebenso p;n, n:n, p;ri '). Für diese Auffassung spricht auch, dass
sobald der Grand für die vocalische Umwandlung wegftlUt, d. h.
der Ton die betreffende Sylbfi nicht mehr tj*ifft, sieh das ursprüng-
liche i zeigt, 80 "PP, T-lb. Ganz denselben ^Vocalübergang bietet
auch das Aethiopische 7*0^1 "her IfiCjdl = hebr. -i3D
aber p-iSD, AlfLA; aber A'JflA^; = hehn 1^3J, rty^i
aber P'^na. ^Ar^T = hebr. nb"]*). Somit dürfte hebr. r3,
»her "»pa ganz antUog dem eben besprochenen pb aus p:a durch
'die Mittelstufe p:3 entstanden sein, und Sehrader ist unseres Er-
' achtens im Inihum, wenn er meint, dass schon nach Analogie des
hebr. P3 im Assyrischen eine Stat. constr.-Fonti baiiat zu ver-
muthen -wäre, welche er dann auch wirklich für das Assyi-isch^J
entdeckt haheu will (HöUenf. d. IstAi* 25). Wir haben nbrigeii^|
diese assyr. Form im Vorhergehenden absichtlich nicht heiücfc-^^
sichtigt, da sie uns durshöus noch nicht gesichert erecheint. Denn
an zwei Stellen finden wir ideogi-aphische Schreibung des Wortes
(Avers 1. 2). an der dritten aber (Revers 25) bietet Talbot bubai,
imd können wir nach Schrader's Tnuisscription sehr wohl ein
bonät als Absti'actuiu im Sinne von Ei7;eugm8s lesen. Auch ist e^^
Aiu hlUe daa Fem tauten müuen »Lo wie hIäS oder ijU«-** , vgl. hebr
P:73, PHP, oder 'iy^ wie S^Lo . vgl. hobr. PinN, Plön. ^M
1) So iiBtörlifh l»t (Ucto l'*onii itnlstHiirJeii, nicht «twn durcli Ckinlractjoti ii«s
Pj!P (woher dt^ivu das DhhosicIj forte in Funn««i wie ^PP?», wie man noch
imnjer in lien moistcin hebr. Gnuninntikeii loaeu mu*si. 'J* Reibst ii«ch Ewiüd »oll
pb Atu P'lb «usamTQCiigefiül«n »elnl *5 2a8 c, s iiucli (Jot-Röd. § 69 Aura 1
8) So RUch^Tcgn^r, Do vocibtu primae radic. w 55. 4) DiUmMUi, Gramin.
d. jiüi. Spr. 92. 146.
Philippi, das Zahlwort Zioei im Semituchm.
TOD Torne herein mehr als unwahrscheinlich, dass das AafpwiStiß
aebon binii und bint noch ein bonat besessen hiiben sollte.
Benmach dürfte uns also das Arabische wenn auch indirect
tmf eine ursprüngliche Vocalisation der ersten Sylbe unseres Zahl-
worta mit i fuhren '). Zu demselben Resultat gelangen wir diu'cli
genaue Bfiachtung der vocalischen Lautgesetxo im Hebriüschen,
denen bei einem Nomen in offener dem Hauptton unmittelbar
lebender iSylbe der Regel nach urspiüngliches a bleibt und
die Dehnung zu ä erhält, dagegen ursprüngliches i bald aus-
bald sich behaupten und dann ?m e dehnen kann. So finden
neben bvia, "i^n^ (Grundform Katäl) ein am, "ibK, lisa
mndform Kit^), neben einem ^"»DN, 'T'Sta (Grundform Katll)
Vna, ^^^3 (Grundform Kitll), neben einem ninip, DlSJ, 01*17
dform Katül) ein bna; , bTO5 , bin*; (Gnmdform K~tü!I), neben
Tittn, «1313, lii» theils ein Oina, >n"^i3, theils ein li»)?,
py^, neben C^^, Q^n^, nin;, -»v, B^3c, D"*:©, D*5q-i, "»ttn, niak
,«t. C'ra theils ein nnrc . nsip, ninn, nnb, nny, C"':??» "''???.
;r und nsy, niN5, Q^n"?.- theils ein ^nt, rt'i'i (Gen. 46,3),
a, neben o-^wbiy. n^^mn, ri"!iiiK, iranin th^Us ein' maia, mbS-,
theils xmd zwar häufiger ein rr^Tax, nauS"', weiter ein Dil^b»
S^i?:», a''a"'N, iiati-, neben einem nSb"N (stät. constr. Form nib'^«)
' leils ein a-db^. theils ein ribpa, neben einem D'*bbi3? theils ein
■aifC, theils ein O^bbiy (von bbiy), O^ST^ib von ysib, neben
änem 0"a2iD ein D'^'na'iJ (dessen Singular im Hebr. nicht nach-
eisbar, aber nach aller Analogie -j^/ii gelautet haben wird), neben
einem D^nST: ein CKüC:; (von 8<*3Ü3 aus), neben einem D"^DNbp,
'icb:pp, c^cn]rT3 theils' ein ria-^ip, niaDp. n-ias"?:, theils ein
t'*C^Tn (von üpin) . rinaiTa *). im Grund« können wir kein
mziges sicheres Beispiel für den Ausfall eines ui'sprüuglichen a
unter besagter Bedingung anführen. Denn er liegt weder in dem
iHud C*":?^ ^ Reg. 12, t4; 2 Reg. 6,23) vor. — was schon dess-
halb unwahrscheinlich ist, weil der Plural stets C'^sa und der
Ihul in paiLsa ib. O^'^sa lautet'); noch in dem Dual D'jnEdn,
denen Singular nicht nachweisbar, der über ebensogut ncT^*): wie
rii^ö gelautet hoben und nach aller Analogie nur den ei*sten
Vocj gehabt haben kaim; noch nach dem schon oben Bemerkten
B> B^'^i'iJ: noch in dem Plural üT^'C, dessen Singular im Hebr.
nur in der nicht« entscheidenden Foi-m ira vorkommt, der
»W schon nach dem ilthiop. ^^^| /" schliessen nur nn (Grund-
form mit.) gelautet haben kann ; noch in 0"1K, für das wir aller-
U Vgl. fibrigcßä auih mehr dscrö, tfrin, mit vollem o riej» orsten Rudiciil«,"
^» 8 urb König. Gedoiike, L*ttt, Accont 140 £ 3) 8 über diea« Form molnc
•^^h : W«Mu utiil Uniirußg dt» btjit. comatr. im Uebr 88 Auto 3.
44 PhiUppi^ flcu ZahUrort ZfPei im SentUischen
dings nach dem syr. |i20fj (von )oij aus) ein D'^fi* erwÄrteteü,*
dessen Aussprache aber entschieden durch das Westaram. beein- .
fiusst isi^); noch in -<*i^ (Prov. 31, s), deis gleichfalls aramaisirenda^^
.Form ist und daher nichts beweisen kann; noch in "1731 = i-,U;,"
das wohl erst aus dem Ai'iyn. in's Hehr, gekommen, noch endlich in
dein Plui-al 0"^, dessen Singular allerdings \p 144, la ]! lautet, indess
da das Wort ib. an zweiter Stelle in Pausa nach den besten
lAutoritäten mit Pathach vocaUsirt ist, uns eher auf eine urspiiing-
lliche Vocalisation mit i als a weist. Denn a hUlt sich in der
»Pausa betonter einfach geschlossener End-Sylben öfter nur da, wo
entweder das ä auch schon ausserhalt) Pausa für i eintritt (so
Pibsn, pny^ etc.) oder das Wort ursprünglich auf eine Doppel-
J«onsonanz "schloss *) , wflhrend i unter gleichen Bedingungen nicht
selten in a umschlllgt ^). Da$s aber unser ]T nicht etwa von einer
Wurzel IST sondeni von nST herkommt, zeigt klar der Plural 0''2T.
|Dazu kommt noch, dass auch das Syrische die Form ^ (vgl.
hei Payne-Sraith a. v. und ,J ^/. .jb/) bietet, während das übrige
Äram. hier keinen Ausschlag geben kann, da im Bibl. Aram. sich
nui- die Fomi "ZJ findet (Dwi. 3,5. 7. lo. lö), in dtin Targumim aber
die Form nur mit Suffixen vorkommt, wo natürlich der Tonvoktd
abgefallen ist (s. die Stellen bei Levy s. v.). übrigens hier eiiimul^_
j[2 Chron. 16,u) das Wort in der Gestalt p: erscheint*). Dar-^f
Inach glauben wir mit Sicherheit dJe Behauptung aufstellen zn^
■ lijnnen, dass die Form D'JO nur von einem D*"d ausgegangen sein
kann, das zu WTZ (vgl. O'^n';*) wit crrö werden konnte, aber zu
letzterem geworden ist, während ein ursprüngliches D*3C*) zu c^:i^
"hatte werden müssen. Diese Annahme wird uns noch bestätigt
Pdm^ch das hebr. Ordinale ■•:tS. Dieses dürfte kaum aus •»^r© eon-
ftrahirt sein, da ein "♦ als dritter Radical nach geschlossener Sylbe
1> Diu* der ParsoiioniiHuio D*1C* im Hebr. jcdeafall» auch dio rogffln
Atuspracho DIN uebeu Aar aram. gef&rhtcu 2'^N beftesson, »uigrt da» dar
bgeldteto syr. (IjW/ s ZDMG XXV. 11 9 f. 8) S. dio "lE0an:n«3 ^H^rH
ai"« 1B03T n-rO"* hl dpr Ausgabe von Bacr and Dolitzscb 82. bww. 64;'
OlshBUseii § fHb. § P.inb; »nttchor §§ 491 492. »48. Eine nicht seltono
Aiiauabme vou der ^egubüouu Uugel bildet dio pHUHnlform *17 . Daiä^ in Piuuti»
atehüiidu nnn$ liyoutvoi' bO (2 Sam. 6,71 dürflu dti|;e^on mif ciu» Oruudfnriii
|bo sarii<:kgubcn. a. Ohh § 146a. 3; Obbauwn, § 91 d, ia{),3; i46a, nacb
f% 230,5 und B.iUchor 491. 492. Wenn «bor in der in Rede stehenden SteU»_
Rurh d>iA t-ntlero Mnl nu^sorbalb Pausa ^t jitcbt, ]k> dürfte dioev Furnx nur d«
GluitihklnngB wegen mit dem folgendco ^T gewählt wsin. 4> Nach Ndldvk
lautet diLs Wort im Maod. allording» tMr (Mand. Or 97». h) Das unti
anderen BöUcher § 7&6 als Grandftirm iiufetelllt.
Philijtpi, das Zahhoort Zwei im Semiti»ehen,
4o
\md vor einer folgenden vocalisch anlautenden Endung sich sonst
ini H*»br. lullt, sondern ist von einem schon des dritten Radikals
Waubt't'ti Stamm, der auch Zillp zu Grunde liegt, abzuleiten, also
ms einem •'d + Nisbe I , weist dann aber in seiner Vocalisation
«Mf die ursprüngliche Vocalisation dieses Stammes mit i hin. Da-
iLfegen wollen wir auf die Ponn der babyloniseben Punctalion
2»rd und die aram. Form yzn kein zu gi-osses Gewicht legen,
<h das i hier Schwächung aus a sein kömite, oh wohl iihrigens
nlngliches u in geschärfter Sylbe sich der Regel nach im
r httlt (Olshausen 267 f).
Gegen diese aus dem Arabischen wie Hebrüischen erwiesene
ui'.inünglielie Vocalisation unseres Wortstamnies mit i scheinen
nun die aram. Femininloi-mien ]''n'nn, —XM entschitfden zu sprechen.
Allein wenn die Differenz in der VocalisatioD von "na und '{z sich
offenbar nur aus der Vej-sehiedenheit der auf den Vocal folgenden
Liquiden erklärt . und hier nur durch den oben nachgewiesenen
Uebergang von n in r auch der Vucalwechsel von i mit a bedingt ist,
und wenn dieser durch den Einfluss eines r hervorgerufene Vocal-
wechsel auch sonst im Aram. gar nicht selten ist *), so dürfte der-
elb<^ Vorgang amch für unseren Fall unzuuehmeu sein, und also
Aram. auch in seiner Vocalisation dieses Wortes durchaus
lichU Ursprüngliches mehr darstellen *). Demnach ♦^rhaltwi wir
Is Uesalt^it imserer bisherigen Untersuchung: Der aus den beiden
aut«n t und n bestehende Stamm unseres Zaliiwoiies wai- ur-
prünglich mit i vucalisirt, lautete also in der semitischen Grund-
pracbe tin . . . .
IV. Werfen wir nun einen Bhck auf die bisher nicht berütk-
|ichtigte Endung unseres Zalilwortes, ohne die es in keinem
>iftlect« m«ihr erscheint. Wir sind bisher von der wohl bis in die
ueste Zeit allgemein als selbstverstündlicli geltenden Aimahme
Dgen. dass der Stamm unseres Wortes in alle« Dialecten,
ea es vorkommt, nur in den beiden besprochenen Consonanten
1^3^. *, -T ^ . Ji ^ . tuich dor Form «*S^, J,2^2D. nlso o zu a nur
w«(eA d«» r. ^aOD , )»^>Cr» (*^Ey), VCQD , J'tCfk^ ^ iin<'1i Jor Furm )Q^u«,
PO^^M, »b<iiuM>. 'ii liD Neiuyr Ut iliu « die»i?r Furm wieder au e ^svhwii-ht:
[,$],' rgl "!'*3 üu jorOMÜ THltnud (bei Lrovy s v. und Luzxatti), Gramm, dor
||U. «luUd 8(ir. und dos Idiom» doi» Titlmud B«bli i'd KrUK*>f 68X Mvriu die »yr.
40 Piiilippi^ iku Zahlwort Zwei im Semitiiiche».
mit eoteprechendem Vocaie bestehe und der übrige Bestandtheil
desselben zur Endung zu ziehen sei. Wir werden sie aber jefc
noch näher begininden müssen, da sie neuerdings das Schick
der meisten solcher Annahinen gehabt hat, auch einmal vom Scharf-
sinn eines Gelehrten angezweifelt und als unrichtig hingestellt zu
werden. Redslob hat nümlich behauptet (ZDMG XXVU. 157),
dttss im hebr. D";:t^ gar kein Dual, sondern ein Plural eines aul'
Jod mobile ausgehenden Wortes, also eines ""rd vorlüge, wie ihn
uns die hehr. Wörter zrji, D^^d darbieten, wo der Plural nur
durch Antritt eines m gebildet sei ^). Natürlich müssten wir dann
die dem hebr. n'':nä in ihrer Endung, wie wir gleich sehen werden,
entsprechenden arab. -, ^ ^ ''<\ und anun. y^ auf ein analoges
J^ bezw. ^3n zurückfükreu und also schon einen ursemitischen
8tamm tinaj statt unseres oben geftindeneu tin ansetzen. Aus
diesem wUre dann übrigens nicht durch Antritt eines blossen m
der Plural gebildet, da diese Art der Pluralbildimg far das semi-
tische Nomen überhaupt nicht nachweisbar ist, Denn so wenig in
D^ra, cnc wie den aram. Formen rbjiTS etc. eine ältere Plural-
--'•-1 i.-j-
Endung ai, aj steckt, die dann noch durch ein hinzugefügtes m, n
yentflrict wäre *) , so wenig hier aus ursprünglichen Pluralformen
0''';p etc. nui* aus Missverstündniss umgewandelte Duale vorliegen^),
so wenig sind diese Formen in der Wei^e Itedslobs entstanden,
sondern wir haben in allen diesen Fällen gtuiz regelmässig ge-
bildete Plui-alfonuen, Denn nach aDgemein semitischen Laut-
gesetzen musste ein ai (aj) bezw. au (aw) als Auslaut eines Worte«
-j- tm (in) oder auch um (ün) zunächst zu aim, ain oder au
arni verschmelzen, vgl. arab. ^-jyay aus tar4ai -f- InA, Sy».
ramai -f- u, ..^yäiataA -,^^-,?^ aus musfafai + üna bezw. Ina,
syrisch wSk,^^ aus galai -|- I, Q\,n. **^^ 8^*" + "* ^ Aramäische
und Hebräischen zog sich aber ein so entstandenes siim, mn
deu. hier herrschenden vocalischeu Lautwandelgesetzen entweder
ero, An bezw. noch weiter zu im. In zusammen (vgl. syr. ^V^jJ. =
hebr. V^an aus taglai -f- in, ehald. -»ba = hebr. ^bi aus galai -f i, ab6|^
syr. *<Os&., '^^^^ tAlmud. Formen wie ^»m (Luzzatto 810. feruc^H
!; Vgl. ZDMG XXVI, 7.^2 Ann). 2. 2) 8o Bickell, Uruudms der b«br
(immmat § 91; Amhetni, Ommmat der liebr Sprache § 186. 3) Ho Arnold,
Abriss dur hebr. Funnonlohru 61 ,Anm. und Land, TLo principlij!» of Hebr.
^nuum. bä § tu. Uebrigeos fiust achoa Abnüiam bon Kztv, In »(»ine
-IDO» mO*', D:»« aU liu»l V Piusker, Eioleitiui« iu d«» babyL Uebr Po
UtloiUüyktaiu 13^1.'
doM ZaJtUoort Zum im SemHut^en. 4T
l^b* = chold. Tbj , aber syr. Ou^^^^aus golai -f- ü etc.) — und diese
ContractioD liegt auch im syi*. ^s^= hebr. D'»?i'), sjr. ^1 von
iÜj =» hebr. c:« von nrn (Grundform manaj oder m&nai) vor, —
täer eü löste sich zu ajini, ujüi auf, und so ist es im aram. "j"^Vi , ,
jbsa, im Hebräischen seltner, aber doch in einigen alterthiimlichea '
brmen wie eben unser 07», C^'^d. auch D";^?» geschehen*).
*amacb würden wir also für den nach Redslob aufzustellenden
orsemitisehen Plural unseres Wortes jedenfalls eine ganz regel-
missige nach Analogie der eben besprochenen Pluriile entstandene
Bildung annehmen müssen. Eedsloh's Aufl'ussung scheint uns aber^
aus einem doppelten Grunde unhaltbar. Einmal dürfte der Plural
j« unserem Zaidwort schwerlich eine genügende Erklilniiig zulassen.
enn dass diese Plural-Endung erst zu einer Zeit au dasselb*^
kommen würe, wo es schon seine ursprünglich concreto Be-
»Qtang eiiigebüsst und schon die abstracte der Zweizahl au>
euomroen hatte, wird sich nicht behaupten lassen, da alle anderen
den von 1 — 19 iiu Singular aultreten. Es niüsste sich also
^ural schon an unserem Worte in seiner noch ursprünglichen,
eten Bedeutung entwickelt haben. Mag d^mn nun aber die
VBprü.Dgliche Bedeutung der Wurzel iterum, alterum fecit (so
^fiedslub), oder inclinavit, plicavit gewesen sein und der Stamm
xprünglich Wiederholung oder Wiederholtes, Biegung, Falte oder
>«£ili(ites bedeutet haben, immer wüide sich nicht erkliken lassen«
line sich ans einem Plural Wiederholungen u. s. w. der Begriff j
d«s Zahlwortes Zwei entvrickeln konnte. Sodann haben schon fast }
iinantliche Dialecte deu Ausgang desselLien als reine Numerus- '
Endung angesehen, Demi wenn das &ni des arab, ^^ylh\ nur als
Ihial-Endung betrachtet werden kann, so kann auch das aini von
l) Für ilüo üoborgftug vou al in 1 im Hebr., vgl. noch ""ri^^J nobon
"V^^h beide n.u& ''P>tV? ^«»w. "'Fl'J^i- i) Vgl. übrigens nttun. Forniun wie
r'*'3']5 von ^^1^» ^»^fi von m9Jj in deoon noth die gwiz uwprünglicbe
'^fHiMtiou die»er Wörter erhalten ist. Ailerdiugs geht hier dem j auch eiu k '
v^noa. AoA-b das Hebr. besitzt noch ein Beispiel miIcL ursfirünglicher Formatioa j
in Vy^ni^ Je». S6,«. Im st«t. eouttr. plor, de« 8yri»cbeu hat sieb gleiohfalb [
^^ der Rogttl oacb der dritte Badikal gehalten, m> • ^-^ "^L , '^^^
VW Snflbeb *chou -■ -\ I neben .^.JoJ.. wahrend im Stat. etupU- aucb »cbou
^^■*»<tf«» cdngetreteu i»t: J-^X^j ).JO, öpridi gälaija aus gal^Ja^ä otc Unter
"* BWarMi OramniRtikeru fa&st, soweit wir sobun, niu- Böttcher I § C71b
Jj* I 4*e.3) die Formen D^p etc. rirhüg auf. wfthroud Ewald § 169 e wie
^"*ma } 1 1 1 b üe judeuliilU uieht genügend erklireii.
u
PhiUpjti, das ZahUoori Zioei im SemitiKeh
O » ti _ « J
..«ijji! nur als Dual in der Sprache gegolten 'haben, und -jjJS
b
^1 bezw. ^^ nicht etwa
^ da wir im eratereu Fall
selbst nur als Dual von ^| bezw. ^^ nicht etwa als Plural o
OJ
neb
-^wwai erwarten iniisst
Dual vt>n einem
..yj^Jo! im letzteren ein ..LÜJat neben
Weiter finden wir aber nicht nur im Arah. sondern auuh in d$
anderen Dialecten den betreffenden Lauteomplex imseres Wor
als offenbare Numerus-Endung in den entspreßbenden Feminin^
formen, so in ^^^^OJLj!, 3"!?^ bezw. Q^ni?, Vri"iri. und wcd
jEudem das Femininum in allen diesen Dialecten nur mit dies
Endung behaftet auftritt, so werden wir daraus schliessen könne
dftss sicli die Form schon in der semitischen Grundsprache fest^eset
hat. Dann but aber auch schon dieser Ausgang der Ma&culinlbr
unseres Zahlwortes iiu Ursemitischen für nichts als eine an d«
iStamm tin j?etret«ne Numerus-Endung gegolten und es wrd
wichtiger Gründe bedürfen , um nicht nur alle einzelnen Dialecte.
sondern aucb die semitische Grundsprache selbst eines groben Mia&|
Verständnisses zu zeihen. Das thut nun allerdings Redslob, der :
gleich unserem ersten Einwand damit begegnen köimte, dass aueJ
wir nicht um die Annahme eines ursprünglichen Plurals in cr^
hei-umkämen. Nach Redslob bezeiclmet nttmlich die Endung ajia
(und also auch die analogen ain, ön) ursprünglich den Phir
Denn in dieser Bedeutung soll sie sich noch fast stets im Heb
finden- Ällei*dings soll diese Endung hier schon vorwiegend ein«
etwas nüancirten Sinn erhalten haben , nümlith den Sinn einer
Mehrheit je zwei oder |)iuirweiMe auftretender Gegenstände, indess
doch erst in wenigen Beispielen zu oinem wirklichen Dual fort-
geschritten sein. Darnach hiltton wir aber aucb in D^rCJ einen
ursprünglichen Plural imzuerkemien . zumal keui Grund vorhanden
sei, in dem Wort duale Bedeutung der Endung anzunehmen. Und
gerade von diesem Plurd ör^iö erklJiro sich nun sowohl der Ur-
sprang der Plui'al-Endmig oim (ain) gegenüber der gt.<wi>hnlicheu
auf im , wie die Bedeutungsentwickelung jener auf» Einfachste.
Es löge hier nämlich dann dieselbe Pluralbildung vor, wie in r^^^,
C";?©. Diese wäi'e an unserem Worte der anderen möglichen
(D"<:c) vorgegangen, um der Verwechselung mit C^rd Jahre aua^^
Kuweichen. ,Eimnol in diosoni Worte constant geworden, ist die|||H
Endung dimn als zur Bezeichnung der Zweiheit initgehöriger Bf*^*
standtheil des Wortes erschienen und weiterhin zur Bezeichnung
derjenigen Mehrheit, wie sie hei C^ra stattÜndet, verwendet wor-
den.* — Jedeni'ülls wllre nun diese ganze Entwickelung nach dem,
was wir eben bemerkt, schon in die semit, Grundsprache zu ver*
legen und wRre in ilir also in der That aus Missverstilndniss
P%iUpp(, da* Zahhvcrt Ztoei im SeTnitüehen.
in a^:s, das übrigen« diesen Falls nach uns nur aus einer
• Iznnjf des Auslauts ai -f im Rntstanden sein könnte, als
uig juiKCSflifri. und von liier aus i^lflit-lifiills schon in der
hpriiche sowohl au das Kemiii, unseres Zahlwortes wie an
Wörter ^okommei). — liidess l>«nilit dieser i^anze kimstliche
liftu uul' der lnttiir*^n Annahme, die hehr. Endung ajim habe
irulische Bedeutung;. Redsloh weiss diese nur durch Jes. 6, s :
►c:: Btp zu Htützen, wo das a-s:* nur als Plurtd gedacht werden
nn«. [ndess müsste dann D^E*? hier wie sonst imd wie wenigstens
Hegel nach stets Q""'? in jenem nüancii'ten l*lunü-Siiin stehen,
woher lUnde sich .sonst bei dieseu Wörtern in ihrer urs.prüug-
^Hchen Bedeutung als Bezeichnung eines (iliedesi des thierischen Or-
nismus nie die Endung Im? CKD CC wäre also =^ 6 paarweise
»rbundene Flügel. — nicht etwa fi Flügelpaare; denn nach dem
■«n Wortlaut der Stelle hatt4>n die Serat'ini nur ö Flügel. Wie
nte tnati daiui aber D^:*»? nraiD Zaoh. 3. a oder an^ nvsb'ü
2,18 sagen, was nach der Analogie von D'^Eia d^ nicht
»tt 7 Augenpiuire (dagegen auch klar Zach. 4, lo) oder 3 Zacken-
bedeuten könnte, sondern 7 paarweise vorhandene Augen bezw,
veifie vorhandene Zacken bedeuten müsBte ! In diesen beiden
iJlge also jedenfalls schon eine niissl>i-Äuchlii'he Anwendung der
ajini vor. Und wenn nun der Regel nach diese Endung
Hebräischen den Dual zum Ausdruck bringt, — wie Redslob
in Abrede stellen kann, verstehen w^ir nicht — so müssen wir
Bedeutung für die eigentliche im Hehr, halten imd wie be-
nt in den beiden letzten Beispielen , no auch in dem ersteren
b:3 ttC vgl. Ez. l.tj; 10, «1 s. Aehnliches im Bibl. Arani, Dan.
ji.T) gleichfalls schon eine missbiiluchliche Anwendung der Endung
[fltattiiren. indem wir annehmen, dass der Dual hier für den Plural
ist, weil diese Wörter, die nur paarweise gedacht wurden,
^Fähigkeit der PUiralbildung schon vollstilndig einbüssten *).
dann aber HU<:h Stc vom hehr. Standpunkt au.s, der das
hier als Endung l'asste, als Dual galt, karm keinem Zweifel
I unterliegen. Im Arabischen ferner ist für die dem hebr. ajim ent-
iprvcLende Endung aini nur die duale Bedeutung nachweisbar.
iP'm» mttSB sie didier auch vom arab. Standpunkt aus in ^^yfJ>^\ ^
' aitii gleichfalLs als Endung galt, gehabt haben. Da.sselbe muss
^<^H der ursprünglichen Bedeutung der entsprechenden Endungen
"" AetJuopischen wie Aiamiii sehen behauptet werden. Denn mag
JAQclj in diesten Dialecteu das Bewusstsein von der ureprün glichen
I *«!<ltiitung jener Endung ziemlich geschwunden sein , so findet sie
M» doch üur an Wörtern, die auch im Hehr, und Arab. mit ihr
it li>t KäUfka, Z rar Voikerpsyeliol Vll 40:.; KwuM 47J}; Lfttid 88
HUöd
bJ XX\II 4
&a
Plnlipjii, da» Zahhiwrl Ztoei im SemitiKchfiH.
und /.war in otfeiihiir duiilm- [Bedeutung versehen auftreten.
amm. rin'J. «tt. TiAA,: = ==:«>= o^^ «^ä: = °
Daraus folgt aber füi' luis, duss schon in der .semitischen Grund-
sprache unsere Endung, oder eine ihr luutlith entsijrechende nu
vollkonunenere Fonn derselben, die duale Bedeutung sowohl übe
huupt als spi'oiell an dem Zahlwort Zwei gehabt haben niuss.
Wollte man nun not-h behaupten einnuil, dass irotv. _
dem die Endung ursprünglif;hst {'luralbedeutmig gehabt, wenn si<?
auch sehon iin ürsemitisehen .s«?lbMt duale erhalt^ri habe, luid so-
dann , dass sie -/unüchst noeh in ihrer urspningliL-hen Bedeutung
an unser Zahlwort gesetzt si^i . ja sich vielleicht doch eret
luiserem Zahlwort sowohl formell in der Weise Redslobs als
dualen Bedeutung nach entwickelt habe, wenn auch diese
EntwickeluT\g noch in die Periode des Ui*8emitischen zu setzen sei,
so mag an der ersteren Behauptung etwas Wahres sein, die beiden
letzteren wären aber nicht nur willkürlich, sondern unhultliar., da,
wie wir gesehen, sich ein Plmal an unserem Zahlwort durchaus
nicht erklären lässt, der Dual aber, wie wir noch sehen werden,
eine einfache und leichte ErkiUrung zulHsst. Demnach werden wir
wohl mit der bisherigen Scheidung Hecht lielialten. nach der arab.
Ani und aini wie liebr. ajini und aram. fm als Endungen und zwar
Dual-Endungen des Zahlwortes Zwei luizuseben sind. ^M
V. Es düifte luis nun wohl weiter zugestAnden werden, da^H
die sich hier darbietenden Endungen der verschiedenen Diidecte
mit Ausnahme des arab. äni mindesten« ids eng verwmidt zu be-
trachten .seien. Die Endungen des sogenannten Status constructus,
die, wie wir noch weiter zeigen werden^ nicht als Verkürzungen
der Endungen des sogentujnten Status absolutus. sondern als im
Verhmltnisij zu letzteren ursprimglicb kürzere Endungen aufzufassen
sind, entsprechen sich ja genau nach den in den Dialecten heiTschen-
den vocalischen Lautwiuidelgesetzen , nändich arab. ai ^ himj. ai
oder 6, hebr. 6, ostariun. ai, westaram. d. Es liegt hier also ia^
iiUen Dialecten dieselbe Endung vor, deren urspiilnglichste (lestaJ^I
uns noch das Arabische ujid Syrische erhalten haben. Dagegen
lassen sich die Differenzen der Stat. AbsoL-Enduugen . die th^!■il.^
in der Verechiedenheit des auslautenden Nasals (aiiib. - aram. n,
hebr. mj theils in der Existenz bezw. dem Mangel eines auslauten-^
den Vocals bestehen , nicht so leicht lösen ^). Unsere irübeij
1) Ob d»i AnuD. wuut noch üimo Endung bestitat, inus:> mU zweifelbaA
erscheinen WcnigsUin» ist e» uiclit ^äcUt•r, ob iik-lit in liibl-ju-nm Forme« wi«
^71^ 5 V?'''^ t***-"- ^'^ EuJunn erst dartli die miuiMiret. PuiicUition liincitt^
gckommert ist. Uebor «inige im SyristrbeQ und Mandäiscbeu «rh<cue Spuren
von anderen Diuüen a Nöldckc, Mand. Oramm 170 Arini. 3. 2) Vob«r
einen enUrrten unhu-. DobI s. ZDMG XXIX, 668. 3) Die dem SchiiiMniuMl
vuninfgehendon Vocido eutspreofaau web aber auch hier penau. l'fbrigon» wor-
den wir i<!ii liubr C^rC (uiid ubeit^o D^riD) in der PliniH« "itUT 0^
Philipf^, tUm ZahhcoH Zwei im !^m*ti*cheu.
51
ne, QHC-h der das arab. n der Plurul^^ und Dual-Eudimgen
ursprüngliche anzttsehen und das h*?bi'. m spätere Ver-
lieses n zu ra wäre, müssen wir jetzt ebenso verwerfen,
5e cungekehrte, neuerdings wieder von Eneberg (dt» i>roiu ar.
17> vertheidigte , nach der das hebr. m dieser luid aller mit
er Endung zusainmeiihÄngender Endungen irn Arab. wie den
Dialecten zu n ahgeschwücht ist. Denn liisst sich auch
, ^)omdi$ch die Verdichtung eines n zu m im Hebr. nachweisen '),
HBD fehlt doch beiden Annahmen die sichere (Jrundlage, uUmlich
^Her Nachweis, dass sich regelmiissig oder auch nur gewöhnlicb
^Hebr. m und arab. n entsprechen *). Selbst da.s eine von uns früher
^^fer diesen Lautwechsel angeführte Beispiel hebr. DN ^ arab. .J
ilt«n wir jetzt för höchst zweifelhaft, da hebr. Cfit wohl mit flth.
^^O' und arab. ^1 zusammenzustellen ist^). Und selbst wenn
Stjser Lautwechsel erw^iesen werden könnt-e, müssten wir doch bei
em gegen beide Annahmen gefüllten Urtheil beharren, da wir den
Erachtens sicheren Nachweis fiir das Nebeneinanderbestehen
auf n und einer auf m ausgeheuden Plural-Endung schon
der semitischen Grundsprache führen können. Wir finden nüni-
Bch noch im Südsemitisehen klare Spuren einer auf m auslauten-
Heii. und im Nordsemitisehen, speciell Hebrüischen ebenso klare
Spuren einer auf n auslautenden Plural -Endung. Die ersteren
liegen vor in dem Plui-al des ai-ab. wie äthiop. Pronomens 2. und
fi. Person ma»c. und des himjaj-. 3, Person masc: arab, ^\ und
luocb ursprünglicher >»"»{ ^ ^ und noch ursprünglicher y^fi (vgl.
und -/)t äthiop. antemmü, emüntü (emAntü). höniü, kemmü.
kiüjj. ii:ri, die letzteren in den seltneren aber anerkanntermassen
►ttrhprüiiglichereu Plural-Endungen des hebr. Verbuuis auf y\ i "(Voüp,
fl«) "lisjy 0^P19 nicht fiir eine «ramabircndü liimlforiu (Gesoiiias^ Ij^hrgcb.
r*15l üileT fiir eine gmnz abnorm K^bUdoto Stat. lonstr ■F'orm mit IlüibDlmltuug
Mn Bi (OUhaiuen 445; auch Fin.sk.er 144 Z 14 v. ii i iiiisuhfii . »oiuli'm dt«
I ''«ticutigti eioCich «Li zu eiaem K'ri ^riüj ^P'Ö gehörig t.Tachteii , «i di»vi wir
|*W alo Rifj perpvtaom Äuzuuehmoa haben (Ewald § 268 aj. Die LXX haben
I lUrrditgk die Dualeuduug wohl schon cm auj^gespnx'hen, vgl, D^^m ■= ^Ifa-
[ ♦♦.«'» ö'TÖCn l'äfin'ttfi u a.
l) 8o vieU.'ii-lit in b«7?:n Jor. 32,7 fUr bK::n, oder C'n Jor. U.U fiir
r^*?' LotBlfTM Itcispiol »st IndoM tsbfliuu zwoifolhaft wia des 3&,l: DICTS",
^l^dk'^dQke, G. (ivl Anx l)j71 p. 895. 1) Eber lajuen »ich Bobpiulu iTilr
»kebnau Laatwccka«! zwiftchaa Arab. uud H«ibr nacbweiäon, liiiinlkh
o i
*f i, = *rab m. .o -nS = j»L^! , ^^V^^ = ^ , l^n = ^*«.J .
[ 5' VkI Xiildnk.. I 0 89«
4*
PhiUppi', tioH Xahlioort Zioei im Semiti»eken.
libüp- . Wir liaben mui freilich früher die Behmiptnng aufif<*8t«l
duss «liis iirah. 'iinlutii und Aw analüg«"n Fttrnum erst aus »?iui
'nntiinu etr. hervorgegangen sei*_^n. Allein wt'Uin uuf der einen Sei
auch das Hebn-Phfinie. ') in den hetreft'erulen l*rononiinalfonrien
ebenso wie dos Arab.-Aethiop. eine aui' ni luisluutende Plunilfo
und auf der anderen .Seit« auch das Arab. ebenso wie das
wenigst^nti im Innierfectuni eine auf n ausgehende Fluralform
Inefet, so müssen jedenfiills schon in der semitischen Cirundsp:
jene Proiiotninsdfornieii eine auf m und jene Verbalfnnnen eine
auf n auslautende Flural-Endung i)esessen lialien. Allerdings bieten
die entsprechenden araiii. Pronominal forniHU meist als Auslaut ein
n , Jtis sich im araiii. Nomen wie V'erbuiii allein iils Schlui
consonant unserer Endmig findet (pr:K. ]1SK , pJl, pD), und
könnte vielleicht meinen, dass uns das Ai'amilische hier noch
Ursprüngliche bewahrt habe. Allein das Aram. besitzt noch seil
einige pronominale IMuralfonnen mit auslautenden m, die sk
zum Tbeil von seihst den mit n aushratenden gegenüber als
ursprünglicheren zu ferkemien geben und siimmtlich nur den ältesten
ai-ara, Documenten, freilich schon neben den mit n auslautend
Fomiea, angehören. So bietet uns das Westaram. für 3. pli
niasc. noch die Formen i^rn. 'i^ZTi, von denen die erstere sii
schon dadurch als die ui-sprüuglichere zu erkennen giebt, das»
illtesten bild.-aram. Urkunden im Buche Ezra nur erst diese Porin
[•besitzen'^). Dieses vir, ist aber otfenbar nichts weiter, als de^i
genaue uriuu. Reflex des hehr. r,'>t'r> und stellt im Verhültniss d^|
pn IspOfJ '|'>;J< l^'v' welche letzteren nach dem rabbinischen ms'^^'
(für pn:*'«) aus •,« (]-> -f "jin entstAnden sind, ohne Zweifel eine
vollere imd urspi^ÜJiglichere Form dar. Damit stimmt überein, diisjs
auch p72ri sich nur im Bibl.-Aram. und auf den Fapynis findet,
Aehnliches gilt von den Formen on und UD, die idlerdings
neben den auf n auslautenden Formen vorkommen. Damit dürfte
die schon an sich walu"scheinliche jVimahme einer Öchwilehung
des auslautenden n in den aram. Formen aus m ihre vollste Be-
stätigung erhalten haben. Ganz dieselbe Scliwüchung liegt übrigens
in den Fnjuominaliormen der Mischnali "jr; (Separatum) statt 0",
y^f l%Ji 1 V- ^^^^ °9> °v?- ° -r vor*). Wenn wir aber in di
li Wie üicli wcnii^iitcu» tixu, den anchi;(!wii.'M>aoii KutHxfurmoit der ü.
ylor. in» Plinjiieist'ln^n «ri;ii«bt. 2« Vj^l UüttrhiT II, üi* Diizu kommt,
Meli die* an<ilautenil(> n dt!r htmcIii. Furm tmr tioclj it> d»>ii üT,lii«i|) Formen emüiitÖ;
L>iu)\i>t<i find«.*!, da» Aram ubor bokuiuitlieli Kt^nii^ vot-xlitdi nuslaiitHndi« Vn>-
nomiaairi)rm4>)i ilurch einen dcmnristr. LnHt it odiT k vcrstürkt (vgl. MSTIS
- »
^Lm , J^^i?» ^3' «'»•' iiram, V^*? 1?^^ ""*' •!»» A«.'thiopwche vor
Df'Utowörtclion tft (Ifter tAn ..corrobomtives" n einschiebt (ziintfl, otl^mtA, cllilntft)
:ti Doch ftnd«t »ich Huf dorn Pnii. Illue. nur CH. U«5s.elbe auch in nnbiil
liwi'brirtcn s dn Vcigui-: Syrit» rontr 107 I2S. 41 0»>ii;or, Lohrl» t. Spr d.
ecbeudiin »vssyr. l'ronomimUfomien ;ileichfall& a und zwar
n «Ift Schluseconäouanten finden, so in tittunu. kiinu. sunu
(MB, Sana), so werdeq wir hier ebenfalls eine Schwächung des
prfinglichen m zu n annehmen müssen '). Diese Schwächung
%e übrigens im Assyr. wie im Aram. durch das Sti-ebeu, die
geschluehtlich dittorenÄirten Formen einander raehr anzu-
pn , mit hervorgerufen sein. Diese Tendenz finden wir in
Dialecten , und sie ist en'eicht entweder durch .ViiglGichving
Vocule (Arab. t Aethiop. , Hebr. : hwmu Lwnua. hömü hön.
utkb b#nn:^) oder der Consonanten <Ariira. und Assyr. hun
SU/tu 8i«al. Demnath werden wir schon für das ürsemitische
.ponllele Plural-Endungen, «^ine auf m und eine auf n auslautend
oen müssen. Wollte man nun aber behaupten, dass unseren
[das m aus n oder umgekehrt hervorgegangen sei. nur dass
Wechsel schon der ursemitischen Epoche angehöre, so
man vorher erweisen, dass die Plural-Endung aus irgend
Üchen Gründen ursprünglichst entweder auf m oder auf n aus-
miuste. Weim man sich dazu auf die Priorität der Nunution
Singular-Endungen vor der Mimation beruft, so würde dieses
Q€«»t, ganz abgesehen von seiner Richtigkeit, schon desshalb
tbt* verschlagen, weil, wie wir sogleich nüher begründen werden.
Pluntl-Endungen schwerlich in irgend welchem Ziu^ammenhang
jenen Singular-Endungen stehen, was wir allerdings früher
iHch behauptet haben. Wenn also jene Behauptung bisher
erwiesen und schwerlich je zu erweisen ist. so werden wir
beiden Plural - Endungen nicht nur als in der semitischen
'he schon vorhanden, sondera auch als vollsllindig gleich
'b ansehen müssen. Es liegt nun aber am Nächsten.
i du n der arab. Plural- wie Dual -Endung des Noniens (üna. Ina,
laini) mit dem n de.s verbalen üna, ebenso wie das m der hebr.
■»otniaiüfn Plural- und Dual-Endung Im, ajim. mit dem m der
lyronoininsden f^lural-Endungon in Zusammenhang zu bringen, und
yitfim dtt/u nicht einmal die Möglichkeit des Urspnmgs du« n der
|ileben Endungen aus m . oder des «i der hebr. Endungen aus
gewiesen werden kann, so dürft** jener Zusammenhang als
i^elhaft dastehen. Demnach weiden wir zwei schon im Ür-
chen vorhandene und gleich luspiüngliche Dual-Endungen,
Sjitt aaf n und die andere auf tn auslautend, von dMnen sich die
leijip im Arab., die anderf im Hebr. erhalten hat, anerkennen müssen.
\V\t; arani. Plui*al- und Dual-Endung «le* Nomens werden wir »her
tf — wa.s auf den f'rstcn Blick das Nächstliegende in sein
— mit den entsi)recheiiden urab. Endungen, sundem — bei
■ «ngeren Zusmxuneuhang des Aram. mit dem Hebr. und der
1> U)ur dllrft* aImi wohl die SchwAchuiin; t-iiie» iii)nut«i)deii m lu ii «u-
M-lli, «lorcMi Vorkjiinmen NiiMek« (r4 Gi<) Ans. 1871 p. IS9U; IH?;»
M ^40ß Anm j fiir rtiu h«4miiiM'l>v «iiirthnns iti AltrciU* !ttt>Ut,
Phüippu rieu Zahlwnrt Ztim im Senititcheti.
54
für die aram. pronominalen Plural -Eiidiingen schon nachg(
SchwJichimg Rines aiLsl««tpnd«n m zu n — mit den ontsproclieti
hehr. Endimgpn identitieirpti und also auch hi^^r dieselb*' Scbwjichui
nehmen. Ebenso ist mich wieder in der Mischniih hehr. Im '/a\
Ctn gescbwJLeht ^).
VI. Es fi'a^ sieb min weiter, ob der vocalische Ausbiut, d
jetzt nur die itrab. Endung des Duals aufweist, als etwas specifisc
Arabifiebes oder aber als etwas Ursemitisches anzusehen ist. d
die übrigen l.>ialeL-te nur eingehüsst haben. ZunSk-bst muss con-
statirt werden, dass das auslautt'ride i dw arab. aini Scbwilchmig
aus a ist. Demi das Arabische bietet noch dialecti.scb die Fonn
aina dar*^). Dies a kann aber nach arub. Lautgesetzen kaum aus
i entstanden sein, dngegen geht öfter a naüh langem A in i iiber^
i
• , > Cl ,
vergleiche ^^w>Ä3s! *^^^^ r-^W^^. "'"^ ebenso c>J als Accus, wohl
aus Ljfl_ . Daher also auch hier äni aus üua und ebenso uni
aini aus aiim ^). Dieses na der DualHudimg werden wir aber kaui
von der gleichlautenden »Sylbe im arab. Plural liiia. Ina treimei
können. Wir haben nun bereits in unserer o. a. Abhandlung 188
darauf hingewiesen, dass wir ans den aram. Fonnen .^*Mri\\fi
und .^'MnXKiM auf den ursemitischen Charakter des auskutea-
den a der arab. Fonnen üna. fna werden scbliessen müssen. Nöl-
deke hat dann weiter darauf aufmerksam gemacht, dass die ebi
erkvJlbnten aram. Fonnen zugleich die ursprüngliche Liingo des
auslaut^-nden a »ergeben *). In der Tbat kiir/A jit auf der einen
ana
Seite das Arabische gerne auslautende Vocale, z. B. Li!
ai'am. fetSM, hebr. ^p':W (aus 'anäkü). arub. o »= ?lth. kü, ^ nO(
neben j-*-^, während das Aram. auf der iinderen Seite keine
Dehnung des ursprünglich kurzen Vortonvocals kennt, sonde
letzteren einfach abwirft und also aus einem ursprünglichen kat
humkun bezw. nektiiliWiiUvun nur ein k!itliin''kun. nekflün'kun (v
^aaiiAö , .«^^\q£jq}) hätte werdfn können ^). Daiui werden wir
aber auch als die ui-sprünglichste Fonn unserer Duidendung ei
ainÄ (iVnft) »msetzen müssen '). Aus dieser ursprünglichen Form d^
ß
les
,en
ine 1
1
\i IMo PUirnlcnHutiRon «ttf im im Dihl. Ariun. (Dhii. 4.14; 7,10;
4,13) dürfen xvohl nichU bewoUou , sandem sind nU IIohrHiümen au
'2 t Wright 1, 2fi4 3» So «nrh Külilnko , Z. f Völk«rpsychol VII,
4) (i O. Ant. 1871 p «89 !>> I>nher Ist M«irx' Aunttlim© xu ver
t\fr luafT Un^M n «1» I*»-'hnunjr von A fnsst Or %vt. S6Ö. 868. G> So «ocj
JföJHeke n Orl Anz IHT.^i p 1104, Antn
Ken Plariil- und Dmil-En diu igen dos Nomons fol^ übrigens
lins zweiPi-lfi. Einmal werden sich die Fl und -Endung im des
kaum nur als Dehnung der muairten 8iti^ikr-Eiidungen fassen
en, was wir selbst früher annahmen ^). Denn schon ein kiu-zes
•uslautendes a würde hei dieser Auffassung nicht recht erklilrlich
ein, da vrir das arab. Lautgesetz, nach dem ein langer Tocal sieh
pur in offner 8jdbe hält, ein Gesetz, von dem es schon im Altara-
en, wenigstens in pausa, genug Ausnahmon giebt, und welches
i Vulg»li--Ai-abische so wenig kflnnt, wie einer der anderen Dialecte,
nicht als ursemitisches ansehen können, - geschweige denn ein
j^nrsprünglich langes. Sodann werden die Endungen der Status con-
tructus-Form im Plural wie Dual nicht als Verkürzungen der
f^en des Status absolutus. wie bisher fast allgemein geschieht.
eben sein. Denn es liesse sich nicht erkliiren, dass in der
ngen Verbindung des Status constr. , die sonst bektwmtlif-h aus-
ftutende Vocale wie Consonanten schützt (z. B. die Bindevocale
vor den Suffixen, und die Feminin-Endung at im Stat. constr. des
Nfebr., Arani. und Vulgilr- Arab.) , eine volle Sylbe nä sollte aus-
efallen sein. Da aber ein grosser Theil der nordsemitischen Diu-
Igte (Hebr. . Anun. . auch Phönic.) und unter den südsemitischen
Kv Arabische genau in derselbt^n Weise die Endungen des Stat.
M. von denen des constructus scheiden . muss diese Scheidung
wohl schon in der urs«nntischen Periode eingetreten sein und
[»Üsste also, falls das gewöhnlich iiiigenommene WrhUltniss zwischen
80 StAtiis-Endungen wirklich bestanden htltte, der Ausfall eines
im Stat. constr. statnirt werden. Wir werden daher vielmehr
bim-n müssen. da«4S die Stat. constr.-Endungen ü, [. ai (ä)
ui-sprünglichere Formen darbieten, difi sieh in der engen
bindung zweier Wörter zu bequemerem Anschluss beider er-
^bftlten , im Stat. absol. aber durch ein hiny.ugefügtfis nj\ verstilrkt
»ben *). Wenn wir nun schon durch einen Sohluss ex analogia
«ich den auf m nusgehenden hebr. Plural- und Dual-Endungen
inen ursprunglich auslautenden Voeal zu vindiciron geneigt sein
dürften . so erhalten wir dazu die vollst« Berechtigung diu'ch die
rbatsache . dass die pronominalen Phinde auf m . mit denen wir
In Rede stehende Plund- und Diml-ni glaubten in Zusammen-
bringen zu müssf-n. noch in ikst allen Dialecten in ihrer otfen-
urftpi*ünglichst^n Form auf einen Vocal auslauten (s. ob. öl. 52).
Ewar differiren hier die Dialecte im auslautenden Vocal, denn
Iv&hrend die HÜdsemit Dialecte und das Assyrische ein auslauten-
de« u» bieten die übrigen nordseniit. Dialecte ein auslautendes ä
b«zw. ö dar. Indess scheint uns hier das Hebr. in seinem ft das
l| tf. m o ji .\l)li l.iT. 1.^7. 180 2» Di(k*T*^'Q dUrft« mHii hu-Id kHum
br Ult^t Aankksiuii; il*'» Vurhültnisj««» clnr .Stfttns-Knilimpen auf die nur pnotiache^J
Ucoru arab. Wchl«T. »lio Stnt cuiistr. Eiu1uiik<^ii '»Wwi'ilen auch fiir itoii Stiit,^
<u gotiraiK'hcn ik llumn»]! rd Krf'3ft«u^ :in2; mn')i Wriiflit II, 4o-J f.i
98
"fllÄPpi,
?77l Oifft f wt4fCfwÜff,
tTrspriinglichste erhalten zu haben, und dürtle das ii dor übrig«
Dialecte, ku dem das (t im Hebr. itt ^ wie fvrain. rrn wohl de
Uebergang bildet *), unter Einfluss des vorauf>jeheiideti ni. violleicht
auch des u der vorautpebenden Sj'lbe. erst ims ü ^jeti-übt sei«
Demnach müssen wir aber als die ursprünglichste Gestalt de
fraglichen arab. wie hebr. Dual -Endung die Formen ain& und
aimft aufstellen» die wir nach dem Voihergehenden ebi-nso als schon
im Ursemitischen vorbanden, wie als ganz gleich ursprünglich an-
sehen. Wenn aber sille .semitischen Dialecte, soweit sie überhaupt
noch unser Zahlwort besitzen, dasselbe mit einer Endung versehi-u,
die sich auf eine d*^r eben besprochenen ursemitischen Endunge
zurückfülui:., und xwar selbst die. welche diese Endung sonst fiU
ganz eingebüsst haben wie das Aram. , und wenn weiter in allen
diesen Dialecten unser Zahlwort nur mit dieser Endung versehe
erscheint, so werden wir daraus schliessen müssen, dass sich scho
in der semitischen Grundsprache dw feste Usus ausbildete, uns
Wort der Regel nach mit dieser Endung behaftet zu gebrauche
Damach wird also das Zahlwtu-f der semitischen (Irundsprach
jedenfalls schon der Regel nach in den beiden Dual -Forme
tinaimfl und tinainA aufgetreten sein. Wenn sich übrigens schon
in der semit. Grundsprache die Dualform füi" unser Zalilwort fesi-
gesetzt, fio können wir das arab. .-^-ool nicht von einem Sinjß
.yit ableiten, wie die arab. (iramniatiker thun. nach denen das]
hier wie in ft^\ ^ ^<*i\ füi' den abgefallenen dritten Radikal
sÜtuiil sein soll *), fthnlich wie nach ihnen die Feininin-Endn
tffter als Ersatz für eine starke Verküntung des Wortes dienen
soll , z. B. tijJ ^). Denn dieser acal). Dual ktum dann nicht
auf arab. Boden entstandener Numems eines specitisch arabischt
Singulars gefasst werden, sondern nur als Weiterentwickelung jem»
ursemitischen Form, die wieder ihrerseits nicht auf ein itn /uriick-
gehen kann, da solche Bildungen eben specitisch arabische Eige
thümlichkeit sind.
Q'-
j^\ ist also direkt von tinainä abzuleitij
und das prosthetische Elif ist hitir nach einem anderen im
htlufigen Lautgesetz /u erklären . nach dem der Voial des er
Radikids ain AntVmg nim-s Wortes in nifner Sylhe vor dem Ton,
um sich halten zu küitnen, dem t'ousonauten und i:war evout, in
geschwächter Gestalt i statt a ein i uder \x\ vorgeschlagen.
1) Vgl noch htbr »oUj?.t TO imih fl Ex. 15..% Si S. hunc » v
FleUclier li»itot un»oreu DuaJ von einer Sinpnlnrform i{n nb, * holltK
(.'omment. s. Uiob .163. a> Te|(i)Br, de vwjhu» primAe riiH. w 4«; Ah
e.l. Dlcterici MI; ZHÄK! .XXV, UA.
es gewöhnlich ausdrückt, ein Vociil unter den besagt*»
niiissen abgi^woi-ien und dem voctillosen Consononten dann
^ mit i vocalisirtes Elif vorgesetzt wird. Wir seh^n übri;<ens an
diewon Beispiel wiederum recht deutlich, von welcher Wichtigkeit
Ö» chronologische Betrachtungsweise der Sprache ist.
VIL Eine andere Frage ist. ob wir fiir die semitische Gvund-
be nur diese Dual-Fomi unseres Zahlwortes ansetzen können.
er vielleicJit noch eine imdere, der anderen arah. Fonti iiut' äni
,|Ji3t) entsprechende? D;i wir in keinem semitischen Dialect mehr
ixch nur eine Spur einer andinen Dual -Endung an unserem Zahl-
ort entdecken können, so filllt diese Frage mit der anderen xu-
tten, oh wir für das Ursemitische überhaupt noch eine andere.
er arabischen auf äni entsprechende aufstellon köuneii '* Fast alle
forscher, die sich über diese Frage nlilier ausgesprochen haben,
^nhen sie'), ja behaupten zum Theil . dass ursprünglichst die
iKndung A oder An (ftm) allein zum Ausdruck des Duals im Ür-
1 tpmi tischen gedient habe, und sich erst spllter aus ihr hezw. nelteii
I ihr die andere Endung ain (iiinij entiÄ'ickelt habe. Diese Auf-
(awing. der wir früher selbst huldigten, ist neuerdings besonders
von Priedr. Müller *) vertheidigt. worden, nach dem ä die urspining-
liciwte Form der Dual -Endung gewesen, aus der ei"st durch Com-
■tiüD mit den Plural^Eiidungen die ^mdereü Dual-Endungen (so
Ina bezw. im -h i\ — aina hezw. aim und aus ütia -f- ä —
M-au — Ana) entstanden sind. Indess das nooJTOV ^ffivÖog dieser
Auflassung wie übrigens aller anderen, nach denen ä oder an
un^iranglich die alleinige Dual -Endung des Semitischen gewesen
i«l, schfiut uns darin '/u liegen, da.ss man anstatt zunöchst so zu
•ÄRoii die ursemitischen Thatsachen festzustellen sich gleich an die
ErklRnujg der in den verschiedenen Dialecten vorliegenden That-
»Aclien niacht, d. h. anstatt zunächst durch eine genaue Unter-
"ucbuiij;; and Vergleichung der hergehörigen Endmigen der ver-
Hbi^nne« Dialecte zu constatiren, welche Endungen wir überhaupt
*i* Ursemitische anzusehen berechtigt sind, gleich eine Erkläning deg
l'nsprangs der in den verschiedenen Dialecten vorhandenen Dual-
Ehilun^en und ihres Verhältnisses zu einander /u geben bemüht ist.
iNü weim jene Untersuchung das Resultat ergäbe, dass wij- in keinem
Dialpct aiLSser dem Arabischen eine sichere Spur einer selbständigen
Kiwhmj4 4 «der üii (am) in der Function eines Duals tand»"n. und die-
'*IH*.' «inher, wenigstens in dieser Verwendung, nur für eine speciHsch
ÄHihinche Scböpfimg halt^'n dürften, so könnte einfach ein als ur-
•^•nitiÄch erwiesener Dual auf ain. aim gar nicht in der Weise Müllere
U *j JWtlrlirr % *;7S; OIwIkuimui ^ iKib; Sehnidor. ZDMH XWII, 110;
■htMrg. .tuurii. n»Mt. 18ÜT, 11; M<»r|j;i<al. Foravhuugen 11*2 Anm. i, nadl ,
I <i. ■. Abh ICI fr. 3) „Dur Diul in den »einit. Sprachen'' Hfl*.
'SB Phitippi, das Zahlwort Zwei im Semüischen.
»US Inu beKw. tin + ä entstanden sein H. Daraus würde wiederi!
noch gar nicht folgen, was Müller zu meinen scheint, duss n
umgekehrt A, bezw. &m von aini abznlriton, und & etwa durch AI
straktion ans aini entstanden zu denken wiire, was allerdings ,eini
SprachKust^md voraussetzen würde, welcher dem der Flexion gemi
entgegengesetzt wäre**. Zu einem solchen Resultat führt uns aber
allerdings eine Untersuchung der von uns vorlangten Art-, wie
nunmehr kuri zeigen wollen.
Ob das dem Arabischen am «liebsten stehende Hirnjorise
eine der anibiscbeii entsprechende Duol-Endiuig besitzt, — worai
übrigens noch gar nichts für den ui-semiüschen Charakter dieser
Endung folgen würde, — scheint uns mindestens noch nicht aus-
gcraacbt. Die gewölinlicbe hiinj. Dua!-Endung am Verbum wie
Pronomen und Nomen ist " , wohl auszusprechen tu oder 6 , vgl.
z. B. ^nn© Os. 34,4; ''nn Os. 34,6. i, Os. 11,», Hai. 3,», Reh.
Vnipi; Tibya Os. 34,s. a; TnbH Os. 29, r..«; "«^b» und "»las;
^:n u. 8. f. Duneben soll sich nun allerdings im Stat abs. des
Nomens eine Duid-Eudung "'S finden'), die Praetorius*) toi lesqp
will. Dann würden sich im Dual die Endungen des Ötat. abs. und
Str. ähnlich gegenüberstehen wie im Plural 8tat. constr. "* (t oder
"^A?)*) und abs. ■; (an?)*). Indes» muss eimniJ dahingestellt bleiben.
loer
1
l) üotnigens ist dieser Urspmng der boireffonden Dual-Enduiigcu »chon
sich mclir als «nwnhrscheinlich; v^l. Nöldcko (i. d. A. 187.5 p. 1404 f. Kiiu
analogen rnfthodlacbi'n Fehler hcsi-ht nber Müller, wenn er dtvs A in der l>ui
Kiidiiii^ ihn von dem um Vorbiim iiiid Prunompn im Arabiichen den Dual be-
aeiehnendr-n A xuiiäohst trenntjii utid «ii> eiiiur t'untriiction vnn li-ü-uui
erklÄruß will. !l«nu wenn wir uueh am arnb. Nomon ein für »ich don Dual
bilriendos k finden, nämlich im Rtut eorislr desselben, ditü nicht Abkftrxnnir dp»
vidlen iüii »ein kann (s. uul-Ii Praetorius, ZDMtt XXIX. fifi9) and eine nn-
hefangeiie Betrachtung diese» h dmMi nur mit dem A dor ^leiehlautettdun Vn>-
ituminnl- und Verhal-F^tiduii^ idt.'Utifieiren kann, wir aber weitor ebon»oivoiiip
das jk des numitiMleii (uiid dami natttrlidi »ueh do» verbalen) Äiii von jcni»ni ä
d<'H Stitl. coiutr trcMUicn können al& das ii in flnü oder daii f in ink von dem
i nnd ü <ler eiiUp rechenden Stat. constr.-Endungon, so folpt aus dieser znnXchüt
abfrostcUten mibefaji(fOiJ«n Wünlittiins der hier vorliegenden thnt'tKehHohe'n Ver^
hSltiru»e de» Amb. die vullständltr«' ünraujclichkcit der MüllerVhetJ ErkUrang
des 4ni. We*shalb wir aber gerade am Pronomen wiv t. Tbeil am Verbuin
diu kUreeru Knduuc: u finden . bat »c-iiun Nöldeke vnllkommeti tfenCigend dar-
gelegt. Zuitsehr. für Völken»yrhol. Vll, 4(>7 ; G Gel. Anz 1875 p. 1407.
I) Jonm. Rslat. 1873, I. 485. 3) Deitr. 3. Heft und ZDMG XXß,
«6«. 41 So risianiler, ZDMG XX. 223. Die Ausspriuli.. v bcitw ai kann
allerdings nicht mit r)siiindor au» Wörtern wie "'73n'":2 (Fr 111. s ZD.MG X. 36>
ersehlnskscn worden, denn das ist wahrschetnlieh ein Dual, vgl daHir »btsf Fonnwi
wie *n3>a^R. Nach Praot. »oll wohl ^ nur i »u sprechen, sein (». ZDMG
XXVl, 43«) und Beitr 18). 5j Eine Endun« dos sUt. absol. plur. auf i
esistirl nicht Denn die ZBhIwr>rter »itf ^ die man so pefa-wt hat iTlal^vy
.Iniim nsiat 1K73. 1. 48.1 509. und schon Osiaudcr ZDMG XX, 22H), «ii
vielmehr al>» Constructfornieji »nztiseben. ä, ZT>MG XXX. 708. l»a,<w die End
T aber Am pelantot H daKejfon ZDM<J X.XX, 708i. dUrfte »ich daraus ori^chi
da.v* dua u iiucli vur SufRAiii bleibt tJourn. iu*l«t. 1K73. I, IKßi. «Iso liier di
d«MD
3i
Pküdppi, ftaa Zahlwort 3S^
.HinÜ.
^Bpb diefrer Endun;?, falls sie iu den wenigen Beispielen, uii deueti
His.bbhfr nachgewiesen, flberhanpt als Dual zu fassen ist, nicht
^HUnehr die Aussprache ftini heizuleg^in ist. Freilich sollten wir
^ihnn nach regelrechter hiinjar. Ortliopraiihie di*» Sclu<^ibung ^r
tfwarien. Doch ist die defective Schreibung des Diphthongs im
gar nicht so selten, und es wilrc daher immer möglich.
in den paar Fällen, die bisher für unsere Endung nur an-
rföhrt werden konnten . dieselbe gerade zufällig defectiv ge-
leben wäre. Sodann scheint uns aber der sichere Nachweis
eine solche Dxial-Endung überhaupt noch nicht erbracht. Denn
,aax zwei der liir diese Endung ungezogenen sicheren Beispiele
sich ein volles -:: Hai, 535,5 — ii p^nsr.?: und Hai. 520, to
*^PCn3t*). an allen fuideren nur ein n ohne n:u'hfolgi»ndi's ''. Wo
das n aUebi im Inlaut steht, könnte nach hinyan Orthogi-üphiv
fective Schreibung für *•: angenommen werden. Kaum dürite
aber filr die FMlle angehen, wo das n frei auslaufet wie z. B.
HaL63.6: v^sp^na ^n:fn pT3n?a -:r. Man müsste sich also angesichts
wicher Beispiele schon zu der Annahme verstehen, dass neben der
volleren Endung äni ein verkürztes an in <rebrauch gewesen wäre,
hidess unterliegt diese tmseres Eracht^ms grossen Bfdwnken, da das
schon eine ganz gleichlautende Plural-Endung besass. In
len der zahlreicheren Beispiele aber, wo das n im Inlaut steht,
ÄTinilchst der Zusamraenhang durchaus nicht auf eine Dual-
W^-ulung dieser Endung, vgl. Hai. 437, i injncma ^:a« bD Hai. 46«j. i
*n:rcnxT i-rcnn n^insn Hai. 444.2, Os. 29,* (Hai. 36.:?) n':pD
P3"T^). Vor Allem finden wir sodann zum Theil dieselben Wörter
i» ginz analogem Zusammenhang theils mit inlautender, theils mit
MiljMjtender Endung n behaftet, wo in b'tzterem Falle nach dem «ben
Bnuerkten an eine Dual-Endung nicht zu denken ist, in keinem
Falle aber irgend ein Erklärer bisher an eine solche gedacht hat.
^0 lesen wir: Hai. 520.« "pyri «:33 -bbyp p nbtn pcno '•saai;
H«L 255,8 13-1^ ptnn -^3313 bs. Praetorius (Beitr. 3. H. 26. 29):
,<Ieii ganzen Bau (sämmtliche Baulichkeiten) dieses Thunnes .Taliban";
M 153,* C3:0 'OZntZ •':3 nv, wo Hal^vy ,ces tours* übersetzt,
"*» er aber selbst mit einem Fragezeichen versiebt *) ; Hai. 480, 1
Ö»M pcrra: Hai. 504.« bfi"» K:a3 ü^:fn incns -nxm ^i'sa bs,
li ';r!'':?1tD H*I. I01,s; ^l^.i ist uamUch üherhRnjit imh tiicht erklärt,
'^^ IUI. 353,7 »tcht aber jedenfalU iu einem nodi sphr diniklvn Ziisaromen-
'**"*». und wvnn » „zwei H«Hien" xft fassen wire, bliebe rtocli noch immtsri
»•»ttiiHuft ob «Ihs ' znm Stumm oder »ur Endtuig zu zieht«» i»t Fall» aber
*Ptnx H*l .-^Ti.» mit Pr»oi., H.jitr 3. U. 7 in ^msnX wiederhoreastelleii
•*"*. «rfatelteo wir hi«'r iinin«;r mir »Ine Etulaiig airii. 2> Jourii iui«t.
'•'♦. rV. a«a. Eher dörft© jouo» dvr Fall sria in den Strllou; Fr iä.JC, |
"^ *9,f (h Pr»ct I c It». 20); ZI>MÜ XXI.X, 615; XXX. G8;> 11) S Jouru.
•^' VI. 19 j, 507 IXesQ Vpberselauug i^t jcdcnfulla fslMb, lin der IMnr <\v^
Im
Phüippi, diu Znhlwoit Zwei im ikmituicheii.
urkf
un^H
Praet. (L c. 30): «diR ijfanzen BauUchkeiteu und Fcstmigswurlcr
dieser Warte Ta'raj« im Umkreis von Jatil*, Müller (ZDMG XX)
118): ,der ganze liim und die Befe.stift:imK der Wurte"; HaL 535
Qyrn ^ncn^. Praet. (ib. STt.l: ,diese Warte Tan'ain"; ib. Z.
ircnit KZ'Q p'^DNi imn^a, Praet. (ib. 41): ,an dieser Ehre
Vereln-ung (nämlich) dem Bau dieser Wart«"; Hai. 187,« •':a72 bs
^TT"» "(icnM, Praet.: ^daa gaiVise Gebäude dieses Thunnes .lahir"^^
Hai. 529, i "jnEnx ^nsm riT br; Hai. 465,a ii pcnu rmicn '^f^M
ppan; Hai. 34,2 pn-^. Hal^vy (Joum. asiut. VII. 4 p. 520) Jor*^"
Os. 1,8 lanii DiD»); Mil. i.4, Reh. ft, i. ö prtT^ l'abx''); Hai.
47. IS crac« insn'^nT. Hui. z. St.: ,les maisons de Abjan'; HaL
31,3 (Os. 31) inbo in^3 ^ni. Halevy: ,et pour le salut du boiirg
de Silliin"; Hai. 25,4 inam inbo *r^2, Halevy: f,pour le salut) du
chäteau de Silhiin et tu ville de Marjub*. Uns scheinen niin diese
Formen kaum von den obigen ganz identischen getiennt, imd wemi
nicht hier, so auch nicht dort eine Dual-Endung an (Aiit) anerkannt
werde« zu können. Man miichte vielleicht einwenden, das.s dio
Enduug n notorisch im Himjar. sphr verschiedenen Urspining nnd^B
' daher »elir verscbit^denb B«d«utiingcn haben könne^l. Indess schein^l
ds uns doch höchst willkiirlicb , dieselbe Endimg an demselben
Wort« in demselben Zusammenhang, ja wir küinnen sagen 21
Theil fast in stereotypen Fonueln in verschiedenem Sinne fassi
au wollen. Wir könnten uns daher nur in dem Falle entschliessi
in einem der in Frage kümmendtm Beispiele einen Dual
erkennen, wo die nicht dualiselie Bedeutung der Endung n in d
anderen Beisinnlen desselben Wortes schlechterdings keinen Si
I ergäbe. Dieser Fall lindet aber nicht statt. Deim in Os. 29,
[(Hai. 3S,a) werden wir »war das ^n in ^nann ebensowenig
das blosse 1 in dem parallelen prsn (s. j». 60) für das sog. enclil
Demonstr. halten^), da „nie hoben geweiht ein (ieschenk von diesi
Gold, oder eine StHtne von diesem (told" doch keinen recht e:
träglichen Sinn giebt. Man müsste d^mi mit Hal<^vy annehnitni '),
da»s in diesen» in, i die iu>i>rüngliche demcmstr. Bed*^utung schon
I gMU Äum blossen Artikel abgeschwächt, der daim in diesen Stellen
i-JäLI gesetzt wäie, — eine Auflassung, die uns noch höchst bo^H
streitbar 7AI sein scheint. Wir müßhten vielmehr das ^n bpzw. ^
dieser Wörter für die im Himj. so bclipbto Adjectiva und Ab-
stracta bildend« Endung An halten, «dso ^nani = ^.jL*9i3. Aller
dings düifte man daran Anstoss nehmen, dass wir ein '\n ob
Weiteres einem An ("{) gleichsetzen. Indess *»cbe)nt uns im Hi
1) ZDMG XIX, ItU. lliH, uadi (Miutilt-r hl ]:i7^~i likr iniir. iAU-r A^
•ut in. 'Jt ZDMG XXX. 6Hi> äiSK: Milller überMjtst einiiMl „«Hcse froiao
Stotae", diis it?j<Jofo Mal; „«ii» UiM nun (JuM" Ät S PrAftwr. Xcu« IM'
13 und ZDMO XXVI. 4^3 Aiim. I 4i Wi.- «Siiin.lt^r, ZDMC« XIX. g4|
91 Joani tkMM. VII, 1 i> 48)1— L14.
Pftttiypi^ tkut Zakhoort SSvrti im Semitiadisn.
^Bnacbfln gar nicht selten n als Vocalbucbstabe für & und bisweilen
^^■Uwl & (ä?) verwandt zu gein. Dafür sprechpo Schreibweisen.
Um besonders iin nünäischen Dialect häutig; sind, wie r\r% = P-;^,
Ort für die einlache Miniation B (wohl am?), -s^ann neben ""Säp
!?>, -m «Hai. 465.1; 504. sj. "jrra, i^Drna neben dem gewöhn-
heren *» etc.; die St«t. constr, -Endung des Singul. n, auch
Snfüjcen. gewöhnlich gar nicht bezeichnet, offenbar = a, vgl.
}, saro rcbr (öth. negusa aksum), corranpö ihr Ort; endlich
l Stat constr.-Endung des Plur. "^n neben "• . doth wohl = ai
ir. *), indem hipr das n zur Bezeichnung des ersten ElHnient«s
Diphthongs dient, amdog wie N in *^K (=* ^«^) des
Targ. und Talmud, vgl. ^rtran», '^Tiinih (Tis^rnr), ^na*»»').
ans in der That nicht recht begreiflich, wie Praetorius in
die Entziffei-ung der himjar. Inschriften so fördernden Ar-
bttiin Hjü*vy wegen seiner Auffassung dieses n so scharf tadeln
d«ss«lb« Qberall für ein demonstr. Element ausgeben konnte.
^0 finde sich denn auf dem ganzen Gebiet des Semitismus nur
Üp geringste Analogie Rir die unerhörte Erseheinnng . dass eine
\ Sttmeros- bezw. Flexions-Endung von dem Wortstamm durch ein
dunntchpa geschobenes demonstr. Element getrennt wäi-e? Der
utenchiedslüse Wechsel von y\ mit "j *) berechtigt un.s aber, das n
, a gH gleichfali:^ für das besprochene rein orthograpliische Zeichen
llten und demgemiLss ",7! wie •,, ftn ausxuspreL'Ueti. Die vollere
scheint besondei*s gern einzutreten, wenn schon ein ]
vgl inncns. -,n:rcna:. -(Hrr^a, -(Hrbn:, •jrrmn (Os.
*•»♦>, ',n:)3©13 (Os. 4,1«). In einem solchen tin könnte nun event,
«0 encliL demon.str. Element stecken. Es dürfte dieses dann aus
► tiitxtanden und hän mit syr. ^ (aus ^Jö» contrahirt) zu-
MSflxustellen sein '). Doch lassen wir es hier daliingestellt ob
^ I&schriRen wirklich die Annahme eines solchen Elements, das
^iiHi öft*r störend in die stat. constr.-Verbindung eingetreten sein
■ÖMte. erheischen. Jedenfalls kaim demnach ein yn ebensogut
*!»• das «infache ^ event. auch die Büdungs -Endung üu. oder die
l*!unü-Endung skn, oder aber das Suffix der 1. Fers, plur. (an?)
^•^••ichnen. Und in ersterem Sinne glaubten wir es in unserem
PiTi Gissen zu müssen. In p:bfi: (ZDMG XXX, 686) ferner
<Jürft* dem einfachen ei-sten n gleichfalls diese Bedeutung beizulegen
llHrMrtnHa». S H«itr SS; B. W^ü VII 83 «tc lliü^vy. Juuni wUt.
^ I |> 46S :.i>y ZUM« XXX. Ii»8. 2» Vgl xa*»»v ilon in Vn^^ knnnien-
''«> prn BuJ pan'i mKh yr:^:>n ^nnb« (o» gn.e* ncbuu pan ^nrtb*»
'*' IjiMb von .\blftn \h\ dilti Tan Os. so, 1; 34. J. L Fresn. Xi, 2 etc.
1^5 fwbcii pr <Xim(; XXVI. 437 etc.». S) Auf keinen FiUI dürfte in
•l'n» Uo^ ^ rill mit dem böbr. ^H TCtnvaudt«» demoiutr. Element ^H vor-
''•t»n tJuar» *»i«i I87a, VU, 1 |). 49a i. Denn niu dem iiitcrjeelionpllen
^f^ lln, )n bat »ich in lujineni soniitucbca DUlcvt rla k^I«'«^^ Proo. denaoa-
•''■»tivnin tif^mutKrbthlot.
17
m
FhUippi, tlfitt Zahhvorl Zwei im Seiniti»eJt«n.
angebahnt in Rinfr lieihe vou Wörtern, wo nur von xufjilliger o
willkürlicher Puaniiiif die K(^de sein kann \j. Indess besthrü
sich dieser tiebraueh, mit Ausnnhm** dt's dichterischen cr^
.lud. h,'A\i = ein MiUltheniMjir |in D'^'^n; CiX ist eine Au^«nah;
vou der Regel kiuiin anzunehmen), nur auf Zahlen, Zeit-, M
und Gewioht-Öestinunung^^n -;. Denn T*?pisy \p 10, lo ist über-
Imupt keiu Dual , und in den anderen Beispielen . in denen uuui
eine Ausnjilime von der gewölinlieiien Kegel gesehen, ohne dass
sie ftintjr der eben l)ezeiclinet*'n Kategorien augehören . steht (U^H
Dual überall in seiner iiäckst+*n Bedeutung der Dofjpelheit ; 4^|
C^PTiTJ^i (zweiseitig Bmiigewirktes ,lud. 5,30), C;^*!"] (Doppelweg).
z^Tyyz (Doppelubthll)ä). n^nyyji id""^*) (Doppelfrovel), c;nEiJ^_
iDoppelhiirdel, 0'^:b*i < Doppele iin er). D^.ribap' (Qoh. 10. 18. die beidfliH
faulen, hildÜL'he Bezeichnung der beiden Hilnde. und daher der
Analogie dieser folgend), a";bE2 (duplutn). o*r?;n (D<t]»pehiiaiier)j_
CPNC (die beiden .Seiten). Den Anlnss aber zu der lJehers<"hri*it
der engsten Rreiixen des ursprüngUehen Dualgebrauchs hat off«
bar das Zahlwort D";:© gegeben. In dieseni ist der Dual allf
dingR urspningljcli ganz der Grundregel gemäss gesetzt, wie wu^
weiter darthun werden. Indess, dn das Bewusstsein von der or*
spninglichen Bedeutung des Wortes fiehr l)ald verloren geh«
musst-e, bezeichnete sein Dual für die sjiältere Kpraehe etwas,
weder als ein durch Natur noch Kunst zu ehietn Biuire Verbünde
aufgefa-ist werden konnte. Die weitere Ausdehnung des urspr
liehen DualgebraUL-hs im Hebräisthen findet, wie wir gesehen, mit
ganz vereinzelten AuRnahnien aber nur bei Wörtern statt, die da
selben Kategorie >vie das Zahlwort, oder einer ihr auf's nAchs
verwandten von Zeit- und Masshestimnmngen angehören. Es müs
nun aber in hohem .Masse befremden, wenn der hehn Dual
einer Reihe von Nomin. propr., deren Ursprung dazu meist in hol&8B~]
Alter zurückgeht, schon in seiner erweiterten Bedeutung gese
sein solltje. ohne dass sie einer der genwmten Kategorieen
gereiht wej"den krinnten. Das raü.ssten wir aber für die meist
der Jiuf ajini, ajin (und daneben auf i\m. im) ausgehenden Or
Manien annebmen, falls darin ül)erhaupt ursprüngliche Dual -Endung
auer),
off^H
e wir
er or-
iden^H
Hrün/^^^
ll Ahraliarn U Kzrn afiint mi« 141 r^'^plS 17 QHTS 3'21S gegtmUV
«Ion innrn^ffi pn^ Kbo bsisa 0^:« und don mT^iarn D-^rc 2) e^
$ 180 a; üblr(ius(<ii § 122 d; liotlchür §§ 683 «HO 3) Nach Piiwkor, I4
Aiitn. ut S"* liier nbircH pnn br tn-nn "Dior:, w..biii or aUtr niiMriiUdi
auch D*;ncn"l, D'^nblt?, O'^n^p'^ rtvclmpt. Uobor eiiiMi muüfigvn Gelun
tivis Duwk im Anib m Kleisclier, WM der K ^>. li dnr \VW. 1874 p. 90
4) Im D^nrÖl liogi wohl ohne Fmce e'xiw Curroptioii piuos au-shlndiscfa
NiuiHMu vor Dhs BebpiAl g;vh(irt ftlao nur iiuofoni hierher, als dio Corrap
vieUeicbt mit vuu der Tendenc fceleitot WAfd. oinp pusende hebr. Etyniola
SU ifcwinnrn
^pp{t ctai Zahhüort Ztod im Semitischen.
66*
'lag«iL 80 in u^v^y (Q3">?) 2 Quellen, i^ni (ycri) 2 Brimnen,
b>K 2 Teiche, o^-iBn 2 Omben, a*:5'*',n 2 Höhlen, D^nnN 2 Hügel,
^1 2 Höhen, Q-jn^ 2 Keltern, cjn^n]? {^n*i]:) 2 Städte, D-Vay v?
valber-Quell, D":^^]: 2 Haufeu, D-'.'iy'J; 2 Tliore, O^nbai 2 Feigen-
chen. Denn dass in allen diesen und tlhnliehen Fällen der
gesetzt sei, um die obere und untere Stadt zu bezeichnen ')^
mehr als unwahrscheinlich. Dazu kommt, dass in allen Fällen,
^•ir die Localität kennen , sich in dieser nii-gends ein Anhalt I
Du&l des Namens nachweisen lässt Man beachte nun
dass die Adjectiva oder Abstracta bildenden Endungen
I (öm) und ön, deren letztere wir übrigens nicht als Abschwilchung
fx er5t«ren, sondern analog dem Verhältniss der Plural-Endungen
n zu denen auf m, als der ersieren durchaus parallel und
(leich ursprünglich auflassen möclit^n, sich besonders hilufig in
Uten Eigennamen von Menschen und Orten finden *), sodann, dass
Äe Endungen ikm, An , wo sie in Ortsnamen neben äjii», äjin vor-
lloinmen, wenn wir sit? mit den eben besprochenen gleichlautendea
[identificireni, jedenfalls einen passenderen Sinn für diese ergeben,
|»ls in der Bedeutung einer Bual-Eudung gefasst. So wäre doch
I «ine passendere Bezeichnung für einen Ort Wi'*7 ^ der quellen-
leiche (vgl. das synonyme |r;? und i:*«» "iXn) als B*:"*? 2 Quellen,
*fp der bnmnenreiche , als yrh 2 Brunnen , ori^ der kelterige,
l dio Kelterstadt als 2 Kelteni. Endücli lässt sich notorisch ein$
[UnjMUimg der Endung Am, ön (an) in ajim bezw. ajin sowohl
lim Hebr. wie im Aram. nachweisen. Denn es unterliegt keinem
I Zweifel, dass das aram. V.'^'^® ^^^ ^*^"* hebr. liniattj (aram. ge-
[«prochen SAin'rän) entstanden ist. Ebenso hat sich im Hebr. selbst
IH^« das »ich erst 2 Chron. 13, 10 im K'ri, aber auch im talnmd.
rfrv^cy») and in 'E^gaifi Job. 11, m findet, erst aus pis^, genauer
Wohl aus der Aussprache 'efrta bezw. 'efräu, dem sonst gewöhn-
liclien Namen unseres Ortes entwickelt Femer ist 0";ba;? (in
lfi*^;j yy) aus U^iy, einer allerdings sonst nicht vorkommenden
iform von "p^i? ('eglftn), das als Personen- wie besonders
ea im alt. Test nicht selten, her\'orgegangen, da ein 'Egläm-
I Quell — sei €8 nun, dass 'Eglon hier eine Person oder eintvn Ort
rwwiohnet — einen guten, durch die Analogie mit |iba? wohi-
deten Sinn giebt, wälirend wir mit einem 2 Klllber- Quoll
anfimgen können. Darnach werden vnr aber uhne Bedenken
i Nomin. propriis, die auf ajijn, ajin aunlauten, und in denen
f •«> »ei ea von Seiten der Grammatik, sei es des Sinnes, Schwierig-
iWton h*t diese Endungen als Üual-Endungen anzusehen, dieselben
l; 80 Füwl ». V. On^«. 2) Ewald, 426. 672; Olsbmiuen, 40&. 408.
|,tn »km ulmud. Sjjrüchwürt: C'^-ICrb O'^ZDlZ nn« pn » or trügt
h lucb AUu'U illuktorf).
Bd XXXIL *
Pliü^ij da» Zahlwort Ztod im Stimitüclian.
1 mit
i. ^^ti^—
1 dilM
ee
für keine -arsprüiiglicheu Dualbezeichnungen halten, sondern
gleiche Umwandlungen aus den hliuägen Nominal-Enduugeu äu^H
9lu. wie die eben besprücheneii. Dies gilt iusbesuudere von de^|
FUiUen, auf die es hier zuiiilchst ankommt, wo nocl» neben den mit
den Dual-Endungen lautlich identischen Endungen sich ein t'un.
findet '). Eine andere Frage ist es , wie in all diesen Fä.llen
' Umwandlung von üna (an) in ajim (ajin) zu erklären ist? Ma
kaim hier entwi.uler annehmen, dsuss die spätere Spiiiche, der natu]
lieh die uispningliche Bedeutung dieser Nomina propria ganz fremd
geworden, in diesen Endungen eine Dual*Endung sah und diese
nun in diu gewöhnlichere Endung umsetzte, wie nach den meist«
Grammatikern aus diesem Grmiide ursprüngliches cbll^TT' in c^V'c;T"
gewandelt ist, und man kann den Anlass dazu in dem Streben da
betreSendei» Stadt einen emphatischeren Namen zu geben suchen '
Oder man nimmt an, dass auf rein phonetischem Wege Öfter
Am, all ein aim, ain (ajim, ajin) ward , sich aber dann „diese Aus^
Sprache hier wahrscheinlich des wnOkomiuneren Dual-Seheines und
imposanteren Sinnes wegen befestigt* habe % Die erstere Annahn ~
hat allerilings zur Voraussetzung, dass entweder in früherer Ze
eine Dual-Endung am , an neben der anderen existirt habe , odd
wenigstens in der Volkssprache die Dual- Endung aim, lün öftc
zu Am, to eontrahirt. ward. Denn sonst würde es sich ja nicht
begreifen lassen, wie man überhaupt in ehier Endung dm. An einen
Dual sehen konnte. Wir werden uns aber für die zweite dieser
beiden Voraussetzungen entscheiden müssen, Denn es lilsst sich sonst
nirgends eine Spur einer ursprüngiicthen hebr. Dual-Endung Am, ftn
auffinden. Dagegen ist der Cebergang von oi in A auch sonst für da«
Hebr. nachgewiesen *) und jedenfalls für den Dual des Aram.
und
>ddH
1} Dagegen glnvibmi wir nicht, dA«s das höhere Altef »owie der ursprilr
llchor*' Llinrakter der Eridiiii^ km. An an diesou Notu. iiropr. -ticb wich urkii
Uch wird bowei»cn ])u.«^oii. Ilbia gljiabt frellitli diesen üewcis noch Hihrou
k(tnnoti, indem or <ii<-h nuf di() stündif{o Tmiiscriptioi] der Kiidun^ i^im, ajin
Nom. projir. dt* A T, durch floi, An in d^r KamÄktafol beruft (Mens Arth
I, 3iir.). Indflfts ehimMl .schoint der VocaI vor dorn tn boitvf ii die!M»r Niuno
im AItJlgypTL«ch«n wonigstcii» moiiNt durch kein uiudrUrklicIios Zeichen
»t«»Ut 7,« »oin (vgl. Hlansolhst ZI»H; XV. ?33 ff > S. »ueh Mariett«». listp« g^prap
dtw pylAnejt do Knrimk 14: Qimnt ä In syllttb« (rm) rlle ri«pond nux torm«
hehr p oo V"- ^ p- -f'* Mut tu» = '|n?3, p. 43 Dot-Anu =« ni:? n^a,
»ut'h ib. Atiimm, nach Bnigsch (Gesch. A«g, 332» «= OTHN und daher von
iiitn mit Atham^m wiodtirgcgebon. Es iJiMt sich also ao!« der ä^ii' Schroihong
der hohr. Nomina propr. ebensowenig ein sicherer 8t'hlii.<i.s nuf die pal&tt. Aiu-
»pmcho dio«or Namen aur Zeit dos Sisak oder Rehabenm thuii als aus der
Schreibang dnr Wörter V"^^"! •HNTa, in"<np, ^nbST auf dem Mesasteiiie
auf ihro Aussprache zur Zeit dea KönigH Miisa. Sodann finden wir nach Brug»cli
661 in oben dieser Kamaktiifül ein Igypt. Ha-pu-re-mnn = D^'^m, Ma-ha>n»*
ma = 0*^511X3, A-ro-ma-then «=» D^r>13'1, wo aUo doch auch im Aegypt. daa lyim
diwer Nomina im A T an^deutet wftre. S) Vgl. Ewald 47 j Anm.; aouh
d. V Israel 111, !«•> I 'A) Böttcher 473. 4, 2. 4> Ib § 4ö4 403,^
Phüippi, tfaa Zahlwort Zwei im Semitüchn/i.
67
bden ^
•isbor^ wo wir im Bibl. Aram. nur yp»^ Ezr. 6,17, dagegen m
Targum. wie babyl. Talmud, wiederum nur ein dualisclips "jnsra
leii*); er ist daher aber für die hebr. Vulksaiissprache auch in
Fall wohl annehmbar, da sie gewiss dem Aram. sehr nahe
den hat. Entweder wurde dium die Volksausspraehe in Ge*
staltang der Eigennamen auch für die Schriftspracho massgebend imd
in jener dual, ai zu ü und in Folge davon auch weder event.
r(>rüngliche& ä als dualisches imgesehen und in ai verändert ward,
sich dei- auf diesem Wege entstandene letztere Wechsel in
jjropr. auch für die Schriftsprache fest. Oder, du man
Vulgürdialect aini, ain xu Am, du zusammenzog, so sah die 1
chriftspracbe event. in den Endungen iun , (a\ der Kom. propr.
oiche corrumpirt*» Volksaussprache und setzte sie daher in das
alleingültige ajim, ajin um. In einer oder der anderen Weise
mnss auch 0"«b«TT* aus oViDiT» entstanden sein, falls man hier
keinen rein lautlichen Liebergan;? anprkennt. Denn eine Aussprache
am der Dnal-Endung ajim ist gleichfalls in der Schriftsprache nirgends '
mcliweisbar '). Die andere Annahme erl'ordert aber den Nachweis,
sich auch sonst im Hebr. der Luutwechsel von ai mit a findet.
I^eim sich derselbe aber auch für das Aram. erweisen lässt-, z. B.
Pai'el statt P&'el, so dürften doch wenigstens alle Beispiele, die
man bisher für ihn aus dem Hebrlüschen angeführt hat, nicht recht
«weiaend sein. Darnach dürfte ab*ir die erstere Annahme den ,
j^orzug verdienen und wir also in den in Rede stehenden Fällen
oeu aiLs MissverstUndniss hervorgegmigenen Dual sehen. . Für ]
tlche der beiden Eiklilrungen man sich aber auch entÄcheiden mag,
Thatsache selbst dieses Wandels steht fest, und dtunit auch
Rsere Berechtigung, in jenen Fallen, wo ein ursprünglicher Dual
licht ••rklllrlich wJLre, gar keine ursprüngliche Dual-Endung anzu-
«hmen. Demnach ist eine urspiningliche Dual -Endung A, dm ^
der flm füi' das Hebräische überhaupt nicht erweisbar. Dass das '
llCuabi tische eine solche besessen, ist jedenfalls nicht mit Sicher*
ll«it zu erweisen und sollte, nachdem schon Nöldeke *) darauf hin-
gewiesen , dass die betreffende Endung des Mesasteines nur ein n |
ri«zw. ni darbietet, nicht noch immer als Thatsuche verwerthet
den.
1) Lory und Butorf s. t., sudi Ltizzntto 78. S) Einv trefleude Ahm |
xa dlo>«r Umielxunitf würde die arftiti ümwandlaiig von F'onnen wie ^H^rj-I
uocli l>an 3,13; Q,v^t uJur ^^^H (:»«> iiih:Ii atota int Dun.) ouUtiuideu aus
^^«n, ''riÄH, latyr; in "n^n iDhh 3,13; 5.» ». la«, e.ssi syr *t«^t»
iJ^itj JSO«Ol bildou, wo dHs uulnutond« e dieser W-rhn otTfiibnr nach Anft-
d«r ^ C, di« in d«tn «nidogen Furmeo «lor Rogol nnch anlautendes «ll |
•o «bor «uch .scliou £ and vulgär wohl Doeh 4lA«r!t dArbiet«iJ , in «S j
St WArd 3^ Inschrift d«» KünigA UeM 3S und ü Uei. Xut. Xa7\ |
«Ott
PhiUppi, tla$ Zahhoort Zwei im
IX. Ebenso wenig fuhren irgend welche Spuren im Aramäischen
«uf den Besitz einer ursprünglichen Duid -Endung dieser Art.. DetiQ^H
'duss daß An vun ^n«a uur eine Contrairtion aus ain sein kann, geht^H
aus dem schon oben Gesagten mizwtsÜeDiall hervor. Dagegen
scheint das Assyinsche in der That nur einen auf ä ausgehendea^—
Dual zu heättzen. Dean wenn die Asisyriülogeu auch meist zoa^H
^eben, duäs am assyrischen Verbum überhaupt noch kein Dual^^
■itochgewieseu ist*), so versichern sie ims doch ,mit Zuversicht',
am Nomen einen Dual autgefiiiidyn zu haben, der auf ä auslaute.
Und dieses tk wird nutürlich als Vftrküi'zmig der arab, Endung tjx
betrachtet. Lidfss scheint uns die Öicherheit dieser Angaben im
umgekehrten VerhäJtniss zu der Sicherheit, mit der sie vorgetragen
[werden, zu stehen. Wir verzeichnen zimUchst die Worte, in denen
[besagter Dual vorliegen soll , soweit wir sie haben controliren
f können- Sen. T. III, 78 -J (I, 121): bia--ka-ai; 16 II llaw. 16, .lo».
(ib.): bir-ka-ai; liütta 150,4 (I,^ 2Q9): id — Dualideogranun —
(Norris transscribirt idi\ja(?)); Sen. B. IT. 43 cf, Layard, inacri]
42,5a I20yj: ida-a-sa; Sen. T. IV, 40 (210) id — Dualideogr. ~ s
(JJ. transscribirt idisu)*); Birs. I, 5 (1^ 287): u-zu-na-a-su; Sc
IT. I, 33 (ib. I Raw. 29, »8): ux-na-a-su; Sard. I, 117 (ib.) Ideogr.
f für u/n — Dualideogr. — sunu (N. transscribirt wieder uzni-sunu);
JBotta IG 7, la (I, 9Ö): Ideogramm für uzn — DualidBOgranmi —
ja *). Gegen die Annahme der Assyriologen , dass die in den
meisten dieser Beispiele unleugbar vorliegende JSumerus- Endung
ik eiij Dual sei, diufte nun schon der Umstand Misstrauen erwecke
dass mit dieser Kndung ganz willkürlich notorische Plural-Endimgi
^deograumiatisch wie phonetisch wechseln. So lesen wir nelx
birkai Sen. T. 111, 64 (1, 287): bir-ki-ja^); neben id&su E, J.
IV, 2G (U, 473): i-da-ti-ja; Sern T. V, 24 (il, 474); i-da-a-ni-i
ui; Tig. 1, 81 (ib.): i-da-at; neben id — Dualideogr. — ai Sn
35 (I, 209) id — Pluralideogr. — sunu oder Sard. 11, 105 (ib.]
id — Pluralideogi-amm; neben uznäsu Sen. Gr. 42 (I, 287): uz-oi-
ja etc. Ja in Varianten**) und Farallelstelleii') hoden wir an der
Stelle des betreffenden Dualideograimns die phonetische Schreibung
der Plural - Endung I Daraus fulgt wenigstens, dass die assynsche
1) Anders äayce. Gnuom. 41; ZDMG XXX, 310. 2) Die Angabou der
üt«ll«u erful({an iwcJi Norrb, A.H»yr. DkUuu. Wir ni)taii iu YÄ^mmwn die S«Ue
»lu Jforris liiiuu. 3> Vgl. Schr«der, di« UuUoululirt dor LtUr, wo wir iu der
TrmiÄtriptiuu dwi UUigebots Kr. 1 p 4» ein i-da-ui tiüdeii 4) Uorri» (,'iobij
Doch ciuo ParnlleUtfllle zu dor eben iing«riilirten , in d&r anslHtt der sich lila
fiudfinduu IJeiii^aHnnB )>huu«Ujtclt us-iii geschrieben int. Die fiteJlun, iu dsu
diu Giidutig de» Wurte» uur durch das DuAlid«ognunm Luxcic)iu«t ist, köiute
uutUrlicb iu dor obscliwobcuijeu Prag« keinen AuMclibig: K^'^f" Hierher
hi>rou auch das vyn Schrader traiucribirlo uzui-su ZDMC4 XXVI, lOi»
uzu&'»H Höllen/, der Ist. 12,1; ItÜ, i. Auätierdciii finden wir noch b«i Sclirade
ZUMO XXVI, aä6. 864 iu pbouet Schreibung »i-pa-a! und ka-U-*i 5) S. auc
Schrador. KAT. 826. C> Sclirador. ZDMG XXVI, 226 f. 7) S. Aura. 4.
T^Tftppif ttB€ ^ftnbooft ^Aoa tTTi Stiiuiüchcn,
be gar kein Bewusstsein mehr von dem ursprünglichen Du
^dMtfakter der Endung gehabt, und sie als eine der Plnral -Endung '
voBst&ndig parallele aufgefasst. hat. Sodann ist die auffallende
Thatsache zu congtatiren, dass die in Frage stehende Dual-Endung
soweit wir sehen bisher nur vor Suffixen nachgewiesen ist ^). Und
warn wir nun einer Endung i\ auch sonst vor Suffixen in Wörtern
b^i^nen, in denen gar kein Dual, sondern nur ein Plural vor-
Kigan kann,, wo sie also notoiisch pluralische Function hat^), so
wir in der That nicht, wie man noch ,mit Zuvereiclit" .
kann, dass für das AssjTische eine Dual-Endung iV nach*
sei '). Ist aber das a in gabr&su und den analogen Bei-
Plural-Endung luid dann ohne Zweifel in Zusammenhang
der sonst im Assyrischen und auch im Aetliiopischen vor*
ommenden Endung an zu bi-ingen, so ist auch dos mit diesem
utlich vollkommen identische d. in idftsu etc. weder von diesem
von dem h der Plural-Endung an zu trennen, da es sich hier
ch den eben nachgewiesenen Wechsel mit anderen Plm-al-
en gleichfalls als solche bikundet. Von id wenigstens findet J
auch noch sicher ein Plural auf im, parallel der vermeint lichea f
Dual-Endung auf iL Dazu kommt schliesslich, dass nach den
Aaeyriologen selbst das Assjr. notorisch eine Plural -Endung &
Terkörzt aus an besitzt, nämlich an den Zehneni von 20 ab: isr&
tüaaä etc. *). In der That scheinen uns die Assyriologen zu ihrer
Annahme aar durch den Schluss verleitet zu sein^ dass weil daa i
1) Ü«r»n k&Dnen uiu such Können wii» as-m& in Htellen wie sa kstA-so
<8iii. Assurb. 317, k) nicht heirrcu. Denn fallt man dieses & als I>a«l^
wollte, hätten wir liier oinon Dual an cinora prädic. A<^e<;tiv. Wit)
abor sehr bceweifeln, d»«« eino Spraclio, di« den Dual nur «rst fUr
Vcrbundanes besitzen smiII, — und nur dioser Gebrnui^b des Duals soll
fan .\«yr. finden — schon von einem prnedit- Arij. hexw. Vorbum eiuea
bilden sollte! Falls also in dorn asmä kein Scliroibfehlor vorli<«i^t, werdei^j
die Kcrrm fiJr ein Abstr. auf h (vgl. urab, j-I ^ — und ätli. ik) h»lUni.
( ^ iu gab-ra-a-su «o. gabrosu (33 B. M. 4, Morris 1, iGi), ^aaz^= dem obigeu
od«r amAaa; gab-ra-ai lUutta 145.1; Norr. I, 1€4) = gabr&l, ^anz = dem
I liirkii. Oppert, § T4 ^ebt noch au ain "ItJl^lDit und lO^M":, lotzterea
bei Sayi'c li». 3| AUcrdinps will mich Friod. Dolitesch (Ais. Stud 181 ff.)
in beiden eben erwähnten lioij>piolen oJn akkivdisvlies Partlcipluni sein,
wir können zu der von ihm gegebenen Etymologe kein rechtes Zutrauen
, and « (irden nurh Hetier an dor von anderen Assyrioln^^eu bebnuptoton
DtiUt Ton aasyr. gahr mit bebr. aram. ^^A festhalten. Und jodenralU werden
mufiebst (sana abgesehen von der Etymologie in beiden Fallen ^^hr als
nm and i als Endung anschpn müssen Denn dafür spricht nicht nur die
öiftich «u ignorirende vollständige Analopie der Formern id-ä-sQ, Uirk-A-i, son-
aueb der Umstand , dass in einem Beispiel wie raalki gabräi in dem k
nur eine Pliiral-EndunK gesehen werden kann, Natürlirb kann dann aber
k in gabräau Klci'^hfail.i nur IMiiral-Kndanp sein. Und kp)!»" diese Erkllirung
tt(i*er«r PonDeo liast sich wnhl nm so weniger Einspruch erbeben, als wcnigstena
lUiiCli r)tit».ri isiul ^yc« eine solche Plural-Endung sich auch sonst noch vor
Mtttbt' . 11 scheint 4) S. Schrnder AHK 240, womit mand. k st. ku
i.<tl dos plur. n im Talm. su vergleichen, s. Nöldeke, Mand, Gr. 58.
70
PhtUppi^ dax ZaJibcort Zxoei im i
Assyriscihe einen idaogrrammatisclien Dual hat, es auch einen phone*
tischen gehabt haben müsse, Lndfss wpnn die Assyrer zu ^ine
Zoit. wo cMß Sprache den Dual luid Plural nicht mehr klar unt«»
schieden haben kann, doch noch in der Schrift Plui-al und Duä
schiedpn, — wenigstens Kndet sich das sogenannte Dualideognunn
der Doppelkeil nur bei paai-weise verbundenen Gegenständen
ist es dann nicht denkbar, dass die Sprache schon zu der ZeU|
wo die Assyrer das vorliegende Öchrifteystem von einem fremde
Volke überkamen oder aber seihst ausbildeten, den Dual verlora
hatte, die Assyrer aber trotzdem ein Dualzeichen erfanden *), we
sie eben begrifFlidi den Dual vom Plural zu scheiden verstanden*).
Es könnte uns also gur nicht Wunder nehmen, wenn im Assyr.
tr<jtz der ideogrammiitisehen Bezeichnung des Dual eine phonetisch^H
Endung dieser Art gar nicht mehr zu entdecken wäre. Jedenfal»"
scheint uns unzweifelhaft, das» eine solche bisher noch nicht nach«
gewiesen ist'), und zweifelhaft kann nur sein, wie mtui näher das
Verhftltniss jener nur vor Suffixen sich findenden Plural-Endung ftTO
der Endung ün fasst Nach Sayce 128 würe ein gabi-fvi entstanden
aus gabrf + a (a aus ja) durch ümsety^uiig. Allein dann wlire, von
allem Andern abgesehen (z. B. Tig. I, 57, Noit. I. 165 gab-ri-a, wohl
zu sprechen gabrija) — das lange a von gabrüi, das wir nach de
phonetischen Schreibung dieses wie der analogen Wörter ansetz
müssen, nicht recht erklärt. Auch spricht gegen dipse Erklärung, da
r dann das offenbar ganz parallel gebildete gabräsu von unserer For
1 Ursprünge nach trennen müssten. Letzteres soll nun nach Sayo
gabrflnsu durch Assimilation des n an das folgende s, also eigenl
i zu sprechen gabrftssu, heiTorgegimgen s^ln. Wir wollen die Mög
lichkeit dieser Erklärung, die dann natürlich auch füi- die parallele
Formen idäsu, uzn&su etc. gelten würde > zugeben, da einmal die
Assimilation eines n nn den folgi^nden Consonanten im AssyttH
nachweisbar ist*), sodann die Suffixe auch sonst an die Plunüfornj^
&n ohne Bindevoeale antreten *), und endlich sich auch die Formen
gabrfti, idfti auf diese Weise, als Abkürzungen eines gabrikj[ja idajjai
erklären lassen würden. Indess bat diese Erkänuig doch nirgen4|H
in der phonetischen Schreibung jener Wörter einen Anhalt, da sic^^
nirgends in der Schrift die Verdopiieluiig des s (nirgends eine Schreibung
wie etwa gab-ra-as-.su), nachweisen lässt. Es dürften sich viel-
mehr unsere Formen durch Ausfall des n der Endung An zwischen
dem voraufgehendrn A und dem folgenden Bindevoeal des Suffixes i
und dann erfolgte Zusmnmenziehung dieser l)eid*>n Vorale zu A
erkirtren lassen. Dergleichen Vorgänge sind wenigstens in den ver-
schiedensten semit. Dialecien belegbar. So besonders im Ma
däischen *) , aber auch im Aethiopischen. Denn nach den j«
1> Donn daa ao^. Akkadischo »oll rlleses Zelchon ulcht besitsen. S) An
niisere Sprnctio bringt jm inich den Bcpriff «los Pirnl» in Phnweu wie ,i*ln
AuKPn" zum Aiisdnuk 3) S «ach Mt'imut 49 4> S Svltriidcr, S5ÜI
XXVI. 204. 5) Scbrnder b. a. O. 249. 6) S. Nöldcke, Mtiid. Oramm 27t^
'Pkfltppij daa ZnhUcort Ztßti hn Semitische».
i
71
»fiuidenen Formen wie IjasönkeMhü etc.'), in denen der Bo-
te Bindelant A offenbar der nrspiüii^lichR Auslaut des
Afformativs ist, der sich hier im Schutze der enpen Verbindung
id zwar in seiner ursprünglichen Lunge gehalten hat (vgl. dioi
.Per», plur. IVif. vor Sußixen mit iiuslautendem mspriinglich langem
ist ohne Frage ein llth. nugiukdhü aus einer solchen volleren
fprünglicheren Fonn wie nagarkenähii contrahiii. Und auch im
Hebräischen wird man Fonnen wie ■*:n"'Vrn Num. 20, ä; 21,5;
irtJS Zach, 7,5 am ^einfachsten als Contractionen aus he'iltiimänt, '
tam&ni fassen , mit Aufgabe des Dag. forte des m. Eine solche 1
'ormerleichterung ist im Hebr. gar nicht seilen (vgl, z. B. 113 -^-
■irri -_ ) und liegt auch im Sth. kenikhii *) vor. Aller-
müssten jene Contractionen au einer Zeit erfolgt sein, wo
11 des Aifonnativs noch nicht zu Segol geschwächt war und 1
d dann aus u -f ä — ü ward, wahrend im Aethiop. aus ö -f- &
So sind nun wohl auch die assyrischen Formen auf analogeij
entstanden, gabräsu und idAsu also aus gabrAnisu, idiinisu,
r gabräi, idfti aus gabnmija, id^nya, woraus ÄunUchst gabr&ja,|
kja, und sodann — nicht etwa durch Uebersetzung von ja in ai, 1
dem einfach durch Abfall dfs auslautenden a, wie in assyr. abl '
i abija oder idäni statt idAnija, -- ein gabrili, idai ward*).
Wollte man aber noch gegen misere Anft'assung geltend machen,
»ich damit nicht erkläre, woher nur Formen wie idüsu. l,vatäsu, |
aber auch gelegentlich ein ilüsu (seine Göttar) sondern nur |
!SU erscheine , so köimen wir (ganz abgesehen weder von den <
'ormen gabräsu) diesem Einwiuid durch die Gegenfrage begegnen : |
irom sich denn nuj- Fonnen wie isrä etc. zeigten, nicht aber ge- 1
auch ein ila? Die Sprachen pflegen nun einmal Laut-
mgen nicht consoquetit duichzufüJiren, und in oft ge-
■aufht*n Wörtern, zu denen die unsem gewiss gehörten, zoigoQ
h »chon oft Lautwandlungen, welche sonst nicht nachweisbar
d. Demnach lilsst sich aber im Assyr. mit Sicherheit überhaupt
DmU-Endung auf A., an nachweisen. Wo sich also in den
leren Dialecten ausser dem Ai-ab. die Spur eines dual, a (an, '
»eigt, müssen wir dieses als Contraction aus der anderen (
ui (ain, aim) ansehen. Dass das Arab, ä (im) auf dem-
Wege erst entJitanden, lüsst sich allerdings nicht nachweisen,
aber sehr wohl möglich. Immerhin sind wir nach diesem
■sttltat durchaus nicht berechtigt, die fi-agliche Endung wenigstens
loa in dieser Function der semit. Grundsprache zuzusprechen,
1) CoruUl, das Buch der weisen Pli(htw»iilicii öl. C.'s Erklüruujc dieser
voracti bit waodorUcli. 3l Dvnn in uiiier Furm kcnnihu uucl (-l>onao tum-
ni wMf« die Contraction kMum mojjlJch KOMcstni. Aus dorn Hebr. v^L
en» noeh liKmis ^3n3fi<. 3) V>?1. htihr. Furineu vie ""'S" uiu> d'biirnjj»
feit Abfull de» itU!«liiut(^Qdon * und darauf erfolgter Aurgnbf diu Dtig. forte, oder
Iva ijT Hut cmphttt. plur. auf e atis a\ja = KJ _ , — »y,
72
Fkü^ppi, da* Ztüibvort Zwei im Semitüehen.
und können als nrsemitischti Duol-Eudungen utu' ainä und ain
■ gelten lassen. Daraach können vrir aber auch für unser Zahlwori
\iia Formen der semit. Grundspruche nur tinainA resp. tinaim&
stellen, und das arabische
O
kam» irnr als eine speclfisQ
■»ÄTabische, nach der Analogie von ^^*J^'^ gefoiinte Bildung ange-
sehen werden.
X. Diese beiden lu-semitisehen Duale scheinen nun nur
LDmJbildungen eines ursemitischen öingulai"s iin angesehen werden'
au können. Liegt aber in diesem tin die Verkürzung eine« ur-
^iprünglich aus drei Radicaleti bestehenden Wbiistujumes vor, der
BUS der in iillt'n Dialeeten vorhandenen und daher als ursomitisch
' zu belntchtenden dreiradicaligen Wurzel tanaj herauygebildet i
Toder aber eine Bildung dirt^ct aus der ursjii'ünglichen Kweirarlicaligi
Wurzel tn und somit ein Rost eines früheren Spraehzustandea
* Jedenfalls müsste in ei-st«rem Falle die Verkürzung schon in
Beniitiseher Zeit vor sich gegangen sein. Das Fehlen eines j
dritten Radicals in den Dualformen unseres Wortes in allen Di
lect-en llts.st darauf sehüessen. und zwai* düi-flte sie schon an d(
Singulartonn eifolgt sein. Denn es ist nicht nachzuweisen, dass
je im Ürsemiti sehen, wo der Singular einer Form kitl oder kital
— und nur diese beiden stehen hier ziu* Frage — von einer
l* Wurzel tertiao radicalis j, das j bewahrt hat, etwa im Dual das j
abgefallen wilre. Wo in allen einzelnen semitischen Dialecten j als
dritter Radical der besagten Fonnen im Singular sich gehalten hat,
oder doch Spuren s.eines Daseins in einem auslautenden Vocal dar-
' bietet, und also tfir den ursemitischen Singular nur eine volle aus
'drei Railiealen bestehende Form angesetzt werden kann, haben ent-
weder alle Dinlect*? das j vor vocalisch beginnender Endiwg be-
["wahrt, so in der Form ki(l, oder doch wMiigstens dtis Arabische
vor der Dual -Endung, so in der Fonn kital. Daraus folgt., daets
wenigstens im Ursemitischen noch in beiden Füllen das j auch im
Dual vorhanden war. Auch hatte aus emem ui-semitischen tinaja-
tainÄ arabisch ein itnAtuuii. nicht aber itnataini werden soUen. Da-
[" gegen ist der Abfall eines j als dritte» Radicals im Singular der
genannten oder einer analogen Formution nicht nui- für die einzelni
Dialecte constatirt (hebr. r"n neben T^y'i, hn neben "»ta. "»V«
'^hp == J\ und ^.it neben b« und bj, "jy^j: statt n:?^, a?
19,9 wohl statt *a?, nW Thren. 4, s == aram. nn. arab. ^^J»J3^
sondern auch für eine Reihe von Fällen schon im Urseraitischen anzu-
tfrkeüneii. Allerdings durf man sich in unserem Falle nicht auf die
aram. Fonn ''l"^r zur Bezeichnung der determinirten Zweizahi benifem,
wie läe sich in den Targg. (1 8ain. 20. u ; 2 reg. 2,6. 7. b). im Pabnjren.
Üöldeke ZDMG XXIV, 101). im Talmud (Luzzatto 78). am
PkiUppi^ €ia» Zahlwort Ztnri im SfmiUsdhen
75
leusyriaehen (Nöldeke Gr. § 80) finden, und wo der dritte Radical
ch erhalten zu sein scheint. Denn wenn wir beachten,
Dialecten die Zithlen von 3 — 10 in der beBtiixuntcai
fetitnng besondere Abstractformeti durbieten, gebildet durch die
ndung *r-^ ^- fa' die Feminiu-Endung iit, an die dann noch die
Ploral-Endung dfls Masc. gefügt ist *), so worden wir ""nn für eine
aomloge vom Singular nn aus erweiterte Abstractbildnng, din dann
noch die Dualendimg erhalten, ansehen müssen, sei es nun, d^uns
^wir ihm einen Sijigul. t*nri (i"'r) zu Grunde legen, an deu die Duul-
tndmig nach Analogie der Plinral-Endung des Tom. An getreten
rare, sei eg. doss wir es — was den Vorzug verdienen dürfte —
Lfon einem Singul. "^^r (-'i^) ableiten, da die Endung ai beaw. I
niotomch in den aramUischen Dialecten, ja in den semitischen Dia-
ecttai überhaupt zur Abstractbildung dient. Denn sie ist ohne
Kweifel auch mit der arab. Feuiinin -Endung iC— ^ j^I— ui»d der
Aetbiopischen nicht seltenen Abstract - Endung Ä, wie den
£cben ursprünglich Abstracta bozw. Cüllectiva bildenden
auf rt^, oder rr^.. (nrab = ^) oder ••^ *), derur-
fprÜDtglichsten Form derselben zu identificiren. In unserem Falle
^vAre nur das j vor der Dual-Endung in w übergegangen, ein
Jebergang, für den sich eine Keiho von Analogien aus dem Aram,
laesen.
Dngegen dürfte für diese Annahme sprechen, dass sich für
du jetzige Semitisch üU^rhaupt kein ursprünglich zweiradicaliges
Kornea oder Verbum mM.:hweisen lüsst, da auch, wo uns alle semi-
tiachen Dialecte ein aas «wei RadicAlen bestehendes Nomen dar-
btelen, dasselbe doch nur als schon ursemitische Verkürzung aus
emaro ursprünglich dreiradicaligen — wenigstens nach den meisten
B0ileniD und schon den arabiachpn (iraiiimatikejTi — gefasst wer-
den muss. Neuerdings hat fri^ilii-h Nöldeke die durchgüngige Rich-
tigkeit dieser Auffassang bestritten. '). Indess wenigstens , wo in
Kmninibas dieser Art noch die Sprache selbst uas auf eine ur-
ftprüngliche dreiconsonantige Wurxel hinweist, indem in Ableitungen
»ich noch ein dritter Radical zeigt, und wo dabei der ursprüngliche
beKW. urspmnglichere Wur/elbegriff nur in einer di'eiradicaligeu
Wur««d vorliegt, aus der sich diis betreffende Substantiv formell
••ntwickelt haben kann, und auf deren Zusammenhang mit dem-
selben jene Ableitungen hinweisen - da werden wnr eine Ver-
kürzung allerdings schon in urseraitischer Zeit aus einer dreii-adi-
<'aligen Wuntel luuunehmen haben. Wir werden daher z. B.
xurÜ4;knifaren:
X »ittf -»T» ("IT"). Denn neben n^ findet sich noch im Arab.
hNull.kH. ZDMO XXII, 484; Neuyr. Gnmm 155.
« lUd. :i, Muud. (iramm. d6.
S) Okhauson
PhiUppi, da* Zahlwort Zwei im Semitischen,
H
ein j^.,LjJc-j, ^j*^ (dissimilirt aus — jJcj) und der Plural
tind im Aethiopischen vor Snffixen ein ^^ " , im Plurul aber
^J^CDT, ^^^ ^^® Grundbedeutung, von der sich erst die Be-
deutimg unseres Woiles ableitet, liegt noch vor in einem drei-
bucbstabigen ^JJJu beaw. ^Ju des Aiab. , woran!' die iingetuhrteu
Ableitungen binweisen, und in einem mit diesem aufs engste ver-
wandten dreibuchstiibigen ,jl bezw. ^cjl mit dem Grundbegriff
des stark, fest seins oder Werdens (daher ^^\ von der Milch ü^|
crasBuit, auch multa foit res und beide in IV stärken, lüsten, rüstig,
stark sein), so dass jtlso *i^ (vgl. die arab. Nebenfonn j|^ M urspriinglich
«die starke*, „leste" bedeutet haben wird %
Weiter -ja {^\) auf 153 bezw. ^:3, da neben ^^\ diis
90Ch ein y_$^ aufweist (wohl dissimilirt aus -^)*), und
1) Dagogen dürften du äth ii'di vi« da» snmarit. TM ans einem JAd durch
Tocaliäche Aoflösang des tMjgianondun j i-orniinpirt sein, vgl, syr. j«^f , nuiiid.
• *
<t17, neiULT. fd> 2) Im den Bvdoutuugon von I itt ^Ju donom vou
t\j. Von dem hebr H*!"' dnrf abor 1* nicht abgelcitot werden, m> dftss M
nrüprüaglich „pxtensa" im Gcßcnsatz xii r{D bedeutet hätte (Gesenius UiM.,
Böttcher I, 328 Anm. urill es td» die „werfeude" fnuenj. L>onn da diew»
m*» auf ein uniprUngiiclie» ^m bexw, ITT snrtipligeht. wio sich aas niphO
und Mitpaol dieser Wurzel und der entsprechenden arab WurBcl iCsJj
ergiebt, so h&tte die Furin dieaea Falles im Arab. iji^ luuton mü»&eu. 3) Auf
dio oTsprUngliche Existetu eines J Als dritten KadicaU in d1«s«n Formen dürfte
auch du i von ^3,
im VerhiÜitniu zum a der Formen ... »Äj, D'
oLö, n33 hinwoi&ou, d»» sich eiufuch nur als SchwäcJiung aus a di
Einwirkung eines folgenden j erkl&ren lüMt; vgl. Fleischer BB. d. K. S. G.
WW. 1866 p. 311, Bchon arabische ßprachforacbcr, denen Fleischer gefolgt ist,
hAben als Grundform ein -X^ anfgeatellt, woraus dann abo nach dem «beti
6 - O
Bemerkteu JLj , ^ geword«ti w&ro. Daas sich in dvu riimüfonnon übarall
du ursprnnelichc « gehalten hat. diirftn dann in der Aniinhmv seine Krkliirmitr
finden, da*» in der semitiiicheii (5run<l>)ir«che scliut« zu einer Zeit, wo man noch
im SiJiprulir bnniy sprach, im Plur»! die fitiitractiun vou bnnajftnii zu baniln»
und ebenso von biuiajat xu banät eiii^jotreten war, womit aber in den Plural-
formen der Grund für diu Schwäcliuug des a zu i wegfiel; erat »p&ier hätte
PhUippi., da» Zahlwort Ztttei im Scmiti^chetL
W
Bedeatung der Wurzel ^ aus bin offenbar erst die seinige ^
rlungt hat^ indem es niununtlith in Hinblick anf Gen, 1 G. 2 ; Deut
,•• wie schon Kimchi und Parchon richtig gesehen, ursprünglich
aer (des H.'iuses) zu fassen ist ^); vgl. sanskr. putra — s,
egen des immer activ gebraucht43n Suffixes tra wohl als
er. Fortpflanzer des Stummes gefasst werden muss (s, Curtius,
ttdz. d. griech. Etym.* p. 288), während sanskr. suta — s, sünu — s,
goth. sunu — s den Gezeugten bozeiL-hnet.
*j
Femer ^ (Baidawl I. 4) OlD (/M«t) auf ^«mn, da das Arabische
noch eüien Plui-al vL»-*! statt ^U^t , ein Nomen relativum (^_fc**.
ond eine dialectische Nebenform . »^ das Aram. aber einen Plural
tTpi'^ (r^^^) «tatt- ^iia;? (vgl insN bezw. nna«) darbieten, und
die Bedeutung ^Name* oline Frage von 'w*^ hoch sein, henuistreten,
deutlich, kenntlich sein ausgegangen ist, so dass sim ursprünglich
du bezeichnet, woran eine Person oder Ding kenntlich ist ').
d(h dun Mis JiJ in besagtvr Weise e'm biu {entwickelt. Aber aaifiillend
hlkben b«i dio&er Erklfining immor die arab. Fonncn .■^_y^ j iirV^ ■> ^^ ^t'I<?he
vir riiiinchr ein .. «JLi, ..-aÄj enviixtetoii. Mün mtiü»te iU»o unnobmen, da«
in dicien vielKehraiu-hten Wörtom vipllok-lit srlion im AltiirabUchcn ait bezw. |
•i ««Itor «u ü b«»/w. i KtiMromODgczD^en wären , bihr 1 'antrat tion. die hekaimi«
Ikh toi Hebr. paiiz gowöhnUch und mich im Vulßärurab. t^ar iiiobt sr'Uctt
«* Im Maphrib wird fast stets »u zu Ü, wi& ai zn i (ZDMG XXUI,
*t7| tiiid schon an ÖawAJiki's Zoit sotzte man oft U für »ti (MorRfioL j
fwscb 148). Indeaa dürften wir alle Scbwierigkoitüii vermuitlen durch Auf- ■
ö -
«••ÖMg einer etwas näancirten Grundform, nämlich Jü. Denn von banij aoa
*itien «ich sowohl die Formen banüna. bimiuM aus bantj&na. banijina als
^ MUtebUdong (JT^ÄJ (vgl. ißf^^ von ^«x^ ^ c^^) '^^^ Weitorea er-
»wrtj pR» Verbfiltniss aber der PlunUforunMi an don 8inpii!arfnrmt?n wßrde
*>>ct> hi«r auf dit»vlbo ^Vciae zu fassen sein wie btM der enston Amiahmo. Für
*«ldie dieser Erklärungen man sich anch entscheiden mag, jedenfalls werden
^ nicht mit Ewald (Or Ar, 1, 280 n) als Gnmdform dir hin pin ^ aaf-
''*HeB («o BVriyens aclioti einige arab. PhDologent, da wir dann für die Pliiral-
•In von dicaem ^nx nnabhängigea ^ bcsw. ^ smsctaen müßten.
1) Kach den arab L«'xirnpTaphGn wohl wcnipor gut als dos Vaters Raa
•WfctlfiTilMi. vpl Jltirigon» »noh iissyr iia-ab-iii-lii NttihkftmmoiiHchnft, Sprnssling j
^L Md b«tü iPartt Krzcugvr iFnud I>elit/.sch, Aasyr. Stud. Ul. VJ^). It) Vor- j
^H Mit lat die Abloitnn^ der kiiliachon Sprnchpelchrt(^n von ^^^* , s. Baidkwf I, 3, 1
^^ mt DcUtMch. Comm Psalm 1U9.
9((
PhiKpj»^ dat Zahhoort Zteei im SemUi*eh&H,
endlich auf JL*., da. noch eine Pluralform ot,
oL^i*») vorliegt, tJ^ aber von derselben Bedeutung ausgebt
wenigstens mehrere Dialecte in einer entsprechenden dreiradicalig*
"Wurzel "»'b bezw. i"b, auf deren formellen Zuüimraenhang mit
unserem Wort schon jene Plui*alfonnen hinweisen» noch bewahrt
haben ^).
Ebenso werden wir demnach auch tin als eine Verkürzung einer
ursprünglich aus drei RÄdicalen bestehenden Form fassen müssen.
Denn einmal zeigt sich auch hier noch in Ableitungen eine drei-
buchstabige Wui-^el, so im aram. i^rr, auch arab. ^.^\h^ ^ ^^''^l
..^LaIj '). Sodann ist auch die Bedeutung unseres Zahlwortes, wie
wir sogleich zeigen wollen, von der Bedeutung gerade der drei
buchstabigen Wur/.el . die wir schon nach jenen aram.-arub.
leitangen als fonnellen Ausgangspunkt desselben ansehen muss
1
^\ Dnticr ist. es \n i?er That olcfat einzasehen, wanim wir VuLm uicht mR
- - c* - *
demaelbcn Rechte von LjU^ ableiten sollen nis x^^, Lo^ voti ^h'»^
iU»-, ,_^*^ vou ^c*^y ö~*^, (jr^ von ^^js^y Bj von j j , KäJ
ȊI, oder du hclir iiind targ. H'^p, wonelven roch hebr n^^|J, von ^*1'
Uebrigcna ist es nueh nicht wahr, doss, die nrspriingHche Zweihuchstaliipkoit
im Text bpsproclienon oder atuüof^ SubstantiTH vorausgesetzt, diu Umhild
in dio Dridbuclistübi^kvit «avomn'tdlich gew^iK^u wftre, «obültl man von ibaMI
pewiss« weitere Abldtungcu mnchte (JJöldeke, Mand. Or, 96). So gut man
wenigsten» vou <Ju aus nrnb. .<jf*Aj bildete, von *^ aus .e*^y konnte man
aach von einom ursprünglichon ^ aus «-tl^^*^ ableiten, und man sieht nid
recht dn, wiu dii^sen Falles .-«[»^O bezw. ...LyO eatstandon wäre. Eher hit
iQMi dann .»^Lo erwartet, da, wo da» ArabUchQ später notorisch Kweibucb'
itabige Wörter «u dreibttchstabigon erhoben hat. es der Regel XMCb dnrdi V(
doppelung des Auslautes goschehon ist, so in Ou (Fleischer, de glosi. Habicht.
i - o 2-. S .
in ^jS-Jj* aUtt id>wU, ^«^ neben 4;^, Vgl. auch NAldeke, Neos. Or.
und ZDlkIG XXll, 460 Aum. 1. Dagegen ii,t eA nvdir orklkrlich, dass der drid
Bcbwacho Radical, der im freien Auslaut schon im Ursemitbchi^u abgestreift *
sieb im Srbutzo einer foliifCQdvD Fhidang sporadisch noch erliielt. 2) Leti
indes» M-oUl erst aus dem Aram. iu's Arab. gekommen (Nöldeke, Mand. Gr. ll
Anm. 4).
I
Phiitppi, duM Zahltocrt Zwei im Seim'tuehen
4 i
tEs kÄiin n»ir noch die Fnige soin , ob wir
: tili aus tinj oder tiuaj ^} verkürzt zu denken
^«8 wenn von den lieidtsn noeh im Ai-ab. vurhandenen
Formen ^o und U3 aus Uj der Bedeutung nach sich m
da» er*t*re, wie wir sehen werden, zu tin stellt , — denn ersteres
1 bedeutet nach Lant»: ,a duplication or doubling of a thing*, ,a,.
I IbMKag a duplicature or fold', letzteres dagegen ,the repetition all
^B Oo ' [
^B tiliiig% «or au affuir done twice", so dürfte iiu uruk J^i nuuhl
^^■e Ürfomi unseres tin erhalten, letzteres also als m-semitische
^Verkärzung von tinj zu betrachten sein *).
XI. Nachdem wir die ui-semitische Form des Duals, in
■m das Zahlwort Zwei jetzt allein erscheint, sowie die ur-
itischtt Form des Singulare, von dem sich dieser Dual gebildet^ 1
jestellt haben, treten wir an die Fn\ge nach der m-spriinglichen
[«fQtung dieser Formen heran, deren Beaniwoi'tuug zugleich allein j
tscheiden kann, ob schon der Singular tin oder erst der Dual diese« |
ortes im Urseniitischen die Bedeutung der Zweizahl erhalten i
lieber die ursprüngliche Bedeutung unseres Zahlwortes hat
Grossaii und Ganzen schon Dietiich (Abhandlungen zur seniit.
ortforschung 239) das Richtige aulgestellt. Zunächst entstammt
bezw. tinainä etc., wie eben dargethan ist, einer dreiradicaligea
orzel J^^ bebr. n3ü , aram, «;n, Jji. Der Gi-undbegrüT diesei'l
War£«l liegt aber, wie auch fast allgemein anerkannt ist, in der!
Bedeatimg: beugen, flechten, falten vor, die uns noch das Arab.
j^ «rhalten hat*). Demi mag nun die Bedeutiuig: wiederholen,
^ «ich in allen in Jiede stehenden Dialeet^n findet, erst De-
itiv unseres Zahlwortes sein*), oder, was wahrscheinlicher,
direct aus der Bedeutung falten, doppeln entwickelt haben,
hmner wird sie erst als secundÄr im Verhältniss zu der ersteren
vx betrachten »ein, was Redslob (ZDMG XXVU, 157) nicht be-
achtet lu haben scheint. Aus der Bedeutung des Wiuderholena
ist dann weiter die Bedeutung des Lobens, Lobsingens, Preisens
im Arab. und Hebr. ^) und des Erzählens. Sprechens, Mittlieilens,
Vtnbredeas, Lehrens und Lernens im Aram. entsprungen.
1 1 Sil X. B. OlsbjHUtin. H) Auch die arab. Oraiuiiin.tik«r leiten Aäs Zahl-
vm ran «iiiem Singui .4^ cder . ^äjI ab (Luxe %. v.) i) Inahmondvn m
^ Vammi J. \\ VU, aucb dorn SubiUntiv julli Strick. Tau 4i .So »chon
Wut E4f« 147. 5» In der II uii<l IV. Form dea Anh uiitl dtni Pi'ol dus
^^f Itu lUbr fiuÜMi wir allerUini;» iti liicwvr Uvduutung oiu tliD- lud««»
78 I*hiltj)pi, da* Zahlieort Zwei »n Semüütchen.
Dagegen, um dies beiläufig zu bemerken, gehört das heb
n:d in der Bedeutung: andei-s. verschieden sein, sich veränder
ändern, wechseln, dem das armnaieche MSC. ^üt entspricht, niclit
hierher. Demi einmal weichen diese Wurzeln von den eben be-
sprochenen schon in der Bedeutung ah. Und wenn sich auch die
Bedeutungen: anders, verschiedt^n sein oder werden, sich ändeni, und
dann weiter verändeni etc., als Üenominativa des Zahlwortes Zwei
fassen Hessen, so liegt doch diese Fassung gerade nicht uahe. iSodaim_
besteht aber auch ein hi,utlicher Unterschied zwischen beiden Wu
classen. Denn das Arain. bietet hier dem hebr, d gegenüber nicht |
sondern gleichfalls L Die Annahme aber, dass dos i des ursemitis
tanaj, we es im Hebr. theils zu c theils zu t ward, so im
theils zu t theils zu ^ verschoben wilre, oder dass hier ein späterer
Uebergang des aram. n in "C vorläge 'j, bittte um so weniger Grund,
als die lautlich geschiedenen Wiir/eln des Ai'am. auch der Be-
deutung nach scharf geschieden sind. Wenigstens im Syrischen
hat J^t so wenig je die Bedeutung von JLuk. d. h. des unders,
verschieden Seins, des Aendems oder VerJindems, als \iM. je die
Bedeutung von jjl^ d. h. des Wiederholens oder Lobens, Er-
zilhlens etc. ^h Dazu kommt cndliih, dass uns auch das Arabische
eine der ammftischen mit C beginnenden lautlich ganz entsprechende,
in ihrer Bedeutung von ^ ganz verschiedene Wurzel U— bezw.
JLi», darbietet Also hat jedenfalls schon im TJi'semitischen
sanaw be/.w. sanaj mit besonderer Bedeutung dem tanaj gegenübd
gestanden, und nur im Hebr. iimssten beide Wui'zelu nach dl
hier herrschenden Lautwandelgesetzen in eine zusanunenfliesser».
AUei'diugs lassen sich ftir das arabische LL*. bezw. JL** nicht die-
selben Bedeutungen nachweisen, die die kutlich entsprechendpn
aram. -hebr. Formen besitzen. Denn wenn auch die V Form
Wtnn dM Arab. »ach hier ^^, und obe»i»o das Aram «m dRrbieten, «ö
kuniieu wir nur nniitiUmon , dua dus ursttmiti-ichH t sich in dieser Wurxol im
Hebr ge&p&lU'u \u\t uiid *uf der etuon ^»oi(o iti dnr im llcbr. üuu^t üblichen
Woiito SU u, auf der »nderea in iinuaäi»chor 2U t güwurdeu ist, vgl. bebr^j,
und tö'in neben arab. c!J.>, aram. P'^H.
Ij Vgl. hobr. und Jimm. TCD neben hubr. "IPD ^z arab. JÜ , oder i
KOT ^ Dl aller auderen EHalocte 'i) Au*!li im TarKam. hat N3w iiie '
Bedeutung des Wioderbolons. Deiiu Prov. 17,9 ht ^20*11 zu lesen {Hagiu{;rHpl
chald. ed. Lagardo 132), w-ie auch die LXX und die Ttnichito hiur das hei
TM'O gofasat haben. Dagegen findet sich Klfl einmal (Hiob U, SO) in i
B«sd«utuug des Aendems. Doch dürfte liier eine durch da& Hebr. nSD ven
lautti- Verwechselung der im Aram. soiut QberaU geadiivdv^ticii Wurscin ausu'
nehmoin sein.
h
Phiitjtpi, dag ZahliiS^rt Zw» im Semitischm.
79
«ler mnh, Wuntel in der Bedeutung: it became altered (for ihe
worae) belegbtu* ist, so dürfte hier doub woM ein Denominativ von
= jiJLmÖ' in derselben Bedeutung, vorliegen, so dass sie eigent-
goviel bedeutete, als ,it lost its tVeshness by the lapse of
^'). Indes« dürfte doch das Arabische gerade die Ursprung-
Bedeutung diejjer Wur/el bewahrt haben, aus der sich erst
afwn. bezw. hebr. Bedeutungen derselbeu «ntwiekelten. Als
bedbUtung im Arabischen werden wir uUinlioh die des Aul'-
ns. Leuchtens, Glilny.eus auisttillen müssen. Diirck diese Be-
lisst sich übrigens noch weiter eine Verbindung mit der
poxvel
er*
herstellen, indem diese den Gnindbegrifi* der zwei-
ürwunsel
noeh bewahrt bat . nttinlich den des
fens, Wetzens, Polirens, aus dem sich iu ULs* erst der des
jWwik. glänzend Seins, bezw. des Olänzens. entwickelt hat Aus
letzteren Bedeutung sind dann im Arab. selbst die des Auf-
DR oder Besteigens, sich Erhebens oder Erbebeus, Oeffinens,
Seins, des Auf- oder JiwranfziehRns (so von Wasser, das ver-
Waaserrades aus dem Bruimen heraufgezogen, geschöpft
her) des BewÄsserns, oder aber des auf-, herauf- oder heraus-
V>^6n Seins, daher des trocken Seins -), endlich für gross, schön
i ') hervorgegangen- Von der Bedeutung des Aufsteigens, sich
its dürfte nun aber weiter die aram. Becleutung der Wurzel
eiten sein, die schon Bernstein als die relativ ursprünglichste
d» Aram. erkannt hat, die Bedeutung des (sich) Fortbewegens,
li Nach einig«» »fftbisclien Lexlcogr*phen steht übri{^eus ^^mmJ in <lieMr
^-ImiUii - tur .. JLmmÖ' ^ «. L»ne ». v 2) So ist wiihl 'aJum {jfoS (auch v4>.Äam)
' 'LIm. aa crkJärou, also eigentlicb eia horatif- oder auagazogeues , ausgo-
•V'ne» Latiil, ein I^aitcl , au* dem du* Waaser berausgoaoKeii ist. Wegen
^l<a» Bcdeaiutig hat dann das laaüicli identiaehe ÄÄmw ^ Jaibr auch achon
^f «kh di« ]}«>deotung einps schlechten ndor MLnsJNhrv» (f^tyuM KJLw) «rhalton,
!>*Mi.l |)i«y eiperivncvd droiq^ht or barrptinesn iKroytag falB4:h \yJJitt,\^ ist
"■•Mifth nichts ab ein I>cnominaliv von iuw., w««^ scUot» El-FnrrÄ richtig sali
tUu« V. ^^i/^i,^) . 3) X. Fi)nn Freytag ». v. Man bpftcbto, das» die eut-
«VKMlwidc ith War««l UJJP; bew tlW, ^^ *" **•"" »«döutung:
*^^ MdB aad anderen durau» abgeloituten vurkuiumt tPillaiaui% lex. 261y
PhiUppi, da» ZaMwori Zioei im SemitUckeH,
trie sie in dem syr. Peal und Pael vorliegt ^). Diese Bedeutting i
dann schliesslich, wie sich leicht orkliirt, in die im Ärain. wie Hebr"
am häufigsten belegbare, des Aeudeniiä, Verändern^, Wechseins, ver-_
seliieden Söins übergtuagen. So lassen sich ditsse lautlich identische
arab. und aram, (hebr.) Wui-zehi ohne Schwierigkeit auch der
deutung nach vereinigen. Wir zweileln uin so weniger an ihre
m-sprünglichen Zusjunmenhang und zugleich ihrem Gegensatz geg
die andere Gnijipe mit anlautendem i. als sieh uns eine Spur
im Aram.-Hebr. gewöhnlichisteii Bedeutung auch noch im
Äjo* Jahr ^ hebr. n:"w, aram. N3Tä, assyr. ^anat findet. Es
verkehrt, wenn, soweit wir sehen, siüimitliche neuere Lexicographen
und Et3rmologen dieses Wort au die Wurzel :-, ^y ^ n:a5, '^^^l
knöpfen und es erklären als Wiederholung, (Oeseniusl oder Um-
kreisung (Dietrich) oder Wiederholung des Sonnenlaul'es (Füist)')
oder Wiederholung der giui'/en Reihe vi>n Erscheinoiigen, welche
das Jahr bilden *J. Dean aus einer exacten Vergleicluuig des Wort«
in den verschiedenen Dialecten ergiebt sich mit Sicherheit ein ur-
semitisches sanat, und die Bedeutung dieses Wortes lässt «»ich
leicht erklären, sobald wir nur aanekmen, dass sie schon in der
samitifichei) Grundspra<:he die im Hebr. und Aram. gewöhnliche
Bedeutung des Wi^ändenis, Wechseins gewonnen hat Denn dam»
wurde sich für sanat die sehr passende Bedeutung „Wechsel" er-
geben, d. h, OS würde, um mit Orelli zu reden, zanlichst als
scheinung den regebnässigen Wechsel der lleihe von Erscheinunge
die das Jahr bilden, der Jahre sxeiton. als Zeitinaass die Zeit, iuii«
halb der sich dieser Wechsel vollzieht, be/eichnen *).
Doch kehren Avir zur Darlegung der ursprünglichen Bedeuti]
von tui beiw. tiiiaimöi, tinaiuil Kurück, Dieses Wort kami also
nach der obigen Auseinandersetzung im ürsemitischen entweder
von der ui-sprünglirhen Bedeutmig der Wur/el tamy aus : Falte,
Beuge, Faltung, Beugung, Grefaltetes, Gedoppeltes, oder von der
schon sccunddrcu aus: Wiederholung, Wiederholtes bedeutet, und
von der einen oder anderen Bedeutung aus zum Begriff Zwei ge-
1) Di« tnutkitivo Ue4eutiiDg und die C-uiutruction deamrain. Paol fitidet sieh l
im h«br. Picl, v^^l Eat 2,9 Von der Uoduutung: verSudero aus Uos»e es
kaum erkl&ruu, vgl. z. B. K«iJ ä Li'bcnüuUuiig x. Bt. : Er vcründerte &ie tuid ]
Dirnen in das bostti Oomurh des Pr«n«itiUftii*e5s<!). 2) Si» schnn Abrub
Ezra 147. 3) So v. ÜruUi, d, bobr. Syuüaymo der Z^it uud Ewigkoit
4) Dio «rub. LojticograpboQ leiten das Wort outwcdcr vuii xÄ^ üb. du
ont Dflnominittiv Ut, oder von LjLm» „lie tournod round abual tbo w«U", su diisi
B» eigeatlicli bodcuto „a siuglu rovulutiuit uf tlio sun" (Luno). luduu hut üLm
ducb uio dio allgomoino Üodoutung des tTnn,drelieu<«. s^iiidum hei^t in jenair
Phrua eigondich nichts kIs Wwaer aas dwt» Uruuiu>li durch Droboo des WaM«r>
rades, dw durch Uenungehen dos Tfaiores um de» ünumon iu Bewegung gt^
sotai wird, schSpfen.
Phüippi, tiaM Zahlwort Zwei im Semiti»ch»n,
sein. Indess werden wir uns für dio erstere Annalime
atscheideii müssen, dw bei der zweiten d«r Dutil riietit redit be-
eilüeh wäre. \)vl& Wort ist jilsu der Bedeutung nacli dem iirah.
jLj oder dem hebr. nriai: zw vergleichen. Ob aber schon der
ugnlar tin, — wo dann die Bedeutung Zwei wohl von der Be-
E«at4Uif^ dt*8 Gefalteten, iJoppelten ausgef»iingen wilie, — oder erst,
er Dual die Bedeutung des Zahlwortes erlsuigt habe, inüs.sen wnr
ch dahingestellt sein lassen. Man könnt« sich vielleiL-ht fiir^
Ke erstere Annalime auf die allerdings schon urseniitischen Feiiiiuin-
-tcinuen des Duals beniieii, die auf ein singularisches >Lo als Fem.
ff
^ in der Bedeutung Zwei hinzuweisen scheinen \). Indess
[ttebt doch der Annahme nieUts im Wege, dass erst der Dual unseres
I Wortes die Bedeutung der Zahl Zwei erhielt, daim aber, als sich.!
allerdings schon im Ursemitischen das Bedüifniss nach einer Fe-
miainform für dieses Zahlwort geltend machte, sieh nach Analogie
der sonstigen Duale von singularisuhen Femijiinfoniien das Fe-
iniiunuju von tinaiuä bey,w. tinaimä aus bildete. Jedenfalls milde
aber auch im ersten Falle der Dual nicht erst, nachdem das Woi*t
schön die Bedeutung Zwei erlangt, \m dasselbe gekuimnen sein
können, sondern es müsste dann tin und tinainft bezw. tinaiin'*'
gleichzeitig diese Bedeutung erlangt haben, vgl. bw und C^TSr: .
Denn sonst würde der Dual hier im 8irme der blossen Zweiheit
gesetzt sein. Wenn sich aber, wie wii* oben gezeigt, einmal der
Ottiü des Wortes schon im Ursemitischen festgesetzt hat, und wemi
•iw ursenxitische Begrifl" des Duals der der paarweison Verbindung
wwr, so können wir einen ui-semitischen Dual in jenem Siimi nicht
MUielmien. Daher kann aber auch unser Dual ursprünglich nicht
It Falten, oder 2 Faltungen, 2 gefaltete oder gedoppelte Dinge
Meutüt haben, so dass der daraus entwickelte Begriff Zwiü am
li«»teu unserem zweüUitig , engl twofold nu vergleichen wäre
'f»e.<ienius, Sayce). Der Dual wird vielmehr gesetzt sein , um die
''eiden notliwendig zusammengehörenden, gefalteten oder gebeugten
Theile einer Falte oder Beuge, bezw. eines gefalteten oder ge-
, fugten Dinges zu bezeichnen , wie er so ganz der Grundregel
* •«iaw Anwendung gemäss auch im hebr. O^n'i, S'^n):^», D"".!!!?«:«
<MJer dem bedeut.ungsvei-wandteD D^rcD -) steht, und er wird von
^ceer Bedeutung aus entweder allein oder neben dem Biiiguhu*
&» im Öinne des Getalteten oder Doppelten die Bedeutung der
I2weizahl erhalten haben.
l) Dietrich, Abh. z. semit. Wortf. 239. 2) Von jeutiüligor Paarung
ttStticber § 68G, 7«^ kann in diesem Heiäpiel .so woni(; wir in *l(>n nndoreu die
Wc «ein.
Bd. XXXIL 6
Philippi, tiait Zahlwort Zieet im Semitiachen,
XII. Wir haben j«*t7.t mir noch ilie Femininformen unser
Zablwoi-tes sowohl in ihrem Vfrlifllttiiss zu einander als za d(i
vorauszusetzenden xii-semitisiihen Gnindlorai zu besprechen-
haben sowohl schon duranf hingewiesen, d:iss slimuitliche semitischen
Dialect4i, soweit sie überhaupt unser Zahlwort besitzen, auch
Feminiiimii desselben darbieten, also schon die semitische Gran4
spräche eine solclie Form besessen haben muss, i\h auch daran
dass in siimmtlichen hier in Betracht kounneiiden Dialecten
Fonitninum gleichfalls in der lUialfomi auftritt, also diese sic
auch schon für da» Feiiiirunumi unseres Zahlwortes im Ursenii tische
festg'esetzt haben niass. Eine Verglcichung des Arabischen und
Hebrliischen ergiebt nun, dass sich eine Peinininfonn im ITr-
semitischen bildete durrh Antntt der Dual- Endung des Mast.'ulinuins
an das Femininum sing. , dessen jedenfalls gewöhnlichst« urseuiifc
FoiTn auf at auslautete. Darnach werden wir als die den
limdenen ursemitischen Masctilin - Frjnucn tinuinä brzw. tinain
entsprechenden Feminina von vonie herein die Formen tiuatii
bezw. tinat^wm'^ aufstellen können. Auf die ei-st^ire Form fül
uns auch sofort das arub.
Denn diese Fonn ist oh
Frage auf dieselbe Weise aus tinatjunft entstanden, als q-<uo! am
tinainft. Schwieriger seheint es aber zu sein, die andere Form
des Altarabischen :
sowie die Feinininfonnen der anderen
Dinlnntc auf ruie der beiden eben aufgestellten semitischen Omnd-
formen zurückznführen. Was nun zuiillchst diese arah. Form be-
trifft, die im Altnrabiscben seltner :ils die andere, jetzt aber
de» Beduinen der syrischen Wüste ii» der Form tintftn die gewöh
liehe ist*), so haben schon die ai'ab. Nationalgramraatiker
Kecht darauf hingewiesen, dass hier eine ganz analoge Bildt
vorliege wie in c^Ja, s:>si>t, \JJS . Indess sind sie in Erklärung
des in allen diesen Foniien in Frage kommenden t gerade nich^
glücklich gewesen. Denn wiUnend yariri entschieden den Feminiiv
i'harakter dieses t bestreitet"^), ist es nach Zamaljiiari u. A. eüMI
Substitution für den di'itten Radical ^ oder ^c ^). Doch dürfl^l
ea heute keinem Zweifel mehr unterliegen, dass in allen in Fragte
kommenden Fällen *) das t. als eine im Verhilltniss zu der gewöhn-
1j ZDMG. XXII, 127, vgl, auch die vulg:itranib. Konu tint^n 'ii Da
ft1-(1ftwwa>i IIa, II f 3) Miifusi-d Ivö Z 9; I^no * v 4» Wnhl auch
\iiA^ uiul si;a.:P j filr dio di" Ar»l>er svtbst als urüprüngliclior« Formen
)kjS and jkA> nugobeii, Mntftssiil vt" Z i v. u.
Phthppi^ ilaji Zahlwort Zfoei im Scmitiiichea,
83
Endung at kürzere Feminin-Endung aufzufassen ist. Schon
Nebenformen 'xS^\ ^ ^*ÄJot weisen klar darauf hin. Ausserdem ]
bieten sämmtUehe semitischen Dialecte neben der vollen Fe-
rEndong at (fi) eine solche kürzere Fona dar. Denn im
pischen ist bekanntlich das blosse t die häufigste und ge-
hste Feminin-Endung, im Hebräischen ist es nicht selten in
Function *). im aram. Nomen tritt es regelmässig für at (4)
sobald noch ein vocaliseh beginnender Zusatz folgt*). Hier
•ber der Ursprung des t klar auf der Hand. Es ist nichts
ie Verkürzung des volleren at, das bei Antritt, eöier vocaliseh
aienden Endung nach den im Aramäischen heirschenden Lnut-
gBMtseo Beinen Vocal verlieren musste, wobei dann das a je nach
4» Lantrerhälinissen des übrigen Wortes entweder gana ausge-
lioisen ward, wie in Krrn?:, [y^^,*^ ^) etc. oder in einem Schwa
noch einen Rest seines Daseins bewalirte, wie in Jl^n\y\
|th«ii80 finden wir im Assyrischen rapastu neben rapsat, sapiltu
saplit*) und in der Aussprache des Hebräischen bei den
Samaritanem neben baräka, barakat ein baräkti, barektak •^).
in derselben Weise entsteht aber auch im heutigen Arabisch
^t Bedu wie Hadar eventuell fem. t aus at "). Allerdings will
Wctnteixi aus dem eventuellen Fehlen des a vor dem t in den neu-
■»1». Formen sehliessen^ dass nicht der a- sondern der t-Lnut die
1 Lifonn der semitischen Femininalbezeichnung gewesen sei. Mit dem-
Rechte aber könnte man behaupten. diLss die beiden Vocale
Iformen büj; gar nicht ursprünglich zur Form gehörten,
reine Hilfsvocale seien, die je nach Bedürieiss eingesetxt
Mcr wtggtlassen wären, da man im Hebr. bald bzpp mit Weglassung
^ ersten, bald "h^"^ (''7.^?.) "^^^ Weglassung des zweiten sage,
^ir werden also im Aram., Assyr, und Neuarab. at als die ur-
V^Uchere Form, aus der erst t hervorgegangen, ansehen müssen.
l'Äioach durfte das jedenfalls nicht ursprüngliche blosse t als Zeichen
^ Feininins im Arab., Aethiop. und Hebr. gleichfalls erst aus dem
I ^Dnn al« ursprünglichste Form der Feminin-Endung nachweisbaren
■* verkürzt sein , zumal da letzteres eine einfache etymologische
WdlnjQg rolSsst (entstanden aus einem demonstrativen UL durch
SOS. 2) Merx 47. 124. 8) 8o nach in Filldn wi«
«w natüriidi nicht enl ans ^'j*{l entstanden ist (ilerx 131), —
' t!a(9nm di« geiHas nie in der Spnictie «xittiit hat — «ondem aus gilijxSi
™ ^twalbclMtr AuBi/AUntc de» j. du» »cliÜMalicL auf ein |i;»l\jata xnrfiokgvlits
■*•** damlhe Vargaij)^ ae'iK* »ich übrigcnA auc!) in den ci>tsproL'1i<ni(ii-u vcr-
y— Iwhifonnen bei Antritt vocalbclior Endungen. 4) 'AIMIG
|ilf. ft> 8. Petennann, Abb. f. d K d H V, 1 p. 126 f. 6| ÜDMO
64
Philippi^ (laä Ztihhoort Zwei im Sentitiitchen.
■Indun^H
Vorwerfting des YocaJs behufs hesserer Versclmit4zunK der EadunI
mit dem vorausgehfeudeii NoiniiuilsUraml Für das Alüirabäschc-
Viep^ diese Aiiitahiiie um so nllhfv, als euiTiial liier die Verküjv.ung
unter donseihen Bedingungen triblgt wilre — vgl. besonders die
^'anz parallelen assyrischen Formen, — und sodann auch sonst
sich schon im Alt-arab. das Streben zei^., in Formen, in denen
mehrere kurze offene Sylhen inif einander folgen , eint' Erleieh*
teiTing bezw. Beschleunigung der Aussprache durch Verkürzung
>Ui« .b> .oE JbtO.O.
eintreiben zu lassen , z. B. ^^ ^ ^ ^ ^\ , «j^ juJlä '^j. Das Alt-
arabische hätte allerdings erst, in wenigen hltufig gebniucht _
Wörtern die Contrui tion der Feminin -Endung eintreten lassen, aber
tJK hat ja überhaupt meist die Formen in ihrer ursprünglichen
vociilischen IntegritiU bewahrt. Im Aethiopischen und Hebräische
scheint freilich diese Coniraction stattgefunden zu haben, ohne
ein vocalisch anlautender Zusatz iui die Feminiu-Endung aut
Indess wäre es höchst uutlallend. wenn das Hebrilische das a
auf at auslautenden Wortes ausgestossen haben sollte, — nur
dadurch eine ihm unbeliebt« Doppelconsonanz im Auslaute
luiltjen , dio es wieder dmcli Aiuialnne eines neuen Vocak ao
musste. Und wenn wir friiher nachgewiesen zu haben glauben,
dass die Nomina im Uübrüiscben und Aethiopischen ursiirünglich
vocülisch ausgelautet habezi -) , so düifte die beregte Cootractio«
schon /u eben jeuer Zeit stattgefunden haben, also z. B. '\n\ Hebr.
zunächst aus einem nbrpp contruhirt. sein ein n^Iip l)eÄW. r^ipp *)•
und dann erst, als ini Lauf der Zeit dieser voc'alische Auslaut ab-
gestreift ward, sieh das Bedürliiiss die so entsüuidene lK>jipelcon-
sonaiiz iin Auslaut durch Annahme eines llülfsvoctüs nui'zulöseu
geltend gemacht haben. Dazu koiiurii wieder, dass wenigsUjns ij^^
Hebrilischen unt«r analogen lautlicheu Verhiiltinssen , wie aic tf^^
kä|ilatu etc. vorlagen, nicht selt^ni eine Verkürzung der Fom» be-
liebt ist. So ward aus nakalul ein nakjal (jetzt niktall, aus tAJcn-
tal ein t^ktal (jety.t tiktel)^)- Darnach düiite also auch im Hebr.
und Aethiop. die Verküraung des at zu t ganz unter denselben
Bedingungen wie in den anderen Dialecten eingetreten sein,
wir werden nunmehr um so weniger bezweifeln können, d:\ss
Feniinin-t in allen Dialectan eine sotjundäre. erst durch Vcrküiv.u
aus at entsprungene Endung ist. Wie dalier hintun, 'u|jtun, kil^
1) VkI Htflscher. BH, dor K. S. U. der W^V. 1874 p. 12Ü. Omii
wohnlich sind nbcr Cimlnictumpn dif*t'r Art bai den lieutigon Kodu und Ha
». Wclzstoin ZÜMG XXII, 119. 189 ff, iJ> Wfisnn u. Urspr di.» 8ut c.>n«i
vg], NMdeko, Gütt. Gol. Ans. 1871 p. B86. Dttfitr le^en »bor Formen
PjQp selbst wcmigüUuis ein indirektes Zoiigiitüs nb. 3) Aiutluguis dfii
Ultriii^is von den nr»n) Formen nur rf-^ und P^ »lu gut, Qwnl bv£^', ijata«
gelten. 4i Morgptil. Fon^chunjren 7 ".ff.
■PhlHjitpi, da* Zfthhnort Zteei im Semitischen. ^5
[luis bittttiun. uljaluii, kilatä ') cntstaiideu sind, ganx ebenso die
iForm ^^yjJii^ (n^-^") ^"^ o^^ ^j^-)*-^) . ^^® ^s*' '^'®'J i^^^' '^^^
etwas andere Weise als die gewöhnliche alUrabische Fonn
f^«Yi11 direct aas der Grundform tinatainfl. entsprungen *).
Mit dem arabisohea .»--JCaj; stimmt aber di« Bildung des him-
V- ■■
chen TSr') vollstllnrlig übercin. Denn diiss dieses tintö go-
and also gleichfiills aus einem tinat6 entstanden, beweist
[«afs Klarste die Nebenform Tfi*), die nur durch Assiniilatiun des
Dn tintß an das folgend« t entstmiden sein kann; vgl die neben
ttder vorkommendHn Formen n:2 (bintj und r2 (bitt).
Diescdbe Bildung wie die iuiib.-liimj. Feminin-Fomi unseres
IZiililwortes zeigt aber auch die entsyirecheiide aramJuscbe Fonn
.^T^ir. Denn wie wir oben schon dcirgotlian, ist turt<^n nach Ana-
llo^ö der Masculinform frto aus tint6n entstanden. Letzteres
|erkl2Urt sich aber nach den aramilischeu Lautgesetzen einfach aus
ftn- Wie sieb aber dieses tinaten zu den voraus/.usotzenden
»nin-Formen in der s^mitistrhon tirundsjtnicht' verhält, darüber
Itcben wir wohl nach dem . was wir über das Verhältniss der
betreffenden Mascnlinformen auseinmiJevgeset/.t, kein Wort mehr zu
rwlieron.
T>iesolbe Rildungswe.ise bietet endlich auch die entsprechende
bebriüschif Fonn dar, wenigst^^ns nach der sogeiuuiinten bahy-
Homscheu oder assyrischen Puiietation. Nach dieser lautet die
T Vorm im Hebr, stets odci" doch fast stets C^PUJ *). Dieses ist «her
I) l/«<Uterak goht uoch weiter iiuf oin urüiiriltiglichcs ubl^ zurück (vgl
S^M|2. AUi. kul'd. uu» rliiin /.tiiuu-hatt LÄJLi ward wio ,{>JL* aus w!>bL^ .
neu Heinniich koitios%vi<gs c;^Wi.Ä-^ und ..^.^iJLÄ-li n\n ZiisAmtncn-
dcr Fijrmou KJui und .yAJuol gef«»l wi,«r<i«?n. 3) llal. h'MK,h
,^K«I. 6S.«; 667.8. « auch PrnotorluK, Beltr. 3. II n 5) Vgl. Pinskcr.
iti da» Im)) -hrltr. Puiic>UiU()iiüsy«ti>in 142, uncl ,Jc«9t. K,}; Hoa. 10, lo
Slr*u-k vfWinenUipliton Spociininihu» des Imbylon ProphuUjn-Cudox
~&dat H\K.\\ Jos 7.x "^Tyü^ slnu ^ritSl uini ui dur sncouanntcn klinuen
fomufyfOAohit'klen
• rit itrklitrt titiii lUlordhivTs Str.ack zu .1«*. ß.2 <1. o 02): V<<r« «HÜcis
'irtiir» (S^riD , C"r^3 etc. I ubiciuü Ufiio ni fallor cscopto locoj rel-l^ntl^k!ti[||>l
nu in C^Hw (ttc muUtn e»t etc. l'nd dicsdUin HoluKiiitnttt; hut i-r in
hr fiir luth Thwl und Kirchu 1S77 1. 28 wU'd.rholt. Durniuli
— wir nl»o von einer litthjl. Kur«» C^PISI uiclit imltr »pren-lnjii Trut/,-
'*^*U b»li«n wir nn» nicht vumnlHMl gcsoUva dvu obigcu Text der Arlioit xii
^"•Mj^iMilirift l'iijjsk«rs C^nffl73 nlntt D'^riS^. — Du» Maiiu»cript vorli<»»;<mdt
W^ "' ii;{ wur M'hon Iknporo Znit fvriipKostellt , als «in» fr?»» dio AuHp/<l»f d<
I ivl pd HlriM-k «u (lesiclitfl kitm. In dor dytn Text vomufifOAohifkle
PhiUppi^ da* Zahhrort Zxcd im Semitüchen.
ohne Zweifel nach dem im Hebr. herrschenden Assiinilttiions-C
aus Ctr^^ entstanden, welches eben der Bildungsweise nach
dem arab. ^^y^iUj, dem himj. '»n:r, noch mehr der ^ ebenforra "»nn, ,
und dem arum. ynnr voUstlludig identisch ist. Es stellt also eine,
wir oben gezeigt," auch im Hebrllischen nicht seltöne Contractio
aus b'nrc dm: Denn selbstverständlich kann C";P5a nicht etv
erst aus D^n:d hei-vorgegiuigen sein, wie i. D. Schulten« und G^
vcräiidoru. Denn wir müsäen illo durchgclicnde lUchtigkeit der BchaapUii
Btraclu ätork beaiweifcln. Wi« »ollto der Fälscher in der Thut auf den
dftukou gokommfu soin, dio bokannte Form C^rill) in dia sunst nirgends abt>r-
licfurto D'^ritD zu vorivandoln? „Sehr morkwUrdiR ist es allordinps, bemerkt auch
NöMoke (Contraliil IK76 |i. 1257X «Im*» dor Falachor eine Form hontelltc. dj«
CLiumiü wirklioli im Hebr. esistirt haben rauss und mm clor dio gewöhnliche er»l
hcrvorgogaugcu .sein m«*$.'* Hag duhor auch an all den Stellen , in denen
Strack ausdrücklich cino Kasur übur dem 1!> coriütatlrt. — das sind aber ni
dio .Stellen Jen. 6,s; Ez. 33, «i; 37,«SJ 4t>/.i; Ilys lt>,10, wozu mich diy .Stelli
Kz. 32, r, 32,17 kümm«;n, wo »ich im TtJito über dem 3 von ^nD2 da» Zbichi
ävr KiLsur ündot — die sog. biibj-L Form wirklifb erst durch de» Fälscbi
Hand in den Text Rekommen sein, mi hrzweifeln wir doch, dass gio dles«r ül
hnupt ihro EnUtohung vordankl. und dass übernll , »peciclJ »her in Stellen
Ez 1,11 S3; 4;J.1<;; Am. 4,8; Zach. &,0 und auch Ex 41,83. 84, wo ach wedi
im Text noch in adiiüt. crit. cino Audcatung von mnur Uaüur im 1 d(» D^HU^
b«aw. ^nOT odnr llinxuftiguug de» 8ch«wa iibor dem 1 durch späturo Hand
findet, eine Käl.Hcbung vorlioge. Ej. dürftun vielmehr dio tibpricn». und habylon
Form ursprünglich in unserer Handschrift öfter als jetit mit cdnandor gewechsel)
habon, sei es nun da» man acbon in don babyl Schulen dos corrumpirtc D j
neben dem ursprünplichcii C^HÜ sprach . sei os daas dorn Ah,schrDibor u
Handüchrift tii-iion die tilior. Form i;«>lliul1(7 war und er mehr aub Nachbüuigl
d'u'-ie sich ciuschlcidiou lies», llie „rocontiüsinia manas" hat dann absichtli(
fflit überall diu tiborioiift. Fonn in tue dem IJabylou. charaktcriatischci umcnr
und nur an zwei Stollou (Jos. 7,S1 un>l ^l.VJ — die «weite Ött»lle hat Sl
Ubersoheii — vgl. auch noch t\z. 41,84) vrohl ati» Vorwhon dio tiber a
gulasson. In gan« analoger Weise bat Ja eine kpülero Hand diu Dagescb
von rtBb (in Jar 40,l6j Mich. 4,9), 712» {in Je«. 38,3; Jer. 15,S>, TTOrt
Jos. 56,11; Jor. lO.a. 6; 44,14; 51.04; Ex. 25,<; Hos. 6,7), ^^^ U^u Jor.
48,47; 38,»), n720 (in Jer 13,7; 22,87; 29.7; 40,4) sowie da* Dagescb
de* VcrbalsuflUe» 12-^^ (.In Jcs. 27,5; 40, lO; 62,8; Jer 10, 19; 31,10; E». 32.
33,12; Hos 12,5; Jod 2,U; Am. 1,3 «. ». 15; 2.4. «; Mich 2.W; 7,15), d
von '»rsra (in Jes. f>3,>; Jor. 30,81; Ez. 48,14; Hos. 10. 5 etc. etc 1, doa "J
?}--- (in Ez 32.6; Mich 7,15 17 otc.) gotilgt. offenbar weil «llo diese Foi
dor Kegel nach im Bnbyl. dii^ Dageutch eutbelircn. obwohl !>ich übrigou»
hier die tiUur. Form mit Liagcscb noch «rbaltvn bat tu Jos. 34, |5; Jes. li,
17,10; 22,«; 28,«; 46,7; 63,U; Mich. 6,6. Eiumal acbvint ührigonü
von späterer Hand in "•FITb verwandelt zu »ein f"F.x 3S,iO> Diunit wären
der Fällo tu vergleichen . wo \ ou späteror Hanti ein Dag. forte nach
Lrwung hiiusijgcfilgt i.*t. wie Jer. 47, c Vi'll (baliyl gew. ""QTl), s, diu h
mt zu Jer. 47,6 und Micha l.ib.
Zivei im Semttittchert.
87
>emus iuuiebnien '). Vielmehr hiitte sich h-tzicres selbst nur als
Pairttllelfonn zn criJO aus jener hebr. Gnindfonii benmsbilden
künnen. Die Fonn C";n:C geht aber schliesslich aul' die schon oben
a priori erechlossene arseniitische Form tinutaimA zui-ück. Es ist
uns unbe^rfilücli, wie Ewtüd ditjses babylonische D^n^j im VerbülL-
nis>f zu der tiberiensischen Fomi C^rp als uine VeriiTung der as-
syrischen Schule, hervorgegiuigon aus der Neigung zur weicheren
Aussprache bezeichnen kann *). Denn nach den meisten Gram-
luutikeni. denen Ewald selbst uistinimt '), ist das tiberieusische
2*rTO' jedenfalls direkt aus einer Form E^ririD eatjäprungen, Aller-
ding« soll nach Olshauseu f§ 88 j D'jnaJ direkt aus C^n:d durch
Aiustossuitg der S^'lbe na horvorgegringcn sein *). Zniiilchst je-
iUkH ist die Ausstossung einer vulleu Sylbe na un Hebr. sehr
.HcUen: slf ist höchstt-ris nachweisbar in dem erst späi iMiUtandeneu,
tu dem A. T. uui- im K'tib vun Jer. 42, ^ vorkomi^ifüden 13N aus
»::». das wieder uiLf isn:» zuiückgeht , indem das n sich in der
Ansspraeho albnillich zu n abschwächte und dann ganz schwand,
vgl. die iuani, Fumi. xrx aus K:n:K. Sodann wäre das Dagesch
in dem t kaum erklürlich. WLi'd" aber der Urspiiuig von ü''rv:_
attt C"P;"ö zugegeben, und konnte C^rro sieh nach hebr. Luul-
t^eielzeu ' leicht aus C'p:» entwickeln, so ist in der That nicht be-
greiHich , wie man 0*r^ ^^^^ ""^ B!C^ *dui*ch Veriming* ent-
rSprungen sein lass«'n, und nicht vielmehr ersteres als die jedenfalls
Ijüi'H vollere und ursprüngUchere Form anerkoimeu will. Üebrigens
achti> imui noch, dass auch die heutigen Sauuuitaner sitt<ini
6cluiti *). eine Aussprache . die tjicli kaimi aus D'r",^ entwickelt
kann ; man würde dium vielmehr sit^m (vgl. gevul = bia;),
utem l '') «»der estem (vgl. e?ikem = D^'d), welche Aussprache
on zur Zeit Abraham ben Ezra's bei den Juden einiger Gegenden
(Jebrauch war, erwarten.
Betrachten wir aber den etwas unklaren Ursprung der tiboriens.
fijrm C^riia und ihr Verhältniss zu der klaren babylon. Form
rr.'S noch' naher. Zuerst dürite die Aussprache des Wortes
Bcr festzustellen sein. Nach neueren Grammatikern, wie EwjUd,
ttUdeu. Bickell, LiUid hatte nnui ^tajim gesprochen. Allein
diedie Aussprache würde die einzige Ausuuhuie sein von dem sonst
oonAbuit befolgten Gesetz, keine Syllie mit 2 Consonanten, zwischen
denen nicht eiiuuul ein Schwa mobilü hörbar ist, beginnen zu
1) 8o «ucli arhoii Most'^ HiuinkdAn bei Piiukor 142. t!) Gott. O. Aiu.
p fl34, Äuch Lthrb di-r lirhr. Spr. 127 Aum. 3. 3) Lchrl) 168.
A«)inlirh «nch Gowiiius Im Lrlirijcl». § 20 Aura. 2; Huch § 33, 3 Aiun 1.
anr lUrko Vt'r^lftmnajlunpt «lor friüiuren Funu di*.-» Worti's mM nsicl« OlAltfluscn
I6S» vcnnuthlJdi üitrcli «km UnuUtid ln.*jfüu.sUgt worden »ein. da« dus Wort
»uv'ii iiiH-U uUt» nnduri« riiMU<utui)^ lititto {2 Jiiltrc/. mit wotchcr Vor-
r]'i#^luti(;cii inöglicli wuroii Aolintirh schon Altmli. 1» Ki^r» 147. 5) Pctor-
Alth f d K d M V, l p 14& 6.» Wünifirstuiui die hciuti|i(<]ii Smiom-
kf.iin«n cmu Sptnktiua dus t nicht mi'lir, .s. Putvniinnu H FrlDiur habcu
«Ib« ftllcrdJijp boscikiCii, ». ^üldckv «i-tl N':tLlir iM'i y •a:,-2
PhiUppi, das Zahhoort Ztoei im SemitücheH.
88
sen. Auch spricht Alles, was wir ühpr tli« Aussprache
Wortes bei dftn .Tndpn früherer Zoiten wissen, gegen eine solchlj
Aimiihme, Nuch juideren soll est^ijim zu sprechen sein (Geseni«
Pinsker, Arnheim, Wright). Dafiü- lässt sich mit vielem Scheu
anführen, d«ss jridenfalls schon 7,u Abraham ben Exra's Zeit lar
\neltn Orten diese Aussprache hen'schte^); dass dies nach Dav.
. JCimchi*) die Aossprache bon A?:ers sowie der niTTS •'O;« zu seiner J
'Zeit war (^worunter naUuiich nicht die Babylonier, die sogenannten^
■•etnnia, sondern die sonst sogenannten 2"ira ^ö2«, d. h. die Pa-
iRstinenser , Aegypter und Africuuer zu vei^stehen sind); endlich
dass nach Salomo Parchon') alle Einwohner Palastinas, Afric
■und des Maghreb mit Ausnahme Spaniens so lasen. Das 6i war
dann in der Schrift weggelassen, — nicht weil man sonst da
Wort mit "VCT zu verwechseln gefürchtet hätte (Arnheim), son^
' dem weil diese Aussprache erst zu einer Zeit entstanden war
wo man schon am Consonantentext^? der heiligen Schriften nichts
mehr zu. Undem wagte. Wir hätten dann also hier ein K ri per-
petu.uin anzuerkennen*). Indess scheint noch eine dritte Ans-
s]>rache unseres Zahlwortes angenommen werden zu müssen. Nj^ch
Abraham b. Ezra, Kimchi und Parchon haben die Spanier das
tiberiensische ü^r'4 jedenfalls nicht Ö^ridN gesprochen, ja nach
Parchon wliro diese Ausspniche den spanischen Juden erst duruh
Aljraham 1j. E/,ra und .Tehuda Halevi bekimnl geworden. Bovc
also eine Entscheidung über die urspiünglichste Aussprache dfl
tiberieus. a")rTti erfolgen kann , müssen wir vor Allem das Ve
hlÜtniss der spanischen Aussprache zu der tiberiensischen, notoriso
auch bei den Spaniern üblichen Schreibung feststellen. Allerding
sollen nach Pinsker die Spanier keine diitte, sondern die baby^
Ionische Aussprache unseres Wortes besessen haben. Zunächst
jedocli ist es constatirt , dass, die Spanier nicht die habylonischlj^H
sondern die tiberiensische Schreibung befolgten. Pinsker, der <li69^|
natürlich nicht leugnet, sucht die Pifleren/. zwischen Schreibung
und Aussprache durch die einnähme zu erklären, dass die Spanier
überall die Punet^ition des ben ASer wegen ihrer Correctheit adop-
tirt, dabei aber doch eventuell und so in unserem Fall die ba>>y-
Ionische Aussprache beibehalten hiltfcen. Dies sei unseren Falls
um so eher möglich gewesen, als auch sonst das Schwa mobile
eine bestimmte Vocalftlrbung Dach dem folgenden vollen Vocol hin
erhalten habe**). Allein vor Allem fragt es sich: Haben wir über-
l) nCDTJ 110*' "nCO bei Pinsker. Eiiil. In d. b>»hj-I.4iebr PuiatJitions«ya»em
143 Z. 1. 2) blbsia ed. CotistjuU. 1532 Absrliai« «ITÖn -|?13 (p. 88>,
I.yck 1841 p 'ü'p, 3> In der Vorrod« de» "11? s. Hfidonboim "'OB
C^CriSn p. «», 2tt, auch Piiiiker 143 Z. 3 und Oriontali« tnl JuTuboU
II. Iü5. 4) Vgl. ritiskcr, 143 Z 22. 5) Ni»ch Kiinchl ubrijutMit (|j
CiMistAiit NTiDn '^?TIJ ip. 87) ed. Lyck p. 13^p) wiu «uch srlinu Jehud« Chi^
(rSramm. Werke od. Dukes 4. 5. Wt\ kounto dos Sohwn in muerem
nur eine F&rbnng lucb Puthncli biu orbaltvu liMbea.
Phüippi, (Um Zahltnofi ZiPei im Semüüchen.
89
hanpt eine solclie Diflei-<>n7, anziif rkonnen ? Pinsker scheint eine
l8tüt7fl für fi^ma Annahme in der Erkllininf:^ dps C'PTD bei Abraham
Ib. Ezra finden zu wollen. Naeh letzterem nilmlich ist C'rid das
[Feminin zu C^'ip, indem dius Nun durch die Div^essinin^ des t
I Terschlungen ist, ebenso wie das Nun von 12 in ins oder das
iKan in ig«. Aus diesen Worten könnt« man allerdings auf den
[ersten Blick eine Aussprache C^n'^ aus 0*n;il3 zur Zeit b. Ezra's
I erschliessen. Allein wenn sich dieser wohl bewusst war des An-
Jstosses, den die Schreibung c^n'r der Aussprache bot, — denn er
[l>«icht<?t ttusdrücklieh. da.s,g man an einigen Orten 0";n^K gesprochen
80 hatte man doch, falls die Spanier die babylonische Aus-
Fsprache hatten, irgend eine Andeutiuig der Art bei ihm en^'artet^
Idass dieser Anstoss in der spanischen Aussprache des Wortes weg-
jifie}«. Aach scheint uns gewiss, dass er eine babylon. Schreibung
|b«sw. Aussprache wie D'^r»^?2 absolut nicht gekannt hat, sondern
[nur die tiberiensische S^P'i?^ bezw. Öifi^TS. Denn er bemerkt:
"-r^ *rffi:2: csn *^0n N3E)2:i und weiter: rü^^-p^ CJi^b? s'^ürrb O"«!
rsB^ V^n "iwnpt cm tdjt na is^ -s ttiai rfiis? c-piö^. odnr
[«ollte er auch hier nur die tiberiensische Schreibung, aber die
llwbylonische Aussprache gekannt bezw. angewandt haben? Von
[der letzte^ren ist doch nirgends die Rede '). Wir können also seine
Erklärung nur so verstehen, dass «r Q'nd aus C";ri*ffl als die
j nrspränglichere Form ansetzt, aus der erst Q';ritci mit Beibpballmig
I de« Dageach im n, als Bestes der urspHinglicheren Aussprache,
I Terstflininelt ist Damit hätte er die richtige Fahiio aufgefanden,
jdie Kimchi und Parchou wieder vorlassen haben. Demnach kann
I die spanische Aussprache der tiberiens. Schreibung C^nö wenigstens
I Ttu b. Ezra's Zeit nur S'fxvjjm gew»*sen sein. Diese Au.sspraehe
("kennt auch nur Kimchi. Nach ihm erhillt nJlmlich jede littera
|rcrSi3 nach einem Schwa mobile Raphe mit Ausnahme des
tWortes c:rip. Dieses ist aus n";r;c dadurch entslanden. dass
Nun ausfiel, um die Form zu erleichtem, und man dann die
hrta nach dem CIO 1?pc:» pnnctiiie, das p aber mit Dagesch
l lene wie in Ü^FlV punctirt Hess ^bib ^3 riüElS« p ^D l«^obi mKb
J r tS-''52 bD y'n^TZ'D riD*^ i'^rn n"*rr ht *), Wnnn nun aber die
L»pam»che Aussprache §'"töjim jedenfalls das treuste Abbild der tiberien-
I) Wir verst*b«n nicht, wie nach Pin.ikor (144 Z. 18) jforadti in den
Worten eint? Auduntunf^ Akt bsbylon. .\««ipriifhp 2')P1S'3 lippen aoll.
I Kw» will hier dij«h imr dipjcniffon , weiche .ils WX^ fiir ciie Ansiipniclie
B!t3 dai Dllfrosch im XS und Am dadurch bedinKto Hchn-n imibilf; dt»arlbf>n
L AnMbflD. durch den Hinwfis auf du» D^P12l"'a der JonnstcUp widorkgen, wo das
[p dasrv^lrt ist, wShrcnd mnii l»c/w. sie »olbüt (Hie V^rtroter joiu-> inN 23*1;)
Idaa ^*0 Kaphc Iwutix. Kinrn c)(;i>iic>n CJnind für dic»r> vcrsfcliicMlcnie Li'suiiß
•te er ahfT «elbst nicht anKU(ri«hen. 3) Ed. Cvustaot. (p. 111); nd. Lyeit
m
PhiUppiy das Zahlwort Zwei im Semitischen.
Bischen Schreibung ist tind wenn vAigegehen wird, dass ein e»t^im
ebenso notlnvendig ein s'tnjim /.ur Voraussetzimj? hat. als z.
*■ ein 5iiTN: ein Tinr , so werdbD wii* wohl aimfhmen müssen, duL
die Spanier die urspiünglichf , von der paUlstinensisehen Masoli
durch die Schreibung C^ip'tä inteudirt« Auss})riiche btnvuhrt hübe
wahrend das später pahlstinonsisohe und das alncanische CnöK
erst eine spätere Fonn, die sich aber, wio analoge bobriiische Beta
spiele zeigen, laicht aus ilor orsti-ren entwiekoln kountö. diLi*steU^
— Noch kiuin xwffitelhatlL sein , «b dif3 .Spanier das n von C";r)|j
gemäss dem Dagescli in demselben nicht sjiiriii (also s''tjijiiri) ode
aher gemüss dem vorausgehenden Schwa n^obile sjiirirt (also s'^tiijim)
gesprochen, bezw. dio tiheriyns. Masoru die eine odi>i- andere Aiui-
Sprache mit ihrer SchroJbmij,' boixeichne« wollte. In letzterem Falle
könnte man das Dagescli nur als »umnumentum scriptiun" eine
früheren Ausspniche, in der das Dagescli seine Borochtij^ng hatti
also etwa eines D^rp oder Cinro auffassen, wie z, B. Nägebln»
und schon Schul tens thiui. Ziuilk-hst darf man sich fiii- die
[ Autfassung kaum auf Kimchi borul'cn. Denn seine Worte; n-iXiaa
""131 bp laJT rr'Ciii tTrs brauchen nicht bloss von der iSchreibu
I verstanden zu werden. Man könnte doch auch zugleich ^""lajim
mit nicht spirirteni t gesprochen haben nüDC^a p "»D la-'obT niÄb .
Und wemi sich bei ilnn nirgends ein Gegensalz von Sclu'ifl und
Aussprache findet, so liefern seine Worte gerade ein Gegenargunieut
gegen jene Auifassung. Dieselbe hat ferner ziu" notJiweudigen
Vorimssetxung . dass das Dagesch-Zeichen zu einer Zeit aufkam,
wo in Palästina noch eine Aussprache unseres Wortes in Gebrauch
! wiu-, für die sieh di^s Dagesch-Zeichen eignete. Wenn aber die
I Entstehung dieses Zeichens ungelahr in dieselbe Zeit fJillt, in der
' die übrige Punctiition festgestellt ward, und wenn wii- eiiio solche
I Wandlung in der ]>al».')t inensischen AiLssprache und Schreibung do
I masoreüiischcn Zeit , nach der man iu"S|irimgiich ~''ri'(3 gesprocbä
und gtschricliieu, dann aber spiltcr s''tajim gesprochen und C'H
I pnt Beibehaltung des ursprünglichen Dagesch des rt geschriebe
I ifttte , kaum annehmen dürfen , so kann in unserem wie antdogeu
1 Pullen des Dagesch lene nur die Nicbt-Spiration des n in da
I Aussprache bezeichnen. Demnach dürfte als die ui-sprüngliche Ar
spräche der tiberiens. Schreibung u"'.n;$ ein s'tajini anzusetzen sei*
Und gerade von dieser Aussprache aus erklärt sich leicht die gewia
bald entstandene palHstin. Aussprache C'^ncN. indem hier, eben
wegen der imge wohnlichen Unterlassung der' S[iiration nach Schwa^
mobile, noch ein ganz imderer Antrieh z\un Uebergaug au& dfl
einen in die andere, erleichternde Ausspnu-he voili^ als in de
analogen Falle von 2'i"iTX aus ?i'^T , Aus demselben Gnmde spr
, jnan auch biistajim, listajim fl Säm. 18, 21; Jes. U.s; -Tob. 33.il
Gen. 31, 41; 2 Reg. 21,:.; Ex. 2(3, in; Lev. 5.it; E/.. 23, ta), nicfc
j blV'tajim, lis'tajim, d.h. mau ward eben durci» die unregelmUssJge NicUtJ
Bj^iration des n veraiüasst, eine gescldussene Sylbe zu bilden, wodu
Ffiüijtpi, dat Zahboori Ztoei im Semitüchen.
9!
das Dagesch wieder in seine gesetzmässige Function eintrat. Ebenso
spnwiii m&D nicht "«niS-nTp d. i. ma^S'*t6 ^) besw. mas'tö und B^r»iS"'i
tL L mi&S*t6ni be/w. niiS'teni, sondem vnsiki^ (Zach. 4, 12) und uiistöra '
(Jon. 4.11), wie Kiniclii ausdrücklich bezeugt -). d, h. nach der im
Jebriüschen gewöhidiehen Aufgabe des Dag<'st,-li turto vor folgen-
i Schwa mobile zog man das ^ als Scblussconsonaiit zur voraus-
benden Sylbe (vgl. als Analogie •':">«''?i aus '^ri?'^': durch die
ISwischenstufen iiiij'"miiu, iiiijmlni), oder mit anderen Worten, man
»'andelt*' di»s 8chwa mobile in ein iiuiescen."!. Allerdings HndetJ
nnueh auch hier eine Ausnahino von den soustigeu Lautgesetzen j
Jedoch besteht der grosse Unterschied zwijichen beiden Aus- I
aen . dass die in stujim vorhandene lautliehe Anomalie ganz
dastünde, während die von S''tajim sich durch Beispiele im
lebrftischen belegen lilsst Denn so sprach man ja trotz; vorauf-
chenden und zwar vollen Vocals nicht spirLrte.s t nicht nui* inj
ponneu wie rnb'C , rir^d , nr^] , sondern auch in n« und r»n3. j
lleniings sollen nach vielen Forschern die letzteren Formen ent-
[Jer 'att, natatt (Böttcher, Olshausen) oder 'att', natatt* (Ewald,
leke) gelautet haben. Die erstere Annalune ist jedoch unwalir-
cheiulich, insofern die Verdoppekmg einei* Lautes im Auslautet
hörboi' gemacht werden konnte und daher auch yonst stetsi
_ gfeben ist. Die andere kjmn sich allerdings aul" die gewichtigen!
[wtoritJlten eines Chajüg ""j und Kimclii*) stützen, nach denen das
Veit*! von zwei aufe'manderfolgendeii Schwas in der Mitte wie am
ude des Wortes mobile ist. Indess erscheint ims diese Regel^^
Dweit sie das Zusammentreffen zweier Schwas am Ende einesl
Portes betrifft, als eine rein willküi-licho Beütimmimg der jüdischeiil
^nminatiker. Sie selbst müssen schon eine lieihe von Ausnahmen
t]ie««)n Fällen ansetzen. Denn nach Chajng und Kimchi sind in
die beiden auslautenden Suhwa tjuiescentia. Nach Kituclii istd
dasselbe der Fall, sulmkl das folgen<le Wort mit Schwa'
lobile aidaat^it. Schliesslich widnrlegen gerade die SleUen , in
OMA der maüorethischen Functation eine Entscheidung dieser
geholt werden kann, die Annahme der jüdischen Grammatiken]
Denn wo auf eine Doi»pelconsommz am Schlüsse eines Wortes eine '
Üttcni rcs'Ji mit vollem Vocal am Anfang des folgenden Wortes
olgt, hat diese Dagesch lene. So Hiob 31, S7 "in02 PC'n; Jud.
1; K»ch b«bylou PiuicUtiou "'Fi^-np » Piiiskor. 142. 2j E«l Cojwt.
\. SS), ©d. Lyck. p. np»: nn: •{"•'löm ']"'-i«7:3 ann "n-'nca nbni
p^'>PV?'n^ ^tS2 cn"":"«a q-'pai nbtt ^1133 pi n'^rn td^t msra. in
■ 4,11 l»t Aber (1h» cratü Mythen h» "'I^'^'? n"<^^» ^»"f *! Mcthcff-SoUnng
1(» lll«r»' Archiv 1, 207 1 xti erklären .Ij mSH nvmfit HCO cd Duko
"■»•lü tut Otwch do» A. T. bi "^"^^ilTt ISO iU tm 4) Ed. Coiwl (p. 87)J
FhUippi, rioM Zahlt tH^rt Zwn im Semüüchen.
13,3 15 nnb^i ib. v. 5 lan-iV-); Gen. IG, u larib^i; Jes. 49,
•^33^3 rj^iCMT. Die Krkljiranj», welche Kimchi" fai' diese»
seinem Standpunkte aus höchst atiffaliende Dagesuh j?ipht (if
"la 0!? Pnbn^ «bi -»rp2 dt rc^^i '^'■rpi), ist Rir allo anffefiihrl<>n
St-ellen. h^jclislpns mit Ausnahnip dor orstf'n, nicht stichhaltig, Kiinchi
widerspricht sich übrigftns splhst. wpnii fr hm-nach als Grund für die
Setzung des Schwas unter den Schlussconsonanten in Fallen wie
ri^^i, i^nn, n'^sT argieht: K^m Kiüa mip: n-'ssbiö niKmu -»a
Ni'«a MN'n: nl: wma pittn m^n p it3d -npr p ea JiK-is n3 __
Jedenfalls kann aus der blossen Setzun*? des Schwas unt^r den
iSchlussconsonanten noch nicht auf che Aussprache desselhoti mit
dem Halbvocal geschlossen werden, Pas geht auch mit Evidenz
aus Schreibungen wie rriblö, nr'na hei'vor, die wohl nie ^älah.
ISma'at" gesprochen sind. Und wonn wir nun aus der Ausspri
salühat schliesseii können , dass man rnbiö urspriinglich aioh'
Salaht" sondeni salaht gesprochen, da hei der ei*steren Aussprache
der Gnmd für die Aimalime eine.^ Hülfsvocals. eigentlicb ganz weg-
tiele, und wenn weiter die oben angetuhrte Punctation der Maso:
entschieden für die vollständige Vocallosigkoit auch des zwei'
von zwei mit Sehwa punctirien Schlusscoiisonanten eines Wo
Zeiigniss ablegt, — so glauben wir den vollständigen Beweis ge|
Annahme Chajüg's und Kimchi's erbracht zu haben *). F
sere Auffassung spricht aber auch , dass in der babylonisch
Punclation in allen in Redf> stehenden Fällen das Schwa unter
dem schliessenden Consonimten des Wortes fehU. Hier linden wi
sowohl nb^p, ";2'*, als auch rr\DVi, n?^li;, PK punctirt*), p»,
könnte also nach dem Gesagten höchstens att, nätatt gelautet habi
Und wenn das nicht möglich, wie wir schon oben gezeigt, so bleil
nur die Salähat gair^ paralh^e Aussprache at, nStiit übrig. Di
Dagpsch soll in allen diesen Filllen unzeigen, dass mmi trotz vomi
gehenden Vocals das t nicht spirirt zu spreeht»n hat, während ilas
tSchwa verhüten soll, das Dageseh wegen des voraufgehenden Voc
für Dageseh forte zu halten, da das Wort hier überall eben ni
auf einen Consonant^ui schliesst*).
Nachdem wir die ursprüngliche Aussprache der tiheriei
sischen Form CPd festgestellt, bleibt nns noch übrig, die
schon obon aufgeworfene Frage nach dem Wrhältmss dieser «u
der babylonischen O^nc zu beantworten. Wir haben schon erki
n Vjfl. Dplitxsch. Comm, üb d. «ilom Spruchh. 493 Aum 1, 2» Uobr1_
hellen juiilore jQ<H»ctio GrammAtikpr ]u (iljii^cii Fällen krleitlifiin.s bcido Sehn
ftlr qitiosi-vritla urklürt. 3) AUcnlini:« soll nndi Nölileku (Lit. Centnil]
ia7fi p. 1257) die hnbyl Schrdbiiinf P|"f wio PK violbMclit einen klein
UnfnfbchJed in der Au.^.->iira(-he nndr^titc« Ahor Hiicb In den frdlich vrrhültnli
mlssig sellcui^n Srhrollmnjjfn rrCO? l'iid wenn k«nin in den lobitfirtin,
doch wohl Hiieli nicht in den «rslyrcn, 1 ) Aohnlii-b Lniid , priucipl«
Hebrow grHnimnr § 34 b
D^P'd niu- aus D^n:d, und nicht etwa aus O'^na.iö abgeleitet
äen darf. Nach Ewald § 7yc soll nun in einigeu seltenen
[Fällen ein weiches n im Hehr, ahpralloii; dies soll uuch in C"*P5ü
l^<*funden hahen, und aul' diesem Wege C^nä eutütaeiden sein.
log lilsst Böttcher § 2G3, 4 Q*n'^ auä D;:n:d durch Ausstossimg
des n hervorgegangen sein. Im Gnmde nehmen dasselbe schon
^imchi und Parchon an, Demi beide gehen für die Erkliüung
von 0*nTS von der Form 0>7i?^? aus, welche durch Ausfall des u
Lin C*nd geworden sei '). Aljer ein solches Ähprallen bezw* Aus-
j«tossung eines n ist im Hehr, unerhöi-t Ewald berul't sich dafür
Iswar auf Beispiele wie T'iia'i statt T'^33?fi. Doch ist in diesem
rF«lle wohl einfach die dui'ch Assimilation des n an das folgende
\h bewirkte Verdoppelung des letzteren wegen des Schwa mobile
ehoben. C"^nd dürfte daher aus D'^P3^ ßiir durch die
eUtofe des bäbylun. D"}ri'Ä isu erklären sein-), indem in der
pSt'hnellefi Aussprache des gewöhnlichen Lehens bbüw. zur Er-
l«iclitenuig der Ausspruche ehies vielangewandten Wortes das
6ch forte aufgegeben und m der nunmehi- otfeneii Vort.on-Sylbe
att des vollen Vüculs i ein .Schwa mobile gesprochen ward(s. p. 43).
I^ehniich erklllren die Entstehung desselben schon Schultens und
Lttxjttttto. Denn wenn auch D>7i:ü nicht ninfin miub wur, wie
P«rehon meint^ imd auch Pinsker Um'echt hat, wenn er behauptet:
^-!*n3 vn 'zzb r\-p'"^'a- n« nnsn c:ii3b by nop nninc, so
dürfte doch das uumittelbare Zusaiiinientreffeu des s mit den beiden
liv erwandten t in cnd der Hclmelügkeit der Aussprache
8«rUch gewesen sein ^J. Die Aufgabe eines Dagesch forte ohne
Ersatxdehnung vor folgendem vullen Vocal, wie sie hier vorliegt,
ttdet sich aber, insbesondere bei vielgebrauchten Wörtern, im Hehr,
vie auch in den anderen Dialecten, gai* nicht selten. 80 lesen
vir im i^uf&x stets ia bezw. i7i contrahirt aus nizn , ni^n :
1-^ , bezw. n3 ., contrahirt aus n;n-_ (vgl. auch 1 Keg. 7,37
!?3tT__); femer n:nN statt HiFi^ (das sich übrigens auch in ehiigwi
Codices tindet). Die babylonische Punctation liisst aber das Dagesch
orte schon last stets auch im Öeparat-Pronom niin, nzn weg,
so wie in nw© (tiberiens. msi») und n2N (tiberieus. niNJ*), uud
den Suffixformen mit sogenanntem Nun epentheticum wie '^z^
l) t'uukHt aehüiut riüiidilich diu 3D3 des Kimchi ganz im Sinno dos rbSPH
k fcJan Ki'liuat KU haljtiu, wenn nncli ihm kimcLi'ü Muinau^ ^owvaen seilt
80 *uch Noldt'ke, Lit«r- Cciivrwlbl. 180.1 jj lulL». 3) Ebuu-su ist Jo». 22,10:
» liCririT (dd^^uj^ou 1~rri Ka 22,22) oiitsUmdeu. Zu VörglüicUeil
•oeh mIii diM Uirg. fitr^M. syr. jlbj/ (Ewn}d, Abh. z. uHout. LU. 88>,
den «n* der nocb douelieu vxLttirtMidou Parni Mriri^ (aa^ MPri.K, gleicb-
nio«h »orhfcndou), *}T. jlbü/. 4) PUisker, lüä; vgL IJus. 7, 13 od. Strack.
Phäippt, tiru Zaiiltpnrt Ztpei im Semitischen.
u
«= tiberiens. n^, 13^ = tib. '»3—, ns^r- = tih. n: — ').
dem Arabischen gehört beiispielsweise hierher J-. '^ statt ^ '«i^
O. statt ik-j.*), j^ statt ^^j doch wohl = orain. tsw, au3 man
-f hü, jus statt ;3>-^')' uljrigens wohl auch ^^ statt ji^ (vgl.
hemmall, himmö, hömü)*). Dass aber ä\e Explosiv-Aussprache dea^y
t in ätajim nur ein Rest üar ■m-sprünglichen Aussprache kitlAJid^H
ist, kann um so wonij^er bezweifelt werden, als sieh in dnn schon^*
angeführten Deispielen at. ?iiJatat etc. dus lautlich uiiinotivirte
. Dagesch lene des Schlussconsonantpn noi- auf eine entsprechendo
l Weise erklären lässt *), Treifende Anultigleen zu diesen lautlichen
Vorgängen im Hehr, bietet übrigens das Syrische. Denn auch die
Syrer sprechen Ijj/ at aus, obwohl der Regel gemiss nach Auf-
hebung der Verdoppelung am Sehluss event. Öpiration des Schluss-
con8oaant«n eintritt. Die oceidentalischen Syrer haben ahetj
hekanntlic}i überall auch schon im Inlaut dii* ursprüngliche Ver
doppelung eines Consonanteu aulgegeben, aber stets die Ursprung
lieh durch diese bedingte Nieht-Siiiration des lietreüenden Con«
sonanten beibehalten ^). Eine besonders schlagende Parallele speeie
1> Hab. 1,7. 1»; 3.J6; Jcs. 7,(t; Hos. 2.5. it; 6.S; 7,13; 8,4; lO.tS;"
1 14,6. 9; Jo. 2,11 in tlnii Auygnbon vr'w im Cml. retrop. selbut. V^l. nber and
ob. 86 Anm. die Fillo, wo hich iioclr Dat:. forte findet. Ebenso Milt im ÜHbjrjy
Dttg. forto in n«ispielen wie VZ'^ (si. 1131) 13*T* otc., «. Strack, Aduut. erid
OSl XU Jpr. 47,6 lind 031 au Micha 1,16 Aiulero Bt<i«piolo, wo da» Dofz. forte'
und »war nidit in der Tonsylbp im CfMl. babyl. fohlt, bei Strack zu Ea. 8,10
und Uüs. 7,4- 2> MulWss«! »il . ir^, 3> Flpwclior. BB dnr K. S. G. der
WW. 1866 p. 336 838. 4) VrI Kr dio Vul^'ärsprachp *>«vvnlikS. MorgPid.
.Foneh. 151. b) Kiwas tjuiix Aimlrtpw* zcipt sirli iibrigjtuis in dnn hcbr.
tieu, wo amgekübrt naili Schwa quiosuoi)» dus, l>ii^jo*ch Iwno im Aiifnng
annanton doT folgonden Sylbe folüt, weil uvsprüngiu-h dorn botroffondon (Jonsaii
oin Vocal vorborginj; 6) Nai-h Morx Kiklinn iihritjnn* «wjwob] dio oriciil
tri«» ovddont. 8)Tor die Vorduppelani; niif^'o^'PibGa utiü boiilc dnilir die EnaU»
di'liiiung des vonuifgobitnilcn Voral» hali«n t«intri<lrMi lM.>v>M>n (.m,. I. c. 58). Das
eine Ut abor so fubeli wie diu* andere. Sobuii Ewald hat darauf liingcwiAsen,
J dass dio SjTor boi Aufhobung der Verdopifplung dtm voraufgohpudon Vocalo
■eino ur»prtingtit.-li<j Kürze bewahrt Imbon (Abli z. oritmt. und bibl. Lit 87 07)
und Merx selbüt ^cbt freilich im Witicrsprach mit sich selbst p. C4 an , dunn
mau h»dkta statt h^diittH go<>priH*hen. I>i<>< HiVibehaltun^ dor Verdoppelung ut
Ab«r gorade cino der vorzüglichsten EigonlLiimlk'lik.eitt>n d«« Oütsyriichpii im
Verhiltiuis suiu Wettsyrüclien (s. Juuni. Asiui 18i2 T. XIX. 444 464; auch
Kfildcko, Nensyr. Gr 26). Wonu Morx bich auf ust»yriÄcho Schreibungen vio
|C&/ beruft, ao beweiseti die«« nur, dass man ontsyrisoh el6wp fUr elaow«,
nicht clawwe gosprocben; au wird aber im östsyriscbon bekanntlich ^cwöbnUc
•a t , gcachricbeu O-^ auMinniBngPzögtin. lo Fillcn aber wie ^\«A3
if, da»
im
trrro bildet endlich das syrische Jjy a ^^ westaramäisch
irt?» worauf auch sonst sclinn aiil'merksam gemacht, ist. Denn
ist nicht nur troiz Aufliehung der urspiTiDglir^htn Ver-
ilung das Dageseh lene bezw. KuSäjd erhalten , sondcni auch, ,
iro S^Tischen sonst nicht gewölmlich *) , nach Aufhebung
er Verdoppelung der Vocul der nunmehr offenen Sylbe aus-
efallen. Wie aber aus O^rd sich 2";rn?x entwickelte, so aus
Jbjk hier JbtJk/, das sich schon im Altsyr. findet,, im Neusyr. aber
^t! gewöhnliche Masculin-Form ist. Und wie man hebr. O^Fiffla
[■{irach , 80 syrisch )-J\a.o , JfcsJtl . Wir erhalten daher die voll-
klt&ndige Gleichung: hebr. E":rd J Q';P'U3 (a>7itli6t) = aramiüscU
] ^^^ 5 \hjL ()6»jlV) . Das Dageseh in D^nd imd den analogen '
ßeütpiflen ist fllso ganz dem syrischen Xu^äjä in JISa.. j^-|o
ra vergleichen und daher als Dageseh lene äu beKeichnen, — wenn
?s auch Dageseh lene nur als liest eines ursprünglichen Dageseh
forte ist- -). — Eine andere Frage ist noch, ob nicht vielleicht in 1
3 Ualtil, liegt oinfkeh eine in osUyrischen Munascripten gar nicht
witou« Verwecliselunjf von -^— mit -7- vor (vgl. a. B. Bar Ali od, HofiTmanu
< 2 Ifi V^/y Z. 12 ^/, Z, 15 l^/ und Nöldeko, Heus. Gr. 3 ff), Sie
*tlUlrt neh daraus, üim man im OatsyriAchen scboii uft in gie«cblo«»enor Sylba
■"iprfinjcliche LAqgen klint« und z. B. , n^'SA oder \ikft^ wio 'älmin und
Vlipneh (Tgl. IHa. 4,8l N^Q», imdore Hd«. ««^?; 3,1« VT}tn) and
■va «ucb Mbon -'^^^^ iiciiriDb. Daher ward den gowölinlichen Schroibtini
i BMletttuii^ <i(»> J^ aukl&r und »ie gebrauchten es goIegentUch »uch »ubou
\l In dieaem FbU Ist <lle Aafhvbung der Ventoppplung im Inlaut allgemein
*h; donn auch da* Ost^jT. hat j£sA . Sie hut ilaliur in einer vifl früberoti
d« «lattgefHiideu al« dir* ullgpiuoiiio im Wust^j^iücbou, wosstialb auch dur
dft« VocnU unscron KiiUa s«hr orkhirlich Ut. Kbcnj* gi-hürt die sporn-
Eb Aufhebung der Vurduppolung mit Ersatiidohnuiig in allen syr. I>lalocton j
In )')sx. j ♦*; "'"""■ fr'"«""0" 2oit sn (Noid., Mjind. Gr. % 18). 2) Stillte
Khrigeii« niolil in ganz lihrdichor Wci^ß, »pecloU in d4>r Woiau ü(^ hobr,
"'^19» '^ ^**'^ besprochene hobr.aram. 0^r3, „ -N"^i hiichst einfach crklÄren
UwniT So viol steht heute ja fest, da.Ha der Vocal dos b ein lang«« » ist (vgL
x Archiv I, 6C. 4. 17). l>a nun im Ib-br. »lud Aram dio Zusummcnziphung
%i zu & gAT nicht a4)ltiM) ist, so küiinW man aimehmon. da.v< allerdings 1
in einer »dir fruhnn Zeit , wn >.itli llijbr und Aram noch nicht achiirf j
dert hatten, und wo «inorsviU Ata* amm.-liobr SpimUunfigcüotz schon'
;etri»U!n war, andcrcrMita aber dio Dipblungo ai und uu noch allgomein
96
PhiUppiy das Zaidwort Ztoei am Se7nitisc}i&n~
allen diesen hebr, Beispielen eine besonder© Veranlassung zur Er-
haltung des Dagesch lene als Restes der urspriingllcLen Aussprache
vorlag. Und diese Frage scheint uns in der That bejaht werden
zu müssen. Eimiml erhielt sieb nümlich iu allen diesen PiÜlen
die ursprüngliche Form neben der erst daraus entwickelten noch
lange im Gebrauch. Denn was unser Zahlwort betrifft, so bietet
ja die babylonische Punctation noch fast ausschliesslich dag ur-
sprünglichere a";nTS 0 ".ud ebenso kennen die heutigen Samaritiuier
nur diese Auiispniche. Neben fin sprach man aber bis in die
Zeit der lebenden Si>racbe noch *'riN, und ebenso neben r'^-?*'
nnbffi. Denn nicht nur finden sich solche Formen noch "spora<
in der tiberiensischen I'unctution (wie nriD^a Jer. 13,25), send
diese ursprünglicheren Fonueti sind wieder in der babylon.
tation die gewöhnlicheren *). Endlich finden sich abt^r neben "ir
noch gewöhnlicher Formen wie nD; , T)^ , "ija; . .Sodann existir
in der Sprache noch st«ts Foiinen wie nri» neben PN, Ftn: neben
nn:, nnb;b neben nnbic. Beide Momente bewirkten aber erklär-
s-t'»s-» ' ~ ' J
ßcher Weise, dass sich in den degeueriiieu Fonmen die Eriuueniug
an die ursprüngliche Härte der bez. t-Lautc frisch erhielt, und
sich so die nicht siiirirte Aussprache des t festsetzte, trotzdem dass
die urspmnglichen Bedingungen, die sie erforderten, nicht mehr
vorhanden waicn. Erst ein einziges Mal ist das Dagesch lene is^_
n von S'^ritb geseh wunden, nämlich in der Phrase "»3^? '*r\XSU Jxxt^M
Ihio ToUo AttBSinnche besju»en, unii ilalter auch iiucli im Hebr. der aof li»
fülgendo Conson. üicht »pirirt ge8ijr«»chüii wartl — das ai vom Brsprüuglicb
D'*n^3, ^^bu3 ZI1 & zumunmengezu^on wnnlo, dftbei aber dem t iseiuc
tprtinglicho üxplosive Attnpr&che gewahrt blieb, hauptjiJichUclj wolU woil
im iJinguL noch immer 'hk^^ ^1^ ^^- sprach. Iliasio uralte Aoaspracho de*
Plurals hat sich diuiu auch im ;ipätcrcn Hubr erhalton, ubwohl man hier
Singul. der allgomoiuen Uogol folgend P"*!?» '^^''^ ete sagte. Nur diLi
PaUUt hat nach Analogie des Singnlan spttter _ «fck«3 (lies b£tSi)) gol
(ZDMO XXII. 457. 479). Wir dOrflen nlso nicht bütiim (-u), sondern b&tll
(-n) au-iÄUsprechtMi habon
It Ueber die wenigen Ansnahmcu von dieser Piinctation s. Pinskor, 14i^
auch ZDMÜ XXVIII, 487. 2f Auf lieinwi Kall gonügt für dio Erklüri
Vüu FornoL-n wie Zpnbffi die Burufuug auf dic> furtivo Natur des IliirMpathucli
Denn abgosohon dkvuu , das* damit noch iiielit daa Dagesch lent^ iii Furmou
wie PK, O^ri^ erklärt wäre und man diese F&lle doch kaum von den aiideron
trenaen darf, ist da» & in rinpiD doch gowis* nicht furtiver als ein Schw»
mobile, und d«a t in "^jn"^ gowiw iddil furtiver tii das k in IJfri oder das * I
31*3, ^"^12? ^'* *i*''^ ililfsrocftl schon Spiration dar folgondeu Muta bo
hat. Nach Aiialogie von "IH*^ wäre da» allardings nicht uothig gewesen;
leicht hat ea darin «eiuen tlrund , das» man noch häollg "^n^ neben "^f
sttsXs aber schon 3*11^ sprach. Man beachte , daas gerade bei H der Hil&v
in solchen Fällen noch oft fehlt (^Ewald 126).
]
^dtippt, dag Zafttttort ^wei im SemUinehen,
97
fB,s»f wo wir ein ""Fi«a erwarten sollten*). Der Grund fiii- diese
brnsweise Spiration des t dürft* durin zu suchen sein, duss
pm t voniutgehende Schwu mobile durch das im d erhaltene
OlgeBch fort^ mehr Ki-aft und DeutliLhkfit erhielt und d«diir»ihi
•dbst hier seine sonst stets auf die folgende Explosiva ausgeübte
Spibmtionskmft wieder gewann. Denn duHS das Dagesch forte diesen
fiaflnss auf ein folgendos 8chwa mobile ausübt, sehen wir daran,
daas die Spniche, wo sie eben ein Schwa mobile vernehmbarer
anoben will, den voraufgehenden Consonanten dagessirt , — das
MgMiatmte Dagesch forte dirimens, vgl. '^p/rn Jes. 57,«;, auch
ichreibungen wie "»bsB Zach. 4,i» st "'Vsc.
Das Hebrüische bietet nach alledem nur noch Formen, welche
if das ans Sinataini schon contrahirte Sintaim zurückgehen. Und
l^mn non alle hier in Betraebt kommenden semitischen Dialeete
I <üe in derselben Weise contrahirte Feniiniiifonn unseres Zahlwortes
entweder ausschliesslich (Hebr. und Aram.) oder doch neben der
mA nicht contrahirten ( Arab.) besitzen , so liegt die Annahme
tiahe, dftss diese Contraction sich vielleicht schon in der semitischen
•ttuüiIsj» räche volbtogen, und vielleicht schon hier die kuriere
?'*nxi neben der lu-sprünglichen längeren existirt habe. Vgl. für]
solche schon ursemit. Contractionen : jaktul aus ja^atul (ZDMO
XXIX, 173». jankatil aus janakafil und wohl auch bintu aus binatu -).
XI II. Fassen wir das Resultat unserer Untersuchung kurz
wsainnien.
Schon die semitische tTrundsprache hat ein Zaidwort Zweij
fcWMsen, Dieses ist ausgegangen von einem Nomen tinj in der
Bedeutung: Falte, Beuge, Faltung, Beugung oder Gefaltetes, CSe-
Wogtes, das aber schon in der Grundsprache zu iin verstümmelt
•*rt Vielleicht hat schon dieser Öingulur im Sinne des Gefalteten
oder (iebeugten, oder ei-st der von ihm aus gebildet« Dual, der
Wi^ränglich die beiden gefalteten be/w. gebeugten Theilti der
i'ÄJte, Beuge etc. bezeichnete, die Bedeutung der Zwelzuhl erhalten.
JbdenfnJls hat sich aber schon in der semitischen Grundsprache
Duid des Wortes zur Bezeichnung unserer Zahl festgesetzt]
er hat für das Masculinum gelautet: tinainft bezw. tinairnft,
1> C«brig»n» lesen nuclj Jon. 4,ii einige Ildss. iiiitli Norxi D''nS?3, und
AOrh rtip kldii« Hd» Piibikprs (1*2). DIphc UeLnpietu «i'igoii Büch,*diiss diu
lorto iu D^ri© uidi» etwtt erst iu «mpr Zeit vurloriT» gitijf, wo die
Gofäiil mrhr von dem tlnind ilur Spiration der li<toriie nEDl33
Xj W«'i«lgstetu findet .sicli iiufli hii«r die cojitrnliirtü Furni schon in
DialMTten; so «wnh. bint fiK-liL-n ibrjiin, biinj. wohl liinl odi»r bilt, assyr.
Lini (n«b«t> biixit), bcbr. bat, arnm. bTKt wohl aus bnrt. Umk^'K*^"^ niclit Furmoti
win «tJ'Ta uUli KPI"^:»-, denn vgl- wamaiwhe Fonneii wio )I.Ä^ «**"
y •,"v r U...1 b«brii«clns will n-'O'iri von Onn, D""E?73, eülIi nilKa, D"'3«T f>tc
* Hd XX XII 1
PhUippiy (las ZahliDort Zwei m
98
für das Ferainiiiiun tinatainfi bezw. tinaUiinÄ, Vielleicht hat
RtLhoJi jetzt für das Feminin danebt?n die cutitrahirte Fumi tintuiiiä
bezw. tiiituiiJiA gebildet. Die südhemitisthen Diaiect« hüben nun
die ttul" ainä ausj^ohfinden Fi.ninen behalten und so ist denn im
Arabischen und Hiiu j arischen , die uoeh das ursemitische Wort
für unsere ZiUil besitzen, während das Aethiopisch© «in luiderfs
bubstituirt hat, aus tinaini geworden arab. 'itnaini , himj. itnA (?)
und aus tLiiataina bexw. tint4iJnä arab. 'itnataini bezw. tiiitjiini, liiny.
tint6, tittß. Daneben haben sich dann aut' arabischem Boden uoeh
die Fünuen 'itiuuii und 'ituatäni bezw. üntäni entwickelt. Die nurd-
semitischen Dtalecte haben da^'egen die auf airua ausgehenden
Fonmeii aus ^der Grundsprache herübergenonimen, und so wurde
aus tinainia hebräisch sinaini . ^*najini (vgl. |iht:ieuicisch ?j"'n<!mj),
aramäisch tinaiiu, t'n6n, t'ren, aus iinatainia bezw, tiutainul hebrUisch
.^inatiiim bezw. sintiiira, ^ittajiiii und s'tajini, ararniüsch tinataini bezw.
tintaini, tint^u mid sodann nach jVjmlogie der Mascuiinlbrtii tirten,
üuien. Zugb-ich dürite aus luiserer Untersuchung mit Sicherheit
hervorgelieri, dass das semitische Zahlwort für Zwei in absolut
keiiietn vei'wandtschaftlichen Zusammeuhiuig mit dem eutspreci
den indogermanischen Ziüilwoit steht ■). Nur das haben sie
einander gemein, dass sie in beiden Gruiiikprachen in der D
form erscheinen. Dagegen dürfte yher eine Verwandtscliaft zwiso
dem semitischeu Zahlwort mid dem altilgypt. son(ui} , kopt. suui
fem. snut ouaunehmeu sein. Doch liegt diese Frage ausaerh;
der Grenzen unserer Untersuchung.
1) Beiiffy, Da* indo^icrmnii. Tlioina Jos Ziililwtirtos Zwoi ist Du
der G. G. d, WW. Ib7ij»,
räkrtica.
Von
Sfeg^rried tiotdsctimiat.
1 . ana.
HäI», S. 31 hat Weber eine Reihe von Wörtern zusammen-
«ttJll. die, im Gegensatz au der im Prülqi meistens — freilich
idit auAUiihraslüs — herrschenden (juustjtnz der urspmnglirhen
r^UiuitiUlt, an St-elle etymologischer Doppekünsuniuiz einfache, ohne
■Ais&txdehuulig, zeigen. Einige derselben fallen hinweg durch die
btasereu Lesarten oder die richtigeren Öaiivslql-Uebersetzungeii des
, 8pMlt».r (ZDMG XXVill. 345 ff.) vom Hertiusgeber veröffentlicliten
|friti8cben Apparats: so anaJiä^ anud^), sahhamiri^ »amdasana'j
HflÄ, nihaaana , erledigt sich , wenn man statt W.'ü Ableitiuig (von
Hiyharsk) die von Vararuci, Hemaciuidru und einem der Öcholiasten
*» 8efu gebotene (von rnktuh) annimmt. Mehrere aber sind dmch
ae ililuhgkint in verschiedenen Texten, durch das Metiiim und
Uch iiua Zeugiii&s der Grammatiker so gesichert und zugleich vcm
evidenter Etymologie, dass durch sie das Vorkt«nmien solcher
^Arkürzangen voLUtündig bewiesen wird: so samuha -- aammuklia,
= manye^ pua'^) ^^^ piouc/t (aUe 3 auch bei Hern, und in
'•tu). Zu den bisher unerschütterten Belegen gehört auch ana ^=
das sich neben der in der Literatur massenhaft vorkummen-
und VMn den Grammatikern ausschliesslich anerkiumteu Form
*?^ einmal (da unahä =^ anyaihu weggefallen ibt), nämlich in
*Wn Conipusitmu anakiaa =^ anyahrdaya , Häla 4 1 , huden soll :
<Ub Metrum wie der kritische Apparat bestutigen die Lesart.
1) aiuM» kiimc übrigens, mwU wiiui os richtig wäru, iüur iiiclit in Ho-
Ikctit, lü di« iJuppelconsuimia liuiu Anlaut ile» sweiteu Gliodos olueit Cum-
HUlQM BUlJCllürt
Xi Klit don ufitprüuglieiion Na.>i!Ü diaacr Wurzel giuht ust unsmur dum Zuu^;-
l'^ dar £t)'TUuln|2:io lukd lleinuouidru's i puitHui IV. lOtii ituclt oiliuii mcrk-
~PArdi^ti Uttii^ iu dur Sain »k r t- Literutur: humadova, tar. 72. Ü'A, Iwt ue
eioor FHJtft-Vurlago liiu-ubcrgvuommoii : Likhaiy utpuiutayati ca. ct. PW. Y
whtf tupiimay.
1'
100
Goldtchmidt, Ptakrliea.
Hem. n. 190 lehrt ana als eine Pi-akft-Fonn für nan, also
fiir na oder für das a privatirum, dos ja als eine Modifikation von
na gilt (Pmi. VI, 3. 73). Für welche» von beiden, sa^ dos sütra
nicht., und auch die abgerissenen Wort« des Beispiels; önac««'*«"« ^H
uviunayUi, obgleich sie mir ain natürlichsten aui' die Auii'assun^H
ucintüavi ajdnafi zu führen scheinen, sind nicht durchaus ent-
scheidend und in der Thut, wie die Wüiitrenntuig zeigt, von Pisch
in dem andeni Sinne aufgefasst worden. Das Folgende soll zeige
das ana in Wahrhtdt = « ist, aber nie == ani/a , mid dikss,
imnier es so übersetzt wird, ein Missverständniss der Öcholia
vorliegt.
Hein XL (]4, als Bilvana, um SltA au Ränia's Tod glauben
machen, ihr den durch Zauberei nauh gebildeten Kopf dessell
bringen lilsst, heisst es: sie erblickte
gcdta-ruhiruddha-lahuam
anaJiiaüm<müia-(draam. Räma-siro \\
,den Kopf Rfl-mas, den dui'eh Blutverlu.st um die Hälfte leichteni,
bewusstlosen , dessen Augensterne weit offen stunden." Diö TidH
dition in iluren verschiedenen Zweigen Ist über (liese Auffassanj^B
wie über den Text^ VülLkonimen einig: 11-): ahrdayam acaüattydd
anabhiprdyavi ; S : gatacüta- ; nur K überliefert ausser unserer
Erklärung unter der Form einer Variante noch eine andere, die
deutlich den Stempel eines liiterpretutions-Kunststücks trägt: athl^m
vd anadkikoiimilücUdrakam lii pdünth. ^^
XI. 19, 20: RAvana, durch seine unerwiderte Leidenschaft in
den Zustand der Geistesabwesenlieit {i^ünyahrdayatva R) gerathen^
redet mid handelt unsinnig in Gegenwart seiner von £ifer8U0]|^|
gereizten Frauen imd hält den Ausdruck des Zorns in ihren G^^
siebtem für Zeichen der Liebe : anahitio vi ptätiam . . . ahinandm
DaJiavaano . . . pulaiam || l^t [j ,iind in (resp. trotz) seiner Geistes-
abwesenheit macht der Zehaköptige den Geliebten Conipliniente über
ilire (zornigen) Blicke". S: sa hi günyo 'pi ftTdd\ K: aiiaJtrdayah
1 ahrdaya ity arthah | cUha vd anyahrdayaa (Ms. aiianyn^) savn
api I präJerlalakshanasydtanh'yiiTn *} (Üs. pra^} etat \ und spater :
ährdayo 'py anyatrahrdayo 'py abhinandati. K : iiitdyalaciU
tvdd anyahrdayalt.
1) So allo Quellen, PSscliol pmondirt '^iam; warum?
2} Div im WrlauT litlrton IlsiiiiJücliirit\eu, Tes\t |liindj»chriftcn-Cluscn sind
folgendo: C: Colelirooko'.s Ms.. dtMi T«xt entlijütcnd. A. D. 1506 (»- o XXVUL
S. 498) C*: »odcme, indiroct von dcm&ctbeii Orij»!«*! stAmmoudo , aber viel
geringem AbacLrifl, vou Bühler Hir da» Bombny Ooveniment hosorgt, A. D.
1874 (s. MonaUthor der Uorl. Akad 1874, 8 'JH'J) K: dio Kecciislon de*
RÄitmdAKÄ. Text. chAyA und Comnic^ntar, In 4 Mss (R"l»H'>, diu» iütrsic. Dr F ü
11*11 gehörig, von A. D. 1631. K: die »üdlichtj Rcecnsiun, von Kr^hn« com-
nieutirt, blos« chkyk und CommetitAr, moderuo Telu^diaudschrift, vou iir. Bu
mhf geachenkt S: dio Saruti» diu Berliner M» Ch 437.
3; cf. Fischöl de gmmm. Präer. ä. 4,
Ooltüchmidt, Prdfrrtica.
toi
haaaX khanam appdnam
anahtaa-visajjiäsana-'niattantam \\ 20 ||
««r lacht einen Augenblick sieb seihst aus, Indem er tu seinetn
dtf Geistesabwosenheit verlassenen Sitze zni-ück kehrt". S: awia-]
mat^aJctagrhitapithaprahtham \ (Ms, amara^) ; K : ahrdai/atvdd ') '
WÜwrntäsanam \ R: anifohrdoyena SüdrtLpdvyagatactttalvena
w^aktam . . . yad äsanam etc.
Obgleich in den beiden letzten Filllen die Tradition SL*hwtmkt
ttnd auch anya einen pas.sabeln Sinn giebt , kann uns doch auch ^
lier nur diejenige Erklänuig genüg€m, die auf alle 3 Stellen passt.
Dasselbe gilt nntürlich von HAla 41 : man soll sein Hei'z an keinen
Herzlosen verschenken.
X. 2 heissen die Gipfel des Suvela: ratnd vi avacchunnd
«selbst von der Sonne nicht beta-etea". So C; R (und, was für
die Kritik nicht ins Gewicht Mit, C^) liest anucckunnä = anul-
kshunndh = ürdhvnm andkräntdk; S, die hier frei übersetxt,
kommt nicht in Betracht ; K hat In der Ueberset/ung anava'
k'shunnd^, nachher aber, bei der Wtedtrholung des Woites ini Com-
I meutar . okshunnd/t — woraus mit Sicherheit nur folgt, dass er
^Laicht anucrhunnd las, seine Lesung (ob ano" oder ana^) aber
^Htwpifelhoi't bleibt. Da nun offenbar anacchunna ebenso leicht
^Bficbreibfehler für anu'^ sein kann, wie anu® eine Conjectur für
^^dM ttiiverst-andene ana^ (wie sich deren viele bei K finden), so
I llnt sich zwischen beiden Lesarten nur entscheiden, wenn etwa
I geicigt werden kann . dass das Compositum ucchund überhaupt
I oder in dem hier notbwendigeu Sinuc uimiöglich ist.
Ohne Prllposition kommt chund noch einmal im Setu vor *),
DL 70: cAundatUi jaUha vanüie (sie) ,wo sie die Pfade beketen";
sonst stöts mit rwa. X, 55 in einer Schilderung der täuschenden
Wiricung des Mondlichts:
occhundai^) visaftkmn
jonhä-nwahn-bhariuin thalnm mtva vwaram ||
aueusvull . wi«? aiil' festen Boden, wird in ein von der Fluth
ondliohts eifülltes Loch getreten". XIll. 19; occhundavti*)
parcnn padvam | (:= pauruahum babhavjith K) ,si(? be-
Jtigon die vom Gegner geilusseite Kraft*. XT. 111 sieht SltA
Kopf Rilma's nisditrocchunvifi - mahi - tdn - pahohmtam || ,vön
N»chtwaüdleru getreten^) auf dem Boden rollen". XIU. 63:
1> So im iVjtnm, in der cli&yA i]it(ifeg«n onf/a**: dioss ist aiurweifellmfll ver-
briebrn, woit anya im Comin. mit anyaira odor Ähnlich erklärt a&in würde,
t) D«r Wortindex icuin Sotu. dessen ich mich hier b«diono, ist von Pnul
»IdAchmidt nach dem Berliner Vif, »Hein angelegt and von mir, u»i*h Ft!«t-
de* T«zt«ft, rcvidirt und vorvoUatäudigt worden. Ich werde ihn mit
AwgAbe des 8«ta vurüflcutlichen.
9) ü mhwndat
4) Coemadanii, lies ''ccluintlu^ ^=^ Mo verdunkeln; cf. auch Uem. IV. 160 r. L
ft) BS erküren fTiUchlich krtia, lüna
m
Goldaehmidty fVaJertfca,
occhunna-duggama-pahd ,sie, welche tmwegsame Pfade betrete;
XV. 13 heissi es von dem goldnen Wall LaDkft's: occhunnn
rai - raha - vaho ,er betrat den Pfad des Sonnenwagens* d. h.
reichte bis zmii Himmel. Debersetzt wird ckuvd, occhnn<f thei
in Uebereinstimmun^' mit Hnm. IV. 160 mit äJcravi. iheils etjrm
logisirend mit kskvd, aoakshvd; und mancher wrd geneigt sei
diese Ableitung anzmifbmpn *) und ans der Bedentnng der y ksh
die Unmögliclikeit der Composition mit ud zu deduciren. So weil
will ich nicht gehen; das aber folgt, klar aus den Belegstellen,
dass in der Bedeutung (betreten, angreifen, bew<igen) chund,
occhund sich durchaus mit dkrotn decken, und kein Kenner der
Sprache wii'd es füi- möglich halten, dass ud -f- chund dieselbe Be-,
deutung wie ava -f- chund haben könne. Die Erklärung R's vollen
utJcshitd = -ärdltvam äkram = oben betreten, bedarf keiner Widi
legnng. Wir komren daher mit Bestimmtheit anucchunna für eil
ConjectuT erklären und anaccfivnna für die richtige Lesung. F
lieh Ifisst anacchunmt zwei vt-rschiedene ErklifjTingon zu: es k;
^ ana -\- chunna, es kann aber auch = an ~\- ctcchunna, von dchund,
sein. Da die Bedeutung der y chund sich der Compositiou mit
durchaus fügt, so sehe ich in dem Mangel eines Belegs für diei
Compositum keinen entscheidenden OiTind gegen die zweite A
fassung. Gegen dieselbe spricht alier allerdings der Umstnnd, d
so nahe e.s zu liegen scheint, kfine Ti-adition hier auf dchund vi
Mit: war diess Wort, vorhanden, so hiltte es kaum dun-h das
mögliche uccfmnd verdrängt werden kömien. Ich sehe daher
anacAunna einen wahrscheinlichen, aber keinen dchem
füi* ana.
VI. 65 — es handelt sich um das Verderben, das über
Thiere der Walder und Flüsse kommt, als die Men die Be:
entwurzeln — beisst es:
mina-uldt avi a stdhüenti jiviam mi a nadl^yharäim
viasante ntu^rUi dharanihara-sctnibhame naana-dihardim
von S lolgondermassen übersetzt :
tathdvidhakskaunidharasya sambhrame
vijrmbhamdne vata jioiteskv api \
<;lathaprayatn<tm nayavdifaiam putuir
jnhdti no vnnaJctUam nadhjrhdn ||
womit R und K in Allem, worauf es uns hier ankommt, übei
W K^»*« uxh%innn RH«", C.occhatii,m\
»eUungori, woraus mit Sicherlifit fulift, diisa
2 1 Eino «iidcro — vuu V *^'Oi*d — Ut
Göttiudcr NnchriehUiU 1874, S. 026 Not«.
3) Diese in itor Mi^hArashlii cijrtMitlicli
Roim ver&nlMst. Ahnr iiurti t>ons< ßiiiloti
Beto, deren Kchtheit um so sicherer ist, ala
, awdrücklicli vcnsirft , rIsu schon voriiind
, AblatIvQ Ruf
(WaJc-ahnvna , dkrnnta dl« UelK
i" und u" Fehler für o" »lud.
vorgeschlagen vor» I'iinl Goldiclin
unznifissigo Form Lst hier darch
»ich voreinxcU QiinrJuioniforTnon
es fast Iftuter solche Mnd, die II«
: z. B. udu = rjti, ÄbstracU
OoUUchmulty Ptdkrticn,
t08
8tinixn«ii: «Und auch die Scharen der Fische, laug von Augen,
Ussen ihr Lehen fahren, aher gt^hen nicht ihre Fluss -Wohnungen
Inf, da das Beben der Berge los bricht*. Di« Worte na«n«-
hctrdim t^rklilrt K: nai/anavad dirghatardni ^) , R; vaifanavad
rqh.'ni nayujiefia dirghdni dtrgkmimfandnifi vd \ etena tadvt/d-
\l häramfüiatvam dydtUi sampraddi/ah | R bestiitigt jilso
,.;.ch , was wir ans der Uebereinstininrnng der Erklitrer
Ichliessen können, dass nilndiuh die Auffassung nmma = -nayana
\ü?. übt^rlieferto war. Natürlich geben wir uns weder mit den
llischen .lang wie Augen* nocli »lang von Augen* zufrieden. Auch
|B thut es nicht; nach mehreren phantastischen Erkläi-unKen ent-
scheidet er sich für diese ihm eigene: na a des ersten Halbverses
ist — nata (tief) oder naga (Berg): na a na des zweiten ist = va
, Ca na = api tu und gehört zu miianti; diJiaräim ist als karwu-
" 'rar api vif^eahanam auf -hardim und -uldwi zugleich zu he-
Also : ,Die langen Scharen der FiscJlie verlassen ihre Woh-
die langen, tiefen (oder Berg-) Ströme, und diuuit lassen
das Leben fahren". Kehmon wir im, dass der Dichter na
^adUtarditn = ,die sehr langen" geschrieben hat, so haben wir
Qen einfachen Sinn und zugleich den Grund, warum die Tradition
Verstilndniss verloren hat.
Vielleicht Ijisst es naanchen Leser unbefriedigt, dass wir unsere
ar Belege für ana so müh.'sam und zum Theil im Widerspruch
mit der Tradition der öehollfn gewonnen haben. Diess Resultat
her i.st es gt-rude, divs wir jedesmal erwarten müssen, so oft es
ach im Präkit um den Nachweis einer seltenen und der dürftigen
iGelehrsanikeit der Scholiasten fremden Spracherscheinung handelt.
|Bchon früher (Bd. XXVDJ. 493) habe ich gezeigt, dass von den
. Tier bis jetzt nachgewieseneu Fallen des passiven Infinitivs in einer
ßwension des Setu zwei so geschickt weg emendiii sind, dass ohne
die Hilfe einer andern die Fälschung nicht hlltte entdeckt werden
I können. Es sei hier zum Scbluss noch ein anderer Fall dieser
Art angefahrt. — Die zahh-eichen Citute aus Selu bei Hcmucandra
|j«iRen, da88 wir diess Gedicht im Allgemeinen in der Fonn
taW, in der es jenem vorlag; die gelegentlichen Ditfcrenzen
■toninien meistens auf Kechimng Hem.'s oder seiner Absclireiber.
Kun fitirt Hern. IT. 20<i als Beleg für das Tndedinabile vanei
) «oÄÄi vane Jam na dei vihipanndmo. Diese Stelle ist aus Selu
aHT. 43. aber sie lautet in CR: natün jae jam na ei vihi-pari-
^dnio ] ,65 giebt keinen auf der Welt , den die Reife des Öchick-
itals nicht ereilte". K las, wie es scheint, javo fürjaf, S: maiiye
1) 8o nbenetst K jcdesmnl dtkoru . oflonh.ar um dns ra au crklflrpn.
"••« Versuch ü»t iifltiirlic-li obrnM^ virki^irl. wie 'icr des Hein (II 171 ^, ufl-
<i«r ra für ein neues Suffis hSlL dihara slelit fiir 'tiirahü rlurcb \7«t}'ay»
'^ morahattlta ctc , llctn. il. 116 ff), and diojws für dtrrfhn wie aruha Hir
«rlin etr cf" II« m II UMl JT
tan vdsH yan naiH sa dai'vapdJcah. Da manye eine sehr pa
üebersetzung für vane ist, das nach Hem. hier »saipbt
steht, brauchen wir nicht, was sehr nahe liegt, anzunehmen, dess
der Verfasser der Sai-am etwa mane in seinem Text« fcind, sonden
ihm lag wohl die urspiüngliche Les>irt vor: ans unseren Tex
i.ftber ist sie diuch Conjectiu- ausgemerzt. — - Dagegen ist selbst-'
^yerständlich dei für ei bei Hem. ein Fehler.
3. vahutta.
idez^^
exte^H
ölbst-"
rabkaäM
Zweimal, I. 233 und ü. 98, lehrt Hemacandra, dass pr<
im PrÄlqft vahutta werde, wilhrend er das weniger unregelmässige
und von den Ti5xten hilujBg (im Setu z. B. 10 Mal) gebotene pa-
huita nicht zu kennen scheint. Ihm zufolge sollte man glauben,
vahuUa gehöre in eine Classe mit solchen Bildimgen wie eil*
= hirdta, somdla ^:= sukumdra, bkasala = bhramara^ in deni
zwei miregelmJlssige Lautvertretungen sich stets zugleich oinstell
und in ihrer Vereinigung eben die speciti.sche Präkftform des Wo
constituiren. Der tlebergang von anlautendem p in v ist freilii
beispiellos ') imd wird durch die Analogie »»nklitischer Wörter
de, ddva nicht begreiflicher. Und was sollen wir von paAut
halten, wo die Toxte es bieten? Hat Hein, allo diese Stellen
den so oft. citiiien Setu und Hala übersehen ? oder ist diese Fo
übornll als lalschliclie Sanskritisiniiig zu betrachtifu, wie die Te
z. B. auch didnu statt ändla oder somdra statt somäla zu biet
pflegen? Das Folgende wird zeigen, dass die beiden Regeln Ober
va/iuUa um einer einzigen Stelle willen gegeben sind, an welch«
Hem. den Grund der Erweichung des p nicht erkannt hat,
aber eine Regel über pahutln in der That fehlt.
Scbou Lassen hat bemerkt, dass na sich manchmal dem
genden Worte proklitiscli anschliesst (Institut. S. 193); er
aber für diese Beobachtung nur eine Classe von Belegen
nilnilich solche, bei denen na mit anlautendem Vocal in saqi
tritt {necchadi, nd) ihadi etc.), wUlirend er den weit bemerkei
werthem Fall, in welchem der anlautende Consonant der nUchst^n
Silbe wie im Innern eines Wortes elidirt wird (wa dne, na dnim
für na jdne etc.), mit Unrecht unter die Schieib fehler verwe
{i>. 196): bei der Yjfid ist diese Elision, wie die Texte zei
sogar die Regel — das l'nlkrt. sagt, na-dnämi*) als Coniposi
yne das Lat-einisthe nescio. Sonst ist sie ziemlich selten: aus &
habe ich e i n Beispiel notirt, in dem alle Mss. sie zeigen: na
Vni. 61 für dinam, durch den Reim gesichert; und mehrere,
1) Wonigstons in don vou dor Grammiktik Htj(«rkMruit«n Formen; in _
ich •llordliigx ein pa&r gut 1>ej;)aiil>i^nv Bpbiiiele düfUr gefunden, s. x.
j Ü. 101 vanthe Üetu IX. 7U in aIIuh Qul'IIuu. _
2) 0au2 KiiUprcchond in der JuiiiMiiiAK»dhi : mu ydfiafiti, tut ffÖHdnut.
, MUllor, boilrigo zur Gr dos Juliiftprahri^ 13 ^' •)■
GoUUehnadt, PrdkrHea,
105
sie ▼OD einzelnen Mss., offenbar als bessere und schwerere
gewahrt ist: VHI. 16 na irynam C für dinnam; X. 40
aenti C für caetiti ^ i-4iknuvanti\ XTV. 67 na ittitmn IV für
Ist der aulautendo Consoniint eine Aspirata oder p, so
i»n natürlich Schwächung zu h resp. v eintreten: so tX. 88 na
am, nach K =» n<i bkat/am-^ so rtavaram, navari, nach Paul
oldsehniidts scharfsinniger Vennuthniig = na param, na pare;
auch lii dem folgenden Verse Setu III. 57:
aha va mahannava-huüam
pafthantasmt ') gaanam mahain na vahuUam \
,öder aber der Hinnnel reicht nicht iius fftr mich . w<?nn ich auf
den Oeean los gehe.* Wie man sieht , ist vahuttam durch den
Beim gesichert, resp. mit veranlasst.
8o mis-slich es sonst wäre, ein aus e i n fi m Worte bestehendes
lit»t auf seine Quelle zui'ück zu führen, so sicher können wir hier
I behaupten, diiss diess die Stelle ist, die tieui. im Auge gehabt
' bat Da nach seinem eigenen Zeugniss auch paJiüa vorkonmit
(IV. 64), so musste er, wflre es seine Absicht gewesen pahuäa als
ein«Q Fall nnregelmässiger Verdoppelung neben pahüa ivl lehren,
«anter den arbiträren Verdoppelungen im gana sevfwii U. 99
Heben vdhitta, nihitta ete. aufführen. Das Wort, stand aber nicht
in stjinen CoUectaneen, wie es in denen Vararuei's gefehlt hatte.
Dog«geu stand darin unser vahuttam — offenbar, weil es ihm durch
min V aufgetallen war; und da sich daneben kein vahva fand,
rteUte er es consequenter Weise rxx den noth wendigen Ver-
«äoppeluiigen in den gaija tailädi, und zwar in der Casus-Fonn, in
^r er es gefunden hatte. Das na, die Ursache der Enveichung,
citirt« er nicht mit, zum Beweis, das.s er den 'Zusammenhang der
ErechoinUüg nicht erkannt hatte*).
Diese SchwUche Hem.'s, seine Abhängigkeit von oft unvoll-
itindigen Collectaneen, der er nicht mit einer lebendigen Kenntniss
w Sprache nachzuhelfen weiss, wird keinem Kenner peiner (Iram-
iwÜk etwas neues sein. Man begegnet ihr auf Schritt luid Tritt,
M nichts wäre bedenklicher, als sich, um den ihm vorliegenden
Zibtwid der Texte kennen zu lernen, des ai"guiuentum ex sUentio
w bedienen. Es ist z. B. ein bekanntes Geset» des Präki-t, dass
*Ii;äA) folgende Teuuis jwjpirirt, ausser wenn die iiwei Consonanten
vmehiiMb'nen Tbeüen eines Compositttms angehören''): nikkha ^=.
1) = ]frali»hthfimdna9ya
^ t) N«k;Ii ein trehoror FaII , in welchom na zvl dr>m oichaton Worte in ein
«Ihw oder fuuiiHnvitjonsjtrtijjns Vt^rhüUaias Iritt , üiidot »icli his yr^UA mir
ilicr bleibt oft hiutur na Hubiutotido l>i>ppf«ll{<<jn.<M)]iiinz Ktcliaii; Beispiele
I tliildcf» S, 25-1. HicrhiT |;t'l()ört imtürlivb mich die von B. Kuhn, Pali-
'•' H 6fl, »n.Jom boluuidtlto Stvllo Dbp. 128 — die Erscliclimiit; ist kcino*-
••t» Hilf roetri:«cho Texte hnscdirüukt
3* Dio Kegel littt »Mrli buidcu Seiten voroinsolto Ausuabmen, diu hier nicht
ta Betraohi kommcai.
GölcUehmidt, Prakrltea.
mishka . aber dukkara := (fvshkara. Dass Hern, dieses G«Be
Tiirj?pnds in dieser nlljijemeinen Fnni» ausspricht, werden wir ih
bei der Tochnik seiner fxrammntilt nieht tum Vorwurf machen
im Oej^entheil, wir frlitenntm an. dass er in der Behandlmajf die»
Erscheinung einen bedpotendeii Fortsphritt ilher Yar. zeigt (cf. ü.
21, 53 mit don entsprechenden Regeln Vnr/s). Wenn er ah
n. 21 för (;c den •Uebergang in eck vorsehreiht, mit einziger An
nähme des Wortes ntecala, so haben w^ir zu sehliessen. druss soh^
allein richti^'en und von den Texten gebotenen Fonnen wie du
cCntia, 7iiccettha, niccaa etc. zuJfUUig nicht in seinen Collect
standen.
3. Eine Druckfehler «Geschichte.
Skandhnka. prAkrt Ichandhna ist, wi© ußR mehrpre Quell«
M. A.^ auch der Prft,kH-Pifignla, lehren, der Name derjenigen For
der Arvä -Sfrophe . in welcher der grösste Thevl des Setubtindll
(und wahrsiheinlicli nneh der andern Kiinstepen in PrAki-t. s. Säh.-I
§ 561) verfasst ist. Durch einen sonderban^n Zufall sind die
einfachen Fonnen von ihrem ersten Aufti'eten im Dnifk an durc
I Fehler verschiedener Art .so entstellt worden , da.ss jetzt, ohgleifl
die richtige Fonn sknndhnka aus atidera Quellen im TW Auftiahn
gefunden hat, sich daneben mehrere gnii7. imaginäre Bildimgen
diesem und andern Werken henuiitreihen. T>a sie keine Mien
machen, von selbst zu verscbwinden. sondeni fortwährend von eine
Buch ins andern tibergehen , möchte ich ihnen durch diese No
ein Ende machen.
Colebrooke, der diess Metrum zuerst A.s. Res. X. Calc. 180
S. 465 erwähnte, nennt es ^Ari/dtjfti or iThartdhaJen, Pr. ScantJhf^^
in moderner Transff'nption also : kknndhuka, Pr. skondJm. ftemeinti
ist aber skaridfiaJca . pr. kiwndhaa , die 2 Wort-e enthalten
3 Fehler, von denen die zwpimaligp Verwechslung von sk und
sich aus der Devirnftgarf leicht erklärt. Diese Fehler sind
bemerkt in die verschiedenen Nnchdrucke der As. Res. und
die Mise. Essays (Tl. 154*) übergegangen» in diesen über dadur
vermehrt worden, dnss der Iudex stitt r'havdhnka das noch falsche
c'haiidaka drackt. Aus dieser Quelle «st^immen zwei Artikel de
PW der eine ff^w/., der andere theilweise. Die Bearbeiter nähme
offenbar uud mit Recht Anstoss an dorn dopitrlt falschen hhandn
und conjicij'ten dafür hhundaka , d»'m sie sub 4) die Bedent
= aryftgtti beilegen dipser Artikel ist also zu streichen. Fer
geben sie skandha sub If) ids Ntuua eines Metrums, was de
^ne Stelle der Medini idh 23 ed. Calc. 1869) gerechtfertigt ist?
n Citat aus Colebrooke ist aber auch hier zu streichen, und da-
' können wir auch nicht wissen, oh diess Motnini Aiyh war
s (tpUIcIi sehr wahrstheinlich ist. Die neue AuÜage der Mia
saya IHT.'t bat keinen der iilt«Mi Fehler beseitig, aber die ronjrcti:
r-*;PW hhinulitl'a mit einem Fragezeichen in den Index i
GoUUchmitÜ, PrSkrtica,
Wf
Eine zweite hiervon ganz unnhhJlngipc Fehlorquelle ist dns
»-Darpaiui, Die 3 mir zujjj'Rnglicheii xVusgaben (Calc. 1828,
IndL and Cale. 18fi9) haben § 561 chmidasdskundakena
•BSIllH chnnffasä .skavffhokena , wie Premacandra in steinern Com-
ment. vtura KAvyddnr(^.'v S. 33 richtig citiit. Hifniach übersetztr
PramadAdAea Mitra (Mirrnr ol' Composition, Calc. 1875, Bibl. Ind.):
metre caJled Äskandaka, und PW Bd. V Nachträgfj hat:
»knuHaka ein bestimintes Metrum*. Merkwürdiger Weise Iiat auch
Oxforder Ms. (Bodl. 485) des KävyAdar\;a , wie ich ans Auf-
chls Ktttalüg 204" sehe, L 37 skavduka statt skandhaka der
abe.
4. kiltm = klam, sumir ^ amar.
Der gelegeutlidi schon im Skit und st-hr hiiuhg in den jungem
Ihftlecten in einer Consonantengi-uppe sich entwickelud»> Hilfsvocal
l(dflr, wenn er hinter r / ontst^tht, svtti-ubhakti heisst) ist bekauut-
llich moticlinia] von schwankender Qualität: prthavl und prthici aus
I firthüi. puruslut und purtsa an.s *pursha (s. Ziniuier. KZ XXIV,
J20f.). santddka und aintddha aus anigdka^ ara/ta ariha imd
f muha aus ttrha etc. Es ist noch nicht liemerkt worden , dass
Unbestimmtheit der Aussprache mehrfach auch den Vocul der
Icbftten Silbe ergi-eift. Hieraus erklilren sich einige interessante
Formea, die, weil sie auch den eiulieimischen (irammalikern ent-
waren, vielfach schon in den Handschriften und fast durch-
i in den Ausgaben entstellt und verschi^vimden sind.
TSiuh den (trammatikem (Var. III. ()2; Heni. IL 106) wird
wwi durch Eritwickelung eines i in der auhiutenden tJruppo ktlam ;
klävi^ati kldnta z. B. gehen kilamtnai kilanta. Vorj den
f Pullen . in denen diese Wui'zel im Setu vorkomjut, entsi>rechcn
dip^f-r Vonschrift. 4: -üanfaa 3.*-; l'ila^ifa 9, jk; küäviia S^ii\ küa-
«Bioi 11 , 1 :fi). deren erster durch den Reim: kdvia-ilanfaammt (= kd-
iwk'ld'ntfi) mit kd mailantaamtin (= kd tttaiindi/avidrie) noch eine
l»psondere Beglaubigung *>rhült: die herrschende Fuim in diesem
T(»xt aber ist kilivi, die sich in kilinta kilimvmi ^7m){anti hninanta
'«' ganzen J4mal') hndet. Sie erscheint ferner in kiiimftiihii =■
f^'^tniaht/ati' in dem noch nicht ediiien Theil des Hahi (s. ZDMG
XXTIH. 405 ad Va. 230) und, ohne Variante in allen drei Aus-
gaben, Mfcch. 18,7 od. Stenzler in häinte f;% = kldnU} W, das mit
forefht von Delius, Badices 69, in kUanfe emendirt ibt-
Wenn es zunllchst scheint, als ob kilim in den edirten Texten
1) Dif«« Znhlvn. welche mif rteu liPsartci» der ineinom Text zu Gründe
•Ifjtmjrlrn Kf^c-pn.Moii H bi<ruhtiii, vorsclnuhrn sieh iiatOrlich — ohni* jnilnrlr du»
I »biTKcirirtit von lilivi zu heeintriirhtipun — wenn man die v«riu lovliü in Aii-
; bringt In f z. W »t dns VirhiiUnis» von kitnm tn kilim r=: 5: II;
Mvi niHii sich tinch dim Vnndy difficilior loctir» in allen Füllen des
(Br kiltm , »e liltibon für Iriiam imr zwei Belege,
GolfUehmifU, Präkrtiea,
keine weiteren Spuren zurückgelassen hlltte, so liegt der 6r
darin, dass diese durch keine Autorität der Grammatiker beschütz
Form von zwei Seiten in ihrer Existenz bedroht war: einmal la
es nahe , sie durch das regelmässige kitam zu ersetzen , soda
Tpleiehen (wenigstens in den für die Ausgaben bisher fast allein
Betracht kommenden Alphabeten) ihre meisten Bildungen im höchste
Masse denen der y Inlis «= klig, mit denen sie zugleich sehr
(namentlich in der Bedeutung , welken') dem Sinne nach leicht
vertauscht werden konnten. So übersetzt in der eben erwähnten
Stelle des Höla ein Scholiast hilimmihn mit k2e^ftt/afi (Ms. kii^}
— las oder emendirte also küissihn; Mälatlm. 31, lo ed. Calc. 183
(^= 32,15 Cale. 1866 == 81. i ed. Bombay Series) hat uuigekeli
die chäyü richtig k/dmf/annavaiodlik^, der Text aber in den Ca
Ausgg. Mlissantanorndlid. Von den für die ed. Bomb, collationir
Mss. liest eins, C. kilimta, was, mag man es als Variante oder
Schreibfehler ansehen, sich jedenfalls zu hüimmanta stellt.
Herausgeber, U. G. BhAndÄrkar, liest mit andern Mss. käammanta^
es ist aber klar, dass kiltmmnnta nicht nur die schwerere Lesa
ist, sondern die einzige, uns welcher sich die Varianten kih
tnmanfa und kilissavta zugleich erklären. Ganz ähnlich liegt der
Fall Tak. ed. Pischel 123,« = Böhtlingk 80, u. Hier lasen bis-.
her die Au-sgg. der Beng. Rec. kiliasadi, die der Dev. Bec.
tnmadi% was jetzt auch Pischel adoptirt hat. So aber liest kein!
Beng. Quelle: Pischel's trefflicher krit. Apparat zeigt vielmehr, da
diese nur zwischen kilissadi (SI '•*) und die Ausgg.) und de
schwereren, besser beglaubigten kilimmadt (N und mit ganz
wesentlichen Differenzen RZ) schwanken, mit welchem auch
Uebersetzung beider Scholiasten stimmt; diess also war die Les
der Bengalen. Eine Form von kU^ als Var. einer Form von kli
ist, vrie man sieht, geradezu ein Indicium, dass eine Form vo
kilim das urspmngHche war.
Für kUivx also haben wir reichliehe Zeugnisse und in de
assimilirenden Einflüsse des vorangehenden i vielleicht eine
klÄrung; anders liegt der folgende Fall, für den ich nur einen
Beleg habe, yon Ysvtar, für welche die Form sv-mar von den
Grammatikern und in der Literatur reichlich bezeugt ist, findet
sich iSetu IV. 20 in sämmtlichen, z. Th. höchst correcten, Mss, d«^H
Recension R sumirdmi, indem zugleich durch die Nachbar5chal^|
von tnimarämi (Vs. 22) der Verdacht eines Schreibfehlers noch
spedell ausgeschlossen wird. Die Analogie von sumtna, pili *i»-
1) Ob mit Rpcht? vl«lleicbt ist «och filr diese R«c. küimmadi ^
a. üe V. I. bei mhtUuick
i) I („very i?orrapt") hat küa»»adi. «ns cetcri« ptiribiu mit glcdchar
V'^»-"^ •'— mlichkeit mw künuumadi wi« aus lnti»*adi vcrsdirieb«« »eiu könnt»:
der tUltimg der andom Beng- Ms», ikber bleibt nur die lotottn
OoläBchmidt, Frährtiea.
109
pma, wo» *avapana (wo freilich das zu a geschwächte a nicht
■taawüiaft Ist) liegt nahe.
Nachtrag. Durch die Güte Prof. Ü. Caiipeller's. der mir
di« V. 1. zu Ratn&v. 304, so seiner Aufi|^fube freundliehst mitgetheilt
hat, kann ich jetzt auch diese Stelle der Zulil derer hinzufügen,
aa denen die Varianten küam — kiltif in m-spriingliches kilim
oouver^ren. Hier lesen nüinlich ß: käi'tta (lies natürlich kilinta) ;
6: kilissantax D: Jdla^nanta (übers. kldmi/at); ö: küammanta;
BdL Calü. Aosgg. : kilaaania (übers, in den Ansgg. Idi^af) ; M :
pUcr. — Wie ich nachträglich sehe, sind die meisten im Öetu
ommenden Fijrmen von klam .schon von Paul Goldschniidt,
imen des iSetub. 80, zusammengestellt; iiuf den dort gemachten
Versuch, kdinta von JeUiviyant{a} abzuleiten (dem g«genüber be-
€i Weher, ZDMG XXVIII. 361, auf die Möglichkeit der Ableitung
kidnta hingewiesen hat), brauche ich wohl nach den obigen
föhrungen nicht speciell einzugehen. Oifenbar ist G. zu dem-
selben veranlasst worden dui-ch die fast constante Uebersetzung
JCt vou kUintOj kUanta mit klämyat: zur Würdigung dieser Ueber-
^Kzong bemerke icli: 1) dass ihr die richtige klunfa gpgenüber-
^wit bei K, bei den Granmiatikem und eiamal (VI. 13) bei R
^Hbst; 2) Anss R sogai' ktiämia auch mit Icldmifot übersetzt!
ö. vimbki = vismi.
Für den durch das Zeugniss Heni.'s gesicheiien, wenn auch
in der Literatur erst spärlich beilegten Uebergang von prk. mh —
^U es aus Zischlaut -\- m, sei es auf underem Wege entc^tujiden
B" in nibh {kavidhära = kapnirOy aimblui = t;ies/iman, sambhar *)
— aamsjuai'f rumbk 4ius i-utnh = rud/t., bambhacera = brahma-
y«, vgl. P. Goldsclmiidt, Gott. Nachr. 1874, 4(jyö"., E. Müller,
Bnapräkrt 46,48) will ich versuchen einen neuen Beleg beizu*
für den ich allerdings noch kein directes handschrift-
li«h«l Zeugniss habe. Bis sich ein solches tindet, 8t4sht die betr.
^^onu nur auf einer Combination, über deren Evidenz ich dat
^Brtbeil dem Leser anheimstellen muss.
^^m Sflta XTT. 40 lesen wir in allen Mss. von B und C:
Dahavaanäannio cirena paaanto |
|(^er Klang von R4ma's B(»gpn) verklang allnilihlich, nachdem er von
Zehnköptigea, dessen Gesicht zornig stunie -'), gehört war*. —
Wort dieses Satzes ist, ausser *leii\ Consensu» aller Mss.
Da lieh niu' dicaes C<jm|>0!»itimi (imd »war selir reiclilicL) aus Sotu Ijo-
klt<< ich OS f1)r rn%lic)), tltu^ das voti di>u UniTninulikcrn und IIAla
des lihar = srnar sich erat aecuudar nus Jt-utMn entwitkult liutjo,
"tfeWr^aot; uiuc» anlttutondon ata so mit, nMt , f>li Scbwicrig-
•lUn caaclii
'} vijfinbhitum ätdmrabhrukutimaUväd ttddhatam U.
110
Ootttuckmidt, lYdkrtiea.
zweier FCMeensionen , uocb durch die chäyä uud den Gommeuti
Ufiraüdusus gosicbert: t.rotÄdpm ist die üeborlieiüning falsch, de
vor der Ciisiii" steht, eine Muni zuviel. Der Fehler muss sehr
sein, du C und U in den Fehlern dev Uoberlieferunf^' suust Im
nie übereinstimüien. — K, die mir nui- im Skt vorliegende sü4
ReeensiüH, liest- nun h'wr: sdinarshaoismhdnatia etc., und hiern
stiiumt die Sanigi : sakopma^niera JJa^dnanerui *) etc. Kö fand
also in ihren Texten, in UebereinstiimnuujLf mit dem Metruut, st
viambhia eine Prdkitiorni vüu vismita. War dies.s das gewöh
Ikbe vim/iin? Alsdami ist diese Lesart nur eine seichte Emendatic
deim es ist umnüglicb, dass ejne so leicbti' und wüblbekaimte FoB
mit Verlet7.un>( des Metiouns zu viambhia verderbt sein sollt
wir stünden also wiederum vtir der Lesart von CR als der m-
sprüiiglicben und müsüten glauben, dass, einmal unter 1300 Strophe
der Dichter das Metnini schülerhaft verletzt habe. Hat al^er
Dichter vi'mbhta geschrieben, «o ist das Metrum gerettet, die üeb
Setzung von KS gerecht fertigt, und die Eiitüt-ellung dieser schwiwni«
Form zu tHamhhta durchaus erklili'lich. — Urv. 29, so liest Bullenset*
mit der Miijontüt seiner M.ss. : Uvvasidanisaruiüimhidena, und
von Pischel edirte dravi4. R^'censittti bestätigt diese Lesart;
bester Codex A aber liest viambktdena. Obgleich uns hier
Kriterium des Metrums abgt^ht und der .Sinn beide Lesarten
iJlsst, wird, wer die bisheiige Auseiuiuidei-setzung billigt, nie
zweifeln, dass Külidasa vimbhidena geschrieben hat.
tj. parinfa.
Wir lesen im Setu. Recension 11:
XTV. 57: jdam Uuira-vdditaa-
kiranta-raJclduisa-kcdaiaratn dharani-alam
,der Erdboden gerieth in einen solchen Zustand, dass die Leili
der Eakshnsas, vom schiu-fen Wind getroffen, auf ihm hemm flogen
Jciranta =^ kirijavidna\ prakiryavidna S. — VL 57: Malaa-van
paiHtta-pat^ana „der vom MaUiyawald ausgehende Wind*; patn
{pravj'tta Uehers.) = udöhüia Comm. — VU. 50 : ijaawii'-vdr
pavitta-pukkaggdham (die Eleftuitenlierde) ,von welcher der
stünnende öeelöwe durch den Eloiantenherra zumckgeschla
wurde**; paviUa = sarvd7i api prahartutn ud^ala Comm.
IX, 68: aitd-alovari-pavitta-pdraa-rase «das Nass des Quecksilt
das über tSteinplatten didiin tloss*" ; pavüla = aarngata Comm. -
IX. 88: lira-pavitta'-ymuhala-kcilaftamsa'roaeswtn (in den Wasser
^welche durch die an den Ufenii weilendeu schreienden Kidahai|j
lieblich sind"; pavitta = samcdrin Comm. —
1) seumera für viätMra ist obtwoder ein Schroibfeliler odur oitt
litmut. tri« eich deren tu dor Sarittii uuuiehe Öudon.
2) H'< paattn, ^*i gowöhidiolie Furiu vun pratfrltat Uier iialürlich <
rtHitur,
Was die erste dieser Stellen aultelongt, so wird trotz dbs Con-
sus der Öai-ani kein Keimer dys Präkvt dem Öchoüttsteu glaubyu,
das active und truiisjtive (mid in diesen Bedeutungen beleg-
«) tdrCnta = hiryamdna sein könne; du* Wurt muäs luis
fidlmebr hier, wu die Construction ilurL-haus ein ^»iissives oder in-
sitives Partie, verltingt, verdüohtig erscheinen. Und tdienso er-
li uns paviUa an den vier andf^ni Stellen. Denn obwolil
L 128 vittam = vrtiu übiaiieferi,, so zeigen doch sonst die
, soweit ich sie übersehe, diese Foiiu des Ptu-t. Feri'. Pass.
» *), soudeni stets iü)atia^ [vjutia oder -uttii, und auch unt^r den
Formen dieser Wurzel, die sich im feietu über 130mal
et- ist keine mit i' Jene vier Male über — und, von dem
usus der Ö *J ubgeseheu, auch XIV. 57 — steht R mit seinea
mi uUein. »St^tt paviUa, r«'sp- ktranfa^ liest nämlich C
urirUa "> und übersetzt K paritfüt (mehiruch parytU gescLiieben,
PW uut«r anupari'% und pralivipari-i ) ^ was VI. ö7 durch
rivartamäna, IX. 68 durch parlgbiiniamäna, IX. 88 durch pa'
i/» XIV, 57 durch paräa<; caral glussirl. wird. Ha nun K amia,
des Textes mit ^at, tilrt/cU übersetzt, seine Uebersetzmig
jtriyat alüu dafür zeugt., das« er im Texte parintu huid: st> ist
Form durch den Consensus zweier Keceiisionen im fünf iStelleu
lichert, und kiranta wie pavüta bei K stellen sich als Con-
cturen dar. —
8elbstverstfindlich ist parinla das Pai-t Praes. zu pari =s
bimun lleiu. IV. 161, das sich in parii (übers, paiyeli 11) uuch
«imaal (VTI. GlJ im Setu tindet. Dieses Verbum bildet mit m mid
Blde = yam Hein. IV. 1G2J eine durch ihre sehr auÜallonde
[faüün sieh auszeichnende Giiippe. SatumÜiche Fumien dieser
7erba (im Öetu: cdi^ aintiy ainta; niait ?*'<i ninti*}^ niiita; parii.
\) Es ist dnrsluiaa nicht notltweudig, hier oincn Widorsprncb zwischen
|fi«in und dvn Tcxtc-ii anzuiu-hinen : viuhnolir Ist bui msterom Viiilir^iljoinlich \iar
du» «"»»^ntUclie l'ait. i'eri. Ptüo. guniühit, !>4iudorii irgend oiiio der aahl-
«iibsiHtttivuchuu Verwt»)duji{fen du» Neutrums vrttatny dto icb uur »a-
; niciit bulogdu kiwu.
t) Von d&u vier audorea Stelion fohlt oiiie (IX. HHt in S; dlo droi übrigen
liinil «0 frai übersetzt, duu die von S vorgefundene Leuirt iiiu der Uoborsetttung
[nicbt orsutUxissuu worden kium.
3^ U«M(i VI. 57 jHifUuta: Hcbwankou zwischen (/ und r findet sich ^ »ci
I «tt» |(rH|>bL>cheu , »ei u:» au* äprachlioUon CJrJiijden — in den M.>*». inuUrfttcii.
It^i nrbchon nt und U in l>i<v -Mw nivlit entschieden worden kann und <J
ltuiM<nJoin ciuo Hoibe von ecUitAnteu X'erwocbselungon /wisi-ben i" «ud j* seigt
ll*iu Uiimtt und cdma, tlhdria und tJJiüvia^, so liiiru ruiti jb^rnphiüL']! aueli diu
dikett vur, die LoiMirt von C tMs pavittn unUtiiuduii zu denken. Du die
\ aber durch K im umt^ekührten Sinnt' enUthieden wird, so or^ifbeiut nun-
dnrch die jiritlihisrhi.' Verwandtschnft von pariula und pavtiUt <Uo so-
IcnuilirK KnutL'hung des lutztern um so pbiu.tiblvr.
i} Üanobun eini^'vmul ntutt: ich i^dunbe nicht, doM dioac Form ursprUng-
•1» {Mtt/i , »undont dujts .lin uiu difsoui entstiiudeu i!>t wio peuda au«
f^liom. 1. «5.1 und pähenti (botu 111 läl ^= itdtyaiiii) au» i*öJ\inti.
parinta), auch die singularen, sind nftmlich ans der reinen Wi
ohne Bindevocul und bei vocalisch anlautender Endung mit dei
SaniprasArana * pehildet. Noch nicht Hern. , aber die Scholiasten
(sie übersetzen ai mit i, ati-i; ni mit ntr-t\ nir-yäj nirä-i) V(
knüpfen diese Verba etyit»oh)jufiü(*h mit ]/ 1\ und neuere Prakrtis'
haben in Bezug auf tii dem zugestimmt (s. Weber, ZDMG XXVT.
741; P, Ooldschniidt, Öpec. 80). Trotz der grossen entgegenstehen-
den Schwiengkoiten — denn diese Formen contrastiren durchaus
mit einigen naihweishch euhton Kildiuigeii der V ** wie annenti =
a/ftm/anfi, danta = dj/at *) — und trotzdem diese Etymologie gar
keinen Aulschluss übei die sonderbaren Singulaiformen au, niai ett'.
gibt, lässt sich nicht leugnen, dass zwei wichtige Momentt* für $ia
sprechen. Erstens ist an zwei Stallen in nali verwandten Dialec
der Jainamäg. und dem Pili, iuti == yanti wirklich überliei'
(a. uvinti = upayanti E. Müller Jainapr. 23; inti E, Ki
Paligr. 9G); zweitens macheu die drei Verba. und ganz beso]
zwei derselben pari und 7t>\ obwohl sie von Hern, mit ei:
übersetzt werden, ganz, entschieden den Eindruck von Oouiposi
Bei pmn liegt das auf der Hiuid; aber auch ni hat im Widersproi
mit Hein.'» Hebei-setzung gam in den 'I'exten ftist durchweg die
Bedeutung herauskommen. Um so wichtiger scheint mir tblgem
Stelle, welche allein unter allen (32 im Setu) die CorrecÜieit
Ilom.'s Üeberset/ung bestÄtigt. Tl. ItJ: anunijjaindna-magyam
tyaihim (den als ndyaka gedachten Oceau) ^dessen Wege (wenn
er «ich in sein Bett zurückzieht) die tlü.sse (= Wftiber) nachlauf«
Mit Itei^bt übersetzen diessmal gegen ihre Hr>n.stige Tradition beii
Scholijisten anviyamdiui, €- mid 8 dagegen haben das Wort
verschiedener Weise verkannt: C hat die aus dem Skt falsch
recht gemacht« Con jectur tinuijjamdna (! inüsst« wenigstens an
jjanidna heissen), wllhrend S, dem Prfikyt. tblgend, es aber missv(
stehend, siiudo.s antmitapatitam Übersetzt. Es leuchtet ein, d
diese Stelle gegen die Gleichung ni = niri spricht.
,^
Nachtrag zu 1, Einen eclat^mten Beleg für ana :==^ ^ habe
ich mir oben entgehen lassen: anakonta = abkavcU, HAla 216. ^
l) Vun **!, ohii, cuta u a. muss ii-li Absclieu, d* >io mÜglielioni'cUc lu fc-1
gpliöreii
- f
^eschichte der achtzehnten egyptischen Dynastie bis
zum Tode Tutines III,
Von
Alfred Wled«manii.
II.')
Tiit^meR HI.
Einleitung,
Ehe wir an die Geschichte Tutmes ni. , des bedeutendsten
iBnigs der ganzen 18. Dynastie herantreten, dürfte es angemessen
JBin, um niclit Lin Verluul' der ErzilWung stets wieder die insehrift-
hen Quellen anfuhren äu müssen, die Leiden wichtigsten histo-
Bchen Denkmäler, die sich üher seine Zeit erhalten haben, seine
niittlen und die Orabinschrift des Äiuen-eui-ljeh gleich hier etwas
her zu betrachten.
Die Aiuialeu waren ursprünglich in die aus gelbem Sandstein
Gehenden Muuem des grossen Saales in Kainiak , der das von
III. errichtete Sanctuarium des Temiiels umgab *). ein*
elt Im Verlauf der Zeiten sank dieser Bau in Trümmer
war schon unter der Regierung des Phiüiip Arrhidaeus so
^rstOrt, dass dieser sich veranlasst sah, ihn von Grund aus, nach
^ noch vorliegenden Plänen seines grossen Vurgiingers, zu restau-
^WöL Schon frühe begaiuien die Verletzungen, die die Amialen
litten; bereits Tutmes ID. zerstörte TheUe seiner eigenen In-
nften, indem er wegen Aenderungen in der Anordnung des
«n Baus bei der Anlage ?.weier Thüren 10 Zeilen mit der
^Uer, die sie bedeckten, abbrechen und an einer andern Stelle in
fcier aus glücklicher Weise in 2 Duplikaten vollstündig erhaltenen
"islc von 130 Namen besiegter Süldte 30 wieder veniiciiten liess.
fMit dorn Zerstörungswerke fuhr Chu-en-iVten fort, der in den In-
«liriflcn, soviel als nur irgend möglieh, den Niunen des Amon
ein liess; einige der dadurch verletzten Stellen liess lior-
t| Vgl ZDMO XXXI 613—646
t> Eifuin Plan diiwir Tholiu <Am Tempeb mit Bonutzant; dui von Mariotto
bonon hat do Kougö (Uev. Anh. N. ft. II P) 21) pubUcirt.
1 14 WUdemaim, GeMckickU der ae&isdhitat egyptisdient ,
Den
«m-^«b wieder neu herstellen. Wahrscheinlich hat dann
Seti n., der eine Wand im Süden des Saales wieder aufba^
liess, mehreres zerstört, um seinen eigenen Namen Ln dem
miile verewigen m können. — Die Anordnung des Baues be«
Tun Tomherein eine Zweitheilung der Annalen, da ein Theil
Süden, der andere im Norden des Sanctuariuras aiizuhringeu
Von dem ©rstero Theile sind zwei grosse Stücke erhalten.
erste Fragment ist erst in oeaester Zeit durch die Publication
Mariette, Kamak PL 15—16 in seiner Gesaramtheit bekannt
worden, nachdem Brugseh in seinem Recueil I Fl. 26. 1—ä
zelne kleine Stücke (L 3—16 oberstes Fragment. 1. 23 und I. 4
unteres Fragment) veröffentlicht hatte. Dasselbe enthält eine
Schreibung der von Tutmes HL in Kamak ausgeführten Bauti
erwähnt die Statuen des Herrschers, eine prachtvolle, mit Sil
Chesbet, Mafek und allen möglichen Edelsteinen ausgelegt« H
die Mhlreidieii mit Aaem und £rt geschmückten Hallen, die n
enichtefte grosse Umfiusiuigsmauer, die herrlich geschmück
Opfertische, die Anordnungen lu Opfern, die dem Tempel ül
gebenen Sklaven, «u denen die Pfirstenkinder von Rotennu
Cheutnefer gehören , die Geschenke an Feld und Acktirbuid . an
Rindern. Broden und Frachten, die Feier der Gniiidst4?ialegu:
die Restauration der verletxten und zerstörten altem Tempelthet
eine grosse monolithe KaiwUe, die aus Cedemholz gefertigten und
mit Gold und edlen Metallen geschmückten Thüren, die errichtei
Statuen der Könige von Ober- und ünter^ypten, die drei gro!
mit Asem ausgelegtes tmd mit dem Namen des Königs genann
Thore und den grossen aus rothem Granit gefertigten, innen
Gold geschmückten Naos. Die Speicher wurden mit Kora ge
Rinder in dem Tempel geschlachtet . alles wie für alle Ewigk
fest erbaut. Dann wird berichtet, dass der König sich selbst sei
5 Herrschemamen gegeben habe, es werden die Belohnungen
geführt, die er nach seinem Tode für seine Frömmigkeit erhali
werde, und dabei noch einmal der ton ihm vollbrachten. 0|
Erwähnung gethan. Das zweite Fragment *), welches 34 Zeilen
umfasst und eine in sich abgcfichlossene Thatsache mittheilt, ei
bfilt eine AufitShlung der Gesehoike und Stiftungen, die Tutnies
von seinem ersten grossen Zujfe g^en Syrien zurückgekehrt, d
Tempel machte, fuhrt die Feste auf, die er als ewiges Andenk
an seinen Sieg neu grfliidete und nennt 3 StBdte Anüuk
Ineoia and Herenkai, dereu Ansnulxanig dem Gotte überl
au
1> Pablirijt ron Lvys. D llt. 30 b Am Knd« 6m Itu^hrift ist ein* Aikn
Ikafich dar Ton L«|ib. D ITt ^0% inbUcirten hinsanfÜfwiL
m^m B«ik« Ton Virtimnii^w b*l Bre^scli . Kor 1 PL 43—44 und
f. M—ib dk entra SS BmImi Mch ■■■■il pabUcirt «ad Bbemetst
ITcUnHaw^ aller bc« Laya mtkmbmm 9tHk» Wt liirvh in Arrh. 95 p IKC
Ado: I
irde *). Dia Darstellung der in W;ilirheit pruchtvuUen GeSühenkei
ndet sich auf einem Basrelief in don\ (iranit-8iuictuarimu. Hier'
ebt man Tutraes mit dem Pschent gekrönt, mit einer Tunika
»kleidet, in dfr Rechten hält t>r ein Szepter, in der Linken eine
Keule; über ihm stehen seine Legenden und vor ilini, djiss er
^Borgte för die Werke seüies Vaters Anion-Ri». Vor ihm lit-^en
^Hmi die Gaben aasgebreit^t, für deren Darstellung und genaue Be-
^Bchreibong wir auf die Publikation von Chiimj). Mon. IV^ 31 G — 7^)
^Htnd Birch, Areh. 35 p. 155 venveisen können, so dass wir hier,
nur das Wichtigste aus den in 10 Reihen übereinander autgerii-h-
et«n Gegenständen hervorheben wollen. Da sehen wir Tische»
sich jfeschmückte Käst-eu. Pflaaxen, TrinkgefUsse, Amulette, Ringe
jedleni Metall, Straussenfodeni , llusserst reiche und schön ver-
Vasen, Statuen, die wohl den Nil darstellen, Spiegel, Huls-
nder, Gestelle, Altilre, Schalen voll Broden und steinen und
Jich 2 Obelisken, die mit ihrer Inschrift abgebildet sind. Let/.-
6re ist die ganz gew<5bnlicliH und besagt, nur. dass die beiden
^>elis1(en vom König dem Amon-Ka, dem Herrn der Throne der
telt geweiht und an den Thoren seines Tempels aufgerichtet worden
nd, und dass ihre Spitze tnit Asem geschmückt war, — Endlich
Mx'iriette noch ein kleines Fragment gefunden , welches bei
ch, Rec. I 27. ] [tublicirt ist. Dasselbe neimt die Stadt
üo, ergiebt aber sonst nichts Interessantes.
Historisch bedeutend wichtiger sind die Fragment«, die sich
der nördlichen Saalwand erhalten haben. Da diese Mauer
tiz eingestürzt ist, und sogar einige Theile derselben sich im
rt* in Paris befinden, so war es sehr schwierig sich ein Bild
Zusammenhanges zu machen, und erst Mariette (Rev. Areh.
"ß. 11 31 ff.) und De Roug(S (ib. p. 291 ff.) gelang diese Auf-
ibe. ünch ihren Re.sultnten zerfallen die ims erhaltenen Tlieile
Aimalen in 2 grosse Haupttheile, deren erster^) zunUchnt
genaue Erzählung des ersten Zuges Tutraes 111. luid die in
»roselben genmcbte Beute enthält. An diese schliesst sich dann
Liste der dem Könige bis zum .Talire 24 gebnu'ht^n reichen
•ibot«» an: am Schlüsse der luscliritt fehlen uns die Erzilblung
1; ÜB t^MtiUy hat in d»m hUl tVArcb. l 97 ff. und llUff dieiv StüUtH
rirt, VT erklärt Inenäii ((] ü « ö ^J!I^ l^^:^) für m2\ eiiion Ort
■ ^on E
Sphralm uml Miiiiiuwc , Äuaukiwa ( (1 [1 Y^ ß V , )
u
ge Gw* m Epliriitni und lU-renknl (
; «r fBr das antore Bcthon>ii dwr Uili«<>.
i) EiDXdno HivUo giobt Kucb Uc»«llini, M C. Tnf hl und ilio Dcitcr de
A III pl 35.
Z) Fuldkirt tiot L««i>« D DI 3l1> und ilarnn nn5ch)i««»pnd lü Ti.
IIQ Wiedetttann, üetchicJtU dar atklzehtUen eg^ptinchen
der Kämpfe und die Angaben der Tribute aus den Jahren 25 — 8.
Dieser Tbeil der Insclirifk umfasst 117 ZeQen, In dem zwei
Haupttbeile, der die Jjilire 29 — 42 umfosst, wird immer erst
die Richtung angegeben, die in jedem Jahi'e der Feld^iug des Kö]
genommen hat, und danui anschliessend berichtet, welche Tribi
der unterworfenen Länder und Völker in dem betreffenden J;
im königlichen Scbatze eingetroffen sind. In der Mitte dieser
SL'lurift befindet sich eine Lücke, die die Jahre 36 und 37 enthii
Von diesem Theile der Annale« befindet sich, wie gesagt, ein
grosser Theil mit dem Feldzug 5 — 12 im Louvre, wohin er aus
der Sanmihmg Salt ^) gekommen ist, ein zweiter mit dem Peldzug
13 und 14^ der in die Mitte der Inschrift, gehörte, ist von Lep-
sius, und ein dritter, der den Schluss von 35 in Paiis befindlieheu
Zeilen enthielt, von Mariette in Kamak entdeckt worden ^).
Ende der gimzen Inschrift endlich, welche durch eine Adoratioi
scene abgeschlossen wird, und die Jahre 40 — 42 enthält,
Lepsius in Theben copiron lassen und dann in seineu Denkiu. III
80 a puhlicirt. — Ausser diesen grossen Stücken s'uid noch
ganz kleine Fragment« von 5 kurzen Zeilen, deren Enden vo]
kommen fehlen, aufgefunden worden und finden sich in Biii;
Itec. II l*L 66 Nr. 5 und 6 puhlicirt; eine Einordnung dersel
in das Gmize der Annaleu ist bei der Kürze und Unvollstllndigki
der Friigmente vollkommen unmöglich. Das eine derselben
wähnt (Tetreide aus dem Lande der Tahi (Phönicier), Nutyiiöl;
und Gold; das andere Wagen, Pferde, Chesbet, GefUsse, Hulsbändi
Kinder nml «die möglichen edlen Hölzer, aber kein Land,
beiden fehlt die Jahreszahl, die üher die Stelle, an welche die Stü
gehören, entscheiden würde. Dei diesen zahlreichen Funden vi
kleinen zu den Aimalen gehörigen Stücken düi'feu wir die Hol
»
1; Itoaotlmi. M St. lU 1 p 185
2) l'ublicirt von Youiiß, UitToglj-phies Taf 41 and 42; L«|n. Aasw.
(Stücke HU» Z. ö und 11 finden sieh »uth in der Dcwcr d I'Eg. pl 38, Nr. SÄT
47, 29 1. mit den von Muriottc nou cntdßcktou Fragmontoii von de Rouge \t\
der Kov. Art<h N S. II PI. IG Dit'so Frairnjonte alleui sind pubUcirt
Mariette, Kiinmk PI. 13 und Übersetzt von Hirch in don Tran^Rct of tbe
Si>c. of Lit. N. 8. Vul. 7. Diks van LcpMiu.«» nou entdeckte Stück tindot sich
den D. III 3 1 A. Der griissto Tlitäl der liucUriften ist vun Birch in den '
»et Koy. Soc. of Lit. II Sor. Vul II p 10t> und Arch, 36 l. c ÜberseUt won
Cwo auch LoiMi. D III 30 a übersetzt Lit>, and zuletzt nllo Inschriften vun dd
»clben in den Hec. of Üic Past U p. 17 ff. wnd p. 35 ff. (Theile hatten Br
in den Reiseberichten p. 166 fr. und der Hiat. d'Eg. I. Autl. I p. 100, eb
wo de Roug6 in der Rcv Areli. N. S II p 297 — 307. libcrseUt) Neue
hat Brupsch in seiner Geschichte Aegyptetis p. 294 ff. eine poetisch gchalt«
Uobertrafiung der Aiuulcn gejfebcn, Auch Oshum, The mon. bist, of Kf.
p. 214 ff. hat die von Lepsius in den Denknaäkrn und in der Auswahl pub
cirton Texte behandelt und xiun ThoU Ubenietzt — Kin Stück der Zeilen 1-
au» Leps Austw. XIl hat Bru|r>ch , liec. II PI. CG Nr. 7 noch emmiü publictrj
Kurz lichHiulult i>>t die Iii>iilirift von Drnndts, Das MQnz-, Ma»&- und Oewicbt]
10U in Vorderasicn p. Tuff.
^«mg
WMtmann, GeaehiehU
•hüten ca
I iLMPa
nicht verlieren, dass die Fortführung? der Ausgraljunpon in
Ktnük inuner neue Fragmente bringen und dass es uns dimn
ich möglich sein wird, dieses in seiner Äusdelmung ebenso
in seiner Bedeutung weit über alle erhaltenen alt^gyptischen
historischen Inschriften hervorragende Monument in seiner Ge-
sammtheit zu reconstruiren , um so erst einen vollen Einblick in
den Zustand der Kultur in den Egypten benachbarten Ländeni, je
^■■ch Maasgabe der von ihnen gebrnohten Tribute, zu gewinnen. —
^^MWOg«n durch die grosse Bedeutung der Anmden hat man auch
^^Kncht, ob sich nicht in den Schriften der alten Klassiker eine
P^vwilmang derselben finde. Hier gliuibte nun Birch in seiner
rortrefflichen ersten Arbeit über die Inschriften *) in den Amialeu
I de» Tacitus eine Anspielung auf dieselben zu finden. Bei Ge-
legimbeit der Reise des Germanicus nach Egy]>teu erzUhli nlUnlich
dieser Schriftsteller (Ann. 11 60), in Theben habe ein Priester dem
römischen Fürsten iStüeke aus Inst;hriften vorübersetzt; su berieh-
tei« er s. B., einst hätten 70,000 waöentüthtige Mämier in Egypten
«M , mit diesen habe der König R.htun,ses Libyen , Aetliiopien,
ien, Bactrieu und Scythien erobert und sieh die Einwohner von
ien, Armenien und Cappadoeien unterwo»-fen , auch Lycien und
ithyuien hotten bis zum Meere zu seinem Heich gehört. „Es
Lch*. filhil Tacitus fort, ,die Tribute vorgelesen, die den
»nlgelegt wuj'den, das Gewicht des Silbers mid Goldes,
fie Zahl der Waffen und Pferde, und das den Tempeln als Ge-
ichenk gegebene Elfenbein und Wohlgeräche , und weiche Masse
▼on Getreide und allen möglichen Gerätben jede Nation bezahlen
miust«; dieses Alles war kaum weniger glänzend, als was jetzt
(d. h. m Tacitus Zeit) die Paiiher oder Römer den Besiegten auf-
crkgMi'. Dass diese Notiz des Schriftstellers nicht eine rhetorische
Anttchmäckung seines Werkes sein kann, sondern aui' einer sicheni
8bd Torliegeoden Quelle beruht , zeigt , abgesehen von dem streng
McUicben Gehalt der ganzen .Stelle, besonders die Anordnung der
Auen fftr Gold und Silber pocdus argenti et auri, genau in der-
wäbcn Reihenfolge wie gewöhnlich in den egyptischen Lischrifleu
«Iw Zeit Tutraes III., wo das Silber noch mehr Wtrrib besass als
^ Gold ■). Somit handelt es sich nur darum, zu finden, an wel-
ll (>h«prvKtiuns of tho sUtistiiHl Lahlct of Camiik (Irstiuiflctiouü Kov Soc
«rfUler S«r. II Vol. U 1»47 p 3I0f.>
i) ci. di(i Anniücii piM. nud Lt'püiii.s, Die Molailo (Abh dvt k Ak. in
'' '^iii 1B71) p. 53 f. Di« Erücheitiuui;, iImsü dns Go]d djtmnlü ciiu'it niederen
^^'fih batt«, ala das Silber . hat uichu AiitTidli'tHlo!«, wi'nn ihmii bfMlcnkt, dus
»«1» la MlU«Ialtcr in Aer l'njvin« ZurdmidKm in West - Yünnni das Silber
^''iAmI Btthr galt, ala d«a Oold, und daas uivs aus dem Altertlmm von Ag»-
*«rtkkl«a bd Pbotiua § »fi und in dorn LeiiHBiRcr Codex H35 p. f. 141 bpriclitct
^^, daaa in 8ftd-Arabitu da» Silber sogar lehmaal wiTilivolk-r war. nU d«^
•'«W- Aueb data groaa« aaByriacbo dreispaltigo Syllabar II Khw 1 lav»t Z HO— 1
im Über dam Ooldo Torangebo.
1 1 8 Wütfemami, G^ehkhte der achtzehUen egi/ptrschen Dyiautk.
chftr Stelle des Kamaker Reichstempels die Inschrift angeljrao
war, die Oennmiicus voiübersotzt wurde. Der Name des Ramses ]
befiind sich am zweiten Propylon und aiif die dortigen /.um
noch erhaltenen Lischriften bezog Lepsius (iu den Abb. d. Be
Ak. 1871, Phil.-Hist Kl. p. 28) die «teüc; lÜrth dage;yren glaub
am ersten Propylon habe ninn Oeniianiciis die Inschriften
Ramses vorgelesen und nachher beim 8anctuariam die Totineb II
dtr Gewährsmann des Tai'itus habe beide Inschriften einem Kön
üugesi'hrieben mid di^sfin mit dem Namen Rhamses belegt,
mik-hli'n nicht glauben, diuss es nüthig ist. dem Taeitus hier elue
üngC'tuiiügkeit vor/uweifen, veiTOuthen vielmehr, duss man
Zusammenhang des Texti'S etwas anders intei-jiretiren muss.
bisher gesehehpn ist. Der egypti.sche DolmetÄL'her hat dem G«
numicus zwei Inschriften vorübei-setzt, deren ei-sto die Thutt-Ji
Uhamses erzahlte and daniit schloss, dass sie den Umfiuig
Rfiehes dieses Monarchen angab; die »weite behandelte die Tributf
die den Uuterworlenen von einem andern Künige, dessen Naina
Taeitus nicht angiebt, auferlegt worden waren, und das sind die"
Anmden Tntmes 111. Es sind also die beiden Öätze referebai^
habita.sse — tenuisse und legpbantur — jienderet streng von eu[
ander zu trennen und auf verschiedene Stellen des Deidimals
beziehen, wenn miui den Text des Taeitus mit den Monument
in Einklang biingen will.
Eine weitere nicht imwichtige Frage ist es, wie es denu da
Könige möglich war. seine Sifgf und Erobeningen mit solcheF
Oenanigkfit aufzuzeichnen. Aul diese Frage giebt uns nine von
Chiunp. Not. p. 831 publiziiie Inschrift aus dr-m (trabe des T'anuui
in Theben (Nr. 3) Antwort. In dieser erzilhlt nümlich der Tod
wörtlich Folgendes: „Ich folgte dem gütigen Gotte l{a-men-;|rer
ich sah die Siege des Kfinig.s, die er errang über dJe Länder,
er hcrbeibraehte die Fürsten der T'ahi als lebende Gefanga
nach dem Lfmde Egypteti. wie er einnahm alle ihre Festung
und abschnitt ihre Anptkuzungen Ich stellte auf die Sieg
dif» er errang über alle I^ilnder, ich setzte sie schriftlich
gleichwie sie errungen wui-den." AVir sehen also hiei'aus, dass d^
König auf seinen Zügen von einem Beamten begleitet wurde, dem
die Aufgabe zuliel, den KiimptV^n und Erobcningen als Augenzeu
beizuwohnen, und dann ihren A^'erlauf schriftlich aufzuzeichnen.
Die zweite Hauptf(Uellc füi- die Goschichte Tutines III.
die von Herrn Prof. Ebers Lm Winter 1872/3 in Abd-el-Qur
aufgefundene Grabinschrift des Ainen-em-ltieb '), welche uns ou
1 ) Zacnt publiciri und lilirrsci/t vun Kl»crs in dor Zdtsdir f. »pjr
187A |i. t — !l , iJaiii) iiiichmHU publiclrt niid hiliiinilelt vtni C'hnhiu iu Avn
i'fiypt. Scr 111 Tum II p 279 ff. und den ComiiUs-n-nda* de lAcmJ IV
T I p. 15&fr. Kfnijrc VcrhcMcnmÄen , bcsondt^n für diu Zfilen »7 — 38
llischrift lint brt>t'f»cti iti der Zcitschr, f. av^. Spr. 1874 \> 133 ff ptipT-bon
achtzehnten nji/jttüchen Üynaatit. It9
die Daner der Regierung Tutmfs ITI. gpnaii bestimmt. W'mm
IiisohrifL erzilhlt uns die Grossthaten , d\v Amen - t«in - ijob im
" • verrichtet, und die Ehren, die er von Tutines Hl. und
.xiiittiophis n. erhalten hutt«; ihr besonderer Werth beruht da-
rauf, dass sie genau die Zi^e angiebt, an denen der idte Heldl
t^" il genommen hatte, und so uns eine MMgliehkfit bietet, die
\ - ilen durch eine gleichzeitige Inschrift thcils zu Lontroliren,
theils zu ei^finzen. Der Text der Biographie leitet nünüieh jodea
neuen Feldzug consequent mit dem Worte nein ^witHlonun** ein, J
giebt dann die Gegend an. in welche man zog, und führt hierauf 1
die Thaten und Belohnungen, die der FeldhciT erlangte, im. Diej
Züge wjiren folgende:
L (Insclir. 1. 3 — 5) nach Nekaba in Südpalilstina und nach 1
lUsopotuinicn.
n. (1. 6 — 7) nach dem Plateau von Uan im Westen von
Chaljbou.
nL (L 8 — 13) nach dem Lande von Karchemisch, Mesopo-
tamien und Tyrus. \
IV. ll. 13 — 18) nach I^adeS und dem Lande von ha.
V. (1. 19—21) nach dem Laude von Te^jsi und dem Net'ru (?)
!(et*rona?)-See.
VI. d. 22 — 25) nach Mesopotamien.
Hier entspreche» die 1. 22-25 eniählten Ereignisse genau
nen. welche die Annalen für den VIII. Zug Tutmes III. io
33. Jahre berichten, ebenso die l. 19 — 21 geschilderten
vom VU. Zuge (Jahr 31), die I. 13—18 dem \1. (Jahr 30),]
'1. 8—13 führen die Oeschiibte des V.Zuges (Juhr 29) weiter]
BS, und die beiden ei-sten Zöge des Amen -em- lieb gi'hen uns I
biglich die Richtung der in den Aniialin fehlenden Zug** 11 1 und IV
Die genauere Ausfülinmg dieser Uebereinstiuimmigen und Er-
lebnisse müssen wir, um nirbt genöthigt, zu sein, schon gesagtes
wiederholen, fui- die Beschreibung der Züge selbst vorbebult^'n. —
}ie Inschrift erzählt nach diesen Zügen noch eine Episode kriege- 1
" cb^'r Bed»'utung aus dem spUtem Leben Amen-em-l^eb's, die siel
lit der Phrase hün, siehe da ! einleitet. Es ist tlios die endgültige^
r*>ite Eroberung von KadeS, welche die Annalen unter dem 41.
|*hre des Königs behandeln.
htBAltg« tJehcnetmof von Birch findet sich iu den Hoc. of tho Put. II
j9ff. . und eine voa Bnigrwh In di-r Geschichte Ae>fyplotw p aS&fl*. Onrix
crdincB Imi Y^wn di.. Iiuclirift imrh elnm»! für dhi ZltMG lld XXX.
391fr, XXXI, i» 43t) ff bclmadt'lt und duboi auch vwdu forreklcii Tt<*t
■tilirtrt, d* der «uer»i C'lft'bfno mchrorci DruckfcbltT (cf. die Vi<rhi)SM<rungcn
Kbcr» und,8t«m in der ZviUchr T Heg Spr 1873 p. 63ff.i cnthicU. —
Grab dm Ämvn-coi-^eb wird vuu Cliiiinpulliou , Not, p. A0& mit Nr 12
st
120 Wietiemann, Geschichte der ochtzeJinten egyptitthen
Geschichte und Züge Tatm«s IIL
Am Anfang der Alleinregienrng Tutnnes IIL scheint ein
meiner Abfall aller Völker von Pallistina bis nach Mesopotamien
die sich einst Tiitmes L untt^rworfen, lind die unter der kraftvolli
Hmid der Köiugiii RS-mä-kn mhig ihren Tribut bezahlt hatten, stal
gefunden zu haben. Von der Grenze Egyptens. von dem 0
Schenihaji. den einst Ähraes d^n Hyksos abnahm, und von
südlich von Megiddo ') bis an die Enden der damals den Kpyp
bekannten Welt bewaffnete sich allcK. im Vertrauen auf die Jug*
des neuen Alleinherrschers. Die erste Aufgabe des Königs mo;
also sein, sich die Länder wieder zu unterweifen , da es hei
noraadisirenden Lehensweise eines Theils der arabischen uni
palllstinensischcm Völker immer zu befürchten war, dass sie ihrer-
seits zum AngTiflf übergehen und sich auf Egypten stürzen würden.
So unt«malim denn der König in seinem 22. Regierungsjahre seinen
ei-steu Kriegszug *), den uns seine Annalen glücklicher Weise ziem-
lich genau beschreiben. Im Monate Phannuti verliess er Egypten
bei T'al, einem Orte, welcher nach Brugsch (Zeitschr. f. aeg. Spr.
1872 p. 16 ff.) identisch ist mit dorn spHter so oft genannten und
so herrlich aufblühenden Tanis, und zog zunächst nach der uralten
iStudt Gaza^), deren Gebiet er am 4 Pachons, an seinem Krönungs-
tage betrat*). Am 5. desselben Monats zog er in die Stadt selbst
ein, die, wie dfiraus, dass von einer Eroberung oder Belagerung
gar nichts gesagt wird, hervorgeht^ in seinem Besitz geblieben wi
und benutzte diesen Ort als Operationsbasis, um von dort aus,
es ihm Amon befohlen hatte, Egj'ptcns Grenzen zu erweitern. Ni
sehr hmgsam rückt« er vor, da seine Kundschafter erst das Terrain
und die Stellung des Feindes erforschen nmsaten. imd so kam es
denn, dass er erst am 16. in Ihem einrückte. Dieser Ort ist, wie
de Sauley ^) sehr Widn-scheiulich gemacht hat, identisch mit dem
modernen Dorfe KheYmeh \K^.f^) , das 3 — 4 Tagemilrsche von
Megiddo, dem heutigen El-Ledjun (Ijei Eusebius und Hieronymua
beisst dio Ebene von Megiddo ntSiov TiJs yltyuovog) entfernt ist
Beim Einzüge in den Ort, der wohl auch schon vorher von den
Egj'ptem eingenommen worden war. erhielt Tutmes die Nachri^
1) BruKBch. OeogT- U, 32.
«) L D in, .IIb. 32 1. 1—32 — Bnigsch, Reisoborichto p. 166
der Ziip habe iinch der Lnüchrin 3 Jalirv goduaurt, allein dor Lepahu'sche
ontbMlt Nichts von dieser Ziibl.
3) Vvrßl. fUr dies« SUdt bes. SUrk, Gas» und dio philUtäbcho K9^
p. 32 ff. — Pio erste Enrähniuig findet such Oon. 10. v. 19. Auch im 1*1
AuHst«s5 I imd III kommt sie vor. Cf. Giabfts, Voy. p. 294.
i\ I>ic60in Zuitstüc vordniiken wir es, dius wir genau den Tag d<>4
uiMe» wissen, dor inif fk*m Donknuilt^ zpralort ist, denn ein von Dg
(Roy. Arch N 8 XII. p. 323 1 pnbljrirtcr Text j^oht den 4 PRchwus als
Tag an, juj wfkhein dio Tbronbc*tüigung Tatmes 111. gefeiert wurde.
5) Mcl. d'Arch. I 1*9 ff.
SS der Fürst von KadeS Megiddo besetzt habe und sieb mit allen
^doigren und Grossen, die von Egj^iten's Wiissern bis nach Meso-
Dtamien hin herrschten, ja auch mit den Chal (Syrern, Br. G. 11 33)
bd Ketu, die mit ihrer Eeiterei und ihrem Pussvolk herangezogen
Iren , verbündet habe. Sogleich bescliloss der König gegen sie
ziehen und liess sich zu diesem Zwecke die Wege nach Megiddo
schreiben. Letzterer Ort lag ziemlich in der Mitte des west-
chen Palästina und behen*schte, an der Theilung der beiden Strassen
ch Damaskus und Israel gelegen, eine weite Ebene, wo die
ripgswagen und die Reiterei des feindlichen Heeres sich frei ent-
wickeln konnten, während Megiddo, das sich an die Berge anlehnte,
den Fall eines Misserfolgs eine siehero Zuflucht bot. Nach
^escr Stadt führten von Ihem 3 Hauptsti^assen; die beiden ei-sten
brtcn auf der sogenaimton grossen Strasse gemeinsam bis Aaluna;
|e tretmten sich daselbst, und die eine führte durch einen sehr
efilhrnchen Engpass, der nur einen Tagemarsch von den feind-
chen Truppen entfernt war, die zweite dagegen auf einem Um-
s»e. der sich nach Thaanach wendete, nach Megiddo; die dritte
ort« über T'efka und mündete von Norden in die Ebene vor der
dt ein. Alle drei brschriebenpn Wege hat de Saulcy ') mit Glück
tit und. wie es uns scheint, richtig identihcirt. Der erste
nach ihm von KheTmeh über RÄinleh. Remieh, Kafr-Säba
pftiris), die Ruinen von Bedus nach den Ruinen von Kharbet-
rh (Aulunu) und von hier auf der alten Römerstras.'je nach
el Ftthm, und dann entweder durch sehr gebirgiges Terrain
ch Megiddo. oder (die zweite) über Hadad-Rimmon in die
|lhe von Thaanach und erst dann nach der Stadt. Die diitte führte
on Khetmeh längs des Nähr - el • Mokatta Hes biblischen Kison),
Orte Djebftta ( ^~% \ U tizd-D j vorbei, nach derselben ^
BtAdt. Der König wühlte den zweiten Weg und marschirte in
BilniHrschen nach Aaluna, das er am 19. ohne Kampf besetsrtfl. ,
)er letzte Theil des Zuges ist der einzige, von dem wir genaueres
en, da die Annalen gerade an dieser Stelle sehr zerstört sindi-j
kttfi ihnen ersehen wir nur folgendes:
Durch ein Thal rückte zunächst der Vortrab vor und besetzte^
linen Theil desselben, während der Nachtrab nach Aaluna zog,i
)ani) machte die Vorhut Halt, um zu erwarten, dass der Nach-
dem der König selbst befehligte, auch dtis Thal betreten habe,
geschah um Mittag (?) *). Und nmi i-ückte dus Heer weiter
HO Süden längst dem Bach Kina*) nach Megiddo. wo es um
einem
1) MA fl'ArHi. I. na IT.
tt JltT cm iu «lio L'tnkohr dur Sonuf«, d. h. ^ÜtUg.
"ZZ} Kin Bach ho Oaton von Mogiddo, nicht Apt n27 ^^^ Brugsclt G. II, 33
122 WieHemann,
kiehte der
«WW»!
'eit
7 Uhr Morgens ') Halt macbt-e. Der König hielt noch am Abmid
eine Anrede an seine »Solduli^n und ermuthi^e sie zu dem Kampfe^
der um nöchsten Morien bevorstand*) Am nllehsten Ta^jo,
21. Pat'hans, zog das Heer -/au- Schlacht ans. Der südliche Fliij
h'hnto sich an den Bach Kinn, wiihrend der nördiiiho sich hij
I Jf. W, von Mi'^ddo misiit-hiiie. Djis CVntmim hefehlij^e der Könij
selbst auf (seinem mit Gold ausj^elegten Htroitwagen. Er selhs
kämpfte mit, und jus dies die Feinde sahen, warfen sie alles vo
sich , vprliessen ihre Pferde und ihre silbernen und vergoldet
Wagen ') und eilten nach Megiddo ; aber hier hait« die Besät
I «US Furcht vor den nachdringenden EgYi>tern die Thore geschlossen,
I tiud so mussten dir Anführer an Stricken über die Mauer gezogen
werden. Unterdi sseii rückten die Egypter, ohne sich damit aufzu-
halten, den (let^idteten ihre Sachen abzunehraon, Itis zur Stadt vor,
die »cbueU erobert wiu'de, und mit ihr fielen viele Tausend (d. h.
sehr zahlreiche) andere Städte, — was sich auf die vielen in der
Siegesliste erwühnt en Orte bezieht *). Die Tndten der Feinde waren
sehr zahlreich, man legte sie in Reihen wie die Fische, um sie zu
zllhleu *). Daim feierte mau das Siegefifest und dankte Amon für
den enimgenen Erfolg. Der Köuig liess die Festung und die
Ebene nusmessen, die Stadt neu befestigen und bemmnte einüelna
Theile derselben nach seinem Niuneu. Unterdessen versuchten
Feinde noch einmal aus dem Hinterhalte den König anzugreifei
wurden aber auch diesmal geschlagen. Nun unterwarfen sich all
Grossen Palästinas, brachten Geschenke aller Art. Gold und Edol*
steine, auch Schläuche voll Wein, und baten um Gnade. In Megiddo'
selbst machte man 340 Geffuigeno, wobei man bedenken muss. dass
der grösst« Theil des feindlichen Heeres gleich nach der Schlacht
hatte in die nahen Berge entfliehen können. Ausserdem erbeutete
man 2041 Pferde, 191 Füllen, /adilreiche goldausgelegte Wagen,
die Rüstung und den Wiigen des Fünften der Stadt, 20 Rüstungen
. seiner Soldaten, 502 Bogen, 7 silbermisgelegte ZeltstJibe, 1 929 Oohsei^M
' 2000 grosse und 20500 weisse Ziegen u. s. w. Aber auch vtj^l
andeni Städten, die sich luiterwarfen , wie Änüukasa, Herenkid.
Inenätt u. a. erhielt man grosse Beut«, so 38 Verwandte mwi^
l) Birth, History of Ki;ypt p, 88.
S) \M\rs D. III. 32. I. 13 üt »och in Awm mir uiivorsUißdHchon Sab
vorn Volke dor Mtirii liio Kod«, einem Volk*', »ins nicht utitvr den YOn Tut
bosio|(teii i». u.l vurkomniL
3) THe erhüno Abbilduog eines >Viigeuä «.oa Tutnnos 111. Zet\\. finilot »ich
Cliubtt», Voy. PI 13; cf Teit p. 238.
4) Wohl mit L'tirt*i-bt vorsteht os Muipf^ni . Hlst uno. p 2ii4: Miig«5dd
qui ellu soalo vnlail „mille viltca."
5) Do Eou)f«^. Annnl&s d«» Tiitnic» III, vbtiiüto n'w Mu;»pt<ru, lliubjira an
p. 20-4 ^ebcn nls Znhl der Tc*dteD h3 an, ofTcnbur wuil mitor dvr ItfiUtu 83 /flj
Üüiid« (Lop» D. lil, Tl I 2Ö) oniktibnt werden. Aber wie soll dna mit dici
I Aaeulio der Zähliuiptmetliodc siitnuim? uud wtu kann tnaii Todt« als Ben
mitten intischou Gvfaugvncu uud rfcrdcn aulTülirtinV
nn, Geichichtc der achtzehnten egiiptiachfin Dyna$tie. 123
B7 Kindei' von Fürsten. 1796 Sklaven. Edelsteine. Gold, jwthlreiche
Vasen und Statuen, prächtig?« Stühle, Fiissscliemel, Opfertisehe. ein
l^3ept«r und sehr viel Getreide. Mt'^ddo allein musste 2003200 Tena
|ide liefeiTi , ohn« dass dabei das berechnet wurde , wns die
äsehen Soldaten schon auf dorn Miirsch erboutet hatten.
Die Städte, welche Tutmes 11 1. durch seinen grossen Sieg
jtich unterwarf, gind uns glücklicher Weise wenigstens dem Namen
ch bekannt und geben uns so ein aiemlich vollständiges Bild der
Insdehnung der Erobenuig, und zugleich ein solches voti der
aphie Palikstinu's. I>ie Liste ist in 3 Exemplaren in Kurniik
Jten, von denen sich eins auf dem VI., 2 auf dem VIT, Pylon
Tempels finden, Das erste und illtest«* entliUlt 115 Kimien in
Reihen untereinander, wobei aber 35 Numeu xerstört sind. Die
Jeberschrift besagt, dass dieses sei die Versammkuig der Völker
übern Rotennu, welche einschloss S. Maj. in der Festung von
jiddo und von denen der König wegführte die Kinder als
nde Gefangene zu der Festung Suhen ( \ ys nj aN, J ^^^
beben auf seinem ersten siegreichen Zuge, wie es befahl sein
ir«ter Amon, der ihn fiilirte auf alle gut^Mi Wege. Das zweite
Exemplar ist eine Copie des ersten mit einigen Au.slassungen; üher
|er Liste findet sich ein BUd. auf dem Tutmes dargestellt ist, wie
ir Gefangene mit einer Keule niederschmettert. Ausserdem sind
^ocb 4 Inschriften vorlumden; eine Uede des Auiou, der den König
seiner Siege beglückwünscht; die IJegleitinschrift des eben
nie« Bildes, die besagt, dies sei die Gefangennahme der
; Aller Rotennu, aller verhorgejien LJlnder und der Feuchu');
je. welche bei der Göttin steht, die vor den Gefangenen
herschrettet , und die ziemlich dai»selbe wie die vorhergehende
endlich die Einführungsworte /u den Stildtenamen : Alle
orgenen Länder, die feinsten Orte Asiens, lierbeigebrucht von
5, Mnj. als. lebende Gefangene. Das dritte Exemplitr enthält 1 Namen
Äehr i»ls diu* erste. trUgt. aber dieselbe Inschiift wie dieses *). Als
fachtrug folgen dann noch 239 andere Orte. — Leider lassen sich
ar wenige Namen mit voller Sicherheit identüiciron , trotzdem
Mttriette ") mid de Rouge *) mit gewohnter Sachkenni niss
Ideutiticaiiunen mit den uns erhaltenen Stiidtenamen im Alten
feÄtameut ver.sucht haben. Von ihnen dürften numentlich die
1)
I (poiviKts? iMarivH«, Kanmlt. Texte p. 50).
S) l'ubllrirl y\w\ .■»llf 3 Llston von MnriyUp , Karimk, ]>] 17 — 21 Oi*»
%iD «ucl» von t>ihnie]ir'ii, Hwl. IiuM'lir. U pl 37 uiul Do K^iugc, Album pliot
ir 51 und tt'i.
S) lA^» liMtfl» O^graphiquea dos Pylons do K«riiuk, Text. — IHe oben er-
nten nur i\iit' einer Liittc ^(^iinnnt^'n Orte sind bishtr nicht iMlmruU'U wordi<ti.j
1 4> Ki»«lt«n Mir divrn» mommicrit» du r^giio de Tltoudn^» Ul in der BcV^
124 Wietfemann, Geschichte der achtzehnten egyptUchen Dtjncutie.
in
a;
in
folgenden besonders wichtig nnd ülipr itllen Zweifel erhaben sei]
tKadehi (yjnp am Orontos xwisfhf^n Homs und Ribleh ader in
Stamme Naphtali), Maktl (-«naD MayeSötui Mogiddo, über seine hf%g4
haben wir schon oben gesprochen); Tebe;^ (rn3l3 in Süd-Palästina;
cf. Ch»bas, Voy. p. 110- — 11. Der Ort findet sich auch unter deaii
Namen Tuba;fi im Pap. Anastasi 1: Chr. 1. 18. v. 8; Sam. II. 8. v. 8.)|
Rubana (nisb Stadt im Stmnnie Jnda. ein befestigter Ort, den aucl
Josua erobem niusste), Mäi-omS (ci'iTa ein Ort am See Merom, d«
auch unter Ramses IL sich erwllhnt tiiidet), Taiiiesku (prUttT Da
maskus, das nach (Jen. XV. 2 schfpii /.n Abndmm's Zeit bestÄnd)i1
lAtAra ("'rmN, ''ASga äi'S rtolemilus. ^Edgad des Onomastikon ; in
I der Nalie des Sees Merom) , Anbiro (Abila in Noi-d - l'aUtsiina ;
I findet sich auch unter den Erobeningen Sisaks; cf. Bmgsch in
Ider Zeitschr. f. aeg. Spr. 1874 p, 144). Sehemäna-u (-5(3f|UOrAifi
^des Ptolemaeus, von diesem neben Damaskus und Abilü genannt);
Bartu ( BtjovTog Beirat) ; Bat'ana (iö3 im Stanune Ascher) ; KaAniViU
(nzp im Stamme Ascher, einige Meilen S. W. von Tjrus); Astrottt'
(mnrüT), Liusa (la-'b in Dan), Hat'ar ("iixn später von Salonio
befestigt, findet sich auch im Papyrus Anastasi I. cf. Chabas, Voy.
p. 184 — 85), Kennarotu (m:D am See Genezareth, Deuterononium
in, 17); Kasuna (]T'Tßp im St^imme Isaschar), Sehenamä (üli'O
im Stamme Isaschar ^ auch unter Sisak genannt), Mäsür (Vkoo
eine levitische Stadt im Stamme Ascher), Taänak (^:?r. auch
dieses und seine Lage haben wir oben besprochen), Ibräinu (cyba",
eine Stadt, die Josua 17, 11 neben Taanacb nennt), Aak ("^D^, das alt-
berühmte Akon im Stamme Ascher), Änu;|ffirtu (n'nn:« im Stamme-
l8aschar),^\pro (iTiET, Stadt zwischen Aschtaroth-KamaYm und Bethfl
Schean), Äpro (rTicr ' Ocfga im Stamme Manasse), ChA^hu f]i2isrf
an der OrenÄe des Stammes Rüben, die Hauptstadt der Amoriter
zu Moses Zeit), Ipu (iE"» ' Itonnrj .Jaffa; auch im Pap. Anastasi er-
wähnt), ÄwÄniUi (i:-)« 'SiviZ), Sauka fn^nö JSbx;|fw). Hiitita (inrij
' ASiSee), Kalel (i*i3 Fepagä Stadt der Philister nnd des Abimelech)
Robi« (nai 'Paßßa Stadt im Stmnme .Inda), Nämana (nJOy:
Stamme Juda), Ani {yy Stadt der Kinder Aiu'ou), Rahbu (man"
schon in der Geschichte des Tsaak orwllhnt), KaramSu (^73-3, die'
von Josu» erwJihnte Stadt Kann*'l. Eigenthum der Kinder .Juda),
Rjibatu (nsn im Stamme Isaschar?), SartA (irnx 2ctQ&dv, nah^^l
der Stelle , w<> Israel trocknen Fu-sses den Jordan durchschritt),^H
Barut (mnNi ßra^uT im Stamme Benjamin), Än-kenamu (cri yy
im Stamme Judu). Kebäu (nj^a im Stamme Juda, etwas entfernt
von Gath). Ten-o (m^X, gegen das die Midianiter, von Gideon
^yerfolgt, tlohen).
Wir sehen, dass die Eroberungen
ssten, das im Norden von Galilaea.
P^^esten vom Mittelmeer begrenzt ist.
des Reichs von Ba&an, der Ammoniter
er-
chyM
des Tutmes ein Land um*
im Süden von Judaea , im
und im Osten einen Thoil .
und Moabiter umfasst. Dia
Orte, welche der Nachtrag nennt, scheinea im Norden von dieseal
. WudtmtoMt Geschichte der aehtu^nten egyptiachm Dyvuutie 125
de, in Syrien und Mesopotamien gelegen zn haben, wenigstens
«ch fast alle Namen sicher als semitisch erkeimen. Freilich
ist M nicht möglich, sllnimtliobe auf den sehr unvollständigen
Kurten der hetreffenden Gegenden wiederaafiiiden, :iber «üe folgenden,
welche aus den zu bestimmenden ausgewühlt sind, werden die un-
Lage der andern mit erkennen helfen: Pireta-u (Nr. 120
t), Xi (121 Stadt tun Euiihrat), Nii (132 in Mesopotamien),
r-t (137 Ur), ^et'-kena (139 das Land yn« von Kaenae),
um (196 NisibLs), Sure (252 Sura am Euphrat bei Plin,
tK V. 89), Oharebu (311 Chalybou-Beroa).
In demselben Jahre liess der König auch eine Statne Ämenophis I.
[.in Komak restaui'iren (s. o.)
Aus dem 23. Jalire der Regierung des Königs hören wir
^Kicbtfi von einem Feldzuge und eri'uhren aus den Ännalen ') nur
«inen Theil der Tribute, welche er erhielt So brachten die
Rotennu und der Fürst von Ässur einen grossen 20 Tena 9 Kat *j
schweren Stein von Chesbet und zwei andere kleinere Steine,
ferner gutes Ohesbet von Babylon, und Geflisse von assyrischer
Arbeit. Andere brachten Gold, Sklaven und Sklaviimen, goldene
lÜtoten, mit Asem ausgelegte Wagen, Stiere, Ochsen und Kälber.
.Jfawen von Korn, Silberringe, mit Cliesbet ausgelegte Waffen und
|inil Oüld verzierte Helme, ferner Ö23 Minen Weihrauch, viele
en, Elfenbein, zahlreiche Edel- und Brennhölzer u. s. w. Vor
hervorzuheben aber ist, dass der König auch eine Piinzessin
äer Rotennu für seinen Harem erhielt. Dieses Schenken von
l Küxst«ntöehtem an andere Machthaber kommt auch sonst im egyp-
hen Alterthum öfters vor, so z. B. noch einmal unter der
[ierung Tutmes 111., iin 34. Jahre, in welchem die Aethiopen
König eine Fürst-entoehter bringen; der König von Cheta
foberlä&st hundert Jahre später Ramses 11. seine Tochter (Champ.
[ Mon. 1 pl. 38 1. 25); die ganze Episode, die die BentreS-Slele
[ berichtet, hat als Motiv die Uebergabe einer Tochter des Fürsten
MfOö Bejiften au Ramses XUI., u. s. w.
Im folgenden Jahre braebteu die Rotemiu und Assyrer Tri-
Die einzehten Angaben fehlen mit ganz wenigen Ausnahmen
aaf der betreffenden ^ gerade hier fast vollständig zer8trirt>en In-
k^chriil*). In diesem Jahre begannen auch die Bauten am Amon-
|leinpel in Kamak.
Aus dem Jahre 25 hat sich in Sarbut-el-Ch&dem ome Stele *)
[erhalten, welche leider gerade in den wichtigen Theilen der In-
1> Leps. D. III, 32, t 32—^6 Die '/Mi\ 40 füi (üeäes Jabr, die die Ib-
'^•duift f^ebt, wt ontschieden fehlorliafl, du da.H jMitr Ti vurangaht and in 1 36
da» Jiüir 34 fulgt.
2) I Ten» = lO Ket = 90,9&9l Grimm.
S) L U. III, 32, I. 36—39
4> U 1>. 111, 2d«.
12G Wieilcmarm, Geschieht« der achtaehnten egyptincfien
schläft sehr fraginButiii ist; die ersten 7 vollständig erhaltpn
•Z«*ilt«n enthalten nur die umstiindlirhe , ungemein iihrnsenreic!
Titulatur des Königs ■), wiihrt^iid der Best von einem Beain
handelt, der nach der .Sinaihalbinspl gesendet wurde, mti dort di
Tribut einzutreiben und Kupfer nach Egypton zu holen. Die im
[Lande der Rotennu in diesem Jahre v(»i« Kdnige gefundenen
Pflanzten linden sifh zu^'leieh mit einigen Thieren wunderbar fei
und schün in Kamak abgebildet (Mariett*), Kanmk, pl. 31).
Aus dem .Tahre 28 stammt eine Inschnft im Grabe ebi
Schreibers am Vorrathshause des Amon«Ra, Nzmiens Amen-em-li
Im Uebrigen sind die Annalen, ebenso wie die andern Text-e
die Jutire 25 — 28 ganz unergiebig und bericht**n uns weder Vi
inneni Angelegenheiten, noeh von Kriegen nach Aussen etwas; n
-die Inschritt des Ämen-em-heb niucht hier, wie wir gesehen haben,
[eine rühmliche Ausnahme. Öie erzählt uns (1. 3—5), dass der
ferste Zug an dem dieser Peldhen- Tbeil nühm d. h. der dritt«
des Königs sich gegen das Land von Nekaba (Süd-Falilstina m
Hr. (}. II, G9), welehes bpiläulig gesagt, schon auf dem e:
Zuge Tutniea HI. unterworfen worden war*), gerichtet und v
iort. bis nach Mesopotamien ausgedehnt habe, an I^eiden Orti
lliabe Ämt<n-em-lu*b je 3 Üeltuigene gemiu-ht. Der zweite Zug gin^'
Igegrn dits Plateau von üiui *) im Westen von Chalybon, hier
[ nijichte der Held 73 («efimgene, raubte 70 lebende Esel *), erbeutete?
L3 eherne Meüdlgefjisso und ausserdem noch einige mit Gold
l) Ais Bohi^iol ciuor ilcnirti^on Titulntur lii;ü>«>ii wir hier ilio Uoborsutzi
kder 7 ersten Zinkn tl^r obon orwähnti'ii Slolo fi>lg«n: I. dor Iclieudp Hoi
|^<>r SUer (J Ji. Amonj, liorrschend in Theben, dor Herr beider DiKdomo, der
ptoreltel hat cino KönigshcTrschaft, gloichwio Kii itn lUnum?!, dnr H<»rrs«*hf«r, dor
ÜAldhoru», dor Mnclitif,'o an Glanx, 2 dor Köiüff von HbcT- und Cnter-Ejfypton
Uu-mt-Mi-jr»<p<?r idio Suimo gobo Uestaiid), dor gütige Gott, der Herr dor Freude,
dtT llorr ilt>s Ulaitxus, der crj^rifTciii liat dit* Nofer-Krouu, dor sieb vereinigt hj
die Se;fti-Krono, 3 in Loben und Heil, ein Tbt>il der Sotiiio, geboren vom llei
der Ati.'f-Kruno (eig, gebiiron von der Atef-Kroa«), um ihm zu g«bon »w
Ilerrücbafl über din Lande, der Htihii des Besdtiien der Hot'- iwois»ou> Kroi
«eig. Hohn der Ilet'-Krone» 4. Geboren vom Horru der Teser- (rothen) Kroi
(eig. geboren von der Tejter-Krune) , encogeu von der Herrin der Zaubervi*
^l.1iJ»), dor göttlicbeti Herrin des Getreides, ö. dor C41una> des Ttun, cnieu^ (ei
fsum Embryo gemacht i, dnmil tniiii ihm gebe Egyplon und die VVüito, d^
rSiiden und den Norden in »eine Haud, 6. sein Gel^t ist im Rlmmel, die Furcht
[Vor iiim Äof Erden, dor Sclireckou vor ihm in jedem l^mde, er ist der König,
T. der Könige, der Ilerrscber dvt llemkcher, die 8<tnnc (Y) aller LAnder, dtig^
Stjbn der Sonne Tuimes-nefer-jtepor-u (der Sohn den Tbot, schön in svincn
»talten;, geliebt von dor Hnthor, der Herrin de* Mafek.
2^ Nr. &6 der Liüto, Auch ächeschouk erwihiit dreimul seine Uuter«r(
(Lops. D. 111, 352; Nr 84. 90. 1>2).
3) In der Insclmft der Statue im Lonvre A 'JO bei Pierrot, Rec. dliiAer.
p. 23 wird ftusgexeicbneter VVeiu niu» dum »üdlichen Tlieilo dos L«ndfli vtMi
Uin orwiihut.
4) Es verdient hervorgehoben atu werden, dass ein klein«» Pupjmi»-!
mviit In Tarin ibei l*le;fto tuiJ Kosai, VI 83 R) noa Tuttnrv II l Zeit der
WiedKmnmn, GeschichU der aehlte/tnten egyptUchen Dyitaalie. 127
g«l«gt« eherne GefUsse. — Das Dutuin des 28. Jahres des Königs
et 8i»:h in euieni Grabn zu Abd-eil-Quma, weltbes uul^r anderai
grossen Theil des Todtenlmcbs in seinen Inschriften enthält
(Leps. D. III, 38 e— g).
Beim fünften Zuge im 29. Regierungsjahre des Tutmes b«^ginnen
unsere Quellen wieder reicher zu fiiessen, du hier die Annalen von
Neaeni «ansetzen. Der Zug richtete sich gegen Syrien, wo sich
wieder einnial ein Bündnlss gegen den Konig geb)ld<t liatte. Er
eroberte zunächst eine Festung im Gebiete des in der Nähe von
Damaskus gelegenen (13n G. II 4G) Tunep ^), deren Name aiif dem
Denkmal zu schlecht erhalten ist, luii lesbar zu sein. Hoch ge-
priesen von seinen Soldaten ging er in das Opfenniigazin und ver-
anstaltete dem Amon und dem Hör - em - chuti ein grosses Opfer.
Der Koramaudant der Festung selbst war mit 329 Mami gefimgeu,
100 Tena Ödber und ebenso viel Gold, Chesbet, Mat'ek, Eist/n und
Cncgei^sse kiunen in des Königs Hand, ganze Schilfe wurden mit
BklaveOr Sklavinnen, Erz, Blei und Dochtxm angefüllt. Dann kehrt**
der König selbst im Triumph nach Egypteu zurück. Unterwegs
bemfichtigte er sich noch der Festung Aradus, die ganz angefüllt
war mit Getreide; die Pflauzungen wuiden zerstoH, das Getreide
and der Wein aus den Magazinen auf schwerbeladenen Schiffen
weggeschleppt und die Soldat^^n damit veriiroviantiit. An Tributen
erhielt der König 51 Slilaven und Sklavinneu, 32 Stuten, 10 Öilber-
Rirtge, Weihrauch, Salben, 47ü Minen Honig, ü428 Minen Wein,
Eisen, blei, Chesbet, Smaragd, *jl8 Ochsen, 3C36 Hausziegen. Brod,
I C^bäck , Weizen , Korn und eine solche Menge Salben , dass die
aten jeden Tag soviel erhalten konnten, wie sonst die bei den
en iü Egypten Beschilftigt^n. — Von Tunep aus scheint ein
Tbeil der Armee , bei dem sich auch Ämen-em-heb befand , einen
Vorst^DSS nach Karikaniiascha '), einer am Euphrat gelegenen 8tadt,
deren genaue Lage bei Yerabolus der der Wissenschaft so fiüh
entri:isene George Sniith noch kurz vor seinem Tode entdeckte
(cf Sayce in The Nuture 1870 p. 421), gemacht zu haben. Die
Flotte befuhr den Euphrat , und der Feldherr brachte zahlreiche
Geüuigene mit, wofür er vom Könige das Verzeichniss dessen wsis
I iül, d. h. eine hohe Auszeichnung empfing. Auf dem Uückwege
I traf er das königliche Heer im Gebiete von Öen-t'ar ^),
lU» KfinUm vuu Cbjil (Syrien) ErwJLhnong tliut, und dAsa du RBsyrücbe Ideognunin
Pkt dtt Kelch von l>fliniu>ku9 aus dem Ideoi^nunra für imlru „Gst^l" ntul dmi
8nttx der dritten Porkiii Sint;. ziutammvngejiOtzt ist, rLw eigt?]iUieh ,>tih)ti Ksi'l"
bvdwtot (vt-rgl III R b\ Nr U, I. i uiid für <lio Lexunx lU H. 48; ^'r. 4, I 71)
1) 1!)m:Ii t^iittsT vun Urugsi'li , Kec. pt ^>\ pulduirtcii liui-hrifl vum Uaxnes*
■ ■am irtbürto der Or\ spj&ter dum Gobiül d«r (.'ticU aji.
2y Für die Go»chi«lito der SUdi tt. Mupero, De Carcheinui uppadi situ.
Pub Wtt.
Jf I ^. I Ci^^isa du doppeito Tynis. Dnia Tjmi»
128 Wietlemann, Genchichte der ucfUsehnUn egyptUchen Dynawtie.
Aijch im 30. .Talire wandte sit^h der König nach Syrien,
zu Schiffe f wie das iiti üitexte bei dem Worte Zug stehende De^
terminativ ^n\5 lehrt, gegen KadeS, belagerte und eroberte die
Stadt, in der dann die egyptischen Truppen grosse Verwüstungen
anrichteten. Auch Amen - em • ]}eh zeiclmete sich bei dieser Be-
lagerung aus, er machte 2 Märoina (Officiere) zu Gefangenen und
wurde dafür öffentlich mit dem Halsband der Tapferkeit, einem
neuen Diplom, dem Lowenordeu, 3 Geschmeiden, 2 Helmen und
4 Ringen belolmt. Dann zog man gegen die Festung T'aär '),
welche erobert wurde. Auch Aradus fiel kurx darauf in des Königs
Hand. Als Abgabe erhielt dei-selbe von den Rotennu die Kinder
ihrer Grossen und alle ihre Geschwister, unt«r der schon oben
besprochenen Bedingung, dass weiui einer der Fürsten stürbe, sein
Sohn entlassen werden solle, um den Tliron seines Vaters ein-
zunehmen. Die Zahl dieser fürstlichen Verwandten fehlt auf der
Inschinft, die noch hinzufügt, dass auch 181 Sklaven und Skla-
vinnen, 188 Pferde uud 40 mit Gold und Silber ausgelegte und
bemalte Wagen abgeliefert wurden.
Der nlichst*, siebente Feldimg des Königs erstreckte sich über
2 Jahre, das 31. und 32. Man 70g zunächst durch das spater auch
von Amenoplus 11. (L. D. III, 65) besiegte Land Tej^si gegen die
am Ufer des Nesrona - See's in Palästina gelegene Fest« Anroto,
welche vom Könige in der allerkürzesten Zeit eingenommen und
geplündert wurde. 490 Maim, der Sohn des Stadtcomiuandanten
und 3 andere hohe Officiere des Feinde«; wurden gefangen genom-
nieu, und 26 Pferde nebst 13 voUstündig ausgerüsteten W^agen als
Beute fortgeführt. 3 der Gefangenen machte Amen - em- ^leb, der
wieder reich belohnt wui-de. Am 3. Pachons veranstaltete man
eine grosse Zälilung der Gefangenen.
Die Rotennu brachten als Tribut Sklaven, 761 Tena and
2 Kat Silber, 19 mit Silber ausgelegt^> und mit allem Zu-
behör versehene Wagen, 104 Ochsen, 172 Rinder, 4G22 Ziegen,
duppt'[to2> güuannt werden koiuito uti4 dii^ »chon in alter Zoit wnr, K^^^ *^*
dftn AofiohtAndersetzanf^on Ton Movor», die Phönizier II, 1 p. 170 ff, dQuUicli
hervor, liar egyptüclio Nnine ist in soiocm Bweitcu Theilo «ine gonAue Vm>
Schreibung dos hebräiicbon *^3k. Von ciuor Eitinaiimo der Studt wird Nicht»
berichLfit, soudom nur die Beate erwlLlint, die der Feldherr gewunuen hatte.
1) Wir halten diesen Nunen fUr eine xwoite Traoscription des hobriüschon
niOC, fla e« uns Dmnöj^üch scheint, es mit Maspero, Uist. sjic. p^ 206, Birvb,
llkt, of. Egypt. p. 91 und Brugsch fUr das alte ^^"^ xu nehmen, welches In
Alten Testament »ich nmh mir eJunuil f*cn. 10, 18 erwähnt findet, und da ncMrh
übendrein als Käme eine» Volksstajninos der Kauaaniter; erst bedeutend spAtor
tritt die Stadt Stmyra auf. Die Tran.it<.:ription ist auch recht n^etiao, und da
Tyrus bfim vorigen Zuge belnficcTt , aber nicht ert)lKirt worden war , s«.^ ist ••
sehr gut möglich, dass sich der Küuig jvtzt noch einmal gegen dassnUiu gewoo»
dot hat.
WutUmamt, OesehieJäe tler achtzehnte ßgi/ptMclum DynaMtie. 129
^Zte^l*), Erz*), Blei, 41 ausgelegfte Rüstungen, Weiligesehenke
ri liUer Art. Die aMd«^ni Stiidte, bei rlunen der Kimig Vor-
urteil Brud, Sulb^n, Weihrauch, Wt^iii, Honig in so un-
hwirer Menge, dass dpr König sie ni<;lit in seine Aiinalen auf-
nen wollte, um nicht zu viel Platz darauf zu vei-wenden, und
dädier nur in ein Register im Palaste aufzeiuhnen Hess. Erst
I folgenden Jahr« kehrte dcrscdbo nach Egypttm zmück.
Die Tribut« der Kotcnru busiamdcn dieses Mal vor allem in
leltm OetTPide, Weizen, Korn, Weihrauch, Salben, Smaragd,
kten, kurz allen guten Ljuidosproclukten, imd wurden in das
118 des Königs gebracht, ebenso wie die Arbeiten des
Wereicben Landes Remeneu nördlich von Syrien; ausserdem
Imun znhlreiche Edelsteine ein. Auf der Rückkehr des Königs
ihn Bottm der Kenliet. eines V'olkes, das, nach den Tributen
«rtheilen, wohl aul" der Sinai-Halbinsel lebte, und brachtfii ihm
10 männliche Sklaven, 113 junge und 230 Altere Ochsen
nd ausserdem Schilfe beladen mit Elfenbein, Ebenholz und Leo»
ifellen. Auch Aethiopien lieferte seine (lalien und brachte
r3l jnüge Ochsen, 61 Stiere und Schiffe beladen mit /ahlreichen
^»chlltzpii, während sie an (letreide ihren gewöhnlichen Sat» herbei-
«luff^en. Im folgenden Jahre wandte sich der König wieder ein-
mal gfcjfen die Roteruui und rückte bis zum Tigi'is vor. Hier war
f*ia en^tes. was er that, »'ine Stele neben der seines Vaters Tut-
«iM I. zu eiTichten, dann fuhr er den Tigiis herab, um die ver-
•«^hiedenen Festungen mit (lewalt emzunehmen. Auf dem Zuge
Nil traf er das feindliche Heer und schlug es gäir/.lich in
Flüclif, 30 Fürsten mit ihren Weibern, 80 Manner, GÜ« Skla-
«nd Sklavinnen fielen in seine Hand, Nii ergab sich ohne
uig. Auch hier stellte der König eine St/ele auf, um die
seines Reiches 7X\ bezeichnen, und wandte sich dami dem
gefllhrlichen Vergnügen einer grossen Jagd auf Eleidianten
W, ujjj deren Zälme zu gewinnen, 120 Thiere vnirden erjagt,
•inen derselben fing Anien-eni-heb lobend, nachdem er ihn seines
B^ttflU beraubt hatte.
Als Tribut erhielt Tutmes gleich in Mesopotamien 513 Sklaven
8klavinnen, 2Ü0 Pferde. 45 Teua '/» ^^^^ ^roVl, Wagen mit
Vnx Zubehör. 23 Ochsen, ÖG4 Stiere, 5323 Ziegen. 828 Minen
lu^aacli, zahlreiche Salben und Fmchte ; auch Silber- und Gold-
'«m
'«-Miger
1) l>«n Aa»dnick Zici;ei Ttir uu»erti Borron hüben hucIi die klaiuischea
bou. Don nXir^^oi j^ffnal xitl lipyx-^nl 7.. IJ. btt Pulyb. X, 27, 12; Luc
1 1 ; Her. I, öO «mtsprochon im I^atoiuiscbvu Intorca «rgciitoi iitqao
lY. (Ur Lotztcro» Mumoisen, Uom. Mi'iuzwo^un, p. 306 Auui. 52.
8) l>fPk> Wort Cliiimt, das wir hier mit Er» übersetzen, wird wohl Eison
Htm, ein Mvtall, diu aian in den RAsyriscbou liuinen sehr häufig und
nh«A fittiiol: iwi hnt Phico in Ninivo Kltvoitgoriltho gofundou, dio Kiujunmeti
IÄO,000 Kilo %rojfe«n Iti Eifvpteu ßudot Mcb Um MoUU »obr «Iton (Chabus
\h± XXXU. 9 ^^
130 Wiedemann^ Ge*chic)iU tler aehtzehntun egypti»chen DynaHie.
gefiisse von der Arbeit der Tabi wurden ihm abgeliefert. Diese
GefibRse, welche die Denkmäler ans dieser Zeit ziemlicb häo
«rwSbnen n«d abgpbildet zeigen, bestanden in grossen Schalen
Töpfpn mit Deckeln von Tbier- orler Menschenkopffonn und wa
gewiihiilich . entweder durch Zeichnungen oder durch eingeleg
Arbelt von edlen .Steinen, reich verziert. Die verschiedenen ont
wortenen Ötildte brachten ebenso wie die Remenen ihre gewöli
liehen Tribute, ausserdem aber 2 unbekannte Vögel und 4 GS
Der Fürst von Sinear liefert einige Tena echtes imd 24 Teni"
künntlii-dios Clipsbet. ausserdem Cbesbpt von Bubyb>n und einvo
ir> Ket sc.liwfrfn Widderkopf von Chesbet. Die Cheta (nördlifl
von S^^^eIl) brachten 8 Ringe, gefertigt von 301 Tena Öilb«
einen grossen Edt^lstein und edle Hölzer. Bei der Rückkehr
Königs bracliteu ihm die Bewohner von Punl 1685 »Sa helles Hm
Gold, 134 Hklavpii und Sklavinnen. 419 Heerdenthiere und 8chi|
beladen mit Elfenbein, Ebenholz, L^'Opardeufellen und allen Land
]iroduct.pn. Di« Wawa in West-Abi'ssynien *) brachten 8 weiblic
imd 12 miinidieh*' Sklaven. 104 Rinder und reicLbeladene Schifl
an Getreide abor das Gewöhnliche,
Zum Schlüsse dieses Jahres wollen wir noch erwlümen,
aus ihm, vom 2. Mesori, ein sehr verletztes Prosc^'^nema ein
Beamten in El • Berscheh datirt ist, welches das Jahr den Anfa
von Millionen von F*^sten nenni*J,
Im Jahre 34 zog Tut nies wieder nach Syrien; hier schein«»
sich 3 Stüdte im Gebiet von Amiukasa verbibidet zu haben und
besiegt, worden zu sein. 90 Miinner wurden mit Weib und Kin^j
ergriifen, ebenso wie 40 l'brde, 15 mit Silber und Gold ausgftleg
Wagen, 50 Tena 8 Ket <Jold in Ringen und über 100 Tena
Gofilssen verarbeitetes Gold, Eisen, 32(> Rindr^r, 40 weisse und
50 kleine Ziegen. 70 Esid. zahlreiche Holzarten und 6 mit Eisd^H
beschlagene Säulen um ein Haus zu ennthten. ^|
Die Tribut*^ dnr Rotennu waren eine Auzald Pferde. 34 mit
Silber und Gold ausgelegte, bemalte Wagen, 704 Sklaven und
Sklavinnen, bfy Tena 8 Ket Gold, verschiedene Vasen, Eisen, all«
möglichen Juwelen, (iertUse, 80 Ziegel Erz, 11 Ziegel Blei, 100
Tena Farben, gb'lnzendes Harz, Snuu-agd und Alabaster. Ein ajideres
Volk, dessen Nan\e leider auf der Inschrift fehlt, brachte 13 junj^
Ochsen, 530 Stiere, 84 Esel, vieles Eisen, zahlreiche Vasru vfl _
Er/,. (lf>5 Minf^n W'eihranrh. von süssen Siüben utrd grünen Salben
2(tH0 Minen, G08 Minen Wein, Wagen und zahh'eiebe Holzarto
Die StUdte lieferten ihre Tribute besonders in Holz, welches the
unbeurbeiteir theils verarlieitet war. Der Fürst von Asebi br
UJIU
vinfl^
eres
infl^H
1) 8i« 9ntit]irf<clioii dun heutigen Affa<M oder Aimwu.
Xrtttrtir. r «Pp K|ir 1809, p. 113 — 5.
2) Siian>o, K«. Iiwor II 8er. \A. 37. — NmIiw I'HA
CT. Paul Ulf»'
''Djpiagtie.
Ziej^el Eisen, 2040 Tena Bitumen, G Ziegel IJlni. von metjüli- i
bmu lllei 1208 Nps. 110 Tena CliesbRt , Elfenbein u. a. Dia
dten Uefi'rt^'ü über 300 'IV-nu Gold, ilio Tochter eines ihrer
, wohl für eleu kimij?lichf»ti Harem (s. o. Jahr 2.1), 27r) Heerclen- 1
nnd Schifle beladon mit Elfpiiboin, Ebpuhola und aiideni |
n<l<H5pro<lnkten. Die Wawa dagegen brachten 254 Tena 0<dd(?},
' Keger-Sklaven und »Sklavinnen nebst Rindern und verschiedenen
ndesprodakten.
Im nUchsten Jahre 7,0«? der Konig gegen die Festung Aroana
I Sjrrien. Hierher lujtten di<* mesoftot^uiiisohen Völkersehaften xnhl-
äche Reiterei und Infantene gesendet, um dem König entgegen- ,
tlrftt^n, ttber im tupfen» K<impi\« erlagen sie dem egyptischea 1
das der Kfinig selbst in die Schlucht führte, und überliessen
eine reiilie IJeute. Eine genaue Aufziihlung derselben ist
die grossen an dieser Ötele iii der Inschrift befindlichen
cken ebenso muuiiglich gemacht, %irie eine Erzählung der Ereig-
in den .luhren 3ß und 37.
' Im 38. Jjtlu-e hatte der König wieder eine syiische Stadt, die
estimg ÄnäukrtSft zu bekilmpfeii. Uio Erobeiiing des Ortes ge-
und man sclileppte 50 lebende Gefangene, zahlreiche, voll-
ausgerüstete Wagen, Pferde und edle Hölzer mit sich fort.
An Ti-ii)uten liefen ein 328 Pferde, 522 Öklaven und Öklaviunfn,
mit Silber und Ocdd ausgelegte und [il bemalte Wagen, ein
nd von Chesbet, Vasen, 3 Fingerringe. Köjite von Ziegen
'«in Löwenkopf, wohl in Metall getrieben, Vüse.n v«m der Arbeit
Tahi (Phönizier) im Gewicht von 2H21 Tena 3 Ket; 270 Erz-
2G Blei-Ziegel, G56 Heben Weihrauch, fiüsse und grüne
1752 Minen Pech, 15(J Vasen Wein, 12 Oehseii, iü E)n4,
DainLirschkopf. 5 tSttteke Elfenbein, Elfenbeinurbeiten, Speere^
ie. Bogen, Werkzeuge und allerlei Liuidesprodukte. Jede
liefertei ihren vorschriftsmilssigeii Tribut, die l^alii bracliten
etrciide, Alabaster, frische Salbe und Weihiaueh. der Fürst von
ebi Erz und Pferde, der von Arui*e;j< (''j'nN) 5 Sklaven und
Rnttnen. 2 Erz-Ziegel, edle H«ll'/.er aller Ai-t^ die Punt 240 8a
ndes Haiv>. die Aethiopen lOO Tena Gold, 3»» Neger-Sclaven
Sklavinnen, 111 Ochsen. 185 .Stiere, zaldreiche Öchitfe iMdaden
Elfenbein, echtem Ebenholz und Getrei<le; die Wawa braehten
544 Tena Gold (?), 16 Neger als Sklaven und Sklavinnen, 77 Ochsen
xahlreiche schwer belmlene Schiffe,
Im n^hsten Jahre mussteu die asiatischen Nomadeustüiume
Scbasu beHiegt. werden, was dem egjptischen Heere ohne
Mühe gelaug,
D^r König erhielt dieses Mal 197 Sklaven und Sklavinnen,
Sfigrde. Gold in 2 Fingen-ingen und 12 Itingeu, SilbeiTJnge,
*^st, eine Vase mit emem Ochseukopf, 325 l'i') Vasen und
il.nr >■( s:.,,.,„,^ 1495 Tena 1 Ket; Wagen, weisse
(ein, eine Mine Natron, Juwelen, Weih-
132 Wiedeniann, Oetehichte der achtzehnten egyptttchen DyntuUe.
Sini
Pier
rauch, süsse und grüne Salbe, Pech, Honig, 1405 Minen Wi
84 Stiere, 1183 Zie|?en. Era elL.; femer brncbten die Städte i
gewöhnlichen TriLute . ebenso die T'alii . vvolche Abibiistt?r, W
rauch, 8alheii u. a. lieferten; der Füi'st der Asehi hmcbte 2 S
Elfenbein, 40 Ziegel Erz, 1 Ziegel Blei, die Aethiopen 144 T
3 Ket Gold, 101 Neger-Sklaven und Sklaviiinen, 35 Ein«
54 Ochsen und ausserdem reich behidene Schiffe.
Aus dem folgenden Jahre ^.'ifuhren wk' nur die eingekommcn«
Abgaben.
Es brachten die Rotennu, soweit sich aus der sehr lücki
haften Inschrift ersehen lUsst, 40 Ziegel irgend eines Me
ötüld (?), Schwerter, Speere, 18 Stücke Elfenhein, 241
184 Ochsen, Weihrauch und Ziegen. Die Chela lieferten G
die Aeihiopen 8 Neger - Sklaven und -Sklavinnen und 13 an
Diener, Ochsen, 3144 Tena 3 Ket Uold, 35 Ochsen, 79 Sti
trnd reich beladene Boote.
Im .Talire 41 hatte der König noch öimnal gegen die syriscl
St&Jte zu kämpfen. Er zog lUnga des Meeres gegen die Fest
Anmtu, eroberte diese ebenso wie zahlreiche jmd*ire palästinensiscl
Städte, im denen auch Tunep in der Nähe von Damaskus gehört*»,
welches diesmal vollkommen zerstört wurde; dann wandte er sich
gegen das von Neuem befestigite Kade^; von der BelageiTing und
endlichwn Einnahme dieser Stadt wissen wu" duich die Inschrift
des Ämen-eni-heh, der hier zum letzten Male focht, einige nicht
miinteressimte Details, So lioss der Fürst von Kadefe ein*is T
eine vemiuthlich mnskirte Stute gegen die egyptischen Heil
heranstürmen; der Sclwecken der Soldaten war gross, und lU
Araen-em-tiieb, der mit seinem Dolche bewafläiet zu Fuss das Thi
verfolgte und es glüekUch tödtete, war es zu danken, da-ss
Verlust nicht grösser wurde. Dann stünnte dersollie seihst an
Spitze von Freiwilligen aus der Elite-Truppe die Stadt luid sclilnj
die erste Bresche, wobei er 2 Märoina (Offiziere) zu Oefanu'-fi'^n
machte. Unter andern Ehren, die der König ihm dafür verlieh,
ward er zum Konunandanten des königlichen Schiffes emonnt und
durfte jenen zu seinem Siegesfeste nach Theben geleiten '). A'
ein mesopotamisches Heer wurde besiegt und verlor 691 CJcfaiig*
und 44 Pferde.
An Tributen aus diesem und dem folgenden Jahre, zwis
denen eine sichere Grenze zu ziehen der lückenhafte Zustand der
Inschrift nicht gestattet, erhielt der König 295 Sklaven und
Sklavinnen, 68 Stuten, 3 Goldiingerringe, 3 Vasen, einen mit
Silber geschmückten Opfertisch, 47 Ziegel Blei, 1100 Tena d
selben Metalls, Dochte, alle möglichen Edelsteine, Eisenwuffen
Edelhölzer. Die Stüdte gaben ihrt.» gewöhnlichen Abgaben,
Volk, dessen Name fehlt, brachte Getreide, 3 Ochsenköpf»
und
1) liucbr di?s Amwi-um-hüb I. 25 — 34.
hnten
133
rtigt aus 341 Toiin 2 Kot Goldes (?), echtes Chesbet und Erz.
L*h die Taiiai, welche vonnuthUeh mit den homerischen Danuern
eutisch Bind, erscheinen dieses Mal tributpHichli^, tän anderes
liefert eine silbornu Todtenslatno vnn der Arbeit der Keftu
Phöni/.ier), Er/gelilsse , 4 silhoni»' Fin^'erringe, bosteh«nd »lus
Teiia lind einigen Kel. ]>io Aeihinpeu hraehten den gBWöbn-
\uiD Tribut, die Wawa unter andörin 2374 Ten« 1 Ket Golci
Aus den nächsten Jahren der Regi<u"ung des Königs besitzen
se^ wenige diitirt« Monnmente. Den 22. Thot des Jahres 42
Is Erriclitungsdutiim eine öfteis in iliien Lischrifteu |mbli€ii*te
ae des Vaters dos Königs ^). IJen 14. Payni des Jahres 43
eine s»?hr beschlldigt* und verletzte, von Leps- D. 111, 45 e
nhlicirte Inschrift der Pelsengrotte von Ellesieh mit einem Proscy-
un Honis und Satj, aber ohiiö sonstigen historiäch wichtigen
ili. Eine aus dem Jalire 47 datirt© Stele von Kalkstein aus
Ruinen vtm Heliopolis zeigt uns den König vor dem Sonnen-
e Ha. die begleitende Lischrift meldet uns, dass um den
■empel dieses Gottes auf Befehl Tuinies III. eine Mauer gezogen
jlorden sei. Das Original befindet sich jetzt unter Nr. 1635 (152)
Ittseuni zu Berlin (Leps. I). 111, 29 b).
Ein ganz isolirt stehendes kriegerisches Ereigniss einzahlt uns
ne Beifiigimg irgend einer chronologischen Bestimmung ein im
iti;»h Museum aufbewahries Papynisfragmcnt *).
Freilich ist es zweifelhaft, ol» nicht die betreffendo Erzählung,
wie auch die übrigen Stücke, die sich in dem Papyrus
n, und welche die Erzilhlung von einem bezauberten Prinzen
od einige Gesäuge enthalten •"♦), nui* der l*hantasie dos egyptischen
leibers entsprungen ist. Er berichtet uns nüiuliuh die vor-
che Ebmahme einer Stadt der Imu durch einen egyptischen
cier Namens Tbutiä: 200 Mann werden mit Stricken zusammen
üge gepackt und so in die Stadt geschafft, hier nutchen sie
l^.frci, binden die Garnison mit den Stricken, ötfneii Llu^en öe-
die Thore der Stadt und Uefcni den Ort Tutmes aus.
gleicht die Erzählung in der llist. of. Egypt p. 103 mit
chte mit der Gescliichte von Ali Baba aus „Tausend und
er Nacht", und gerade diese Parallele macht das historische
der Einnahme sehr zweifelhaft.
iDas Volk der Imu ist vermutlüich identisch mit den D'?''??
1) KüselHni, M. St 1. S. |i 125— ß. Tüf. Vig 2. Lepv. P. Ilf. 16 b, c
[jUrlrttq. Konuik pl 38 b. rultorsotzt von IJircli, Observ. ou Üio »Utist. tabl.
I Tr«n», roy »w. of, 11t St-r II Vol. 11 1847 p .aiO,
't) P»j». llftrrl» !>(Hf{ bulinndolt vnn Oofi4win, Triiuis. soc. of bibt arch III
Ff 84» ff. — Er Ul wi>li} idonü.scli mit ilfjin vnn Eiswnluhr, Der Kro»»6 P*pfrua
1 Hmi» p. 6 fUr eine Kanülioii(.cosv.hiel)te Tutmes 111. erklärten Texte
I) er. Goodwiii l l p. 849 ff. 380 tf uimI Kot. of tho l'iwt II p 153 ff,
1 iV. Ui ff.
134 Wiediman», Geschichte der achtzehnten egyptitchm Di/nattSi.
im Land«? Moali (Deuter. 2. 10 — 1). WRlcbe nach Gen. 14. 5 Kedo
Die GHi'aiij^eneti, weklie, wiii wir im Verlauf der Kriege
I Bellen haben, der Köniff in },T0.sser Menge nach Egypten gebrach
llifttt«?, wurden dfixu verwendet, um bei dtni liauten des Herrscher
Frohjidienste 7a\ leisten. Eine höehüt interessante Darstellnfl
fiolchur semitischer Leute in Arbeit für den Tempel des Amon in^
Tlieben bietet uns das ftrab des H»';j'marft in Abd-el-Quma*). Wir
»ebn hier die Arbeiter Lelini oder Tbon zu einem dickflüssige
Teig verarbeiten , wilbrend andere das dnzn nöthigc Wasser au
I eini-m mit Ijot«K hepflan/ten und von Bilumen umgebenen Teic
[in bri'iteu, weiten tlt-füssen herbeibiingen. Ist die Masse ricbti||
I geMiiseht und gehörig durebgeknetet, so wird sie vor dem Ziege
arbeiter in Haufen auigeschüttet, und dieser formt damus Bad
steine von länglicher Fonn. welche man in der Sonno trockne
lllsst ; sind dieselben dann genügend hurt geworden, so besehüttige
1 sieb atulere Arbeiter dtunit sie fortzuKchaffen und sie zu verbaue
I >bin sieht auf dem Bilde nueh den Frohjiivoigt") abgebildet, d^
die Leute mit dem Stoi:ke zur fleissig<Mi Arbeit antreibt.
Aus demselben tJrabe hat Hoskins (Trav. in Ethiopiu. Ta^d
zu p. 330) 4 übereinanderstehende Reihen tributbringender Volke
]uiblicirt, welche von einoni Schreiber empfangen werden ').
dt-r ersten Reihe nahen sieh die Punt (so ist sicherlich zu ergilnze
und bringen au.'^ser Cioldstaul), goldnen Ringen und andeni edle
Metnlbni und Steinen auch 2 kleine ObeUsken von Granit; fema
Let)|>ardenfelle (von felis jubutaVK Halsblinder, lebende Aifen. klein
Leoparden, einen Steinbock. Kriige, schwar/es Ebenholz, Elfenbert
8 truussen federn, Strausseneier. und endlich einen Antjibanra
einer Trage. In der zweiten Reihe folgen die Kefa (Phönicio
und die Bewohner der LUnder in Mitten des Miltelmeeres, d.
Cyitem's. nnd bringen schön gefonnt.e und reich geschmückte Kr
Vstsen Tind Schalen. Trinkgefüsse in der Fonn von Thierköpfd
aus Grdd uml Silber, Halsbänder. Kupfrrlasur (deren Namen noc
Champ. aui dem Denkmale las. cf. Lejisius, Metalle p. 5G), M;ifis
von Metallen, Edelstehien und einen Elepluintenzahn. Du die»
Ietzt4?re sich ebenso wenig wie das auch herbe ige brachte Mafck un
Chcsbet in Fhönicien selbst findet*), so muss er durch den Handef
1) l*«»illiirt von KosclHni, M. C. Tut. 49 1 Text II |i i.öi ff. I.,«p
Duukm. III, 40 iiu«i 41 Bnipsoli . lliat. ci'F^r. pl. zu p int» Kinzcliio Tho
bei CTiiimii. Müh. 11 165 1 — 3. Eiuü kleiuu AbbildutiK fludüt »ich uurh
Lm Anti»|uit«'3 Egyiaiemu'». Toulouse LHtiJ p. ITC. Cf. ffnicr Wilkiiu
M. & t". U, !iO luid «lio MiLsgroxcicIiiitilc Ilc!»cbroil»unB von hirch, Ancicnt Pult«
p. IS r.
t) Vorcl. Worzii auch lirup*ch.. Zciturhr. f «ojf. Spr IR76 p. 75—6
.1» Ohne Knrbrn puMIcirt viui Wilkliisuii, M k C 1 TftI', 4. Besrbriofa
von t'liamiwUion, Not p, ."iOfl ff OsLurii, Kfr'jpt's TMtimony. Lood. lUifl p
H8. Uli WilkiiiÄun, Ttiebo» p. UO fl" Birch. ArchAOt>logi»i p 15» ff u. %. w.
4) Cf, Iiiontu Cluibm, El bist p, 125.
importirt worden sein, und wir ersehn diU'cms. dtiss schon damals
die Phönicier anfingen, Handel zu betreiben. Dieses wird auch
durch die Kleidung der Leute bestätigt, welche voti verschiedenen
frm Völkern chm-akt^ristist^he Züj^e entlehnt hat. So findet sieb
einem eine gestreitte luid mit Ziiifwhi versehene Tuiüka, wie
in < triechcnland und uuf den Inseln getragen wiirde, während
Mine Locken lang herabhilngen und sich ein iJand durch die
Hiuire schlingt', wie es sonst nur bei den Libyern mid Etniskern
sich findet. Andere tragen dieselbe Tunika, aber den gewöhnlichen
Haarschmuck der Asiaten.
In der dritten Reihe koiiiiuen die Völker des Südens, die
kcr von Ta-Kens und von Chent-hen-nefer und bringen Gold
in Ringen und Bairen, Asem, Silber, Edelsteine, Elfenbein,
schwarzes Ebt^nhol/, Leopardenfelle, Fedein und Einr von Straussen,
lebende Leoparden, Affen, Ochsen, Jagdhunde und eine gefangene
Giraffe.
Endlich nahen sich die Roteiuiu und, wie die Inschrift sagt,
»Ile nördlichen Völker bis zum Ende der Welt; ihre Gaben sind
wböne Vasen, welche /iim Thoil denen der rhönicler sehr ähnlich
sind, edle Metalle. Gold in Barren und Bingen, Vasen von edlem
M^tÄÜ. Silber, Malachit und Edelsteine, Bitumen, Weihnuich, feine
Brtgnn und Köcher, ein Wagen, Pferde, Hunde, ein weisser BUr,
Elfenbein und e'm junger Elephant. — Auch im Grabe des .\mßn-
em-^eb findet sich eine Darstellung von Tribut bringenden Rotennu,
welch»' Ebers ZDMG XXX p. 394—9 beschrieben mid behandelt hat.
Ein nhnbobps Relief, das uns zeigt, wie auch die Fürsten der Oasen
in '■ ra Tutmes III Trihut darbrachten, findet sich in dem
tbil. I Grabe des Pu-äm-rii, wf^lches jetzt einer Feliab-Fainilie
uns l/uma ZOT Wohnung djput (DiimJchen, die Otisen der libyschen
Wüste p. 22 — 3, Taf I — IIa). — Als Summe Asem, die einer
der königlichen Beamten eincassiite, werden Lqis. D. IJl. 39 d in
mvr Grabinschrift aus Abd-el-QuJim 36692 Teua <a. 3337471 Kili>-
gnumn) angegeben. — Die in den eroberten LiUidem, in Ta-neter
Rot«?nnu eingesammelten Pflanzen und Thiere wui'den nach
j>ten veii^flanzt und finden sich an den WUnden eines der
SSle in Kaniak sehr fein und schi5n abgebildet (Mariette, Kamak.
PI. 28 — 31).
Wie wir schon obf^n bemerkton, nahm Tutmcs Ili. am Ende
seiner Regierung Amenophis U. ids Mitregentru an. Aus diesem
Orunde erscheinen beidn auf einer von Champollion in Amada
liher einer Thür geftindenen und Mon. L 45, 3 (bei Leps. D. 111. 65 e)
|iTiblicirt««n Inschrift nebMiieinander als gleichberechtigt, witlwi der
erster« als Herr von H*-iiop*di8. der letztere als Herr von Theben
l>ezeichnet wird. Auch in dem von Lepsius D. m. 65 b publi-
rirten Text aus Amudii finden sie sich vereint. Eine Tndtenstele
in Leyd«n (V. 11. Leemans. Descr. p. 270). welche bisher noch
anpublicirt gebliobeu ist, envähnt beider Könige, ebenso wie das
Geschichte
■»jGrab Nr. 36 in Theben (Champ. Not. 528). Endlich zeigt
iHScarttbitus iu Leiden (B. 1310. Leemans, Descr. p, 36) and
[«weiter in Uerlin (Nr. 1927) bbidtn' Niunen. — Die Gattiu
[.Königs Tutanes IIL war HatAsu, eino Nainensschwestor sein
einsligou Mitrogentiti liämüka-Hatusu, ihi" Bild znigL nas neben
ihres Sohnes ein von Clmnipollion Mou. IT, 160 publicirfes <
in Abd-el- Qurna. — Der Tod dßs Herrschers erfulg^te
der Inschrift des Amen-eni-heb am letztcMi Plmmenoth Beine
6-1. BwKieniDgsjalires und ihm folgto am uächston Tage der drit
giosst* Eroberer aiis der 18. Dynastie, sein Sohn Anieuophis
als AlleinheiTsdior.
Die göttliche Verehnmg des Königs findet sich auf Kahlreicha
Älonuinenten ei-wHhnt., So erführen wir die Namen zweier seL
rrieötcr Tiitines und Ainen-om^mer-u-f aus einer Leydeuer
(V. 10. Liehlein Nr. 595). Den Titel d«r Priest-or ;^ennu üba
setzt Ijeemans, Descr. p. 270 mit auditeui', doch scheint
Leydner Stele V. 2 und eine in den Efudes eg. IX. 9 publicir
Stele aus I^ulaq entfichieden für eine dadurch uusgedi-ückt«»
Zeichnung einer Priesterklasse zu si>ret'hen. Die TjJschrift aus
Zeit Amenojthis II. bei Leps. D. IIJ. <j2 b erwilhnt seinen Obe
priestor Äl^mes. Ein Stein iiü Museuni von Berlin Nr. 20G7 (IJ
nennt einen Mann Rän, der gleichzeitig erster Priester des Tutni^
und dns Anion war. Ein Grabkegel iin Museum zu Wiesb
(Nr. 93) gehört einem Priester des Tutmes III. Njunens Ämen-em-J
au. Eine Bulafier Stele (Liebl. Lex. Nr. 598) erwähnt seine
Priester, der Name der Person fehlt aber leider auf der In.scbrifL
Weiter findet sich sein Kult berichtet ini Grabe Nr. 15 in Abd-
el-Qurna aus der Zeit Anienophis III. (Leps. D. Hl, 78 b), im_
Grabe zu Theben Nr. 4 (Champ. Not. 492), Nr. 7 (Champ. Not. 83^
und Nr, 60 (1. 1. 563), in Speos ^Vrtemidos aus der Zeit Mer
nephtAh I. (Eosellini, M. St. ITI, 1. p. 190) und auf zwei Stelen
Turin (Orcurli, Cat. ilL 11, 45, 125). Mit anderen göttlich v<
ehrten Königen nennt ihn eine Todieiistele in ChampoUion-Fige
Eg, Anc. PI. 67 und der Lihationstisch zu Marseille; mit
liegeutin Ramaka ein Siegel aus einem Grabe in Abd-el-Qur
(Leps. D. IU, 39 e).
Von den St^vtuen des Königs befindet sich die schönste, eij
dem Amon-Rji geweihte Colossidstatue aua schwai'zom, weissg
flecktera Granit in Turin (Gazzera, Descr. dei mon. eg. Taf. x;
Chajnp. Lettre a M. de Blacas I p. 28 ff. Rosell. M. St L 3, p. 190).
Eine zweite schöne Stutne aus schwarzem Granit, auf der er a^M
Geliebter der Göttin Ani des oberegyptischen Hennontbis bezeichn^l
wird, ist in Aleximdria gefunden und in den Legenden von Bmgsch,
Rec. L PL X. Text p, 18 publieirt worden. Eine dritt« sitze««]
BildsUule aus dunkelgrauem Granit, etwas unier Lobensgrös
ward in Nubien von Rosellini gefunden und nach Florenz
bracht; unglücklicher Weise ist der Kopf abgebrochen (Uüseliiij
'm
WMemann, Geschichte der acJitsehtüen egtjptischen DynasUe. 137
M. St I i>. 233). Eine vierte von Mariett« entdeckte befindet sich
tinier No. 871 in Bulaq (Mariette, Kanmk p. 34. Not. p, 27ß;
' die Abbildung findet sich in E. de Roug^, Album phoL. No. 125).
Ein colossalfs Sitzbild ans weisstmi Kalkstcnii in Kumak 7oijf1 ihn
tu»d seine Gemahlin, an den Seiten d<?s Siizns sind die Nunien
und Titel des Amon-Ra genannt fBnigsch, Reiseberichte p. 176).
Auch das Museum in Bern besitzt eine kleine sitKende Stutuett«,
die den Namen Tutnies UI. trägt, nach der ganzen Arbeit aber
«Btsrliieden unecht ist. In den iiUegyptischen Inschriften worden
zweimal Statuen des Königs erwähnt, die eine auf einer von Ma-
riette. Kamak Tl. 33 jniblieirten Inschrift Tutnies IV., die andere
friiherer Zeit L^t/tere vvurde vun Amonophis IL dem Priester
Osiris Nebuäiu als Belohnung für seine Verdien.ste geschenkt
in Bulaq No. 64 ; Mariette Not. p. 82 ff. \ publieirt von E.
Booge, Album phot. No. 151; übersetzt von Bireh. Zeitschr,
filr tufg. Spr. 18 7 G p. 4 ti'. und in poetischer Forai von Bmgsch,
Gesch. Aeg. p. 382 f.) '). Das schönste Portrait des Königs giebt
ein jetzt in Berlin betindliches Kelief von Elephantine, welches
in Begleitung der Buto und d(!r Nejfeh dai*stelit; dasselbe ist
1 Lcpsius, Üenkin. 111, 44 ausgezeichnet publicirt worden. Ein
Beliefkopf des llerr.schei*H aus Äniada findet sich bei Rosellini,
[ Jl. fit Taf. n, 7 herausgegeben. Grosses Interesse bietet auch
▼on Arundalt« und Bonomi , Gall. of ant. pl. 33 Fig. 148
blicirte Zeichnung des Königs, welche in die Linien dos Canons
eingefügt ist, und ein Portraitkopf auf einer Turiner Stele {Chanip.
Lettre ü M. de Blacas II p. 36 ff. PI. 7. Dhamp.-Fig. Eg. auc. pl.
i». Orcnrti, Cat ill. IT, 127).
Bauten und kleinere Donkuilller.
Es kann hi«r natürlich nicht unsere Absicht sein, eine voll-
ndige Uebersicht über alle Tempel , die , oder an denen Tut-
UL gebaut hat , zu geben , schon darum nicht , weil es bei
dea grossen Lücken, die das in Europa befindliche Materinl zeigt,
fgaaz nranöglich sein würde. Wir beschrHnkcn uns daher darauf,
die w^ichtigsten seiner Bauten hervorzuheben und die Stellen auf-
Rnführrn, an denen sich eingehendere Beschreibungen der Detaüs
hnden. Beginnen wir im Norden, so i.st der erste Ort, in welchem
der Küuig Spuren seiner Thätigkeit hinterlassen hat , Heliopolis.
Hier bezeugen Inschriften, die sit-h im einer Tliür des Tempels auf
t> Wir machou bfi dieser Gelogeubeit dnraitf aufmerksam, dnu sich iu Bulaq
l ttuUtr Xu. 34 noch eine zweite Stelo desselben Mnnnes befindet Die»elbt) »ei;;!,
lo der MiUo einen llAtiiorkopf, daniiiUir rochU und links je eine sielioiidü
liiii, Ki.'iir. iilit'f der »ich der Vorimmo Tulttios III. Iivfiudct. An don
Itl und um Fui» dt<r SU>lo ist jy eine Inschriftsrcüo oingegr»bon,
o gewüliuliche Ü^fcrformol darbietet
138 Wietfemann^ Geachichte der achtvshntett egyptiachen
4
swei grossen Steinen fanden, seine Thätigkeit, mid nennen ihn
Tiiin und Hor-em-;^u gesegnet (IJragsch, Roc. PI. X Fig. 23 a undj
p. 20 — 1 ; übersetzt Ileiseberichte p. 49 f., cf. Osbum, The mo
bist, of Eg. n, 299 f.). Ein weiterer .Stein, welcher von dem Ban
eines Thores an dem Tempel berichtet, ist bei dem Thor des
Schlosses von Kairo gefunden worden und in der De.<;cr. de l'Eg.
V PI. 24 No. 1 publicii-t. Eine jetzt in Berlin befindliche Stele vora
47. Jmhre der Regierung dea Königs berichtet, er habe den grossen
Tenipf'l mit einer Mauer umgeben (Leps. D. III, 29 b). Aus dem
Tempel slfimmeu endlitli, wie schon Birch, Hist. of Egypt p. 103
verinutbete , Avahi-scheinlich die gi'ossen Obelisken von A.Iexandz||^|
und Rom. — Dann folgt Abusir, woselbst sich ein« Inschrift. erhalt^H
hat, welche dem Hausvorsteher im Tempel Tutmes III., Anien-
eni-&n {mgehört (Leps. D. III, 29 e). — Von einem T«"mpel in Mei
phis zeugen die Inschiüten der GrlLber von Abusir mid Saip]
welche öft*r dort ungeskllte Priester nennen (Bnigsch, Hist.
l'Eg. I Aufl. p. 109). — Von einem Bau in El-Hileh zeugen B
Steinmauern , deren Ziegel mit seinem Namen gestempelt sind
(Bragscb, Reiseberichte p. 83, (Teographie I, 230). — Aus Spw>s
Artemidos enviihnt Ros., M. St. I, 3 p. 190 Bauten, and Lepäus
hat in den Abb. d. Bed. Ak. 1851 p. 181 eine D. Hl. 2 pul
licirto Götterdarstellung von hier bebandelt. — In PanopoBs le]
er eine FelsengTottft an (Leps. I>. HI. 29 d). — Für den Tem
von Dendera hatt^ schon König Chufu Pläne auf Ziegenfell nu*c
lassen, dieselben aber nicht ausgeführt, obgleich nach dem Berli
Papyrus bei Leps. Ü, IIT, 123, 6, 5, welcher erzählt . dass h«
das 64, Capitel des Todtenbuches gefunden worden aei. 8ü
damals Theilo des Baues bestjmden. Auch Pepi, unter dem
Pläne wieder aufgefunden wui'dcn , benutzte sie nicht , und ei
Tutmes III., der sie wieder entdeckte, restaurirte und vollendnl«
das Heiligthum nach ihnen (TJüraicheu. Bauurkunde Taf XIA^ und
XVI ; Baugeschichte des Denderatcmpors p. 14 — 5 und Taf. 1 — 2.
Biieh , Select Egypiian t^xt« No. II und III. Chabas, Zeitschr.
f. aeg. Spr. 1865 p. 91 ft". Voyage p. 44 — 5. Mariette, Dendenih.
in, 78 n und k). Femer richtete er ein fünftägiges Fest
welches am 1. Epiphi begann, und bei welchem die Hathor v<
Dendera ihren Genossen Boras in Edfii besuchte. Dieses P(
wurde noch in der Ptolemäerzeit aufrecht erhalten (Dümicl
Bauurkunde Taf. XV 1. 31--3f>, mid Zeitschr. f aeg. Spr. 18
p. 97 f). Auch eine kleine Inschrift bei Marietbe. Denderali. II, ö
zeigt des Königs Niunfn. Von andern Herrschem finden sich
Tempel jmsser den Ptolemäeni und römischen Kaisem nur Am
emha I., Tutmes FV. und Ramses II. genannt (Mariette, Dende
Snppb'ment PL II). — In Coptos, wo sonst all»- Monumente neur:
Ursprungs sind, hat man eine (JninitsRulc gefiuid«>n, weicht' b^we
dass hier einst ein Tempel Tutm<'s 11 1, stand, welchen die römiscJ
Kaiser nui* weiter ausbauen licsseu (Wilktnson, Thebes p, 411).
Wt^tmann, Geschichic der achtzehnten efftjptiaclten Dynaatie. 139
Theben errichtete er 7Ainttchst im Norden des gi'OssGn Reichs-
Ifl dem Ptnh pincri Tempel , an wekhtMu spilter besonders
ko, Taharka und di»' I'tolfüiiLlor biitilen (Bni^'sch, Reiseberichte
192 ff- 288, Geogr. Iiischr. I, 181. Leps. D. DT, 39 f— k. Auf
PIäoh von Mariette ist dpiTsplbp mit 0 bezpirbnd); dtmn einen
rrtt«n in der Nlihe des Tempel Uiunses IL (Wilkiiison, Thebes II
158. De Rou)?e, Albuin pbot. No. öl). Von seinen Werken
Assossif und in Medinet Abu, webhe er in rn<meinscbaft mit
Qäka und Tubnes IL aufführte, haben wir schon oben ff* -sii rochen
bd hier nui* das naehzutnigen , was seinen Niimen aüein trüpt.
Assassif weihte er das grosse Portal aus Syenit, ebenso wie
zweites Thor dem Amon (Leps. D. 2Ü b. 27. 3), wllhrend zalil-
biche mit seinem Namen gestempelte Ziegel aus diesem Bau seine
Tirksumkeit auch an luidern Stellen beweisen; einige derselben
Rfinden sieh im British Museuna und sind von Prisse publiciii
orden (Bireh, Hist. of aueient Pötten' p. 12; Prisse. Mon. E^'. 23
üo. 10 — 13; Vyso. Joum. i. 89). — In Medim<t Abu baute er
weiter an dem kleinen Amon-Teiiipel aus Sandstein ; so sieht m;m
unter der Ctnllerie vor dem ityphallen Amon-Ka die Erde auf-
cken und findet sein<>n Namen öfters in dem Bau (Chanip. Mon.
1 195, 1. Leps. D. IH, 17 e, 38a— d, 37a, b. Bosellini, M. St.
in. 1 p- 182. Cf. auch Cbamp. Not. p. 327. 334).
In dem grossen Reielistempel von Karnuk'J ymcbtete er xu-
oAchst den Pylon \T, der einen Thoil der Listen von eroberten
ndem trägt, dann im Hofe H zwei viereekiy:r'i Pilastßr aus rothem
Unit; im Saale J und K zeigen ihn m den Cell^^n die BiLs-Beliefs
*hen Ainenophis I, (zwei Thüren sind bei Leps. D. Ill, 4 publieirt).
feiter haute er den Durchgang P und Kchraückte die von Rä-
boka begonnenen Seitensillo R und 8 aus, dann den auf 5ü Säulen
ahetiden grossen Saal urbst siebfn Kaiunnrn , die ihn an drei
friten tungaben und von piner gemeinsamen Mauer umschlossen ,
rdeu. fn einem der Thelb' des BaUf\s btibindeni sich die schon
*prochenen Annalen , in einem zweiten die berühmte von Prisse
eh Paris gebracht« Kammer, welche Tutmes zeigt, wie er seinen
forfahren Opfer bringt (publieirt von Prisse, Mon, pl. I; Horton,
lxceq)la hieroglyphica I ; Leps. Ausw. Taf. I ; Rosellini, M. St. I.
\ 132 ff. OL 188; De Saulcy, M^m. de l'Ao. de Melx 18(i3— 4.
Cf. aur-h Prisse. Rev. Arch. 11, 1 p. 1 und Taf. 23 in I, 2; und
iie Inschrift in Mariette, Kaniak pl. 32 h). Die Darstellungen an
i>n Wunden sind wimdprscbön , bieten aber mit AnsnahiiiP einer
DuoiN'Uung, auf welcher Set und Horus den König im Gebrauch
er Waffen unterrichten, wenig allgemeines Interesse '^). Die Namen
1^ Cf vor aU«^!«! M»i"it;tU\ KiiriiAk. — Din von *1iesctti \>\ 15 — 6 publidrto
ii-lirift li*l Bni|:s«'h in der Ooschiclito Aoierj'ptoua p. 359 fr. bohiin<lclt ; die
«tu pl. 12 L'bciMteneibu p. 3(3.''i fl*
CT Lepsin». I»cnkm :J3— »«; l"!iHmp Mon. IV pl :io4 >V 1, .*111 N« I-,
b, B«ift«l>«riclito p. 173 ff , Googr, liuchr. I p. I8Ü5 Lepaiu», Briofu p. 278;
140 Wiedemann, Geschichte der achtzehnten egyptieehen Djfnastk.
der drei Tbore, die der König erbaute, sind uns auf einer
von Bi-UjCfsch, Rec. I 1*1, 2G, 2 publicirtan Inscliirift erhalten,
waron Amen-;foqi-f-fui, Chent-jjjer-djiiren und Ämen-ur-ba-u.
I EiniMi Theil des Baues im Osten dos Tempels bat E. de Rongl
Albiini phot No. 62 pubÜciri. Endlieh war es unser König, de
den grossen Tempelsee, auf welchem dio Festprocessionen spilter
stAitfonden, aus^^rraben und mit Ziegelsteinen ausmauern licss, uti
den aus der eijfiintliclien Fluchtlinie des Tempels abliegend
, gi-ossen Pylon VJl orricbtete. Das Datum, an welchem der Bau
1 stiick feierlich ausgespannt wurde ^), war, wie die schöne, leide
sehr traginentirte, von Mariette in Kamak entdeckte und 1*1. 13
publicirte Stele xeigt , der letzte Mechir des 24. Jahres de
Königs. Das bpi MfU-iette, Kai-nak PI. 15 — 6 1. 11 bei (Jclogen
heit der Tenipelbauten TutxucE» lll. uufgefüln-te Datum vom 2^
[Mechir des Jahres lö des Königs, dessen Bezug bei der unmitt
darauf folgenden Lücke nicht ganx sicher ist {vermutl:
bezieht es sich ituf eine Enieuemmg der Opfergaben), steh
^Jedenfalls nicht im Widerspruch mit unserer Stete, da das Fes
Ider Baustrick-Ausspaxmtmg auch auf dieser Inschrift, in 1. 17, ida
Ispftter als das Jahr 15 erwälmt wird. — Von Gräbern bei diesq
Stadt entstammen, ausser den schon gelegentlich erwähnten, no<3
folgende der Zeit unseres Henscher's: No. 11 (Champ. Not ö03 — 4)
19 (L l- 514), 34 (1- l. f>25), &S (I 1. 557). 59 (L 1. 557—8). — '
In Hennonthis errichtete Tutmes IlI. dem Mont einen Tempel, von
■ rdem eine Keihe von Säulenfragmenten und zum Theil beschriebene
Steinblöcke sich erhalten haben; Anienophis H. setzte den Bau
fort, welcher in der Bomfrzeit reslaurirt wurde (Brugsch, Reise-
berichte p. 201. Nestor L'Hote, Lettre« 104 — ö). — Dem Chnum
galt das Sanctuarimu in Esneh, wo man noch in später Zeit dem
König ein Fest feierte, und wo noch in der Zeit der römischei]
Kaiser eine »Stele desselben stand (Champollion, Briefe p. 72, 134
.Wilkiuson, Tfaebes p. 427. Rosollüii, M. St. III, 1 p. 1G9. Bi-ug&cfc
<Jeogi-. I, 109. Für die Stele siehe den (aalender von Esneh
Leps. D. IV, 78 und Brugsch, Materiaux pL X). - — In El-Ka
zeugte ein Tempel der Ne;^eb und dos Sebok, in welchem mau^
den Königs opfern sah, und zwei andere Tempel, an denen Rä-
mäko, er, Amenophis IL und Rtunses II. gebaut hatten, von seiner
ni, KL St. in, l p 18-1 (T; Pruse, Mon. XVt, 2 und 3; kleiao Imch
od AbbUdllU^oa auch in der Descr. du l'Eff. pl. 'Ai No. 2 und 3, pl. 36 Ko. 9|
tj>v> Bouge, Album phot. No. 58). — Du «ulotzt erwÄhiite Bild Gn«lct sich Wi
Quiusoo, M & C, Supplement PI. SS»; L«psius, D III, 3ßl)- Pmse, Mon. pl ll
g, J; zum 'riiüil bei Bnrtüii , Exe liioroßl PI 37 No. 20, eC nach Sl ,
i bMprorlien worden von Pleyt«, Li» roli|;ion des Pn^-IsrnoHttfs p. 93. I*eU
> IHveriü p. 13. Meyer, Sct-Typbon. p. 37.
1) Vergleicbo filr dieses Fo»t vor «lletn dio svliöno Abbildung Chsmp. M.
S, 48; Doscr do I*Eß 1 pl. 82 Nu. 3 und diu PtolomuariuHchriAeA; bo». Zait>c)i|«a
AO^ Spr. 1R72 p. 9 f. Für d*n Zweck der Coreinoaio s. CnDtor in ScUS
r.BÜlch's Zcitschr. für Math, und Physik XXU. Hiat. Abth. p. 18 f.
X^^temanfi, Gf»ehkhte der aehlaetinten egyptixchen DynoHlie. \\\
fThatigkeit (Champollion , Briefe 129, 188; Notice p. 266. WQ-
on^ Thebes p. 430); schon als Biiagscli die Ruinen besuchte,
alle drei Toinpel fast vollstÄndig zerstört (Keiseberichte
f|>. 215). — Aas Edfu Imt sirh ein Stein erhalten mit der Wid-
Imtmg eines Tempels von dem König an Hor-hut; für den 1. Epiphi
lund für den Monat Athyr setzte er Feste an (Chunipollion, Briefe
l|>- 134. Rosellini, M. St. lU, 1 p. 181, De Roug(^, Rev. Arch.
f1865 n p. 50. S. auch unter Dendeni). — Zwei von den Felsen*
pgrotten von Silsilis liess er und Hatdsn mit reichen Reliefen
bmücken, auf denen er zahlreichen Göttern, imter ihnen auch
esen IIJ., opfert und deren Segen empfUiigt. In einer der
Aen befand sich das Graii di^s Prinz -Regenten der Südländer
^ehl (Leps. D. 45 d— f. 46. Cf. Rosellini, M. 8t. III, 1 p. 180J. —
lln Ombos stammt ein dem Andenken der Ramiika gewidmetes
IThor an der Hauptumfassangsmauer des grossen Tempels des Sebek
l»us seiner Zeit; mit Steinen, die von seinen Bauten stammen,
[errichteten dann hier Euergetes II. und Soter 11. einen zweiten
JTempel des Sebek (Leps. D. III, 28. 1, Rosellini, M. St. III, 1
j^). 180 und M. tl Taf. 28. Champollion, Briefe p. 73, 115. Not
jp. 231—2, 247. Bragsch, Reiseberichte p. 278. 279. Wilkinson.
Thebes p. 450). — Von dem Tempel, welchen er in Elephantine
dem Kataraktengotte Clmum errichtete, haben sich nur einige los-
gelöste und später zu einem Damme gegen den Fluss verwendete
ißt^ine erhalten. Der Inhalt ihrer Inschriften ist meist rein kalen-
I dnrischor Natur, sie enthalten eine Aufzühlung von Festen und die
I Angiil)e der an ihnen zu spendenden Opfer. Einer der Steine ist
durch seine Inschrift hesondprs wichtig geworden, er besagt nUm-
lieh: Am 28. Epiphi, am Tage der Erscheinung des Sothis-Festes,
Hau hoffte daraus ein absolutes Datum für die Zeit Tutmes 111.
I to gewinnen und Biot berechnete , dass der betreuende Tag der
12. Juli 1445 v. Chr. sei; die Zahl stimmte aber gar nicht mit
! der sonstigen Chronologie und so glaubte Lepsius (Königshuch
164 f.), der Lai)idarius habe sich geirrt und statt des Epiphi
Paoni gemeint; dann würde diese Siriusei-scheinimg auf 1590
1674 fallen. Brugsch diigegen vermuihete erst, der Stein,
Welcher kern Königsscliild trägt, stamme aus der Zeit Ramses ü.,
er schloss er sich Lcpsiun' Ansicht an '). Ein Obelisk von
^ ___ befindet sich nach Birch, Hist. of Eg. p. 102 in Sion House
"te Kew. — Auf der Insel Biggeh befinden sich Reste eines von
Ij Young. IlioroKlyphics. Taf. D9. Lops. D. III, 43 c — f. De BongÖ, Rev
N 8 XII p B3() (.*httbas, Mälangett II. 37. lliot, Recfaurcl»» de quel-
ilftMa AbM>luoa in it»r Acadoinia Jim scieucos lltiö4 p. 'i<aliS.\ AUioiiAeum
laßS p. lös. Brug»di. Kt'buborichto p. 244. 246 uud Taif. Ul K*> 3;
[Httrmiu p. titi. Diu von du Kougi- 1. 1. rioa pubUcirt« Stück ^ebt Huriette,
|X«niak pl 14 b vulbUUidii;. Derselbu bat audi In dt-ii Mun. div. p1. 54 a— d
|vt«r oou ontdeekte Steine aiu Elephnntino, dio von Ttumos HL berriiltren,
142 Wiademann^ Ge^chiehU der achtzehnten egyptiieheti DynoMtie,
den Ptolemäem und Kaisern ausgebauten Tempels Tutmes III
oder Äuiciit:>phis 11. (Wilkinsou, Thebes p. 470J, — Der in Talt
befindlifdi«^ Tempel des Cae.snr Autnastus . der ^crösste Tempel
Nubien. ist wahrs^ftheinlich nur eme Heütaurii'urijf eines älter
Heili^hunis aus der Zeit unseres Königs (Bi'iigscb, Oetigr. I, 23C
— Auch in Psetehis st-and ein dem Hoinis geweiliter Bau mit
dem Eingmitfe naeh dem Flusse, nicht, wie spllter^ parallel zu deu
selben; nur einzelne HlfH-ke, die von Seti L und Mein'phtali va
baut worden sind, baben sich erhalten (Lepsius, Briefe p. 11
Champ., Briefe p. 99. Brugsch, (leogr. I, 158J. — In ('orte sifl
einige verhaute Steine und die Gnindmauern an dein später
Tenip)cl der Isis aus seiner Zeit (Lepsius, Briefe p. 113. BrugsO
Geogv. I, 152). — Etwas me!u* besitzen wir von seinen Bauten in
Amada (cf. für diese vor allem Champ. Not. 96 — 107). Der
en'ichtete Tempel gidt- dem IIa (Leps. D. III, 4.^b); wir sehen
König zujiächst auf zwei Basreliefe sm dem Thore des Sanctuarir
links empfängt Amon den noch sehr jungen Heirscber auf seine
Throne sitzend, it^ehts umarmt ilui Isis, die Mutter der Gott
die das Her/, heruliigt (Cbaiup,, Mon. I, 44. Leps. I>. lll,.4|
und o). In der linken Halle bringt er Ra einen Strauss vc
pynis- und Lotosblumen und Vogel, und erhiilt als Entgell
Versprechen eines gut^n Lebens. wSihrend die hinter ihm stehende
Hatbor ihm Schutz verheisst. Auf der linken Wiujd sieht uubhhI
ilin mit einer U eissei in der Hand auf Ra zueilen, um ihm Feldd^|
sr.u weihen , dahinter wird «r auf dem Throne des Tum gekrönt
(Champ. Mon. I, 4 7,2. Eosellini, M. 8t. 35,2; Text III, 1 p. 171j
Weiter sehen wir ihn mit einem Stabe, während Safe;if , die Her
der Bücher, einen «weiten in der Hand hat; er legt, liier
Grand zum Temi»el durch die Ceremonie des Ziehens des ÖtricV
(Champ., Mon. I pL 48). Unfer dieser Darstellung weiht er don
liii-Barmachis ein Thor (Champ., M. I, 48,2. Kosellint, M. 8t
1. 3(1.1; ein Thi-il der Itarstelhiug hei Wilkinson, M. i. C. Suppli
ment PI. 82,2 in umgekehrter Heihenfolge), Eine Legende
dem innem Gesims des Eingangsthors besagt, dass Tutmos de
Tempel aus Sandstein errichtete (Champ., Mon. I, 45, 7. UoseUit
M. St lU, 1 p. 177 und Taf. zu p. 125 No. 10. Leps. D. III, 43l
Fortgesetzt wurde der Bau von Ameni)[»kis 11., wekber. wie
oben salien, noch mit Tetmes III. vereint an ihm gearbeitet batt*?,
und vollendet durch Tutines IV. (Champ,, Briefe p. 96. Cf,
Stele von Amada bei Champ., Nitt. p. 105^7, Leps. D. III. GSl
und Reinisch, Chr. I, Taf. 1). Ein grosses und schönes Porlnut
des Königs aus dem Tempel, welches sich auf der rechten Wu
des Sekos neben zweien Amenophis IL befindet, hat Cbiuup.,
I, 49 publicirt. — In Primis stnmnn>n der erste und dritte Na
aus seiner Zeit; man sieht in dem erstem den Gouverneur vg
Nubien, Ne^^i, der den Bau leitete, vor dem Könige stehen
em, im Vereine mit juidem Beamten, die Abgaben der sil
WMrmnnjt, Oesehir^te der achtsch-nten tgyptinchen Dynastie. 143
eben LSnder an Gold, Silber, Geü-eido, Elfenbein, EbenLolz u. s. w.
erreicht^« (Cliamp. , Brletö p. Vi2; Not. p. 79 — 84, Rosellini,
St. h 3 p. 171). — lu Wadi-Halfa süuid ein aus Backsteinen |
er Tempel des Künijifs mit pri>tud<>ri.scheu Säulen , dem |
»-Ka und Ra geweiht, neben einem Bau des ILsertesen. Arne-
ophis U. und Itamses L; die Thüren und Ffnstan sind aus Sand-
|W«iu gearbeitet (Clmmp.^ Briete p. 81—3; Kot. p. 37. Leps.
mh. in, 16). — Auch in Semneh leitete der Gouverneur von Nu-
]bien Ne\i) den Bau des den Gött^^^rn Tetmi, Amon, Moiit und
I Cbiam und dein Königo Usertesen III., welcher einst liier gebaut
i, geweiliten scheinen Tempels (Lops. D. III, 47 a. b, 4H — 5G.
ich, Geogr. I, lÖO. HoseUini, M. St. I. 3 p. 170. Calliaud,
VöjTige Ä Mt«Toe Vol. II pl. 27—9. Lepsius. Briefp p. S.'iS. Wil-
ki»8tm, Thebes p. 501, nach welchem let/tt.mi aueh die Namen
TotMies n. und Ahnips sich am Tempel belinden). Im Uebrigen
irt our eint« Üpferliste liervür/uhebcm , welche das Datum des
7. Paophi des 2. Jahres Tutjues lll. giebt, und welche darum
Wer1.h bat, weil dieses Datum neben dem des 1. Thot des 5. Jalu-es
de« Königs auf einem Turiner Papyrus (Pleyte und Rühsi, Pap. de
'l'urin PI. I, ef. Chüinp., Lettre a M. de Blaoas II, p. 58) dos,
mtige ist, welches sich aus den ei-sten liegiemngsjaliren des
Fürsten findet. Die übrigen Feste, welche E. de Kouge aus-
gweichnet behandelt hat, haben hier ftir ujis wenig Interesse, ausser
*in«n, welches am 21. Phannuti füi" dio Besiegung des An-u
K«fei«rt wurde-, leider lUs.st sich niuht sicher entscheiden, welcher
König hier der Sieger ist, ob Usertesen III. oder Tutnies III.;
•If-ltouge vcnnuthrtf. wohl mit Kerbt, das erstere (Leps. D. III, 55.
Ijc ttougt<, Mem. sur quelques plienomfenes Celestes in deir Rev.
lArch. I Scr. IX, 2 p. 053 tf., 1)74 ff.). — In Kummeh errichtet«
' T\ifjnf*s 111. einen Tempel für (Jlmum, Hathor und Userte.sen UL
[ inil uns dem Gebiet«* d«'r äthiopischen Saat lit- rbeigeschaftten Steinen
l). HI, 57 a); aut-h das Schild dos Tutines 11., wek-lies
durch das des Tutmes I. ersetzt worden ist, und das des
.»nopbis II. Hndet sich in diesem Tempel (Leps. D. III, 59 a,
l b). Auf einem lielief sehen wir Tutmes 111. mit den Symbolen
li!» üUnum bekleidet der Hathor opfeni, auf einem zweiten dem
bnniu. der ihm im Verein mit Totun allos mögliilio tlute ver-
pricbt (Leps. D. III. 57 b, 58). -- Auf der Insel StVi hab«n sich
cho Itf'ste eines Tempels Tutm«is III. und Anif^nophis IL,
Errichtung NeV» leitete, erhalten (Leps. D. 111, 59 b und c;
efe p. 257). -- In einer Fiisengiott/?, wolche in d^n Sandstein-
der btn Gcbel Doschch in d«n Nil vorspringt, von der Fluss-
0118 eingehauen ist, söhn wir den Kiinig Honis und User-
Ul. veri^hnm iLope. D. 111, 59d--o; BriHe p. 25('.). — In
SoM) prrirbtete «r einen von Anieno[diis 111. versi bönerten Tempel.
In Sarabut «d-Kharlem stmnmt der Ten»pel dav Hathor vun
(De Lübordi'. \'uy. dans TArubii! l*Hvvi^). — Endlicb erbaut«
144 Wietlemanii, Ga<chichte eler achiz^tnten egyptUehen Dynoitig.
er auch in Gebel Schebet einen Tempel (Rosellini, M. St. I,
p. 180. Champ. Not. p. 232}.
Aueh vier Obelisken sind ans ei'hKlten, welche Tutmes
theils voUsÜlndig t'mchtete, tlieils /u bearbeiten begann. Es s
dies zunilcbst die beiden, weleho einst vor dem |?rossen Reic
t^mpel von Karnak standen , auf deren Enicbtung ein leider be-
schädigter Öcarabaeus No. 3530 in Berlin mispielt, deren Weibnujs'
in den Annalen des Tubnes envlihni wird, und deren AbbilJiuij,'
ein Grab in Abd-el-Qurna (Cbainp. Mon. IV, 3 IG. Rosellini, M. St,
in, 1. Taf. zu p. 125 No. 14. Burt^>n, Exce)-}itA bieroglrphica
PI. 29. Leps. ü. III, 39 c) */eigt.. Wenn aneli auf letzteren die
Inschriften nidit genau mit den uns erhalteneu Obelisken, dere^^
einer jetzt beim Lateran in Koni , der andere auf dem Atmeid^^f
oder ilippodrom in Constantinopel stebt^ übereinstimmen, so siw^
sie ihnen doch so ähnlich, dass man sm der Identität der Obelisken
nicht zweifeln kjinn. Die Inschriften beider enthalten nichts nls
die gewöhnlieben ponipi^sen Pbmsen znin Preis des Königs und
des Gottes Amon, nur ist auf dem Obelisken von Constaiitino]
die Erwalmmig der Eroberung v*tn Mescii>utamien zu »Schiff,
dem am Lateran die des Zwischeni-aunis von ca. 35 Jahren zwiscl
Tutmes III- und IV. hervorzubeben. Beide Obelisken sind p'
licirt worden von Bonanni, Roniani Oollegii Musaeuni (Kireberianuai]
Der ei-stere allein ist von Lepsin.s D. III. tJO pubhcirt und
Birch in den Transact. roy. soc. of lit. Öer. 11 Vol. II 1«
p. 218 tf. übersetzt worden; vgl. besonders auch Niebuhr, Reii
be.scbi'üibuiig, Koitenhagen 1774. Tuf. IV p. 32. Der letz
an dem auch Tutmes IV. und Rajiise.s 11. arbeiteten, findet ei
bei Kircher, Oodipus III, ItJl, Zoegu, de usu et origiue obeliscor
und Ungarelli, Interpretatio obeliscorum urbis Taf. I und T^
p. 8—62; an letzterer Stelle ist er übersetzt, ebenso apllt.er v<
Birch, Itecords of the paat. IV p. 9 — 16; cf. Leps. D. III. 39
Kosellini, M. t^t. 111, 1 p. 185 ff. und Brugsch, Eeisebericbte p. 171
Ohara]»., Lettre ä M. de Blacas I p. 31 ff. 39. — Femer stanim(
von Tutmes UI. in Alexandria die Nadel der Cleopatra und
frülier daneben umgestm-zt liegende, jetzt in London betindli«
Obelisk, an denen Ramses II. die Nebenkolonnen auf jeder Sei
bat ausfüllen, und ein späterer König seinen Namen hat ei
lassen. Ihr urspriinglicher Standort, war in Heliopolis, und
die Ptolemlier Hessen sie nach Alexandrien schaffen, wo sie spBter
vor dem Tempel des Caesar standen. Schon Phnius, Hisi. nat
86, 69 erwJihnt dieselben und erklitrt sie für Werke des Mesphr««,
— ein Name, der wohl aus dem ersten Tbeü des voUstÄndi
Nomen Tutmes III. Meri-phra- Tutmes entstanden ist, Fublicirt
der eine in Descr. de l'Eg. V PI. 32, 33, beide bei Champ. Mon.
444 — 6, Burton, Exe. hierogl. öl und 52; besprochen von Kirch(
Oedipus III p. 340 £,, Obolisci Aegyi>tiaci interi>retj»tio Tal», ad p.
Brugsch, Ileiseberichte p. 9 , Lepsius, Briefe p. 11, üiich iu
ii, Gf-tchichte (ler achisehnUn egypünchen Dynanttfi. 145
1877 p. 532 ff. und 666, Wilson, Cleopatra's Needle
^77. cf. fiudi Bunsen, Apj^. Siell. IV, 130 und das Citat ans ara-
chen Geographen bei Kirchur, Oedipus III. p, 339.
Von kleineren Monumenien . welelie aus der Zeit unseres
errschers dutirt, sind, sind folgende bekannt gflmacht worden nnd
rdienen eine Erwilhnung. Zunik-hst in Egyi>tpn sfdbst \m Mas-
kit das Proscyneniu eines Schr«ibei-s des Öchatzhauses des Küiiigs
Lande Nubieu, Namens Kar-gai. — Daiui diis Fragment eines
y hohen, äusserst fei« nnd sehön gearbeiteten Altars von 8yenit.
demselben befinden sit-b 6 Figuren, Je 2 auf der Längs- und
eine auf der Ureitseite. we{<die zweimal als Tutmes III., Montu
Uathor bezeichnet werden; sie sind sehi- verstiiinnielt, alle
und einige Köpfe sind zerbrochen. Das Monument lag in
wo es die franziJsische Expedition ausgruben und füi- die
Dtwsr. de l'Eg. (At. ITL pL 31) abzeichnen Hess. In dieser Publi-
Mtion ist eine Figur als ganz erhalten luigegeben, während sie
iftter, als der Altur durch Salt an das Uritish Museum kam, sieh
li^rferochen vorfand. The British Museum p. 31 vol. II erklärte
I Dan die Fron/.osen für die Verstümmler , welchen Vorwurf Prisse
lin der Rev. Arch, I. Öer. 111, 2 p. 702 zurückwies, Pubticirt
Norde da8 Denkmal ferner von York und Leake, Les principaax
I moiinnunits du miLsee britannique Londres 1827, pl. 9, Fig. 2b
I (im Tßxt p. 16 besprochen) und von Anmdale und Bonomi, GalL
t»( Mit PL 34, Fig. 148; besprochen auch von Champ. Lettre A M.
Mi«* Hlacas I, p. 34 — 5. — Ira Museum zu Bologna ein prachtvolles
I Ba»r(»lit?f, auf welchem man einen KaiTen sieht, der von 2 Ochsen
I gpitügen und von 3 Prinzen geführt wir'l, deren einer einen langen
Stob, der andere eine Peitsche in der Hand hält (Chabas, Et bist.
I P- 77). — Im Vatikan ein grosser, sehr schön ausgearbeiteter
Jtar, tfin Relief- und ein Iiischriftsfragment. — In Florenz
^ föteinfragment (Nr. 2594) und dus Bruchstück eines Ziegels
ff^ S648). — In Pai'is die Statue des Unsu und seiner Frau
Aoiuil^tep; ersterer besorgte die Revenuen des iimon, dessen
j N(Uoe freilich auf dem Denkmale ausgemeisselt worden ist*). Eben-
|ttlU io Paris eine schöne goldene Öchale '), — Ein Todtenbuch,
ui dem sicli der Vorname Tutmes III. hndet, besitzt der AbbA
ill^tacyer in Orleans (Baillet, Mel. d'Arch. III, p. 100-1). — In
Turin *.ine Stele (Orcurti, Cat. ül. 11, 25; Lieblein, Nr. 799), 2 kleine
l'H'yru^fragmente (Champ. Lettre ä M. de Bhuiii!. II, p. 5ti -9; eine«
^Ut j)ablicirt von Pkyte und Rossi, Pap. de Turin 83 B, s. o.),
» Ton Clmbas, Zeitschrift f. aog. Spr. 1H70, p. 122—3 ausführlich
^ . ocbMie Alabastei-vase nut dem (Jehalt von 9 Hin (Orcurti,
I Cut iU. II. 178). Auch Berlin besitzt 3 Vasen aus der Zeit des
1) l>e U^Mtgd, Not Mjm des nioii. ig. p. 33.
1) ib p »2
Bd. XXXlt.
lÜ
146 IVie^Umiann, OtnehichU (Ifr aehlMhnlen egyjHütcJutn Dynaaiw.
Königs, aber ulitip Tnlialtsan^ahe; eine wpücre hat Cliaiin>ollia
Moii. IV, 425 und mit FarUeii RosellJni, Mnn. öiv. Tat'. «2, Nr. i
publioirt; auf dieser letztem steht die Ktirfouelie eigenthünilich^
Weise quer. Endlich hat ^iinz neuei-din^s Mariette in den Mfl
div, pL 100 ein Monument gleicher Art puhlicirt, welches 9,s
Liter fasst, wiis ntich der Angabe des Monumentes gleich 21
ist, — Diis Berliner Museum enthilli einen von Lopsiu-s, L>enkni.
117h und c publipiiien Papyrus, auf dessen Verso die volistiindij
Titulatur des Königs Tutmes III. und eine Ermahnung ivn
Kinder aller Grossen und Fürsten, die Gottheit /u erfreuen, sio
betindpl. Das Recto wird durch einen Hymnus un Pt«h eing
nommen. Auf den engen Zusiuninenhimg einzugehen, in welche
dieser Hymnus mit den Pnpyris bei Leps. D. VI, 115-121, v<S
denen der eine von Pierret, Et. eg. p. 1 ff. vollständig und eii
grosspr Tbeil von Maspero, Gesch. der raorgl. Völker, p. 3 1 tf. über-
setzt worden ist, und den noch mipuhlitirten Papyris Nr. 14. 49,
53, 55 und 56 des Berliner Mu.<;eums steht, ist hier nicht der Ort.
Die höchst interessimte Hyronensiinunlung in dem Papyni.«* Nr.
desselben Mu.seums enthiüt einen Hymnus, der aus unsere-s Könif
Zeit stAiimien soll. — In Salonichi das untere, 2'/»* hohe 8tüc
eines Opfenütars, den Tutmes IH. seinem Vat^r Amon-Ra errichtet
als er den Bau des Rä-ineii-;^pper-;fU-mennu, d. h. des grossen
Pfeilei-sajtles ÖNtlieh von dem die Annalen entblutenden Saale
Theben wieder hergestellt hatte (besprochen von Bnigsfh, Zeitscb
f. aeg. 8pr. 1868, p. 79). Bei derselben Gelegenheit en-ieht-ete
der König auch 2 »Sphinxe , deren jede einen Opferaltar zwischen
den Tatzen hat; die eine besteht aus rothem Granit, die andere
aus Alabaster (Mariette, Mel. d'Arch. I, 55— G. Not. p. 59, 98; Ka
nak, PI. 32b, und Etudes eg. IX, p. 18). Dieselbon befinden sio
im MusHum zu Bulaq. In diesem findet sich fenier aus derselb
Zeit eine von Mariette gefundene hockende Statue eines Würde
ti-Jlger.s (Karuak, pl. 32g). ein Naos, in dem sich das Bild ein
Oberpriester Ptaljjues befindet, aus schwarzem Granit, getiindon
Abydos (Mariett«, Not. p, 253), 2 Alabastervasen voll Bitumen
dem Assassif, einige kleine OegenstÄnde, Fingemnge, Scaraboeu
Aexte, Messer und eine Reihe Instrumente unbekannten Zweck4(
von demselben Ort 0- h p. 204) und ^mdlich der Holnsarg pin<i
Schreibers Toti (1. i). — In Leyden zahlreiche kleinere Gege
stünde: Cynoiephalen (ti. 40, 41), Low« (B. 171). Igel (?) mit
Menschenkopf (B. 342—4), Skarabllen (B. 1201, 1204, 1208—1310),
Fische in Relief (B. 1901 — 2), Ringe mit Steinfassung (0. 207—11),
ein goldner Convexring, den auch Wilkinson , M. & C. ITI, 374
publicirt hat, und dessen Form auffallend an die noch in der Mit
dieses Jahrhunderts üblichen 8emettenringe erimiert; Lotiiskelcl
von Gold, mit Blau, Gnln und Bniun ausgelegt (G. 3ö2), Amulet
{G. 453-8, 481—93. 495-8, 548 — 9. 013—28. G35-41, ti5|
659), Alabasten'asen (H. 230, 328), Holzhacke mit Bronaepfln
WUtkmfuint Gaichiehlc Her achtsehnten egifptiachen Dyna»tie. ]47
3), Dreschflegel mit 3 Schlägern (J. 6), Hacke mit Holzgi-iff
I. 156), Ciselireisen in Bronze mit HoV/gritf (J, 157 — 9, cf. f'habas,
hiftt p. 76, 79, 82), Siegel aus Emaille (.). 324 — 0) unti cnil-
ch Siegel an 3 Pupyri (J. 365— 7) i). — In St. reterelmrg die Stele
Vorstehers Reiner Bauern üserhül (Lieblein, üie tveg, Denkm.
Sl. Petersburg p. 26). — Iii Müiiehen ein Aiuulet niit des
Icuigs Bild und Nanien (Lauth, Erkl. Ver/. p. 67). — Bei iJonon,
foy. fii Eg. PI. 98, Nr. 4 tindet sich ein kleines vierseitiges rrisina
oblicirt., auf de.<>spn einer Seite man dns Bild eines bewaffneten
rines, auf der jmdeni den Vortnnuen Tutiues 111. sieht. — Den
jkusgrabungen von Rhind entstammen 1 5 Tesseren , von denen 1 4
Hola, eine aus Stein besteht, und welche wohl sllmmtlich
er Zeit unseres Königs angehören. Auf Nr. 3 — 5 findet sieh sein
^onmme Rä-men-j^eper, und auf Nr. 1 das Datum des 11. Phar-
ttthi seines (?) 27. Jahres. Im Uehrigen enthalten die Tafeln
lamen von königlichen Prinxessiimen und von l^ersimen aus deren
Sefolge (Birch, Facsimiles of two Papjri. PI. XII Nr. 1 — 15). In
Wilkinson's Populär Account ist unter Nr. 318 eine Axt ahgebildetj
[^veiche sich in der Sammlung Salt befand und des Königs Vor-
nen trägt. — Die Statue eines hohen Ileich.sbeamten , Namens
hem. an dessen rechter Schulter das Schild Tutmes IM. sich tindet.
|lla( Brugsch, Rec. pl. \^II, 3 publieij-t,
In ganz besonders grosser Ajutahl haben sich Skarabilen mit
Zeichen Rä - men -jf eper
G
[^^"^
gefunden , Leyden
jlllfin besitzt deren über 100 und fa.st in jedem Museum Hnden
«ich einige; so in Wien (Seariiljees Egyptiens figurees du Musee
I d'Ant de Sa Maj. rEmpereur, Vienne 1824), in Miranuir (Reiniseh,
I dii' aeg. Denkin. von Minutiar, Tal". 2G), in Piu-ts (de Rouge, Not.
wnun. p. 64), in Berlin (z. B. Nr. 190& — 28), in Lyon (Deveria,
Kot des ant. eg. de Lyon p. 7), in Bidaq (Mariette, Not. p. 249),
in München (Lauth, Erklär. Verz. p. 28). in Turin (Üreur-ti, €at.
ill- p. 163 giebt 243 »ui; ausserdem p. 171 Nr. 43 ein Holz in
Kjirtoucbenform mit denselben Hieroglyphen), in London, Floretrz,
Zürich, Dresden, Wiesbaden, Frankfurt a/M., im Museum Westreen
^ B. w. Femer bei Privaten; so haben Dubois, Choij^ de pierres
Är»Tw.g antiques (Paris 1817), Clerc, in der Rev. Ärch. I Ser. LLl,
2 p. 659, Klaproth, Collection d'ant. eg. du Chevalier de Polin
(Purin 1829) einige publicirt; einer ist auch von Seyffartb im
Jalireshoricht der DMG für 1846. p. 218fr. besprochen worden.
^'eiteie finden sich in der Descr. de l'Eg. V. PI. 79— 8Ü, 82. 83,
J> IHb Uiehti - Statuette P. l, awf der von rteiii Kyni(?ii«chll<]p nur
orliiillon La, gvhört dnch wohl 8cti [, an, dessen Nnme
z B nnf dorn Brrlinr'r t'ä^bti Nr 4C41 (848) cwchoint.
10*
148 Witttemunn^ Gtutchichte tler achtsehnUn egffptixchen Dynanlie.
87, 88, 89 und l)pi Kirehw, Oedipus IT. 2 p. ih\. Auch in Sar-
dinien (Cliiibas, Et. liist. p. 311), in Arhaii ain Kliabour (Laya
Nineveh and BaTivlon. Part. I, p. 281) und in dpr Ferliniscli
Pyrnniide in Meroe (Ferlini, Ct>nno sugli scavi operati nella Nub
Nr. 12G, p. 15. Fif?. 20) hat man Skarabiien mit difsem Zeich€
entdeckt, — Bisher wurden diese Skaraböen fast alle TutinPS
xugeschrieben und ihre Anzald. verniiiideiie sich nur dadurch, da
fiutb der zwis^chL^iiii der 26. und 2(>, lJ>^lastie lobondo Ktinig Pian;fi ')
de!iselben Vfirnamen führte '^h ujid dass diest^lbe riru|^pe als Nac
namf* bei einem der Priesterkönitfe *) %'orkonimt, aus dpssen Z«
wir auL'h eine Könii^in Rä-niä-ka kemien^). — Die Wilgun^en,
Linblein mit diesen Bkarabfcn in Ijeyden (ZeiLsibr. f. aeu;. »Sp
18fJ9, p. 28 ff.) anstellte, haben zu dem Resultate geführt, dass sie
keine Gewichte sein köimen, da sie nicht in einem einfachen Gewicht«
verhJlltniss zu einander stehen. Dji^^egeu zeigen die 3 mit Siegel]
die die Kartouehe Uä-mon-;feper tragen, versehenen PapjTi in Leyda
dass man dieselben y-uiti Siegeln xu benutzen |iflegte. Gerade
einer solchen Verwendung eigneten sich auch die auf den SkarabtU
imgebrRchten Zeichen, da diese wfirtlich übersetzt ,die Sonne geh
Bestilndigkeit*" l)edeuten, d. h. besagen, das.s lia dasjenige, was in
einem derartigen Öiogel versehen war. erhalten und vor jede
Sehaden bewahren möge. — Nicht weiter bektmnt gewoi-den ist
eine Stele im Louvre für einen FlabellumirILger Tutmes III.,
Sektijl^al (Liebl. Nr. 591). — Vennuthli<'h gehöii auch in ein Grab
dieser Zeit eine biogi-aphische Inschrift, von der ein Stück mit
den Namen Aljmes, Tutmes I. und 11. am Tempel von Öenmeh
(Leps. D. TU, 47 c; cf. Birch, Upon a bist, t^blot of Ramses IT..
p. 20 mid Bnigsch, Geogi-. Inschr. I, 53) verbaut worden ist.
das Grab in El-Kab Nr. tj, ans dem Lieblein, Lex. Nr. 572 na
Mittheilungen des Hemi Eisenlohr die Eigennamen publicirt
S c h 1 u s s.
Naclidem wir auf den vorhergehenden Seiten die innere UB
äussere Geschichte Egj^itens unter den ersten Königen der 1^
Dymvstie behandelt haben, wollen wir 7,uiti Schlüsse die AiLsdehnu
1) Aa» dctttieii Zoit aicli unt<>r undorn olne von Puiteriii, Kov Ardi I
XI, 2 j). 742 citirtc und von E. »l«- Kuiik«', Nut tlos mon. p. Ol b<^.wliri«-l>oa
von PiLvso, Mti«, IV piiblifirto St<«lc in Pari."* ln>fin<lct, nnd Jon» vicilok-hl
vnti KtMriotte 1859 in Kurimk cntiii'cktos Va>)nntrHg;ttifnt (Mar. Karank, p.
PI. 45 Ij) und iuiJilruu-hi' ätompcl uu» dor Tliebai» bei Pri»»«j, Mou. PI SS
gehören.
2) Up». K- Nr. 618.
8) Leps. K Kr. 660 und in acn Abb. der It«;rl Ak. 1H£>6, VwS. 1, T«
\i. araifl".
4l Le|iit. K. Kr. 5A9 und 1. 1. — Gin königlicher Vorniimo Ri-tni-ka find
sipU iHii'b auf dtir Tnfel von Stvinnrnb in Uulnn nii Stolle d« auf drn Mon
mouten sonst Uä-tot-ka geaannifn IlcrrsclK.'rs der 5. Dyn. (bei Manetb» Tt*yx*(^
Witffemann, froichichtf! rtrr achtschvten nfyptischcn Ihfnagtie. 149
icbes am Ende des betrachteten Zeitraiuns noch oinmul über-
en. tini so eine Basis xu gewinnen, auf welclier wir in einer
il.«^m Arbeit die Geschichte der letzten Könige dieser Dynastie,
liso wie die der ersten Könige der folgenden autl>auen köouen. ,
)it} Städttj in rjUllstinu. deren sich Tutmes üiuf seinem ei*sten Züge '
ihtigte. haben wir schon p. 124f. zusammengestellt und können
daher hier daruuf beschränken, die in den spütem Kümpfen im
lordeu von Egyjiten eroberten Liluder aufzufiihren; wii' werden
h^\ jedesmal in Klammer das Jahr der ünterweifun^ liinKufügen.
Es waren: Süd-PalHstina (^7). Cbdybou (28), Tyiiis (29, 30),
US (29, 30K Kade^ (30, 40), Te;fsi (31), .Irotu (31), Anaukasa
38 ), Aromi.i in Syrien (35), Anintu (40), das Gebiet des asi-
Hcben Nomadenvolks der Schnsw (39), das Gebiet (29) und die
idt (40) Tunep in der Nühe von Damaskus, Karchemisch am
[ihrat (29), Nil (33) und Mesopotumien (27). Als Grenze nach
hin wurde der Euj>hrat genommen (29, 33). Tributptüchtig
ibt wurden fcilgende Völker, deren Abgaben in de« angemerkten
iren angegeben werden: Eotennu (23, 24. 30, 31, 32, 34, 40),
(23. 24), Mesopottmiicn (33), Sinenr (33), Cheta (33, 40),
r (41), Asebi (34, 38, 39). Amrej^ (38), T'ahi (38, 39),
übet ttuf der SinaiLalbinsel (32), Pmit in Arabien und Ost- Afrika
88), Wawa (33, 34, 38, 41) und Aethiopon (32. 34, 38, 41);
f den Abbildungen ei-scheinen ausserdem noch die Phönizier und
Einwohner der Inseln des Mittelmeers als unterwori'en.
Für die Völker des Südens besitzen wir ausser den eben er-
wähnten Angaben der iVimalen über ilu"e Tnbutpflichtigkeit noch
tine di-eimal wiederholte Liste auf den Pylonen von Kamak, bei
elcher das dritte Exemplar* 152 Namen mehi" als die beiden
lern bot; der gi^össte Theil dieser nachgetragenen Orte ist voll-
zerstört (Mttriette, Kamak PI. 22, 23, 24 — 20). Die
en 7—22 finden sich auch au!" der Liste bei Marictte PI. 27d.
Inschriften finden sich in der schon öfters citirten vor-
fllichen ^Vi'beit von Mariette über Kamak ausser PI. 25 — ti
118 — 2G9 besprochen. Von den Orten lassen sich folgende
•r geographischen Lage nach mit ziemlicher Sicherheit be-
1) in Kusch (Aethiopien): Ätera, das spätere *AöovXt(;,
nach Plinius Hist. Nat. VI, 34 eine Kolonie Üüch*
eKJpt »scher Sclaven war; Atromau das von der Inschrift
dulifi ^1l'wähnte 'AiaA^ui; Arokaka am Ufer des Meeres bei
la; fJukak ßdxj^ov Vi^oog bei Adulis; Berbcrta, die St«dt
Tekani, Tigre; Arem. Amaru, der dritte llaupttheil von
npien; Kululu wohl Kokaßov ft^o^, einige Meilen nördlich
Adolis; Kataa, ra^fj der Inschrift von Adulis, d. h. der Theil
abessyniscben Plateau, dessen Abdachiuig oberhalb Massaua
rotho Meer beheiTsehl; Terter, das Land der TalUl; Tesfu,
sfay, ein Distrikt von Agame; ütAu, Adua, die jetzige Haupt-
von Tigi^e; Täumen. ^afnvi, ein Distrikt im Hcricen von
150 Wiedemann, Ortehichte der achtzehnten egyptUchen Di/nastfc.
Abessynien; Äniu^nn-u, 'Avvtvi der Inschril't von Adulis am link
Ufer des Atbaia. 2) in Putit (Öiid-West-Anibien mid Ost-Afinca)^
Ahfu, ein Hafen an der Küste von Opone; Aniessn. AtoüvXkov
Mosyllum, bis wohin nach Plin. Hi.st. Nat. ^\^ 34 Sesosiris, d.
wie wir oben sahen, Ramäka v«ng*diungf-ii war; nacli Eratostben
bei Strabo XVI 7ii9 findet sieh auch bei Dire am Eing'nng
Strasse von Bab-el-Marideb eine Stele des Sesosti-is; Aiihal, /4i'i
Xirtig; Hebu, Hhabo der neueren Karten und Koßt) kfinogiov
Ptolemlius. — Ausser den eben besprochenen leisten betindet siclf
in Karnak noch ein Ver/,eicbniss von 30 Orten in Libyen; ') leider
ist GS bei dorn jetzigen Stande unserer Keimtnisse der altati
sehen Geographie unmögHch. dif^s»'ll).en ihrer Lage nach mit < ■
Sicherheit zu bestimmen. — Drei kleine Listen von dem Fm-se
von Kamak,*) welche ebenfalls besiegte Länder autt'ühren, sind bei
ihrer geringen Ausdehnung und schlechten Erhaltung fast werthlog;
auf der ersten ist kein einziger Name mehr- voUstilndig erhalten;
die zweite orwJlluii die nbern und luitem Kotennu und Cluilybuu.
und die dritte unter andenn Assur.
Eine imsge/.oiuhnete Uebersicht aller Länder, bis zu denen der
Ruf Tutmes III. drang, gieljt uns die sogenannte puetisebe Stele
dos Königs -j^) auf dieser erklJlH. Amon, er habe dem Könige alle
LUnder der Erde gegeben, und führt dies dami in 10 symmetrisch
gebauten Strophen folgenderniassen niUier aus:
1) Ich kam und Uess Dich besiegen die Fürsteu der T'ähi,*)'
ich waif sie unter Deine Füsse hin durch ihr Land.
Ich gab. dass sie sahen Dich als Herrn des Lichts, leucht
über ihnen, wie mein Itild.
2) Ich kam und Me.ss Dich besiegen die Leute in Asien, gefa
nidim.st \)\\ die Fürsten von Rutennu.
Ich gab, dass sie sahen Dich ausgemstet mit Deinem
I
1) Mnriülte. Kttniuk i'l ^2
2) MjirioUo, Kjmmk PI. 27. a— c
3) Voll Maric-tt« in Knruiik guftiiidon, übersetzt von Rircli, Arclteolitula
p. 873 uiul licc. of tho VnsX II» i* 2!i ff; von E. do ItouRÖ, Note sur \vs priii-
cipitn\ ri'suHjiU dus fnttillf.<s r<ii Kfrjpto IKfil mu\ in clor Kcv. Arch N. S IV,
p. IflßD'.; vüii Masiwro, liu (itjurt ü|iis>lolHlre, p. 85 — 89; v»u M»«riütte in t\at
Not. df* moii. do Huki) ü. öd , p. 80 — K2 uurl Kovuf penönile do l'ArfhUc*-
tiiro 1860, t. 18 col. 57, 6«; von HrMj!r«<-h in cU«r fJtweliiciit« A pp;v'i>t«nÄ. p. 352 ff
Poütiscli überMjtÄt iat dies<dtiu in der *<n^di.Hclioii Au.sgiilH!' vim l>«tMirtniiut, An-
Clont Hislorj- of th<? Enst \»\. I, p TA\. Fuhlirirt auch in KoiuL«4.>h, (In
Ti».r. 8 und von Mariotte, Ivannik IM 11. Bi"iprocheii von Hiabiu, Etudt»
Vant. hwt. 'i. «Wl , p 171». — Höch.st int^TCMnnt i.%t o*, djiM Scti 1 . n\s t-r »i
Si^^»o fpicm woilto (riiamp. Nnt. II, p. 00; HrM^twIi , Urc. I, p1 4.'ici. t-inl
die «M'üiUi liälllc viin 5 Zcilfn misi«Ti;r tSUlc i-npirte und mir ihk'Ii eine Z<
ei^!c»l>r ('utniMwitiuu liinzufiietc. (*.T Ma.*itt'ft) I. 1.« Audi In d«r Inschrift
sc« lU. \>v\ lUiniiflicn, lli*t. InscJir., Vati 11—2 tindcl »ich iu 1. 18 ein
Strwpho 7 U3hI fl cntachicrdeii oriimunidtT Ausdruck.
A) T'nhi. die Vt'dker vom läbniion bi» xum Minore nördlicii vou Pi
nn, Oe*
AnAm effffptüehm Dynatiie. 151
Öchmuck, erjn-eifend Deine Waffe und kllmpfenJ auf
Deinem Wsipen.
3) Ich ksun und liess Dich besiegen die LilndtT des Ostens, hin
schrittst Du thucli die üaue des Landes dur (töttcr ').
Ich gab, düss sie sahen Dich gleich wio don Sirius (?)-),
der aussäet die Hitze seiner Glutb und aussendet den
Regen.
4) Ich kam und liess Dich besiegen die Lande des Westens,
Kefa') und Asebi"") zittert vor Dir.
Ich gab, dass sie sahen Dich, gh>!ichwie den jungen Stier,
festen Hei-xens mit starkniii Honi, dem Niemand sich naht.
5) Ich kiun imd liess Dich besiegen die Nebii (V) ^\
Die Lilnder von Mäten ^ sind in Deiner CJewak.
Ich gftb, dass sie sahen Dich, gleichwie das Krokodil, don
Herrn des Schreckens im WasKcr, dem Niemand sich naht
6) Ich kam und Hess Dich besiegen die Bewohner der Inseln,
inmitten des Mittelmeers hören sie Dein Wuthgescbrei.
Ich gab. dass sie sahen Dich ab» einen lülcher,
Der sich erhebt auf den Rücken seines Opfere.
7) Ich kan» und liess Dich besiegen die Tahenu'),
Die Inseln der Tena-u^) stehti unter I>inner Macht.
Ich gab. dass sie sahen Dich als einen Löwen, der aufscll
sein Lager auf Leichen bin durch ihre ThlUer.
8) Ich kam ujid liess Dich besiegen die letzten Gestade des Wassers,
Der Umkreis des Meeres ist in Deiner Macht.
Ich gab, dass sie sahen Dich als Sperber (V), der umfasst
mit seinem Dlicke alles, Wiis er will.
9) Ich kam und Hess Dich besiegen die Bewohner an der Spitze
1.) Diu Land der Götter odor das gtittitclt» lijuid f ) lug ira Süden
von Funt nnd uinfnssto wohl diis heutige Somiüi-LHiid.
5) I>«r 8t«m ^«üs:^^. ilor Hilüo und Rugon bringt, dUrao kaum
da tnderer Mjin, als dar Siriiu.
3) Kffi» umfi»»tc Mach Blrch. Moni sur uiio iiatiTP du Louvro p 24 Cypeni j
ond vicllfric'lit frutn.
1) A»obl. oüi Volk it. Aaien.
i) Ncba. die Lwunjj dor ftntppon 4- \^ | -^^ nnd ihre Uobcr-
iftt w)hr uiuirhor.
6) Mfttfn, vhi 8t«Mt nn dvr KUate de» MHtotmucrs.
T) Tkhriiu, ein knukKnistlms, 1iby»t•he^ Volk im Westen uud Slifi-We»t«tt j
8> Tvirn-o , >-ielliM(.-ht dio Itnimcr. deren Hoicli aich in vurklnstiiscbcr Zeit
•A ttbisr diu lu.vdn <ic» Mittoluiüvr» nii^delitit«.
152 Wiedemann, OeaehiehU der achbsehnten egffptimshm Df/maMc,
des Wassers^), die Leute am sandigen Strande^ hast Du
gefangen.
Ich gab, dass sie sahen Dich, gleichwie ein Schakal des Südens,
den Herrn des Herumstreifens, welcher durchzieht die Welt
10) Ich kam und liess Dich besiegen die Nubier, bis nach Faf)
ist alles in Deiner Macht
Ich gab, dass sie sahen Dich, gleichwie die zwei Brüder^),
deren Macht ich vereinigte in Dir (zum Siege?) ^).
1) Die Spitze dos Wassew { ""l »^^^^^ ] ist, wie Chabw, Et. bist. p. 278 ff.
gezeigt hat, die NilmUndang.
2) Die Leute am sandigen Strand ( V '" ■ -^ J i ^® *^° Inschrift
des Una, welche berichtet, dass dieses Volk zu Wasser zu erreichen sei, zeigt,
waren dieses nicht die Bewohner der afrikanischen Wüste, sondern ein Kfistenvolk.
3) Fat, vgl. für dieses Land Zoitschr. f. aeg. Spr. 1863, p, 53.
4) Die beiden Brüder sind Horus und Set, welche vereint die höchste
Macht ropräsuntiron.
5) Zum Siege, wir ergänzen am Ehide der Zeile ue;[t
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153
Proben aus Victor von Straiiss' Schi-king-Uebersetzung
mit Text mid Analyse.
Oeorf Toii der Gabelents.
Mit winor TafoL
-_^ Seit einigen Motial<^ii ImnL ein wissenschaftHth-kiinstlorischüS
l^er^ der VeröÖ'miÜiclmng, ilas, tiü^t mich niulit Alles, in der
^"ersetzun^slileratur aller Zeiten nnii Lilnder einen höchst hervor-
-j^K^oden Platz einnehmen soll. Herr (leheimur Itjith Victor von
j**"«««* und Toi'ney Imt, nachdem er die tiefsinnige Theusophie
Qes j^ossen Mystik»M-s Lao-tsl' mit luieiTeiehter Meist crscliaft ge-
^^tet, aieijen Jahre mmblassigen Fleisses dem alten Liederschatze
^^ Chinesen, dem dritten ihrer canonischen Bücher, Schi-king
^Widmet, welches er in einer nach Foi*m und Inhalt getreuen
■•ebenjeizung der deutschen Leserwelt bekannt machen will. Prolien
^^er Ai'heil hat er vor ohngetaiir r^iuem Jahre in einer Zeitschrift
Sffentlicht. und nun, da ich diu Handschrift th-uckf eilig vor
eu gehabt habe, scheint mir eine Unt«n*süchung jener Proben
•**f üire jihihdogische Richtigkeit envüu.scht.
Die dreihunded und neun Lieder des Schi, iimerhalb eines
^Wa eilfhundertislhrigen Zeitraumes entstanden (18 — 7tos Jahrh.
U. Z,), sind in ^-ier Bücher vei-theilt: 1) Knoh-filng ^Landes-
en*. d. i. Lieder aus den einzelnen Feudalst aatca, den^n Sitten
Züstllndc 8ich in ihnen spiegebr, 2) ISiah-t/a uiul H) 7 «'-»/«
"er zu kleineren und grösseren Festen (?); endlich 4) Stintf
hedf'r. Fast alle diese (ledichte sind gereimt, aber in Vers-
und Reimfolgö sehr vielgesUdtig. Viersjlhige Verse sind
altend, und soviel in jener alten Metrik noch lunuifgeklärt
mag. so wissen wir doch, dass nälchst der Zahl der eins vi-
Jen Wörter auch deren Tonbeschart'enheit berücksichtigt wurde.
I Sylben selbst scheinen als gleichweHhig, sümmtlich als Länge»
ölten zu haben; und für das Gefühl des Dicht ers müssen sie
noch schwerer wiegen, als etwa eine Litnge in enropilischen
Daassen. weil jede chinesische Öyibe für sich allein den ge-
154 t'. ti GitbeUnti, Pnhen a. Victor t<. StrnusM' Schi-king-UelttrseUiung
danklicUen Inhalt uiiiGS ganzen Wortes in sich birgt.
Predigen-egel :
Geh* rasch nauf,
TUu's Muul imf,
Hör' bald auf!
hat ganz die Wucht jt^nes Monosyllabismus.
Es ist klar, dass iii diesem Pnnkte dio chint^sifiche Versli
für unsere Sprache miniicliahtnlitih ist. Ein zweiter Umstand kommt
aber hinzu: wir, und selbst die Englilndf>r mit ihren zahkeichs
eins3?lbigen Würtern köimen st-hlechterdings nicht in so wonige
Sylben soviel ansdi'üi.^kcn , wio dip alt<"hinesischen Sllnger.
hiii- uns«r Ueboi'setzer mit dem ihm oigeiien feinen Fomigefü]
das Kiühtigo gefunden, indom er j«d<^r chiiwsischen .Sylbe einen
Versfuss gleichsetzt«. Dem deutschon Woi*te ist der Trochäus
(und, bei Vorschlag einer kurzen Sylbe, der lumbus) typisch, und
so war der eingeschlag^nie Weg zugleich deijeuige, auf welchem er
am ersttin Wörtliclikeit der Uebprsetzung bei der denkbarsten Ana-
logie des Metrums zu erreichon schien.
Wörter von gleichklingendem AuslauUi wm-en, — dies lehrt
MiMi das 8('.hi, — schon im Altchinesiscfhen in weit grösserer An-
Äulij vorhanden, als sie es etwa im Deutschen sin4 Daher in jenea^
Sprache die Leichtigkeit des Rijimens, dah«r die Alöglicbkeit, dal|^|
selben Reim in einer Strophe viel öfter wiederkehren zu iHAüäfi,
als wir es ohne störendes Gedi'echsel kötmten. Es gehört«^ die
tSpriiihbebeiTscbung <nnes Victor von Strauss dazu, um auch hierü^
der Form des Originales vollkommen garecht zu werden, desseol
eigenarl.iges (Jeprllge durch jede Abweichung in diesem Punkt*
verwischt worden wäre. Dass er die in der chinesischen Poe.sie
streng verpönten Enjambements zu vermeiden gewusst, ist selbst-
verständlich, ^m
Die Analyse, zu welcher ich mich mui anschicke, soll eii4|
Vdos giummatische s*.'in. In diest^r Hinsicht ist die Sprache unserer
Lieder eini'ach und meist klar genug, um auch dem Nicht-Sinologen
schnell eine gewisse Controle zu gestatten. Sie ist überdies, sowei|
dies Liedertexte sein können, ein Muster der jeweiligen Volk
spräche und im Zusammerdialto mit anderen gleiehalten Schrif
stücken eine bündige Widerlegung des zuweilen gehörten Wahne
es hätten die alten Cliinesen anders geredet als geschri^bpa. In
lexicalischer Beziehung ist lühM'dings um so mehr zweifidhaO: in^H
soweit sei der Leser auf Legge's Chinese Classics, Vfd. IV PtfS
I «fc II vei^wiesfii. Der llehersetzer hat hier oft dip Wahl /.wischen
den Auslegungen verschiedener gleich gut empfohlener Erklärer;
uns aber bleibe der Trost, dass wohl der Dichter den Dichter
besten verstehen werde. Wo ich daher des Heirn von .Straui
Auflassung mit der des einen oder anderen einheimischen Commei
lators im Einklänge sehi\ daii ich mich für den vorliegenden ZweckT
ilu- ohne Weiteres anschliessen. Die Frage, welche ich durch meini
logen
)weilfl
olklfl
hriffl
hne«S^
In
m
hen
'"Im
i
eii^
V. et GäbdenU, Proben a. Victor v. Stratum* Schi-kiiig- Veberseizung. 155
«rischeoÄeiligen Uebersetzungfm und sprucMichen Anmerkungen be«
ntworten vsill, lautet nicht: wie kann der Text noch tmdors auf-
gbfaÄst wtj'rdeu? sondern vielmehr: durfte er nach den Gesetiien
der SpriH'he so aut'^efasst werden , we es von Hemi von Sti-auss
[fpschehpn? Meine Arbeit, ein kleines Praktikum im vurulnssischen
Chinesisch, wird dadui'ch nn Ftisslichkeit für F<inierst0hende reich-
üch soviel gewinnen, als ihr iin kritisch-gelelu-tem Beiwerke abgeht.
— und Bomit zur Sache.
I. (l III, 2).
1) Da schwinwief. der Ct/prcssejikahUf
Und schwimmet seine F'htÜieiihahny
tSo treibt viich's ohne Hast und üchlafj
Wie wen da nayf- des Schmer zes Zahn.
Nic/it toeil mir Wein war abfjefhan
Wände ich und achweif ich auf dem Plan.
Fän pi poh7«cÄ€i7,
(Es) schwimmt jenes Cypressenljoot,
yih tun kl liiu\
Und schwimmt -in seiner Strömung;
Ki>ng-k^ng puh mei,
Uuhelos nicht scMafe (ich),
JA yeü yin yen.
Wie wenn (ich) hiltte geheimen Kummw.
Wei ngö wü taieü.
Nicht ich habfl-nicht Wein,
i ngäu i tfcü
DajTim wandele (ich), dämm streife-ich-umher.
V. 1, Fdn, Prlidikat, der gcwöhtiücln^n Wortstellung entgegen
'f^^ dem Subjekte. Diese Inversion ist, nanientUrh bei Verben des
*>i'*hljfiWHgens, auch in der spilteren ('lassi« itilt nicht nngewöbnlich.
^hr Sinn ist wühl, dass die Erscheinung zum (JegeustandH der
ßp<le gemacht und dann hinsichtlich ihres Trilgers odrr ürhebt-rs
iiFiher erklärt werden soll. Öo veiiauscben psychologisch Subj«.'ct
öfl<i PrlUlikat die Rollen. — P( = der. Jener, als Atliibut vorau-
*tehorid. Peh = Cypresse. Clenitiv dns Stotfes /u tschefi = Doot,
Kahn, beide zusanmien eino Art Compositum bildmid.
V. y. JCi pron. 111 pers., wegen dos daraul folgenden Sub-
_ htivs geuitiviscb xu verstehen. Lieü selbst ist fieiiii;h seinem
'"^tlbogiiffe ,HiPSsen, strömen/ Äufolge Zeitwort. Weil es aber
auf (Jus Verbuin fdn als dessen Objekt folgt, muss es der Ftmc-
tioQ ixAirM 8ubstantivum sein. Verba des Vorweilens o<l©r Sich*
pgi-'iis kijnnen hinter sieb öi-tlicbe Dbjekte haben; der Zu-
IMenlmng, besonders die iJedeulung des Verbums ergi^'bt dann,
uiu Wo, Wohin oder Woher /,u vt'rstrhi<n sei.
V. 3. Hier wie oft ist diis .Subjekt aus dem Zusuuuuenhange
156 f^-^- Gahdtnit, Proltm it. Victor v. Siraus»' Schi-ltiug'VeberuUung.
(vgl. V. 5 ftgo = ich) zu erkennen. K^nff-Mmj, eines der viel«
durch RedupVication gebildeten Adverbien iterativer oder duralivei^
Bödeutuu^'. Puh = nicht, als Adverb nothwendig vor dem Verbvuu
mSi stehend.
V. i. Jü (spr. zu) = gleichen, ähneln, wie. Ych = haha
vorhanden sein, oft auch uiipcrtiönlieh = 68 giebt; Gegensatz:
= nicht vorhandon sein, enthehren, mangeln (vgl. V, 5).
Adjektiv, weil attrihuliv vor df?m Substantiv stehend. Yeü, Zu-
standswort : trauiig. traui'ig sein. Hier ist es als Object des Ve
hunis 1/eii Suhstanlivuin — vgl. ohen V. 2.
V. 5. Wei, sonst = klein, verborgen, im Schi öfter st
Uhnlich lautender Vemeinungswöiier angewandt.
V. 6. J, als Verbum = nehmen, dann als Prttposition, _
Werkzeug (,durch, mit"), den Stotf (,aus» von") oder die Ui-sache
(,wegen, aus^) ausdiückend, sitiht hier prägnant, d. h. ohne folgen-
des Regimen im Nachsatze. Es ist daher mit Ergilnaung eines
Demonstrativ^n-onomens als Adverb oder Conjiinktion au verstehen :
„damit, dadurch, sodass, deshalb, um äu**, u. ö, w. Der Simi von
V. 5— G ist bestritten; Hr. v. Str. schliesst sich, gegen Legge, der
Mandsfhu-Uebersetzung an: Bi saraäaci yubuti nur« aköngge waka =
wenn ich wandele und einhergehe, so ist es nicht weil Wein mangelte.
Die vom Uehersetzer dem Gedichte gegebene Ueberschiift
lautet: ,Uriverdiente Ziirüeksetznng und Krilnkuag*. Der Dichter
vergleicht den stillen Lauf eines Bootes, das sich in seinem Fahr-
wasser befindet, mit seinem eigenen zwecklosen und unsteten Da-
sein. Diese scheinbar zul^lige Verknüpfung ilusserer Vorgüiige
mit inneren 8timnumgen ist vielen iiltchinesischen Liedern ebenso
eigen wie den süddeutschen 8chnad(*rhuptln.
2) Kein blosser Spiegel ist mein Herz,
Nicht kann es Eingajig nur verleim,
Und haf ich wohl tler Brüder auch,
Sie können mir nicht Stütze sein.
Komm' ich und klage meine Pein,
So fährt ihr Zorn auf mich herein.
Ngö sin ffei kian,
Mein Hers ist-uicht (ein) Spiegel,
Puh khö-1 ;u;
Nicht kann-(es) spiegeln,
Y!h yeü hiüng-ti,
Auch habo-ich Bilidor
Puh kU-) kiiL
Nicht kami-(ich) mieh-stützen,
Poh yen wäng sti:
Elend redend gehe(-ich)-hin zu-klagen:
Füng p\-tschl iiü
(Ich) begegne ihrem Zorne.
V.'A-tfdMlMI«, fVoSm a. Victor v. Straiua* SeJn-kintj- VdMVMaiwng, 157
V. l. Ngb = ick, wogen des folg^enden SubStantivs possessiv:
moin.
V. 2. Khh-\, das Hülfszeitwort kbo = können, mehr von
Möglichki*it geltraucht, pfif^l^t f^^^t^^ dazwischentretendes )
folgenden Verbuin pussivp, mit diesem ) dape^en fiktive Be-
ratung. Dieses }, vgl. 1, n, eif^entlieli = damit, dadurch, erset/.t
ItolchenfaUs ein Pronomen im <.>Ujekfivcasu.s, zuweilen auch ein
fblosses .etwas" oder «Jemand".
V. 3. IVA, meist = ^aucU", scheint hier, im Vordersatze
die stärkere Bedeutung von: ^freilich, /war", zu haben; /*«7?j</-/i,
«ftrtVich: ,iüterer Bruder, jüngerer Bmder" = Gebrüder; die Chi-
nesen kenneu, wie so viele Völker, den Begriff lirudei' so schlecht-
bin, »hgesehen vom relativen Alter, nicht.
V. 5. Pok-yen, oben wörtlich übersetzt, oder allenfalls =
miserabile dictu, kommt in ganz anderem Zusammenhange in
Bach 1 Lied VIII vor und wird Ider wie y^n und poh in B. 1 L. II
für einuii blossen Enipfindungslaut gehalten,
V. 6. Nu = Küiiien, wird hier durch die Stellung hinter dem
Genitive pi-fscht zum Substantive.
3) Afein I/eiz ist niühf ein Siein der Flur^
Den hin und her man trollen kamij
Mein Herz ist keitie Matte nur,
Die auf und zu man rolle» knnn;
Siels übt^ ich Redlichkeil und Zucht ^ —
Nichts, dem man Tadel zollen kann
Ngö sin fti schih.
Mein Herz ist -nicht ein-Stein,
Pub khö tschuhn yP.
Nicht kaim-es-werden gewtllzt,
Ng6 sin ffei sih.
Mein Herz ist-nicht eine-Matte,
Pub khö kiüan y^.
Nicht kaim -es- werden gerollt.
Wei yi thäi-tbäi :
Würdig geziemend immerdar:
Pub khö siudn yP.
Nicht kann werden gemilkelt.
V. 2, 4, 6. Wegen khn vgl. Strophe 2. Y^ ist eine sehr
g^br&uchHche, namentlich auch ncjü^rende Sätze verstürkende 8chluss-
|«irtikel. Man achte auf die vom Üehersetzer nachgeahmten üoppel-
r«iiüe.
V, 5. thdi-Üidiy eine der im Öchi-king bJlufig vorkommenden
ivfrdoppelungen von iterativer oder intensiver Uedeutung. Das
''eichen für thdi bedeutet an sich eine wilde Kirschenart und ist
•»törlich nur der Lautgleichheit wegen für diesen Zweisylbler ver-
Wendet worden. An Ötellti der von den Wörterbüchern beliebten
158 f« «'• Galteteniz, Proben n. Victor v. SprmuM* Schi-kfng-Uelerm
Erklärung: gewölint, ureübt sein. — habe ich eine adverbiale üeber
set/iuig ^fwilhlt; flenn einmal sind soU-ho Wortvcrdoppelunfirenl
ineist adverbial, und /weiten^ steht eine adverbiale BHstinimungvl
wenn sie die Zeitdauer ausdriiekt, meist gleich einem Objekt
hinter dem l'rildikale, (Vjtjl. unseiTi Aet;usativ der Dauer.)
V. ü. Siudn heisst eigentlich: wUhlen, ptlüeken. herausj^freifeaJ
Der Sinn; makein, to find fault.s wiih, ist. ein alipeleileter.
4) Nur Oramfi ist sich mein Herz bcwusst^
Mich hasst die Schaar voll medrer Ijiint;
Dass teh schon viel der Krnnkiauj sehn^
Der Schmach nicht umiig fragen tnu,f8f\
Sfülschweigend .nnn ich drü/ter nach,
Wach* auf — und schlag' an meine Brtts/.
YeO »In ts'iao-te'iV«?,
Das bekiimmerte Hei?, (ist) gramvoll.
Yuw lö k'iiin aiao
Gehasst von der Schaar Pöbels;
Keü min kl tö
Tch sah Kränkungen schon viele,
Scheii wü |mh schao.
Empfing Schmach nitht. wenig.
Tsing yfm sst tschl
Schweiffend so bedenke-ich es,
Wü plh yeü p'iao.
Erwachend zerschlagen habe-ich die Bnast
V. 1. ta'iao-ts'iao vgl. Str. 3 v. 5.
V. 2. iü =■ von macht das vorausgehende, sonst aktive Zeit
wort ytm zu einem Passivuni. K'iiin-siao. Der Chinese seta
bekanntlich Wlhier für Maasse und Mengen scheinbar im Genitit
voran und sagt /.. B. eines Bechers Wein statt: ein Decher Weines.'
Stau = klein, durch die Stellung Substantivum und = siau-jiti^
gemeine Leute.
V. 3. K*fd = sehen, gi*dit dpin folgenden Verbum passiv^
Hedeutmig; ki =* schon, bereits, deutet ein Periektuni an. Man
beachte in diesem und im folgenden Verse die em|ihatisühe Stelluna^J
von kf-fv und puJt-schaö. ^^|
V. ö. Ytn^ .sonst = spreelien. sttdit iiier statt eines anderen^H
gleichlautenden Hülfswoites und verleibt dem vornn.^tehenden Ver-
bum die iJedeutung eines adverbiaU-n Partirlps.
V. (j. t'vmstruktiüu und Bedeutung von t/eu, liabtMi. sind hie?
icht gnu7. sicher.
5) O Sonne du^ und du o Alond,
Hubt ihr gev^echaeä cur Enfscfitoelten?
Ach meines Ilereens Herzeleid
Ist ungewaschnen Kleidern ehen.
V. ä. Oabdmtt, Proben a Victor v. Straust' Sehi-l-ing- Vebfiraetsung. j 59
SfiU/ichtceigeud simi ich dHlber noccA,
Und — Flüge! kann ich m'chf erheben.
Jih kiü yueh tscbiü!
Sonne o Mond achl
Hü t'ieh-n weif
Warum wechselnd verdunkelt ?-
Sin - tÄclil yefi
Des Her/.eus Gram (p. In».)
Jil f«?i huun }fl
Gleicht nicht gewasclienon KltMdtmi.
Tsing-yt'n ssT t.sclii
Stillschweigend bedenke-ich es
Pull nt'uiK fen fPi
Nicht kftuii-ich di*?-Flügel-aushreitend fliegen.
V. 1. kiü und tschiii sollen hier als EnipHnduiigslaute wirken.
V. 2. ri == uind, da, macht diis Vorausgehende itn VerhälU-
tiBBSe zuin Folgenden adverbial. Der 8iiin ist angeblich : 8onsl hat
dir Sonne immer gleichtun iiliuiz, wilhrend der Mond zu- und ab-
nimmt und verschwindet; — jetzt scheint es als hatten die Heiden
ibre Rollen vertauscht.
Wo liegt der Vergleichspunkt im V. 4? Soll es heissen: Das
n^Tk ist schlaff, haltlos? oder etwa: es ist nicht geeignet (nicht
Ipestunmt) zum geselligen Verkehre mit Menschen? sein Gram möge
der Welt verborgen bleiben? öden es bedari' der Erfrischung wie
getnigene Kleider der Wüsche?
II. (l. IV, ri).
Bei di*m folgenden Ciedicbte: ^Scltatnioses Treiben im Innern
Jet Pala/tfes" werde ich in*^ine philologischen Zugaben sehr kümen
kennen.
1. Die Mauer hat Gediim,
Das gar nicht wegxubrechen Ist,
Und in den Kammern treiben sie,
Was gar nicht auszu8i>rcch*'n ist,
Weil, was noch auszusprechen ist
Nur Ilede für den Freclien ist.
2. Die Mauer haiGedöni,
Das gar nicht ausv-iireut en ist,
Und in den Kaimiiera treiben sie,
Was gar nicht anzudeuten ist,
Weib was noch anzudeuten ist-,
Zu arg schon allen Leuten ist
8. Die Mauer hat Gedörn,
Du gar nicht wegzuschlllen ist;
4
1 60 o <' GahrJsnts, Prohen a, Victor v. Stratum'' Schi-king- ü^erseisHnff.
Und in den Kammern treiben sie,
Was gar niclit zu erziihlen ist,
Weil, was noch ra erzähUnn ist,
Als Rede schon äu seluuüUen ist.
Ts'iang yeü ts'l
die Mtuier .bat Gedüm (trilmlus)
Piih k'o sah iß
Nicht kann es werden we>(getegt (p. fin.);
(2.) sitlng
bpseitij^.;
(3.) schuh
zusanimengejlitet;
Tsehüng k<}ii tsehi yen
Der inneren Kaintneni (n. ^eu.) Geschichten
Pöh k*o tno yt:
Nicht können-sie werden tirzühlt (jk fin.);
(2) tsidng
beriehtüt;
(3) schuh
wiederholt {vor^iet mgen ) ;
So kö tao {isiäng\ sv/iii) y<^
Was kann werden tite. (p. fin.),
Yen tschi tscUeit y^
(Wtlre) der Geschichten (n. gen.) sehinutKigste (j>. fin.).
(2) iwh'äng
längste
(3) sirih
schmaihlichste.
V. 1 ist gleich richtig zu übersetzen: An der Mauer gießt~
Gedi'^m. Im = hah«"n ist nach utipersönUohcn Sub.stantiven s. v.|
vorhanden sein, und dann sind jene Substantiva natüi'lich als
tive 7M üherset^en.
V, 3. tsckünff = Mitte, Inneres, wird durch seine St*^llD _
vor Pineni Suhstantivnni zum Adjektivnm, yen = sagen, durclf
seine Stellung hinter einem Genitiv zum Suhstantivnm.
V. G. Die Ueherisetzung. woniiKh yi:n Subsümtiv, und f<>l
/seht Genitivpartikel, und darum wieder das prildieative A
tivunii Superlativ ist, ent.si>richt meines Wissens der gäng und gäben
AutTassung. Man beachte die glücklich wiedergegehenen Doppel-
reime, deren Wiederholung nicht zum geringsten Theile dem Gedicht«
seine wunderbare Kraft und Schneide verleiht. j
111. (I. IX. 7). '
Von diesem ^AbschißdsUed d*^- Auswanderer an ihren OÖer-
benmfcu" theile ich nur die erste Strophe mit. Die beiden übrigen
sind wieder nm' Variationeu.
r. r/ Oiihelf JiUf Prolt*nn, V'tcior v. Slratm»' Schi-king-üefterMelsung, \ß\
Grosse Maust grosse Maus!
Unsre HirsR nicht v*irsfliniaus*l
Drei Jahr' hielten wir Dich aus,
Kümmerten Dich keiru'ti Dftusi
Wiiudeni nun von Dir hinaus,
Freun uns jenes scht*lnRn (Jftu's,
Schönen (lim'ü, sehiinen üau's.
Wo vär Hnden Hof unU Haus.
Schi schu, Schi sc/tul
Grosse Hatte, jfrosse Ratt«!
Wü schl ngo schu
Nicht friss unsre Hirse!
San süi kuan jh
Drei .lahre dienteu wir Dir,
Möh ngü k'eng-kii
Nicht uns erwiesest - Du • Sorgfalt,
Schi täiang k'iu j'it
Wir gehen fort um zu verlassen Dich,
Schi \A h^h tu
Ziehn in ienes glückliche Gau,
Lßh tu, löh fu
Glückliche Gau. glücklichf» Gau
Yusln tSh n^ii su
DoH erlangen - wir unsern Platz.
V. 4. Das Objekt ntß = uns, steht vor dem reierierenden Ver-
I ÄTäii^ = gewUhren, hewilligen. Dies ist regelmässig gestattet,
1. das Objekt ein Personalpronomen, einschliesslich tschi *=
,^, sie es*, ist, und 2. diesem Objekte eine Negation vorausgeht.
Da» vorliegende Beispiel ist heachtenswerth wegen des zweiten,
direkt-en Objektes Icii = Sorgfalt, Aufmerksamkeit, Fürsorge.
V. 8. *w, sonst meist eh, auch scho gesprochen, ersetzt meist
(las objektive Relativjironomen. Geht ilnu i*'h = erlangen und
wn l'ossHssivj>ronomen voraus, so ist es Substantiv in der Bedeutung:
Rebührender. zusagender Platz.
IV. (I, X, 11). .
^Wittioetifratier und Wiftioentrettr,"
1. Uns Kö ") wächst üUrn Strauch haeiVf
Die Wimie avMiugt sich fort, im Ftci^n.
Mein Vielgeliebter ist niciu mthr\
Wer ist nocJi niein'i
Icli HteJi üüeiiu
I* Bn« Art KmikengowitclM, uif;el>lich doHclt«*.
Od XXXU
n
162 «*• *'• GahflentXy Prohen a. Victor v. Sirau*»' Schi-king-üeh«r*etztifip.
Koh seng m^ng Am
Das KSh wÄcbst. bederkf dort Doruslirrtud),
Liiln Hu'ui iü schh
[)vT Convolvulus breitpt sii-li uns in der Wildnis»;
Iü iuf*i wäjig isY
Mein Scb».'>nster ist nicht mehr hier;
Seliüi IM tiih Ivch u
Wer (ist) bei (mirj? allein verweile ich.
V. 4. Iü, meist = mit, bei, und, ist in seiner ui-sprünglicben,
verbalen Bedeutung s. v. a. sich g^eseüen, verkehren mit, Üesell-
schaft leisten u. s. w.
2. Das Ko im Dom wächst, hräftigliüh,
Die Winde scMint/t tint Ornha' sich.
Mein Viel<jelie6fer int nicht nteJir;
Wer ist noch wein?
Allein sieh' ich.
Koh seng «i^ng l.i/i
Das Köh wuchst, bedeckt den IJrustbtMrstniuch,
Li&n miin iü ?/m//
Der Convolvulus breitet sich aus auT Griibera.
Iü niti wang tsY
Mein Schönster ist nic-ht mehr hier;
Scbui iü ttth *?/i
Wer (ist.) bei (niir)? allein bleibe \vh.
Hier fehlt auch im UHexte der iunere lleim nn vierten
(3) /)«• Pftihl fur'a Hfiupt, «o schön utui fein!
So reich der Dccfce Stickerei' n!
Mein Viehjcliehfer ist nicht mehr;
Wer ist noch viein't
Mir tax}t's allein,
Kiüh tscliin tsan hi
Das hörnerne Kopfkissen ist scbün o!
Ki'n K'un Idn hi
Die gestickte Decke glänzend o!
Iü mfei Wiing ts t
Mein Schönster ist nicht mehr hier;
Sehüi iü tiih fdn
Wer (ist) bei (mir)? allein tagt es.
Hier hat der üebersetzer ansnahnisweise, aber wolil niebt au&
Notb sondeni aus richtigem (leschinacke, die iJoppelreime der beid«
ersten Verse wiederzugeben unterlassen.
r. d. Otänimtz, Proben a. Victor v. Strau*»' Schi-king- Uebersetmtng, \ (JS
(4) Nach manchem Sonimerlag,
Nach mancher Winteniacht,
Wohl hundei-f Jahre hinferdretn
Qek ich, 100 Er nun Wohnung mach f.
Hill tschi jlh
Sommers (n. ^eTi.)-Tage,
Tüng tsclil y*'
Winters (n. .i^en.) Nllebte,
Peh süi tselii heii
Hundert Jahren (n. gen.) nach (^= nach hundert Jahren)
Kuei iü k'l kii
Kelire ich heim in seine Wohnung.
V. 3. Heu ^ Hinteres, Spilteres. ist wegen des voniusgfihenJen
Genitirs und dos folgenden Prildicats Fosfposilioii: nach.
V. 2 und 4 sollen hier mich der alten Aussprache reimen.
Ä'm V. 4 = wohnen, hier wegen des davorstehmiden Genetivs
Sabstantivam.
(,5) NacJft muftcfier Wtnfemacht,
Nach nia7iehe7n t^ommerfa^,
Wold hunder i Jahrfi hinferdtem
Qeli icJt zu üim in sein Gemach.
Tüng tschi ye
Wint«rs (n. gen.) Nächte,
Hia tsehi ph
Sommers (n. gt-n.) Tage,
Peh süi tschi heü
Hundert Jahren (n. gen.) nach
Kuei iü k'i achth
Kehre icli heim in seine Kammer,
Ohige Beispiele mügrn genügen, um die Genauigkeit, dieser
üeberw'tzungen au.SBpr Zweifel xu stellen. Es leuchtet ein, duss
•«Ibgt ein Meister in unserer Muttersprache und ein Dichter wie
Herr von Straitss nur jnit der ausdauerndsten Anstrengung eine
Dlc'he Arbeit zu Ende führen konnte. Ist das Sehi-king dieser
Ifihe werthV Ich autwoi-te mit einem begeisterten Ja, und es
_ mir daran auch hierin die Stirnniuiig meiner Leser für die
Bidle zu gewinnen. Für diesen Zweck aber reichen mir die vier
obigen Proben nicht aus. Damm theile ich mit dfs Ueliei-setzers
Erbiubniss uoch einige weitere blot» in der Ueborsetzung mit.
1(54 w. ff üahelentz^ i^-ftben n, Victor v. StravM*' Schi-king-Uehergrizung.
I. V. IV.
^Berückt, etilfüJirt, betrogen.*-
(3) Eh* sicli dfir Maulbeerbaum entlaubt,
Wir saftig ^rlilnxt s^in BUttt^rliaupt 5
0 weh Dir. Laelietaubp, woh,
Iss von den Boeren nicht, den süssen!
0 weh Dir juiigtim Weihe, ach.
Geh nieht zum Mann die Lust zu büssen!
Der Manu, der seijie Lust gehüsst.
Verniag^ es wieder gut'/uinaehen;
Das Weib, das seine Lust gebüsst,
Vermag es ninnner ^mit/unitichen.
(fi) leh sftUie alteni iiebtni Dir, —
Xtm nmiehl mich alt mein .Tantiuerstand.
Der Khi, er hat do^h seinen Strand,
Die Ebne hat doch ihren Rand.
Als ich noch froh mir Loeken wand.
Uns Iled' und Lilcheln süss verband.
Dein Treugeliibd' im Frühroth stAud:
Fiel mir nicht ein. dass so sieh's wandt'.
Drtss so sieh's wandt', tiel mir nicht ein, : —
Und das. aeli. inus» das Ende sein!
I. III. XV.
In folgenden St.rojdicn hat uni's .fahr 700 v. Chr. Geb.
chinesischer Sttuitsdiener seinen Gram besiin>?en:
Durch's Nordthor bin ieh fort gerannt.
Von Gmni im Herzen übeniiannt.
In Noth und Elend stets gebaimt.
Und Keinem ist mein Leid bekannt,
Genug davon ! denn oh.
Den Hinnnels Fügung macht* es so;
Was ist davon zu sagen? oh!
Des Königs Dienste schicken mich.
Die 8taat.*idienfit' all* auf niieh gehäuft ersticken mich;
Und kehr" ich dann von Ausseit heim,
Steh'n meine Hausgenossen rings und zwicken mich.
Genug davon! etc.
Des Königs Dieu.ste jagen mich. _
Die Stiwit.sdienst' all' auf mich gehlluft, zerschlagen mich.
Und kehr' ich dann von Aussen lieiin,
Steh'n meine Hausgenossen rings und plagen mich.
Genug davon! etc.
I o. Vüftor V. Stratum* 8ehi-king- Uchersetzung. 1 65
I, XV, III.
Lied hemikehrender Krieger, gesiiiige« um*s Jahr 1 1 00 v. u. Z.
Wir zogen Tiu«/h düs Ostens Bergen,
Laug*, lange soiidyr Wiedwrkwhr.
Da wir vom Osimi kunum w'wdm:
Da fiel der Regen strömend nimUn*. —
Als man itn Ostyn rief zxiv Kehr,
.S«*hmei7-t* uns das Her/, nach Westen sehr.
Wir sielltcni Röek' und Khnder her;
Kein Dienst er/waug die Reihen mehr.
Ein WiruMieln wur's, wie R<m|ion machten,
Wo sieh ein Maulbeerfeld erstreckt;
Dann gnb's ein still und einsam Nachten,
Nur von deu Wagen überdeckt.
Wir nogen nach des r>st<'ns Bergen,
Lang', lange sonder Wiederkehr.
Du wir vom Osten kamen wieder,
Du fiel der Regen strömend nieder. —
„Des wilden Kürbis Friiehte klammem
.Sieh wohl an iinsenn Daeh empor;
Die Asseln sind in unsern Kuiimiern
Und Sjiinup weiten in di*m Thor;
Die Hirsehe weiden aul den Wiesen,
(flühwümier sehimmern über diesen* —
— Wohl konnte Furcht uns krünken so.
Es war ja wohl zu denken so.
Wir zogen nach des Ost^ans Bergen,
Long', lange sonder Wiederkehr.
Da wir vom Osten kamen wieder.
Du Hei der Regen streunend nieder. —
Vom Ameisberg der Krünieh sehrie ;
Die Frau, im Hause seutV,to sie.
Wusch, fegte, stopfte jede Fuge;
Da kehrten wir von un.senn Zuge:
Die IHtterkürbi.ss* hingen voll,
Die in Karstnnienkilsten waren.
Von «n,s<"rn Angtüi nicht erblickt
Bis diesen Tag seit »iebeji .Jahren.
Wir zogen nach des Ostens Bergen,
Lang', lange sonder Wiederkehr. *
Da wir vom Osten küuien wieder,
IIa tiel der liegen strümeiid nieder. —
Nun fliegt das gelbe Vögelein
Und schimmenid glüuzen seine Flügel.
166 «' d. Gobeleniz, Proben a. Victor v. Straus*' Scfu-king- Üebertelnmg.
Die Jungfrau zieht zur Hochzeit ein,
Und Fuchs' und Schecken lenkt der Zügel.
Die Mutter band die Schärp' ihr an,
Neun-, zehnfach ist ihr Schmuck gethan.
Das Frische lockt gar lieblich an;
Das Alte, — was reicht da hinan?
Nun' erst will ich fragen : Ist es recht, dass ein solches üebflr*
Setzungswerk in der Mappe seines Urhebers vergraben bleibe ? und
habe ich nicht recht, wenn ich hier eine Perle unserer Literatur, —
der poetischen wie der sinologischen — erkenne, welche TOT
der Welt leuchten, die Welt entzücken sollte? Ich habe oMgiB
Seiten geschrieben um Reclame zu machen ; — dies eine Mal mflgs
der Zweck das Mittel heiligen!
166 «/ <<• OabdeniZt Proben a. Victor v. Strauss' Schi-Iäng- üeberteUwig.
Die Jungfrau zieht zur Hochzeit ein,
Und Fuchs' und Schecken lenkt der ZügeL
Die Mutter band die Schftrp* ihr an.
Neun-, zehnfach ist ihr Schmuck gethan.
Das Frische lockt gar lieblich an;
Das Alte, — was reicht da hinan?
Nun' erst will ich fragen : Ist es recht, dass ein solches üeber-
setzungswerk in der Mappe seines Urhebers vergraben bleibe ? Und
habe ich nicht recht, wenn ich hier eine Perle unserer Literatur, —
der poetischen wie der sinologischen — erkenne, welche vor
der Welt leuchten, die Welt entzücken sollte? Ich habe obige
Seiten geschrieben um Reclame zu machen ; — dies eine Mal möge
der Zweck das Mittel heiligen!
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167
Le dechiflrenient des inscriptions du Safa.
Joseph U»]«Ty.>)
(Vdir ]us ]i1hiu-1iu!).)
Los conlrees situt^es ä, Test de Daums, trop desolues pour
tenter la cariosit^ des touristes, ont eu la chance d'fttre visitees
dfls savants d'an rai'e meritr. Aprfes le voyageui' an^lais Cynl
Kam 4iii n'a fait ([ne passer, toiitfi cettc! int<^rc»ssaiite rcgion a
"^^i* »L'ieatiliquement exploree par MM. Wetzstein, Waddin^on ot
de Vog^Qe daiis le cours des anm'es 1858 ä 1862. Les resultats
de cett^ exploration sont, ä hon droit, pmregistre.s parmi les plus
belies decouvert^s archüologiques de uotre sit-cle; toulfs les bninclies
de Tarcheolope en ont largement protite , mais e'est surtout dans
la domame de l'^pigraphie semititiue tpie If lieru'iice a >'tv dos \Auh
remarquables. GrÄcp aux inscriptions, les ma^iifitiiips nionuninils
de Palmyre, ainsi que ceiix plu.s imidestcs du Haounui sont chtss^'s
el chronologiquement fixes , et nmis pouvuiifv ajipr*"C'ier i\ sa juste
Taieor le degr« de eivilisatiun ^\i\^ les peuplados st-mitiques jadis
ignOT^es, comme les Palmyrt-iiiens et les Nabateens, avaimit att«int
an contJict de la civilisation ^rj^co-romoine, avant quo les jcfi'andos
rÄformeÄ religieases et les miprations r|ui ont eii lieii ii leur suite,
Äjent modifi^ si radiealement rfthtiugrapliin du niaiide scinilique.
Toos ces Testes d'une civilisation relative ajqtailiniment tk des
pttaplade« de race araineenne; les vrais Arabes, ees simples et in-
doiuptJibles enfants du dt'scrt n'y etident pour rien et seniblaient
n'»Yoir menie pos senti le hesoin de conüi^er leurs idees par ttrit.
De« «Ävants just*iments ceU-brcs n ont pas ht'site ä considerer les
AraW« avant rislainisnie eoinine absoluinent dei>oarvus de cullure
intellectaelle ; et en cela. ils son< d'atrord avei: les auteurs rausul-
niui« eux-m^mes qui dpsif^neiit toute IVpoque antHriettre ä Tislam
«oojj la denomination tli'trissante de iyJl^L:^' ,ignorance'. Cette
l) Nach mnein auT <lcr Goncr»lvcr»Bmmliing *u WiesbAdeu «m J8 Ht!>jiit.fnli»r
^*77 g«}uütenL'D Vorlr«Ke D, H
168
Hal&vy, le dichtffraMHl tk^ inscription» du Safa
race arabe, hiiutsint les coutitiN des üoiitrees civilisees, serail rest««
Hendaiit des si^cles inaccessible au progi'^s , ii'aurait rien crM' , n^tf
rioii ajuins de ses voisins dont eile ctait la terreur. .Sa religio^^f
impenötmble pour la eonccptiuii d'urne vurifste divüie, se serüit r6- '
duite ä Uli motioth/üsme. d'uiui pauvrot^^ effiayante, et ä qacl^iues
superstitions grossit>Tes t'iigeiidrres juir une imaginfttion sans idea
Tello est l'oiiinioij >,'i^in:'rale au sujet de k i-uce arabe, et c'e
dans une teile disposition d'esprit que les savants voyageurs, aya
pousse leur excursion Justine daiis la i>^jfion sauvage du Safa
Harro et dans Tuastö voisiue tnjiumee Itulibe ou Bohebe, out di
couvürt des inscriptions traeees dans un caract^re inconnu sur les"
blo€S bnsalti*iueH <[ui joncbent le sul. Cett« decouverte qtii coiiron-
nait diguenient leurs inestiinables reeberebes ctait en mAme temps
un probliime i\ resoudre. On senLait parfaitement qu'il y avuit lA^
Uli« ecriture et un dialecte arabes. ou s'apercevait de plus qc
l'alpbabpt du Safa montrait une irappante aßalogie avec l'eurit
biniytuiti(jue ou sabßenne et un n'etait pas loiii de penser que
textes pouvaieiit bion avoir pour autöui's les fils de ces ^mifj
que les historiens musuliwaiiR tont venir, tl divei^ses epoques,
l'Arabie meridionale aux confins (irientaux de la Syne. Les savants
voyageurs tenaient tout partieuli^rement i cette idee qu'ils avaicnt
developpee avec beaucoup de clartö et d'erudition, et ils croyaient
feraiement que röcritiire saböenne doimera le mot de Tcnigme.
M. Wetzstein a menie ajoute que i>lusieurs essais de dechiffvemout
faits k faide de Talphabot etbiupieu-bimyarite luvaieixt convaln
de Vori^nne sabeenno des textes (lu'il avait fopies.
Cei)endant les preiniers essais dv diubiffrfnnent bont Testes d>itt8
les cartous des voyageuvs et c'est M. Blau qui a aborde cette quesiid
abandonnee et a consign«' les n'sultats de ses recherches dans
volujne XV de la ZDMG (p. 450 suiv.). M. Blau possedait, out
les huit iiiscriptions jiabliees dans le Reisebericht de M. Wetzsteii^
un ceilain noiribro dautres que lo Siivant consul avait mis ä
disposition. Avec sa si^^acit*^. ordinaire il a aussitAt compris qui
i'albiit aviuit tout determinor le niot ";3 ,fils* (|ui founiit une
coupe naturelle ; mais voyant que röcritore sabeeiiiie n'offrmt auci
socoura & cet effet, il nli^siü pas ä invoquer Falphabet berb
pour fixer lu valeur des signes qui ne se reneontrent pas dans
pvemier syst^me. Quant aux mots ainsi obtenus. M. Ulau a chervM
il les expliquer par l'arabe, car ä ce moment on eonsiderait l'idiome
himyarite ou sab6en commo tout-ä-fait identi<iue avec l'arabe claasiqutt.
Cette tenttttive, viciee des sou origine aussi bieu par reclectisme
pftleographiquo que par la conception erronee de la provenanc
ne put natuiellemeut aboutir i\ aueun resultat serieux.
Depuis 18G1 jusqu'en 1876. lo probl^me des inscriptions
Sivfii tut enti^renient oublie et cepeudant cn 1872 on con^jut,
nioment, l'espoir de decouvrir uiut nouvelle niine de cea Uxt
daüs uno ri'giou plus at;ces&ible, runlique ruyaiunu de Mesvli
n
JKifftyt fc dicJäffrcmeiit des insefiptiom du Safa.
160
mt^rite d avoir repris de nouveim cot interessant problönie, ajirös
?e de 17 ans, apimilient a, M. D. H. Müller, auteur de
justeraent estiines sur diverses i[uestioiis concenirtnt les
boscs Sftbf^'L»nnt»s. Bims un ü'avuü rumarqiuiblo iiuil tit iiisyrer
le XXX v.jlunie de k ZDMG (p. 514 — 524J, M. Müller sV'üt
qu^ ü i['vit«r les faules de son dfvanoier en detomiiiiitnt la
des lettres uniquement a l'aide de r:ilpiimhet siibcJen; quaut
caract^res pour lesqnels l'anatogie fuit deiaiit, il les iixa au
boyen de la n^cessit«^ pliilulo;^iniiR etiuil convidiieu, tout coinine
devuneiers, de r/'tnüto i^irptiti^ de l'idiorae du Saia uvec uelui
|de8 inscriptions sabeeiuifs. 11 a tiinsi cru retnjuver le phenomi»ne
la mimmation, en prenivnt pour im 73 b' si^^ne ^ nui se pr6seute
fWquemment dans les tcst«s du Sata. M. Müller a etudi^ vingt-
inscriptions. miiis il n'ii pu ripiditiuer su methode tpi'ä einq ou
il n'est df>nc pas surpremirit qu« plusieurs lecteurs de la
DMG aicnt en de In i><^ine Ä croire A 1» reiilitö du decbiffii'ement
loi-nieme j't'tais du iiombre.
Deux raisons nVont fuit douter de la solidite de la niethode
nployee justjua co jour. Promüremcnt, le fait de la migratiou
le tribns sabik-nnes dmis In nord de TArubie, mn para fort sujot ]
cantion. Deuxifrmement , je n'ai irouve entre rt^crituro du Safa
Celle du Y^nien qu'un air da famillfi. mais uulk'int'iit une identitö
[absolne. En d'autrrs tcmies: j'ai pfuisö ({nn la eomparaison avpc
Jrk-rilurp sud-anibir|ue ne suffisait point pour detenuiaer la valoiir
«s» lettres communes aux dimx alplmbets, et que ces tcxtes etaieiit
Iredijfes dans un dialecte de larabe septentriünid qui, par sa positiou
j gHop-apbJque, devait conserver CHrtainns attaches avec les langues i
[stimitiqups du nord.
Cette conviction, forinul^e d^jÄ en 1872, me conduisit ü, voir dans
[l<^ signe D. non pas une letlTc uniquo, jnais un coujpose de deux
I lettre^, p «fils*» que M. lllau avait plaeees dune fa^on quelque
' pu iirbitrairp. Ces deux lettres s'ajr.mUmt aux !«ttres n, r, 7, p,
je, P dont la valeiw est tbrnnie par l'nlpbabet phenico-sabeen,
Isi'ont njis a ineme de lire dans Tinst-nplion uut^e c de M. Wetz-
ßUsxn ^r^C p et dans eelle rotee /', les mols nns' 13 Oiora p.
l'«» L'e derhiffroiiient bi valeui* du U seul etait inexacte, mais je ne
iVn u]ier^ns (|ue plus tard.
Loi'sqUe M. Müller eut publie la seeunde pbuiehe de M, Welx«
"•^io, je vis avec plaisir que mon proced<5 s'applii|uait paii'ailenient j
ix nonvelles inscriptions. Outre les iionrs que je vions de
^»itiiinner j'ai truuve eneorc lar et Cn et j'ar nienie t-ru tenir
l«»ment cy: dans un nom compose. Ces r«^sul1nts satistaiiiant» .
««raiout arr^-tes a nu ehoinui si M. de Vogüe n'jtvait pas publiö
^«*lquf.s niois apres, son rocueil de 400 inscriptions du Öafa, si
•linUemment atlendu- Mis en possession de nK«yens suiTisauts de
►ruparaiso«, j'ai reooinnience mos etudes alin de deterroiner les
res de l'alphabet.
170 nalSmft le dhhiffremetd du imeriftimu da 8afa.
L'exanien des textes mV montre tout d'ubord que le
vertical qui commence pn^sque tontes \e4 inscriptions loin d*<
an tniii de seiniratiori . h\ei\ inutiie tm ce cas, represpiiüiit le b
duppai-tenEvticc, si trocjuente dans l'epi^aplüe st'initique, et que cett«
lettre se distinguait du D par sa lon^eiir. Puis, voyant que l'el^-
ment nay «serviteur* se compose av«c un hilit^re qui se tennine
par b, jVn ai conulu que la lettre precedente etait uo N et
obt<*nu nn nom des plus seinitiqu«s bKnay ,semteur de
Ensuito ce tut le tom" de *\ qui a ete determine ä l'aide du
•^bc dont les deux prenli^n!S lettres etaient coniiues. Le 0 fut
i7H-()tiiiu duns le nom ipn avee le secoui's de li* forüie pree<ine
Mc<(raj(os <|u'on trüuve dans les iiiscripiicms du Hacmraii, result<it
conlinne egalemeiit par Tanalugie sab^cnne. Le meiue inoyen s'est
montre efiKcace pour sigiiak'r le 1 dans bl"»?3 qui est aussi un nom
palniyrenien. Les autres lettres furent ainsi suceessivement d^-
tenniiiöes quoique non sans de lougs tätonnenients. Bref, si Ton
excepte los lettn-s r, p, la, n, n, "•, i sur lesquelles tout le
tnonde 6U\\i d'accord, il y a divergence absolue entro lo dechiffr«-
ment de M. Müller et le niien.
Voici mamtenaiit um resuine succinet des points caracteristi<|ues
de cette nouvelle ecriture semitique. L'alplmbet du Safa se compos«
de vingt-troLS lettres; il distingue, comme l'arabo-sabeeu, le n dooi
du n fort, ttiais il ne possede aucune dos lettres emphatiques ci»^
Jy Ol?, Jö^ c qui caracterisent la phonMii^ue iirabe. Ce fait eit
exiremement instructif pour la phonologie semitique en gendH
en pennettant de suivi"p IVxtension geograpbiqu« et suecessive w
cet.te pronoufiatiün vunee cjui a eree fjmt de nouvellea rncines.
N'est-il pa« cuneux de v<iir que les Sabeens tjui occupent la region
la plus eloignee du pavw s«^mitit|ue emploient aussi le plus grand
nombre des sons emphatiques, puisfjue, en dehors des sons arabes
que je viens d'enumerer, ils distiuguent encore un n particulier
par la lettre X ? Pour la recherclie d'oiigine des branclies semitiques
rejetees en debors du tentre tonimnn. eette obseinration est du
plus baut iiiter/'t- Ce lait seul <|ue lalpbabet gueez n'expriine que
detix eonsonnes emphatiques. n et i ("^ , 1^), n'autorise-t-il pas i\
pensfT que les Agazi primitifs avaient leur berceau dans une
contree situee au nord du pays sabeen. sinon d'une pai-tie du
Hidjaz meme, [leui^be plus tard par les Arabes preprenient dits?
Quelle que soit d'rtillf'urs la valeur de rette icflexion. je iie dout
point qu'en decouvrant de nouvelles insuriptions dans des contf
ai-abcs encore iuexploi-ees. on ne. voie augmenter le nombre de '
consonnes en i-aison directe avec l'origine plus meridionale
kleetes,
Poui* CO qui est du rupjxni de Vrerilure du Safa avec
phenieien d'une part et Tethiopico-sab^en de lautre, voici ce
est üiaiiitenaiit etabli avec certitude.
RaUvy, le dichiffrenient des ingerfption» du Safa.
171
1. Lettres pheniciemies tonserv^es presque intactest 3, i, i, p,
r. Ces lottros. a l'excrption (In i, reviennent soiis hi meme
brme duiis l'alphabet. sabö<-n.
2. Leitxes identi<{ues ou fort peu Vftri6es an Safa et en Sab6e:
tt, O» 1.
3. Lettre ethiopionne identi<|ue: 1. Dans l'alphabet sab6en,
lettre esprime le soii emphatique J .
^4- Lettres identiquos qiiant ä la ibi'ine et viiriant pour la
dear: les lettres n et n qiii, an saböon, se lisent respectivement
et n.
5. Lettres dont les fonnes sont iWideiwineiit plus origintdes
iie les fomies subeennes con-espondantes: », 3, D, c, Zi.
6. Lettres dont les fomies saln^ennes sont plus originales:
b, 3.
7. Lettre particnlifero a l'alpbabet du *Safa: le n diu' qui, pur
One c'oincidence probablenrflnt fortuite, lapp^lle le A' groc.
L'uccord entre les alphiibets du 8afa et de rEtliiopie au sujet
' la lettre t, donno ä refleehir, et senible coiitintier rhypotln^s»? dl'une
ligine plus septentrionale pour le peuple Gueez. Quoi qu'il en
oit OD pcut affinrier hardiiupiit qiie l'ülphabet du Sat^i u'a uulles
ittarhes avee l'alphabet arameen et ses derives; quil a suivi uno
rche differente duns les alt-erations qu'il fit subir, duns le cours
^■n^des, aux caraet^res empmntt's aux Pheiiiciens. et quil foi'me
^firemier anneau d'une riebe s^*rie d'iM.'ritures arabes fpii s'e-
eodaient depuis Test de la Daniascf^ne jusqu'au Hadniniaout.
II est tfinps de founiir quelques specijnens des textes eux-
D^mes en ü-unst-ription bebraTque. Je cominence pur les copies
M. Wetistein publiees daiis la ZDMG, mais, vu le cadre restreiiit
^de cette not«, j« ne transtirirai qu*^ les passages oü la copie iie
laisse rien ä desirer, et je nfabstiendrai de justifier le sens quo je
*upj>ORe ä certains muts: cett^ täi-lie «^tani sufbsainnieut remplie
rdans un travail assex d^^velopp«*! qui se publie aetuellemeni dans
|U Journal asiatique. La lecture des voyelles n est pas rigoureiuse.
Tafel I, I, b. -:y p -1^72 p lüiab
•E »bn br cyfiB (sie) pro p mr p
TCTz br
Fttit pur Mathar, Hls de Mathar, fils de .Ta'anaY, fils de 'Aram,
fils de Sa'ad. Erig6 ea nienioire (":') de Khak et de Matbal.
n, a. p nro p aib
(sie) «115315 an« p (?)dt' p 133'
• ■ • nbio k:u (sie) b» p
Pait par Zab, fils de Sakhar, fils de 'Abd, tils de Jadain(?),
"!• de Mang, avec Hou'altwa fils de An. 11 a erige uii ex-v<ito...
c irn p -»bnnb
0? p -n p (sie) ic^N p m;k p (?)^byn p b«3i«3b
(sie) wdh^ ■ ' ' p }'N p (?)c*i-OEN p (?)r3Qa p
1 Fait par Qanilalf, fils de Hamid.
172
HaUmi, U tUch'ffrevtent ifes inseriptiom du Snfa
b Fait par Schoubel, tils de Hia'ulaT(y)T ßls de .Siina, ftlh
Aoiifid, lils de HuY, fils d« 'Ammv tils du Tht*sbal(?), fils d« . . . .
Üls de ... . II 11 gruve celii.
d. ::üni d?cn ;s (V)nbn» la :i7 -a cbottb
Fait par Aslaju. fils dt* "Auug, tils du AhUt, tils de i\jsla
11 a grav6 (cela).
e. (PlitriSTa Dp:E tde (y)Tra« p (V)bnob
Fait paj- 8ehalial(?). fils de Am'uÄf?). QuiJ lui soit accor
de jiillor Sun fonorai et de ko vonger de lui.
M. Müller lii: in-iiT J3n7:&t p «nn« "nap ,Das Grab des
'Atha', öoliiies de» 'Umtobba' dos Herni von Wardaw".
f. {'i)w2'-r^-n p na:? p cbn^j p ('r-j-na^jb
Fait par Moukuddar(V), tils de MouhaUiin, iils de *Abd, fils de
Moulnunmasch (?).
D'apr^s M. Mülbr on lirait: ' ' tS a-i33 mi? oabua CE'.'ia
,Ini lliutürberftil^'en uiid iiii Öuthcu ein davoneilendes (Kaineel od.
digl.) itti F*^ld 8 ./.
Tat. II, Kakul a. yüvcfh p nro p cbnKb
Fait pur AVlam, tils de 8a'd, Hls de La'aman.
b. nbN nar p (sie) nnis p larb
Fait par *AI>d, fils de Mathar, fils de 'AbdalouL
iL Müllur rmyait trouvei* les iiiüts: ■ • • ■ | nn? -»cua on-r
,Ein Wildesel iiu B«3spniiyeu oiner Wildeselin".
e. x-ii: p -ICO p (?)-.n-ib
Fait i»uii" ilainad, fils du 8afar, fils de Suda.
La möthude de M. Müller domie: mK D"i:cb D*iai «Binde
eoi F*iinde dio Hilndo".
Wadi-el-Gar/ a: (sie) p rra p ^^T20b
Fait par Mamsat, tils de Ba'ab Ba'ou.
D'aprfes mou savanl devancier, ce sei*uit: nnyi "i-itaa
Bruimen Ru'lQiah''.
b. ira rjra p ■»so'a p os-ib
Fait par Dakis, tils dit MariisaY, tils de IJa'ah Ba'ou.
L'aut^nir pricite lit: riinri T'Saa *ib * n , . . ain Brunn«
Ra*hdidi*.
Rigm-en-Neihani b. "^b^^ p n::[rl p IBB p niay p -jb^j p tt:
Fait par 'Ainad. fils d<^ Malik, tils de 'Amad, tils do Masn
fils de [-Aliuad, fik de Malik.
M. MüUor eroit reeonnaitre utK* pbrasn bieti •■itrnng<>; | atsnj
D I aTanaTieb aOnaJKO ,'Alidinöb, Funmbdraöb dem Puiiiabdm»'»b,
Malikijft d. aa p b«:p p b«^ p cd p ebne p erb
Fait par Tarn, fils de Moul.iallin», tik de Kasch. lilü de Ja
fils de Qanaol, fils de Bath.
f lipne 1. oab p ps p (Vlba?! p orrecb
Fait pai" Aii'aiti, fils de I lakall?), fila do Sa'an, fils de La
Ces inscriptions, tii'ues des copies d« M. Wetzstebi seuleiiiei
loin d'^taler de »ots badiuages, comiuu od l'a cru juäi^ua preä
ffä^, U dirh'frt!ment tle$ inscriptioiui du Safa.
\n
OTlHit nn caractfere aussi aerieux qu(« n'import*» tjuellps inscriptions
rtitiqu'^s ou atitres, La plupart *Tptitre ellf^s, parflillfts aux in-
■iptions sinaYtiques. smit pur^nif^nt roinm^moraiivps pt sf< com-
osent enti^rement de norns propres. D'antrfis oiil pour \m\ de
erpetner le Souvenir des parents ou dos umis de rautPur. (Juel-
Qfs autres sont dictees. au contraire. jmr un sentiiiipnt df liaiiip et
vengeaneo. D'autros, enttn, sont do Teritablps ex-voto vi d'un
cttre ^minennuent reli^jieux. J'pmprunte ci-apr&s au rpcueU
M. do Vogüe quelques textos dp ces dtn-ni^rps cat^gories.
Vogue no. 331. "CE cbn?- p 0« 'p zbr^wb
-n in« brE i3i* b? nr
cnN brc «br byc nm
Fait par Mouhnllim, fils de As, fils de Moulinllim. W a «^rige
[ (cel») en memoire de son p^rp. de won iViTe Tarliat , de Khalu et
I i« Atamm.
Vn^A no. 237. <sic) «ID« b? 0?ee 3*i3£ p lS-i4«b
Fait par Arfan, fils de 8arib. Eri»fe en memoire (V) de sn möre.
no. 329. [njbva »inc ct:» p onp [yja »bnb
Pttit par Khal&, fils de Qadnv, lils de An'uin. II a ^ler^f?)
M ex'Voto.
Vogüö no. 323. nsn p ip p an:: p anb
nJ3:x nbiö läTO (?)by ]3 nr« p
Fait par Habb, fils de Thahab, fils de Qaiu fils de Itafat, fils
Ne AUimm, fils de *A1(?). ITi a etabli un ex-voto d'un bloc de
|lrieTPe(?j.
Voffüe no. 230. rtb no^B b73y nbn-p p (?)a:i2 p ]nb
Fait par Jiann. fils de Mouiüb(?), fils de Ben Khalä. II a fiiit
[(ceU); qu'il lui soit pardonne!
La langue des inscriptions est de l'arabe, niais avee des allui'es
lireluiTques dont le trait prineipal est l'absence de rarticle ^\, J'ai
I niujitrü ailleurs que rantiipiitti na eonseiTe aueun nmt arabe pouiTU
Ne Tiirticle qoreischite, ear les lenues iniibK, Tö*'23b^ renfenneni
•* oom bj« ^dieu". Dans le iiom du roi gbassaiüde jÄÄ^Jl, AXa-
. t^oovSaotü . le Jl ne pui-.iit pas non plus etre Tarlicle, nuiis le
de dieu, tout pareil au nora nabateen iipaiob», 'AXfioßcLX-
i, attendu que le nom divin, uu comniencement des eorapo-
»e pronon<;ajt al. Une autre inaniue d'antiquite est le
loemeut de N par n dans la quatrienie tbriiie verbale, c'est
nn VTJii trait d'union avee l'bebreu et le sabeen. Mais 1o üen
'*' plan frappant avec l'h«''breu et l'aneien arameen, c'est reiiqiloi du
|T »ojtmip denionstratit et relalif. Sur ee point, rarabe et le subt^en
uient eu eommuu la tonne seraidentale T, 3 dont la deniifer©
«rescencB est representee par le i de l'aramt^en post«riear;
seul conserve, en cette oirconstaneo, la eousuime primitive
ition. Enfin une derni^re altacbe ^ la pronouctatiou de^
174
HaUvy^ U tUchiffremetit itcjs inacripiions du Sofa.
idiomes du nord s'observe daiis la pröposition by qui, en arabe
en sabeen, s'ocrit "«by. Mais daiis les grandes lijtrnes, le diulect
du Sata «st pari'aitement aralje; la prt!Snnce de la particiile c pa
surtöut laröcteriötiijue. hwa. <iue Vemploi en dtli«^rft oonsiderablo-
nient: daiis ee dialecte, le c sert de simple ei>[»u]e entre deux sub-^
stAntifs, €e qui n'a jamais lieu en arabe.
Si obs<nires que aoiejit les expressions oJc, tt"^n, -an et
on seilt pari'ait.i>ment qu'il s'agit d'une conseeration religieuse.
eal■act^r« sürieux des inscriptions du Safa devient ainsi tr^s-eviden^
niais nuelle «tait la r«lig^iun des autours? Le fait c|ue ces texte
ne mcntionnent aucuii dieu semlile [irouver (jue les nomades
yaia etaient alors Chr^tiens ou prfrs de l'etre, et, comrae les Gbas-1
SAnides professaient rlöjä le Cliristianismft au second sifecle de notre
fere, la date de nos inscriptions ne doit pas fitre de beauconp
ant('>rieure. D'un autre c6W, ou ne peut pas non plus la place
plus tard, car dans ce cas, on y trouverait certainement de
symboles chretiens.
Au Bujf't de la rnligion des Arahes. anterieure an christianisr
et a 1'islaiiiisnie. les noms |)ropre3 que les insc-riptjons nous offrenl
nous donnent les indices les plus precieux, car ils se preseiit^nt ü
YdUxi r6el et sans avoir ^te expurges par resi>rit du nionotheisme,^^
On y voit, nou sans surprise, ^nierger les noiiis de plusieurs div^^f
njt^s Bt'injtiques et {»urtout babyloniennes , telles qu« 12: Neboi^^
yo Sin, ba Bei, rbst allat ot iiu dieu regional onp qui, tout en
rappelant le Cadnjus des t'ablps gieco-phenicieiines, se retrouvp
dans Uli papyras araineen. Le uom de dieu en general est rantiqua
b8< non pas J.'^. Cett« circonstance suggi^re l'idee que ee mo^|
qui designc le \Tai dieu dans rislamisme est peut-ßtre un empnint
im
fait aux Arann^ens, coraiwe la fomie .^.Mt est düe aux Hebreux.
En presenie de foits aussi clairs et aussi autlientiques, le Systeme
(|ui consid^re les anciens Arabes eomnie denues du sentiment re-
ligieux et convme parques dans un isolement parfait, syst^io
caresse par des savants distingues, s'evanouit conune un t^v€
est dihnontrö que les Arabes partageaient avec les penplt
frferes du nord la religion primordiale qui etait le produit
l'esprit de la race ; que loin de conserver un etat religieux rudi-
mentaire, ils suivaient le dt-veloppement successif du syst-^me niytbo
logique des rivcraina du Tigre et de TEuphrate, J'ai depc
lougteiiips conclu dans ee sens i\ l'aide des dounees assyriennes
mais le tennoignage des dticunients indigenes dissipe la denüi
Oinbro de doute ä ce sujet.
Pour Vhistoire des migmtions de tribus yöm^niies dans
1) VoyiH mon aiÜcIo intitulä La nOuvelU ivollUion de t'acca
ftal^, le diehiffremcnt dea inscription» du Safa.
nurd de l'Arabie, les reiiseigiiements que nous fournissRnt les in-
, fnräliions du Safa sont d'autunt plus }>t>''uieux ^u'ils soiit d^cid^ment
iripEwB. ris d^mentent ahsolimietit les recits den auteurs arabes
sn Sujet des d^placenients ethnogrtmliu|iies dans la *Syrie orieutale,
soit aux epotjues reculees, soit vers le comnieiicemeiit de l'ftre
durif>tienDe. Pas un seul d'entre les centaines de noms propres
•^mitiques qu'on observe dans les inscriptions grecques, latines,
ittbat^eimes. ptiLmjT^niennijs et Cölles du Safa, ne inontre aucun
trmt particulier au Yemeii ; la niinunatioiii, ce signe caract6ristique
dl! ridioiue de Öaba. iw s y lencontre nulle part. D, y a plus, Tidiome
du äafa qaoique t'onci^iement iii-abe, ne cessts pas d'avoir des
atUches avec la phonetique du nord: ainsi par exemple, le sufÜxe
nstiel de la troisifeme persoime masculine est reguli^rement t et
noD pos By in cumme en arabe et en sab^en; on dlt aiusi "j^jn ^
tbr, 172« ,sa mfere" et mhne ia« ,8on pöre' in« flSon ftkre"
jdis que jüiut ä la pri-spositiun b, on prouonce "^nh, ce qui est
contralre ä l'usage arabe. La tonno de la preposition b? pst ejüfalp-
nicnt cumniune uux idiumes du nord. 11 n'est donc nullemeat
temeraire d'affinner que dans les deux ou trois si&cles subsequents
notre tre la popukticm de la Syiie onentale et Celle du desert
ot n'ont subi autiun remaniement violent: la premifere 6tait
nieenne avec uii l^ger ini^laag-e de l'^l^ment jionmde; la seconde
^tait rest^e puremeut iirabe, mais arabe sept^intrionale et püui' aüisi
dire autocbthone. Le premi«r tenioigiiage de la jiresence d'Arabes
da Hidjaz dans le Haouian est t'ounii par rinscription arabe grec-
qae de Harran dans L^dja, ijui date de 5G8, taridis que les nionu-
ments contemporains ue mentiomient que des noms nabateons et
c«?ux du Safa. On voit donc que meine dans la seconde moitie
da aixiftme siiscle, les Arabes proprenient dits fonuaieut dans le
Haooran nna mmorite prt'Si|ue imperieptible; l'invasion de cette
CM^ntree par les tribus du Hidjiu est posterieure, noii pas antt-neure
ik rJÄlamisme. Quant aux Irilnis saboennes, non seulemeut on ne
les constate nulle part dans la 8yrie, inais nii peui menie so
deinander si elles ont pris une partle quelconriue dans les premiferes
mxp^ditions des mu.suliuans. II y a lieu de croire que rexiiedition
du nord avait pour compleinent une autre exp^dition musulmane
dirige vers le sud de la peninsule dans le but d'eti conveilir les
habitAntt», dont le paganisuie avait et^t -X peine entame par b» petit
nombre de .luifs et de Chr^tiens qui denieuraient au uiilieu d'eux.
En cflet, les Sabeens qui voyaient leurs viües bi-üleeü, leurs
titmple.H profjuies et leurs chiuiips devast^s par les nomades fanatis6s.
[^^ devaient gu^re 6tre portes ä les secoiider dans leui*s entreprises
Ön^nurcs; ce n'est que lorsque bnur transfonnation i-ivile ei re-
Ugiaose fut complfete qu'iis se sei-ainnt ducides ä fuunnr des corps
auxiliaires h Tannee d«*H croyants.
Je ne veux pa& Wrniiuer lettc esquisse sans dire ipielques
4
176
HalSvjf, U tf^ehifrement tte* intcripHon* ttu Sofa.
mots sur la question pal^ojan^ftphiqup (IWp mon savant devan«
M. T>. H- Müller a ag\U\e ä propris des texi«s da 8afa. II
pnraH to«t-ä-fait peine pprdiie de voukiir ftiiidfr les rpcherchos
d'firi^ne sar Ips alpliuhnts d»»rivHS vi tort^ment modifii-'S. En
general, les vingt-deux Ifftti'es de Vivljiliuliet phenicien «nt et«
nccept^es dans Ifiur int<^gritH pai* les p4?upU'S de race s«imitique,
par cette bonne raison que les articulations qu'il erprime Wr
sont eoTTinmnps. Cp n'est que plus tiird, lorsqiip Ipurs laiii^es
s't''tnient imriehies d'aspirations et d'autres sons secondairps qa'ils
iimdifiprpnt. cpilainps Ipttros atin d'HXpnmerles iuiuvpUps ailiculations.
AiiiKi. il pst avHr{», que dans i'alphabet salK?ien, la gutturale p est
V ^^
pxpvirnpp par un 3 siippipose, les dentales aspirees r, n par une
inodificatio» du n et les sifflantes aspir^es (j» et J& par des too*
ilifications du at. Le ff est certainenient aussi varie du n. Si
leiiiünes lettres iip porteni pas de siniilitudp avec les caract^res
phenkiims, o'esl (jiie nnus ignorons leurs formes antV'rieures. Sous
ce ruppoit la conuaissiutce de ralphabet du Safu fern, ^viter bien :
]nepriseB. J^a-t-on pas affinne nagu^re que le K sabeen se
portait au n et que le 0 n'^tmt qu'un Ti renverse? En
avec le secours des fonues du Safa, qui sont restees dans un
plus arcliaTque, toutes ces lettres se rameiient facilement d lears
modMes plieniciens. II est mainteiiaut certaiii qiie les caract^res
sabeens 0 et 3C ii'out aucun rapjiort eiitre eux. Par *ies nouvelles
doimees, le systfeme de Wuttke-Levy de l'origiiiö de V^oriture,
Systeme qui par cela seul qu'il attribue aux iiiventeurs des con-
naissances phonologiqes superieures j\ lern* epoque, u'a pu acquerir
lo suffrage des paleographes, re<;oit son coup de gi'äce. 11 est
un iait desormais ai^quis a l'aide de rperitiiie du Safa, c'est
que les lettres fundamentales de l'alpliabet plieuicien ont et^ ri-
goureusement conservees chez tous les peuples semitiijues. Pour les
peuples uou seniitiques, la cbose se pr/^seutait sous un aspeet dif-
fereatj car d'un cöt^, plusieurs artitulations leur etaient ^traiig^res
et d'autre cöt^, ils possedaient des sons ineonnus aux Senates; ils
6taient done dans lV>bligation de retrancher plusieurs lettres pri-
njitivps et d'en ajüuter de nouvelles; bref, dW modiüer profondf^ment
röconomie primitive. J'ai clierchn ä deniontrer ailleurs que l'alpkabet
phenicien proel'dp des hieroj^lyphes et ivon pas de rpcriture hiem-
tique comme le snutientunit le,s egyjitologues, et que les Pheuiciens
ötftnt par rapport. aux Egy]jtiens eomme les peuples non semitiques
4 Tegard d'eux, n'ont emprunte que les signes des articulations
comniunes. Qujuit aux sons 5, n, T, n, b, T, d, X qui nVxistaient
pas en eg}q)tien, ils les ont formes des lettres primitives au mo
de traits diacritiques et d'autres l^g^-res nindifications *).
1} Voyea rai-s Müangt» tCipigr<iphie H dareMeologüs sin
p. iCt<— 183.
17t
Die neueren Resultate der sumerischen Forschung.
Vim
Dr. Frltse HommeL^j
fas zunilcbst d«^n Nameu sumeriseh betrifl't, so luiterliejL^ es
deu Auslassungen Üpyert's, denen in jüiigstfi* Zeit durch
Friedrich Delitzsch neue Heweisstützen gegeben worden, keinem
Zweifel mehr, dass derselbe, und nicht der Name nklcjidiseh, die
(illeiii richtige Benennung der in Rede stehenden Si^raclie ist. Diese
iJfWpiNgiiiiide hier aiizutühren ist. heute nicht meine Aufgabe.
Die literarisehen (Quellen , aus denen die KeiLsebrittturst-hung
iMAtenal für die sunieriseben Studien M-böidt. sind folgende:
1. die sunierisfib-assyrisrlien Nationallexica, beiindie den ganaen
n.Band des Rawlinson'seben Insehriftenwerkes (von Tafel 5 an) füllend.
Beispiele: U Uawl. 27. 10 ff. HAL ga-rani tiiessen
tL^L.ßAL I (jaräru sa mf-i fliessen
I des Wassers
GÜK^) gat'dru sa avili dabin-
laufen des Meiisrhen
na-ffar-ni-tti'^ schnelles
tiiessen (beftiges laufen)
bi-iz-za-ra Blosse
ui'xi Hh")sse
I ü-ru'it Ha zinnisfi Blfts-se
(Scham) des Weibes
Davon zu unterscheiden sind die blossen Syllahare , die nur
^f Erklftnmg der Sebriflzeichen dieruHi, von welchen aber das
1*nfuiigreit'hste, das sogenannte grosse dreispaltige Syllabar, zugleich
I f'ne emnerisch-a.ssyrisehe WiiHerliste bildet. Beispiele :
a. aiiÄ dem gi"os.Hen Syllubar II Rawl. 1. 2 (in der Mitte st*iht
[^ tu erklärende Zeichen, links seine sninerische Auss|iracbe in
l'^m phonetischer Öcbreibweise. und rechts das entsprechende Aequi-
l'tueat dieses Raineriüchen Worte.s im Assyrisehen : icb theil« den
V\\ V<irgctrnir«n iiuf iIit (li-iu<rHlv)'r>:uiiiu!ttn(; xu Wii'»ljA(len um S8. Sop-
m U7H - 1> K.
. tt Im Oritniixl: (««r* KIL; dk»i*p (kleiner gMctirlebpt«}) niot»e Uedeutet
»W. U«w KIL liier ftlU /.« ^pmiliwi Ut
3» (•«•M'hrW'bon KAh (<h1 HAK) LA, *b««r iim-li den tMusM-n QfUn, mvg
GUK.GUR
II liawl. 48, 210 f. (jl.4J.A»J
MUG3)
MURUB«)
B4. XXXII
IJ
178 FfoTJimrJ, tlie neueren RettvltaU der mmertJichen Fortckung.
U)
k^\
-4^
(2)
DlNiJIR
-T
m)
UIIJIL
I^
EN
1-+-
Anfang desselben, wie ps in Deli txsch's ass)ri'ischen Lesestöcli
henms^egpb«*n ist, liier in IVansscriptioo mit. Etwa viertlmlUhnBd
Zeirlif'n wi-rdon dort in ihrer suinerist'lien inid iissyriseben Kfdfutc
cvklrn-t.)
samii (Hijtiiiiel) [Assyr. »Silbenzeichen
üu"* ((lolt) 4 — 41 ist abgebrochen
kilu/u" (Vfrbronnung)
iiptu"' (Beschwömiig) [kommt im Ass.
als Ideograiniii in der Üedeutung
sipfu vurj
SDTRTB Jz^i'-^- »uhuppatu'^ (Farre) [kommt im Ass. o^H
tilü Ideognunm in der Bedeutu^^
paru oder suhupputtt Faire und diinn
g*(wnhnlieh mit vorgnsetztem Dotenad
^Y^ vor] S
/?. aus dem eigentlichen 8y Ilabar, welches allein der lautlichen
ErklJlruDg der Schrift Zeichen olme Rücksicht auf ihre Bedeutung
gewidmet ist, II Uawl. 3, voUslilndig bei Dtditxsch, Ass. Lesest.. 2. AutL
y. 35 tl'. {in der Milt^ steht das Zeiiheii, links seine Wertht«,
rechts der st^ts mit der Noiniiiiitivendwng u [oder u"*] versehe
Name des Zeichens): z. B.
RI ►!?<[ taUw-
TAL -Tf<T . ,
BI t^ kiUu
KAS ^ , ,
• Ass. Silbenzeichen ri und tcU
Ass. Silbenzeicben bi und kaa
)'. aus dem 4 spaltigen Syllabar IV Riiwl. «ifl, 70. welclf
dem eben besj[irocheneti drei>q)ultigen 8yllabar gleicht, nur das«
der dritten ('<duume sehr oft statt des Namens des Silbenzeichf
wie in der zuletzt mitgr tlu*ilten Zeile jenes Syllabars eijie graphisc
Erklüning versuclit wird V), und das» noch eine vierte» Columue ,
gereiht wird, wekhe die Bedeutungen, die das bet reifende Zeicb
(oder richtiger .srnnerische Wuil denn nicht immer konmifl
diese Bedeutungen dem Zeichen als Ideogramm in asayr. Text/Mi
zu, sondern oft linden sie iiich nur in rein sumerischen Texten
bat, gewissei-massen als eine Beihe assyrischer JSyuonyiua uutl'üb
tV. BawL G9, 6 ft' OIU ►^fTf .7"**
zuliakibu (Skorirton
pttttu (Dolch)
paäanu
öirku lBlit7.strabl)
1,1 So liPsoniloDi Aif Formel; Äi ana (,a. IV 1m»1 ubigcm J»-^
in annai idu „wvlvbvs zu (t\cm Zi'U'Iiimi sa\ iincli (iIm Zoiohcn nm koaiic
2i in ilfm Titrok-hon K 42 1.'^ Svnoiivm von a/rrolu.
Hommei, die neueren liesullate der mmeriachen Forschung. 179
gÄiizuiigfn zu diftsen drei Arten von Syllabnren bilden die
fen Kiunerischen Wörtern (rfsp. sunierist'li-fwsyr. Sclirift /eichen) so
in den NuHomUlexicis in kleineren Charaktf^ren beigeschriebenen
Bossen , welche fi'ir die richtige Lesung sumerischer Texte von
fichStzbareni Werllie sind, du es vorkommen kann, dass man in
^U'hen ein Zeichen seiner Bedeutudg nach gani; iftmaii kennt,
auch, wenn uUe juidern Wörter bcksuint üinrl , den .Satz vull-
awi richtig übersetzen kann , nur aber dir* Aussprache des
treffenden Zeichens zunächst, noch unbekannt ist. luid uns dann
piche l'Jlossen in vielen Füllen die richtige Aussprache an die
nd geben.
2. die grammatikalischen Pariidigmen, welche von den assy-
ichon Gelehrt^'n angefertigt wurden , und von denen sich eine
Mfss« Aiizjihl im IL Band dt^s InschriftK'n Werkes (TT Rawl, 8> 45
-70 cd. 9. 11. 12 luid 13. 14 und 15. Hj., sowie einige Frag-
ent# auf Tafel 33 und 35) abgf'ilTnackt tindft.
Ich wähle hier ein bereit« von Hchradöi' aus II U. 12,
S — 47 c d mitgetheiltes Tafelchen, um dort einen Fehler, der schon
an der Richtigkeit der sumerischen Ent/.iÖm*ungen in*e-
cUt hat, zu verbessern :
KLM.TA. i'/li'su mit ihiu
KI.NE.NE.T.4 ') ifftMumt mit ihnen (im sunier. einfach
duich V'erdopplung der 3, sing,
ausgedrückt)
KI . Mü . TA i^Jija mit mir
KI. MI. TA tV/*V»* mit un.s
KI. ZU. TA t'm'ka mit dir
KI. ZU. NE. NE. TA») iUihunu mit euch (im sumer. 2. sing. -f-
3. pl. = 2. i»hirj.
TA igt sumerische Postposition und entsi>rirh! dem assyr. uUn
t«i«, von", aber auch der ass. Pnlposition ina ,in*. /.. B. iV R. 9,
[ll-}-12b Sl6.ZU.TA ina ahika ,bei deinem Bruder"; und KI
jvirfl von den Nationallexicis nicht blos durch irmtu Erde, in
}w*»U'h«>r Bedeutung es auch als Ideogrjunm in d<>n nssyr. Texten
Itorkummt (z. B. KL-/«"" = irääi"'), sondeni auch durch n.hu
lOrt «»rklRrt. Es heisst also KI.NI.TA würtlich ina a.sursa ,an
[«•in^nt Ort", wie man im Sumerischen für ,niit ihm" sich ausdmckte.
S. die bilingnen Texte, einige Tafeln im II. Band und ausser-
I Wluabfl den ganzen IV. Band des Lon<loner Irischrifl^enwerkes
Hend. öie sind meist religiösen und mythologisclien Itdudl.*»
i>S<>hnwler Kl lüL.lUL TA r^J^^f L.t ubor in clrii Mimor. ToxtL>u nur
I /*K atiil (wenn i»» Fi-upr b<*ili>Ht<.H» iJlllll-, voran* dor ims \Vf<rlli hil wie dor von
! ■"• i^jrtUbftrpn »nprjjfix»««» siiinor W'ortli Pllj (und HI Li prst ftb|^<kUntt zu
1 Hn M>hAliiL
31 ikbnidrr: Kl ZlMllL Itll. TA
IgO Hommel, die neueren ReeuUai^ der turnerischen Fomckumg.
(-ki-U nak'it
U-Uk ü-ia-a
i-ki-ll-ka T\ak.-ru
und so geschrieben, dass immer eine Zeile sumerisch und die
ifolg^^nde assyrischt* Interlinearüherst^tzung ist. In kleineren Texte
Ijüuant tfs nucli vor, dass links Ai^^ siunjrisi'ihe , rechts die assy
üebursetzung stwlit. Und es sei hier der Kürze halber so ein kle
ueres Stück, nUuilieh ein sumerisches Spiiehwort, als Beispiel eine
fl)ilingwen Textes gewühlt :
11 Kuwl. IG, 14— 17 cd
iZ.-UU IZL-MU.UN.-IL
. . . G «) (MULU-) Kim . RA . KIT
NI.-DUUN-IL
...G.-Zü (MULIMKUR.RA
d. i, du i/im/st (hier nicht J>U.Ä-Zü, sondern der reinen Verba
Wurzel DU, gehen, wird hier IZ vorgesetzt zum Ausdiiick dt
2, Hing.), du nakwHt (im J>umerischpn wörtlith ,du nahmst
[ttiit. iiicürpoiiftem n; IL, nicht GA.TC xu sprechen, heisst. nehineii|
letztes IM bildet ncbim IN - und B A - den Fertecti>tÄmii
'das im voi"aus uuii' das noch genannte Object hijiweisen«]
und dann zwischen diis dem Feifectstamni bildende Prülix und die
reine Wurzel gesetzte I'ronomen der 3. Fers. Sing, in den m-stomm.
wie ihn Delitzsch zum Ihitei-schied vom n- und b*stamm nexuit,
ti'eten soll , so w4rd es dem ni mittelst des diesem labiiden Cou
souanten homogeuerni u-Yoeals angehängt, der vor dem m gewesen
j Vorschl.igs- oder Hillsvocal i aber iils niui nicht mein- nüthig a1
geworfen, so dass wir die Form MU-N-IL bekommen, die an und
für sich, da die 3. Sing, im sumerischen nicht besonders bezeiclinet
wird, ^er nahm" heisseu würde, mit vorgesetztem IZI '■') aber ,da
nahmst" bedeutet t das Feld des Feindes (oder, wenn man MULr
^Mensch* nicht, wie ich es hier thue, als blosses Drterminativ, wa
dünn nicht gesi)rochi*n wird, betrachtet : ,des feindlichen Mannes"
kKlT ist eine den Genitiv bezeidmende l'ostposition des Sumorischt
[wahrscheinlich entst^idei» aus KI. TA); es (fieng (Nl-DU der reii
Perfectstiinmi und xwiu* der n-Iieihe; mit NI- wechselt nicht nur
[IN- sondern auch UN-), es nahm (UN-IL) dein Feld der Feine
4. die nur in siunerischer iSiaache geschriebeneu Terte. V<q
[dieser Art sind bis jetzt nur kleLuere Inschriften bekaimt, wclc
' Von den illtesten babyb>niscben Königen herrühren und in de
sogenmmten hieratischen Keilschrift^'harakteren geschrieben üii^
Ohne die gi'ainmatikalischen und leiicalischen Arbeiten der Aa
Syrer wie die bilinguen Tisxte wUre eine Entziffening dieser lu-
schriften natürlich nie möglich gewesen; vor der Hand ist vo
ihnen daher auch keine reiche Ausbeute sondern meist nur B€
slüÜgung der dort gemachten Forschungen und Entdeclaingen
erwarten, zumal sie fast alle nur geringen Unifaugcs sind.
11, 73 of); i^^** Feld, eiu ui den ToxUn »ehr oft vorkommiMHli«» W«irt
2) V.\\ (lirMf AitsHpnielii* Uos ZvU'lwn« ^^^^| ^'K' " ^ *> 471 ff.
ffommfj, die neueren Remitate der sumeriHchen Foraehting.
fi. die Verwendnng- sumerischer Wörter als Ideogramme in
■syrischen (resp. babylonischen) Texten.
'^ Es ist kpineswpgs der Fall, dass die assyrischen Toxte so von
Ideoj^ninjmen wimmeln, wie es etwa scheinen möehte. Viele der-
selben sind bis jetzt äna^ XiyOf/tevce, unzählige andre kommen
seltner oder nur in ganz speciellen Arten von Texten (wie astro-
nomischen) vor, und wenn man solche ausnimmt, so kann mtui
getrost sagen, dass es nur die gewöhnlichsten Bef^iiffe der Sprache
aadf welche ideogramma tisch in der Sclirift aus;/cdrnck-t werden,
so 2. B. fast stets ir^itu Erde, mtifu Land, nusti Mann, sni-rtt
KiSnig. hafdhu gehen, Ä^.htr Assyrien, iMar Aslarte u. s. w.,
welche KI, KITR, LTN oder MULU, LüGM., Du, --T DUG, ->l
XV geschrieben, aber in ihren eben angegebene« assyrischen (serai-
tischen) Werthen gelesen werden. Zur Erleichterung setzen die
Assjrrer hier öfter sogenannte phitnetisclie Comploracnte ') dem
betreffenden Ideogramm nach, z. B. utl in KUR-w/^ As. 8111. 85, 51,
fim in KI- ti" passun , um zu bezeichnen , dass liier ik-sud er er-
oberte^), irsUi" der Erde — kur-ud und ki-ti'" würden gar keine
Worte sein — gelesen werden mu.ss.
Seltner vorkommende Ideogramme richtig assyrisch lesen zu
kOnoen, würden wir manchmal in Verlegenheit sein, wenn wir eben
nicht die srunerisch-assyrischen Syllabare luid Nationallexica häitten,
die uns hier fast stets das richtige an die Hand geben. Aber neben
diesen unschai zbaien Hilfsmitteln muss hier noch eines erwähnt
werden, welches uns oft auch schon (.»hne dieselben zur richtigen
Lesung gelangen lässt , ich meine die zahlreichen Varismten der
Paralleltexte zu den historischen und andcni Inschiiften, Da
kommt es oft vor, dass in der einen Fassung des Textes ein Wort
ideogrammatisch geschrieben ist, was in der juidern Fassung an der-
selben ganz gleichlautenden Stelle phunetisch wiedergegeben wird; so
bietet luis, um nur einige Beispielo zu nennen, die erste HiÜfte der von
8mith herausgegebenen Inschriften Asurbanibals fp. 1 — 151) neben
einer Ueihe von sehr uft begegnenden Ideogrammen, zu denen die
Varianten die phonetische Lesung geben (oder umgekehrt), - wie
atka-nu^) tVar. ar-ka-n-mi) ,nnchho^^ tibtu (Vor. ta-ulf-tv) ,Wohl-
thaf, zi-kar sap-tt-jn (Yar. zt'kar .sapfi-ja) „die Worte meiner
Lip}»e*, 7iin\ja (Var. jit-ri-ja) ^mvln Joch", ^situ-uti-AU (Var. fii'-ru-
ui'iu) .gegen ihn', a-di mah-n'-ja (Var. a-di viohri-ja *) ,zu meber
4
I
4
t^ Ni'-Iit m>l «ItT !«4»);«\iiNiiiitr>ii NominnlverlÄnBortm^* zn verwechsolii, weKlw»
in imiiieriKcheii T«<xUjii vorkommt.
tt Vgl. tat Brtstätiß:uiJ»f <liy VAriaiilu ilcr htitrvflTi'UilL'ii !st«Ue, wcli-lio il-
imi-ud phoiit»t|»cli p'«c)irir>lK'n dnrbicfc».
3> Ifli kiiuiilo tintfirlifli biiT wie in cluu ri>lpi)ii*ltjii Htiisintlüti goraile «.o (fut
«rikolieii VVtTtlie ••iiis«taon , «l-üt fiiitr Willi- ntt {=: afkaun'), beira 2.
»«i»li-i(ii u s. vf txnns.HcriMrcn.
4) a-«U ^y«- -ja goac
ttricbeu.
182 Hommel, die neueren IteguUate der sunterischen Forschun§.
Gegenwart", lurtanu (Vai-. tur-ta-tm) »Statthalter*', untm€m-iu (Va
tivi-vian-su ,seiii Heer", ina ka-bal (Var. ina kaScd) in ,der Mit
von", Itiluv (Var. Is-tar) „Astiirte" «nd tnha-zi(\Qr. tahrnzi) ^Schlttcht
— auch zwei Ideogi-ainme , die uns sonst aus den Niitionallexici^
und Syllrtltaien wie aus den übrigen assyr. und siunerischen Text«
[.soweit sie durchfoi-scht sind, noch nicht oder nur in wenige
Füllen bekannt waren, pflmlich As. Sin. 105, «0 "^tüi ^«i
DlKIG.g'), wie die Vuritmte zu dem im Haupttext stehenden fwä
lu-u-ti ^reichliche" (von vhil füllen) bietet, und 123, 49 *T<ti^|
, Gnade" (var. ri-i-mu, vgl. CrS"!), was i;war auch sonst in ossy
Texten vorkommt (und deshalb auch von Delitzsch, Schrifttafiij
^seiner Ass. Lesest., 2. AuH. Nr. 147 genamit wird), aber wozu
[ die Syllabare und Natiimallexii.a bis jetzt die sumerische Aussprach
noch nicht haben finden lassen. Ich wählte letzteres Beispiel hif
deshalb , mn xu zeigen , dass diese Varianten für die sumerisch
Sprachfoi"scliung nur insofern Nutzen bringen, fds sie uns zwar die
Bedeutung, aber nicht die Aussi)rachi<, wenn wir diese nicht andcun^H
woher erfahren, der sumerischen Wörter kennen lehren. Da abd^|
dieser sekundere Nutzen für djis Sumerische immerhin ein Nutzen
bleibt , so musste auf den Werth jener Ideogramme imd ihre^
Varianten, der für das Assyrische freilich ein grosser ist, auch hi^
bei Aufzithlung des literarischen Quellenmatorials der sumerisch^
Forschung hingewiesen werden. — Was nun noch den Zweck jen
Verwendung von Ideogranuiien anlangt, so sieht num deutlicli,
Assyrer brauchten bei sehr oft vorkommenden BegritTen, um Ruuiu
zu sparen und um hier nicht ihre stetes etwas längeren weil
consonantigeji semitisclutn Wörter schreiben zu müssen, die vii
kürzeren , weil meist einsilbigen und mit einem Zeichen geschni
benen smuerisclien Wörter '^K Die assyrische Schrift ist ja üh
haupt eine dem .semitischen Assyrisch erst angepasste nichtsemitisc|
Schrift, die Schrift des alten Cultui-volkes der Sumerier —
bat Oppert lange bevor mim sumerisch-i»ssyrische Texte hatte,
knnnt — , und nur aus ihrem nichtsemitiscben Urspnuig ist es
erklären, djiss die' assyrische Schrift z. B. t«, o« und </*, iz^
und »Vi "^» ^^ ""*! VM, da und ta, dt und //, va und nta mit
einem Zeichen ausdrücken muss. Ein Cilück für uns ist es, daas
in den ass^-rischen Priestei-schulen noch bis in die späteste Zeit
hre^^
rv ■ i
<<< (»um 5IES ^^ mjitidl
MenKv. wiiji, uobvubei bemerkt iu »uint'r. Tt-xtei» tue Avn l'luml Inldet. sotid
nur in tisi» ToxUtii ncbvu Itlougrnmini'n «b'in Aug« doo Ploml dcntelbon
zuzcigcti pfsetzt winli.
S) Hier ist bfAUiulcfs xu bwirliU-ii, tln>s in Avit KviUclirifttextpn jcrto Za
mit viuum vulLstüiiiligcu Wort »i-lilie&üL-u oium uii<i eiiiu Abibcilun^ ftcssolÜ
in »ulftifii Fällen nie vcirkoramt, iüm) ichon dc^hnlb oft UnialiMUung io
W«hl der Zoicliou ircbotcu wnr.
fmrwtet, tiie neuerm RGfwkatc fler nmterückcn Forachung.
»yrischcn Reiuhos die suiuerisuhe Sprache erlernt werden
moasle, in dieser Sprache imin^r noch die Hmtiih^h auf das ur-
fprfinglich von deu Öiuiieri<?ni überkoinnienti rirpttcrpimtlioon ab-
gesongeu wurden, und mns so jinics unschillzbjire Hilfstiiittel dor
■aejrisi'hcu Philologie, die ei"willmten HUinen!:ich-aK.s>T. Natioimllexia,
Syibibiire and graiunuiticalischen Paradigmen wie die Interlineiir-
venioneti der sumerischen Texte mit der übrigen Litomtur der
Assyrer erhalten blieben.
Was nun die neuesten Resultate der assyriologisehen Wissen-
ficbafl für das Sumerische, ?Amial über seine Stellung iniiei htilb der
ans bekannten Sprachen betrifft, so sind dieselben tbl^'-fMide :
a. Das Sumerische triljtft in der Anfügung' der Bildungsele-
meote einerseits den Chaiakter der ho«^. aggtutimr enden Sprachen
aa sich — man vergleiche nur die Anwendung der Postpositionen
statt der Priipositionen , die lose Aufleimung der Suffixe z. B.
ADDA Vater, ADDA.NA sein Vater. ADDA.NA.RA ana abi-iu
XU Boinem Voter. die Nominalcomposition (wel<:he tionst auch noch
indogenn. Sprachen pigontböndich ist) i. B. HID . KA . A . NA
ndimgt'u der Ströme (HID Strom, KA Mündung). SAG. GIG
Kopfweh, AN. KI. SAH. A. NA Sehaaren des Himmels und der Erde
Hiimnel, KI Erde, SAJi Schaar, ANA Plural sufKx; ass. ki^^^at
Dl u irijiti") und endlich der deutlich genug im Sumerischen
Ig^prÜgte An.srttz zur Vokalhat-monie , welcher sich besondere
MSftUend im Bau d«r zweisilbigen Nomina zeigte (vgi USU tdimu
alleiii, üRÜ alu Stadt» LUGUI» sarkn, DUGUD /mä^/ äcbwer,
ÜTilTD im Bronze, ^UHÜBjörtrit Fane, SAHAR iptu Staub. ALAD
Stiercoloss, AM.'\!t büru Glanz, AZAG illu, glilnzeud, DAMAL
breit, BIRIG atru, IRIM sabu Soldat, EMP] Wianu Zunge
tt. a. ra.), 80 dass man hier schon mehr von regolmilssiger llurch-
f&Krung sprechen kann, wahrend die Vokalhamionie nur als Ansotz
bei der ^Vnlugung von Suftixen an die Wuizcl betrachtet werden
mu«. z. B. beim Plumlsutlix -.-VNA, -ENE , i. B. SAR.A.NA
Schaai-en. KA.A.NA Mündungen. ^?U.BU seine Himd (statt SU. BD.
SAGA. -NA sein Herz (statt hjAGA-NI), DINGIR . KA . NA sein Gott
(»tatt IJINGIRRA . NI , was auch vorkommt), DAM . NA ihren Mann,
DINGIR. E. NE Götter, IN.ZU.U^ sie lernten (statt IN.ZU.EÖ;
ZU heisst ^lernen*), dagegen IN.LAL.E.NE sie wllgen, E.A.NT
»ein Haas (vgl, oben DAM. NA ihren Mann), KA.BI sein Mund
(nicht KA.BAf u. a. Wenn man rmn noch die IdeiititUt der Prono-
OiinalsufHxe , bes. der 1. und 2. Person Sing, mit ilenon des tür-
^ li-t«t«krischen Spnich^tamms dazu nimmt, wenn innn sidi femer
Sinnert, di»«s rnne systematisch durchgeführte ^'okalharmonie sieh
nur in den unil-idtaischen Sprachen findet, utid endlieb die frappjuite
UebtJreinatimmung von einigen g:iiiz gewühnlicheri BcgriÖen wie
DIWOIR Gott (alttiirk. tofigial, TAK Stein u. a. ins Auge fasat,
■O scljeint nach oberflikblicher Betrachtung die Zusanunengehörigkeit
ded ::Jamcri.scljen mit jeuer Sprachfamilie ohne allen Zweifel zu
4
Ig4 ffomnul, die neueren litsntlUite der mmeriaehen Fortofntnff.
sein. Trotzdem würde ich nie zu belmupt^in warfen, tlos SutneniS
wllre etwa die Mutter irgend einer dieser Sprachen, weil
keine derselben wf'itcr jils einige Jahrhunderte xuinick verfolg ^
können, und dtis 8imierische in so grauern .-Vlterthuin die einzige
von Sprachen solchen Baues wilre. welche wir kennen. Im Oegen-
tbeil, weine Ansicht war stets, dass eine solche Verwandtschoft,
ftutsli wenn sie wahrscheinlich erschiene, niemals mehr, selbst mit
Herbeizieliung des ohne Zweifel mit dem Sumerischen verwandioB
noch uiienlziffeiien Elamitlschen , Avissenschaftlich bewiesen werden
könnte» eben wegen des zu grossen Zeitraums, der xwiscben den
uns bekaimten U)-nl-altnischen Sjirai'h<*n und dem Sumerischen io
dem Stjwiiuni, in dem es uns vorliegt, sich behndet Aber bei
näherer Betrachtung der Dinge eröflriet sich eine Kluft zwischen
beiden, welche die obengenaimten allerdings frappanten Aehnlich-
keiten eben doch als Zufall erscheinen lilsst und eine Vergleichuug
gerade/.u unmöglich macht- Diese Kluft wird durch folgende eben-
falls gesicherte KesultAte der sumerischen Forschung, welche ich
an /.weiter Stelle anfülu'e, in klares Lieht treten.
b. Das Siunerische hebt sich aiidi'erseit« durch den Bau seiner
Verbalstümme und seinrn* Conjugution, wolchnr, wie aus schon an-
getilhiteu Beispielen ersichtlich, hauplsäelilich in Piü- und Infigining
besteht, durch die in ihm gewöhnliche Nachsetzung der Adjectiva
wie der ein Wort uUher bestimmenden SubstAutiva (z. B. E-GAL
grosses Haus, EN.DUGUDDA der angesehene Herr; GIS-XD«
Wein, wörtl. Holz des Lebens, Kl.BlL Kohlenhecken, wörÜ. Ort
des Feuers, E . MÄ Kajüte, wöHl. Haus des Schiffs) und endlich
durch Prslfigiiimg sonstiger näher bestimmender Elemente, wie fL B.
des zu Abstracteu erhebenden NAM (z. B. NAAI.DÜ Sohnschaft),
einiger neben den gewöhnlichen Postpositionpn vorkommender Prä-
positionen (so stets MUH ^auP, z. B. MUH. NA auf ihn; auch EN
adf. •/. B. U R. 15,3sab EN. E. KUBABBAR. RA adi kaspi) u. u.
scharf von dem ganzen Charakter der ural-alt«i sehen Sprachen »b,
und nach meiner Ansicht wären nicht einmal Jahrtausende, seihst
bei den sich relativ so schnell veränderaden turaiiischen Sprachen,
im SUmde gewesen, so tief einschneidende, den ganzen Sprachtyj>us
umdrehende Verilndeningen zu bewii'ken, eine solche Kluft, die
dm-ch die oben mitgetheilten Differenzen ') zwischen dem SumeriscJtf^
und Jonen Sprachen in Wirklichkeit bes*teht, zu überbrücken. ^M
Zum Schluss sei noch auf diR WithfitjkeU deM Sumerischem^
wie es uns in den lexiealischen und grau miati sehen Listen und den
zweisprachigen Texten vorliegt. /"///• dtt8 Attsyriacht, welche weit
grösser als man gr-wöhtdich glaubt, hin>:owiesen. Die assyrische
1 1 Die vdu mir giMinniitun L'utnrsc-hiede fUhrt Lenormstit in »uiticu „Etniic«
sur quflque» imrüu» utc" \*. XIII »Ilordiugs gewiaienliAA Huf, ohuo aber sa er-
koiiuLMi , dau sw os gL>rHde «djul , wolcho der gauEeii Theorie dos tumibctiea
Cbnrnkten <1cm> 8umoii»c1it3U den TorlessUus gobcu.
\ tlie Muertm Re*uücäe der sumerischen Furtchung. |g5
Philologie hat hier von den Assyrem selbst Hilfsmittel überkommen,
welche sie muneho andere Philologie, deren Material Inschriflen
geachriebene Literatur ist, henoiden darf. Gestatt*i) Sie mir
xirei Beispielen aus den ^Wialen Asarhaddoii's zu zeigen, wie
nr in den Stand gesetzt sind , oft mathematisch genau die Be-
utong eines assyrischen Wort«?s mit Hülfe der sumerisch-assyrisehen
reit*" und NationuUexita zu bestimmen. Äsarh, 1, lo steht adphiu
pvii'r dadmüti , wegfegend die Gesanuntheit ihrer dativd^); dies
Tort dmlvti übersetzte man . an cn Blut denkend , bisher stets .
nroh »Menschen*, wUhrend uns jetzt eine bilingxie Hymne (IV Riiwl. ^
19. 9 -}- lOuK wo dem dadmi der tussyr. Colimiiie in der sumerischen
gewöhnlich« sumerische Wort URü 8tndt, Wohnsitz entsiiricht,
fhrt, dass an allen Stellen der assyr. historischen Inschriften, wo
lies dculvii steht, ^Wohnsitze, Wohnungen* zu übcrsetziui ist Als
weites Beispiel willde ieh Asarh. t>, mk so {rufrn-iun iamati htk-
adi Mitmva (ful& mnhha-.htnu xtfioik)la ,ihr (der ThiereJ surin,
Sos Fett (NI ^amnu Fett) des Kopfes, das grosse(?) Fett, (und)j
lir Hini liesh ich opfern". Aus den Nationallexlcis (H R. 3*i, .w e f) j
Perseheji wir aber, dass ^rrii ein Theil des Heraens, wahrscheinlich!
der Heraboutel (-ns umschliessen, einengen?) ist. — Und so gibtl
e» hunderte von Fällen, wo uns die semitische Wortvergleichnng '
im Stiche lässt, wir aber theils aus sorgfältig abwägender Ver-
gleichtmg der übrigen Stellen, wo das betreffende Wort in den
awyr. Texten voikoramt, theils durtih diu Znrathezvehung des
Bumerischen das richtige und sichere finden. Die Vergleiclmng von
iTört^^m anderer semitischer S|irachen hat dann höchstens zu be«
||tÄtigen. als Wegführerin aber ist sie meist zu entbehren, oft sogar
Teleitend (wie oben bei dadmi), zumal wenn einer nur schlechte
eiica, welche keine Belegstellen geben, benutzen muss, und
die betroffende semitische Sprache nicht aus eigenen Forschungen
(kennt.
Unss die sumerische Forschung noch sehr viele Lücken in
Erkenntniss aufzuweisen hat, ist nicht zu verwundern und muss
»on jedem, der sich mit sumerischen Texten beschilftigt. ohne dass er^
■ lieh dessen zu schämen brauchte, zugestanden werden. Diese Lücken
[immer mehr auszufüllen, ist ja der Zweck unserer Forschungen und
bei. dem reichen Mat^riaie endlich auch ziemlich vollstllndig
gen. Manchmal , ja ninn kann sagen, in der grösseren HlÜftei
ä(T Fülle . sind diese Lücken jedoch der Arf, dass wir ein sume-
l Tisches Wort (oder assyrisches Ideogramm) nur nicht di-r richtigen
] Aassprache nach lesen, wol aber gtmau übersetzen können. So ist
J t. B. das Ideogiimim füi- Esel (daim zahmes Haustliicr überh.) bis
■ jetzt noch unbekannt, denn die Lesung l'AZ oder PAS ist nur eine
1) Der Rlldnng ti*ch von inut-r Wurzol OTTil ', vgl. d«rÜt»er PvUtKtch As».
8t«4. 1 U3.
186 fiomniel, die neueren Resultate der sumeriseken For»chm»§t^
eonvenlionell ungenoituneno, mn nicht st4?ts X oder Y
zu müssen. Sehr ui\ dii-nt uns als Wegweiser zur nchtipai '.
pine Art. phout4.ischer Er0tii/,uiip, die aber in der Sprache s^lll
benilit und dalier bpssor Nomiuul Verlängerung geniuini wii'd.
wusste man schon iRngst (oder viflmehr hätte schon längst wis
können), dass das Tdeogi-. f&r Fluss, fj jf^f, du ihm gewöhn!!^
in den sumerischen Texten DA folgt, einen auf d auslautend
Werth gehabt haben müsse (die Lesung ARl erwies sich also
deshalb \ih (»ine irrig angenommene). Nun gibt aber eine Glosse ■
den Nationallexieis für fj St.f die Lesung hui an die Hand,
wir wissen jetzt sicher, dass HID *) die allein mögliche und richtig
Lesung des sumerischen Wortes für Fluss ist. Vergleiche no
t-^f-ILii (Jott, WIMS natürlich, da uns daa grosse Syllabai* AN.Nl
-*T vamü Himmel, DlNGHl.IU ^^\ ilu Gott bietet, nur
DING IK. RA, und nicht, wie Opport noch, in seinem neuBst^H
Werk: Documonts juriditjues thut, AN. RA, gelosen werden kani^
ferner ^^- GA = DÜG.GA (nicht I.II . GA) gut, ^f^fJ-LA
GAL.LA (nicht IK.LA Uppert obenda.s.!) sein, besitzen.
1) Diunlt üt uudlicli nucli llid- in Jüdduknl (Aaa. Diglutu) erklärt
187
Zur semitischen Epigi-aphik.
Von
K. SchlottmAnn. <)
pJlelruin und Keim auf einer il g ypl is ch-urttmäischen
1 11 s € h r i f t . ^)
Eb erkliirt sich uns dfii fif^f-iithüinlichon Schwxeii^'ktvitoti der
I soiniüseheu EpijJTraphik. d«>»s Forscher, deren Verdienste uui" diesem
G(>bi(^t rtllgomeiii aiierkiimit sind , auf Insebriftpn . die niolits als
trorktne Notnen enthielten, schwunjprvolle Poesie 211 ünden moint-en.
Tiniirekehrt sind auf dem vielbesprochenen Stein von Caqjentras
il"truijj und Reim unbemerkt gehlieben bis auf Joseph Derenbourg,
j desst-n Scharfsinn wir so manche werthvolh? Wahnielmmnc» ver-
f dankf'D *). Auch er hat aber von den dort beabsichtigten sechs
' R*'imen nur zwei erkannt. Und auch sein erster Versuch , das
«•"Iniiii /u bestimmen, ist, wie mir scheint, nicht ganz ^jelnngen,
''wndeni leidet im einigen gezwungenen Aruuxhmen. in Folge deren
tw aach geschehen sein dürfte, dass die interessante Entdockiuig
I nicht die verdiente allgemeiiio Anerkennung gefunden bat. Hier-
l^'Ui überzeugte ich mich auf der letzten Orientalistenversamnilung
[ta Tübingen und tinde luich dadurch veranlasst, meine Bemerkungen
[»W den Gegenstand den Fachgelehrten vorzulegen.
HAi'hsl interpssant ist doch gewiss der Nachweis von raetinschen
fld giTeiniten aramilisehen Versen aus der PtolemileiTeit. In diese
JÄÄinlich werden von Aegyptologen luid semitischen Falilographen
I *nR Gründen , die schweTlich antastbar sind, die bis jetzt bekannt
^^«wordenen vier Inschriften gesetzt, welche in arainllischer Sprache
einer eigenthümlicb ausgeprJtglen ammtlischen .SchriftHrt ab-
sind und sich auf ilgyptischeu Cultus beziehen. Unter ihnen
l\ Vgl. KAiirl XXV S 140 — lOf»
Jj Mit^rthcilt mit" der Gen«riilvurwimmluiiK zu Wiusbudoti «m 28. S«p»
|v 1877 D. R.
I Joiimiü toiMlique. 6<b* »öri« lomc XI p. 277 ff.
188
SeJäoUmantt, zur Mtmitüchen Epujraphik.
ist. dift des iSt»iines von C)Ui>etitrii8 di« wichtijfste. Es ist d»s
Peiikinal einer «Tsilia T<icliter d<^r Talipi*. wrU hc NmiiPn Fr. Lenor*.
inant /ui-rst. bffrioditfoiHl jiiieh dein Äffs'vplischeti erkllUt hat, M, T>ii
eiiigehaueneii Bilder Z(-M}jfon in «tiner untorfii AblJirihinf^ Tal)» tili
Miiiiiie, in einer oberen dieselbe uls anheteud vor Osiris. Untc
dem G<inzen steht die vier/,r!ilif»e Inschrift, die oöenhur absic-htlic
nach don vier Versxeilen umgesetzt ist. In ilir sind einige letzt
Uuehstiiben beschüdi^4: lun Ende ist mit Derenbour).? ein He zQ
ergJln/.eii. Vrai dorn Bilde ist gunz üben ein Stück abgebrocheu
Die Ent/ilferuiig der Insrbritt bognnn mit BarthiMemv- Hüupl
sitchlieb sind es die Nunicn Liuici , Kopp, Bper, tJesenius, Heren
bourg, die Ider den idlnnihligen Fovtscbritt bezeichnen. Ibieh w«
dieser, wie es zu gehen pflegt, nicht immer ein gradliniger. Mit
unter wurde Einzelnes für lungere Zeit wieder aufgegeben, w«
triiiher schon richtig erkunnt wiu'. Worin ich von Dereubourg ab-
weiche, werde ich weifrrhin darlegen.
Ich geht* zuerst Tntnsscription und Uebersetzung, dann einij
eiklllrende Bi-nurkuugen, zuletzt eine Besprechung der ausser
poetischen Fonn.
.... ^ . . . . ,1^;
• I : • f t 't«
1.
2.
3.
4.
Uebersetzung.
Gesegnet sei Tabu, die Tochter der Tuljpi,
die Geweiht« des Gi>tt/OS Osiris.
Nicht that sie etwas Öchlechtes,
nicht stnach sie Verl cum diuigen wider Jemand, die
Vor tKsiris sei gesegnet,
von Osiris empfange Wasser!
Bete un vor ihm, du meine Lust,
und unter den Frommen sei iu Frieden.
Z. J. »nrsr. Mit Hecht vermuthet-e Derenbourg hier
ägyptisches Wort und erliielt durch de Houge ßinen dem vollkomiiie
entsprei'hpndetx Aufschluss, Mon^j ist ägyptisch = fromm seit
sich weihen, sich hingeben. Als 8ub.'*tiiiitivuui entspricht mon
auf Sgyptischen Denkmlüern unt^r den Beimuiien der PtoleiuS
dem griech. ivigyirrh'. Daraus bildet sich die araniüische MascuUna
lorm Kn:52. Das vorgesetzte r aul' unserer Inschrift ist ftgyptiscl
Bezeichnung des Femininums. Auf der llgyptisch-aramftischen Stefc
It .1 A 6, M^ri« X 3 13
21 ». d AhhiJdiin^ im (iteflii Moii Tiih 21» itnvU Liiuri. Pr* In nuuieh«
Btilckon wonigor geimue F»i-^mile liKrUidlomys ». obuntUsolbst T»b. tS.
Schkttmann, zur gemitücken Epigraphih.
189
des Yatican . der Grabschrift eines Mannps, steht neben dessen
Namen K<?nau dieselbe Foniiol masculiniseh. nilniücU "''id'':» n r^nrn
xn'jX. Diiruach ist die teimiiiinschf Form auf unserer Inscbnft
.^fMjJHppeb mit Ausfall des km-zeii u in dem ilgypti sehen tu Kn:7:rv
'iCtPtecheu , ni«jht wie Derenbourg schreibt Kn;?2r. Er scheiui
dabei ru einer Combination mit der senii tischen Wur/el n:n (vgl.
rrnitc) zurückzukehren, an welche die früheren Erklärer unserer
Inscbrift dachten. Möglich in der That, dass bei den Ariiniüeni
che Cftmbination stattfand, wie hei den griechisch -öcryjttisrhen
nach Derenbomg's Beiueikung eine Combiiuttion des
IgA monh mit dem grieeh. uova^og = Mönch, was im
Ali.j lieu in der entsprechenden Bedeutung , einsam lebend"
nifibl Uttchgewiesen ist.
Z. 2. oyi^ia. Auch dies Woii hat Derenbourg zuerst richtig
erklärt, indem er es mit dem D3"n73 (= uyz, etwas) des Targum
ideqtificirt. , Früher ks man seit Bartbtilemy Dri y^2 und noch
CieHeniui^ erklärt,« dies nach seinen Vorgilngern ^ ex ira öder ex
! Äirmurutione. Es hmchtot ein. wie niisslich dies ist. — '0"*K3
UUmt noch Derenhuurg wie alle sehie Vorgänger =» ^^K mit der
Präposition a. Er nimmt die Worte als Lob der Keuschheit =
nilul cum homine fecit — was spnichlich unmöglich ist. Eher
könnte man erklären: nihil contra bominem facit, wozu das
folgende Glied .neqiie c^dumnias in homiiiern dixit" eine passende
Parallele bilden würde. Für diese Erklärung seheint ein starkes
Gewicht auf die Wagschale der Umstand zu legen, dass dabei das
tj"»Ä in den beiden parallelen Sätzen genau in gleicher Weise steht.
Indess vermisst mau dabei ein Wort im ersten Satze, das dem
"X^p im zweiten entspricht. Dies erhillt man, wenn man das erste
mit Halevy (Melanges d'epigraphie p. 1 52) V) erklilrt, : 'l'u n as com-
miB rien de mah Dies ist um so mehr vorzuziehen, als ilin Zu-
sjunmenstellong csa nr^:u = a!i([uid mali auch im jüdischen Ai"a-
geh üblich ist. Jücifür verdanke ich einem Freunde zwei
ge. Bechoroth 51b: T^-^J 0^3 CT'!"': ^ du hast etwas
ue» getban (Lesart ltaschi"s und der Tosephnth). Trg. 2. Kön,
i,-Bt R-jn? ca a?37: Xin «bi entsprechoml dem hehr, n^n sibn
1'5S a»*^ "^^T • — Zu Anfang der 2. Hälfte dieses Vei-ses hat man
bi* jetzt Waw un<l Kaph g«-lesen, also "'iE'npi . wobei Gesenius mit
Kupp das Kai»h als für IvMph stehend ualinrund mit jenem über-
et caluumias in quempiain non dixit. Aber ein Kaph ist
"^MCb der geoauereu Abzeichnung bei Land schwerlich anzunehmen,
Yielniebr scheint mir nur ein etwas ungewöhnlich gerathenes p
sttshen, was man irrig als 31 gemunmen hat. Der Sinn hbäbt
eJbe. — Derenbtjurg hat hier eine andere Erklilrung wieder-
■ofgenomuien, wobei man "jI*^!^ bis und dies geinilss der hebr.
4
li V|rl m BMpr<>clmtiir d!mi*r Mrlirin in der Jen. L. Z. 1873 Art S96.
190
SekloUmann^ *ttr »emitisehen Ejngraphil-,
Wumel rtJSn erklärte. Er übersetzt: Nihil seoundum hn
vohintatem dixit int^gi-a iirnl nimmt aiuli dies als BeKeieli
dpr KewRchheit. Aber ein s»iK':h(*s nx"i luiltfüi wir im ArainHiJ
»iclit Cur m<>j^'rich. Aiuii riip Verbindung mit dixit secanduB
beneplacitum viri passt uicht zu jenem Sinne. Die Ausdruck
besafi^en viplmehi' deutlich, dass Tjiba weder etwas Böses get^
noch «jpredpt habp.
Z. 3. "rT; y;>z. So las nach Lanci's Abschrift schon Bee
rifhtijs' und erJclörte es aus ^iechischf»n iTrsi-briften . nach wfflchell
d<mi Vei*storbeuen gewünscht wird, «liiss Ösiris ihm ^e))M ro tffti
XQOV vdaiQ ') und nucb den bildlichen Dai-stelluivgen auf üg^^itische
Dtnikmüleru^ die d»un entspre<!hen. Aueh l>erf^nboui*g findet di«'«
ilun von Levy brieflich einpfoblRne Dtnitung annehmlich, nimr
alipir dennoch in seinem Text« die von Hanmker und Gf»st»ni'ij
'^■^Kt!''? = ^'^^^^t: ^bonorata' auf. D^renbourg punctirt n'i]?:'T;
was eiciio in keiner Weise zu rechtfertigende Form ist.
Z. 4. nnbc ■•'^n <^sto adorans ndf^r s. v. v. adoratrix (sc^ cor
Osiride). Statt des gewöhnlichen nnbc nehme ich aus metrischen
Grunde Cwovon hemaeh) i-iue Form mJt erhaltenem i der mittlere^
Sylbe an. wie solche in dem Targum dwr Bomberger Aus^al
vorkommt z. B. KT«21£ = sminnflnd Itnth 2, n; (wofür Buxfoif
:<*ia^ hat); sonst müsste nian , um drH Sylljcn zu erhalten, eir
Lnten»ivfi>rm rtnVp liunehiiien, wie sie allen Hauptdialecten genieinl
sam ist . wie sie nht^v das AramUische gerade bei dieser Würze
nicht aufweist (vgl. das arab. —^ mit anderer Bedeutung).
^pyTs: mit Versetzung der Buchstaben für tt:?; nahm sehe
Gesenius als Anrede: ,Da meine Lust*. Man könnte auch dar
denk«'n, das TTIz: als Objec-t zu nnbo zu fassen : , Wirke bestUnd^
mein Bestes" (nllnilich durch deine Fürbitte), welchen Sinn
Wöi-ter zulassen. Do<-h müsst-e man nnbc als st. constr. erwartedi
Auf die Anbetung vor Osiris weist ja auch die darüber stehend
Abbildung hin.
[nl?-bT9 ""irTTi «'On Vr'' ^'^ inter pios sis pace condonntA, beut
Erst durch das von Berenbourg am Ende der scbadlmften Stul
lfi*gän/t>e n erhRlt das Ganze (^inen passenden Abschhiss. Frühe
lerkUlrte man: et inter pios sis. ebb = \tax\ - in jeder Wej^
^unbefriedigend. — Ich habe mit Gesenius '^^T^D gesetzt, was fr»*H
lieh graphisch nicht so leicht ist wie er meint wenn auch hier in
der Andeutung der beschädigten Buchstaben (von dem ?i in rr'Of
fm\) Lanci diws vollkomraen Genaue hat. Denn alsdann kmtn ina
nur Mrjb lesen, was aber in dem einzig eine Analogie biet*nd€
'biblischen Aramiüsch nur für die hier nicht passende dritte Fe
vorkonuüt , nicht flir die «weitf'. Will innn nichl trotzdem das S
i) Kebretti in<K'rit>iHinia luitlquao c«p. VI p. 4äti C.
amtj tuT 9en»tifgcken Epigraphtk,
191
Umschreibung tiir die *2. Person ftissen, so muss man ein
en Lonci's oder schon des Ste»nhaaei*s annehmen iiud ^i?ir
»n, wie Oesenios in den Bemerkungen. Dies ist als iiebraisirende
W. h. dem Hi^billischen an(ik>ji»e Form hinten mit ! zu sprechen^
wie audi das obige "»n;; der gh>i('heti Bildung- angehürt.. In dem
gestellt*in Texte bei Geseaius ist wolil nur durcb ein V'^er-
^^Tl gedruckt Dies hat Dereubourg mit Unrecht JiufgenotnmeiK
Ditmi nach Lanci's Copie, auf die wir bis jetzt allein angewiesen
jgaä, ist so viel gewiss, dass zwischen n-on und "»irr noch ein
cKstabe sich tindet.
Wir gehen nun zur IJetraehtung der äusseren diiht^rischfin
Form in unserer Inschrift über.
Die vier Zeilen oder Verse zi'ri'idleji in zwei Verspaare, deren
Jedes einem ambisehen Beit entspricht. In dem ersten wird von
der Taba in der dritk-n Person gesprochen, in dem zweiten wird
»i« angeredet.
Dereubourg hat nun richtig erkjinnt. dass die beiden Beit,
ftito der 2. und 4. Ver8 mit einem Reim enden, niUnliL-h tci^T} und
das von ihm hergestellte M'j'tiü. Aber er liat übersehen, dass auch
die beiden üältten des ersten Beit den gleichen lieini hnlieii, iiJun-
lich fitrtbK und rrsn. llie Heimfbnn ist also ganz wie in dem bei
Perseni so beliebten Rubäi :=: a a b a.
Mein Vorgänger hat feraer die richtige Bemerkmig genuvcht,
daas jede Langzeile durch eine Clisur m der Mitte in zwei He-
mtstichien getheilt wird und dass, was noch Gesenius verkannte,
nicht nur mit jeder Langzeile, sondern siuch nnit jedem Hemistich
, (iedunke iibschliesst. Aber es ist ihm entgangen, dass die drei
en Hemistichion des zweiten Beit miteinander gereimt sind,
nJUnlich durch die Worte •'in, ''Typ,-, 'rr??:, wilhrend in dem
viert-en Hemistich mit dem n7:^tlj der'Htiuptreini wiederkehrt, der
da-H /weite Beit mit dem ersten verbindet — eine Reimweise,
die besonders in dem volksthümliohen türkischen Hchurkt be*
liebt ist.
Der Regelinäs.sif^keit des Reimes «»ntspriclit in unserer Insrhrifl
dir- dt«s Metrumw. Wir finden nämlich iündicli wie in der splUeren
«jrischen Poesie eine Bylbenzähhing, die selbHt\'erstllndlich auch
mit Hebung und Senkung verbunden ist. Dabei ist. wenn wir
unxci-n Text nach Wei.se des biliUschen und targumistischen Ara-
t'h pnnktiren, nach jener syrischen Analogie das »Schwi\. sowohl
_ einfache als das zusammengesetzte, niieht mitzureclmen. Auch
iWenbourg hat dies ricldig als Prinzip autgestelU. Aber er bleibt
ihnj in der Ausführung nicht getreu, sondern erlaubt sich, um
«iiie gewisse An/alil von Sylben herauszubringen, allerlei (iewalt-
ketten. So liest er einmal in Z. 3 und zweimal in Z. 4 ein
sylbiges unhaltbares ^in statt des einsylbigen ^n!n; in Z. 4
enlem ein dreisvlbiges «^On statt des zwei.'<ylbigen'"nj'pn (denn
im Original steht rt, nicht st, als ortin igraphischea Zeichen der
199
SchloUmann, sttr Mmitiachen Epigrafikik.
langen 8ylbe). In Z. 3 setzt er die dreisylbige ünforni »^T^H
statt des '/weisylliigfii N'i]:^^?? (wo ül^ri^ens, wie wir sahen, "ryp^
y.u lesen ist). Dmgegon enizielit er dorn Naineu ^"^018 in Z. 1 u
zweiimall in Z. 3 die mittlere Syllie. indem er sicher unrichti
■**ipi8« punktirt^ So gelangt er zu der Ajinfthnie, dass jedes Hemistid
je 'sieben Sylbeu habe, die beiden aber, welche den Beim enthalt
acht. Dies kommt übrigens nach seiner Punktation nicht einrna
heraus, denn das letzte Hemistich, welches den Reim enthUlt . hat
nach seiner Schreibung rriob© -in «j'On V?^ "6"*^* «Sylben.
Wemi wir diese UnzulJLssigkeiten beseitigen und kein Sehwa
als Sylbe rechnen, so tindet sich, wie aus der obigen Transscripti^^H
7M ersehen ist, dass in jeder Langzeile das erste Hemistioh j^l
sieben, das zweite je acht Sylben zahlt. Dabei haben wir nns nur
die Annahme der einzigen luigewöhnlicheu Form nnbc in Z. 4
erlaubt, wofür wir aber doch eine Analogie beibrachten. Sie dürfte
auch hier dui'ch die sich aufdrängende Präcision der Form eben
so sicher geboten werden, wie Aehnliches in arabischen Versen,
wo nicht s«dtfn die des Metrums unkundigen Abschreiber irrig daa
Gewijhuliche an die Stelle des Ungewöhnlichen setzen.
Zur Verdeutlichung^ des Rhytlnuus gebe ich schliesslich noch
eine Transscription in lateinischer Schrift:
1 Bricha Täbä brät Ta^ipi tmonlin zl Oöiri *lahA.
2 Minda'am b'Isch \k 'abdät karsc 'is<'h bi 'amrät t^unml
3 Kdäm Osiri bricha hvi min kdiim Osiri niujin \lfl. '
4 Hvi phälichä nim'äti üben I.isaya tehvi schlemd.
Nachschri lt.
Den Inhalt des Obigen bat mein junger Freund, Hr.
Frenkel, aui' der Orientjdlstenversiumnluiig in Wiesbaden zum Va
trag und xur Dt'batt« gebnu-ht. Das Manuscript ist hier ganz
wie ich es ihm damals übergab, abgedruckt, mit Ausnahme
Erklärung von •a''i<3 in Z. 2, die ich abgeändert, habe. Ich selUieg
mich nilmlich aus den oben entwickelten Gründen der Auffassung
an, die Hr. Halevy auf jener Versammlung vertreten hat.
In Betreft" desjenigen, was mir von der dortigen Debatte
getlieilt wurde, füge ich hier, anstatt der mir versagt gewesen
jiei'sfiuhchen lietheilignng an dei-selben, einige schriftliche
merkuwgcii biii/.u.
In graphisrher Hinsicht wurde meine Lesung ^]cnp in
ang^riffen. Aber ich verweise auf das darüber oben Ü«raer
und auf eine genauere Vergleichung der Zeichnung von
Das von mir angenonunene p ist von den übrigen p der Insckr
etwas verschieden. AbtM' (Heiche;« gilt, wenn man statt desstiu
liest, in norb hüheretu Masse vun diesen bteiidett Zeichen.
n, sur semitischen EpigraphÜ:
193
Vergleichwng des Orijfinals wSre in dipspn wie iii anderen
nlrt^ii a*?hr wünsijlii'nsworth.
In Betraelit der E iuzelerkUlrung wiu'de beanstandet;
1 ) DiLs "np am Ende von Z. 3. weil e^ kein aramilisclies, son-
iiur ein liebrüisches Wort sei. Aber dabei übersah intm, dass
Gleiches aucb lunsirhtlich des UJ""« ^\t, das sieb in Z, 2 b
Ireifellos findet. Wir haben hier eben einen ammüisiben Dialekt
ans, der mehr noch als das sogenannte biblische Cliablüisch
Die der Sprache Kanaans in sich uuf^enoninien bat , sei es,
"'•derselbe von abtrünnigen .liidi*u, sei es, da.ss er von anderen
fitrocben wurde, die dem Sprachgebiete Kanaans angehören. —
|ie Lesung "np aber ist vollkoninien sicher. Nach Lanci's Zeich-
ng kann der mittlere Buchstabe nur ein n, und der letzte nur
l|U) • sein. Gegen die Lesung rilp2''?i 8|)rieht auch der Zwischen-
llÄum «wischen : und p.
2) Statt des am Ende von Z. 4 nach D. hergestellten r!72b\D
[(uTilerte man «nTjbü. Aucb hier gilt dasselbe wie in dem vor-
[ber^ehenden Falle. Man übersah die Analogie von ns^ia Z. 1
und 3, nan Z. 2. nnbc Z. 3, (nicht «nD-'"3 u. s. w.) I'ebrigens
t^ini auch für die Lesung Nnübir oder nn73bu3 hixdiüiglieher lijium
f in iler Läeke vorhanden.
Was die Annahme von Metrum und Reim anbelangt, so
iicl dabei von vondiereiiii. wie ich das auch gegen Dr. Frenkel
ich. auf die Skepsis der Fachgeuo.sseu gebusst, die dem Auf-
ßlligen der Erscheinung gegenüber liier sehr bereihtigt war. Auch
I i«'It habe e* daran nicht fehlen lassen. Die betretienden Wahr-
n^hmutigen drilnglen sich mir gleich beim ersten Lesen von Deren-
I bitufia:'« Erklärung der bischrift auf. Ich habe dieselben erst nach
»'^dorholter Prfifung. nach Verbmf mehrerer Jahre Vfrüffentlniht.
rio mehr darf ich in dem vorliegenden Falle aUL*h die Fach-
um sorgftlltige Prüfung dessen bitten, wiu> bei mir selbst
«» Skepsis überwunden hat.
Dfr Reim taucht im A. T. (tlhniich wie auch bei den clas-
' 6i»cljen Dichtem) hie und da, z. 11. im Laraoch-Liedc, wie zutiillig
Mf, aber doch so, dass man nicht mnhin kann zu denken, der
«»♦■briligche Dichter habe selbst ihn w^ahrgenommen uiul nicht un-
Ä»iiön gefunden. »<ondeni vielnielir wahrscheinlieb an dem Kbmgsiiiel
^m Gefallen gehabt. Wenn nun auf der Orientalintenvei-sanrndung
"''* Bfuierkuug fiel, dass man lihnliche elementare AiifUnge des
»"inies auch auf einer alten Inschrift wuihl anerkemien w^üi'de, nicht
r»W «ine schon so künstliche Combination wie die von mir ange-
oonmjeoe. so war das eine apriori.stiscbe Wabr.scbeinlichkeitsrech-
^iRg, über kein Beweis. Durch meine Wahrnehmungen wird, trotz
[.Kleinheit des Gegen.standes, ein gimzer Ct>mp!ex von That-
. -^ gesetzt, die sich gegenseitig bestätigen. Es ist nach meiner
f »eher/Fügung nicht möglich, diesen gjm/.cn (Komplex, wenn er
viirklieh vorhanden ist, für blosses Spiel des Zutalls zu erklttren.
Bd. XXXIL la
1»4
SchhUnianu, zur »rmäüchen Epigraphik.
Das
1
Man kauü das versuchen (und ich selbst, habe es versuclit). tnh
es wird sich einem iinbcfungenen Urthoil ^f>ifetiübt«i' nicht aufi
erhalten lassen. Widerlegen kaim man mich also nur doroh di
Nachweis, doss ich mich hinsichtlich jenes Cotnplexes von That-
sacheii, troti wiederholter Prilfuii;^ ^eiixt. habe.
Es handelt sirli hierbei um folgende Momente, die ich zu
leichterer Uebeirsiclit thesetifönuig zusamnieiist<:*llo.
1 ) Die Inschrift besteht aus vier Zeilen und acht Halbzeilen. Ja
von jeiieu bildet einen in sich abgeschlossenen Gedanken, jede
diesen entweder einen 8atz oder doch ein Satzglied, das in
abgeschlossen ist
Hierin ist Hal6vy a. a 0. mit Unrecht von seinem Vor
Derenbüurg al>g©wiehBn und durchgängig zu Oesenius zurückgekeh
Er zieht niimlich das Ti'zr- am Ende von Z. 2 7AI Z. 8 a: ,6 iiifUS«C
sois beiiie par Osiris". Und eben so verbindet er Z. 3 b und 4 a
zu Einem Satze: ,de par Osiris sois honor^e don-navantty)* •). Das
nichtige wird demgegenüber gemü^s dem Verum index sui et
durch seine Einfachheit einleuchten.
2) Die 8 ffri'joi fügen sich genau nach dem GesetME
hebräischen Vers- und 8t.rojihenbaus gedankenmilssig zusammen, i
Dies wii*d durch einen Blick auf unsei^e obige Uebersetzuni^
klai" werden, in welcher die ati^oi abgesetzt sind. Jede Zeile
entliillt zwei parallele Glieder, wie ein zweigliedriger masorethischer
Vers. Z. 1 und 2 einerseits, Z. 3 und 4 andererseit.s sciiliessen
sieb ganz nach der hüuligeu Form der hebrlüschen Verspaare xu*
sanimen. Es genügt hier als einziges Beispiel den 3. Psalm anxu-
führen. Er besteht aus zwei HiÜftsn von je vier Versen. «Jm!«
Hüllte entspricht in dem Aufbau der GTt^oi vollkommen den vier
Zeilen unserer Inschrift, nur dass in V. 8 drei tfrijfoi statt d«r
sonstigen zwei stoben. Ich setze die ersten vier Verse hierher s
2. Jehova, wiu vii<I niud meüiDr DrKiigor,
viele erheben such wider mich.
S. Viele •preeben von mtnucr Socio:
er hat koino Hillfc boi Gott
4. Aber du, JeliuvH, Imt («in Schild uin mich h»r,
tnoiiiu Ehro iiml *l«r moiu Hiiupt orhüfit.
5. llit ineäuer Stimiuu rufe ich *u .Jehova,
so urliürt er mich von «oitiem hoiligou Borpo.
Eine gewisse Analogie zu unserer Inschrift tritt zufUUig
darin her\'or, dass, vne in dieser in Z. 1. 2 von Taba in
8. Person, in Z. 3. 4 in der 2. Person geredet wird, in V. 4 und
5 wenigstens die Anrede an Jehova durchgängig ist, während in
V. 2 nui' die Anrufung an der Spitze steht, daim aber von
li U** Pr«((«»*i«H'lHMi SU UonJiiavanl scUt er *Mbst Er frklArt «o,
irotJüi iticlit uuL'h wvh'iior Combiiifttion , Ana ^n7)32. Er liest dabei,
aeiiiuit utiü DereitlKiurt; am Ende von 2. 3 n^pS"*)}, was. wW ob(>n be
wordou, kcltuit |;ra|»Uiftcli uiimüjKlicIi ist.
üchlottmann, zur semkinchen Epigraphik.
19;)
Feinden in der 3. Person gesprochen wird. Ebenso steht hernach
in V. 6. 7 die erst«, in V^. 8. (* die zweite tVrson.
3) Nach dieser in der gediaakeumässigen Constructioti des
Ganzen begründeten Analogie der hebräischen dieht^rischen Form
ist auch das Vorhandensein eines Rh}i:hmus in unserer Inschrift
als selbstverständlich vorauszusetzen.
Der Verfasser unserer Insthnft. liat die in derselben vorlie-
gwide dichterische Form sicher nicht erst selbst erfunden, suiidern
er hat an etwsw volksthümlieh Gegebenes aiigeknüi>tt. Alle alte
volksthüniliche Poesie wur über arsprünglich mit Musik verbunden
und hatte von daher einen dem musikalischen Takt eutsjjrechenden
Rhythmus. Das Vorhandensein eines sulchen neben dem gedanken-
mftssigen Parallelismus hat man auch in der hebrUi sehen Poesie
lAng8t anerkannt , wenn gleich die genaue Bestimmung desselben
ein schwer «u lösendes Problem ist. Es lag zu Tage, dass dabei
nicht die Sylben, sondern nur, älmlich wie z. B. in der altdeutschen
Poesio, die Hebungen gezählt ^\Tirden. So hatte der im Buche
Hiob vorherrschende zweigliedrige Vers sieher, wozu auch eine
alte Tradition stimmt, drei Haupthebungen in jeder Hillfte (vgl.
meinen Commentar zu dem Buche S. WH f ). Die eiuschlägige
Untersuchung ist neuerlich von Ley zwiu- nicht zum Abschluss
gebracht, aber doch wesentlich gefördert worden. — Man wird
darnach zugeben, dass der Schluss der Analogie auf einen irgond-
wi« vorhandenen lihytlmius in unserer Inschrift lierechtigt ist
4) Bei der dadurch erforderten formellen Untei-suchung unserer
Inschrift stellt sich als zweifellos heraus, dass hier nicht nur die
Hebnugeu sondem auch die Öylb«?n gezühlt worden sind ujid dass
Zeile in jeder ihrer HSlften vier Hebungen hat, die in der
zweiten Hälfte mit Sicherheit, in der je ersten mit hticbster
Wahrscheinlichkeit zu bestimmen sind.
Meine Zählung von sieben Sylben in dem je ersten, von acht
in dem je zweiten Hemistich jeder Sylb© wird schwerlich als un-
richtig oder auch nui" als unsicher nachgewiesen werden. Man
mflasta zu dem Ende entweder das Prinzip meiner Zilhlung be-
I Streiten, oder darthun, dass die Anwendung desselben eine un-
I xicbtige oder unsichere sei. Gelingt weder das eine noch das
andere, so steht mein Resultat als zweifellos fest
Das Prinzip ist das des syrischen Verses. Es ist dort doch
■ielier nicht zuilUlig, sondem es ist aus den Luutverhliltnissen des
Aramftischen, welches unter allen semitischen Dialekten am meisten
die ursprünglichen Vokale beseitigt und in Folge dessen die Haupt-
massen schwerer Sylben unvermittelt neben einander gestellt hat
mit innerer Nothwendigkeit hervorgegimgen. Hind also in unserer
Inschrift die Sylben gezählt, so wird man zur Bestimmung ihrer
Zahl nur jenes Prinzip anwenden können.
Die Anwendung des Piinzips ist in den ersten drei Zeilen
eine vollkommen sichere. Es trifft sieb günstig, dass dort kein
ir
196
üchloltmanv^ zur semiti*chen Bpigraphik.
auf
1
einziges Wort In eijifr anderen Welse pHnctirt werden kann, di
Wfek-be sich eine auik^re Sylbon/alil als K+'MÜtdt Hrglibe. Ich gla^
nicht, dass jemaiul im Ernst auf die oben znrücktfewiesene L<^si
•"ntDi« statt ^lO'iJt zurüekgreiien wird, um sie mir entgegenzuhal
Die letztere wird sowohl durch die griecbisch-lnt^inisclie AujHSp]
ids durch das phöpicische "ON bestlitijift
8teht aber für die drei ersten Zeilen eine genaue SylV
zRhlung fest, so wird man sie auch für die leider verstünini
letzte Zeile mit fast mathematischer .Sicherheit voraussetzen dö
Mir scheint überdies, dans auch hier faotisch der gleiche Versl
von mir in einer Weise daj-gelegt ist, die in Ähnlichem Falle auf
dem Gebiete jeder änderten Literatur als völlig genügend gell
vriirde.
Es kommt ein ilusserer Umstand zu Hülfe. Die drei ersi
Verszeilen sind nilmltch sii in den 8tein eingehauen, dass die
Endbuchst^iben ziemlich genau miter einander stehen, obgleich links
noch Itamn übrig bleil>t. Das Uebiigbleiben eines solchen glei
mUssigen leeren Hauraes auf der linken Seite ist überhaupt
auf altseniitischen Inschriften, soviel ich mich erimiere. etwas völ
Ut^ispielloyes. Es erinnert ganz, an die Sorgfalt, mit welc
arabische, persische, türkische Kalligrai»hfn ilirp Verse so ztt
schreiben ptiegen , dass die den lieim entlmltendeii Endbuch.stab«i
genau imterpinandcr stehen. Nur die 4. Zeile unserer lusoh
macht in dieser Beziehung eine Ausnahme. Und doch hat
Steinhauer offenbar hinter rr'Dn, um eine Gleichmfissigkeit
Endes mit dem der oberen Zeilen wenigstens annähernd zu er-
streben , ungleich grössere und weit^ie Bnchstiiben gesetzt, Dtfn«
noch steht ihis letzte erkennbare Zeichen, das O in cbiD noch weit
hinter den übrigen Zeilenenden zurück. Es liegt also schon aus
dem kalligraphischen Gi-unde dip Vennuthung njUie, dass hint«iT
obc etwas ausgefallen ist. War dies der Ftdl, so kann man
Lücke schlechterdings nicht imders ausfüllen, als indem man
Derenbourg rtTablu liest, oder auch nnipb'ü, was die Lücke n
vollstJlndiger ausfüllen würde. Und damit erhalten wir zugl
in Z. 4 1» die ertbrderten acht S^'lben , wenn man , was gewiaa
einxig natürliche, das i vor dem p3 als ü liest
Nun ist aber Derenbourg auf eben diese Ergllnzung ohne
jenes kalligraphische Moment, das er Tiicht bemerkte, lediglieh im
Interesse des Sinnes geratlien. und /war, wie ich oben gezeigt habe,
mit gutem Grunde. Auch Halövy übereetzt a. a. 0.:
inilieu des fidMes, reste en paix*. So kaiui aber unmöglich
cbta gedeutet werden : es ist dabei vielmehr MTabiS oder
durchaus edorderlich.
So bleibt nur noch die Schwierigkeit des nnbc in Z. 4«
Übrig. Ihre oben gegebene Beseitigung wird man aber, wenn
die einzig mögliche ist, voUkonmien berechtigt finden, sobald
hetk
M
gl uu»e,
.et, ij|kd
nrnaTV '
1
SeMoUmann^ zur semitischen Epigraphik. 107
die Richtigkeit der Sylbenzählong in allen anderen Theilen der In-
schrift zngestanden hat
Was die Hebungen betrifft, so wird man sie in dem je zweiten
Hemistich nicht anders annehmen können, als ich sie oben gesetzt
habe. Im je zweiten Hemistich wäre vielleicht noch eine andere
AnfiTassang denkbar, nämlich folgende:
Bricha Taba brat Tabpi
und analog in den andern entsprechenden Hemistichen. Doch halte
ich dies för nicht wahrscheinlich.
5) Kann man der Anerkennung eines kunstvollen Metrums in
der Inschrift sich nicht entziehen, so wird man auch den kunst-
vollen Beim als beabsichtigt fassen müssen, durch welchen dem
Oedankenparallelismus gemäss sowohl das Ganze, als innerhalb des-
selben die näher zusammengehörigen Theile mit einander verbun-
den werden.
Der Beim -ä verbindet Z. 1 und 2 näher mit einander, beide
aber zugleich, indem er in Z. 4 wiederkehrt, mit der zweiten
Hüfte des Ganzen. Der Reim -i schliesst Z. 8 und 4 näher zu-
sammen, bewirkt also für die zweite Hälfte, für sich genommen,
dasselbe, wie der Reim -ä ftb: Z. 1 und 2.
Notizen und Correspondenzen.
€hrJ8tticb-palü8liDenHi»cho Inscfariften.
Tb. Naideke.
In seinen ,Neuen Beiträgen zur Kunde Palmyra's" (in
8itzungsber. d. phil, und bist, Classe d. K. b. Akad. d. Wiss.
Bd. 11) giebt A- D. Mordtnumn u. A. auch die Copien von
mischen Inschriften, welche er auf einem 8arcoiihiif< im (
lUfewölbe eines Heilij<en Abruham oder iUimed unweit Qiuj
(auf dem Weg von Palniyra iiacli Diimascus) ftuid. Die hier n
ducirten Abbüdimgen sind aiü" keinen Fixil besonders j^eruiu. M
mann 's Versuche, die Imcbril'teu zu deut^^u, sind nicht glüc
ausgefallen. Sein . . . •'liCi pK oniaKi n:-i «^JSbx ,Dies
die BildniÄse des Abraham, des Sobn's Turi(V)' bedarf schon ^
der i>prachlichen Seltüiuiikeiten keiner Widerlegung. In Nr. 2 g
er in der Mitte pT ,Zeit* und atn Ende ^^-rnni ,aus Havarii
erkennen (der Ort heisst aber _,^q*. Job. Eph. 214 nntrm;
^^.l»». mit n) 'J^ Von Nr. 3 gesteht er Nichts lesen zu kü;
Grswle diese Inschrift ist aber fiir S<>lche, die an syrische Si
l^ewölmt sind, ziemlich deutlich. Ich lese |«;i^j |^i( J^V30 \
X^yhi , Gedenke Herr dos Möncbi'S Elia , . . ." Lesung und Den
«l«8 letzten Wortes sind mir zweifelhaft; eine Ni.sbu ist es
Wahrscheinlich, aber «vom Nil* /.u übersetzen scheue ich ]
Nr. l lese ich ^ot. iol Ä )x>o.v::i jUv-? ^^ c^; «Betet füi
iia"
1 1 K» itt oip« l'lur von "l'H ,,wci«^" Zit iIpit von MorrUinniiA _.
8 ft6 «Tw.'lilmlen Formen .-^-initn (I*K>J .'», li) und Evhtiri |N(tt. di(;n. or. ]
▼iHleietit in flaioti tu verlio^sorni fiiyo n«iih in «li-n .\ctcn ile* Cunc Ch
Muui VII. ööPi iinrt fCinpioi (<icnil ) in rurtlioy'-. Not (<pi»r »li p« 91,
V«rMiflin, liio mib^^ocmco LäuIo Ifettuärin in ubvmlhiiKlUcbcr Sn-brlj
uigebdo-
brt^l
Mönch Bai-sauiuä vom Herge Zion*- Sicher ist jp l^OO^:^ |*V*?
^. .Of. ^Qi: tlip Ergilnznng des v..O». ^u s^Oi. li^^st sicii kaiuu
abweisen; das . als erster Biiclist-jUj ävr Fnsrhrift ist femer auc
sicher , und m wird auch dfts X^ cCi*. , richtig sein. Das? let
Wort kann ich nicht lesen. Wir hüben hinr also Einzeichiiung
zweier Mönche, die einst als Pilger an diesem Heiligengrabe stände
Aehnlichen Inhalts wird auch die zweite leschrift sein, von
ich nichts ZustuinnenhUngendes herausbringe.
Die unscheinbaren Inschriften gewinnen dadurch an BedeiittmjO^
dass sie uns niclit die gewöhnliche Estrangeh\, sondern die plumpen
Schrift/.üge der christlichen Aramlier PaUlstina's zeigen. Die »SchriH
scheint mehr der in den illteren als der in den jüngeren Handschril^eu
KU gleichen fs. die Fai.simile's in Wright's Catalog Bd. III. iind
besonders in Lauds Anecd, syr. Bd. TV.); doch müssen wir in diese
Hinsicht im.ser Ui*theil suspendieren, bis einmal eine ganz gena
Copie vorliegt.. HotFentlich vei-schaflPt, uns bald ein Reisender eiij
solche; dies ist um so mehr äh wünschen, da in den nicht «a
zifferbaren Zügen vielleic^ht eine Dufiertivg steckt. Ein festes Datc
zu gewinnen wJlre iiber für die BeurtheilmiK der in jpner Hehr
und Mundail geschriebeneu Büther von hohem Interesse.
Ob die beiden Manche, welche sich hier in palilstinisoll
Schrrff verewigt, haben, auch noch den palästinischen Dia
oder schon das gewöhnliche (Edessenische) Syrisch an wandt«
Iftsst sich aus den wenigen Wtnien nicht erkennen; hßchstens
spricht ein orthographisches Moinenl. nünilich die Plenarechreibn
I ~V r/ (statt des im Öyri.schen üblichen f,-'^) liir pnbKHi.kcl
Mundart.
Ein neuer himjariHcher Fand.
V..Ü
Dr. J. U. Mordtniiiiii jr.
Vor finigen Wochi'u kam hi»'r ') fin .Tude aus San'A
einer mn langreichen Sainnilang ,Anti<iuitUten* an, von denen
für mich int*'res8anlest*?n Stücke ein« hinijarisehe Mün/.e ,
geschnittener Stein mit griechischer Legende und ein Basrelief
himjttrischer Inschrift waren. Während die beiden ersteren
Besitz des Heirn S. Alischiui übergingen, weloher sie mir
gewohnter Liberiilitilt zur Pxiblication überliess. gelang es
1) In CoiisUmthiopul P»tura ilir EinwiKluupr 25 Munt lUi«.
D Rod.
ffotfs^n itw« i^oTTCspoiuwitzcn.
wt
ch liingeu Verhandlun^'en uud durch Anwendiuij» von List jenes
ßiia>rellef zu Gesicht zu bokommpti. nhcr auch nur /.um Bflsehaupn,
■licht ziim Abzeichnen. Glücküiherweise gfnüjjten iiiir wenige
lATigonblicke, um die In)»chnft auswendig ku Inmen tind zum nicht
Igpringen Vt-rdiTiss des Besitzers an Ort und Stelle niederzusc-kreiben.
ITrotzdeni würde ich anstehen , eine solche Abschrift der tletFcnt-
lichkeit /u übergeben, stiinde nicht zu beturcht<^n, dass das Denk-
ßal wahrscheinlich noch lange Wandenuigen machen wird, ehe es
Itn ein europäisches Museum gelan^nt, nicht ohne vorher durch den
ITnuisport mannigfachen Schaden erlitten zu haben. Der Besitzer,
[der übrigens Hinijarisch liest und versteht, verbingt für den Stein
[die bescheidene Summe von 600 türkischen Pfimden (cn. 3600 Thlr.K
Diis Denkmal besteht aus einer Art von hartem Gy|)s mit
Dengelher Farbe, gerade wie das von Ganneau (Journ. as.
I-Avril 1870) und weniger vollständig von Gildemeister (ZDMC
178 ft.) bekiinnt gemachte Basrelief. Hr. Ganneau bemerkt
»chon: c«tte esp^ce de pieire, susccj>tible de prendre un beou poli,
Lpafuit avoir ete oraployee par les lapieides htmjarites, car nous
jtronvons e^tt^) couleur jauiie caracti^ristique frequemment meu-
lti(mn»«e dans les notes de voyage de M. .irnaud. Nach Angabe
llinserefe tJewähi-smannes soll der Stein aus euier Tempelmine in
J^an'» atamnien. und in der That ei-wilhnt Amaud, da.ss von seinen
IText^ii »US dieser Stadt No. I. 11. und ITI. sich sur pierre jauno
Ihefinden. Das Basrelief besteht aus zwei übereinander betindlichen
I Darstellungen von recht sorgfiiltigor Ausführung, die ich jedtjch
jjiicht lange genug siudiren konnte . um eine genaue Beschreibung
zu können. In der oberen Abtheilung schien nu'r der Harem
in der Beischrift erwähnten Verstorbenen dargestellt zu sein,
[ Ihnlich dem Ganneau'scben Bilde, in der unteren ei-scheint er selbst
[Wh zu Kameel und umgehen von seinen Knappen, in der nilm-
I liehen Haltung w^ie der Aus'il b. Zabbni anf dem Basrelief Journ.
of ihe Bombay branch of the R. As. Soc. vol. U pl. iV. Auf
dem GüW<indo der einen weiblichen Figur erscheint der Buchstabe
W (t) ebenso wie auf dem G.'schen Bild© *).
Die darüher angebrachte Inschrift in zwei Zeilen und von
droiBolben Schriftchai-acter wie /. B. die in dieser Zeitschrift XXX
T. 11 veröffentlichte, lautet in Transscription :
,Bild und Denkmid des igl b. Sadilat Kurein, Und möge
*Attar di"i < KffTis den heimsuchen, der es zerschlügt".
1) AclmJich »ul «Icr HntiMHUf-l von Levy ZI>Mr; XXIV N, II unrl MU«s I,
nicht ir!t C^nHJ v.n v»irliiin1oii. It-h lieliHltii mir vor «uf diüse violfacb
Invrliriftcn Ml iiinsolneii Hiichütahoii und Zuichoti gelügeuUicb
l«rtck«ukun>tn<.:i.
Notizen und Corre^pondettxen
202
Wir besitzen bereits zwei ganz analoge Inschriften:
Hol. 639: | p^'B | "^np? | iTicp-bT ! ir^Jas^ | o^isisn '
[ijtTic: I pr[SJ]'*l »(irabdenkinal des Ritbbnasr von Rukab;
niöpe 3er 'A, des Ostens den heimsuchen , der seiji Grabdenkc
zerschlägt'.
Prideaux N. IX: [ irny [ pTifrhi \ odia« | ri | rNictt | cc:
'M
I nnS-^rffi^T j ip*^© , Grabdenkmal der M. von 'A.; lind möge
'A. des Ostens den heiinsuchen, der es zerschlagt*.
Die Bedeutung dps Wortes irc: als ^Grab" ist durch die
schrift von Warka (Os. T. 35a), wo es mit nap verbunden ist "i,
und durch den (-lebrauch in den |>aljiiyrenis(.'hf?n und nabutliiscbi^
Inschriften (De Vog(i<^, Iiiscript. H^m. p. 38. 90) hinlänjflith
Bicheii ; in der bilinguis von Soueideh wird br im grioebischi
Text durch ifr/JAv i.viedergGge<b«n und diese Uebersetzung pi
sehr gut auf die liimjiuischen Denknifller in Frage. Denn
zweifele nicht, dass auch die einfach als ^Bild" ("iist) oder ,BiIi
und Säule" {' 33t:i | "nS) des N. N. bezeichneten Basreliefstelen
Bombay Joum. vol. 11 pl. IV. V; ZDMG XXVI N. X; XXX S. l
sowie das bereits erwähnt.« rfimneau'sche Bild in die Ciasso
Grabmonumente gehören ; letzteres trilgt ebenfalls den Zui
j innari'^n | -»rny | ^rcp-bT ,möge 'A. den heimsuchen, der
zerbricht".
Im Einzelnen erlaube ich mir Folgendes zu bemerken.
Z. 1. cVas vemiuthlich = J.;Äc, vgl. Ihn Habib ed. Wüs
feld p. fi : XJUU _^^ JJt ^yi\ ^J^ ^ i^j^ ^ S-^^ ^T*^' ^i '
Wtst. Gen. Tab. 4, i« Reg. 244.
Der Name rbiyiD ^= cj'HI! tAau« wird andei^wärt« noch nV«^3rta
geschrieben (Hai. 577,»); doch ist lotztei-o Schreibung nur ai
nahmsweise; vgl. rb-i"^ = \^^ÜI Ju^ Os, 32, i HaL411,5, nbn:
= oUJl Jc*c Hai. KiH. a, rboi« = o^t ^j-jl in der Inschiüt"
von Nä*it bei Hamdani (Müller, Südar, St. 132). Levy, dem nur
ein Beispiel vorlag, Imt dessen Bildung richtig erkannt, und pal-
m3nrenisehü Eigenmunen wie rbnbiD , nbim, in denen wir dieseF
Verschknfung des N beobacht^'n, zum Vergleich herbeigezo]
(ZDMG XIX, 182 A.). y^-p scheint „^ zu rVnri; und identi
mit D:'''ip Os. Xlll, 1 und 5 zu sein, wozu der Herausgeber
bei Ihn Doreid p. f,1 vorglieh.
.AH 1
1 I I "^apl j wC: ist »ehr liHiilic uuf Aon v<ni Fr Li»»<>riTi»n» imMicir
Irtwlirifti'« *'on AhiNti; doch sJud die letzteren mit violloiclit xwci Auj*u«|in
»iclior gofä lacht. Ich bcrOckalehtiK« djiher in tneinoti Arboiton diwe K«I>
»iticiii« nicht.
Notiten und Corre*pondenzen.
203
Z. 2 ^rTapbi. Ich «ntsinne mich genoii, dass mir bei der
Betrachtung der Inschrift das Fehle« des "^ nach dem b aufgefallen
ist. da ich nach Analogie der eben citiilen Parallelen, die mir vor-
schwebten , vielmehr das Inipeifeetum erwarten musste. Wenn
nicht-, WHS bei der Art wie ich diese Untersuchung machen musste,
nicht ausgeschlossen ist, eine Tüuschung meinerseits, oder iiuch
ein Steinmetzenfehler vorliegt, so erinnere ich an Wendungen wie
'T^n|bi 08.20,«, !^yD'•Ib^ Hai. 49, is, p-nnbi Hai. 149, ii und
•aip I bl Hai. 147,9, in denen die auf ^ auslautenden Verbalfonnen
als Infiaitive aufgefasst unendliche Schwierigkeiten machen, wes-
halb Praetorius, Beitrüge III, 15 sie iilä .energische Imperativo",
Halevy , Et Sab. p. 45 als verlängerte Perfectfomien ansieht.
Unsere Stelle würde die letztere Ansicht wesentlich unterstützen.
Tpia I inn? ,der 'A. des Ostens" nach der einzig richtigen
Erklärung von E. Meyer ZDM(t XXXI, 610.
•irjn3lf.'»n von ^_> . welches Hin Doreid ed. Wiistenteld S. of
mit jj.
r-
odcr «jajj und S. v. mit vJüUi erklUrt.
Einige Bemerkungeo m Herrn Milller's „Hlmjarisclien
Stadien".
fZDMG XXX S. 671 ff.)
Vou
Dr. J. U. Mordtmftnn jr.
r 2 (S. 673) ist genau genommen kein Ineditum; die In-
. Ächrift ist bereits bei Prideaux Transactious etc. voL 11 S. 2S
fceraosgegeben, wo sie jedoch iiTthümlicher Weise als bronze tablet
eichnet ist. In Folge dessen hatte ich sie in ZDMG XXX, 22
,durch den Inhalt verdilchtig" bezeichnet, dsi derselbe nur auf
St^indenkmal zu i»assen schien. Dieser Verdacht hat sich, Tyie
^Kiiftn sieht, gerechtfertigt. Prideaux giebt am Anfang und Ende
^er Zeilen manchmal mehr, manchmal weniger Buchstaben ; leider
i4st Z. 6 — 6 auch durch den Euting'schen Abklatsi-h nicht fest-
gestellt. P. hat: [ TOnnina | pas | r|ett, die lithographische Tafel
L'Senr Müller'schen Abhandlung [ iTinr-rta | pD*« I| riKi ; Herr Müller
|Xiest dies, theils ergänzend, theils corrigir^nd (8. 674); | bplcfti
|"^T3nrnn3 | i:r[n und übersetzt zusammen mit dem vorhergehenden
sjODd rtun Gedeihen der Baum- und liodenfrüchte, die da sind auf
ihren Gebirgen*'. Dies ist unzulüssig, da die Lesart p^*! ganz
tinzweifelhaft feststeht, und auch nicht Raum da ist, um noch zwei
Buchstaben zu ergänzen; man niüsste denn zu dfni misslicben
Ausweg greifen, einen Fehlfr das .SteJnnH'tzcn anzun^-bmen. Vor
Bekanntwerden der M.'schen Abbildimg vermuthete ich: izzfi b]»*)
(vgl. Reh. I— IV, 7 H. 34ft.:., 349,« Fr. XL, 7 zu fhesem Ge-
brauch des Relativpronomens) d. h. ihre Saaten und wiis sich auf
20«
Notiseh und üorrettpondmzen.
ihren Ebenen (8^ terra plana. Kam. vocab. .leman. Ibn-Dora
Freyt. s. v.) befindet.
K 3. Hf-rr Müller liest die Sclilusszeüen :
• ■ • nnx I no^« | b»D | be«D | ora "i M ' '
• • icip I p I p3i I iwn I p ha I V^n^n | t
und übei-setjit : «. . . . und II .... der Wohlthaten erwies in diesem
Unglütke" ftc
Hr. M. fa,sfit also b« iils Namen des höubstju Gottes. Ver-
gleicht man aber:
lieh. r. IV. V, 7 f.: "nsi , ny?« :]a be* 1 1 ! pp; | i^rt | b«[«]n j bwi
Hai 345, .r. IT.: p7:r« | b«iöni
bT I inbMbn |
fvtfl. uucb noch Hill. 3-49,12), so kann kfiin J^-t-ifei sein, dass b«
vielmehr Relativpronomen ist. Demnach übersetze ich: ,und wa
□0"» ohne Miination auch Hi
Die Schlusszeile lautet aber na
erbeten lyAs, sein Bruder ...
57Ö, 4 ist wohl pleich (j*.Li! ,
der Lithogi-aphie :
so dass das im Anfange der Zeile stehende Imperfectum nicht vfl
^13 = Q,, sondern von ^72- — .^ abzuleiten ist. Von dersell
lijuJix kommt r.. H. der Eigenname 1B-X Fr, XLV {= Hai. 65 "1
welcher mit dem .^\ der Königslist<y] ku identificii-en ist. 0«<
soll „Unglück" bedeuten; aber dies scheint sonst nirgend zu pa
obgleich der Ausdruck ^er lasse sie unversehrt aus diesem ün'
gemach hervorgehen** ivgl. ai". V und X) nicht anstö.s.sig ist *). Ut
es Zufall, dass auch Hai. 535, i.i \ p:2j«"c;nT | r:r"'"T zusammensteht
S. 679 Mites V (gefillschte Bromzetufel , Copio einer ec
St«inin8chrift) lautet mich der Lithogniphie:
Dafür vermuthi't Herr Müller:
b«nri»
I btbs I p
•^sißk I bfp
D«nT I -a I
« I iniap I
Dv l nt3n
K 1 inbpn I
^nyc I b?a
D"i73N"n
^n-
p^a
etc.
1 ( Im Opgotitlieil. Doiiii cliöo» vun «lern Ilrn. Veri»Mcr i^läcklicli ge
^13"»ri outapricht doch wohl dorn •rab. ^^y*-*^ (In q**^-»^! Sur. 59, w) ^
„b«batoo". D. Rod.
^blMMn und CorrupotuUnsen.
205
Hiergegeo ist zu bemerken, das» ■'Jöia | bnp nicht angetastet
lirerden darf, cbnp (so, init der Miniatioii) ist als Eit^eiuuune,
I genauer gesagt, als Beiname gesichort durch Hai. 3, a. wo i\s xu
Idem j^^U*-< j^y*^ r^Hh» I byrt „er pries die Ilähat* hinzutritt, und
I durch Hiil. 84 (Schira') gesichert.. Letztere lautet:
■•ja I "'?73« I bnppDctty
nbinnspn | Di^ 1.
a?isnpn I bsa'isa
Es ist klar und sofort einleuchtend, dass Miles V ganz ebenso
[lautet«, Hwa:
l| 3b«mrna
I ha
1 "»yTato ■ bip
) «331 I ^=3
M I imnp 5.
« i inttipn I
Der Name abKmnna ist durch die Inschrift. Hai. 89, «, welche
^ aus Schira* stamiut, wo nach Hai. 85 Ta'lab verehrt wurde, ge-
sichert; b'p dörrte aueli Hai. 8r>, i gestanden haben; »m | "»32
tnsimuiien wie Hai 27t;; 520, i* Prid, I, 8; irjinpn | DT*, das
aus den V^arianten 'snbpn | 3')'' und nnrpn j BV ergiebt, ist
Hai. 164,4 (vgl. /I>MÜ XXX, 2\i) bereits bekannt.
Miles VI, Brün/etalel nai'h einem echten Original auf 8tein.
Herr Müller verweist zu obiTN auf Os. VI, 1 , wi> es als Ei^'eii-
nnnie vorkunnnt ; es ist vielnudir auf Os. XXXI. 2 naeli Gilde-
ineiiitfr's ErklUnuig /UMli XXIV S. IHO zu verweisen. Doli
iieiäät es:
1obx«l I Jp rncri | ip73-)» | pja- 1 nbys | q:n [ laniat | ^:lpn
'w 1 Tan'»Eib ,er weihte der Tanuf, Herrin von Gadrän vieinind-
iwany-ig Idole zu ihrem Heile etc.".
Denmaeh ergUn/e und übersetze ich hier:
V^y3[-i]M 1 13TT I in-ifyj ^-\T pn"[ bya D7r-i | sbetr ^ipr] ■ ■ • •
"i3l I cblS« ,X X weihte dem Ta'lab R. Herni von] Rahban vier
Idole bei seinem Heiligt.hum von />abid /,um Dtunk dafür'* ete.
ly tritt in eitler Reihe von Insebrilten an die Stelle von n"*3 ; zur
Verbindung: er weihte *•-? ,bei dem Heiligthuni'' vgl. üeh. VJl, 4:
r?"in I ■^".r — i"':pn und auf der gios.sen Broniietafel bei Müller
ZDM(; XXIX, 591 Z. 3: | «iria^n j ny | i^Z'pn.
Das besonders in späterer Zeit bekannt gewordene Zabid soll
der von Johannsen Hist. dem. herausgegehwen tJesehicbte
pr Stjult (mir hier nicht /.ugätiglii'hj in iiuchmoliumuiedaniseher
«it gegründet worden sein; somit witre es nicht identisch mit
r dwm T3P unserer ln.schrift, welcb* let/.leres alsdann iiiii dem ZüßtÖa
206
Notizen \mH QtrreapondeHgen.
larabia^H
1er anl^l
earbeii^H
des ßtephaniis Byz. (Zäßtd'a, xtäfiri iv reu ftiaoyu'fa r^ij il3at-
ftovog 'A^aßUtii, Oi'^aviog '^gaßixmv rgiri^i) verglichen werden
darf (vgl. Spreugpr A. G. Ar. Ö. 65).
Es ist dringend zu wünscben. dass die (ieugraidne Südarabi
einmal nacli d^^n Daten d«r lusehrilteii , (.'lassiker und der
Geographen (die europ. Reisenden nicht ausgeschlossen) bearbeÜ
würde. Gleich aiit" 8. G85 steht, ein weiterer interessanter geo|
Name: der recht oft erwähnte 'Att&r von p"!"^, d. i. >—«-■,
Juhariq, nicht Jaliraq, vgl. Jaiiilt s. v. Dieser geogr. Eigenname
beweist^ dass daw vielberufene Verb <js\^ auch hinijariscb war.
lieh. N. VII (S. G90). Die erste Zeile wird nacli der Cj
des Lieut.-Col. Prideaux
"i{«]n'» I rnrnnTm | ie** \ n[ny
zu lesen sein. Dies wird dadurch bestätigt, duss derselbe Eig(
nanie Pndeaux IV, 1 wiederkehlt, wo lüri'^ \ rrtfnmn zu le:
ist (schriftliche Mittheilung des Lieut.-Cül. Prideaux d. d. Bus
9. Dec. 187G>
S. 693. Gegen die gut beglaubigte Lesung | ''7i:[-]3 wiisste
ich Nichts zu erinnern; das Verbum ist schon durch Inschrift von
Ohne Z. 5 nach Herrn Praetorius' Jiu treffender Erklärung (ZDMG
XXVI, 422) belegt.
Aus «ineni Briefe des Hrn. J. Hal^vy
an Prof. Fleischer.
Paris, 6. novembre 1877.
— Voici la lecture du iex{% arameen dit de Carpentras,
lequel vous avez bien voulu demander mon avis.
» t Vi • t • t I t -
• - : - : I : t • :
D?"^")», röduit ä "»t*» dans lo dialecte talmudiiiue, signifi
pent-ßire ,de ce (}ui est avee* (sousentendre: la personne), c'est*i
dire «de ce qu'on possöde"; de 14: quelque chose, n'impur
qttoi ').
1> Zw L«vy» CluldiUcharo Wörterliuch. 2, Bd. S. ö67 , Ist die mit V«
weuuiig ftuf Fün.t'5 Furniönlphre der ch*ld ürnmoiallk S 97 und 98 scbon 1
eiupr K»cemjon von Dertist<>in's Lex. zu »oiuer Aus|r*bo von Kirsch' Chi uiiIl-^ '<
sYr in den Erg-Bl der All gern Ut.-Zeituug 1843 Nr I6 Col 126 nachgewicai^^al
Ablnituiig jene» D^niTf , C?t'? *"'d der daraas verkürzten Form«]! Q^13|
'^»jaijjS
Notixen und Corrf-tpondenzen. 207
FB^KS est la forme pleine de la^? .mativais, mal" racine tON3
tt n'est pas ä decomposer en 3 et 'd'X ,avec un liomme*.
Le mot ''Jtns a et*- diversement interpri^'te , les uns prennent
*X*n dans le sens de lliebreu iisfn ^volonte", les autres y voient
Qoe Orthographie inexacte pour ^^ip qui figui-e dans la locution
nnp br» qui signifie ,faloninier'', mais l'une et lautre de ces
mtetpr^tations ne conviennent gnfere avec le verbe -i?3«. Je pense
donc que c'est tout sUnplement le ■'5£-'3 talmudique qui d^signe,
Id'apr^s les conunentateurs , iin ver qui ronge les entmlles (la
tenie?) et produit des culiques (le tenesme?). UJ"*» '•at'iD "172X ^dire
on divulguer le ver solitaire die «juelrtu'an" semble 4tre une locution
pruverbiale pour exprimer la medisance, la calomnie, l'indiscretion,
la tralii.Hon.
rTi;;:'?! est pour n"^py3 ,colui qui honore* (Bouseiitendu : ses
ftdurateurs); Temploi du noiin au lieu du dagosch est des plus
frv>4aents en aram^en. On peut anssi le prendre comme nn passif
et traduire «honoröe*^.
I »nbo est l'expression araineeiine pour l'egyptien Kn373n.
} Dans le mot "*rr>:: il y a probableiuenl une laute du lapicide.
Est-ce ^n73y: ,uia douce*, ou bitrn "r^y^n = heb. nny ipi „dur*-
Li üavant*? Dans le premier cas on serait porte ä compl6ter le mot
d« U iin en ^rnab;$ .ma parfaite**.
Traduction.
Benie sois T'ba ßlle de T'hapi d^vouöe au dieu Osiris.
■ Tu n'as commis rien de mal, tu n'as calomnie* personne, ö
' pieuse , _
sois benie par Osiris, de par Osiris sois bonor6e, I
6 adoratrice, ma douce (ou dor^navant) et reste au niilieu
des fidMes. Faix (ou ma parfaite).
Ce beau morceau fun*^raire niontre les traiis essentiels de la
P<>6«ie sänoitique: le parallelisme et la strophe, rams ne r^vfele ni
*'**»^« ni mesure prosodique, conune quelques savants l'ont suppose.
^ "^, *T^ voo nWyTl'J, nuyi73 elg, yvoi^fmöv xt^ scibUe quid, iiBcliLrKg-
*■» durch du BabUche ""^^'2 und neosyrlsclie ma^SD etwiis hi>!»l£tigt wtjrd«i
Fleischer
I
lÜb
Bibliographische Anzeigen.
Kä^mdifäsuidhdmdhih. — The Pandit^ a monüdy jou\
of the Benares College^ devoied to Sanacrit Literature.
Nos. 80 — 120, folio. New Series I, 1 — 12. II, 1.
octavo. — E, J. Laztti-us & Co., Benares, Jan. 1873
Juli 1877.
tre.
Vol. VII Nos. «0^84 pagg. 171 fg. p. CLXVII— CLXXXM.
vol. VIII Nüs. 85— 9G pji^g. 288 p. CLXXXVO— CCXX. — vol. IX
Nos. 97- 108 pagg. 298 p. CCXXI - COLIX. — vol. X Nos. 10»
—120 p. 290 p. €CLX— LXl. — New Series vol. I pag. 770.
vol. II Nos. 1. 2 pagg. 128 *). — Preis des Jahrgangs 24 sbillin
Die seit un.sereiu BcriL-hf. über (He ersten Bände des Pa^cj
Band XXV IT, KM fg., ei-soliienenen weiteren voll, dieses verdien
vollen Unternehmens zeigen jenen gegenüher zwei benierkenswertlie
Unterschiede. Die sogenminte «srliüne Literatur* zunilcl
ist in ihnen fast gar nicM mehr veiireten , an ihrer Stelle st-el
rein wissenschaftliche Text*; und das ist ja ganz gut. 8ü(]
aber enthalten sie , und das ist weniger daukonswerth, Sanskrit-
Uehei^eizuugen einiger englischen Werke!
Ein HauptjUTtheil kommt nach wie vor speciell der Pbil^
Sophie zu. Und zwar ist diesmal das V e d a ti t a - System ganz
besonders reich veitreten. Zunächst ist da die P'oitset/.ung
der ischluss (in Nro. 84) der Ausgabe VecanarAma<;armaii*s v^
<,rrikantba(;ivacäyi"a's <; a i v a b b ii, s h y a zum Vedäutasütra zu nenii«
so wie übenfalls Fortsetzung und Sckluss (in Nro, 88) der Vi
vanmanoranjini, des von Rfiniatiiiha ahgefassi^n Conimentai"s zQ
Vedantasära, in Text und englisther Uebei*setzung von A. E.
((lougli) und OD. (Govindu Dovaijäs tr in). — Daran reü
sich sodann des Ke^ava Käi,':mtrabhaittÄ ')■ CommentAr zum
dfiintÄSlitra , Namens v e d luj t a k a u s t u b b a p r a b h & , in Nro. 8€
10»
lilcb^j
it«h^
odani^^
1) die Nros 8(i. t<4. 97. i)ä KU fohlen Auf der Ht^rliner Königl.
wio doiiii KUcU die Nnm. US. 70, trotx wiodcrhoUpr tklirittp Ton S<7it«n
selben, nocb immer iilclil Imbon prlängt >rrrd«<u künneii !
2) s. IliUI tibi li>tl p tlS 116.
Biblinffraphüche Anzeigen.
209
— 100, to wie des Lakshmldhara Advaitamakarnnda in 28 vv.,
der t^& des Svayaiuprakä«ja , genannt, rasäbhivyaüjilcä ') , in
, 85, beide von Vecanaräma^ilstrin edirt. Die Nros. 89 — 91.
102 enthalten ein« üebersetzung des letzteren Werkes und des
Commentars dazu von A. E. G. (Goagh).
Endlich gehört hieher das an das R^mänujadarvanam sich
;chliessende tattvatrayaculukain des (^'nniväsadasa, Schnips
fies Goviiid&cttiya , in zehn avatära, auch bezeichnet ah> Yatipati-
moiadlpikä. in New Ser. I, 2 — 8. Da in den Unterschriften
Qrlnivasadasa hier als Schüler (erster däsa) des Qri Vädhöla-
kulatilaka yrmian Mahäcärj'u bezeichnet wird, so ist er zwar mit
dem bei Hall im Bibl. Index p. 112 gensmnten Autor gleichen
[Kaunem wohl identisch, dagegen von dem ibid. auf p. 114. 204
aten Schäler Nimb^rka's (resp. Niyanmnanda's) zu trennen.
^^ jwjg enthtllt iiUerhand Namen von Vorgllngem des Vf.'s,
Ton denen nur wenige bisher in dieser Beziehtujg bekannt sind, iind
mCge daher hier, nebst der sich daran anschliessenden Aufzählung
der im Verlauf des Werkes behimdelt+^n Kategorien, Platz tinden:
^rt-Veükateijam Kari^ailanathaij» -^rt-Devarljaip Gha-
tiHdrisiähani [ Erisbnena 8^Lkait|i Yatirajarn i^e svapne Ca
b^^ uiania deifikendran || 1 |1
Yati^varani pnmamyä'hain ved^täryaip mahlgnrtini |
kfiromi bälabodhArthain Yatindramatadipikain j] 2 |
Urimaa -A'tf r<iyana eva cidacidviyishtadvaitan.i tattvani ] bhaktipra-
p«Whhyini prasaunut sa eva upayuh aprakntadevavi(;ishtab s>ft eva
prtpya iti vedintaväkyai^j pratipadayatäm Vyäsa-BodhÄyana-
GahÄdeva-Bh&ruci-Brahmänandi*Drrtvidäcärya-(^riparän-
ka^anatha-Yämunamuni Yati^varaprabbrittnäm matünusäre^a
^»WaWh&rthajp vedüntauubärijü Yatipatimatadipikäkhyä ijäriraka-
i'iTibbAähi Mah4cäryalfppävalambinä mayä yath&raatisamgraheiia
rmk^yate |
awram pad&rthajätam pi-am&naprameyabhedena dvidh& bhinnam |
ptsm&QAai triijy eva, prameyain dvividham: dravyädravy abhed&tj
flrÄvyaip ca dvividhajp : ja(jlam ajadani iti; jadaip ca dvedhü:
pi'ütpti^ k&hMj Ceti, prakritii; caturviA<;aty&tniika, kälas tu upfi«ilii-
^*Mät trividhat, ajatjani tu dvividham: parak pratyag iti, ajadan.i
P*r&i< upi tathd: nityavibhütilj dharmabhütajnänani ceti, prutyag api
"^vidhu^ (sie !) : jlveyvarabliedat; Jlvas trividha\i: baddlui-mukta-
ßityabhod&t , baddho 'pi dvividhah : bubhuksbu - raumukshubhedikt,
"ttbhukshur dvividhat ' arthakiinaparo dharmapara<; ceti, dhanuaparo
l) fc H*Il bIbL lud. p. lOS.
8) I>ruma(Iy wohl Dramid» ity api p&thah. — Vou den obigeu Namon
'^(dn«D Ruaftor "VyksA nodi VeükaU^Anätha , Bodbä/aaa uud YAmuna im
^attn^fc-Abgobtiltt de» äarvadarvAiiMaingTaha. Zu Veiikatn m. audt Hall p. 112.
>t ItaliUi« p. 203, Uut«r dem Yatirl^a. Yati^vara, Yatindra, Yatipatl i.<it wühl
*^ RAni&iii\{a au v«!r>U>hMi,
HU XXXil U
2U
Bibliographi'gehe Anzeigen,
dvivitlhah : devatäntaraparo bhagavatpurai; ceti ; m u ni a k s h
dvividhttli: kaivulyaparö niokshapara^ ceti, mokshaptiro dvivid
bhakta^j prapaiinat; ceti. prapanno dvividhalj: ekänti parainaikä
Ceti, paraniaikimti dvividho: driptä-"rlabbi>d4t ; paficadhä 'vj
1 <; V a r a h : pani - vjnlh.t - vibhn vä -'iitaryauiy • arcfivatÄrabhedät ,
ekadbi, vjTiba<; caturdha: v iis u il e v a -8aipkarsbana*prad)Tiinnsi-'ninid-
dhabbedät, ke<;aY&divyiiliai]t4iraiji matsyadayu vibbavät punar aiiantä^
ca, anlaryäini prati<;,ariraui avastbit4i|i, arcävatäraa tu (^'riraOga-Veü-
kat»dri - Hastigiri - Yädavädri - Uhatikäcab'idishu sakalaniauujauay
visbayatäm gatut niiirtiviv^'sba^i | adiavyarii tu sattva-rajas-taui
9Äbda-spar<,'n-riipa-rasa-gaHdba-saniyojTa-(;akti-bbedud daQadhai 'v
evftni uddisbtanani uddic!4;i^kraiuena lakshana-pärlktihe kriyete | IaI
praiuakaranam pramänaiu ....
Das Häipkbya Öystöiu ist verti"eten durch die Uebersetz
des Säiiikbyatattvapiadipa iu Nus. 98 — 106 von GD. (Qovi
dadevai^ästrio). In Nro. lOtl g^tebt Giri^acandraräya ei
,bitJüduLt.i(ju tu tbe SiUikbya Pbiiojtophy*' in eiiitT lU'bei-setzung aus
den« ny ä.yapadartbatattva dyü H!iriki(;ora Tarkavägi(;a.
klt^iuer Abscbiiiti au.s der öämkbvatattvanauniudi (Cap.
nir1(;viu'avfi.da) ist In New Hi^r. I, 1 von A. E. G. (Gougb) ü
setzt. Eiullich das siebente Heft New Ser. enthält den Aufi
einer Uebersetziing des vierten Buches des Saipkbyapravacana-
bbasliy«. welches die ,stories illustrative of the SAnkhya docl
autYübi-t '), von Ke^ava^Asirij».
Xur nyäya- Lehre gohüH Fortsetzung uud Subluss des y.
dakhan<Ja. de.s vi«i1en IJudies von Garige«;a's Gintamani mit
('onitnentar des Rueidatta, herausgegeben von Balai^ästrin, in
Nros. 81 — 93, sowie eine in der New Series II, 1. 2 begonn
Uebersetxnng des Nyiyadar<;ana mit dem Conimentar des V
syayana, von Ke<,'.ava<;astrin (der Te.vt beider Werke am F
der «Seit«).
Hocbverdieristlij-li sodaim ist die Uebers»etyung des Sarr
dar<;anasamgrabn in Nros. 103 — 120 New Sf-r. I, 1 — II,
vuii A. E. tf (ougb) liufb IL IV. V. Vlü. LX. uud von E. B. C(ow«
Buch L IIL W. VIT. X.; der Text eljentalls unten am Fasse
äeiie. — Und von hohem Interesse femer sind auch die pUil
sophischen Disputationen des Saqiskritasamäj a in Ne
I^ 1.4, über welche Herrn. Jacobi bereits in der ,Plulosophise
Monatssi^hriff IX, 417 — 38 (1K77) speciell gehandelt hat
BeJeutondf^n Platz endlieh iirhnien aut' diesem Gebiete? T
Werke ein . welrlie dem urspriingHrhen im Prospekt des Po^i
verbeissenen Plane: «to publish rare 8anscrit wurks...." vö!
fem liegen, und somit hier von ßeehtswegen eigentlich gar ni<
in. suchen bttbeii. nlimlicb die Sunskrit-UeberRetzuugen von Be
1 1 ». lud. 8tud. 8, 4aa. 8, »M.
Bi1t1io<jrnp1ti»clu Ant«i§en,
211
keley*B treatise on tbe pnnciplefe ol" human knowledge, jn&na-
Biddh&iitacandrikji BarkelesajiijiiaktunaliapiindiUvhacittt, in Nos.
181^115 üLerst'tzt von Ke^avaijüstrin, mid von Locke's Essay
|«oncemmg hiuniui understanding, vklvadvara-Ijokribhidlin ruahatraya-
cita*iiaaiiaviyajnäiiavishayaka<,'tistra, in Nos. IIU. 120. W«^w 8er.
1 — U, 2 üLereetzt von Dliuncjhiräja^&stiin. Es ist begi'eif-
Bch, dflsg beide Werke die jetzigen Vertreter der indischen Plii-
piosf>pbie in hohem Grade bescbäftigen , Berkeley staht ibreni
Locke ihrem Saenkhya-Systüm sehr nahe; und die vor-
Bearbeitungen selbst sind daher für sie gewiss sehr
iEn*rkennenswerth. Aber im PancHt hatten sie keine Aufnahme
i linden soUen! Derselbe ist ohnehin schon ziemlich t heuer; und
|«s ist daher zum Wenigsten den europUisehen SuLscril)onteii
QÜber eine fitwas starke Zumuthung , wenn man ihnen an
f Stelle von »rare Sanskrit works" üebersetzungen in das
krit bief^t, die für sie gar kein Interesse weiter haben, als
etwa das, t\x sehen, wie die tennini technici etc. unserer Philo-
^Sopben sich im Sanskrit-G^wande au.snehmen !
V'on der sogenannten .schunen Literatur", die fmher so reich
|tcrtn?ten war, liegt in diesen Bünden nur ein specimen vor, und
iocb daß ist von der Art^ dass wir gern darauf verzichten würden.
fsOJna] es einen ganx bedfUtenden Umfang hat. Es ist dies das
inandavrindäva nacampükavyani, nebst Conmientar, in Nos. 1 0 1
— 120 New Ser. I, 1 — II, 2 herausgegeben von Vecanara-
nia^&fttrin: leider noch iimner nirbt zu Ende flirichl in stabakn 15,
.mit 7-47 ab). Ein Cunosuni ist die Uebersetzung i.^on 40 vv. aus
»oldsmitb's Hermit in Nro. lOS von phuTnlhirajiM,;aslrin.
Von um so grösserer Bedeutung, und liocli dankenswerth. da-
sind die beiden wisseiischnft liehen Werke, die uns hier
ibrt worden. Erstens nämlich der berühmte Uuinmentar Ya-
la^ zu Pänini. die Kai^ikä. in Nros. 94 — 120. New Ser. I, 1
— 11, 2 (bricht bei Pän. VTI, 1, 73 ab) von Bäla(,u\striu ediii;
aus der Einleitung ist der im C^abdakaustubha und in der Mimn-
ramä sich findende Vers:
B 0 p a d e V a mah&grahagiasto Vämanadiggajah |
kirter eva praöangena Madhavena vimücitjih ||
rkenswerth, ans dem hervorgeht-, dass Vamana zum Wenig.sten^
als Vopadeva und Mftdhava war. Zweitens aber Georg
li b « n t ' s Ausgabe und Uebersetzung von B a n d h i\ y a n a ' s
ilvasütra mit dem Comineuüir deij DvirndsänAtba in Nos. 108
-120. New Ser. I, 1—12, in drei adhyaya.
Von kleineren Notizen, verachiedenen Inhalt«, mögen hier noch
Biographie Iläjäräm89ästrin's in Nro. 113 (October 1876),
« prophecy in favour of the British Govenmient von .Siva-
Pa%Ad (U. Hept. 1875), aus dem kalpusiltra der .Taina, in Nro.
114,- — ein Brief Keg a V u (;as l ri HS (2. Mai 1875) gegen eine
[Angabe in Rev. ßaneijea's Dialogues on Hindu Philosophy in
14*
212
Bibliograph ische
Nro, 109, — endlich ein Brief Pram ad äd&sa Mitra's geg _
Muir's Auffassung Bndra's als eines ,demon worshiiiped by tbe
aborigines" New Ser. I, 382 — 86 erwähnt, werden. ^^
Der dem Pampt ids Supplement beigegebene Gatalog dj^|
in der Universitätsbibliothek in Benares befindlichen Sanskrit*
Handsclunften wird in Nro. 109 beschlossen (mit p. CCLXI); die
nyäya- und vai^eshika-Literatur ist in den Nros. 81 — 101 behande
den Schluss macht die .T a i n a - Literatur. ELu alphabetiscl]
(Jeneralindex, dessen Beigabe wir oben (XXVTI, 189) als dringend
wünschenswertli bezeichneten, ist leider nicht beigefügt» und
dadurch der Werth der ganzen Arbeit erheblich beeintrttchtigt, da
eben innerhalb jeder der einzelnen Gruppen , in die sie xer
Alles p(^le-mfle durch einander geht.
Und so möge es demi liier auch ziuu Sehluss überhaupt
ein sehr erheblicher Missstand in der ganzen Leitung, resp. dem
ttussem Arrangement, des Paiidit bezeichnet werden, dass bei dem-
selben jegliche Rücksicht auf die Bequemlichkeit des AufiBnde
ausser Acht gelassen ist Ausser der Ueberschrift: the Pa^i^
dem Monats- und Jahresdatum, und der Paginining — dies find
sich auf jeder Seite — ist nicht das Geringste beigegeben, wodurch
der Leser sich irgendwie orientiren köimte. Nicht einmal ein In-
haltsverzeiclmiss der einzelnen Blinde! Bei der vollständigen Zer-
splitterung des Inhalts ist dies nun in der Tliat äusserst unbequ
Wir möchten empfehlen, stiutt der völlig überflüssigen Uel
Schrift : the Pandit vielmehr wirkliche Columnentitel, und
mit möglichst genauer Angabe über Buch, Cap., Vers (oder SAtnQ^'
des Inlialts der Seite, einzufuhren. Zur Zeit kann man den PaQ^^t
eigentlich niu* dann bemitzen, wenn man sich selbst genal
Notizen über dem Inhalt der einzelnen Hefte gemacht hat; so
geht über dem Suchen euoniie Zeit verloren. — Wir glauben
Uebrigen, dass eine Herabsetzung dos Preises dem Vertri«
der Zeitschrift., speciell auch in Eui'opa, sehr förderlich sein
Der Preis von 24 Mark, wozu ja noch der Porto -Zuschlag
tritt, ist für den Jahrgiuig einer Zeitschrift, die neben vielem Hot
wichti^'en doch auch Manches enthtilt, was für uns nur gering!
biteresse hat, ein ziemlich hoher, und steht jedenfalls in keinC
rechten Verhllltniss zu den Preisen, die wir sonst für aus Ind
kommende Publikationen zu zahlen haben. Die jilhrliche
Bcription z.B. auf die zwölf Hefte des Irpf fliehen Bombayer Ve*
dÄrthayatna, dessen neuestes Heft (II, 8, Januar 1878) jetj
bereits bei ^ligv. 1, 94, 15 angekonunen ist, betrögt^ bei wesiäut
gleichem Umfange, uui- G Kupies, also gerade die Hölfte.
Bt-rlin, April 18 78.
A. Weber.
213
Ueh£e der Attributenlehre in der jüdischen Religions-
philosophie des Mittelalters von Saadja bis Maimüvi.
Von David Kaufmann. Gotha, F. A. Perthes. 1877. 8.
und 528 S.
Vorliegendes Werk ist die Frucht einer selt<*nen Vfirbindung
; der Umsicht,, wie .sie in der Regel nur der reiferen Lehens-
eignet, und dem hingebenden 8ichversenken in den StofFj
irelrhes diis Merkmal einer jugendlii-.hen Arbeitskraft ist. Die Liehe
es Verffissers zu der von ihm behandelten Matene leuchtet jillent-
alben aus semem Werke hervor, und die Wanne und die Leben-
K;^keit seiner Darstellung wirkt .stellenweise sehr wüklthuend auch
den Leser. Nicht alle Theile des Buches sind Jedodi mit der-
Vollendung ausgearbeiti^t. Wie si-hon der Mangel an Cnpitel-
;chriften in der über tfebühr sich ausbreitenden Darslellung
ider Atlribatenlehre Saüdja's errathen lüsst , ist diese auch in der
at mehr eine Inhaltsangabe und ein Conunentar zxi dem 2. i73fitT3
Und einigen Partieu des 1. "^»12 Aoh Saadjanischen ny^m msiJ3{«r^,
führend andererseits z. B. das Zusiuiimenfas.sen der in Jehuda Ha-
llpwi's. Ku.sari zerstreuten, mehr im Zickzack sich fortbewegenden,
nach einer strengen Metliodo sich entwickelnden Gedanken in
^i zusauimenhangendes Sy.stein eine eben.so schwierige, wie ver-
jÜejistvolle Leistung ist. Die Dai-stellung des fi-üher nur wenig
ekanutfin und durch einen ujiglücklichen Zufall viel verkannten
|a»«f Ibn Zaddik, sowie der Hchluss des franzen mit der Dar-
ellnng Maimiuii's und der Kämpf© wegen des , Führers* sind
vortrefflich.
Referent darf ferner mit der Bemerkung nicht zurückhalten,
Inhivlt und Titel des Werkes nicht ganz congruent scheinen,
r»d zwar nicht nur in dem Sinne, wie das der Verf. (Vorwort
XI) selbst gefühlt hat, dass er bisweilen ,mehr geleistet hat, als
erwarten liess', sondern auch darin, dass er nicht alles das ge-
et hat, was man nach dem Titel hUtte erwarten dürfen. Eef.
ennisst in dieser Geschichte der Attribut^nlehre Zweierlei. Wer
aich die Geschichte einer Idee lehren will, von dem erwarte ich,
er mir deutlich und nicht bloss andeutungsweise die Ent-
ricklung aufzeige. Ich will allenthalben das Bleibende und das
Techselndi?, den Aufgang oder den Niedergang erfassen und in den
Portbild nem einer Idee sofort auch die Glieder einer Kette er-
die in einander sieh fügen und die man in gewissem Be-
flo eng verbunden denkt, dafls die Exist-enz des Einen die
det Anderen entweder voniussetzt. oder postulirt, sei es nun auf
dflm Wege einer consequenten Weitertiihrung, sei es auf dem
JYTege der Reaction. Dass es in der Geschichte der AttrihuteiüehroJ
ei den jüdischen Religionsphilosophen eine solche Entwickelung '
pbt, hat der Vert'asser kurz im Vorwort angedeutet und auf 8. 481 fF.
214
BihUoiß'aphiM'hc Anztiijen,
noch treffeuder hen'orgehoben. Aber wainuu so vereinzelte Winke*,
wo er uns \mi Hunden hiltte p'eifen lasse» kunnen, warum selbst^
ständige Ditrstflliingen der Attributenlohre bei .Sfiadja Alfayiu
(fla;»), SalfvmoM lim Miibirol (lOfiÜV), .Tfliiula liab^vi (1140), Je
Ibii Zuddik Ullfi?), Abruhum Ibn Düud UlBOt und MOs» M«
nnini (vor llt)0), lujd nicht, eine wirkliche, zusumiiieiihän^^ende
schichte, wie veraprochen waa? Das Zweite, das Plel'. aii*/.tisetz6
hat, ist, dass der Verf. der. wenn man so sagen darf, exegetisehfl
Seite seiner Anf^abe nicht entfernt dieselbe Aufmerksamkeit
gewendet hat, wie ihrer metaphysisehen. An die Frage, wie
jüdischen Denker das Schriftwort den l*ostniaten ihres verntintlige
Denkens gefügig machten, eriimerte sich der Verf. nur, wenn df
Aut>or, den er gerade darstellte, einen besonderen Naebdmck auf
legte. Aber er suchte diese Frage nicht von selbst auf. WJÜiren
er wohl kaum eine en*eiehbare Parallele aus der arabischen
ligionsphilosophie unbei-üeksiehtigt gelassen haben dürfte, weist
selten oder niumals eine Parallele aus der Kori\ii-Au.slegung na
Und doch niik-bte es dem Ref. scheinen, die jüdischen Religion
lihilo.sopheu des Mittelalters wJiren eben.so, M'ie bezüglich des mab
riellen Inbnlts der philosophisehi-n Disciplinen, auch bezüglich der
Zureehtlegiuig des ,gLittlichen Wortes" von den Arabern beeinflc
worden. Diesem Einflüsse durften sie uin so leicht.er nachgel
al.s, wie das bereits Saadja Eni. wd. 11, 8 (fol. 31 a der Berl, Ar
bemerkt, die Umdeutung crasser Anthrupomorphismen und
thropopathien innerhalb des Judenthunis schon in alten Zeit
gUng und gebe gewesen war, und es sich jetrt nur um eine Va
bessenmg der Deutung.smethode und iini eine ausgedehntere
Wendung des von Alters her anerkannten l'rincips handelte,
auch dem vorgeschrittenen Denken zu gerjügen. In einer Geschieh
der g"ittlichen Attributenlehre bei den jüdischen Religionsphilosoph^
des Mittelalters venui.sst Ref. daher ungern die genaue Absonderua
des nrthümlieli Jüdischen und des unter arabisctbem Einflüsse G^
wordenen in der Auslegung des Schrift wertes. Zum Mindest
wird ohne diesen Nachweis, beziehungsweise ohne die richtige
grenzung des muslimischen Einflusses auf die Exegese der jüdischl
Religions(diilosophen einer historischen Darstellung ihrer Attribut«
lehre der Vorwurf einer gewissen rTnvollständigkeit nicht er
bleiben.
Der Verf. hat mit Recht seine Dai*stellnng mit SjuMlja
gönnen, sofeni von dem iUteren Isak Israeli eine Lj'isnng unser
Problems sich nicht vorfindet und wohl auch gar nicht veiiüic
worden ist. Dem kaj-llischen Zeitgenossen Saiidja's, Josef al-R«
hat Verf. keinen besonderen Abschnitt gewidmet, ist ihm »b«r
den Noten zti Saadja und .Tosef Ibn-Zaddik gerecht geworden, d«
gleichen auch dem David Mokammoz. Ebenso wurde Ihn El
vergleichsweise Öfters herangezogen. Naich dies««r Seite hin
ist diu> lluch vollstündig, und. wenn man Bacl^ja b. Pakmi», M
Atutigen.
215
VnC a«derw*<itig schon bphaiidplt hnt, hinziuiebi, so daif diaj
lU'iUf jüdischer Reli^onsphilosophen bis Mjmnüni als abgeschlossen
bAtmrhtct werdftn. Ref. geht nun zu den einzelnen Djurst^-ll-
nn^^n über.
Der Darstellung Siiadja's (S. 1 — 77), welcher ein Aubjmg:
(br schriflst^llerischr? Charakter dos „Erauiioth* bf-igi*g^b(*n ist (S. 78
--90>, wurden die beiden erst^Mi n"'"ni«ia des ,Kimuiijib wdeoth*
tn Oninde gelegt. Dtiss der Verf. uueli auf <li*j Beweise für das
Dasfriu Gottes zurückgreift, begründet er richtig auf S. 15, wo er
im Anschlüsse an Zeller und PHeiderer bemerkt: ,Eine streng-
f hIt.sopisL'he Betrachtung des Gottesbegi'iffs wird daher nur die-
.«•n Hestiiumungen desselben entwickehi können, /u denen be-
ihre Bewei.<;e für diis Dsisein Gottes sie bin.fühl■ten^ und von
•TU (iesichtspunkte aus priift . ob ^Saadjii in der That nur
I li*^ Bestinunungen von dem We?ien tlott+'s angiebt, die in der
lif bereite nothwendig entbiilten waren, deren Dasein von ihm
wTirde*. — Die Quintessenz von Saadja's Attributenlelu-e
l^i .i»>.. in folgenden Sätzen enthalten: ,T)iy Thatsache, dass Gott
Schöpfer der Welt ist. ist die alleiuige Quelle unserer Bestim-
nUUigen über sein Wesen. Der Bfgriff S*ühöpfer ist in unserem
Denken an seine wesentlichen Eigenschaften: lebend, mächtig, weise
gpknüpft- Mit demselben Erkenntnissucte, mit dein wir Gott als
den 8ch/lpfer erfassen, erkeimen wir jene drei Eigenschaft on, mit
ein Begriffe: Schöpfer werden wir zugleich ihrer uns bewusst.
einem discursiven. schrittweisen Erkennen dieser Eigenschaften.
keine Rede sein; in der Einheit des Begriffes: SeliüpfBr steht
einem .Schlage die Dreiheit seiner Eigenschaften vor unserer ,
p1«i. Wollen wir aber auch im lautlichen Ausdruck den Inhalt^
S'es erschöpfen, dann müss#'n wir ihn in drpi ver-
Worte auseinander legen, wiewohl wir ihn jederzeit in
Einheit uns vorstellen. Ein deckendes Wort für diesen Be-
■iff, das wir gleichsam blos tuizuschlageu liUtten, um in der Seele
Hfirer» sofort den Dreiklang seiner Eigensi'haft4ni hervtir/unifen,
es in der Sprache nicht. Es erst zu prUgen, wJlre aber,
neu und unbekannt, doch immer erst durch die alten Worte
Icl&rend umschrieben werden müsst^^ , ein vergebliches Beginnen"
27 und 28). — 8. 38 — 62. eine Beleuchtung von Siuidjas Po-
gegen das Trinitätsdogma, werden wohl den Theologen inte-
tircn, waren aber gerade nicht in einer Geschichte der Attribute
rendig. Da Öaadja's St^^llimg in der Religionsphilosophie im
n-ten und Grossen niemals unbestimmt war oder vcrkaimt wurde,
hat das Verdienst einer neuen Darsti^Uung nur in der Besthn-
mung oder Berichtigimg von Einzelnbeiten und in der Beleuchtung
_durch I'ar»llelen bestehen können, und dieses Verdienst muss dem
^erC l'ÜJ' die meisten seiner Bemerkungen zugesprochen werden,
bedauern ist, dass er nicht ebenso für 8aadja, wie für Jehuda
Jevi das arabische Original seiner Quelle xu Rathe gezogen hat.
216
litt/liografihische Anxeigen.
I
Die wenigen Vergleifhungen des hebr. Textes mii dem Origin;i
E. wd., die er vorgenommen hat, waren verliUltnissraässig i
von Belang. Wie fmchtbar, ja wie nutJiwpndig eine dtirchgRn;
Vergleichung mit dem Original gewesen wäre, mag ans folgondi
Beispiele ersichtlich werden,
S. <3<i gioht der Verl", die Worte Sävadja's. die nach der Ihn-
Tibbon'schen Ueberset7Aing (ed. Herlin p, .33'') lauten: matn *^r»;
mis^inn yz^i (a'a n^ya-) pDNrs ^"in« cb-.yrs TOnn i*-"» K' "
■•CS ^nsnn ^lEO -fb? ^tz"^ ^^yn piaV ^3 ns^nNi nzr-or, r»-
m\l5^"inn t'::^ (lins mit den and. Ed. r-rcSTa) nn3D7: r!:^«T M^r"..
n-0"'-*Kn D''"'^"" nbnna imr'-iEOl folgender MaJisen wieder: .und
[wir] müssen folglieb (J^ittes Schweigen, wenn die Schrift ein
solches ihm beilegt (des. 42, u), als „Warten und Hinaasschiebea*
ttufliissen. Das beweist das Aralikcbe, da.s für Gottes Roden, diei
ATlffftSsung entsprechend, ©ine eigene Bezeichnung hat, Schwei]
illwr nicht elniiial in rein geistigem Sinne bei ihm annimmt. W
wir Ulmliche Ausdrücke wie Schweigen in die.ser Weise erkllir
so vrird das im Eingang zu dieser Auseinandersetzung Bemerl
und länger AusgefiÜirte klar werden.*' Man kaim nicbt sagen, d,
der Verf. nicht im Sinne Ibn Til>bons correct übersetzt hatte. Xi
lissi sich die Stelle trotz aller Künstelei in den Anni. 124 und 125
so nicht gut verstehen. Dem Referenten, welchen diese Stelle
schon viele Jahre wegen einer spät^^r anzuführenden Parallele im
TB r?3'«snTa Josef al-Basir's interessirt, war Ibn-Tihbons -3 in d(
Zusammenhange a-im "liisb "D stet« verdächtig, da er nicbt glau
konnte, Saadja hJllle die Richtigkeit seiner Auslegung oder U
deutung eines biblischen Wortes durch den Sprachgebrauch
Korans und der muslimischen Dogmatik erweisen wollen,
hätte ja in letzter Linie nichts anderes geheissen, als dem arabisch^
Sprachgenius eine giössere Richtigkeit im Deidten, d. h. eine voU-
stündigere Uebereinstimraung mit der besseren , geliluterteren
kenntniss zuerkennen, als der Sprache der Thorah imd der Pi
pheten. Wer Saadja nur einiger Maassen kennt, musste sich sagt
dass S. umnöglich derglfichon Zugeständnisse auch nur indi;
hätte maoben wollen oder machen können. Er konnte, wie
etwas weiter nach der angeführten Stelle dies tiiat, das Arabiscl
mit in Betracht ziehen, wo es mit dem Hebr^lischen übereinstimmte.
Er könnt«- auch bemerken, dass die beiden Sprachen in irgend
einem Gesichtspunkt« auseinandergehen i aber niemals konnte c«r
beabsiclitigen , zu sagen, das Arabische hätt« den richtigen Twtl
gehabt, fiir tiott ein Schweigen nicht einmal als Metapher gell
zu lassen, wahrend das Hebräische dafür .Vusdrücke gebmuchev
erst umgedeutet werden mü.ssen, und daraus die Richtigkeit sei
Umdeutmigsmethode zu beweisen. Femer schien di>m Referej
die Scblussbeuierkuug, dass bei der richtigen Umdeutung
Ausdrücken , wie Schweigen die lange Auseiuandei'setj^uiig si
BilflCof/raphücfte Auseigen,
217
^^m «ich als riclitig herausstelle, als ziemUeh überflüssig und
^n\% und gar nicht hier am Pliilzp, Endlich halte Ref. lu'*
f girt . d&R8 Tbn-Tihbnn doth wohl kaum in wenigen Zeilfiii r'0^'iN3
in verschic'denem Sinne geiionmien habpn düHtp, einmal in dem
ungewöhnlichen von ^^Zuwarten" und eitnnal in dem gewöhnlichen
bron .In Ausführlichkeit.* Ref. ersuchte daher Hen-n Dr. Lan-
IdAner in Strasshurg, der im Besitze einer Copie des Oxforder
lOriginals des E. wd. sieh befindet, ihm den arabisrhen Wortlaut
dieser Stelle mitzutheilen , ein Ei-suchen, dem dieser aufs Bereit-
I willigste nachkam. Es möge der Wortlaut hier folgen: jLto ül^
^% LLjU J.J-^ J^ j.:5ÜÜt sju-h, U* oülki yj^Jf i^-^ ^^
,3lp«^ ,3yii1 V ^v' »^^ ^. ^f:^**J^\ . Bis L^/>t ^^^ i«*- ^^r
Text ziemlich klar und zeigt, dass das urgirt^ "D bei Ibn-Tibbon
nricbtig ist. Was aber thn Si-hlnss betrifft, so deckt sich da.s
yinal gar nicht mit der üeberset/ung. Man müsst« vielleirhi
L^ == Kna — das Oiiginal ist mit hobrilischen Charakteren
gwchrieben — U -jb = «73 ^K3, abbrevüil durch KTa'n lesou, um
Grundlage für die Tibbon'sehe Uebersetzung zu bekommen,
Referent th^ilt hier eine, wie er glaubt, richtige Deutung
j(pr schwierigen Hchlussbemerknng mit. die er im Wesentlichen dem
IVerfiiBser verdankt, und die er nur in einigen Punkten schärfer
»1 zn haben glaubt. Saadja würde demnach sagen: So oft
Ifrir aber Ausdrücke, wie •P"'\önJi, ins Arabische [l^ auf OjJ^ ajÜ
[feezngeu] übersetzt haben, gaben wir sie sofort durch „Zuwarten*
wieder. ^um«äj heisst bekanntlich die Uebersetzung im Gegensatz
rain Oommentar, und auch bei Saadja ist das Tafslr vom Scharch
j m unterscheiden. Der Zusammenhang des Ganzen wäre demnach
folgender : In der Sprache der Bibel wird Gott auch das Gegen-
theil von Beden beigelegt, ein Schweigen. War das Reden nieta-
phori-sch als das Schaffen einer durch die Luft ans Ohr gelangen-
[den Rede aufzufassen, so ist das Schweigen gleichfalls meta-
oriaeb als ein Warten mit einem solchen Schöpfungsacte auf-
Bwettu So im Hebräischen. Das Araliische aber gestattet
[fÖr Gott bloss ein Reden in ähnlich metaphorischem Sinne,
[irie die« in der Bibel nach Saadja's eigener Auslegung geschah,
laicht aböf ebenso ein Schweigen; d. h. Schweigen ganz und
g&r nicht. Wer nun aus dem Hebräischen, aus der Bibel ins
JUnftbische übersetzt, wie sollte der sich helfen? £r kann vielleicht
218
Bihlioffrnphüehf. Anzeiffm.
in Afw Toxt d*«!* llrborsctzang o^jCm auftiefemen, and ün Com-
TTientar Siigen. cjjXm bedeute hier Ju^Iäj so viel wie «3^^^- ^^^|
wiliH über iimstUndlicb und filr ein arnbisrhes Ohr oder Auge beim
Betruchtpn de« Textes verletzend. Die bessern Weise wird dann
bestehen, sofort, in den Text als Wort, das weiter keines i^j^L»
bedarf \^yji}\ ^•^ ^-^1 , i^L^I aufzunehmen. Und das, meint Saa^a
habe er K**^^han, Ref. hat iille Stellen , wo mann in den Psalmen
und in Jesaia in Beziehung tmf (lott und sonst vorkommen . bei
Siuidjii nachgesr-hlagen und sich ühprzeu<?t , dass Saat^a in dem
einen Fjxlle conseijueut Ji^ oder y^L^wo dafüi- setzt, im Jindfre^^
ein gröberes, huchstäblioheres Wort.') ^M
Die Stelle im TB r»73"<sr72, von der vorhin die Rt<de war. be-
tindet sich im 22, Capitel und lautni nach der Leidener Hand-
schiift (Cod. 41 Warn.), deren Copie Rrf. besitzt, wie folgt: ^H
nt i''by -i73N^ «b cb« ^-z ib n?:«: pmia ■»« eb» -ib iK-pnn nbnr
nmöris ••72a «b« v^-^ "^^^ "^"^^ itsttno-' «b c^sn nt "^ -jT^ab ct:n
«bo V33 -iTawTD n-'bNTno^n "jicbi n^tr« c« pma bn« -ntan ^b^
rr^H" o»i nT3 «"ip"« «im •cby bis** imTi c:? "Tiain nar*
^"^ ""3 lyrab mn aip^ Nb Kirr Tmai ^bs r^'^J^o ^132 ■^tsn^'c -.i^'-z
^i^ttriß*' pnba b3« nrn x-tp-* Nb pbi a:-'DUjrib -1131 '»ba ib p« "r-
173N1 pBNnN onn« cbirr TTönrF ©n-» -^"^ tcnü im nT^ien nbet^
.K-ipz33 nmi-t rtb« 17331 -jb -«TaT b« u^rxh
d. h. »Und wenn uns [die wir eiu (Ireschaffeusein der göttlich^
Rede behaupten . von gegnerischer Seite] entgegengehalten
Nachdem Euere Meinung dahin geht, dass Gott nicht von un^
bepi*enzter Ewigkeit her ein Redender sei, nennet ihr ihn daan_
also [filr jene Zeit vor der Schöpfung der Rede und immer, we^
er niüht eine Rede schafft] einen Stummen oder einen Schweige
den ? so entgegnen wir: Der Ausdruck ^stumm" kann freilich nie
auf Gott bezogen werden, weil er in allen Sprachen nur von de
jenigen gebraucht wird, dessen Sprachorgmi mangelhaft ist;
aber den Ausdi-uck , schweigend" betrifft, so könnte man Gott
nennen. wiMin man sich im Arabi.sihen derjenigen Worte bedieil
welche nur nin Nit-htsprechen trotz des Vermögens zu Sprech^
bedeuten, es könnten aber nicht diejenigen Worte gehnmcht we
11 T>A die Doutiinp; von ij^flif fj^\ -yo vun Ref. dnrch kclu Analog
go»tfitxt m-erdci» kitnn. so tniLss er es den FnchmKnnern Öbcrliisspu, die
l|jajf(kpit dicAcr sriner I>eutnnR xii prüfen , dio sich ihm kos dem Zasamtn«
banffo mit Nothwoadigkcit z\i cfKchon schien. Uinuigefochten dAgegeu diirfl« (
Vtfiaaaan richtjgu Aiutlegung von j,A^iwkäjJ| Jt LL>j^i bleiben, sowi«
l^f Ausdehnuiii; dm !3ii Muf idlo Fitllo. in denon 8mi^a fciiXÜiigt w»r, A»>
drücke, wie ^r''\Dnil zu Qbenctxflo«
Bihliofff>aph uich6
219
eiche im Arabischen ein Kuben des SprAfhorguns bedeuten, weil
fn ' n ßpratliurgan biit , das inhon müsste oder krmnte. Im
|ii Mt'n dftgegpu worden AusdräcTio, wie Sihwfijjieii :iiir Gott
Mojfen. wie Jes. 42, 14, Ps. 83, t und an viek'n Bibelstnllen sonst".
Im Anhange zur Darstellung Siiiidja's erörtert der Verf. die
Frage, wiinun Siuidjn, eine polemische Natur, im E. wd. sehr weni}^
liegen den Isifim und j^epen die Kfinier polomisirt. Jii warum er
du» von Muslimou und Karäern angexrifl'ene mitl von ihm sonst i
Sit ttUer Wärme vertheidi*?i.e Riibbnnitfintlium ^fcrndf in diesf-m
ewisfter Maassen abschliessenden Buche nicht l)esoiitlHrs voilheidigl..
stallt die Vemmthung auf. Siüidja habe auf einen nuisliniischen
serkreis gerechnet und darnim nicht durch ein zu starkes Be-
nen des streng eonfessionellen Charakters seinem Buche von vorne
schaden wollen. Die muslimischen Leser sollten nicht gleich
osaen werden, sondern aus einer sachlich nihigen Darstel-
BOg das Judenthum lieb gewinnen lernen, das Jingeth eilte .luden-
bum , nicht das in llabbanitenthuni imd KarUerthum zerklüftete.
)er häusliche Streit ging ja auch die Muslimen nicht^s an. und
hm war ja auch schon in den anderen, mehr für interne Leser
^rechneten Schriften sein Genüge geworden. Ref. stimmt hierin
lit ganz mit dem Verf. überein. Doch würde ein genaueres
«ben auf diesen Punkt die für diese Besprechung gezogenen
ftzen überschreiten.
Bezüglich der Darstellung Salomon Ihn (lahirors (*S. 95 — 115)
^äre zunllchst zu bemerken , dass der Veif. mit Rpcht auch das
prühmte mnbü "^pd Ihn Gahirol's in den Kreis seiner Beti-Jich-
Bng gebogen hat, was ihn aber doch nicht hindert, zu dem
hfiesult^ite zu gelangen. Ihn Gabirol sei ein Gegner der An-
(ttlicher Eigenschaft^^n gewesen. Wenn nuj:- noch bemerkt
ifd, da.%8 es dem Verf. gflungeu ist, in einigen uitht imweseiitlichen
nkten die Unabhllngigkeit .T. G/s von Biotin niuhzuweisen. so ist
Verdienst dieser ebenso gründlichen, me knappen Darstellung
ntlich gemacht.
Mit besonderer Liebe iind Sorgfalt wurde .Tehuda Halewi, der
ftdische äazzali, dargestellt (S. 117 — 252 ind. Anhang). Auf
^nmd einer Münchner lliindschrift A&& araliisehen Originals (Copie
rs Oxforder Codex) wiir der Verf. im .Stande, fast durchweg einen
orreeten Text seiner Darstellung zu (iiiinde zu legen und in den
Anmerkungen uns den Text des Originals mitzulheilen. Wir lernen
lie wichtigen Cnpp. IV, 3. FV. 5 und andere fast vollständig \m
riginal kennen. Dass Jehuda Halewi an Gazzäll erinnere, war
Bt kein Gebeimniss; aber Jeder wird dem Verf. dafür Dank
dass er beide Männer aufs Eingehendste verglichen und die
igkeit Halewi's von (fazzal) klar ei-wiesen hat. Diese Parnl-
stellt Verf. in den Vordergrund seiner Darstellung, welche
die eigentliche Lehre Jehuda's von den gfittlichen Eigen-
und die von ihm bis ins Einzelnste ausgeführte Eintheilung
220
Bibliographische Anzeigen.
der Gott/Bsnamen in zehn AbschnittBn \ms vorfühi-t. Ref. wur
vom Verf. ersucht, die Anm. 175 auf S. 199 dahin zu berichtige
duss die Correctur jUX» für »iz b3B des Originals üHprfltisfdg ig
und dass demnach au(!h iin Texte das Wort ,vnllf(ndet.e" geatricha
werden mnss. In der llebersf^t'/rung Tmi Tibhon's (ed. d Cassel
S. 310) braucht man bloss mit b?iE3 bsuj Kirr iCK einen neuen
Satz boginnen 7M lassen, und sie deckt sich 7.jemlii,'b gut mit dem
Original. Theilwpisn prgän/end. ihfilweisfi heiirhtigend hat Ref.
Anm. 181 S. 203 und 2U4 zu bemerken, dass allerdings dip in (iazzäl
CIT'r'rt '':tnä vorgetragen*' Ansirht über die Prophetie die eigefl
lieh philosophische, die des Ihn Sinä ist, wie Ref. sieh bei
Oui-schsiuhl df*s Manuscripts der k. RofbibliotJiek in Wien gleich-
falls überzeugt hat. ATier. wie der Verf. schon bemerkt, scheino^B
siloimtliche dort vnrgeti'agene metApbysisehe Ijühren die Ansicht^^|
der Philosophen zu entli alten. Ebnnso befindet sich die philoso-
phische Auffassung der Prophetie im Kusari V„ 12 in einem Zu-
sammenhange, der gar nicbl zweifeln Uts.st, dass nicht eigene, son-
dern fremde Lehren vorcjetragen werden. Dagegen ist es dem
Verf. nicht gelungen, bei (iazzäli oder bei Jeh. Halewi selbst eine
l'arallele dafür zu erbringen, dass mitten in der Darstellung di^J
eigenen Ansicht, welche der philosopischen ganz ent.gegengese1|^|
ist; nun doch der Zweifel an der Alleiiigilltigkeit der eigenen
Lehre oder die Venuuthuug ausgesprochen wird , beide könnteu
am Ende doch gar identisch sein, wie das KiLsari IV, 3 (S. 3I||^|
bei ('a.s.sel in den Worten: nm^rt HDn artn C^r^m i^n"« -sOCbH
""bsüjn nsn 'Cj^aa^a nirn geschehen ist. Ref. hat sich dieses Za-
gesülndniss Jehuda Halewi's an die Philosophen, dass nJLmlich m()g-
licher Weise sein ^inneres Augp" identisch sei mit der Einbildung»*
kraft, so lange diese im Dienste der Verstandeskraft stehe, mit der
sonst schroffen Ablehnung der philosopischen Theorie bei Jeh.
Ualewi nicht zusammen zu reimen gewusst. Die Mittbeilung des
Urtextes bei Kaufmann [»^^Lijj fiir *:öDNi] hat nun allerdings ge-
zeigt, dass Ihn Tibbon nicht ganz genau übersetzt hat und
Zweifel Halewi's mehr in einer den Philosophen günstigen We
ausgesprochen hat^ als der Verf. mit dem Wort« u5^J^^ beabsifl
tigt hüben niocht.e. Jedenfalls beweist die Stelle selbst na<'h de^
Origimd, dass J. H. trotz seiner Ueberzeugung von der Richtigkeit
seiner Auffassung der Prophetie es für nöthig fand, an hervfl
ragender Stelle die entfenite Möglichkeit anzudeuten. d»vss se
Ansicht mit der philosophischen sich noch versöhnen lasse,
dass der mehr zu den Phüosophen hinneigende Ihn Tibbon die
(relegenheit wahrnahm, um durch ein geschickt gewähltes Wort
eine noch gi'össoro Annäherung anzudeuten. — Ein Anha
sucht 2u bo weisen, dass Abrahiun Ihn Daud bei Abfassung sein
DibUographiseht Anzeigen,
221
nxn n:ittK den Kusari gekannt und benutzt habe. Dieser Nach-
^Weu kommt zur gelt'gontii Z«it, da tnn neuoror Beai'boiter dieses
ITerices, Herr Dr. Gttttmauu (Fnmkel -Grätx'siibe Msch, 1877,
[8. 461 tt. ff.) eine solche Abhängigkeit nicht zugeben will.
S. 255 — 337 machen uns mit einem bisher nur wenig be-
flcaonten jüdischen ReligionsphiJosophen, Josef Ibn-Zaddik be-
* 'könnt. Mehr, als irgend ein jüdischer Eeligionsphilosoph, fand J. Z.
sich bewogen, gegen die karäisch-mutazilitischen ADsichten vom
philosophischen Standpunkte aus anzukllmpfen. Die Ättributenlehre
I Josef al-Basir's in seinem Compendium te nn-'DniQ wird von J. Z.
] «ingehend widerlegt. Gege»über früheren Inlhumem bemerkt
Tert (S. 336): „Ein oberfillchlicher Bück avd sein [J. Z.'s] Werk
Verschafft die üeberzeugung, dass die reinste Auffassung von Gott
darin waltet und schon der Versuch des Kalüni , Wesensattribute
1 Gottes aufzustellen, als lääterlicher Antkropomorphismus nieder-
geschlagen wird*.
S. 341 — 360 beschäftigen sieh mit der Attributenlehre Abra-
ham Ihn Daud's. Während dieser sonst, wie der Zeit, also auch
der philosophischen Anschauung nach dem Maimüni offenkundig am
I nächsten steht, erscheint seine Attributeulebre anfangs sogar als
»in Rückschritt gegenüber Josef Ibn Zaddik. Aber diys scheint
bloss so. ,In Wahrheit ist aber in ihr [der Dai'stellung A. T. D.'s]
L ebenso nur der peripatetische Charakter ihres Urhebers ausgeprägt,
wie bei Ibn Zaddik der neuplatonisrhe. Wie naclimals Ibn Iloschd
' die im Koran ausdiücklith genannten Attribute vor der Veniunft
' zu rechtfertigen untomommen bat, ohne über die tieferen damit
zusammenhangenden Fragen sich den durchaus negativen Ergeb-
en seiner eigenen Speculation gemäss auszusprechen, so hat
L D. , der treue AnhJlnger Ibn Sina'.s, die dem fronunen
"Denken gelituügen Eigenschaften Gottes einer besonderen Be-
sprechung ohne tiefere und eingehendere Erörterung üwai* ge-
würdigt^ aber über ihre Bedeutung füi- die Erkenntniss des gött-
lichim Wesens keineswegs einer Täuschung sich hingegeben." {ß. 3ö0).
Wie die jüd. Religionsphilosophie des Mittelalters in der Mai-
mttni's ppfelt, so bildet selbstverständlich auch bei unserem Autor
die Darstellung der Attribute nlehie Mainmni's den Gipfelpunkt
des ganzen Werkes.
Vorzügliche Register und Verzeichnisse der besprochenen arabi-
fichen und hebräischen Ausdiiicke erloichteni die Benutzung sein-
wesentlieh. Die schöne Ausstattung rechtfertigt den wohl begründeten
Baf der Verlagsbuchhandlung.
Berlin. Dr. Frankl.
222
Bfftliograpküehe AnzeiQm.
vjrn-
L. Gaufier, ad-dourra nl-fdMtra, la perle pricü
Ghazdii. Genfeve-Bale-Lyon 18 70. 8. XVI. 90 und U,l
Die laerkwürdigsten ScLöpfungen des GUubens, b
weise AbHrglaubftis sind in d<jn moisteii Religionen die Vorst«lItiiigen
von dijm Lebutv uiuli dem Tode und ihre Kemituiss ist für dii?
Kultiirgest-bieUie der YöJkAr um sü Uüthwendig<'r, als sie von wirk-
saroMt*m Einfluss auf dii^ Leben /u sein |jflegeu. So ganz beson«
auch bei den Bekennern des Isläni. Von den alten Arabern glaa'
zwar einige wenige iui die A u ferst ehuiig, aber im Ganzen
Grossen hat den Ufduinen das Jenseit.s nicht viel Kopfzerbrechens
genmcht Der Islatn brachte imt«r die bekelii"t<?n Ai'aber ganz
neue Vorütellungen, die sieb wohi alle auf jüdi.sche und porsiscl
Idden^ letztero wahrscheiiiliLh auch mit Durchgang durch jü(
Vermittlung, zurückführen lassen. Leut*, wie Ka'h*al>a^'
haben bei diesen üeberLiaguugi'n wesentlichen Einfluss gi
Nicht sogleich tUsste ein festes System diese Ideen Kusanitm
mehrere Jabrhtiaderte bf kämpften sich eine freiere, geistigere
üchauung, z. B. die der Mu'taziliten, und die materialisti^ebei'^
der Oiihodoxie, bis let-ztere mit ihrer Ansicht von Auferst^h
dps Leibes ujid jüngstem Geiicht siegt,e und etwa mit dem elf
.Jahrhundert unserer Zeitrechnung das immer mehr st-eigende Uebi
gewicht in sdJen Lilndfiii des Iiilum gewann.
Ken* Prüf tlautier giebt uns in seinem Werke ein Comi:
dium muhammadani.scher Eschatologie aus der Feder Gaz;
(1058 — 1111), eines der eintlussreichsten Theologen, der dasse'
Thema schon ausführlicher in seinem IVJa al-'ulüm behandelt hal
Diesen Abriss hatte öazali nach des Herausgebers gewiss richtig
.'Vnsicht als Erbauungsbuch geschrieben; offenbar ist er auch
benutzt und copirt worden uiid daher die zahlreichen kleineu
weichungen im Tpxt, wie sie die Handschriften bieten. Acht
selben staixden dem Herausgeber zu Gebote und t^r bat duri
mit kritischem VerstÄndniss einen guten Text hergestellt; viellei
hiitte den Handschriften B und (i hier und da mehr Einiluss
die definitive Constituirung de.s Textes gegeben werden aoUan.
Ueberall bekundet sich der Herausgeber als trntHicher Kenner
Arabischen, sorgfältig bis ins Einzelste und Kleinste: etwas m^
Vocalisation hiitte das Lesen noch mehr erleiclitert. Beweist eini
8e,its die Textherstellung durchgehends genaues Verständniss ,
thut dies w^itwr noch eine gute Uebersetzung . die den d«*« A
bischen Unkundigen sein- willkommen sein wird.
Nur an wenigen Stellen möcht* Referent Aenderuiigen vi
schlagen: Text 8. 5, 10 1. wie 10. 10 vij^^; 22 Amn. h
Ji»^ gemeint; 33, 1 würde ich wie 83, 9 und 87, 1. 15
Bifjliogmphisehe Anseigen.
223
und
O^
überall sinnlich fiissen luul nnclilher lieber
J^ lesen. 88, 2 1. sJ]^]^ und 102, 6 schrieb OJaxäli schwerlich
das Yulgüre ^wyö.^Üt. — In dor Uebersetaung 12, 5 (zu 14, 7)
imnl^ »se fleehirent" die 7. Conjugation fordern; die 8. kann nur
Jl traverse' bt-issen. ^ 12, 4 v. u. l. Nieht diis wtir es, was mir als
Traditjon von Dir er/äblt wurde, einfacher Negativsatz. — Im
Text 21, 1 wird min tilkji'i sadrihi, lokal gefasst, die Stelle be-
[teii'hnen, au der das Bahrtuch sich bewegte? und danach Uebers.
13 zu ändern sein. — Text 32, 4 ist mh hawa etc. Relativ-
iti za kuläiniu und üebers. 27, 2 v. u. zu setzen : Sie unt«r-
ielton sich über mir (nicht über mich) mit Reden, die reiner Un-
:&abe *waren. — Uebers. 30, 4 und 40, 3 v, u, würde mir als
Be<i»'Utung von sa'kah Lane's ,the blast of tbe born on ibe day
|of resurrection* besser gefallen. - 33, 12 wobl: Illusion im Verein
iH. (bogleitet von) CJenuss und 33,15 ab/utheilen: morts. Quand
u dispani, il y en a etc. — Text 45, 7 beisst: Und es wider-
|ipricht dieser Tradition nach tinserer Annahme nicht, dass etc. —
•33,2 kann nur heisstm: Denn seine Fürbitte wurde al.s Ver-
ittlung für sein Volk {wie ein Schatz) aufgespart, obgleich etc. —
Tcrt 86, 4 heisst j^^jcfu leprosus und ^^ begrüssen, im Hiune
f^^/i.^'j Zeile 9 und 13; di«' IV. Form heissi wiederbeleben,
wonach auch Uebers. 72 Amn. 5 ku ilnderii ist. — 89,11 ist
^gewiss Abi al-^rrati zu lesen und danui-h /u übersetzen. — 94, 9
itsaen die letzten Wörter: und in Schutz nehmen der durch Un-
recht OekrÄnkten. — Ob Uebei-setzung 84, 3 ein Buehtitnl gemeint
lut, bezweifelt Keferent, wie an andern Jibnliubeu Stellen; jeden-
I&IIh sollte 84, 1 fj und 85, 5 v. u. nur „richtige, gültige Tradition",
Blüht i>i\\}\\\ fttehon, —
Nochmjil.s begrü,s.sf^n wir die vortreffliche Arbeit, die auch
erbeb schön ausgestattet ist, auf das LebhaftestH imd hotien,
er Verfasser werde uns bald nun auch über die Quellen der ein-
einen Vorstellnngeii nllhere Auskunft bringen.
11. Thorbecke.
225
Zu Rückerts Grammatik, Poetik mid Rhetorik
der Perser.
Von
Prof. H. L. Flelgeher. >)
II.
Einzelne Berichtigungen.
») A^oränderung und Wiederherstellung von Conso-
nanten und ganzen Wörtern.
S. 2 Z. 9 ,jj« sehr. ^; Uebersetzung S. 3 Z. 7 und 8
Jetien deiner Feinde aber ^ den es beiriffl^ dessen Leben ist
<^ Vernichtung geuoeiht" sehr. Und wenn dein Feind auch
^^^ aufgreift (d. h. welche Zahlen aber auch immer dein Feind
'^fg^eift), sein Leben u. s. w.
S. 9 Anm. 3 Z. 6 und 9 „iX^'' und »J^^s^ii'' sehr, jc^
und sX^,
S. 10 Z. 7 nJ^" sehr. jjii^. Z. 9 „Dhät" sehr. Dhäl.
S. 12 Anm. 1 Z. 2 ^^j.^!" sehr. -?üJI (oder^\jJ|),
wie S. 118 drittl. Z.
S. 14 Z. 12 ,^^3»" sehr. Li^ ohne Sukün des in der
Aussprache verschwindenden Wftw, wie S. 28 Z. 7.
l) S. don vorigen Hand, S. öCJ — 581. Zur VormoidunR eines besondern
VencichnisHes von Sclireibor und Drockfehleni habe ich auch diese, insoweit
»ie nicht »chon vom Herrn Herausgeber selbst 8. XVII— XX berichtigt sind,
|«börig«n Ortes dieser zweiten Abtlieilung eingefügt.
Bd. XXXIl. 10
230 FUiitchcr, tu Rückerts OrmnuMtik, Poetik ». Rhetorik d. Perser.
nach alt«r Ueberlieferung von allen Koranleseni allein ftnerlcunnt«_
Forni: s. Mutoal 8. ni Z. 4.
S. 267 Z. 3 V. u. „si^^" sehr. *xo^.
S. 298 Z. 12 ,^!i' sehr, ^lit, wie S. 211 Z. 3 v. u.; ZT
,«1»/* rftfiVie iSondergleichketl legen ihr Glatibenft/jekenntntss ah
Feinde* sehr, deine Sondergitsickkeit gestehen {selbst) die Feini
zu. i. ^^b Jjl, pers. j J' .1 Jt j^iA^o , einer Sache gestand!
sein, ist nicht, nach Amn. 2, gleichbedeutend mit t --iJl . j,
pers. j.i ^Ju ^. e5jA^, ^^'^ß Sache bestätigen. ^Olatätens-
heJcenntnisa'' ist eine besondere Art des \j\^ aber keineswegs
seine ausschliessliche Bedeutung. Und so ww auch S. 212 Z. 4
zu übersetzen : deine Schönheit haben Sonne und Mond ein-
(jestanden.
S. 303 Z. 7 ,_J^JJ'*' sehr. J ajJ^, so dass Ji^ fcuchj^l
nass, von )L*«-w«, "lache, regipi-t wird; 6. 304 Z. 5 ,So verlösche
ihn (den I Jauch) wie eine Kerze durch eine Thränenioeüe'^' sehr.
So mache sie {die Lippe) gleich der Kerze dtircßi Thränen wieder
feucfti. Die hronnendo Kei*ze , weint" und feuchtet durch ihre
herabfliesseuden «ThtTiiifii" immer wieder sich selbst sm. Hierdurch
fallen Anm. 1 und 2 hinweg.
8. 314 Z. 9 V, u. . j>*~^ • * sehr. Jj3- jt als Anfang des Na
Satzes, wie auch vorl. Z. ncliti}^' ^sie selbst''.
S. 339 Z. ö ^^^yjS" sehr. ^^Zji ,
S. 340 Z. 2 ^OjLs'* sehr, p^b: Z. <; ,/>« uon Liebe*
leer von Liebe oder, mit Schüler, liebeleer.
S. 341 Z. 9 .y.:!.^* sehr. c>-i^'; Z. 12 „t/o* <7/iZ<
sehr, der Thr<m, Gegensatz zu \^ ^der GaUfen"; — der Th
die Jiohe Stelle" des (tpprieseneu, der Galgen die seines Gegneq
S. 344 Anm. 2. Die Verwandlung des ungefügen ..L
^^jj^tüL^i*^ wilrdö nicht nur den Fonn-. sondern auch den Sin
parallelisiiius der beiden Vei-shJllfton zei-stören. Das .büL«.
(Jothaer Hdschi*. ist cßtschicnlfn richtig. Die Aufl(.»sung der bei^
FlrUcher^ an lUckcrts Grammatik, Poetil' n. Rhetorik d. Perser. 231
klTischen Nominidsätze (s. den vorij^'Bü Bmid S. 564 mid 5G5)
VerbailÄatze ist: c>w*oLM«»t ^^Uät jj s-idxl öliJimJ» tS ^J\ und
••j^b; ^Uit jj Oy>. ^LjuO-sx iS ^J^. — 8. 345 Z. G nnd 7
du , oon dessen Huld versorgt wird der Wohhtand des
HimmeU und von dessen Fäüe unterstützt wird das Wohltkun
der ^iV/* sehr. O du, von dessen Güte die hivnnlischen Glücks-
gaben als Gewinn erfieht und von dessen Freigebigkeit die Huld-
geaekenke des Schicksals als Anleihe erbeten werden. Dor Vers
mthmt tlie acht asiatische Schiueichelei , der freigebige Fürst soi
^m die Stelle des Hininiels und des .Schicksjüs getreten luid iiuin
ende sich daher niit Wünschen und Bitten nicht mehr an Jene
crij-dischen Milchte, sondeni au ihren ÖteUverireter auf Erden.
8. 347 Aniu. 1 Z. 4 ^o-^J ' sehr. OJÜ'.
8. 348 Z. 8 „.-jlJu" sehr, mit dem UiHext (Aniii. 1) ^tJu,
|I«chgültig üb NJüTyi ^IwXj, oder nJÜI] ^IJu; S. 350 Z. 10 und 11
tWiate, Vortag ist verborgen wie ^Ankd^ darum toeil übrig ist
' Xieniatuf, der den Humdj vom Geier unterscheidet'' sehr. Geistes- \
üchthum halte verborgen loie die 'Ankd, weil es Niemand mehr
't, der den Paradiesvogel vom flültnei-geier zu unterscheiden
jL> tiJid oU>j — Rückert bior ^Geier". 8. IH 1. Z.
ht oder Weihe", S. 19 Z. i> Mabiclu^ — ist nm* Weihe,
inei'geier, milvus (frunz. oiilan), in den Originalwörterbücbera
irrklärt durch die Synonymen ^: und ^UhJLc., v'j-J^, »jcoU. »IAs^,
geiueinspiiichlich j)ij|(A>. Die 8aj?e von dein jedes halbe oder
ganze Jahr wechselnden Qesclilechte des Weihe. S. 19 Z. 4, richUg
aU-rsetzi ebendua. Anra. 2, steht im %^\j>- ^-»^^ (Tebrtz, J. d. H.
1260, lithogr.) unter J^-Ji*, bei I^azwlnl, I. S. f|. Z. 3 und 4 unter
»!0i.5»". T^ie 'Ankä ist d<^r tu)ic>lhaftp Vof^el, vnn dem es hoisst:
.^n-,*^ «'«^^^^ f>^^ "^y^y* ,dein Namen muh duseiend, dem Körper
f<l«T Wirklii-hkoil) nach nichtseiend'. Der Humäi oder Paradies-
vogel »tollt den selbstsUlndiKen schöpferischen Geist, der Hühner-
geier d<w< imitutonim servum poens und die gemeinen Gedunken-
iliebe Tur.
8. 863 Z. 16 ,.0" sehr. J^ zosammengezogon aus :1 »S\
denn so ial das S in lilv zu lesen. Z. 19 ^s^rach bei sich
li
232 FUUcher^ »u Rüchertu Grammatik^ Poetik u. Rhetorik d. Perger.
selbst: Sei auf der Hut" sehr, sprach: Sei vor dir selbst
der Hut.
S. 362 Z. 13 /xJLp" sehr. xlj<vi", Begrüssang, \i
von L**-.
S. 378 Z. 1 und S. 370 Z- 3 „^ JjJ" sehr. ^Ij, Inf. von
in Verbindung mit dem die Conjunction ^ vertretenden kurzen
S. 392 Z. 3 , j,i " sehr, mit Rückert o J ; denn jj .JLjt^ bedeute
nicht er machte bekannt, sondeni er erkannte, jirab. Ix^T
die Beziehung aul' das Vorhergehende als Object ist selbstverstÄnd-
lieh. Wie hätte übrigens JCjJJT, ward, in jj»' verkürzt werd
können? Zum Ausdnicke dieses Begrift'es durch ein einsylbi|
Wort hätte der Dichter c><-ii' geschrieben.
b) Veränderung von Vocalen und Lesezeichen.
8. 22 Z. 6 ,osiL^* sehr. c>ülj\^', wie S. HO Z. 4.
S. 29 Z. 4 V. u, ,t*^*-->r' ^*^^^' f'^*-*^^ ^' ^' "^'^ Anni.
S. 46 Z. 2 V. u., S. 18Ü ;Vnm. 2, S. 207 Anm. 3. Wie dioa*
Stellen zeigen, ist .>JUo, PistaKio, erst nach einigem Schwanken
zu gebührender Anerkennung gelangt. Pie persische AussprAollH
mit i in der ersten Sylbe und zugleich die allere Form eS-«— ^j
sind erhalten in ninraxii, Ttiaraxiov, pistacium u- s. w.,
letztere auch in dem arab. sJLLmi^ mit Vei-wandlung des i in
daneben mit Vocftlassimilaüou Oi-iUo; s. Mu^ilt al-Mulil| u. d. W
■_fl,'n',-n-« S. 11.r. Ebensowenig aber wie fiüUo ist t» ;',^,
f&ÄiMO (S. 30 Anni. 1) zulässig; denn das tcrtium conipanitio
ist die der rist4«tie und der Cypresso gemeinschaftliche fi-is
grüne Farbe (s, JtX^^ pistaxiengrün, iL al-M. a, a. O.K
wegen deren die Cjpresse hier auf die Pistazie eifersüchtig
3, 30 1. Z. „Tachallüt^- sehr. Tachullus '^jJLki';,
I Gramtfiatik, PuetiX- u. Rhetonk d. Perser. 233
S. 31 Z. 17 , ^ju" sehr. j,jj.
8. 47 Z. H, S. 50 Z. 11 und aji andern Stellen .^JlS'
Z. 50 S. 15 „nJU^Lj^^x" sehr. nJUjlsa^ oder vielmehi*. da hier
klein (inmd für die Femininform vorhanden ist, Jw*:ls\^, als
Inöglich oder wahrscheinlich gedacht.
S. Ol Z. 2 ^^'* sehr. ^. — Z. H) und 12 ,J^iiili*
^tkjjmA ; 8. meine Beilr. z. arab. Sprauhkunde, 2. Stück vom
X 1864, S. 286—288.
0, 56 Anm. 1 Z. 6 ,9:^:>. J" sehr, Hjy>^t.
S. 59 Z. 9 und S. 77 Z. 2 .,^:i>Ä.U" si-hr. ,41ä>^, n. act.,
[weht n. speciei von -3J». Ebenso S. 90 Z. 17, S. IG9 Z. 17
önd 8. 170 Z. 2 und 3
ihr.
"^r
n. uct. von
^yy
rejrtag unrichtig Xje , wjis n. vicis ist. Beide Infinitive haben
jAwin concrete Bedeutimg gewonnen, und hIo türkisrhe Eigennamen,
[MitHjat und Rif'at, sind sie in neuster Zeit allbekannt geworden,
S. 60 Z. 10 nJ^JüL" sehr. JUjJm.
8,70 Z. 1 fl^^JL." sehr. wJL**, wie ital. r o b a , vom deutsehen
[^Boab. Die Kleider heissen so als wirklicher oder möglicher
istand de& wüL*-, spoliare, cxvXn)tivi s. Kiizwlni, 11,
fff Z. 6 V. u. — Büslong und Waffen sind tlieils, wie in der
pHen nngefiihrten Stelle, mit daranter begriffen, theils nicht, wie
unserer iStelle, wo «.^L« noch besonders dabei steht, — Z. 3
i«^' sehr. Jc>V>. - Z. 13 ^^t^" eig. n. vicis, einmaliges
^chlnc k 0 n , dann allerdings luich coucret e i n in a 1 i g o r S c h l u c k ;
über, in Verbindung nvit ->u , ist zur Vermeidung eines Pleo-
ik£..> ZU schreiben.
8. 78 Z. 19 , S h e r f - sehr. S h e r e 1" { j J;) .
». 79 Z. a .^U ^li" sehr. ^U ^U .
234 Flascher, su Rüehert» Grammatik, Poetik u. Rhetorik d. Baraer.
S. 83 Z. 20 nfj^" und S. 124 Z. 1 nijJjSj' sehr. ^^Ijdj
und j^^tJü.j, wie 8. 287 Anm. 1 Z. 2.
S. 97 Z. 10 flOder wohl richtiger ^^ja" sehr, allein richtig
^•i^jA] ebenso S. 129 Z. 2.
S. 100 Z. 8 V. u. ,j^iai^'' und S. 101 Z. 15 •yJuÄi*' sehr.
yAsajL^ und ys^Ui*.
S. 101 Z. 17 ^j^i" sehr. j^j. — Z. 18 ,«5JLi* sehr. «5ÜU.
S. 102 Z. 3 und S. 389 Z. 10 ,^^^a;-J»"' sehr. QjvJi-, PI. von
idJ.; s. ZDMG Bd. XV, S. 386 und 387. Dagegen S. 102 Z. 4
^^^jAJL^" sehr, ^^jiv^, Adj. von J^^; S. 103 Z. 5 ,e£i« i^tbe o/«
cToAre" sehr. </i6 scharfe Spitze. Hierdurch föUt Anm. 5 hin-
weg. — Z. 7 ^vi^^lLä" sehr. c>^jaä; S. 103 Z. 8 ,«u>ci Tropfen,
herzberückend'' sehr, «wci herzberUckende Regionen, wie sonst
^..Lb, zwei Wohnorte, d. h. dieses und jenes Leben. ^Zwei
Tropfen!" könnte nur ^j3& y^ heissen, da Ja& SingularcoUectiv ist.
S. 110 Z. 17 ^^li'" sehr. ^^ Z. 18 ^^.jJüUo" sehr. ^.^JüU.
S. 116 Z. 9 ,/ ^Ü*" sehr. (jÜ-.
.8. 118 Z. 1 ,«^5'' sehr. ,ii^.
8. 119 Z. 20 ^^^o^jLu" sehr. ^^o^^Lo.
S. 123 Z. 15 vo^*^'" sehr. u>4*^.
S. 128 Z. 13 Sj'i sehr, j^^,
S. 153 Z. 4 V. u. .j,^ (vor yi) sehr. ,Uo.
8. 160 Z. 1 .^^^'' sehr. j^^^^^.
8. 165 Z. 6 -^iJc>'' sehr. ^Jc>.
8. 167 Anm. 1 Z. 2 ,vjül-*" ist im Gegentheil das Richtige.
in der Bedeutung sieh zugesellend, als Ciefälnto un-
schliessend, weil jeder Vers dem Siime nach sich jedem undeni
FleUcher, m Rückertu Grammatik, Poetik u. Rhetorik d. Pertter. 235
kommt als
anreihen kann. — Anm, 2. Weder
C5j*^ noch ^jxA
Eigenname vor. Das Richtige ist ^jr;*^; s. S. 290 Anm. 2.
S. 173 Z. 18 ^^SJJ"^" sehr. ^yClfU:^.
S. 174 Z. 10 „^^^ sehr. 0!.^=^; Z. 18 und 19 ^An der
Sfi/e der dauernden Lust der Liebe (oder riatli iVnm. 3 ,,der
Lust eines m der Liebe Beständüjen"} ist das ewiife Paradies
ein gtrivgfügigcs IjOok" sehr. Neben (in Vergleich mit) dem steten
Wonnegeitusse deines Liebhabers ist das etoige Paradies ein
geringzuachfeiides Ölüek. j^jjiut, j^^ ist der koranische Ausdruck
(Sur. 9 V. 21) von der ewigen Paradieseswonne, im Gegensatze zu
4,*A/« wtjtc (Sur. 39 V. 41J, der ewigen Höllenpein. Ebenso wie
hier ist -^^ .J S. 224 vorl. Z. gebraucht und S. 225 Z. 4 sinn-
gomSM Übersetzt. — , y^^Ji^'" sehr.
S. 184 vorl. Z. ,v_;|jw£." schi*. vJtJ^x^.
S. 203 Z. 4 „.,blAi ji* sehr. ^.jiJ'^-iü ji, *l'e Träposition
^ ihrem Ursprünge gemäss noch als Substantiv behandelt, daher
mit dem dichterisch verlängerten i der Genetivanziehung (s. meine
- * o -
pers. Gramm. 2. Aufl. S. 81 Anm. 2), und ^.,fjj^ synkopirt ans
..b-2=ü, PI. von j,u5^_i, Verständiger, Kluger, Gegentheil
▼on K>.^lu Verstandloser, Dummer. Die von Rückert an-
•« _ ••• '
- -• • -
nommeue Zuaammenziehung aus . .ü . j-^ , R sl u e h e r p fa im e , ist
unmöglich; überdies wird Moschus, um zu duften, nicltt auf Kohlen
gele^. — Z. 9 und 10 ^Ilasf. du nicht gehört^ dass GrriwJi des
Weins und Getttch deft Moschus auf der Räucherjifanne schwer
jI^ zu verbergen'i" sulir. Du hast wohl schon gehört, dass
"^ein- und Moschusduft vor Idugeii Leuten sc/ttrer zu ver-
bergen ist.
S. 203 vorl. Z. ,^^-l3» sehr. ^j;^iLL , von bLb, ^Jl> , (mit
' bestrichen.
8. 204 Z. 8 «sjüj- sehr. HJÜ3, wie S. 54 Z. 14.
23Ö Fia'ifcher, su Rückcrt» OrammaUk, Poetik u. Riielurik d. Ptrstr.
8. 205 Z. 7 ,.,,_*_^- sehr. ^.^-*— ., wie 8. 98 Z. 3 lu
S. 211 Z. 7.
S. 214 Z. 8 und S. 313 Z. 2 n\^uLi." sehr. \^vic.
S. 218 Z. 18 -^JJ" sehr. »jjj". Dass ^J J» wegen des Reir
auf ^sjjü hier gegen den feststehenden .SprHi'hgebruuch (vgl. S. 21
vorl. Z. und arab. ^>J^1. -j-j'i, -r-J\ li«'^'^- ^^"'i??' syr. )L^J
^j auszusprechen sei (Z. 21 und 22), ist derselbe Fehlschluss
S. 217 Z. 2 und 3; s. dagegen Anm. 1 auf derselben Seite.
S. 227 Z. 13 n^r^A'^'' sehr. ^^^i. Z. 14 ,o3^/ sehr. o3^^.
S. 233 Z. « V. u. Jfut'/ief/ir'- sehr. MuÜieffcr (jiläy«, dej
Siegbegubte).
S. 235 l. Z. ,i^' sehr.
jf-
S. 236 Z. 8 ,..>^A3fi/9*' sehr. «^^üoJU; denn ^Li^ ist nieht ein
dem jMoä* beigeordnotes und durch jäl i;{iiiet damit verbundeaes^
Relativadjectiv von Lj.j», sondern dieses Substantiv selbst mit da
Einheits-l. als Gegensatz zu dem für die zweite Singularperson ^|
Präsens von ^pJC-«!.^ gehaltenen ^^, 8. 237 Z. 17 ^Jedea
emeelne^ mögest du mtcktfi aus tÄt« cm Meerealdeinod i/cihppe/f
sehr. Ein jeder ( Fwä) ein Slrorn, desa&n ISinngehalt ein Doppd-
vxeer ('wörtlieh : «Vi Meer ttoeimal) ist. ^« •, hilngl von j^Asito
8. 245 Z. 9 .jv^^jjjb' sehr. xiljUü.
8. 248 Z. 5 ^♦>-/ sehr. ^^. Z. IB ,,'^\-jy ') sehr, ^«üä
Z. 20 , ^'' sehr. _j.
S. 249 Z. 16 ^f^rfJ^' sehr. rfoJ^ 2- 25 ,c>^.s=U9' uiitich
turcisirende Form statt v;>%ajs\^.
1) N«ch 8- XIX Z 8 V u.
Fkitc74er, tu liilclerU Grammatik, PaehTc u. Rhetorik d. Peraer. 237
S. 251 Z. 12 .^^X>u* JL-^" sehr, ^jj^uö» i3UÖ.
S. 262 Z. 2 , jt»«'* srhr. jjl^^ durcli , mit, .^- zur Geiiptiv-
eiebmig von jj.. verbunden; Z. 8 ^Z>ct' Verehrte^ der ischmuck
ÖoUesboten" sehr. /?«• Verherrlicher und Schrnnek der OaUen-
( GoUgesnn dien ) .
S. 266 Z. 9 .Mcih t^'shun*' sehr. Mohteshem (*^ij:.s=u.
Verehrte. Ehrvdirdigej. Z. 15 und 17, und S. 267 Z. 7 v. u.
lewwÄb*- sehr. NuwwAb, v«^!»_J, Vi e estatthalter, nach
ersischer und türkischer Weise Plui-alfonu statt, des Singulars
8. 20 7 1. Z. y^^^ sehr. ^•,U:>, PI. von xli^. — Anm. I.
Ilickert's xheMdi mit ji\T izüfet. ist richtig; denn Substantiv- und
Idjettivbeiordnunj^ werden beide wie üenet.ivnnziehung behandelt,
irie 8. 307 Z. 3 V. u.
S. 269 Z. 2 , ^xiJ " rein persisch ^^-i^ , a-her , jciJ "
hrieb mir Hen* Prof. Pertsch «wird als speciell indische Ans-
prache gestattet; s. Vullers. Icli htibß deslialb dit» Hüi'knrt'Hchu
Jireibung beibehalten". 8|iäter fand ich selbst hu Farhaiig i
sbidi. Calc. 1875, Bd. 11 S. 164 Z. 1 und 2: ^NJCäiu Jj:^
-i^.j»jJi-« ^LS ^*«Ju\:^Ji! kLjJl^, Dastu die Bemerkung, auch
einem Gediclite Ni?inil's scheine sieh die Aussprache ^^^^
o
ergeben, da es dort auf Js^LiJ gereimt sei, doch wahracbeinlich
en nur des Reimes wegen ( — und auch dies nicht eüamal noth-
etidig; 8. oben die Anni. ra Ö. 218 Z. 18 — ).
3. 271 Amn. 2 Z. 3 , ji. ».i,*" sehr. ^Ju.yi:. persisch, nicht
abisc'h; Z. 6 ,ron seiner Schönheit sehr, durch sein Schüren.
8. 280 Z. 8 .^La^" sehr. ^La» . Nueh Südi's Corainentar
GulistAn, Constantinopel J. d. H. 1249, 8. *lv Z. 7, urspi-üng-
^ijoA Partieip von >^wo, als Substantiv: einer andern
I genüberstehende Schlachtordnung; dann mit Inß-
deatUAg = ijii^AP» ui>wjL=»j Krieg und Kampf.
23)^ Ftn«ch(T, SU liüvkerU Gmminaiik, Poetik u. Wt^lorfh tl. Periu^,
S. 287 Z. 2 ,jJi^' sehr. J.*ia^.
S. 296 Z. 4 V. IL ,^»;ä>^ sehr, f^ ,
S. 303 Z. 1 1 , ^(OJ;/a» srbr. ^ ^JnJ^ .
8. 307 Z. 7 ,3^" sclir. j^, organisch und mptrisch nofl
wendigf Vf^rkürzung sUitt der contradietio in adjecto J^; s.
vorigen Band 8. 577 Z. 8—11. Von liczeichiiuiig der Kürze di
Sylbenvocals durch graphische Verdopplung des e i n f a 0]
auszusprechenden Hchlussconsonanten wie bei uns Balf
Mann, wissen die Morgenländer nichts, und wenn selbst in orie
t'ilischfn Handschriften hier und da dergleichen vorkommt, so ge
hörl dies zu dt^rselben durch angebliches etymologisches odtir
exegetisches Bedürfnis» nicht äu rechtfertigeuden Hiuzufiigung
gültiger Lautzeichen, nach welcher man fiTiher auch schriäb
J,ÜÜl u. s. w. 8. ZDMO Bd. XV, S. 381—383.
S. 314 Z. 2 ,^^^schr. ^.
S. 317 Z. 11 ,^^" sehr. ..cai-.
8. 326 Z. H» ,33' sclir. ^ j .
S. 337 Z. 2 und 4 ,..„ ,J^*' sehr. _1)
S. 344 Z. f. ,.,l_-,-^:>— J^' sehr. k^U^— J^.
S. 347 1. Z. ,<.,i?ür sclir. «^I^L
8. 37G Z. 17 ^jJi'li'' st'lir. Ji^^^.
8. 389 Z. 9 -^P'J^" sehr. ^"jj.
c) Aenderungen der Ueber Setzung.
8. 2 Z. 4 V. u. ^Au8 WohUhat* sehr. Dttrch die Freig
keä, nämlich die deinige. — Vorl. Z. ./cA" sehr. Auch ich.
8. 3 Z. 1 , Und habe ein Exempel av^gerechnet, da*" u. s.
sehr. Und habe in der Beckenkunst eine Regel (die Ajiweisi]
zum folgenden Rechenkunststück) aufgesteUt, die u. s. w. Ueb
xliiuto in dieser Bedeutung s. Lane.
8. 3 Z. 5 und t» ^Das Ergebniss dieser Zahl uurd. tfi^
du es empfängst^ deinem naiilrlichen Leben zu Statten komm
Fteitcher^ su RücherU Grammalih, Poetik u. Rhetorik tl. Perstr. 239
«ehr. Das Ertfebntas derjenigen Zahl^ melche du aufgreifst^ wird
jir als Kcurit deine natürliche Lehensdauer liefern.
S. 4 Z. 4 und 3 v. u. ^ein Oesäme'' sehr, die Raute.
S. kf Anni. 1 1. Z. „Jener Wind^ der., wenn er nach Indien
nmt^ als Sturjuwind fcommt" sehr. Jeher Wind, der., loenn er
Indien auftritt^ als iSturmwind auftritt.
S. 21 Z, 1 ,r/iV tn persischer Sprache das Wort führen'^
hr. die persisch sprechen; ilrnn das Wort führen ist nach
bSerem 8prachj,'el »rauche etwa.s ande/es als das all^eiuemhin reden,
irechen bedeutende ,j,Jot^ o^^^^' cigontlitdi, wie j^^^LxJ? öl*-*«,
1^, Worte hinter einander her gehen, auf einander folgen hissen.
selbe ist ^^^ÄftÜi ^^j-i=^*- 8. 389 Z. 7. wo A vor ^iiTdem arab.
:^ nicht dera ^ entspricht; S. 390 Z. 5 ,& lange man mit
^eilsgruss eu spreclten anhebt" sehr. So lange vom Heilsgrusse
Rede sein wird, d. h. für alle Zeiten. - - Die andere, wie mir
fßheint, vorzuziehende Lesart ^\JLJ't.iJj (Ahulfedne Hist. anteislam.
122 Z. 12) giebt den tSinn: „Die, welche persisch sprechen,
en 3 nicht da, wo j stehen muss*, als allgemein nega»
^iver Ausdruck der Re«/el . welche der ntlchstfolpendc Vfrs po-
_fitiv im Einzelnen ausfühil. Ausser der Dresdener Haiidsehnft,
welcher ich jene Anmerkung zur Hist. ant^islam. t^enommen
ilbe, gieht auch das türkische Burhän-i kjVt.i' S. It** und ,;>JJ>J
luyi, ed. Splieth S. \\ die letztere Lesart, daKegon HK. das
sische Burh, kat- ö- t und das neue Calcattaer Parhang i Itashidi
1 die erstere. Enwerl's Verse Anm. 2 sind eine geistreich kilhne
\uNnahme von der Regel, indem das feste arabische j des Stich-
Und Reimwurtes j>y>- die weichen persischen j der drei vorher-
benden Halbverse zu gleicher ün Veränderlichkeit zwbigt.
8. 23 Z. ii , Ferse' schi*. Fusssohlp. worau-s diu uöthigen
gen in den folgnudcn Zeilen sich von selb^it erg*.*beu.
..bU oder , uJa auch sp<=icieli Fers**, talon, ttirk. sj>^i\},
deute, Ist ein in das Zenkerscho Wörterbuch übergegangener
bum.)
S. 27 Z. ß und f> v. u. Die Üebersetzung ^Wegwünscliung*
VC/ - •
llt die zehnte Form jLx*;Cwii unter ilie IlegritFsclasso des ^.„JLL»
tufats^tü S. r. Z. 2) statt unter die der ioLo! (cbendas. Z. G).
durch ausgedrückt wiiti, daas Jemand eine Person oder Sabhe
240 Fleifcher, su RüchtrU Grammatik, Poetih u. WiHorik tfer PrrnfT.
für sich, nach seiner Erfabrang. seinem ürtlieile oder Gefühle,
und so findet, für das imd diis luisieht. Das Wort [»edeutet den
imch: etwiis Jcajij, d.h. uiivviihrsclit'inlitli. uiiLjluuldicdi, uiidenkba
finden oder dafür imselifii , und jLjuJ«:*»,! ^1^ ist dasjenige aa<
welches in einem tdliptisehen Ausi-ufunj^ssatze zwei unvereinba
Dinge oder Begriffe nach dem Gmudsatze 0 ]) p o s i t a j u x t a a^
po&ita raagis elucescunt uiit oinandor zusanuneni^tellt .
ui dem augeführtnu Vers«^: ,«?(?« m inkdr-i ^arnb l" JcJi und i
W'einti inkt}i enfsayen !
S. 29 vorl. Z. , Wenn'' sehr, seit oder seitdem , wie L» mit
folgendem Präteritum richtig übersetzt ist S. 83 Z. 2 und S. 215
Z, 18. Unzutreffende Uebersetzungen dieses U" sind femer indem
S. 204 Z. 5, bis S. 210 Z. 10. da S. 212 Z. f», a/s S. 332 Z. ^
und 8. 35B Z. 10 v. u. ~ Ij" mit folgendem Präsens: ^^^J> ^^^
soiaiiye (aU) du hallst oder haben wirat, ist 8. 13» Z. 7 ül>er-
setzt mit .wenn du hältst, und S. 300 1. Z. ^jä » .: iL ^ f '^-^l
solange ick es nicht ze:i^breche oder eerbrechen werde, mit ..u^enti
jcÄ es nicht zerbräche". — S. 105 Z. 2 bat die Auftass
der Conjunction Ij* als Prilpositiou das richtige Verst
uiss des ganzen Verses verhindert: .Wir wenden amt an Oo
um ein Trtuunbi/d deines iSchindwitsmaies, {und doch) koti
wir durch das Traumbild von dir {nur} in einen ««Wi verwirrter^
ZuMand* statt (wörtlicli): Bei Gott! Seitdem wir dtts Phc
tasiebitd deines Schönheitsmales haben , hohen wir eirieti
deine Phantasie hinaus traurigen Zustande d. h. Seitdem dl
Vonstellung von deinem SL-hiinbeitsmale in unserer Eiobildiing
lirdY bdft. sind wir in einem Zustande, dessen Traurigkeit deine
Einliildiungskrall si(di nicht vorzusteUen vemiag.
, » ) - » . ^, *
S. 36 Anni. 1. j^ n^^ c5^*r* «^, ^^ *^*'^- ^3' «^, l5^*^3^
iröhnlicb zusammengezogen in ^j-J , ^J; Jv-J^ ^ was wird
sein? was wäre es, würde es sein? ist durchgS
negative Frage im Sinne vot« : ivas wird, würde es veisrhin^
oder schaden? qu **/ aura-t-il, y auroit-il de mall Durch ein
Art von Litotes hat aber das damit gemeinte es wird^ würt
nicfits schaden (wie diese lledensart auch bei uns) den eutgege
rgesetzlen Sinn erhalten: es wird, würde i-echt gut, erwünsc
sein u. dgb. und leitet mit folgendem sf oder ^1^ S bescheidei
Vorschläge und Antrüge. Wünsche. Hitten und Aufforderungen ei)|
aucli AutTorderuiigen , die nuui gewissermassen an sich selll
nebtet; daher Meniuski's ..liheuter faciam aut exequar moiidat
in der Erkhlrung von ^^, Der hier angefübiie Vers Sa'di's
FUi^cher, tu RüclierU Cfromtiuitil; , Poetik u. Rhetorik der Perser. 241
|t Grafs Ausgabe des BosUn S. lU Z. 6. Dem Sinne nach ent-
ecbend ist dus «»rabiscbe ..\ ».^ö L«, J »,X5 U, was schadet
i*A*», <iiM« — . was würde es ihn schaden ^ wenti — , j ^
iJ 8— Xr ^ IWM Aättc es ihm geschadet , »/?e/i« — : s. Makkuri I,
tv Z. 22, S. öl Z. 5 (1. an heidmi 8tel!fln ^^ st. ^Lü),
latAnubb!, ed. Dieterici, S. Tw Z. 7, Kiiniil, ed. Wrigbt, S. Tva
11. Ihn Hl-Ath\ X, S. ir. Z. l.'j,
S. 40 Z. 10 ^heroor^ sehr. £urücA', rückwärt/i; wteilenttn }
b ,
= b = j!? = ;-^ ■
S. 41 Z. 7 ,Eni oluiueitt, ** «Ol-jL» (sLJdLj), sidir. iiutU
ein Spi^achgebraucbe : ü ü t z 1 i c h e N o t i 7. , 1 e h r r e i e b e B ti -
terknnjif, wie in:m eine lebrruit'he Öcbfift, uu livre instractif,
DD demselben Verbulsttuiinn' Ju^ \— iUJ iiümxt.
8. 41 Z. lö ^NacJU/fägel" (iiLs wörtliche üebersetsning von
Ji, = —j s_.w-i-, Fledeitnaus) sehr. Naclifßieger (d. h. in der
NttiL-ht fliegendes Thier» wie bei uns, obschon in anderer Bedeutung,
Stsc/itfaäer), Nachlgefiügel; denn der /.weite Tbeil dieser Zusammen-
lg ist nicht das Subst-antivuni ^^ Flügel, sondeni das mit
Verbalwni-zel gleichlautende einfachste concrete VerbalBomen
..jjuj, fliegen, in der Bedeutung von »Jü^; s. meine pers.
mraatik, ö. 45 Z. 1 ff.
S. 43 Z. 17 — 19 ,JLJ Jit-J, d^ Äusfeger^ Staubkehrer
Windes". Allerdings hüben die Ferrasche oder Kammerdiener
eben ihrem namengobenden Hauptgeschäfte, dem Auflegen. Kei-
> j
en, Ausklopfen u. s. w. der (jijj, Teppiche und Matten, auch
Aiislegeti mul Auskeluen der Zimmer zu besorgen; aber in
Einleitung des Uulistiui, wuher dieser Ausdruck genommen ist,
der Ostwind, 'u*>o Ju, niclit als Ausfeger oder Auskehrer,
wirklieh als alrator^ atgtxiX^q^ Teppidibreiler dargestellt;
sagt doli vtin Gütt: ^^y^i^^^y d^j^ ^ *^ ^^W** ^^^ lAI;*
J^ er hat dem Teppichbreiftr des Osiwindes (.deni Ust-
HA XXXll 16
242 Fleischer, su Jtückerl» Grammatik^ Poetik u. Rhetorik der Peraer
winde als IVppichbreiter) gehevtaen^ den smaragtlffrünen Teppi
(die Gras- und Fflanzoiidf'cke über die Erde) zu bjctten.
S. 43 Z. 22 ,0111« wirklicbe Aussage des ötcax vom ^\u
ajJI* sehr. AuLsdnick eines wirklichen oder eigentlichen Angehörig-
keitaverhlÜtJiisses des ^»Us» /u dem kA\ vJUax.
S. 44 Anm, 1 ,eine Quidificiining (mn Adjectiv) im Zu
eines Qualificirten* (als Uebersetzung von ^yoyt ^^ . .
fasst uj in ^^^-^ ^s gleichbedeutend mit y ^ arab. ^ ; aber jLd^H
ist, nach dem Kunstausdrueke, nicht ^.i? oder Kfh .^^»*ä>«, sondern
kLj f>der w vJyiÄ/o; <.^ in der Bedeutung des lu-ub. ^ in .vÄjo.
j^ fi-ÄJb, «r hat ihn durtih etwas qualificirt, d. b. es ihm i|^|
Qu!ilit5tt beigelegt Also wörtlich: Qualitii-irnng durch die B^^
jiihiiHenheit fines (andern) Qualificirten, d. h. Quulihcirtuig eines
Substantiv ums durch tjualiHcining eines diesem untergeordneten
zweiten Substantivums, k. B. j^ i^-> ^-«, aral^* *^?>J' o^^ J^j^^
oder i^^3 er*^' ^i-^' cr*^ °" ^' ^'' ^' ^^ ^^y^ ^'* *''» ^H
S. 197—201, § 330—332. Ji*^ und .^,,,^=>- suid dem Sinne
nach Qualiücimngcn von »^ und jo-^ =- own*^Äj3- ,^^j JO ^^J-
^^y»^ »-^r^ l5^' J^^-^^i ^ Verbindung mit dem von il
Qualificirten aber qualificiren sie das übcrgetirdnete j^ und J^^-
8. 44 Z. 11 ,«« schönantUtziijer Manti" sehr, rfer *cÄö
antlitziye. Mann.
S. 46 1. Z. „Habicht" sehr, i^erber, Spercier.
S. 47 Z. 19 ^Traubt'^ • ist zunächst W^c»nÄft>cÄ: in generisell
und coUectiver Bedeutiuig, und Wetnrcbeiipflanzung, Weingtirti
wie arab. ^S\ dann Wemtrauhey ebenfalls genensch und coUec
Vgl. die Berichtigung von Freytag's Angaben über * j in Juynfc
Lex. geographieum , T. VI, 8. 66. — Die Bedeutung voa
^Kleict'y ist mir unbekannt. Statt .b sehr. j.
S. 48 Z. 18 ^daa Wmiddn'' fiii- (.!y>, naher 2U best
atoUea^ feierltchea Einherschreiteii mit Hin' und Ilaieiegen
feierlich tierhafV.
8. 50 Z. 18 ,jj ^ oder ^^J.5 , ev machte", — hier aus-
schliesslich in der Bedeutunt? von würde machen ^ faceret (be-
üebungsweise auch : hätte tfemachf., würde geniacht Iiaben, fecissef,
wie S. 67 Z. l und 2), als modus Ljpotheticus, verschieden von
dem in dieser Aafzilhlang fehlenden jS -* oder ^^J J , er machte,
faciebaiy als imperfectiun historicum im Jndicativ, ^^.I^Ä*«t £ -jtoU
oder ^Lfl .3'-=*' genannt; s. S. 36 Z. 12 ff. und meine pers.
Orammatik S. 237 unter -^?uc. Ebenso ist Jcis^ »J«J oder
^ JuÄ oJ -/ 1- Z. zu übersetzen : er xo'drde gemacltt xoerden , be-
xtphungsweise : ei' würde yevnacht worden sein.
S. 54 Z. 14 ^ Lehen'' sehr. /«^enrf.
S. 68 Anm. l. aJ^ als Kunstwort der Poetik ist her-
tten von äjjcs^ äjü eine Kamelin, deren Zitzen dui'cli den
Druck des .I-as, — eines fest über Jas Euter gelegten Verbandes,
durch welchen das .Junge am Saugen verhinaert wiid, — wie
abgeschnitten (»jjj^^) sind; s. Mulilt al-Mu\iit S. xt\ Sp. 2
Z. 23, und daselbst Z. 22 die auch vom Calcuttaer Dictionary of
the technical terms S. iir gegebene bildliehe Hedeutung: äJ^.>ia!t
La-kS wvk-^^' ^ pJi, t^ine Kaside, von welcher der Dichter den
lyrisch-erutiscben Eingang gleichsam abgeschnitten, d. h. weg-
gelawen hat, womit natürlich auch der ^^^JL^J, d. h. der Ueber-
gang von dieser Einleitimg zum Lobgediehte, von selbst wegfUUt
Einr Kuslde dagegen m i t dieser Einleitung , aber ohne üfibor-
giug von ihr zum Hauptgegenstjinde, heisst v^^^ciiULi*; s. Muiiren's
Rhetorik der Aral)er S. 145 Z, 8 v. u. und das genannte Dictionary
3. H11 Z. 15: jy,«-j ,jbJLi5,ä <^p »S ^Xi-JjS \j »^Xm^j ..^.».»saXii/i
«MnVtaijab nemit man eine Ka§!de, hi der kein taljallus ist^, wahr-
scheinlich in ttlmlicber Weise, wie juX:>u von »OJil^Ui joü, her-
244 Fieiitcher, su liücKtrl^t OrammaUk, Potttlc u, Rhetorik tkr Perser.
genommen von iL^-isJüLo iiäü^ wörtlich, mit einem von Pfl
entlehnten Bilde: eine vorzeitig abgeschnittene, d. L ohne
nchtiin^ und Einübiuis,' ziint lipitfn ^eljvuncbte Kiinu'lin. Andfl
jedoch wendet d€»u Begriff" des Abschneidens in diesem Kuiistwor
der türkische ^aintls: ^u^Ua;^! in der Poetik druckt aus, dass
der Dichter den teAbtb von seiner KRs!de abschneidet {^,.
<J*s>J\ tl^
d. h. nicht damit verbindet
ohne Wctiterem zu seinem ei^'entlicheu Geffonstande, dem Lobe
zu Verherrlichenden, übergeht- I'ii.sseii(icr und j^efülliger aber
es, diesen üebergang mit ,jji.s=Ui ry^-^ '^•'^ bewirken*, d. h.
dass mau das Ende des Eingxmgs durch eine geschickte Gedtuike
Wendung /um Anfange des Lnhgedichtrs ülxTleitel.
8. <J2 Z. 22 ,in der Wuilffthrfateif. inf die Wallfahrt an
ftur Hvt Tatj um diis heilujp llotvi^ sehr, das Wa/lfakrfm
dent ileüiijfhmue (der K'a'bu) erfolifl bei Tage, und ebcjino
dein fieiiitjejt Hause lunwfiq, d. h. der Wallfahrer ist verpttichl
seinen EiuKug in Mekka ujid den gleich darauf folgenden Best
der Ka'ba bei Tage «u bewerkstelligen, und ebenso Süir
Weg/.ug.
S. 62 Z. 27 ,rft'5 Horizonte" nuch dem Texte: der Horiz<
d. h. der Erdgegenden . iusofeni jede ihren besondem Uoiizo
oder Gesichtskreis hat-,
S. 63 Z. 3 .'Ab iat dein Gebot minder als meinea ^ und so
bist du minder als ich" sehr. Dcsluilb int die Zahl deiner (d^
in dir zu ven*ichtenden) Öebete geringer (als die der meinige
xoeil du selbst geringer bist als ich. Auch S. 70 Z. 17 ist
mit xJ .^\\ gleichbedeutende si l:p6\ \\ übersetzt: ^So
statt: Desshulb xoeil oder Darum dass.
S. 66 Z. 10 ,Z?ö vom Morgenvmxd mein llaz h<iUc dein
Duft ergriffen" sehr. Da mein Herz durcJt den Aforgenwiit
Witterung von dir bekommen halte. Das freilich nicht eben za
Bild ist von der .lugd und zmiSchst von dem Jugdhunde
genommen, dem der Wind din Witteiimg des Wildes zutiihrt.
S. 70 vorl. und l. Z. (Senau uucli dem Texte (S. 68 vo
und L Z.) im Allgemeinen, ohne Beziehung auf den Prophot
^Wie es möglich sei, jetnen langen Weg — hin und zurück
machen".
S. 71 Z. 2 Unt^r ^rohen Oelüslen'' schlechthin verstehen
doch etwas Anderes als was der Dichter hier durch Js^ if''^
uud das gleichbedeutende LJ*3-L« S. 70 Z. 6 — Synkope vc
Ui»i^U. pLiXay^oXia — ausdrücken will; etwa: unlautir
FloMeharf zu Rückerts Grammatik, Poetfh u. WtHorih rier Perter. 245
WtMsenggeJifsf. Denn die schwarze (»all <* ist nach der morgen-
llndischen Tcniperainonlf^nloliro <Hp Qu<41e jfder tilürrmrissifTen, un-
jftsreffeltjiii imd :msschweif«mden IJüpsnie, — ehetisr» lpid*^ns<'.hat"l.-
lioher Li^be und Habsucht. , wie fttustischer Ginr nach höherer
Erkenntniss.
S. 71 Z. 3 ^Etwa um eine Ft'üJistiichszek*' u. s. w. Dieses
,rfliw* würde nach unserem SprachK«?'>i'aucho die Zeit-tingabe zu
einur bloss uu^'efiihreo. aDiiäberadeii nini;h<.^n, wogegen jL» in si>k'her
Verbindung, wie hinr, in) Anfange von Eralihlungen uikI hei Ein-
triÜ YOn Incidenr.punkten Js jui ^ forte ^ pur hazard, ztifälluf luv
dtrat«t , etwas breiter : forte accidä ui — , es traf sich einmal
S- 71 Z. 8 ,tn eine»- Stadt sclu\ in der Stadt ^ iiihiilirh in
welcher er wohnto.
8. 71 Z. 22 „ Vom Haupt, nahm er den Helm seines Trotzes''
üebersetziing vtni
•J^.y
.L--JI
d. h.
wGrilich: ^Aus dem Kopfe (keraus) schaffte er das Fahi-enlassen
seiner KndbestivimunQ'^ d. h. er entschlug sich der fahrlllssigen
Preisgebung des ewigen Lehens, arnb. tJi3^ ^J, gluubtt* nun
I an die vorher bezweifelte nUchtUrbf Hiinrnelfahrt drs Propheten,
nicht dui'eh hartnackigen ünglauljen die ewige Seligkeit zu
''▼©liieren.
S. 74 Z. 4 ,Äo hat es Grund*' sehr. So tri/t der Fall ein.
S. 74 Z. 5 ^Da ich l'-ein Zeichen für mich in Bereitschaft
kahe^ geiumer: Ohne ein Zeichen für mich zubereitet, zu holen.
S. 74 Z, 12 „Er machte sich an ihn, cds er ein Stückchen
/^ sehr. Er (der lose Vogel) ging ihm (dem Kurden) auf
Fuase nach, bis dieser sich an einem Orte niederlegte und
einäfMitt/. jüäl ,J*-o jJ arab. k^ j ^i^ .
S. 74 Z. 15 und IG „sah den Kürbiss, dessen Sdienkel an
den Fuss eines Mannes gebunden war'' sehr, sah den Kürbiss
> > Cr '
aw den Fuss eine^ Menschen neben ihm gebunden. ^I ^^j urab.
KäJ^^-, prUpositioneller Oiisaccusntiv mit Oenetivanziehung; s. meine
pwrsv CJraroinatik 8. 82 Z. 1-2.
S. 74 Z. 18 „in Vencirrung über mein Ding" Ji^yi" Ji jj
u»b. ^-*ei v5, ini jVJlgoineinen: über das mich AngeJiende^ meine
Angelrgenheit, d. h. hier: über meine Persönlichkeit, aber mich
ftÜist. \S und ^\ sind in solcher Verbindung oft kaum wörtlich
246 FUuchar, zu RüokerU Orammatik, PoMik u. RhHorik der Perser.
übersetzbar, mid besonders ^Dtny*^ ist viel zu concret fnr diesen
abstracten ßepriff.
S. 80 Z. 11 ,/lwi Ende seines TiscJies »md rtach Oast€S~_
weise Stier^ /'V^t A" ii. s. w. sehr. Auf seinem Tiscfte alchn
den Oasf. Rindy Fisch u. s. w., nümlich als Gerichte aufgetraga
^ j ist gewöhnlich nur ein verstärktes ^, arab. ^^ im neuer
Gebrauche auch bloss ^ als prUpositioneller OrtsaccnsÄtiv; s. mein
pers. Grammatik S. 82 vorl. und 1. Z. und vgl. S. 102 Z. 12
der Uöbersetüung S. 103 Z. 12.
S. 80 Z. 16 ,Ley«* und S. 108 Z. 6 ^Laute" sehr. Harf^
denn mit diesem europiliscben Insinimeiite hat der persische cmif
wenigstens die gi'össte Aehnliclikeit; s. die Abbildung davon in
Lann's onglischcr Ueberset/ung der Tausend und Einen Nacht,^
Bd. I 8. 228.
S. 81 Anm, 3. De Sacy's ^zu deiven Füssen*" ist
richtige Uebersetzung von ^" ^u jvji; vgl. S. 85 1. Z. mit S.
Z. 9, wo Rüfkert selbst so übers«t'/i. Mit sinngeniUsser Wo*
Stellung also ist Z. 9 zu sehreibnn; Ausser darnach, dass
fit eine Seele zu devten Füssen hiitsbeue. Vgl. den vorigen .lahr-
gang S. 564 Z. 7 Hg.; nur dass hier siali des arab. Jü diis per
^^OuLÜ! steht. „Auf deiner Spur'' wäre Ji £ J y oder ,
S. 84 Z. 17. Die Frage: ^Was für ein Schmer zbehofte
bist du ?* würde, wie das folgende ^^ \s>- ^was fw- ein wdcJiet'i
>
auf die Beschaffenheit gehen, wogegen das Jj^f des Tel
nach einer Person, einem Individuum untf>r zweien ,
mehi'eren fragt. Daher ist v.n übersetzen: ^jceirher ScA
behaftete bist duT nämlich unter den Hunderten, die der Fragende
dem zweiten Halbverse zufolge gefangen hält. Uebereinstimme
damit der Zusatz: c>i^«*-^^ yi |*«-i ^ mSage^ wie heisst du^
S. 84 Aiun. 2. Die Auffassung von *J^,'.> o\& mein Ileä-
tnittel, ^die Medicin für mich", ist offenbar die vom Dichter selb^^l
gewollte. ^^
S. 88 Anm. 1. Da beide, ^,>«J und ^^^^^^ indetei*minirt
sind, so ist genauer zu übersetzen »in einem Ijuslort" \uid ,|
einet» Feueret fühl* .
S. 90 Z. 6 V. u. ^dich dreJiend wie der Himmel* sehr, c/a
Himmel tjleich geworden , >jlSJ in derselben Bectoutung wio
U • Cr r
zweiten Halbverse. ^Dtch dreltend*^ wÄro ,.JiJJi .
FWidl«r, CT* Rüchefta Grammatik, Fbetik «. Rhetorik der Perser. 2A1
^
S. 94 Z. 4 u. 5, Der Gegensatz von \»\ und 3-1 würdp in
derUebersetznng schiiifer bezeichnet sein durch zuerst odex- arifam/^s
statt ^gleich vom Anfang", und durch zuletzt oder aahiifssli'ch
S. 9ö Z. 13 „Der Zarte ist der Beste ^ über den Niemand
teme iSeele betrübl^ sehr. Es ist besser^ dass Niemand durch d^n
ikhänheitaatolzen Kränkunt) erleide. ,ryf:^\^ ist aitsoluter No-
mwAtiv, •! in ^i3 das darauf zurückgehende Pronomen, ^.^\ unser
nmitniles das^ »S in .J' die entsprechende Conjunction das8\
wörtlich : /?«»• SchÖnJieitsstolze — das ist besser^ dass seinetwegen
Niemand Herzeleid empfinde.
S. 96 Z, 11 ^Kind des Messias* sehr. Diener Christi. Das
durchaus nicht (8. Antn. 2) anzutastende .^^ hat auch, wie ^,
JlJj. ^Ai-g. w««ff, />u«r, f^ar^i, Knappe u. s. w., jene Ue-
deutung, ohne oder niit JSxaJ^^ wie im Gazophylaciiini linguae
Persftnzm 8. 133: , Garzone senritore, famulus, gar^on , valet:
. XxXaJi^ jj**^^. — JL-j j bildet mit ^] ^J ^ uicht. nur
Ivin paronomastisehes Laut-, sondern auch ein artiges Sinnspiel,
mit Anspielung auf die eigentliche allgemeine Bedeutung von L»^';
^tpefm du auch ein Christ (Goffenfürchtiger) — furchta am —
Mii, s(Ul8t du doch furchtlos zu mir kommen*.
8. 96 Anni. 4 1. Z. ist zu streichen.
8. 98 vorl. und l. Z. „iVtV fiel mit deinem listiollen Herzen
ein Geschäft zti; yeworfen haben in dieses mein Uerz deine bei-
den Granatbliithen Feuer^. Richtiger Gedankenl'ortscliritt und Zu-
sanimr^nhang kommt prst dadurch in die beiden VershiÜften, dass
miu» ^S nicht ollg«moin als Geschäft fasst, sondern als Streit^
Kampf .^ Treffen, fnmz. affaire., action, wie in den damit zn-
auunengesetzten jbsJo, j';,^ u. s. w, ^Ick hatte einen JSfrauss
mit deinrm rtinkcvoUeti Heizen j da warfen deine beiden Granat-
UüOien Feuer in dies mein Herz". Durcli Pine Kriegslist lüsst
dM röakevolle lit^rz die beiden Granalblülhen (rothfn Wangen),
gleichsam als Grf^nadiere in ursprünglicher Bedeutung, Brand-
güDateii in das Her/, des (rcgiiers wiifen.
8. 99 Z. 12 „dm Funkelt {der Zerstörunt})' sehr, einen
Funkenregen \ demgcrailssü bind auch „em Funlcen" und j,dem
248 FleUeher^ zu Kückert^ Crrammatik; Poetik u. Rhetorik der Vierter.
Funken'' S. 121 Z. 8 und D zu UndBm.
DeuB ,1.
siugmlar, Einheitsnomeu aber s »Lii . Auch bewirken diese spröh
den Funken nicbt die ^Zersürrung*' der Seele , sondern f-ntzüm
nur in ihr ein Liebes- und Sehnsuchtsfouer.
ist CoUeclit^H
üese spröhfl^^
fntzünd^H
S. 101 Z. 11 und 12. Die Debersetzung von o-J p arab.
B^jiH ^i, durch Jn Beichthuru" Milt durch zu grosse W(}rtlioi^|
keit; unser Sprachgcbrannh verlangt für dieses -3 in Betreff ode^
in Anbetracht. Der Sinn df*a ;?anzen Vßrsos: Wenn durch d^^
iSovne deiner Hnld ein einziges Sotmenstäubchen zu mir gelangt
fühle ich mich in Anbetracht des (dadurch erhuigten) lieichümms
von der Erde zum tSiebengeirtini emporgehoben.
S. 103 Z. 4 xmd 5. Das in ji S. 102 Z. 3 enthaltene
ist nicht Relativ-, sondern ConjnnL'tivpjirtikel : ^Da (oder A/s) .
Gegner aus prahleriackem HochmxUh ifnvier mehr Leberutja
begthr/e, zahlte ihm deine Larize mit scharfer Spitze Vemicht
uua\ (S. oben S. 1«2 d. Anm. zu S. 102 Z. 3 und 4.) Die
jO stt^ht nie, wne unsere ihm ©ntäprefhenclnn CVnjunrtionen.
Anfang des iSntzes, sondern immer erst nach i'intini oder uschrer
Worten . wie z. B. auch S. 204 Z. 8 . wo die Verkennung seine
Bedeutiuig weiter zu umiehtiger Autfassung der zweiten Person
des einfachen PrUteritunis, ^^Jtlj Z. 9, als dritter Person des
perfectuins f?eführt hat. Jener Vers bedeutet : Indem du
SchörJieitamal aus Gälte auf deine Wange drücktest, kündigt
du (eben dadurch) dem Monde und der Sonne einen Berrti^
keitasieg (über sie beide) «7?.
S. 103 Z. 8 ,6Ve (meine sohwar^ce Locke) wird durch demen
IJof Seide nun^ ohne Zeichen aiizend^ sehr. Es (mein scbwrara—
Haar) voixrd nun durch deinen Uof dienst weisse, umgemustefiMM
fiach anliegtmde Seide". ,Ußge mustert" .,LiJ ^. arab. JLt "bb^
ohne anderfarbiges Abzeichen; , flach anliegend* -.ai^j ^ arab. Jk^Jj,
nicht, wie früher, emporstfhfnd «dpr gekrtiuselt.
S. 103 Z. 13 ,auf diesem Haar von solcßter Art und Wei^
In ^^rh^ iM^*^ lA*^ /*• ^ ^»'zieht sich ^^J^ , arab. «^lAT,
das frühere achwai'ze, ^^^juL:^, a»'ttl>. lÄ^, auf das gegen wtt
weisse Hiiar : Erbarme dicJi über ^Amid, der an deinen Hof i
mit schwarzer Farbe auf eitu^i Haare (damals) ihm jener^i
{ Jetzt) von dieser Beachaffenhr.it,
FUi«f\n-, rw RücJftrta GramtnaUk, Poetik n. Rhetorik tier Perser. ^49
S. 108 Anm. ft „Statt: a//«) " sehr. Statt aäer.
8. 104 Anjii. 1 ^eme Rede" sehr, ein Redestück in Pntsay
jwich das dem ^^»^^u. entsprechende arab. J^i^ vorzuRsweise
SO gebraucht wird . iin Gegensatze zu jlä ; s. Komil, ed. Wright,
8. v.A Z. 3:1^! j jl^J fUl\ i 'yiu ^J.
S. 108 Z. G ./n /au/^ Stöhnen* genauer: Vor lauter Stöhnen.
S. 108 Amn. 1. Der Dichter hat iedeiifalls b.lSj und nicht
.j ^
» ikj im Sinne gehabt, und Büekort hJitto nur nit-lit. gegen
seine eigene Uehersetzung, (y,u3J schreiben sollen. Das Versmass
an sich erhiubt Beides. Jenes » llij ist ein neugebildetes arabisches
Wort, welches die Perser, *.5AäJI , nach Bistani, Mu^i. al-Mulj. S. V.'W
8p. 2. Z. 5 und 6. für ^^"L^.-jL uürLJi j "j^', also ganz in der
hier durch den Zusarnmenhiing geforderten Bedeutung gehraui-hen.
^ . ^ 3^ "lit Genetivanziehmig, eigentlich einem Menschen oder
Thiere txuf der Ferse, hinter ilim her; weiter in Vejfolguvg oder
zur Erlanijuny von etwas, vor Abstr}t(;tlM'grift'eii und Infinitiven
zum Zwecke von, «u, wegem [cmiaa^ nicht propter), uvi zu, immer
mit cau^a finalis, nie mit causa efficiens. Daher S. 235 Z. 21
. 0-« ^
und 22 anJI ol^ _i ;l cX*.?\Jt Jj nicht „Z><Jr« //<frr« sei Loh
ttZ^fr f/*V Macht und den Preia des Landesherrn! Ein Jaxccl
der Hoheit ist aus detn Ocean der Gerechtigkeit arts Ufer ge-
Jcommen^. sondern: Gott Lob! Zar ( JJe fest ignittf der) Mach f. und
HerrlicJJceit den Ijandesheiin ist die Perle der Hoheit n. s. w.,
d. h. der Thronerbe auf dir' Welt gekoitnnen. HiirniM'h ist Anni. 2
zu jliidem. Ebenso bedeutet S. 267 Z. 3 ^tcegen des Restes*^
^ib ^: am du« noch fehlende Uebrige, die Zahl 8, hinzuzube-
kommen.
S, 109 Z. 11 ^ Macht" sehr. Grösse. {, Deine Macht wäre
OJ^Jüi. "icht OjÄä.)
8. 109 1. Z. ^So wird vor seinem engen Mund zur Knosj/e
cor Scham die blühende Rose* srlir, im ftittfeghtitresetden Sinne:
So wird die (gfseldosHene) Rasrnknos/je aus i^^hmn vor seinem
kJeirien Munde zur (ers«bbfS8onen) Rose, d. b. Da die Ftoscn-
lcnf»sp(> sieht, dass sie in einem Sehonheitswettstreite mit seinem
250 Fleuicher, m ROckerts Grammatik, ToftiX* u. RketoHk tUr P«r«er.
knosp englcichen Mtindchoii unterliegen müsste, so entzieht sie sie
vor Scham darüber dieser Gefiihr dadurch, dass sie ihren Kelc
glt^irh ganz Öffiict.
S. HO Z. 9 und 10 ^detne Gcrechttgk^iil die reine Mil^
des Verlarrf/ena'^ srhr. deine Recht fipf{ege die reinste Liefte. Z. 11
^dein Besnch die ersehnte Ounst* sehr, dein OnstheJtuch de
höchsfe Glück (oig. dor Vollergiiss des Gewünst-hteii).
S. 111 Z. 2 ^Reh' generell bi'stimirit: Antilope^ speciclli
Antilope feucoryx\ s. den Cunnufniar zu iSet^tzeu's Ruisen, S. 49(!
Z. IStig. — Z, 3 ^ Blick" richtig; der IV'rser iilifr übrrselzt Aufje^
l»Ji^*, wio <Jjh aucli wirklieh oft gebraucht wird. ^ Biene" sehr.
Bienenschnarm oder liienen im Plural und ebenso S. 11 G Z. \i
Z. 4 ,ein Wurm*' sehr. Hitze, nach dem berichtigten ^^
S. 110 1. Z.
S. 113 Anni. 2. Der persische 8pn\chgehrauch lUsst nn
Rückeri's erste Utibcrsetzung dus Halbverses iS. 112 Z. l»i äU^
^Oott sei Dank, d<iss er mir so [durch deti Tod) zu lliUf
kovivU gef/eti nteinen Sc/ivierz", nicht; „duss (nur wenigstens nocl
meine Klage vor Schmerz ergehet". Denn ..jJ»-*-»» >st stets ge-
lungen, hinkommen, nie ergehen, vorkommen, ge-
schehen. jj<» jLij, arab. j^jlijt, i^-o, ßotjttoi;, — zujillchst
den Hülferuf mit Gegenruf erwiedemd, dann: /u Hülfe kommend
Helfer, — zeigt übrigens klarlich, dass auch j^,Ju-«^LiJ (wovo
S. U.T Z. Iß Ju-. f-iwjj) eine Art Zusammensetzung ist
.jj^^w«.. <^Lj-äj, zu HiUfe kommen, wio bei ^Mi^, ed. Brockh., !
8. 6 Z. 7: j^L^ Ju-'
^, die Liebe Icomml dir zu HälfA
S. 114 Z. 4 und 5 »^//e» im Ih'uiinel" dazu wäre der Artikfl
«jsJUJi nöthig; j^jjL- aber ist einer der sieben Pbmetenhimm«
und die hier angeführten beiden Worte, ohnt5 das folgende . ,^^
8ur. 21 V. 34, bedeutei) un und für sieh: Jedejt (der beiden Huupl-^
gestirne, Sonne und Mond) ijit un einein (besondem) Himmel.
S. 116 Z. 13 ^Kunde"^ sehr. Verständnitts. ^weüe' sc
[Oe/ehrier,
S. 118 Z. 16 und 17 ^wohl bekomnia !" JibLÄ ist iiAch
Sinn und Sprachgebrauch unser bravo! wie dos arub. s^
FUUcher, zu RüekerU Gtavmaiik, Poetik v. JJhelorilc ffvr Perser. 251
►I tt. R, w.. giU ffemachf I — Das Ausliind v. J. 1855, Nr. 38,
893: »Der König (von Audh) riss die Augen aiii", horchte, und
Schabasch! Schubiisdi! (bravo! bravo!)* iiHinlitb um oiner
erin seinen Beifall za hezeigpu.
S. 119 Z. 8 ^Ende" ^^ , Gt-und, Oefe'pnsatz zu ^llttupt^ ^;
r. demnach : der Redr Haupt- und Grundretfcl.
S. 120 Z. 11 ^ein einziges Med'' dies wäre ^Uxj; «;t-^''
gen ist unser mit ernenn Male.
8. 123 Z. 1 JbeHti&-* könnte nach unserem Sprachgehriiuche
nur Adverbium zu »«cA« icA' sein: ^e voiß mieux*; aber
Ljü»->". schöner, ist Adjectivurn: Dte Scmne deiner Wavge
Tscheint mir «wn, da dein Wangenfhium wie Sttnih zwischen sie
mein Auge getreten ist, imch mJtöner.
8. 123 Z. 17 ^Bildsäule' sclir. Puppe, als Liia>kosungswort
Hierbei sei bemerkt, dass alle hei Frey tag unter jC^jJ stehenden
^Bodeutnngen, mit Ausnahme der ersten, der Form ;v**j zuzutheuen
wie denn auch hier Z. 15 c>>ou zu lesen ist
I
S. 125 Anni. 1 Z. H „dew Auge einer herzratibenden Sf^hönen"
llcbr. dem schönen Auge der llerzräuherin (des Liebchf^ns). oder:
\devi schönen herzt äuberisrhen Auge; denn i^ii^i» als Hauptwort
zu nehmen verbietet der Sprauht^ebrnuth.
S. 125 Z. 17. Die UBl)ersptzang: „und eine Tasse voH
Snftanspeise'* entspricht der Lesart ,sis.^ >-*ü cSj- mit ßub*
stantiv- Apposition, wie in u.»!^ _jcj «5L) u. dgl. Das vom Herrn
Herausgeber gewUhlt« Jx-ja ^ii v(>u, aber gestattet die dui'ch
den antithetischen Parallelismus mit ^sechs zarte Hrode* imd durch
d«n gefälligorn Sinn empt'ohU'iie Ur'bfrsotzung: und cintn sttfrav-
farbigen (gelbiothen) Becher Wein\ denn bekanntlich heisst nur
dor gefüllte Becher ^ü .
8. 126 Amn. l. Dieses ^ ist wohl die durch ihre Lage in
oinpr gros«»in, wasserreichen und fnichtbaren Aue (s. Geogr. d'Aboul*
frtdtt por Reinaud et de Slano 8. rfl) zu Viehzucht und Milch-
wirthschiifi vorzüglich geeignete SUdt K u m (arub. *j5) im per-
tischen ir&V'
1^
252 Fleütcher, s?< RücIcertH Grammatik, Poetik u. Rhetorik eltfr Ptrter.
S. 127 Z. 8
sehr, JiL- iü Genetivverbüidmig mit d«
folgenden Eigennamen. — Z. 11 „Judenkirnche'^ ist doch ctwfl
^Huz AnderHH als das 8. 128 .\iiiii. 1 richtig f'rklilrte liädiiij^ai
d. L. Melanzane, frunz. wAlonghne, volksthüinlich Paraäiesapfä
franz. lomate.
S. 127 Anm. 1. NUher liejjt die Beziehung; des .1 auf ai^J^a
Bauch: Wenn Linseii ffcn Bauch füllen, so tsi daa Getßoh
)ieifstiac.ke v(m ihm. ^^s^an din sich von Seiten eines feinem
st-hiiuicks nicht wohl streiten Ifisst, da der Geschmack ein
verschieden ist; oder, liest man ^c^ als vorausgestelltes Prädicatr"
ao tat das eben Oewohnheitssnche.
S. 128 Z. 1 — 2 ^Lauter Namen für Nudeln oder Mnccaroni^
doch nicht n^wJLm. mid \^'\L^ . Das erste, aralnsirt e>vM-«-JU» od«
i äfj>*,jjJ.M»^ bedeutet eine kleino Floischpasteto (s. Ell. Boethol
unter Pftte, und Cuche »S. VaM Si». 1): ^Jaä aber ist Singula
üollectiv von iolLaä, d. h. .Schnitzel, Fleischscbnitstel.
S. 128 Z. 16 ^dea Preises { KuufprtisesY sehr, von Oehäch
{hachui)\ denn das entsi>rei'heiide Tfxtwurt ist nicht das arub. Iv^uJ»)
sondern das türk. x*xi , k y ' n) a , von . sl^ , zerhacken , d. h.
klein gehacktes und als Füllsel (farce) in versebiedene
Arten von Geböck u. s. w. eingeschlagenes Flei&eb.
8. 128 Abul 1 Z. 5 ^gekocht' sehr. gebrai<?n oder geröst
8. 120 Z. Vi ^ho bist du Meister* vielmehr: da rjiebiit
dich zu thuu.
S. 130 Aum. 1, f^^ , wie im Text« zu lesen ißt, von -->^/^
arab. ^^^Jijl, Kaschmir, nur prosodisch versehioden.
S. 132 Z. 20 ,oder besser" sehr, richtig.
8. 134 Z. 7, S. 135 Z. 4, S. im Z. 3 mid it v. n., 8.
Z. 10. „Bart" nUmlich l'Vavyatbart (Backenbart), wie iui ander
Stellen genauer übersetzt ist.
S. IS.*) Ajira. 1. Rücke rt irrt darin, dass er. gegen
Erklärung der Morgenlllnder selbst, den Vergleichungspunkl auc
SOS et t
bei Jk^yL». in dieBiHtter statt in dieBlüthen verlogt, anno
als secundiun comjiarationis von Lockenhaar und Wiuigenbart is
nicht nKrausettiinze'. ^Ubj . sondeni die eigentliche Hyacinth
mit ihrem den Stengel wie krauslockiges Haai" umgebenden BlüÜie
FUisefier, zu Rüclccrtt Grammaiik, Poetik u. Rhetorik der Per^ier. 253
g«wirr. All .^u==^o,j d"-^, lltfacinthen and BasiliJeum, ist nichts
XU ündeni.
S. 138 Z. 4 ^Meincii Aderti und Fasern ein Gejn-äge hauche
du «!h/* als ob ,»*?, die Auferweckungstrompete des Erzengels
Isr&fi] (Sur. 6 V. 73 u. s. w.), Plural von s, Jo wRre. Mögliclist
Wörtlich also : In meine Adern und Fasern blase Aufenoedcungs-
trumpttel" d. h. durch Spenden aus diesem Glase oder dieser
Flasche wecke sie zu neuem Leben!
S. 138 Z. 7 ^diese räthstihnfte Materie'^ sehr, diese goldgltich
geläiif^rte Substanz, d. h. d'w Substanz der Seele; s. die letzte
Bedeutung von xixj in Muh. ul-Mub. Auf ^^^ÜLLJ", der Reinigung
von Schlacken und allem Ausserwesentlicben. Ungehörigen, beruht
attcb die Vergleichung mit geläutertem Gold.
S. 138 Z. 12 „Zupf ihn am Ohr, sich des Outen zu be-
fieissifftn* — eine derartige Mahnung "svürde bei dem ^Sttfun*^,
I wenn überhaupt möglich, wenig helfen; auch kann ,jLi;»j J
, nicht bedeuten: ^sich zu befieissigeti*. .^Jw*j^ u«>^. *^'^ Obren
rwiboM, bedeutet, llhnlieh i^-ie frotter les oreilles, überhau]it süchtigen,
mit Wort,eu und Werkeu strafen, und ^.,L*<*-=»-^ J^^j^ '^^ ^^*^ ^*^"'
IHchter gegen die Versuchungen des Teufels zu Habsucht, Geiz u. s. w.
antfmpfohlenc Handlungsweise : btrafe ihn durch Fleiss im
WohUhun.
S. 141 l. Z. ^Nieht ein Stäubchen deines Herzens ist bei
tHtTj auf einmal hast da den Bund yebroch&t}^. Wenn «< v._ .
8. 140 Z. 6 einen neuen Siitz aniinge, so würde man es nur mit
[einmal in prügnanter Ikdeutuiig überset/en können, wie wir
,Du hast einm;il den Bund gebrochen", d. h. ein- für
aal. Aber dies wäre gegen die AniUogie aller übrigen Verse
iicbtes, in welchen das reimende Anfangswort der zweiten
dem Sinne nach regelmilssig zur ersten gehört. Man
rerbinde daher jenes oiJo mit v,i>^w-J und übersetze: Nicht ein
[e4««/;rs Mal ist ein ikänbchen deines Herzens bei mir; du hast
Sund gebrochen.
S. 142 Z. 19 und 20 ^Du hast den Anfang mit mir gemacftt,
[tum Ende mach' es auch^ aber gelind!'' Auch hier ist -L>-j
[als Objectsaccusativ zu ur.y»j ^^ im crsien Halbverse zuziehen:
OUick anfangs licssest du mich das Ende selten; mag es
nun kommen, aber gelind!
254 Pldscher, zu RiivherUt Grammatik, Poetik u. Rhetorik {kr Pera*r
S. 142 Z. 22 y^doch du scherzest mit andern atß
jitir" der allgeniGinec Bedeutung von .-.y^ entsprechend: doch
du üG henkst deine Glitt .st andern als mir.
S. 142 Z. 31 „iSö mehre rnir nicht »Schmerz über Schme
wöiilich: me/tre du nicJif meinen Schmerz durch uns et
Schmerz, d. b. mehre nicht den Schmerz, den ich mir selbst oh
dein Zuthun bereitet habe, durch solchen, an dem du gemen
schaftlich niit mir schuld wUrest.
S. 148 Z. 7 „ Paradieses'lust" sehr. Paradieseslnft.
S. 150 Z. 10 ^O du, diu-ch dessen Hede erörtert siniT die
Koransverse der Tugend'' sehr, O du ^ der durch seine \\\
Wundertoei'ke von Geisteshaft ausgeführt hat. ou-jt Zeicb
und Wunder, hier durchaus nicht in specieller Beziehung auf den
Koran; JL^ , arab. Jw^äs, jJL jCqj , hoch ausgebildete geistige Be-
gabung, hervorragendes Talen t gelehrte, schöngeistige oder k€
lerische Virtuosität; hier nach dem Zusammenhange redneris
oder dichterische Meisterschaft, — nur nicht» weder hier
Z. 15, ^Tugend" und .Tugenden" im moralischen Sinne.
S, 150 Z. 11 j,deine Kunden* d. h, wos die Geschichte
dir verkündet oder ei7.UhU.
S. 151 Z. 17 ..Macht e^ (d. L sein Ross) am Leih ein«^
Ameise kein bpitzcfien eines Härchens wund". Setzt man, lRn^|
d«e j^S des Textes verhuigt, an die Stelle der beiden ersten Weiten
Wvrdj so gewinnt daduich zugleich der Gedanke an AUgemeinhe
und Grossaiiigkeii : Wohin immer der König zieht, da ist a«
den geringsten Wesen Sicherheit gewährleistet , nicht nur vor
Hufen seines eigenen Ilossi's , sondeni auch vor denen sein
Gefolges.
8. 156 Z. 9 ^des Königreichs*- sehr, der königlichen Wih
'■'■' '' '
oder Macht. Königreich ist o-JJU^j nicht „^Sa.
S. 164 Amii. 1. Der gordische Knoten in Z. 2 und 3 \t
sich ohne alle (lewalfthat von selbst durch richtige Lesung un^
Erklilruug:
Vji y^ Vj^ /-^5 r-^; /-^
ist Infinitiv von \^, =
Cr
luid
O
pers. ^,
wenic
selten, nach dem bekannten Lehrsätze, dass
in die
b -
Hinsicht das Gegentheil des arab. *A — durch Absuhwttchi]
Pteueher, zu liückertti (Grammatik, Poetik v. Wttlorik der Perser. 255
der orsprÜDgUchen Bedeutung nach überwiegendem Sprachgebrauühe
kicht ^jJoJLi^ sondern Jf,.jLiüd] dißnt, niil iuidera Worten: nicht
ue rolativ«" Vielheit oder HUnügkeit, sondern eine relative Wenig-
>it oder Selt».'!^!«^ ausdrückt. Man bemerke auch den sich auf
^ese Weise ergebenden Voealparallelisnius der beiden Glieder der
abischen Wortreihe mit zweimaligem a u a,
S. 166 Z. 4 V. u. ,in Verwirruny" sehr, ins Verderlten,
** 8. 175 Z. 19 ^auf der Lauer sttehen'^ sehr, auf die Lauer
das hinzuzudenkende Object ist das im Laufe des Verses
Vorandeutung des Öchluss- und Reimwortes vorausgeschickte
Tort; s. Mehren's Rhetorik der Araber S. 102 und S. tl in den
erklingen vorl. Z., wo Jua.*üH erklärt wird durch wvHyt ^^^..-^
ijJil! ^3 , den Laurer auf den Wey stellen.
S. 180 Anm. 2 zu Ende. Der Vergleinhuugsgnind (vgl. den
rorigen Jahrgang ö. 564 Z. 27 Hg.) liegt darin, dass die Pistazie
irch die aufgesprungene innert^ Schale den rothen laml»ertsinis.s-
hnlichen Kern durchscheinen hlsst , wie der Mund durch die
en Lippen das rothe Zalmtleisch.
8. 180 Aiun. 3. Ohne ti*it'er liegende Beziehung dient die
lande 1 einfach wegen der raandelithnlichon Form des Auges als
Süd ffir dieses.
Ö. 181 Z. 3 „Grüsfte" .sehr. Nachrichten.
8. 184 Z. 14 und 15. Ohne das vom Reime geforderte
Qösopfer: Nic/tl fand ic/f, o weh^ bei d^r Well Besländigkeit-f
UKhl fana ich^ o weh, 6ei den üchöneu Treue.
S. 186 Z. 13 ^mache nicht von troclmer Ascetik Profession*
enau: gied nicht (als Muraid, geistlicher Führer, deinen Mu-
riden, Zöglingen) zu starrer Ascetik Anleitung. Ueber ^iS-i3-
Bolcber Verbindung s. meine pers. Grummaiik 2. Aufl. S. 208.
8. 186 Z. 17 und 19 ^Eset" nEmlich .Juo .j>, frommer Eitel,
"gewöhnliche Schimpfwort, für einen ulhemen Frömmler; s, ebeu-
Äelbst 8. 208 und 20<i.
8. 192 Z. 9 ^den Bart nämlich den spriesscndcn Backenbart
nit der leichten Krümmung seines untern Endes uach dem Sehfiii-
l»»fitsma]e auf der Wange hin, wie der Hallschlägel sich mit seinem
ikliuienartig gekrüinniton unt*m Ende nach dem Balle hin richtet.
8. 198 Z. 16 y,Er ist GoU aUein" dies wäre «Joj ^JLit j>;
{iy^ h^\ J^ \si uach dun einhciniisuheu Erklärern eatwader:]
256 Flei*eher, zu Hüekertä GrramrniUik, Poetih u. Rhciorüc thr lWt€r.
So iai's: Qoä ist Einer, odert Er (uach dem ikr fragt) ist Qu
Einer, sowohl der Zulil als dorn Wesen midi.
S. 19ti Z. 9. rO—j ist nach Burhäu-i-gämi" unter Ander
..U-*.t ;! ajUj , fiine Metonymie für Himmel, gleichsam der
Obei'\\'elt verhülleude Vorhang». Statt ^0 Hiuwielsadler de« ZrM
der Lust' wird dt-numcli zu übersetzen sein: ,0 Paradiesvin
der Ilhninehtuft des kSckönheitantolzefi'^ von einem Schönen, de
wio dir l^inidiesvn^el uacli der Vulkssage stets in den Lül't
schwebt, sich nie aus der Aetherregioa seines ÖchÖnheitsstolÄes
Gemeinem lierablüsst.
S. 202 Z. 4 V. u. ^aua guter Meinung*' ot^-*o »t^ y,
rechter Weise
S. 203 Z. 18 ^Wasser und Feuer sind deiner Gemiilhsc
Söldlinge''. Zu der schon im vorigen Jahrgänge 8. f>(J5 Z. i» und 1(
gegebenen üel^ei-setzung dieser .Stelle ist nur noch erkliVrend hin-
zuzufügen, diiss der Dichter meint, die <ifr»mtithsart des tiepriesona^M
vereinige in sich die entgegengesetzte)) Kigenschaften und Krilfl^H
des Wfissers und des Feuers in so id<<nh'r Vollkommenheit, dass
beide Elemente bei ihm noch zu lernen hiitt*»n,
S. 204 Z. 6 ,a»// deinen Wangen* ist ein willkürlicher
Zusatz. Die angebliche Bedeutung von ^3o^_L^ bei Castle
Meuinski ,mystax juvenum, seu lanugo juvenilis, qua vegtiuntri
geiiat" ist vielleicht dtirauß entstiindtm , dass man das ^
Strich, Linie, der Originiilwörterbüeher in der Erklllrung vfl
^jcJL^. Zauberkreis*), irgend we aus dem Zusammen
hernusgekommen. als selbststlüidige Bedoutungsangube tasste.
Sinn ist, dass der angeredete Schöne, weil Sundelhol/. unter äh
li«-hen aromatischen Substanzen zu zauberischen Rilucherungen
braucht wird , durch Einreiben seiner Stin» damit i iiu^ magise
Operation zur Bezauberung t^einer Liebhaber eingeleitet habe,
ein Beschwörer durch Ziehen des magischen Kreises um sieh.
Ö. 204 Auni. 2. ..,L> 3^ ist einfach von Herzen, d.
irn, oder, wie wir gewöhnlich mit Verbindung beider Aus-
..Mniiilul miil Maiii]nln tst il«?r Kreis und iüp riiiulp Lisn«^, wt'lchti dSi*
»oliworpr um sicli ziolipit uiiil in daren Mitte sitzvnd nie Qobctc und
itchwürangen rocitireii."
Ftciacher, m Jiückerts Grammatik, Poetik n. Wietorik tter P\erser. 257
sagen, von Herzeu gern; verstlirkt. \},^ .jL>- J , tüi-k.
S. 206 Z. 4 Junges Sckiif lieber, wie S. 180 Z. 8, Juvges
trraa" oder allgemein junger Trieb , wimeben aber auch das
»ersische c^Ui als Kandiszucker anklingt und mit dem vor-
ehenden ^ZucJcet" ciiie Ari Oxymoron bildtt.
8. 207 Z. 7 ^verklärt von Sovti loid Mond" sehr, glänzender
aU üonn und Mond; denn die Dicliterspraclie erlaubt, den Ge-
|te«nch des einlachen Adjectivums und Adverbiums ohne angehikngtes
p in Verbindung mit -1 zum Ausdrucke des Comparativs iiiit aU,,
türkisch ^.^ ^jciJ^^ ^L
S. 208 Anm. 1. VoUkomnieii einverstandeji ujit der
Be-
ichtij?ang und Erklllrung des Herrn Herausgebers, niikhtp ich
nur mit noch etwas engerem Anschlüsse an die Textworte über-
etzen: toenn audi (von der andern Seite) dein Charakfer eiii
asiüc/Uein ist vor dem Antlitze der Bedürftigkeit , indem
Menschenfreundlichkeit den dürftigen Bittstellern gleichsam
en Augstachweiss vom Gesichte abwischt.
8. 208 Anm. 5. ^^ ist hier nicht Zeit-, sondeni Vergleicbungs-
^ Partikel, und der Halbvers bildet eineu einfachen Comparativ-
,t/a tootd , wie ein Punkt auf dem \ltn tauaen d iat
^. h. ergiebt)".
8, 209 Z. 14. Zur Bestätigung dessen, was oben 8. 229 Z. 9
I Und 1 0 über i«. in Beziehung auf Haarfm-be gesagt, wurde, und
[tum Beweise, dass dieser Sprachgebrauch auch im gemeinen Leben
cjch jetzt stattündet, diene folgende Stelle aus Morier's tretflichen
^b^nt^nem I^äj^i Babä's in England", deutsche ITebers. Leipz. 1828,J
Th. 8. 73: ^Seiner Beschreibung nach war sie klein von Gestalt,
^»ass aber Augen von einer erstaunenden Grösse und eine so
ffünende Gesichtsfarbe, als nur immer die berühmtesten Schön-
?iteu von Iran'; mit der Amnerkmig zu grünende: ,Sebs
W grün ist ein Wort, womit man in Persieu eine Brünette
hnef.
5. 212 Z. 2 ^beseligten Oemüths" sohl', gottgesegneten Ver^
a, ^ X. 5 , Wird kmnmeii" sehr, kommt.
8. 215 Z. 18 ^Zitrone* sehr. Pornernnze, Orange] s. das
■»«ttige 8. 219 Z. 13 und 14. — Das ^Doch" mi Anfamg der
^<»rlHUt»^n Zeile ist in die letzte zu setzen: Jn ihrer Jahreszeit
*f iiiss die Frucht; tiocft wie gäö's Melonen im IVititer?
M XXXII. 17
Ü58 t'ldtcher, ztt, RücktrU Grammatik, Poetik u. Jihttorik d. Peri^r.
S. 21Ü Z. IG ^Koriander" ^^i.*.^ , die Inn uns Koriut
genannten kleinen Winnti-auhen ohne Ktoue, seien sie frisch
getrocknet.
Ö. 21G Z. 21 .Wenn deine Liehe nicht in tnfiiueni Hau
toäre" sehr. Wtnin deine Smive nickt über tneijieni Haupte stn/ide,
d. h. wenn ilu mir nicht als Sonne deine belebenden Strahlen
sendetest.
S. 216 Z. 24 ^Dii aber hast in deiner Hand nichts
Müde {IVauheii)*'. Der Hen* Herausgeber wur in Anin. 4
Wahrheit schon ganz nahe. Weder kann ,j in -_i zerde
werden, noch dieses zugleich für Jones geltfln. um so weniger,
die ,T rauben* schon S. 215 Z. 5 v. u. genannt worden sind.«
|. J , später gewölmlich in ^ erweicht, ist ur.<jprünglich >^
(über die Luutverändei"ung 8. oben S. 42 Z. 10 flg.). xgeeußij,
cramae, arub. ^_^J und ._yj J .
Ö. 21f> 1. Z. ^JSucIcerwicke'' sclu". Zucicererhse ; üizophylaci«
linguae Persurimi S. 292 r ,Fisello, pisum, cicer, pois, ^vJ»^*»
S. 217 Z. 1 — 4. Verwechslung von Pastillen mit Fast«
LP-ä, pl- u^^-^', nennt man alle riuideu, von einer flachen Bi
convex aufsteigenden Bikker- , Couditor- und Piirfüni<nie-Wa/«
besonders auch paifüudrte oder ganz aus avouiatischen Subs
gemachte Wohlgörncihs - Pastillen ; Gazophyla<^ium 1. P. S. *27|
«Pa&telletti di profumo, pustilli odorati, pastilles de senteur,
^Siiys^. sJJiish jy^^ , »JJ^ u^-i. ^^c.^ ". jwVmwo o^^ idt gaza
richtig SdudelpimtiUe; denn die Vei-schiedenhint des kurzen Vofl
vor dem Reimconsonanten hindert den Keim nicht ; s. dos
der Anm. 5 zu 8. 20<i und Aiim. 1 zu S. 217.
S, 217 Z. 11 und 12 bilden nicht, wie in der üeberselza
zwei Öätze, sondem einen Vordei-satz und Nachsatz, von d«
b
jener in gewöbalicher Wortstellung lauten würde ^^ U y:^ j^
^ ^. 0 Freund, da du einmal keine Freundschaft
was abist du ttovt'el Härte und Unrecht f
Ö. 222 Z. 9 und 10 ^Svnnenprie^ler'^ i^clu*. Sonnemtnät
(Oder wollte Rückert durch diese Uebereetzung von Afit&b-p
vielleicht eine von ihm damals vennufbete Vei-wandtschaft zwiachm
perext und Priester andeuten ?j
rUiacher, zu RückerU Gramnuitü; Poetik n. Rhetorik d. Perser. 259
S. 224 Z. 4. Die Foi-m .J.Jiii'* steht, gegen dio all-
nein gehaltene lienierkunf? S. XIX Z. 18, schon in der ersten
kufl. meiner persischen Griunmatik S. 10.
8. 224 Anm. 3. -«jS» in politisehnm Sinne ist = ._& — j^-
|^.,LLiJi^It x^lLj oder ..uaJLJJ JU «.»51. (s. die 2. Bed. bei
KFreytag). die Handlung eines Rebellen, ,^.v3-, welcher d(>r
[bestehenden Rt-gierung den GehorsRjn imlkündigt . sich gegen sie
|emp{>rt oder selbst uls Kronpriltendlent auftritt.
8. 226 Aum. l. cuJju* ist specieU die ewige Öeligkoit,
I — hier die Gelangimg zu derselben durch den Tod, — diis Gegen-
tlipil davon Ojüli:, die ewige Verduminniss; s. Aü's hundert
[ßprüdie 8. 84 Nr. 268.
S. 228 Aum. 5. Zu dieser richtigen Erklärung von L_i_j
>>j nur die Bemerkung, dass mich islamischer Vurstellung nicht
der im Grabe liegende Hasan, sondern Gott selbst rtls deijenige
l«u denken ist. welcher die hiinndischen Gnadengaben über das
[ Grab und liessen Besucher ausstreut, ,
Ö. 230 Z. 9 tig. Der Vf. des HK. schtniil l1> Z. 1 als Zu-
oensetstung von .l? = 9 und \ = 1 genonunrn zu haben;
wie »oll die Zalil lO nat:h ihiu aus jenem ^ •! „.v^ heraus-
[gefunden werden?
S, 234 Z. \h ^Eivsichtu) in ifer Gufthat der W'i'it undeut- '
[lieh für: *t(7* darauf verslrJumd, der Well looklzutliuu.
S. 237 Z. 17 ^-/edes einzelne ^ niögeftt du suchen aus ihm
ein hieeresideinod gedoppelt". Das EinheiUjnoraen ^_^<=»-, von
•' '
k&ückert für Ay>. von ry-"*^ ;(ng<'Hehen, bildet den Gegen-
lj»aix zu ^wj,^- Ein W/üf (Bwt) ein i^trovi, deaaen tyimttiehalt
I K^ "> * -'
tin tweif nahes Meer int, hyperbolisches Bild für dich-
terische Gedankenfülle.
8. 339 Z. 5 ^die Fornchung" achr. Keift, uls Dichtername
S. 240 Z. 18 , Vermuthuiuj'' sehr. Einbildung; der Sinn:
iöge das Glüeksgestini seines Feindes immer so winzig sein und
11*
260 Flcidchcf, XU Rückcrt« GrammaUk, Poetik u. Rhetorik d Prrtter.
lileibeu, dtiss num sieh nicht eiimml e i n b i 1 d e u kaiin« es zu sehe
Ebenso ist Z. 16 ^j^y* aiiäi dei* eingebildete, imaginär«
d. h. noatheniatisühe, in der äussern Wirklichkeit nicht existiren^
Punkt. . Und de*- vernmthefe Paukt seiner Annäherung ent/tc
selbst nur Entfhnuvtf" wörtlich: der (in dtsni (Tlücksgestini seine
Feindes ge^'ebene) nnnginärt Punkt sei für üai (den gepriesene
Fürsten) fälnf} fortgeschaffi zu werden, d. h. möge seihst digg
unfassbure Nichts für ihn iasshar werden , so dass es vöU
seitigt und vernichtet werden kann. (Statt {►^w« sehr, |.*jy«.)
S. 241 Z. 2 .Von dem Shinmoind*^ sehr, nach dern Pe
sischen: Vor dem Sturmioind. — Z. 11 ^iUyer dessen Scheit*
sehr, über seiriem (des gepriesenen Fürsten) ScheitfJ , — dea
Sinne nudi -m verbinden mit „wie dtis irdische Paradies
tihedddd\
8. 243 Z. 10 und 11. jJ^.,L^^ !._^ ist beidemal als
Eigenname zu übersetzen: Gehauf, htit Er in Dihli (das Schlos
«SaÄ/V/nAan^J/xw/ (Weltkönigsheim); etpifj bleibe Sdhiijihdndbdd <
iJm irohlbehalteuK — Z. 16 ^ FlufhberJcen mit: iSpringwttk^n*
IVussetbecken rml Spriugwerk. - Z. 17 imd 18 ,6i*y zum IJauc
der Auf ersteh tintjsposaunt" sehr, bis zur l'er/ieissuiiyszeit, d»
bis zuni jüngsten Tage, wie jut*» r.it im Koran, z. B. Sur.
V. 7. *3 i'ig. Hauch, Athem, Athemzug, arab. ^- p j^-
dann, wie dieses, Zeitdauer eines Athemxugs. Angoai^f
blick; weitiT allgemein Zeitpunkt. Zeit. ^^
S. 245 Z. l'j ,'ier sich auf die Zeil veistelW sehr, der üöer^
die jetzigen Aienschen hinaus (mehr als diese) einsichlsvoU im
...LaJl hier wie in ^,UJl «>JU«, der König der Jetztzeil
d. h. der grüsste jetzt regierende Kfinig.
S. 248 Z. 7 ,yt,5 zitint sich^ sehr. Es ist natürlich (enf
spricht den Umständen und der Sachlage). Z. 8 ^hinfort'' na
,w\«J .-^''; einen drastischem Sinn aber giebt Juu ^: ai« «»<»iä
Entfernung ^ d. h. schon lange vor der Gehurt. Z. 13 ,Denn dm
Honne sieht nur unter Einim Klima" sehr, hat nur Ein filimi
inne, nllmlich die heisse Zone imu-rhalb der Wendekreise.
Ö. 249 Z. 2—4 ^durcA die liegeisteiuug deiner Utdd
es, dass wirldicht Dichter hinfurt die Staffel deiner Hu
ersteigen* durch Verkennuug des Spieles mit der dopiielten Bedeut
von . Lim^'\ i iin ersten Halb vers« W u h 1 1 h u n , W u h 1 1 h ft t i |
FUiKher, ro RücJcerta Grammatik, Poetik «, Rhetorik rf. Perser. 2ßl
kelt, im aweiten (etwas) gut machen, hier insbesondre gut
dichtC'n- Der Sinn: ^durch deine glänzende Freigebigkeil i^t
es natürlich y wenn die Dichter hinfort die Stufe der Meister-
schaft ersteigen''.
S. 240 Z. 20 ^ihre Yerpftichhing an seine Freigebigkeit
ahndend* sehr, durch die Besorgnisa seiner (verschwenderischen)
Freigebigkeit in banger Furcht^ niimlicb vor möglicher Hingabe
i Unwürdige. juJ» nach pers.-türfc. Sprachgebrauche Sorge, Be-
sorgtheit, mit dem Genetiv des Gegenstandes der cur a oder solli-
citado. — Z. 22 ^das Streben auf ihn** d. h. die Bewerbung um
seine Hülfe ; Jus* in btisondereni .Sinne : Jemanden mit einem
Gesuch angehen. — Z. 24 ^der Lohredner seiner Milde hat jede
Schwieiigfeeit leicht' sehr, die Lobdichtung (-^ojo«) auf seine
Mäd« macht jede Schwierigkeit leicht^ einerseits durch ihre eigene
Stoflfüll<t'. andererseits durch den dafür zu envartenden reichen
Dicht-erlohn.
8. 250 Z. 2 ^O siehe, welche Liebe seine Handlungsweise
atr Beständigkeit des Gebens hat!" schi". (J sieh^ im'e die Liebe
(m den Menseben) seinen Eifer zu immenoä/irendem Spenden
reibt! j q^^^^ ^^ ^^^- ^ J^->- .
S. 250 Anm, 1. Nach der liier gegebenen Berichtigung ge-
staltet sich die Uebersetzuiig so : (Er ist) solch ein König, dass,
da seine Huld durch zarten Anreiz stets Herzen zu gewinnen
strebt 1 selbst Christus, wie die Kranken zum Apotheka- , nach
Arznei (zu ihm) kommt, — Christus, dessen blosser Athem todteii-
erweokende Krid't hutte.
8. 254 Z. 9 ^Nach Gottes Willen^ 't^\ ^^^ niUidich »^,
hier in Beziehung auf einen Gestorbenen: Qott habe ihn selig!
8. 255 Z. 21 fl Vertrauter der Edlen oüi^v IVeisen" N vn^ ^r^y*^
Ear heiterer der Hochgebildeten.
S. 257 Z. 22 ^die Lompe" sehr, die Kerze, Z. 27 ^der
Gepriesene (Träger) des Korans'" .,LJi ^^Jl^x, der vom Koran
Gepriesene. ^Der Satumstand ige'' r^ne etwas gewagte Wort-
btlduDg, deren Sinn ist, dass Miihnmiin'd in dt^r Roiho der Geister
stO hoch steht, wie Saturn in der Iteih^* der Fltuieten.
S, 262 Z. 6 ,flfer Prophet, die Krone der Glmthensrer-
imndtrn^ sehr, der Prophet der Krone der VölJcer , d. h. der
Araber; s. Sur. 2 V. 137. - Z. 10 ^dcr Schmuck von ganz Mekka,
der St4>ls und Thron der Welt sehr, die Zierde des Alls^ hoch-
hedi*f wie Me/cku, hocherhtibtH ww GoUis WiUtnUtron; dfiuii
262 fTeucher, m Jiüchert» Grammatik, Poetik w. JfhetoriJe d. Pftser.
L>^ 1 Xt,
aJ^ * sclir. u.>wJ! rt?>iis .
•t aJwo und ..,iJiw« (jii.xi sind zwei zusammengesetzte Vergleicbung
Adjeotive, entsprechend den ebenfalls zusammengesetzten boid
Adjectiven in der zweiten Hälfte des ersten Flalhversos. V|i
i^.,Joa ^.)U-;i S. 257 Z. ly und ^y^ ijiL^ im vorigen Ja
S. 576 Z. 21 flg.
S. 263 Z. 13 ,wÜ]
S. 264 Z. 19, S. 265 Z. 6 und 15 ^Einfalt' sehr, w^ac
/tndung. Z. 11 und 12 ,f/e7i {aufyfriihtefen) Fivfjei-n des Scfnih
hei eingebogenefii Daumen , gegenüber [ent-aprechend^ bemerk
ich vier Elt'fa''. Diis : vor .^Ji^iJÜl entspricht dem »Abstreifiiiig
" ^* des Arabischen (s. d. vor. Jahrg. S. 573 und 5T4, S. 580
581), wonach zu übersetzen ist: In dert (aur^ferichteten vie
Fingern des JSchdhs über dcvi eingebogenen Daumen schaute ich
nebeneinander vier Elifs.
H. 265 Amn. 2 zu Ende. ^Jir^f ^\ S. 264 1. Z. ab Tu'rlck
ergiebt im Gegentheil die Zahl \\Vt und mit Unterdrüvkimg
Vorschli^s-Elif von ^\ das gesuchte IUI. Darauf deutet an
schon der zweite Hidbvei-s S. 264 1. Z. hin: ^mif Eintrat
/Jji^S »jj in den ZaJüenwerth* d. h. mit üiirslelliuig de& Zaiil€
wertbes von ^tt ^^ durch die im ersten Halbverse beselu-i^ba
Fingerhaltung.
S. 269 Z. 3 , JüJ" sehr.
S. 278 Z. 14 und 15. Von den beiden üebersetzungon
«weiten Halbverses ist, da ^^JlJ nicht Imperativ sein kann, nüF"
die zweite zulässig. — Z. 19 flg. Der dem ursprünglich per.sist
gedachtem Verse angekünstolt-e u r a }> i s c h e Sinn ist so zu fa
Meine Schönheit (d. h. mein Buhle) Äo/ äeulos mein IJaus gera
(y^.!wJ..L> nach der Aussprache des pers. «Jii^j — indem «r i
Sei an dessen TJiiire! (pers. ^{j i^i;.jJu oder .j j^^^Aj, i fo\
liti ifi'Qa^i}. Er stürzte sich auf mein Haus und rief mir j
Sei im freien Felde!
S. 271) Z. 20 nnd 21. ,/Ai ein Verhältniss Zfeisc/u^i
und ^ ist*" sehr. Da es (nitmlich »•,) mit ^;;>w*wii und ^
Bammenat^f. — Ebenso vorl. und l. Z. ^da ein Verliältnis»
:ktr, m Rücheria Grammatik, Poetik »/. RJictorik d. Persrr. 263
-fcü i^t" sehr, da es (nämlich ^'^ mit »t und ^
muammenateht, xXjJ stets concret : ein mit einem andern in Ver-
■V
bindung stehendes, ein S^^iten- oder Gegenstück dazu Hildondes
IWort. ein in solchem V-erbUltniss zu oineni andern steheudus Satz-
glied oder Satzganzes. Piirallflglied, Parallel satz.
! S. 280 Anni. 1. Ilückr^-t liljersftzt richtig; ^-A hilngt, wie
;ß. 236 Z. 8 ^^^3 von O^^aJu. von ,A*äJ, ^ aber von »jU- ab, arab.
»J^ *->.j»»t^ (jr**^ (j:^ '^'^j ^^'•*** CT"*'~*"^ l5^-^'> wörtlich: über
|£ine Bedeutung Hinausgehendes, sie Uebersteigendes. Bei j^j^ä
und ^^ou* ^t ,t . meinen, ausdrücken wollen, wird
Ausdrucks m i 1 1 e 1 sowohl durch ^^ als durch \^ eingeführt;
QÖghch aber ist aji^ »o: J^*aJs oder pers. jj j^öi ^oti« j.
S. 281 Aimi. 2. , c^aä- dient nicht so wie ^^^j>J> zu blosser.
ITerstftrkung von *,j , sondern bedeutet mit diesem zusammen immer
lichts; daher ist nicht
jji ys ^J^.^ Object von o^,
ondem
^jf^
selbst Femer ist ,..LkA
^,^c*^ in Verbindung mit ^^j
Erz, eherne Waffe nicht „Scheide*", sondern Leibesmitte
it dem Gürtel, in welchem der Dolch steckt ; s. ZDMCJ Bd. XVIII
620 Nr. n. Noch bestimmter tritt diese Bedeutung von p
j^\j> j-|L*^ in der Inschrift eines persischen Dolches hervor, den
im J. 18t)(> stih:
iۀ </e7J Dolch fmich zu lOdtnn)! /?e7Hi ich habe das Lehen
nur für dich Lieblosen. Du hast den Dolch in media (im (füHel).
\nd ich halte das /jeden in media (dir zur Veduj^ing gestellt)."
Der Doppelsinn der letzten Worte unsres Verses ist demnach:
darf aber darüber (über deine blufcvergi essen de Grausamkeit)
sagen (sie nicht tadeln oder sich daräber beschweren);
Andilz iat ja inmiäeu (der mörderischen Lucken, und dt?sseM
eigestellter Anblick sühnt auch den Mord), oder: dein eherner
^olch tittckt Ja (tV/t Oiirff'I (imd würde, grausam wie du bist, den
irlaaten Sprecher bald stumm nvachen).
ri. 2S2 Aimi. 4. Durth iSubslituinmg von ^b ,^o :U füi'
,Xy :u wird als vierte mögliche Bedeutung aufgestellt: wenn dti
2(?6 yfeischer, zu Rackert» Grammatik, Poetik u. Rhetorik d. Prrter.
hocbsinnigen Freigebigkeit) werden beständig erzeugt; denn
Juot-, hier nicht, jn activer Bedeutung xu nehmen ist, sieht
aus dem grösst«n Th«ile der jiufgc/iihlten Dingo.
S. 310 Z. 12 ^aufrichtig" sehr, richtig, waUrhcitftgemäaa^-
Z. 17 — 21. Wahi*8dieinlich hat der Dichter hierbei uuc)i etwa
noch Höheres im Sinne gehabt, nämlich -das geheiiuuissvolle Monc
gramm ^| an der Spitze von Sure 2, 3, 29, 30, 31 und 32.
Vorl. Z. ^Breioien" sehr. Leachien, in Beziehung auf ^di^ Kerze^\
S. 311 Z. 3 V. u. ,!>( nich hol'" sehr, zuläsal oder vertrag
wie S. 285 Z. 6.
8. 313 Z. 11 imd 12. Dem dmchgängigen o des Tes
würde entsprechen: durch die Wange — , durch den Wuchs
durch die Lippe — , durch das Auge — .
S. 314 Z. 16 -w^iJ•, ein nach amhischer Weise von
gebildeter Dnul : die /,wei tu beiden Seiten des Kopfes über die
Schlilie und Oliion herabhUtigendt^n, von Natur lockigen Haar-_
hüschel der .Schönen, keine künstliche ^Locken flechte'^.
S. 315 Z. 5 V. u. ^böse wird'' sehr, dräut, wörtlich: Schrecke
verursacht,
S. 317 Z. 3 ^So werden wir^ so OoU will, den Nacken
nicht, {für jene iSchwerter) bcwjen*" sehr. So biegen wir den
Nacken nicht (von jenen Schwertern) hintveg\ der Beachluss (tib6
unser Schicksal) steht bei Gott. Das j^^'f-^^ ist duichaos rieht
und nichts danui /u lindem; vgl. S. 194 Z. 14 und 19. — Z. \!i
und 15 ^Weym ntir ein iSctduck des Lebenswassers zu Th
würde . ao würde icJi" n. s. w. sehr. Wejin ich des LebenM
toasaers theilhaftig werde — , so werde ich u. s. w.
^^^1^ ein Quaa-Compoaituiu bildend, ist tiicht, davou getrennt, filr
f«^ zu nchmciL
S. 322 Z. 17 und IH. Ut und 20 ^Wer,n du —
WÜrd — " u. s. w. sehr. Da dit - wuschest, tourde u, s. w.
S. 325 Z. 8 ,c/iö Unterscheidungen," sehr, die Kennt
oder MerkmcUe, oLLo. ein Kunstwort der Wissenschaft von
geheimen Kriiften der Buchstaben, _5.jü JUi dessen hier Z. Ift— II
gegebene Erklärung mit der im Calcuttaer Dict. of tJie t^^chnic
tonns 8. Vts Z. 8 flg. und S. b1 Z. 3 und 4 ftbereiustirnjut.
S. 329 1. Z. und S. 330 Z. 3 ,*»fr» ZeicJten vo,, ihr
Wohnung'' sclu*. ihre Wohnuvgsangnhe (gemeinhin Adresst).
S. 330 Z. 11 und 12. Der Satz ist keine Fragr . sond«
eine Aussage: Es int nicht in der Ordnung^ dass wir
f7*wrher, zu RückerU Grammatik^ Poetüc k. Rhctorih d. Perser. 267
Namen nicht wissen . bI. ist vorzugsweise der rechte Weg, die
ordnnn^s- und regelmRssige Seins- und Handlun;,'sweise. Daher
c^^-l «>|j: es geziemt, geh«ii*t, schickt sich. - Z. 13 und 14.
Der Sinn: Dn zeitjte er seinen (geraden, gleichsam ordniings-
niSs8ig«n) Wuchs und sprach lachend ; Wir sind in Ordnung.
8. 331 Z. 7 ,i,.r sehr, bi — Z. 5 v. n. ^was in deinem
.y
sehr, b .?
Nomen beachloesen ist*" so, wenn man ^j;^ liest. Mit ^«jc^ aber
der Sinn: was mit deinem Nameti hesiegdf üf, d. h. dr>n
l^ehihdrack deines Namens trügt; vgl. 8. 373 Z. 10,
8. 332 Z. «i ,5M einer Mosinfiint" sehr, zu Mosüt titeüdichein,,
d. b. zu geheimer Audion?, hei Golt für die Aiif^^rkorenen, wi« die,
n welcher Moses auf den .Sinai besehieden wurde.
S. 333 Z. 3. Wfirtlieh: „Da ist Kdf bis zu K df Käufer",
d. h. Da mfichten die den Rnum /wisrheu den gegeouhevllHgende'n
en «les Ringgebirges uni die Erde Bewohnenden alle ein solches
od kaulV'U.
ritf'SiM Z. 11 ^j^" yy=>^ nf»«-'h dem nUchstliegenden, in der
üeherset:>sung ausgedrückten Sinne (denn '^ „Mons" h. Frey tag
ist nnrichtig); aber allerdings Ju nach einer andern, in Amii. 1
Tfrfehlt«u Auffassung: v<m dem Vorplätze (odfr durchs iiher den
Vorplntz) de.t Verviittleis (jfheimer Mitthei/untjen (d. h. des Mundes)
<jeht seine Avffahrt, d. Ii, der ZnhirstiH-hnr steigt von den Lippen
(<rder durch. iibRr die Lippen) in den Mund und zu den Zühnfn auf.
S. 3-10 Z. H ^das Auge der iSeeie"^ sehr, diu* Sdbst der üeele,
die eigenf/ichc, wahre See/e. — Z. 19 ^deine Schmeichelei" viel-
mehr: dein geziertes Wesen
S. 342 Z. di ^deine" sehr, seine, Z. 4 v. n. ^bürgende* d. h.
Vntrrh'ilt gewährbnstet4de, eet sorgende. — Z. 2 v. u. ^Sein Herz
wird durvhhnhrt" sehr. Er (dfM* Siliucht) reisst sich die Seele aus,
mit leicht erklilrlicheni Doppelsinn.
S. 343 Z. 1*2 und 13. Die vun dieser ITebcrsetzung Z. H — Ui
>
gll^ebcne Erkllining verfehlt den einheitlichen Öinn von ,1 .L^c
r.fl.^ t*»'^' ^*®^®^ ,Stttub" ist nach beiden Seiten hin derselbe:
d*r durch den Kampf /wisclien zwei Cn'gnern aufgfwiOtU* , und
Utn e medio tollere oder wegschaffen ist soviel als don Kampf
«^Ibfit beilegen. Z. 8 b^dcutM wörtJiih: Was wird es schaden,
wenn deine Hand dm Staub zini.Hchtit nur und der Zeit ueg-
schafß'i d. b. Wir gut wird es sein, weini du /.wischen mir und
dem iSchickiial Friedi^n stillest! S. oben 8. 240 d. Anm. ru S. 3«
Anm. I
I
268 Fleütcher, zu Rüclerts Grammatik, Poetih u. Wieiortk tt Fh-ser,
S. 346 Z. 10 ^correspondirendea'' sehr, mach wehr cda Ein
Seite hin gewendetes. ^Aufeinanderfolge^ sehr. IJerbeiziehuti^
eines foigenden (Lobes).
S. 350 Z. 2. Eigenthüralich ist in ^>C1ä statt ^jlj-ä die
hidtung des alten Schluss-^ statt des spUtera lautlosen s . tin des
Stelle zwar auch im Neupersischen wieder Jj tritt, aber re
mössig niu- vor der Fluralenduiig Tin und vor dem Abstract-
Relativ-l. — Z. U , MVe den Garten erhöht hat der Wurhs dttj^
Wachholdets'" sehr, mit Uiiikehmng des Subjects und Object
Wie der Garten t-rhöhf hat den Wuchs des WacMiolderft , d.
ihm hohen Wuchs vnrüeht^n hat. — Z. ß v. u. ^wie sollt ich
u. s. w., sehr, wie lange soll ich noch u. s. w.
S. 361 Z. 4 , Welclie mir von andern kein Wasser, als
das meiner Augen , eingebracht haben " sehr. Welc/ie von nj
mand anderes Wasser als das aus dem Auge für mich
vorgelocht (eig. lusgemacht) haben, d. h. Welche mir keine aud«
(lOiiugthuujjg verseliuflFt haben als die, dass Hörer und Leser
durch biß zu Thränen gerührt wurden, ot , Wasser, ist
in dreifacher Beziehung gebniueht: das aus seinen Versen , träufelnde"
Was.ser" ist ein Bild von df^ren vyooTtjg , das zweite (als du
stillend) von Befriedigung ilusseni und inuem Bedürfiiisses ,
dritte steht für Tlu"iln«Mi.
S. 358 Z. 19 und 20, Der erste Halbvers bezieht sich weder
auf den Gaznewiden Mahniiid. noch auf einen andern Fürsten,
dem auf Ci oft: Jm A\i>Ken Desjenigen , dessen Ajdz (autou
nmstisch für Liebling) mahviüd ist, doppels'mnig: als Eigenna
Mahmud = Muhammed, als Eigenschaftswort, aber mit Bezieht
auf denselben, preiswUrdig. — Der zweite Halbvers ist siifis
der Liebeskummer um Gott. d. h. der Sehnsuchtsschmerz des
Gott Verlangenden, wird in dessen Heraen gleichsam zu ein«
Götzentempel, worin der Götze, — der ideale Geliebte.
Liebeswerbung (nicht , Sehens") und Flehen um Vereinigung mit
ihm angebetet wird.
S. 360 Z. 11 ^traunl^ jU ist in solcher Verbindung r'n
leicht, etwa, wohl, wie 8. 203 Z. 3, S. 371 Z. 1. — Z.
^WQS sie anregte^ sehr, was sie tforbrachfey ji ^*^»*J, ^^
Perser selbst das .»iicuool in solchem Zusararaenhange erklaren.
Z. 22 ,/h diesem Fall reidtte kein Freund mir hiUfretche IJan
Das Persische enthält eine Prilgnanz; wörtlich: Aus diesetn
falle heraus reichte kein Freund mir die Hand, d. h. ans il
half mir kein Freund dui-ch Handreichung heraus. Z. 3 v. ^
, Versetzung der Consfruction' <^v\\y. Umstellung der i;ia(zthe
wörtlich ; Auf Umstelhuig Beruiiendeii.
Fleuch«r, zu RütkerU Orammatifc, Poetik v. Rhetorik d. Perser. 269
S. 3G2 Z. 17 ^ÄnstecJtuny" ist für jOs zu schwach, gieht
ach das in dem Worte liegende sinnliche Bild nicht wieder. ^Ää
r Ist gftziz* eigentlich : dem jifuten Rufe Jemandes durch ehrenrührige
fUeden Abiruch thun. Also Ehrens chttdigung, Ehren-
JTerletzung, die oft unter eheiidiesem Namen der Gegenstand
I gerichtlicher Oivilklagen im moslemischen Morgenlande ist.
S. 363 Z. 1 ,.i>l5-*.*' die gebriiuchliche Form ist oli-w^.- s.
iDiot of the tocUu. terms ö. nw u. d. W. io^^JI.
8. 369 Amn. 1. Weon \\Ji wie hier, eine besondere Classe
ton Hol'bedient^n bezeichnet, — denn die durch \ nach ..^\»ji
MUgedrückte Determination, arab. ^wJLüJ^, weißt darauf hin, dass
die verlangten kawwalän bestimmte im Dienste des Sultans ange-
stellte Leute waren, — so entspricht es dem pers. »Jü-» J>, Vocal-
musiker, Sänger; wir würden sagen: die Kammersänger.
lJ«n Gegensatz dazu, die andere Hälfte der Hotcapelle, bilden
L.^L^Ju;k«. , die Instrumentalmusiker.
8. 873 Z. 10 ^Anffjedtiickl^ sehr. Eingegrahen.
S. 374 Z, 13 ^yerade'' sehr, stark. ("Rückert scheint ^J»
im Sinne gehabt /u lialien.)
S. 870 Alma. 1. Es ist doch wohl, wie Rückert will, ,jioLj
mit dem Suffix der 3. Pers. zu lesen; andc^mfulis fiele ja jede Wecbsel-
bffidehang zwischen ^Ji^J^ und jj> ia.L^i>, hinweg. Es ist dies
die Redefigur ^,.j*Juij\ 'iiajyi ^ jUäo:}\ . de Sacy. Gr. ar. II.
8. 370 und 371. Eigentlich soll das erklärende ujöa unmittelbar
, o *
auf das ^^^ha folgen, aber wenigstens bei den Sptttem geschieht
di«.s nicht immer. So heisst es bei einem Dichter in Dozy's
' Uistorjr of the Almohades S. vF vorl. Z.
^fJUD vtSj^ ,3
LT
,5icht sollen dich die Sorgen , deine Seele, mit Gewalt
I m die Gcfiiugenscbuft führen , solange noch der volle Becher
in deinen Händen ein geschliÜ'enes Schwert (zur Abwehr der
i Sorgen) ist".
272 Deeche, llber r/«n ürgjyrung der aUpernn^en Keilschrift
Cajetan Kossowicx, Inscripti ones Palaeo - Persieae Acha
meiiiduruiii, archet^qioram ty\>h jn-inniim editae. Mit inUir
l>ret4itio onü tömmpnttti'ü; muintiatio nud tranüscriptiu: glosrt
rium; addenda et corrigeiida; indices. Öt Petersburg 1872. 8»!
Abkürzungeu.
ap.
=^ altpersiscJi as.
^^ altsusisch
ab.
= aJtbabyloniscli ns.
=^ upususisch
nb.
=r neubabylonisch arui.
= armenisch
an.
■= altiiiiiivitisch , med.
= niediscb
im.
= neuniiüvitisch |
Analyse der Tafeln.
Ich schicke einige allgeineine Bernerkimgeu über die alt
siscbe Schrift voran.
In Bezug aui' die Fonn beobachtet« der Erfinder folgende llegeb
1) Kein Zeicben hat w«^niger als zwei, melu* als fünf Keile.
2) Alle auft-ßchteu Keile stehen .senkrecht mit dem Ko]»l
nach oben, alle liegenden wagerecht mit d^m Kopie nach luiks.
3) Nie stehen zwei senkrechte Keile übereinander.
4) Es giebt keine Ecken fblo.sse Keilköpfe oder ausgefOUl
Haken) und keine Dupp^^lkeile {mit Kopf im beiden Enden).-
6) Alle Haken sind nach rechts geöffnet.
6) Kein Zeichen bat mehr jds zwei Haken.
7) Zwei sieh schneidende Keile kommen nur in dem Zeicl]
für vi (n. 31) vor.
Ausserdem ist als eine Eigenthümlichkeit zu bemerken^
von drei parallelen, senla-euhten wie wagerechten Keilen der mittle
verkürzt werden kann , vielleicht mit einziger Ausnahme des
(n, 1); es scheint dies nur der Eleganz wegen zu geschehen,
ähnlich im Modischen bei vier parallelen wagereehten Keilen di|
mittleren zwei verkürzt zu werden pflegen. Zwei parallele
rechte Keile kfinueu femer nielir oder weniger aus einander rück«
2. B. bei na (n. 19), nu (n. 20), ha (n. 35); ein einz'dner wa
rechter Vor- oder Hinterkeil steht in der Regel in der Mitte< (<]
Synmietrie wegen), rückt aber auch nicht selten hinauf t. B.
ma (n. 24). ga (n. 7). ca (n. 9). besonders wenn dies seine iv
' Bprüugliche Stellung war. Ein senki-echter Yorkoil verkürzt sie
mitunter oder gewöhnlich, z. B. bei mi (n. 25); ja In. 27). Hiei
nach brauche ich auf der Tafel nur die Normalformen zu gel
In Bezug uuf den Lautwei-th ist zu beachten, dass alle Zeich«
ursprünglich Sylbenzeichen sind, und zwar von dem in der erst«
Spalte zuerst angegebenen Werthe. Bei ihrer Verwendung aber
gelten folgende Regeln:
If Dm die Ahliüiitlluiiu; bcrtnU AiiTHUg 1877 |t;i«sclini4»en Ul, kuunia
Lenormant's Svllabaire» cundlformM uorh uicht beimUt w«rUen.
2.7>.J^. ö. JCXXA
z. 2>.y^. s. Axx/, j/^/. ^
t£na/rtjeAe /^ft/^sc/Crt'/l^^i.
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Deeetie, über den Ürt/pruiig dei' altperaüeken Keilschrift. 273
a) Die drei ersten Zeichen ('ä, 'i, ^lu) gelten für die blossen
ale ä (im Anluut«) auch ü), i. n; an das i und u nhpv treten
jptanter, schwerlich zur Uezeicimmig der Länge, am Schlüsse der
ylben nnd Wörter die entsprechenden Halbvocale j (n. 27) und
(n. 30): vgl Kern p. 2141.
b) Die auf ^ ausgehenden Sylbenzeichen werden auch als
^osse Consonanten gebraucht (nicht nachgewiesen c, g, t*, t'r, p),
eils vor andern Consonanti'ii und am Schlüsse der Sylben und
Wörter; tLeils vor a, und ebenso vor i mid u, wenn ein beson-
crea Zeichen fiir den gleichen Consonanten mit diesen Vocalen
ilt. Doch kann das inhürireude it auch mit folgendem i und u
neu EHphthong bilden.
c) Die Sylbenzeicben mit inbllrirendem i oder u haben nur
nahmsweise noch Sylbeuwerth, wie mitunter vi (n. 31) in Vi-
^pn in der Inschrift von liehistiin; mi (n. 26) in Mit'ra; ku (n. 5)
Nubukudracara (einige andre Fälle sind unsicher); sonst wird
Vocal hinter ihnen besondeiTS geschrieben.
d) Nasale vor Cunsonanten iin Innern des Wtirts werden, wie im
prischen Syllubar, nicht geschiieben, ausgenommen n vor j, m vor n.
fffrber die Zeichen t'ra (n. 15) und n. 3G s. unten in der Analyse.
Varianten und Unregelraüssigkeiten der Schreibweise müssen
er allberücksichtigt bleiben.
Als HeLheufolge des Alphabets habe ich die indische gewrihlt.
der babylonischen, ninivitisuhen und suaischeu Spalte ist immer
obere Form die alte, die untere die jmige; in der vierten
rischen Spalte steht oben die armenische, unten die medische
i; die fünfte Spalte enthält wichtigere Vaiianten.
Tafel I.
1) Es hat hier ohne Zweifel das Altninivitische die illtest«
form bewahrt: aus ihr entstand die altpersische, indem die beiden
en oben, die, wie die an. Vax'iante zeigt, auch schon anaiisch
»cfariige Keile übergingen (archaistisch auf der Stele von Lar-
ka. Cun. Insc. of W. Aä. LII, t, XI), in einen wagerechten Keil
rrxcbnjnliten, die beiden senkreeiiten Mittelkeüe aber in einen ver-
iiiQtcbt wurden, wodurch ei>;t eigentlich aus dem Doppelzeichen
einfaches wiu-d. Es ist nümlich das anurisehe Zeichen (Men. I,
180—1, n. 2) die Verdopplung des Zeichens für a, eigentlich
(ebd. n. 1); »ein Werth war daher ursprünglich aa = a, und
esen giebt ihm Halevy (p. ftO und p. 214, n. 444) auch noch
r'i Neuaüsyrische, wtlhreiid man ihm lüer sonst in der Regel den
ch Wächten Werth ai (oder e?) zuschreibt ßUn. T, p. 25(i: Sayce
, 38, n. 438). Dem altpers. Zeichen entspricht unseres vioUpicht
ftp. Ma<'ijii = ass. Mussi (Mt'jn. l, p. 123 — 4, n, 77). Ideo-
amatischcr WfiÜi beider ass}Tischer Zeichen, des einfaclieu
des dop[»«lten. war ;ibu ,Viit#r''. des ersteren auch *ablu
n% iiiU-'h Hui. mich Jiliubu ,eau, uiondation, deluj-'n", ein ecla-
Bd XXXII. 1!^
274 Detelt, üLer ihn üntprung der aUpevg'tiichen KeiUchrift,
tantee Beispiil der Honjophonie ; vjfl. noch das eoraponirto eb
(Hai. p. 213, n. 440a i Sayce p. 38. n. 437 ii) ,inumlatioii'; .Hoodl
2) Aus dem altlmbyl. oder idtniuiv. Zeichen (Mc«n- L p. 18^
— 18»5, u. 30) bildete sich das altpersische durch We^lusBUntf de
drei unteren wagereehten Voi-keiU', gerade wie beim t'a (n. 14jj
nach Hegel 1 ; n&iih Regel 3 wurde dann der kleine senkreeLtj
Keil oben rechts iinigelegt, wodurch die Figur zugleich voUkonunfl
symmetrisch ward. Dem ersteren Vorgange analog hat das NeO
suaische von deu unteren Vorkeilen einen verloren, das Nb., Nr
Armenische und Medische zwei. Das Kyprische verliert sogar \t
seinen ältesten Varianten alle (Deecke, Urspr. d. kyi»r. Syll. T. I,
n. 2). Aus der ueuussyrisrhen Form endlich entstand das uord:^
semitische jod (Deecke, Ui-spr. d. altsem. Alph. T. I, n. 10), dess
xwei Vorstriche hslufig, 'i. B. in der liebr. Quadrat Schrift, auch aq
eiiiQn (den oberen) reducirt werden, so dass e.s daim iu^diesa
Beziehnng genau /um Altpei-sischen stiuinit {Huting. Sem. Sclirif
n. lUK Der ass. Wert!» ist i, i, e (Hai. p. 197, n. 231; 8ayfl
p. 21, n. 239), mich ersierem aus niK „maison, palais, voüteT
s. jedoch Deecke, ZDMG XXXI, p. 113, n. 10. — Altperswo'
bedeutet es i und entspriclit dem Anarischen in K*sat*rit« =
Hasatrilti (Men. I, p. 92, n. 16)*, Imanis =r ass. Imaniisu (eh
p. 113, n. Hj); Haraiva = ass. Ariivu lebd. p. 111, n. 52).
3) Das jdtpersische Zeichen entspricht hUiiHg in der üw
Schreibung der Namen ilem iluji hier gegenübergestellten anarischen
(3Ien. I, p. 1«2~3. n. 22; p. 294) ?.. B. in ap, Auramazda "
ass. Ahununaxda (ebd. p. 82, n. 1); ap. Pisijäuväda — ass. Pia
'huvadu (ebd. p, 108, n. 45); ap. Pätisuvaris = ass. Pitis^ttr
(ebd. n. 4G); ap. l'väi'tizmija = ass. Huvariznni* (ebd. p. 113. n. ftö)
«p. Utäna = med. Hutaiia, vgl. griech. (Jräi'ti^ (Mordtmanu, ZDMC
XVI, p. .»1, n. 17). Auch im Niunen Uvak'satra gr. Kva^dyfi(
verriith das aj». u giilturalen Anhauch, wie auch da, wo es
erstes Glied von Compositeii dem sanski-. su-, «end. bu-, ,g
schön, reich*, entspricht /.. B. in umartija , bonos viros haben
(Ko.ssowicx, (»loss. p. 15) oder .menschenreich* (iSpiogel p. 19C
Bas assyr. \m (Hai. p. 184, n. 76; Sayce p. 8. n. 73) bedeut
l^oiseau*; »bird", nach Leu. (p. 71; 292) accadiscb. — Was
Ponii betrifi't. so sind di«? vier Klt'mente genau dieselben, wie ill
Anarischeu, nur anders geordnet: der Haken w«<chselt auch .^ch^]
im Anarischen seine C5tt41e. Im Ap. lutt zunächst Umdrehung eina
der medischen ähnlichen Form stattgefunden; dann wurde
Regel 5 der Haken nach rechts gewendet; der Hinterkeil rückt
nach oben, um Verwechslimg mit u. 7 (ga> tu verhüten. Ali
weichend ist die jdtniniv. Form, auch später noch archaistiso
gebraucht.
4) Das anarische Zeichen (Men. I. p. 190 — 1, a 77; p. Sit
ist im Alti.ersiacben umgekehrt, und zwar steht Ijet/terem
ftls \'ai*iante gegeln'ne archaistisch - iissyrische Fonn am nili
Dedche^ Über den Utiiprung der altpergischen KeiUcknft. 275
ele von Lamaka, Cun. Insc. of W. As. III, t. XI, col, I, 58;
I, 15); ilhtilich ist auch die meiliriclie Furni. lu der Uuisclireibiuig i
ßr NaoiHU vortreten sich die iiltpersischea und medisehen Zeichen
Katpatuka =■ ^tpatukas ^m Äidaut; M6n. I, p. 120, r». G8);
rkä =^ KarVa (am Ende; «bd. j). 124, ii. 78); Kuganaku = Ku-
ftkan (ebd. p. 127, n. 85); Ai-ükadris ^ Ai'ukatiins (öbd. p. 128,
88); Maka -^ Maka (elnl. p. 134, n. lÜSJ. Sonst hat das
rische Zeichf'n eigentlich den hilrtereii Laut k (q) = kojjh;
och ist aus ihm sowohl das nord- luid südsemitisuhe kaplj ent-
oden (Deecke, Ui-spr. d. altsem. Alph. T. I, n. 11; Ursiir. des
Alph. T. in, n. 11), als das kypinsche Zeichen für Guttural
a i/a, xa, j(a), vgl. Deßcke, Uispr. d. kyiir. 8yll. T. I, n. G.
ch die gleiche Umkehr des aus dem phünizischen entstandenen
riecliisch - italischen Zeichens für k geschieht es, dass Letztores
nitunter dem alti>ersischeji ganz ilhnlich wird (Ritscld tab. XIII, 32;
^\ ö). — Das assyiisehe Zeichen* ist Detenniindiv den Masses
od führt den Namen giüi (8ayee p. 4, n. 20; Hai p. 18t). n. 22).
ait hängt wold der Lautwerth des um zwei Benki^echte Doppel-
keüe erweiterten Zeichens kit. kit, aber auch kat (Sayce ebd.
n. 21) zusanunen, und da unser Zeichen so auch den Werth gi,
Vi gehabt haben kann, erklälrt sich vielleicht, wanim die Feraer ,
ein besonderes Zeichen für ki wilhlten; doch ist k vor i ap. über-
iipt noch nicht nachgewiesen.
5) Auch hier ist das ap. Zeichen durch Umkehr aus dem
Darischen entstanden, nach Wegschnitt der hinteren Hallte. Das
itbab. Zeichen weicht ein wenig ab (Men. I, p. 180 — 1, n. 9).
I«T anarisch«' Lautwerth ist gu (ebd. p. 271; Sayce p. 44, n. 500;
Iah p. 219, n. 514), auch gri (Hai. p. 133 und 134 im Syll. I,
In. 556 und 005); der arisehe ku; doel» hat aueh siuarisch ein Com-
kosifum unseres Zeichens den numi »grammatischen Werth guza =
Ms. kussu ,Thron^ (Hai. p. 219, ii. 514 u), und in der Umschreibung
per Namen entspricht mehrfach mcdisehes ku dent assyr. gu z. B.
Ifttkuis = Magusu (M^n. 1, p., 97. n. 20); Markuis = Margu' (ebd.
\i. 112. n. 54); Satakuis = Öat-agusu (ebd. p, 115, u. ÜO). wenn
au4:h hier tiberall wohl das g urspiünglich ist.
6) Aus der ab. oder an. Form (Meu. I, p. 184 — 5, n. 32)
entstand die ap., indem a) die beiden bereits gegen einander ge-
Kieigten Vorkeile /.uro Haken wurden; b) aus den vorderen Binnen-
(eilen ein zweiter Haken entstand, wie die Ecke im Neubabyl.;
i) die dünnen Querlinien zwischen den beiden hinteren senkrechten
Keilen schwanden, worauf diese sich näher rüfktpu. Auf die Ge-
Jtung des Zeichens mag nicht ohne EinHuss gewesen sein, dnsa
so das Doppelte des laut verwandten vorigen ward. Der Laut*
•rth war unarisch ka, sein Ninne kägu (Sayce p. 5, n. 3!fi; Hai.
181, u. 40; p. 152 im öyll. IV, uol. IV, *n. 55), nach Halevy
238) ,dent molaire, mächoire"; doch hat es monogi-ammatisch
die Werthe kalu .all": kaniku „seid*. Die Bedeutung käbu
276 De^cke, über den Umprung der oUperKuchen Keilschrift.
,to speuk' lasst aach di>n Lautwertli ka vemiuthoii, and so wechselt
PS nicht sollen mit dem Zoichen für Ija (n. 4; Men. I. p. 31
andrerseits entspriL-ht os auch ap. ga in ap. A(;agarta = ass
Iskai-tä <Men. I, p. 114, n. 58), gr. ^ayägTtot. Femer bat
den Lautwerth kir ('*] und die monogr. Bedeutung kibu ,ma
endlich auch noch den Lautwerth gu. Da es somit für verschiedtune
Gutturnlanlaute mit allen drei Voealeii vorkommt, erklärt siq
warum es im Altiiei-üisehen auch vor u steht; vor i ist es no
nicht nachgewiesen.
7) Die vier hictpreu Hakeu der altanurLschen Form (Men.
p. 18Ü~1, n. 8), im Altbabyl. liesondei-s deutlich, wurden
einen reducirt, das Zeichen umgekehrt, mid nur der HinNir
nach Regel 2 in seiner nrspriinglichen Richtung gelassen- Eil
ilhidiche Vereinfachung, wie hier vonuisgesetzt ist, /-eigen
jüngeren luiarischen Fonnen , um tlhulichsten die medische.
assyr. Lautwerth ist gj , ubgekür/t huä der monogr. Bedeute
gimiru, gimru ,alle, das All" (8uyce p. 9, n. 81; vgl. Lena
Etüde p. 18ti; 232; Men. 11, p. 4*»)- Wegen des verwandt
Adjectivs garani ,coniplef (Leu. p. 129, n. 2; 144) ist auch
Lautwerth ga /u vermuthen, und so erklärt «ich, dass (bis Zeichen
alipersisch ga und g vor i hedeutet. So entsprechen sich die Zeicl]
in ap. BjigBJadis = med. Bagijadi.s (Men. 1, p. 138, n. lU«)- Ni<i
ohne Einfluss auf diu Wahl des Zeichens für gn im Altf»ersisch
war vielleicht auch sein /weiter assyr. monogi". Hauptweilh ka
oder qanu ,Wut;sMriitlanze. Rohr" (Sayce ebd.; Hai. p. 184, n.
vgl. Leu. i>. 315; 1Ö4; 2tj3), mit Guttural -j- a anlautend.
8) Auch hier hat Umkehr stattgefunden, wenn wir die
Form, die auch neubah. und neiiniv. als Variante vorkommt,
Giniiide legen: die Wiiik*dsiiitxe trennte sich dann als selbstiUidi|
Haken ab und die liegenden Keil»' folgten der Regel 2 ; Gr
Streckung zeigt auch die neubah. und neuniv. Hauptfonu <Men»J
p. 196 — 7, n. 85). Legt mau aber diese Form, als der altes
ähnlicher, zu Grunde, wofür ihre grössere Vollst&ndigkeit spria
so ist der ap. Hakeu aus dem oberen und tmteren Vorkeil
standen, wahrend der mittlere eingerückt ward; von den
hinteren wagerechten Oberkeileu fiel dünn einer weg; der hint
Unterkeil aber verlor die drei kleinen Reiter. Dies scheint
obwohl es weniger einfach ist, doch wahrscheinlicher. Die
Fonni entstiuid dünn aus der iütesten durch Kedncirung der
Oberkeile auf zwei, der zwei Unterkeile auf einen, mit Vft
der Reiter; der mittlere Vorkeil blieb: die Winkelbildung i.st
leicht ursprünglich, sonst leicht erklttiiich, vgl Sayce p. 17, il iS
Hai. p. I'.t3. n. lyO. Der assyr. Lautwerth war gom, guv, auch
gii, ent-sprechend dem ap. g vor u (Suycu p. 25. n. 287: ^fl
p. 201, n. 282); daneben auch kü, nach Halevy auch kum, k^l
veikür/t aus kummu ,homnie, membre de fiunille' (vgl Hui.
p. 239 im Syll. I, n. 82). Das Altpersische wählte dies Zeichen
Deffhi, üLer den Ursprung der altpersüichen KdUchrift. 277
gu, dti es das gewölmliehe aatuisclie <i;u ni ku verschoben
(n. 13).
9) Alis dem auarischen Zeichen, das sich in allen Arten der
[Keilschrift, gleich lilieb (SUxi. I, 182—3, n. 17 und 190—1, n. 74),
entstand das ap., indiim nach Ee^f^l 3 die oberen Keile sich um-
I lejrten und. da so Identität mit n. 2 (i) eingetreten würe . der
I lockte Oberkeil weniger oder mehr, doch höchstens bis zur Mitt«,
I hinabgenickt ward. SchrUglegiuig der Oberkeile zeigt auch das
demselben Zeich»'n entstandene kyprische yn (Deecke. Urspr.
jrpr. Syll. T. IV, n. 4r>). Der assyrische Lüutwerth ist sa {ts»),
t*ai, nach Halevy in ersterem Werthe abgekürzt aus sa^ati ^inuiges,
]ligure9. stfttues" (Sayce p. 38, u. 441; Hai. p. 214, n. 447; p. 24 tJ).
Jtpersisch entspricht die palatale teuuis c (ts) vor n und i (vor
I tj noch nicht nachgewiesen), und beide vertreten sich auch in ap.
LS^nMülfris =- med. Isainsakris (Men. I, j). 99, u. 26) mid Ai^-
l|iiictr)na ^ med. Aspasaoa (ebd. p. 105. n. 30).
Tafel IL
10) Die üebereinstimmung der Formen ist klar: der urspriing-
he. hintere Haken des Vorkeiles ist auch medisch geschwunden,
[.mmnenisch in euien wagerechton Keil verwandelt, imd in assyr.
I Varianten oft. sehr schwach ; der \^Drsbich des Hakens rechts i'elilt
l«uch im Niuiv., Susischen und Mediscbeu: im Armen, ist er ge*
JVünst (M^n. 1. p. 192—3, n. H)2; etwas abweichend p. 224 — 5,
(iL 243; dann wieder p. 402 u, s. w.). Der assyr. Lautwerth des
VZeicbens ist ti. abgeküizt aus der monogr. Bedeutung til ,vivifier,
■Iure vivre, preserver* (Sayce p. 4. n. 28: Halevy p. 181. n. 29;
|iuM!h Len. p. 92 — 4; 301 accadisch): vgl. ti ^vie" ; lila „preservant** ;
ach tin ,vivitier, vie, pr«isen'ut<?ur , viviHe*'. Das aus derselben
I Grundform gebildete kyjirische Zeichen steht für Dental ■{■ i [dt, Tt,
I 1*^1), vergl. Deeckp. Ürspr. d. kypr. SylL T. 11, n. 18. Medisirb
I liat eM mehrmals den weichentii Laut di z. B. in HabliiLi (Mt-n. I,
p. 133. n. 101.)-, ]3agijadis (ebd. p, 138, n. IHi); jjaisijadijais =up.
|At*r|JÄdijii (ebd. p. 139, n. 124). Dann steht es aber assyrisch
lieh assibilirt für sIl, monogr. silu ,side"; ,c6te, flanc" (*Sayue
^ebd.; HaL p. 181, u. 29; vgl. Leu, p. 91; 301), sowie fiir sjabatu
eifen* (Sayce ebd., vgl. Len. p. 90; 301). AltjiRi-sisch hat das
bim den VVerth von ^a (dJ-.«) und g (dfc) vtir u; es ist dem-
Dach ti. di durcli dy in d^ übergegangen zu denken. Keni's Deu-
ung als /h -frz. j (p. 213) scheint mir nicht wahi-subiiinlieh.
11) Die vtdlsllliidigst*' FoiTti ist die altniniv. ; die iiltbabyl. hat
die beiden Hint«rkeil«'hen verloreß; von den Eckt-ij verliert
, AitsuÄische zwei, die jüngeren Formen vier (Men. I, p. 182 — 3,
l' 18). Da« Altpersische sebliesst sieb um engst<m aits AH.ninivi-
Qücbe a«. das durch wjigereclite ünib'giuig des zweiten senkrechten
I Keils einen Winkel bildet, aus dotii der alt])ers. Haken tsntstelien
Bte: von den Ecken hat Letzteres nur zwei, die wie in der
278 Deecke, über den Ursprung der altpersüchfin Keütiehrift.
armen. Variante zv. horizontülen Keilen ausgezogen sind,
mittleren Hinterkeil erkläre ich aus der Fortsetzung des dur
gezogenen Vorkeiles enlstanden, also nicht, wie in der arm.
riante. Der iissyr. Lautwerth ist zi (Sayce p. 9. n. 80; Hai. p. \i
n. 83), vielleicht abgekürzt aus ziqiju (zikku) „souffle, ame,
(Hai. p. 236) ; der altpersische g vor i, und so entsprachen sich (
beiden Zeichen im Namen ap, Ka(m)bugija = assyr, Kambui^
(kkn. I, p. 88- -J», n. H).
12) Die allhab. Form (Mön. I, p. 192—3, n. 101. berichtig
p. 401), der die susische znnnchst steht, büsste im Altpei-sisch«
wie im Neubabylonischen, den feinen senkrerhteu V^rbindungsstiil
der Köpfe der sich kreuzenden Mittelkeile ein ; diese selbst wurdfl
wie im Neuninivitischen und Armenischen senkrecht aufeericbt
Der anarisehe Lautwerth ist ta (Sayce p, 17. n. 190 und p.
n. 20r>; Hai. p. 193, n. 18 8) und die Bedeutung ,direction
sens divei"», dans. de**, „in. from"-, vgl. tag, tagtag ,toumer* {\a
p. 122; 300; accad.). Auch altpers. hat dsus Zeichen den Wer
ta, aber aucl» t vor i. Beide entsprechen sich in Namen reg
mllssig i. B. ap. Vista^pa = ass. Usta^pa (Mc^n. I- p. 88, n. 1(
Artak'satra = Arta'^jatsu (ebd. p. 91, n. 13); ArtAVju-dija ^
vanija (ebd. p. 103. n. 34); Utäna = Uvitana (ebd. p. 104. n. 31
A^agartA =^ Iskartä (p. 114. n. 58) u. s. w. Das medische Zeich
wechselt im Worte atta ^V^at^^r'^ mit dem gewöhnlichen Zeich
für t.H, da (Mordtin. ZDMG XYI, p. 10, u. 32).
13) Hie idtniriv. Fonu seheint die älteste, ist aber in ihrer
Bildung nicht ganz klar (Men. I, p. 234 — 5, n. 31B); eine ähnlio
altbrtbyi Form hat Chossat (p. 62, n. 118). Zu der gewöhnlicli
altbabyl. Form, mit der die neubabyl. und neuniniv. im We
liehen übereinstiimnen , verhält sich die altpersische so, dass der
Orandkeil aufgeriditet zwischen die beiden senkrechten Keile
geschoben ward. Der Nachkeil hat auch schon assyrisch oft nie
Ecken- oder Hakenform, sondera einfache grade oder schrilge K«
gestalt, erstere bei Chossat und Halevy (p. 215, n. 467) sogar i
regelmässig aufgeführt. Andere Yarianten s. bei M^n. 11, p. 28
n. 316. — Der anaiische Lautwerth des Zeichens ist tuk (tfl
abgekürzt vom monogr. tuku (tukü) ,haben, besitzen% «ninger,
placer, rcunir; po.s.si^der* (Sayce p. 40, u. 453; Hai. ebd.);
itkS ,il a reuni"; usätkänni ,il m'a fait po8s<^der, inspirö': bit itl
,lft chambre des depouilles' (Hab p. 255); dagegen Lenonn
(p. 302) accad. tuq ,avoir, posseder" (p. 5); tuqtuq ^possedir
ploine propriete <p, 80). Andere verwandte Lautwertl^e sind tu*i,
tug; duk und du. Der Guttunil iun Schlüsse ist auch im Kypri-
schen verstummt, wo das ZeJch«>n Dental -f v lautet (dV, tv. O^X
8. Deecke, Ursp. d. k}i>. Syll. T. H, n. 20. Alt persisch bozcich
es t vor u, und dem assyr. Z^iclien entsprechend findet es sicb-^
Kat(rtli>atnka = assyr. Katpatu(k)ka (Mi-n, I. p. 120. n. 6H).
14) Die nltpers. Form ImmiiIU unf niner ähnlichen Vera
Dteebe, üLrr thn Uritprung der aUperiUehen KeiUchrift. ^71)
faebnng der ttltanarischf^n Form (»ib.. an., as.). wie sie die neu-
byi., neusus. und eine rieuniniv. Vju-tuute zei^ßn, und sie entspricht
hijiteren Thpü der l«»^/^^^!! Forraon mit Wegfall der drei
Vorkeile, wie in n. 2 (i); vgl. }&.H. I. p, 184—5, n. 2B; p, 180—1,
n. 10; p. 301, n. 20 u, p. 272, n. 10. Der ass;n*. Wertb ist t«.
da (Men- ebd.; Sayce p. 25, n. 28D; Hol. p. 201,' n. 284). medisch
scheint es auch ta zu bezeichnen. Einem aspirirten Dental ent-
spricht es im assyr. Pitä^fura =• ^\ flv&ayogftt; (Men. 1. p. 151,
n. 1711. Der persische Lautwertb ist t'a und t' vor i uad u.
1 5) Die ÜmsthrcibunfT der mit LÜesem Zeichen vi^rsehenen
altiwrsischen Wörter im Medi sehen und AssM-ischeii zeigt, dass in
der Au&spi-ache ein Sausolaut oder Zischlaut durchklangr, weshalb
ich Vr und nicht tr angesetzt habe; vgl. ap. Ai-tak'sat'rä = med.
ArttthBa(8)sn , ass. Arta'hatsu. ArUksatsu , Artuksafslsn (Men. T,
p. 91, n. 13); ap. At'rina =^med. ljai(s)f?uia. Hasina, ass.
Asina (ebd. p. 97, n. 21); ap. Cii'rafn)tuk*ma = med. Si(s)saxn-
tahma, Sifs)santahma, dajj;*?j4en allerdiii^fs ass. Hitrantivhnia, Sitiraii-
Ul;mu, (ebd. p. 99, n. 27); ai>. At'rijädija -= med. Hai(s)sijatijais
(ebd. p. 139. n. 124): ap. K'safrapäva ^=- med. Saksapavana (ebd.
p. 141, n. 131), doch gr. <faTgä7ttjg. Daher ist auch wohl Mit'm
nicht mit diesem Z»»ichen gesehrinben, ass. Mitn, doch med. Mi(s)sa
(ebd. p. 84, u. 2), gr. Mirga, Mid-ga. loh habe es daher, ob-
aweifelnd, gewagt da.s ap. Zeichen mit dem beistehenden
ischen zu vergleichen (Meu. I, p. 192 — 3. n. 93), welches
offenhar ui-spriingllch Saatkörner voi-stellt und neben dem gewöhn-
lichen Wertho si, si, se, abgekümt aus dem monogr. seum. seam(?)
JKom*, Monogi'aram für ziru .Saat' ist, also wohl auch den Laut-
«rerth zir hatte (vgl. Sayce p. 4, n. 25). Daxu stimmt, da.ss
ea. um einen Hinterkeil vermehrt, den Lautweiih sir, «er, monogr.
Blru. öeru „df^^itour. deplacement" hat; dass femer mehrere Com-
posita die Werthe sir, sir besitzen (vgl. sirgunu als Name des
Zeichens) ,exteusion, eloignement", *jiru ,serpent''; ja «^ines auch
, tir; vgl- Sayce p. 28, n. 320— H ; Hai. p. 204, n. 317—23; p. 143
[im Syll. ITI, n, 55 — 7. Die acht Ecken der altananschen Fonn
f(ftb., an., as.) sind in den jüngeren Keilschriften überall, wie im
[ Altpersischen, auf vier rediicirt, die sehr mannigialtig giiippirt
w»?rden. so da,ss auch die ap. Form si<di daraus erkliiren lilsst: die
beiden oberen sind wagerecht, die b^^ideti unteren senkrecht ge-
I «teilt; dns Au-s/iehen /5U K**ilfn zeigt auch das Annen.. xMnd.. mit-
unUr das Assyrisch«^ Maiimgfaltige Formen zeigt auch das aus
' demselben Orundzeichen entstandene kyprische tfi (ati)-, vgl. Deecke,
r. d. kyi»r. Öyll. T. III, n. 41.
lÖ) Die ap. Fonn schliesst siirh an dir ab, an. der <lie neu-
nsche am nUrbstciv steht (Men. I, [i. 23i) — 7, n. 330). i>ie schlü-
gen l7nl*'rkeih' sind nach Hegtet 2 gradegestelll. der t>berkeil nach
Regf;! 3 umgeU'gt . s. u. 2. Den linkt^-n l nterk»il hat auch das
ti M.'d. gradegestellt. nai h Mordtmanu (ZDMG XXVI, p. 477,
280 DeecJce, über den ürgprung der aUperaiscfien Ktihchrifl.
n. 37) auch eine annenischt» Viuriaute; letztere beiden haben »uc
don Oberkeil wagereeht gelegt, nur herabfjerüekt. Der Lautwer
ist anarisch Uxr , nach Hal^vy von assyr. tarru .s^porer. decide
JTiger*, Lenormant accad. t«r ,d^cider, jugor." Jedenfalls bedout
es mono;?!'- assyr. danu ^riuhten". dämi „Riohter", kann also auo
den Lautweith da, wie im Alipersischen gehabt haben (Öayoe p.
n. 5; Hai. p. 179. n. 5; Len. p. 301; Choss. p. 33, n. 37j; vg
noch ap. Arjikadns = med. Ära(k Ikataris (^teu. I. p. 128. n. 88|
wo sich die Zeichen entspreehen. Demselben Zeichen entstamn
gleichfalls mit Verlust des schliesseuden r, das uord- und süd
semitische tav (Deecke, ürspr. d. alts. Alph. T, II. 22: Ürspr.
ind, Alph. T, FV, 22), sowie das kTi>rische Zeichen für Denti
-f a {8a, rof, {ta); vgL Deecke, ürspr. d. kypr. Syll. T. IT, n. M
17) Aus dem uHanarischeu Zeichen (ab., au., as.) rückt« dd
kleine senkrechte Binnenkcil. der auch neususisch grösser geworde
ist, im Altpersischeu nach hijjten,; die beiileii grossen liegende
schräg sich kreuzenden Keile wurden nach Hc^gel 2 grade gestrecl
die beiden kleinen Vorkeile vei"schmolzen in einen Horizontalkei|
da nach Regel 1 die Zahl der Keile auf fünf reducirt werde
nmsste. Für die Gradstreckung vgL noch die armenische Form
(Mordtm. ZDMG XXVI. p. 47 G. n. 29). In den jüngeren an
.sehen Formen ist son.st der Hinueukeil geschwimden, aus
Kopten der vier liegenden Keilo wurden vier Ecken, und di«
gi-uppiilen sich mannigfach, wurden auch wieder zu Keilen
gexogen. Der assyr. Lautwerth ist ti, ti. te. t*, abgekürzt aus
timin, temeniui. femennu ,pierrc angulaire* ; ,fondation, assise, trAne';
,floor, foundation, stone''. woher auch ein mit unserm compnnirt^s
Zeichen den Namen temen-es-gunü führt., nach Halevy ,bloc, sa|
port"; unser Zeichen seihst heisst timmenna, tem(m>enna, nu
Sayce dimmenna: vgl Sayce p. 28, n. 327 u. 327b; Hai. p. 2fl
n. 324 u. 324 b: p. 238; p. 139 im Syll 11, n. 12«— 7. Aussi
dem hat das Zeichen noch den Lautwerth dih, monogr. dahu.
dahbu ,approcher, s'attaquer ä*; .to face*; ,proximite . voisinage^
vgl. noch idlhhu .il sattaque**; uddlha ,il toucha*": iddahu ,il sa
presente," so dass Halevy auch ein dihu .pousser, lancer, approche
anninmjt ; vgl. ausser den obigt-n Stidlen Hai. p. 234; Len, p. 9f|
120: 207: 233. »So liLsst sich dpr ap. Lautwerth d vor i
klttren. Kyprisch bezeichnet es Dental -f- * ('/^ also öt (d^),
(n/), d€ i&tj); vgl. Deecke. ITrspr. d. k^^^r. SyU. T. U, n. 17.
18) Der hintere Theil des Zeichens nimmt, durch Redactifl
der vier wagerechten Keile in drei (s. den üebergang im Medischen).
auch im Nemiinivitischen die ap. Form an. Die acht Vorecken
altimarischen Zeichens (ab., an.), neususisch auf sechs, nenbab. tu
neuniniv. auf vier vermindert, inusstcn ap. auf zwei
schrumpfen, imd diese no«di wieder in den Haken vei -
um Regrl 1 zu genügen. Das Medischo hat sie zu einflm einzifj
horizontalen Vorkeil herabgebi-acht <Mon. I, p. 192 — 3, n, 104
Deaeke, üÄer den Ursprung der altpersischen Keilgchrift. 281
loch kommt auch eino Vaiianto mit vier schrägen Vorkeilen vor
IfMen, ebd. p. 405; Mordtm. ZDMU X\T p. 14. n. 47, nebon p. 24,
90). wie OS scheint für den iispirirteii Laut t'u ({^r. ^v) diffe-
tJnser Zeichen hat assyr. den Werth tu, abgekürzt aus
oem monogrnnim. Worth und Namnn iura, turi, nach Lenor-
Itnant nccad. ,irfirnie, mabide"; Je niiikd©*: ,infirmit^, malj^dio";
Idazu turnga ^infirme"; nach Plalevy und Siijee eigentlich ,8© cou-
[cher (auch von der Sonne), etre couche" ; ,to dcscend": vgl. 8ayce
jp. 7, n. GO; Hai. jt. 183, n. G2 ; Len. p. 82; 303. Alipersisch hat
["das Zeichen den Werth d vor u, vielleicht du <Kossow. Enunt.
11». 4, n, 18 n. Add. p. 13; Spiegel p. 193 unter Kud(u)ni»). und
Tida« assyr. Zeichen entspricht ihm in ap. Dsduhja = ass. Za'tu"
|(Men. p. lOfi, n. 43), wo letzterps also auch weich zu sein scheint.
Tal'el m.
ID) Der f^rsjmmg des ap. Zeichens aus der als Variante go«
Igebenen ab. Fonu (Ouii. Insc. of \V. As. U, pl. I, 1. 4L s. Choss.
jp. 44, n. H« u. p. 49, n, 8«) ist klai*; die liegendon Keile sind
l.iutch Regel 2 wagrecht geworden. Im Uebrigen s. M(^n, T,
|p. 21« — 9 n. 197. Einer der ass>T. Lautwerthe des Zeichens ist
[liftf, ursprunglicher nad (Men. U. p. 18R, n. 197; l^ayce p. 34, n.
IStttt: Hui. p. 210, n. 398). letüterernach Halevy aus na'du .^leve";
vgl. nahidlu) „majestueux"; ,clear, glorioiLs" (Men. I, p. 184 — 5,
n. 30: iSayce p. 16. n. 179); itta'id ,il a leuu pour sublime, il a
obM'; nidutuv „hauteiur. eiccellence" (Len. p. 21; 177; 249). So
I kann es auch assyr. die Lautwert he na und ni gehabt haben,
wie im Altpersischen na und n vor i. .Tener Werth könnte aui:h
Biw den monogr. Bedeutimgen nakaru , feindlich" und napuhu ,to
dawn* (Sayce ebd.) hergeleitet werden.
20) Die beiden Haken di'r anarischen Vovm (Mt'-n. I. p. 21*5 — 9,
n. 187 — 8), am denitlithston neubabyl. und altniniv., sind im Alt-
persischen erhalten und syumietriseh gleich gross gemacht; die
&chräg liegenden Verbindungslinien sind, wie nn., grade gestreckt
(nach Regel 2) und diuui, um Fdeiititilt mit n. 3.5 ku vermeiden,
hinten genickt; der Sjchlusiskeil fiel fort, ll^r Lautwerth des
r. Zeichens ist num. nuv. nu. nu. duneben enuen, enuv. was
der Name des Zeichen» /u sein scheint, nach Halevy mit prosthe-
tischem p ,hanteur. ciel": dann aber auch nim und enini. inim,
nach HaJ^vy von nimmu ,^tre «^lev^; <^leve; payselev^": naeh Le-
nonmmt accad.: vgl. 8aycc p. 31. n. 3G1; Hai. "p. 207- -8, n. 860;
|p. 132 im SylL I. n. 451—2; p. 138 im 8yll. IL n. 53: p. 140.
n- 144; Len. p. 131; 1<j3; 323. — Den Werth nil b.-vt aurh
Hi verwandte Zeichen hei Sayce p. 32, n. 865, wo, wi*' im Altjtmsi-
'iiehi^n, der senkrechte Schlnsskeil fehlt, aber durch drei Quer-
keilcben ersetzt ist. Im .\p. bedeutet da.s Zeichen n vor u, —
ISemerken will i<h noeh. dass auf die ünstaltung des ap. Zeichens
violl^icht das anarische gewöhnliche Zeichen für nu <Meu. I, p.
282 Deet'ke, über tfen ürgjining der aUperguichen KeiUchrift,
186 — 7, n. »55) nicht, ohne Einfliiss gewesen ist^ da dessen mediBcl
Fomi penaw diß llülfli? von jenein ist; vgl. dius Jlhnli«-he Verhill
niss von n. 5 (lu) ?,u n. <^ (k'a). Auch die Bexiehnn^ zu n.
ist vielleicht eine tiefere, da dies Zeichen assyr. monogr. nun(u)
„Fisch^ bedeutet C^len. I, 182 -3, u. 20). * ^_
21) Die Identifirnruns: halte ich nicht für sicher. Ist Q^H
richtig, 80 sind die diei Oberkeile des ap. Zeichens aus den dr^^
Vorderkeilen des auiuischen entstanden, nach Regel 2 ftlle ^rade-
gestreckt, wie meist in* den jüngeren anarischen Fcmiien:
mittlere ist, wie in diesen, mitunter etwjts gekürzt (Men. L p. It
— 1, n. 3). Der senkrecht«^ Hinterkeil ist henmtergerückt, um
Identitfit mit u. 28 zu venneideu; der zweit^e Unt«rkeil wUre daim ,
der SjTTimetrie wegen hinzugefügt. Das assyr. Zeichen hat <l<Sl^ri
Lautwerth ba aus seiner monogr. Bedeutung banü , bauen, zeugen!
schatTen^ (Snyco p. 11, n. 103; Hai. ji. laU. n. 107); vgl ibnu
,il a fttit*" : binüt „oeuvre" (Htil. p. 23t); bami ,createur, gener
t«ur"; ibbitnü ,üs Bont fonnes''; biutu, pl. banöti .fiUe": bit(fl
,müif>oii" u. s. w. (Leu. p. 170; 188: 230). Altpersisch hat da
Zeichen den Werth pa und p vor i und u; es entspricht üb
dem assyr. ba in Kafm)pada ^ assyr. Kambadu (M^n. T, p. lOfl
n. 48); ja dem medischt^n ba ents]>richt es zwSlfmal (ebd. p. 258
Aus deDJselben Zeit- heu ist das nord- und siidsetnilisclie bei eo
standen , doch aus verschiedenen assyr. Varianten desselben : vg
Deecke, Urspr. d. altsem. Alph. T. I, 2 und Urspr. d. ind. AlpH
T. I. 2a. Dmi i.st in mehreren SchritYarfcen, i. 11 in der bohr.
Quadratschrift das pe angeBhnelt worden.
22) Auch hier kann ich nur eine zweifelnde Vermuthung
bringen. Vielleicht ist das ap. Zeichen aus demselben Gnmdxeirhe
wie das vorige, «üfferenzirt. In mehreren anarischen Variimt
(an., nn.. arm.) nehmen die beiden unteren Vorkeile Hakenform
(Uebergang schon a!».) imd der dritte obere Vorkwjl liickt dan
herunter »md schliosst sich dem linken Haken in der Mitt^
(Sayce p. 11, n. 108; Hai. p. 18G, n. 107; Mordtm. ZDMG XX\
p. 478, n. 48; s. auch Men. I, p. 180—1, n. 3); vgl. den
liehen Vorgang bei n. 29. Nun fiel dipser Vorkeil ap. wog
das ganze Zei<'hen ward umgekehrt, wobei nach Regel .5 die Hak«
ihre Richtung behalten mu.ssten. Der Werth ist ap. f =■ p* (vor
und b' (in kaufa ^Herg*", /u sansk, kub ,krünunen">: auch indisd
ist b' aus dem süd^emitischen b differenzirt: vgl. Deeck«, Ursp
d. ind. Ali.h. T. I. 2b.
23) Die Identität ist klar: es sind nur im Ap. die Qua
striche nicht durchgezogen, wllhrend im Medischeii umgekehrt
vordere Theil weggefallen ist (Mt'ni. I. p. IK8 -9. n. 08). TN
assyr. Laut werth i.sl pa (M»'m. 1. p. 8<>4; Say«'" p. 19, n. StlSl
Hai p. I'.i5. n. 211'»). d<>ch .steht das Zeichen mitunter auch
ba (Sargon I, 7f>: H. 21. 34, nach Noi-ris Dict. I, p. ♦12). Kyprit»
bedeutet es Labial -^ a, also ßa^ na, 7«, erstnres z. B. is
Dee^^ über den Ursprung der altpersischen Keilschrift. 283
in ßttaiX^}g\ vgl, Deecke, Urspr. d. kypr. Syll. T. T. n. 11. So
ist erklärlich, dass <*s ap, bn, itlier auch h vor i und u, bödoutet.
Es hat also bei den Lubialen piue ähnliche Verschiebung der
Lautstufen <»tatt|^pfiinden, wie bei «inij^en fiutturftlen.
24) Die ap. Fonu entspricht, bis auf den WcgfaJl des Grand-
keiles, jjennu der ab. Variante in der Variantenspalte, aus Chossat
p. 96. n. 230; eine ähnlicho Variante mit srhrilgst^honJen Haiipt-
keilen hat auch Menant I, p. 224—5, n. 241 (unter sik). Der
pewöhnliche a^nyr. Laut\V(!Hh ist nm, nfit der raoiiogr. Bedeul^ing
,Schiff*, nach L<>normant accadisch, nach Halövy abgeküizt aus
mak ,rose»u, tronc, vaissnau" (aus WassiTpflanzen verfertigt); vgl.
Sayce p. 12, n. 121; Hai p. 188, n. 124; Len. p. 319. Ber ap.
Werth ist ma. — Ob zwischen diesem Zeichen und demjeivigen,
woraus n. 30 (va) entstanden ist, eine ursprüngliche Venvandt-
schaft. ejostirte, hedarl* weiterer Untersuchung. Let'^teres vertritt
regelmässig medisch und assyrisch in persischen Namen die Sylhe
ma (M6n. I. p. 327).
25) Die acht wagerechten Keile der ab. Fonu werde» schon
an. und as. zu sechs, modisch zu fünf, neususisch au fünf oder
vier, ab. and nn. zu vier (Men. 1, p. 18G — 7, n. 46; p. 196 — 7,
n. 16): dag Ap. behielt nur zwei, wie das kyiirische ve (Deecke.
ürsp. d. kyjir. Syll. T. IV. n. 48). Dagegen ist im Ap. ein meist
verkürzter, .senkmchtar Keil vorgetreten, vielleicht zur Unter-
scheidung vom assyr. Int., lit (8ayce p. 30, u. 348 \l h. w.). Der
assyr. Lautwerth ist mi, vi (daher kypr. ve), nach Lenormant
(p. 320) accadisch ,^tre noir*. daher mi ,noir" (p. 34; 67); mimi
,ob8curiti, tenfebres" (p. 67); iniga, uümiga ,n.oir, t^nebreux* u. s, w.;
nach Halevy (p. 208. n. 373) vei*wandt mit musu , Nacht", was
eine seiner monogr. Bedeutungen ist, s. noch Sayce p. 32, n. 374.
Altpersisch ist es mi und m vor i. und so entspricht es dem
Anarischen in M(i)t'ra ^= med. Mi(s>sa, ass. Mitri (M<^n. I, p. 84,
n. 2), gr. Mirga, Mi&Qix; Yamiüi^a. = med. Vaumi.sa, ass. Umisi
(ebd. p. 102, n. 32), gr. 'ii^/fffjtf; Uviirazmija =p med. Varasmija
(ebd. p. 113, n. 56). gr. Ämgadfiia; Armina = med. Harminuja
(ebcL p. 119, n. 67); bmnijä ^ med. buinija (ebd. p. 143, n. 140).
26) Die an. Form, die am voDständigsten ist, hat noch acht
Ecken, die uhus. sechs, alle übrigen nur vier, die, mannigfach ge-
formt ujid geordnet, an. zu zwei l.»oppelkeilen verbunden sind
fÄUn. I, p. 186 — 7, n. 48). Der hintere Theil ist nur an., ab.
und susisch erhalten, ist verschiedtni gest^iUet und hat in letzteren
beiden Hchriftarten schon den kleinen Heiter eingebüsst. Im Alt-
siiid die beiden vorderen Ecken zu Horixont^tlkeileu aus-
Ogen, wie im Medischnn; die beiden folgenden, statt zum
Joppdkwil. wie im Alt., wa.s gegen Regel 4 gewesen wäre . /.um
Huktm verbund*«n; der hintere Theil des wagerechten Hauptkeiles
selb^tändigt-r Keil abgf'trentit. (vgl. n. 11): Alles übrige
nat^h Regel 1 weglallen. Der assyr, Werth ist mu, vu
<
284 Deecke, ührr tlen Umprung der aUjKrnschfn KfiUrhrift
(Sayco p. 4. n, 23; Hai. p. 180. n. 24; Men. I. p. 333). na
LHiiorniimt uccadisch ^nornmer; noni, renom; ami4'e'', dnzu mud
^ivnomme. ploneux* (p. 107 — 9; 320 — 1). Kyi>risch sind danitj
dur<h DitVL'ivn/intnp die Zoicheu lilr uv (mu), (ao (pw) and
enstanden {Deecke, Urspr. d. kjpr. Syll. T. III. 34 u. 35 ; T. Y\
49). Altpersisch gilt das Zoicheu als in vor u^ und ao ontspriclit
es dem anarischen in MvidrS^ä ^= med. Musiraja, ass. Mu§uri (M^
1. p. 122. II. 74).
27) Aus der Hllanurrsehen Form (ab., an.) entstand die ap
indem erstens der den Winkel links schliessendc senkrechte Stric
sich als selbständiger Keil von verjünf?ter Ge.stalt ablöste, wie
allnn jüngeren anarischen Fonmen; zweitem? der Winkel selbst na
Reifel 5 umgedreht ward; drittens der den unteren Schenkt
8<"hneidnnde senkrechte Keil zum wagerechten Hinterkeil umge
wurde (Men. 1. p. I8<i — 7, n. 53); vgl. die analogen Umbildu
des funn verwandten Zeichens m) im Anarischen selbst (M6n.
p. 220 — 1, n. 205) und für dun llinlerkeil das Medische mit
n. 28. Das assjr. Zeiihen hat als Monogramm den Lautwerth
ja'u (jnhu), jau ,to be" und bedeutet ,Cfott*, insbesondere den (Jot
Jau (Juo, Ao), hehr. Jahve. den , Seienden", vgl. Sayce p.
n. 139; Hai. p. 189, n. 137: p. 142 im Syll. Ul. n. 51.
Name des Zeichens wird clemgemilss ili ,*tott> augegeben; ab
I auch i muss es gelesen worden sein und geheissen hüben, da es
' selbst durch i umschrieben wird und seine Verdopplung i-min-nabi^
heisst d. i. i (et) le meine; vgl. Len. p. 93, n. 1; p. 282-
Sayco p. 13. n. 139 und 140; Hai. p. 112 im Syll IH, n. 51—2
Der ap. Wei*th ist ja luid j vor i, ahcM* es schliesst sich auch
ein vorhergehendes i an und steht am Ende der Wörter nach
(Koss. Eiiunt. p. 6, n. ♦? -7).
Tiifel IV.
28) Dius ap. Zpjchen entspricht dem anarischen (ab., nb., nn
arm.) nach Wegkussiuig des Mittelstückes: miui kami sich die En
stehting auch so denken, dass der obere und untere Vorderke
mit den hinter ihnen liegenden verschmolzen, wobei der klein
[■Bciter dos Ass. und Nb. verloren ging. Mit Ausnidune des let/.tere
1 Verlustes zeigt sich genau dei-selbe Voi*giing bei Vergleichung
^Juedischon Fonn mit der an. und ns. (M<n. I. p. 190—1, n. 80).
Per Mssyr. Ijautwerth ist ra, ra, abgekürzt aus rahasu ,to inundat<i*J
„laver, inonder"; «inondation, action de couler* (Sayce p. 24, n. 28fi
Hnl. p. 201. n. 278; p. 125 im Syll. I, n. 179);* dagegen nin
Lenonuant (p. 328) ein accadjsches Verb ra ,arroser. imguer*
üebrigens kann dnr Wririh ra auch auf eine andere monogr.
deutung rapn.<«u ,tt) enlarge* (Sayce ebd.) zurückgeführt werde
vgl. Len. ]i. 130 n. 2«iti i-iipsu ,vaste, ^teiidu." Altper&isch
deutet das Zeichen ra und r vor i, und es entspricht regehna
in der Umschreibung der Namen dem anarischen Zeiuhen z. B.
Dteekr, über den Ursprung tUr aUperaischen KeiUchrift. 285
Auramazda = med. Uraiiiasda, ass. Uramazda (Men. I, p. 82, n. 1);
Arijäränina = med. Hurijaranma. ii.ss. Arjiirnnina (t'bd. p. 86, n, G);
Arak'u ^= ass. Arahu (el»d. p. 100, n. 29); Frnda =: med. Pui-ada,
aas. Pai*ada' (nbd. p. 101, n. 30) u. s. w. Aus dem anariseheii
ZruichflU ist Bucli das kvi>r. ga fritstandeii (Deeekp, Urspr. il. kypr,
Syll. T. U, n. 2<5).
29) Das up. Zeichfn entstand aus dem ali., dem das as. am
nilchsten ßtt-ht, iudi^tn der Urundköil xuiu Vürkeil ward und die
Hakpn nach Regel h sich iimki^hiinn (Mt^n. I. p. 190—1, n. «2):
vgl. zu erstereni Vorgan^'*^ die lui., anii., med. Fomi und die
Varianten von n. 22; die Umkehr des linken Hakens hat auch das
Nb. und das Archai-stiseh-Niniv. 'j.. ß. anJ" der Stele von Larnüku
(Cim. Inse. of W. As. III, pl. XI, col. H, lin. 3). Der assyr. Laut-
wcrth ist mm, niv, rü. ni (Sayce p. 3, n. 11; Hai. p. 179, n. 11),
nach Hak'vy abgekürzt aus nimu, nimu «seigneur, priiice" (p. 251);
vgl. ramu ,haut, eleve' (ebd.); „lieu haut de culte; prospi'rite'";
romü „elevaui, exaltant*'; irjinimn „il vel^ve*; trimme ,tu soul^ve8
haut" (Len. p. 2G<)). Der ap. Lautwerth ist r vor u, und so ent-
»pricht es dem medischen Zeichen in Ku(n)duni8 = med. Kun-
tarus (M^n. I, p. 126, n. 84); Paruzana = med, Baruzanam (ebd.
p. 142, n. 135). Aus demselben (ti*und?,eichen ist kypr. ^v fru)
entstanden (Deecke. Urspr. d. kypr. Hyll. T. III, n. 30).
30) Bei der Entstehung d*'r aji. Fonn wurde der senkreihte
Viirderkeil der jdtaiiaristdien Figur (ab., an.) vergrüsseil , wie in
der im. Variante und im Musischen, besonders aber im Medi.si.beii ;
der Orondkeil wai-d verkilr/t, wie in fast allen jüngeren imarisclieii
Formen ; statt des oberen wurde der mittlere Horizontal keil ver-
uach vom durchgezogen und so ein Vorkeil gebildet. Der
mt senkrechte Keil musste dann als überzählig nach Regel 1
wegfallen, wie der vordere im Nb., Nn. und Medisi'hen weggefallen
ist (Men. I. p. 186 — 7. n, 46), Der a-ssyrisehe Lautwertb des
Zeichens ist ma, va, abgekürzt aus dem zugleich als Namen des-
selben dienenden mamü, nach Halevy ,demeure. campagne, pays"
(p. 201, n. 286; p. 149 im 8yll. ^\^ col. 2, n. 10); und so be-
deutet es monogr. auch niät(uv) ^Lnnd" (ebd.), pl matati, nach
Lenonuant (p. 248) auH acead. mad(a). Doch entstund aus dem-
selben Grundzeichen das uord- und südsemitische iiiem, wahrscheiii-
I lieh = , Wasser", und ebenso das kypriscilie ma und va ; vgl.
Det'cke. Urspr. d. altsem. Alph. T. U. VA; Ursi>r. d. ind. Al[th,
T. III, 13; Urspr. des kypr. Hyll. T. lil, ai, und IV, 47. — Der
ttitpers. Werth ist va (v vor u ist noch nicht nachgewiesen),
während für ma ein anderes Zeichen gewählt wurde {n. 24). Das
ap. va entpricbt dem anarischen in Viväna = med. Vivana, ass.
IJvivana* (Ml^h. I, p. 102. n. 33); Vahuka =- med. Vnu^j;a, ass.
Tval^ku (ebd. p. 10r>, n. 41); l'varazmija = med. V^arasmija, ass.
HuvarLsmu' ebd. p. 113. n. 5(1); (,'ikt'auvatis ^^ med. lSikiu(k)vatis,
aas. iiiktuvati' (ebd. p. 127. n. SU;; vgl. noch Mvn. 1, p. 32«.
Deecke, itbtr den Ursprung der altpern»ciusn Keilschrift*
31) Das ap. Zeichen hat den Werth vi nur gelegentlich in
iJamen Vista^'pu (Koss. Enuiii. 7. Z. 2), dt-r iibpi" ass. auch Ustaäi:
Fteisst (Meti. I. p, 88, n. 10), gl*. 'YüTaanti(^; vgl. noch Vi<Uir
= 'Ydagviig, 'läigvijg] sonst ist es stets v vor i. Daher wa
ich, wenn auch Äweifehid, es mit dem beistehenden anarischea
Zeichen zu vergleichen, das neben ut, ud auch den Werth u hü
Die vier Keile bildettMi auariscli ursprünglich einen Kreis, der ah
erlialteu ist. Im Ap. nun ri<:btt'N'ii sich die beiden hinteren Keil
gerade, wie im An.; wühreinl sie aber dann in allen andern ana
rischon Formen iti einen versfbtnolzi'n, blieben sie im Ap. getrennt^
nur rückte, nar*.h R^gel 3, der OberkeU etwas nach links. Der
obere Vorderkeil streckt* sich nach Ilegel 2 wagerecht, wie auch
neusos., armen, und aich. aas. {Stele v. Lamaka col. 1. lin. 6 und y)
und schnitt so den hinteren Oberkeil; der untere Vorderkeil da*j
gegen streckte sich senkrecht , parallel dem unteren Hinterkei^
wozu der Uehergaiig giei('htulls in den arch. ass. Varianten zn er
kennen ist (M<''U. I, p. 192 --3, n, 107). Ueber den assyr. Laut
werth utu, udu, ut, ud, u vgl. Öayee p. 35, n. 402; Hai. p. 210»
n. 401, der udu als „lumifere uaissimte, soleil" deutet, während^—
Leu. utu, utuki, ant;h uduki als acead. Namen für ,Sonne, Suiuieo^^
gott" fasst, verwandt mit ud, udda ,jour*; uddu ^sortlr, se lever*^^
(von Gestirnen); Je lever** d». 284 — 6); vgl. auch noch u =
unUmJu flTag'", ur(r)u , Licht' bei 8ayce ebd., Hab p. 144 im
Syll. III. sr, ; Leu. p. 33; 283. Aus ' demselben Zeichen ist das
nord- und südsemitiscbe vav hervorgegangen, aber auch das ^iid-
seniitischü jud und das indisch« u (Decckc, Urspr. d. altüem. Alpi]
T. 1, n. ti; Ui-spr. d. ind, AJph. T. U, n. 6 a— c).
32) Die vier ab. Querstriche sind schon in allen ander
anarischen Fonuen auf drei reducirt ; armenisch ist die vorder
und hintere Hillfte derselben getrennt, im Medischeu die ander
HiÜfte geschwunden, Alles genau wie bei n. 23. Hier ab^^r stiinr
diis Ap. zum Medischen, da das umgekehrte Verfahren . v,ie es ill
n. 23 stattgefunden hat, Identität mit n. 28 her\^orgebracht hat
(Man. I, p. 192 — 3, n. 96). Der assyr. Lautwei-th ist as, nac
Hal^vy aus assu ,tbnder, mesurer'; ,imprecation (wegen der^ahle
und rhytlunischen Formeln )" ; vgl. auch asu, asi «imprecation
sorcellerie** ; isit ,fünderaent*' (Alcn. I. p. 395, n. 9C; 8ayce p. 2d
n. 292; Hai. p. 201, ii. 287; p. 230; Len. p. 228). * Danebe
aber bedeutet es monogr. samu «heaven* und .sibutu ,wish' (Sayc
ebd.). Altpers, ist es ^a imd <; vor i und u, so entspricht es den
medischen Zeichen in Vistä^-pa = Vistaspa (M«m. I, p. 88, 10).
33) Die Identiticinuig ist bedenklich . doch weiss ich kein
bessere. In den jüngeren iUiarischen Formen linden sich drei ode
zwei Oberkeile, ein unterer; in den älteren dagegen nur ein Ober
keil und drei unt+^r« (Men. 1, p. 192 3, n. 9Ü|. An letjr.tnr
schliesst sich das Ap. an. Es hat den schrägen Oberkeil der itb.^
und arch, assyr. Form iÜUAi' v. Ljuti. col I, lin, 4:ii nach l£egel
Deecke, üler den Or^trung der altperäitdtm KeiUchrifl. 287
A'.A
le gestreckt; aus dem unteren Theil sind zwei Haken geworden:
rscLeinlich fiel , wie in den jütijiferen miarisdien , aus nur drei
ken bt'stehendeu Fumien, ein K€'il weg und di« beiden andern
hnien Hakenfomi an, um Gleichheit mit u. 1 6 zu verhüten ; vgl.
der Entstehung von Haken aus einfachen Keilen u. 21. Der
,. Luutweiih ist sa, sä, verkürzt aus dem Namen des Zeiehena
na oder sanabu (sanibi u. s. w.) , auch sananahaku (?) , welche
urter assyrisch oder accadiseh 4, 40, */ß, *^/6a = ^/g »ein Mass*
deuten sollen. Es gehören eine Reihe verwandter Zeichen dazu,
verschiedener GiiiiJpii'uiig der vier Ecken oder Keile bcnihend:
:L Sayce p. 3», n. 441; n. 44öa (sS); \i,- 38, n. 441 (sa, za);
40, n. 468; p. 28, n. 320; p. 33, u, 385; p. 15, u. lüü u. s.w.;
p. 214, n. 457—8; n. 456; p. 215, n. 471; p. 209, n. 384;
191, n. 1G4; p. 254 — 5 u. s. w. Ausserdem hat das Zeichen
ler noch den nionogr. Wertli tjakanu „to make, to du'; ^faire
ition"; ,agent''; nach Sayce auch „to dwell*, daher sukuiniu
tortress' ; ferner suraku ,to furnisb'*; ,accorder" u. s. w.; vgl. noch
p. 268. Aus der ueuassyr. Fonu ist das nonl- und süd-
itische sin, seliin entstanden (gr. üdv^ ac(pLni)\ vgl. r>eecke,
frspr. d. altuem. Alph. T. II, n. 21 ; Urspr. d. ind- Alph. T. IV,
^. 21 ; ebenso das kypr. ffa (Deecke, ürsur, d. kypr. Syll. T. DI,
n. 40). — Altjjersi.sch bedeutet das Zei(dien sa und s vor i und u,
aber waiinseLeiidiLh nehtiger als sa d. i. scha zu sprechen
em p. 212ti'.J; vgl. sem. schin neben sin. und indisch s daraus
differenzirt (u. 21 d). Das. ap, und anariscbe. Zeichen entspreelien
ich hiiulig z. B. in K'sajai-sii = med Iksirea, ass. Hisi'ürsa' (Men. I,
90, n. 12); Artak'sat'rii c^ med. Artahsa(s)sa, ass. Artuk8w(H)äu
L p.« 91, n. 13); K'sat'rita =: med. .Satarita, ass. Hasatriti (ebd.
92, n. 16); Arsama = med. lr(,rtmft (ebd. p. 131, n. 94), gr.
(MTa/ifys'; Brtgubuk'sa = med. Bukabuksa (ebd. p. 132, a. ^7);
1. noch Men. I, p. 389.
34) Differeuzirt aus u. 9 : die nach Regel 2 umgelegton Ober-
file sind zwischen die beiden senkrecliten binabgerüt-kt; vgl. einen
lieben Vorgimg beim ky]jr. va (Deecke, Urspr. d. kypr. 8yil.
'. IV. u. 47) neben ma (ebd. T. III, n. 31). Das ap. Zeichen
ideutet za mid z vor u (vor i noch nicht nachgewiesen) und
itspricbt dem anarischen in Zara(n)ka »= ass. Zaranga' (Meiu I,
114, n. 57j, gr. Za()(iyyat\ Zazima ==■ med. Zaizun, ass. Zazunu
Tebd. p. 125. n. 81); Pmiizanit =r med. Baruzimam (ebd. p. 142,
D. 135) u. 8. w. Amh kvpriKth eiits]>richt C« (Deecke, Ui^spr. d.
kypr. Syll T. IV. n. 45). *
35) Da» ap. Zeichen ist tunlichst mit dem archaistisch-assy-
oben in der Varianteuäpulte zu vergleichen : die Haken sind
k'ich gross gemacht (der yynmin'trie wegen) und die (jm-rkeilo
h llegel 2 grade gestreckt. Das assyr. Zeichen führte den
in dügu, dugUt nmdi llalevy „abondunce, luultitude", nuih
ant accad. „geuuu": ein nahe verwandtes Zeichen heis»t
28ft Deechf, üJ*er den Ur$prung der aUpfrtuchen KeiUchrift
sa-düga-kunu ; vgl. Sayce p. 31, n. 357 imd p. 36, n- 414;
p. 207. u. 356; p. 147 im Syll. IV, col. 1, n. 10; 22—3; 5«
67; Leu. p. 129; 307. Nun vertritt dies Zeirben »rchaistiÄcli,
die eben citirtcii Stellen beweisen, das j<ewöhnliehe, aus vier seh
liegenden Ecken bestehende Zeich*?n hi, abgekürzt aus hig, na
Hal^vy (p. 211. n. 414) „flecbir, ployer"; ,^enou*; nach Lenor-
maut (p. 73, 292) ^faire du bien'*, dazu hibig „reinettre pn bon
^ftat"; Inga ,bon, faisaut du bien". Es ist aber jedenfalls mit
diesem ursprünglich nicht identisi'h. sondern, in Folge verwandt
Bedeutung oder Form bei ilhnlichein Lautwerth, mit ihm gemeii
Das Zeichen hi geht nilmlich auf ein schräges Viereck, ursprüi
lieh wohl einen Kreis, zurück (Men, I, p. 182 — 3, n. 21); dd
Zeichen dögu aber, wie auch sein gelegentlicher Lautwerth \^.
y.eigi, auf dus alüinurische Bild des ,Fisches*, dem der Lautwerth
ba anhaftet und das «päter eine ganz abweichende, unkenntliche
Oesijilt annahm: irb habe seine Formen in den anderen Spall-en
gegeben; vgl. Men, ebd. n. 20; Sayce p. 39, u. 442; Hai. p. 214,
u. 449; p. 145 im SyM. 111. n. 117 — 9. Namentlich die an. Form
zeigt, den Uebergang deutlich. Der assyr. Lautwerth ist au&96
\ia, noch a (aj, ua, vielleicht aui.-h ku'a. So entspricht es in Ui
Schreibungen persischer Wörter dem blossen a in apadäna = me
hapiiiläna (Mt'n. 1, p. 130. n. 92); Arakadris = med. Hara(k|ka-
taris (ebd. p. 128. n. 88); dem va in Haranvatis = assyr. Anibati'
(ebd, p. 115, n. 59); dem k'a in Hak'amanis = ass. Ahamanis]
(ebd. p. 8a, n. 4), gl*. 'Ä'/atuivii<;\ K'sat'ritft = ass. IJasatriti (eb^H
p. 92. n. 15); dann aber auch unserin persischen ha in der erst«^^
öylbe von Hak'ümanis = m*>d. Hakamanuis; Haraiva =r med.
Harija (ebd. p. 111, ii. .52); vgl. noch Men. L p. 290ff. An de^
IdeutitUt ist also kein Zweifel. Vrir u ist das ap. Zeichen nnfl|^|
nicht nacligewiesen (s. n. 3).
3ti} Diics ap. Zeichen erscheint uur in HaPdita = med. Hal-
dita (Men. I, p. 133, n. 101) und Dubä?a = med. Dubjui? (eb ^
p. 134, n. lOfi). Es entspricht also im ersten Falle einem 1,
sonst dem Altijersischen fremd ist und daher auch hier schwerliii
an-/.une]mi«n sein wird: £umal das Zeichen dann aus dem Assyrisch«
stark umgestaltet sein müsste, was bei seiner vermut blichen En
lehnung wenig wahrscheinlich ist. Eher ist anzunehmen. da.ss
wit» im /weiten Falle wohl zweifellos na, ein n bedeutet luid dat
1 vor dem d iti jenem einzelnen Falle statt in r in den Nasal
überging. Da wir nun aber schon ein anderes Zeichen für na,
haben (n, 19). so kann hier nur ausnahmsweise Entlehnung stall
gefunden haben, und datür spricht die vollkommene Identität
dem medischen Zeichen, dem auch ab, Foi*men ganz nahe kon
Als Resultat dieser Vergleichung ergiebt sich, daas das
persische Alphabet (oder richtiger Syllabar) sich duixdmuä
Deecke, über den Ursprung der altperirUchen KeiUchrift.
wie man erwarten sollte, iin das inedische Syllal>ar awschliesst oder
Überhaupt an irgend eine jüngere anarische Form, sondern das^
es direct aus der altAnarischen Keilschrift entstandBn ist. Und
«war weist die Mehrzalil der Zeichen speciell auf das Althabylo-
nische hin, aus dem auch da» Altiiinivitische und Altsusische ah-
gej6W»;i^ scheinen. Demnach ist die Entstehung des ajv. Alphabets
in eine bedeutend frühere Zeit äu setzen, als man bisher an-
genommen hat: es ist wahrscheinlich sogar illter, als das altsemitische
Alphabet, das schon che cursi vassyrische Form voraussetzt. So
haben denn die Perser überhaupt ilire Cultur nicht erst von den
Medem, nicht einmal von den Assyreni» sondern schon in älterer
Zeit unmittelbar von Babylon aus erhalten, e'm Factum, das von
bedeutender culturhistorischer Wichtigkeit ist und niiherer Er-
forschung auch nach anderen Bichtungen hin bedarf. In ihrer
Schöpfung eines dem Aliihabete .schon so nahe stehenden Syllabai'S
haben die Ferser aber von vorn herein ihre geistige Ueberlegen^
heit über Ass^Ter, Meder, Anneuier bewährt und ihre Weltgeschichte»
liehe Rolle im voraus angedeutet.
Indra nach den Vorstellungen des Mahälibärata.]
Von
Adolf Uoltzmaun.
§ 1.
ludra der Götterkönig.
Während der Blüthezeit der epischen Poesie galt Indi*a ohnr
alh^n Zweift'l für di-u gi*nKRt»^n und inJu^itii^st»"»!! nller OtUt#»r.
tapferci AsurcnkiimptVr wju'das belifbtf A'urbild drr irdischen Kriei
der rechte Gott der S<-hljnlitrtii und der Ht!ldr'ii, und blifb es
so hinge als die Hfldeuzt^it des indischen Volkes dauert«.
dieaer bevorzugten Stellung finden wir den Indra noch in
alten Stücken des MahJibiisirubi. Je älter und unentstellter
Erxllhlung desselben, desto grösser erscheint die Mivjestat
Indrii- je spiiter und ül>tH*arbeitetpr ein Stück uns vorliegt, d<
mehr hat er an MiulitfüUe verloren. In einer Menge von Namea
wird er h«''/.eichnet als der Herr des Himmels, der König
Götter, der tJott des segenspendeoden Regens, der Besitzer
Bonnerkeiles, der Herr des unsterblich machenden Göttertrankes,
der walu-e Gabenverleiher, von dessen Gnaden jede gute Gabe
rührt. ,Es ist nur ein Götterkönig, er der heldenmüthige
tilgor der Feinde\ heisst es 3.iot?:.>«, und wie (longii die ei-st^
den Flüssen, so ist Indra der vor/üghchste nnt*r den Suren 3,
Diese Siltze sind in den folgenden Par.igrnphen des weit
auszuführen; hier entsteht zunächst die Frage, wie und
Indra nach der Vorstellung des Epos zu solcher Machtfülle ge
sei, da von einem üeberkommen derselben durch Erbschaft nirgt
die Hede ist. Am hüuiigst^n ausgesprochen und dem Geiste
epischen Poesie am angemessensten ist die Ansicht, er hahe
HeiTschafl. über die Dreiwelt seiner Tapferkeit zu verdanken,
hat seine Stellung sich erobert, er Mrnrde Weltherrscher erst d
seinen Sieg über die Feindö der Götter, die Asura, Wie
auf Erden in den Stjuiunesfehden oder in den Kämpfen mit
wilden Eingeborenen oft genug tapfere Uelden sich zu Koni]
aufgeschwungen haben mochten, so, stellte man sich vor, sei
m
HolUnuintt, ludra nach den Vorstellungen tlee Mahähhdrata. 291
im Himmel nach den siegreichen Kämpfen mit den Asuren
r tapferste der Götter ihr Gott geworden. So sagt Kaiiia 1,7432,
er dem Duiyodhana offenen Krieg gegen seine Feinde empfieblt :
^Darch Tapferkeit hat der nmthige Bharata die Erde erworben,
durch Tapferkeit hat Indrii die di'ei Welten sieh unterworfen."
Ebenso erzUhlt Markaijäeya 3,i;jsmj: ,A1s der schretkiiche Krieg
mschen Göttern uaid Asuren beendet war. da ward Indra Herr
er drei Welten." Auch 2,»7l% H.yH ist deuthch ges^t, dass Jndra
Idurcb seine Tapferkeit die Asura besiegte und durch diesen Sieg
lerr der Welten ward. Specieller ist die Angabe 3,iiko7 ,als
dra durch seine Tapferkeit den Vptra besiegt hatte, ward er
lerr der Drei weit." Ebenso erzählt er selbst 12,36«»: ^Alft ich den
Jumbha, Vfitra, B41n» F&ka, den Virocana, dem hundert Listen zu
Sebote stunden, den schwer abzuwehrenden Namuci. den viel-
Ü8tigen (^'amhara, den Vipracitti. den Sohn der Diti, die Söhne
Ider Dauu allerwOrts imd den Fraliläda besiegt hatte, da ward
f ich Oberherr der Gotter.'' Die Einweihung (abhisheka) des Indra
fklH der Zeit nach mit dem Kriege gegen die DAnava zusammen
3,1«»*; was den Ort ardangt, so wird nur angegeben, sie sei in der
BBtlichen Weltgegend gefeiert worden 5,a767.
Gleich nachdem er Götterkönig geworden war, brachte er
feierliches Opfer, uju sich berühmt äu machen \am&. Dagegen
eisst es 2,7o, er habe vorher geopfert und diesem Opfer habe er
ein Glück zu verdanken: es tritt also hirr die kriegerische Tapfer-
keit bereits zurück hinter der mystischen Zauberkraft des Opfers.
Sach anderen Angaben bat Iiidra sein Amt von Brahmim erhalten.
sagt Ka^yapa 1,U53: , Dieser Indra ist 7Aim Herni der Drei weit
nacht worden auf Befehl des Brahman." Als s|iiiterhin die Vcr-
ing des Vishnu das Andenken an Brahman zarückdrangte. warj
türlich dieser Gott, der den Indra in seine AVürde einsetzte,!
Götter sagen 5,2»- zu Vishnu: „Du bist es. der das Aniritoi
jte, du hast die Dailya in der Schlacht besiegt, den B;di
iied«rgeßtreckt und dann den Indra zum Götterheirn gemacht." Es
•t selbstverständlich, dass die jVrdiilnger des (^iva nicht ermangeln,
elbe von ihrem Gotte zu behanpteii; z. B. 12,44U6: „(^iva
den tausendiittgigeii Gott zum Herrn des Himmels;" 13,««4:
Alters en\'arl} sich Indra durch seine Ergebenheit die Gnnst
Gottes, indem «r naekt und mit Asche bedeckt büsste, und in
der Zufriedenheit des Mahädeva erlangte er di*' MeiTsehaft
diu Götter;" 13,r.sii heisst (^iva kurzweg der Schöpfer und
des Brahman, des Vishiiu und des Indra. Die letzten indi-
Gutter endlich sind die Brahmauen, und so kann es nicht
dass bemerkt wird, ludra habe seine Würde seiner Devotion I
^egipT» die Priester zu verdimken IS.üih.i. 5,i703; vgl. 5,g3H4. Aber
_»Ue die.se letzteren Vorstellungen sind siiäteren Datums; die neu,
eindringenden Keligioncn des (,;iva und des Vislinu haben in der
beo Poesie einlach ihre Götter an die Öt.eUe der alten ge8et2t
292 HoUimann^ Intlra nach den Voratellungen des MahdbhAraia.
sie ermangelten gänzlich poetischer Produetivität and konnten
die sehön«?n alten 8ag€'n gescliniiicklos ültei-treibeu und Verderb
Die alt« epische llelierlirfenuig wusste nur, dass Iiidrn durch eige
Kraft und durch dt-n Willen des Schicksals, d. h, des Bnihnu
Stellmig sich f?rwarb.
Als (jlött*!rkönig ist Indra ganz das Urbild eines machtij^
^Iflckliehen und wohlwollenden irdischen Königs. Er selbst Ifl
in Lust und Freud*? . aber auch sein Regiment ist ein glücklicl
er lUsst regnen und gedeihen, die Mensehen sind fromm und
frieden, sie wissen von keiner Kninkheit» Indra selbst reist umfc
und sieht überall nach. ,Als der schreckliche Krieg zwiscli
Göttenj und Asuren zu Ende war*, heisst es 3,i»a»ii, ,da
Indra Hen- der drei Welt*tn. Immer lies» Parjanya die best
Segeospender regnen, die rjpschlipfM waren gesund, fromm und
recht, alles Volk war /iifrieden und verbirrte in seiner Pflicht
Als der TödUir des Bula das CTlück seines Volkes sah, da war
zufrieden, der (rötterkünig Tutiikrutu; er bestieg seinen Elephaut
Airävatu und besah sich die vergnügten Geschöpfe/ - DieseJl
Vorstellung, dass nach UeberwtÜtigung der Dänava und der
Setzung des linlra als Hemi der Welt Hecht und Walirheit herrscht
wrd auch 13,sm4& ausgesprochen.
S 2.
Indra und Brahnjan.
Als der erwachende speciilative Geist des Volkes sich mit
alten Naturgütt^m nicht mehr begriüg«<n konnte, sondern auüng,
erst dunkel und unbewusst nach und nach immer bestimmter
bewusster, hinter der Vielheit der einzelnen MaturkräHe die
heit einer davS All nnit'assenden VVeltseele, eines hücksten Urgrund
alles Seins ^u suchen, da mag es /unächst wohl nahe gelegen
die impoiürende Gestalt des Götterkönigs /.u dieser hohen Ötn
2U erheben, imd es fehlt auch im Mahäbhärata an Stellen ein
solchen pjmtheistischeu Auffassung des Indra nicht, obwohl
dieser Richtung gewiss die spätere Umarbeitung das meiste
femt oder auf Vishiju übertragen hat, ,Du bist der Wind, du
Wolke, du das Feuer des Blitzes am Himmel, du der Ghmz alle"
Wesen, du bist die Sonne und das Feuer, du bist die Erde samiuL
Bergen und Wüldern, du der helle Hiiuniel mit der Öomie. du (
grosse Ocean mit den Tiini- und Tinii»\gila-Fischen", heisst es
dem Spruche der Kadrü l,iisä — i«»:.. Dass aber diese puutheisÜsti
Auffassung des Indra nicht durchdrang, lag hauptsächlich an di
stark hervortretenden kriegerischen Natorell des Gött*>rkönig&;
Priester mussten die beschauliche Ruhe des Brahman der euer
sehen Tapferkeit des Götterkönigs vorziehen. Aber auch die anda
weitigen Vorstellungen, die sich über den persönlichen Uharakt
des Ifldni ausgebildet hatten, Hessen um vor dem nach Gruudsät
IMtmuiw». Iitdra nach den Vor/tteilunfffn tfex Mahdhhdrata. ^«JS
ttiner immer scnipnlöseron Moral prüfenden kufiB der späteren
IHVeltuuchanung jener hohen Stufo nicht mehr würdig ei-scheinen;
eine Gewaltthatigkeiten und seine Liebeshändp] empfahlen ihn
|nicht dazu, seitdem das monvlische Gewissen des Volkes ein znr-
feiner füJilendes geworden war.
Zwftr fehlt es dem Oött^rkönige, auch abgesehen von seiner
beldemnüthigen Tapferkeit, nicht im tieftüchen Eigenschaften; be-
onders wird seine Grossmnth heiTorgehoben, er erscheint als mit-
ender Freund nicht nur der Menschen (freilich KunJtehst der
er und Könige), sondern auch der Thiere. Er erbarmt sich
^d,»(« — a4o) eines vor den Pflug gespannten Rindes, dos hart
Bppen muss. und lässt stark regnen, so dass der Bauer ge-
Bren wird, von seiner Arbeit abzulassen. In der CTPsehichte
Nala, welche durth ihre Popularit-ilt einer durehgieifenden
iTJeberarbeitmig in vishnuitischen »Sinne entging, xeigt sich seine
Igrossmüthige Denkweise deuthch. Denn er ivird nicht wie Kali
|in seinem Ehrgeize dadurch gekrilnkt , dass Dania3'imti bei der
Jattenwahl einen sterblichpn Mensrhen ihm vorgezogen hat: or
|Terhi1ft ihr nelmelu- selbst dazu, den Nala zu wlililen, beschenkt
&<j Paar reichlich und bemüht sich den Zni-n des Kali zu be-
iBchwichtigen. Auch als Wächter der Moral tritt er auf. wi« wenn
im Vereine mit Agni die Tugend des üginara pinift : „Errichtet
der Welt Wahrheit und Falschheit" 1,hio. Ein alter, 5,nH« im-
pefuhrter Spruch droht: ,Den trifft Tiidra mit dem Donnerkeile,
irelcher den Schtit7.1ing dem Feinde ausliefert." Sehr neu dagegen
st der Versuch, den alten Heldengott gewaltsam als biisiienden
leiligen erscheinen zu lassen, 5.»sn: , Durch tugendhaften Wandel
Bolnbhid den hüchsten Rang unter den Göttern erreicht, er
mb Wohlleben und Sinneslust auf und pflegte eifrig Wahrheit
nd Tagend-, s<j wurde ihm die Ktmigswürde ku TheO.*' Nach |
S»MKf> bestraft Indra Denjenigen, welcher seinen tteftlhrten in der
]loth im Stiche lässt imd geruhig nach Hause geht, und nach
erwirbt man sich durch unverbrüchliche WahrheitfiMobe die
des Indra und des Agni.
Aber so wenig wie an Lob fehlt es an Tadel. Er bekämpft
eine Feinde ebenso oft mit Verrath und Heimtücke als mit ehr-
Pichen Waffen und handelt ganz nach dem frrundsatze seines Priesters
8phaspati. dass gegen Feinde jedes Mittel erlaubt .sei ti,ä4.^j». Den
vierlich geschlossenen Vertrag mit Vptra bricht er, indem er sein
rissen mit höchst sophistischen Spitzfindigkeiten beruhigt. ^V^iel
EJnrecht. Betrug und Heimtücke", sagt Nahusha 5,37-i 7,u den himm-
chen Pishi, „hat sich Indra ehedem erlaubt, warum habt ihr ihm
cht gewehrt?" In der nämlichen Erzühlung (f),-fi:0 antwortet
ndr» auf die Frage , ob er sith denn vor Bndimanenmord nicht
llrchte: ,Ich werde spilterbin schon schwer* ■ Busse büssen, um
Bich zu reinigen." Auf die Bewahrimg seines Ansehens ist er auf
i «ifersüchtigste bedacht , ^rie er /,. B. den Kfinig Bhaftga(;vana,
294 HoUzmann, Jndra nach tlen Voratrllutigen tirt Mahäb
der ein dem Tndra unangenehmes Opfer hrin^l, ohne ihn ro nifen
(anfthilya luiun IS,:.«-), zur Strafe in ein Weib verwandelt ("ebd. .^st^f
Besonders aber wusste die alle .Sjige viel von seinen LiebschaflaW
zu erzilhlen, aber freilich hat hier spätere Frömmigkeit die an-
stössigsten Züge entfernt. Er heisst ein Frauenj?iger (parnst
macttrin) 13,!<ä«r>, wo seine Liebe zu der schönen Brahmanen!
Ruei erfühlt wird und er sich xsst die Anrede : ,Leidenschafllic
suhl*H'ht i^esinnter, verbrecherischer Indra" gefiiUen lassen m
Ein solcher Charakter passt schlecht zu den Anforderungen, wel
eine spätere Zeit au eine göttliche J»tatur stellte, und welche 5,»m
so fonnulirt werden: ,Ein Gott handelt niemals nacli menschlicher
Weise aus Leidenschaft^ Zorn, (rier oder Hass."
So war ludi-a, dessen lebhaftes und energisches Naturell
treues Abbild der kriegerischen .Stammeskönige der indischen Held
zeit sein in<)chte, zu wenig geeignet, die Rolle des erhabenen, ül
tiöttem und Menschen schwebenden, ewig ruhenden Ur^eistes
übernehmen. Er musste hinter anderen Gestalten ' des indisc
Pjintheons zm-ückti-eten. Der ei-ste Gott, welcher dem Indrii
Hang abgewarm, wi« dieser vielleicht den Agni und Agni den
mna verdrUngt hatte, war Brahman. W<>im im griechinchen Fi]
hinter der reiehbolfljten Götterwelt das dunkle allgewaltige Schi
sal steht, dessen Willen selbst Zeus in wichtigen FiÜlen befi
so war das indische Epos einen Schritt weiter gegangen: es hi
dos Schicksal personiticirt in der Gestalt des Bralimau oder Vidh&l
der »war nicht handelnd in den Laiii' der Ereignisse greift,
die Zukunft kennt und stets den richtigen Weg anzugeben weti
der zum Ziele führt, der das Schicksal nach seinem Willen lenkt
und dabei an nichts als in einzelnen Füllen an sein einmal ge-
gebenes Wort gebunden ist. Mag die Idee von Brahman theologisch
sich andersartig entwickelt haben, im Epos ist er der Herr
Schicksals und das beständige Orakel der Gött-er, bei dem
schützenden Rath, nie aber thatkrJlftige Hilfe suchen. \n
wendet sich Indra in jeder Bedrilnguiss, und Braliman giebt
richtigen Mittel zur Rettung an, überlüsst aber die Ausföhi
dem Götterkönige; unmittelbai- betheiligt er sich nicht am G
der Ereignisse. Diese Stellung des Indra zu Brahman geholt ge
schon dem alten, nicht erst dem üborarbeitoten Y.\n>& an ; sie d
den ludru noch nicht in ein xuiwürdiges VerhUltniss herab; d
ist auch der Rath des Brahman, die weise und tapfere That bl
dem Indra, auch abgesehen davon, dass es ganz in dessen
lieben liegt, ob er den Ratli des Brahman einholen will oder nii
So oft die Götter sich ixt\ Brahman wenden, ist Indra
Sprecher; nur einmal, bei der Vorstellung der Götter bez
des Rüvana, führt Agni für sie djLS Wort, obwolil Ind!*a zxig
ist 3,j:ir>ap. Als ilie beiden Asuren Simda und Upasimda die Gö'
gezwungen haben den Himmel zu verlassen (Ltöso), giebt Brahman
die Mittel zum Stur/o (b'r beiden Hrüdor an, und nach d»
HoUsmahti, tndra nach den Vorslellnugen des Mahdbhämta. 295
elben wird bemorkt (1,77a:.), Brahiiian habp die Dreiwelt von
liera dem Indra übergel^eu und sich in SGinf; Wflt /uriickgeKogen.
Klieiisu erscheint Indru als Führer der Götter in der Cii^schichtci
des Vfitra 3,h<?!)3: die Götter, »in ihrer Spit/ie Indra, bt'f^'fhcn sich
»u Brahiuan, uui Hilfe geK«" Viitra zu suchen; Brahiiiaii htdehrt
l sie, wo der Dünnerki.dl zu holen sei, mit weh;bem Indra d*'n Vntra
I iödieti werde. Audi allein sucht Indra den Bralunan auf, sich
bei ihm lltttlti äu holen; so als er nach Besie^ng aller iilriri^ron
' Afoiren nur den Bali nicht finden kann 12.h«.io. Wie Indra und
die andern Götter, im vergeblichen Kample mit den Asura, sich
I an Brahuian wenden, ist auch 8,us»y eiTiiÜüt; dieser weist ihn an
^'iva n«r,. Eine Beruthun^' der (TÖtttn- unter dem Vorsitze des
I Brahman wird auch l,i.wi bencht^t: es handelt sich daram, wie
|der üebeiTölkerung der Erde abzuhelfen sm\ Bvahman vertröstet
1 die» Götter auf einen gewaltigen Krieg, der sich unter den Menschen
I erheben und die Erde entvölkern werde. Bekaimtlich ward ein
solcher ,Prolng ini Himmur mit der gleichen MotiviniJig auch
dem griechischen E])os vorangestellt.
So steht Indra allerdings in einem theilweise abhängigen Verv
hältaisse zu Brahman; er erscheint hei Gelegenheit in dessen Gq-
folge 3,i6.'.iH und es heisst sogar, Bralmian habe ihn zum Hemi
|d«;r Dreiwelt emgesetzt l,i45a oder wieder eingesetzt 1,7735. Aber
[der Welt und dem Leben, wie es im Epos sich darstellt > steht
[Brahman zu ferne; er ist nicht wie Zeus der Vater der Gütt*r
ilen.sohen, .sondern ihr (iros&vater, Pitiimahii, und die epischen
Btelliujgen von Indra verlieren an Poesie und Würde nicht
f durch ihn.
§ 3.
Attribute und Wohnsitz.
Jeher die Vorstellung, welche das alte Epos sich von der
eren Ge.shUt de^ Gott^is machte, eiilhJllt das MahabhArat^i keinerlei
l'cleuÜiche Angaben. ,.So schön wie Indra' erscheint als sprieh-
[Wörtliche Redensart 4.2»tfft. Der alle Beiname Tausendaugo (sahas-
lliksha, sahasranetia, dft^a(;fttekshana) . der ursprünglich wohl nur
Lseine Allwissenheit symbolisirte. wurde sptlter wörtlich genommen:
[er habe* vom, hinten und auf der Heite grosse Augen mit rothen
pVinkeln (raktAnta); hnkomninn habe er sie, als er die alle Götter
I Tfcht* umwandelnd«" Tsymphe TilottHma genau halie sehen wollen,
1 1,770«. Auch I9,."i'.*7i sind die tau^enfl Augen wörtlich genommen.
|£in Bild des Indra (auf einer Fahne) wird erwähnt 7,tüar.. i«»».
|8«tn üewand ist von schwarzer Farbe nach l,»<io. Er trügt ein
iDiadem, daher Kiritin l.isä:.. Dass seine Kleider staublos sind,
|»«in Knuiz stets bunt und nie welkend, dass er keinen Schatten
«firft, nie vom Sehweis.se (der überhanjit im Himnu'l fehlt 3,iji:>i)
i^rÜl'uu wird und nicht mit den Augen Idinzelt, auch im Stehen
206 Holtzmann, Indra nnch den Vor*tfU.ungfn Hf* MoMbh&raia.
die Erde nicht berührt, hat er mit allen Gröttem gemein; es sin
dies die Zeichen der Götter 3,22u; vgl, 2,s«7: ^unbeschreiblich ifl
seine Gestalt: nr trü^ ein Diadem und ein goldenes Armband
einen bunten Kranz und stuublose Kteidpr." Uober seinem Himi»!
wird ein gelber (pandnra) Sonnenschirai (ätupatra) mit goldenen
Oiiffe getragen 3»i«77. vnt. Von Waflon des Indra wird aus»
dorn Donnerkeile, wovon sogleich, der Speer envilhnt. welcher in
mer trifft und wenn er Hunderte von Feinden getödtel hat. va
selbst in die Hand des Indra zurückkehrt S.itkih. Dieses ist de
Speer, weUhnn Kiirna von Indra gegen Panxer und Ohrringe aiu
tauscht; nach dem Tode des Ghatotkaca kehrt er von selbst
ein Meteor leuchtend in den Aether zurück 7,hi7i. Auch
Muschelhom des Indnv wird erwähnt; es ist von Vi^vakiUTnan va
fertigt '2.1S2S- Ein Bogen des Indra wird als im Besitze dfl
.Tudhishthira befindlich ei'wtthnt 7,io.'ik. Der Regenbogen, gewöhnliü
Indrawaffo (Indrnvudha) genannt, heisst auch Bogen des Indi^
(Imlradhanus) b.^i-H.
Der Donnnerkeil des Indra heisst Vaira» A(;;ani. Mahä<jani,
Kuli<;a. Der Gott hiüt ihn sehr werth; „der geliebte Donnerkeil
des Indra* (l.uir». 3,»7di. 3,1*174 ii. s. w.) ist eine gewöhnliche Ver-
bindung. Dem Karna stellt Indm jede Wahl frei, nur den Donner-
keil nimmt er aus 3,i7iofi": »mit Ausschluss meines Vajra wähle
dir was du willst. " Die Geschichte des Donnerkeils ist 3,sßn3
zilhlt: Die Gatter, von Vntra und den Danava hart, bedrtoia
suchen Schutz bei Brahman; dieser giebt ihnen ein Mittel an,
sie den Vjitra tödten könnten : sie sollten 7,u dem heiligen Dadhic
gehen und ihn bitten, er möge zum Heile der Dreiwelt seine
beine hergeben. Das werde Diidhlca freudig thun. Sie sollt
dann aus seinen Gebeinen eine schwere Waö'e verfertigen, mit
welcher Imb-a den Vptra sicher erlegen werde. Alles trifft zO^H
wie Bruhman es vorausgesagt; gemo opfert. Dadhiea sein Lebn^l
und aus seinen Gebeinen fertigt Tvashti'i den Donnerkeil des Indra
(der daher Asthisarabhava, aus Knochen entstanden, heisst l,iM4
womit dieser dann den Vptra erschlägt 3,«787. Eine spätere Stel]
fl,«!»:.) fiigt bei, der Keil sei an dem Haupte des Vptra in hund
und tausend Stücke zerschellt ; aber es ist nirgends die Rede
der Verfertigung eines neuen Vajra. Der Donnerkeil wird oft
belebt gedacht; Indra spricht mit ihm, so 1,7!>«: „geh, hilf diese
Brahmnner* (niimlich d^m Utartka, d^^r vergeblich ein Loch in die
Erde zu bohren sucht, um in die Welt der Schlangen zu gelanger
Beim Herannahen eines Feindes wird ,der geliebte Vajra des Ind
von selbst heiss und föngt an zu glühen l,ni5. In einer ander
ErzJlWung vom Tode des Vfitra (ft.aao) scbleudfirt Indra mit
Donnerkeile den Schaum des Meeres auf Vi*itTa, in dem Schaum«
aber ist A'^ishnu verborgen (so auch 3.i74(u). der dann den Vntra
t^dtetv Hier ist Vishnu ganz imgeschickt eingeschoben, denn
späteren Verlaufe hat Indra allein die Schuld des heimtttckii
floltxmann, Indra nach den VorsteUungen des Mah&hhdrata. 297
I Kordes zn tragen; über mit dem Meeresschaiime muss der Donner-
I Icoil in irgend Riner mibekaiinten Bpziohung stehnn. da Tndra beide
jidentificirt; denn er sugt: „dieser Schaum ist Wfider trocken noch
l nass und auch keine Waffe," tmd nach diesem Sophisma (denn er
[batte sich verbindlich gemacht, den Vritra mit keiner Waffe und
l weder mit Trockenem noch mit Nassem anzugreifen) tödtet er den
[Vptrft mit dnrn Donnerkeile; vgl. die von A. Weber, Indische
I Streifen T. 35 citirte Stelle au.s dem f'atapnthii-Brahmana: ,Das
«er ist ein Keil, es höhlt aus."
Die durchgebende Verschiedenheit der beiden längeren Be-
[■richte über den Tod des Vptra (3,sfi!ia und 5,S'J7) zeigt sich auch
1 in den Angaben beider über den Donnerkeil. Nach dem ersten
Berichte wird der Donnerkeil erst zu dem Behufe von Tvashtri
gesellmiedet, den Vptra dtimit xii tfidten: in dem zweiten aber hat
Indra schon viel friiher. vor der Geburt des Viitra, dessen filteren
Binder Tri^jiras damit erschlagen 5.ii:»i.
In einer späteren Sage . vom Tode des Suvariiashtliivin , des
Sohnes des Srinjaya. verwandelt sich der Dimn«>rkeil, welcher auf
Befehl des Indra den Suvfinj fish! hivin tödten soll, zu diesem Zwecke
I in ein*»n Tiger 12,iii» — ntu
Wenn Indra seinen gewölmlichen Wohnsitz verlässt. erscheint
er entweder auf einem Wagen fahrend oder auf einem Elephanten
reilftnd. Die erstere Vorstellmig »st entschieden die Kltere. Der
Wagen des Indra heisst Jait.ra (3,i»tf)io), auch Sudar^ana (4,t7fii)' p>'
ist mit Edelsteinen gesihmückl , er flihrt nach dem Willen des
\ Gottes durch die Luft (i.iTrtti). Er wird von schnellen gelblichen
fhnri) Pferden gezogen, daher Imlra selbst Harihaya, Harivfthana
heisst; die Zahl der Pferde wird bald auf tausend (n..'5«i5. 19,s4.'i9),
bald auf zehntausend {3.i7:;o. muhI) angegeben. Dieser von M&tali,
' des Oötterkönigs Wagenlenker und Freund, geleitele oder nach
Midcni Stellen (4.i7>;rt. 5,nrt4.'.) durch den Idossen Willen des Indra
1 gelenkte (Ttämaga) Wagen verscheucht die Finstemiss, zersfialtet
die Wolken. eifülH die Welt, mit üonnergetOse 3,iti»?; um ihn
[her zucken helle Blitzstrahlen, auf dem Wf^en selbst weht die
I »chworze Fahne Vaijaynnta mit goldgeschmücktem Stimime 3,i72u
Um den Wogen schweben allerlei Genien, besonders die Wind-
jgötter oder Manit, auch tanzende Apsaras, musicirende Gandharba,
I femer die Vidj'&dhara und andere Plalbgötter. W^nn der maje.stä-
1 tische Indra auf seinem Wagen daherführt, erschallen rings um ihn
[die Lobgesänge aller Göttpr. Wolken ziehen ihm nach und die
fkhaaren der Vidyädhara und der Apsaras l.stai. Der Füi"st imd
[seine Begleiter werden verglichen mit Tndr» und den Marut 1,777g.
l3,irw.oü. .Vom Himmel herab", heisst es L^i«:, ,t^lhrt Iiidni, begleitet
[von den Schaaren der Manit\ Das Ilerrmnahen des Indra in seinem
iWagen ist auch S.ii-.m« beschrieben; schon von ferne hfiii man in
] df-r Luft das Donn»»ni der Bilder und das LSiuten der Scbf^'llpTi, ns
[klingt wie das Biüllen wilder Thiere; in glilnzenden Wagen folgen
298 UoUsmann, Indra nach deti Vor^tcUiitigtyH dcä Maliäbhärata
ihm die Gandharbn und diM Apsaras, der von gelhen Pferden
zogenn Wa^cn ist mit Gold gesfkmiit'kt, er rasselt wIp eine Donn«
wMlke. DiesMu Wm;i»^u ücbitkl Tndni Avm Räma, dwiii Sohne
I>a<;aratha. wr^k'her auf ilini steheEid den Ravuna erlogt 3,i«s
►SpMer schenkt liidra seinen Wagen dnm Vasu (»der Uparica
2.960. I,ä3;).s, der ihn auf seiuea ^ohn B^ihadratha und auf sein
Enkel Jaräsandha vererbt; natih dein Falle des .larasandha kon
der Wagen mit Bewilligung des YudlHshtlnra (2,Mr.. üt«) in
(Jewidt des Kpshna; es wird ansdriiekUch heniorkt^ es sei dersell
Wagen gewesen, auf dem fahrend Indra einigt die l)&naVH hesia
habe, auch .seine dem Regenbogen gleiche FUgge habe sich no
darauf vorgefimden.
8pilteren Vorstelliaiigen gemllss reitet Indra auf einem weiss^
Elephanteu; derselbe heis.st Airavana, hat vier weisse St^K&^äh
und entstund aus dem gebutterten Meere l,ii5i. In dem Kamp
des Jiulra mit Arjuna und Knshna l.sstn reitet Inrha den E|^
phanten; die Stelle ist aber eine sehr späte vischnuitisrh« VM
Schaltung, ebenso S.uiito. wu Jndia den ,\jr{ivata (souflt auch
vana) besteigt lun den Skaiida juizugreifeu, und o.atjiu, wo er
dem TAraknmaya genaimten Kiimpfe mit den Asura auf eiim
Elephanten sitzend streitet; aber der kllmpfende Indra bedient sifl
in allen alteren Stellen des Wagens. Dagegen i.st der Elephm
tjein Reisethier, das er besteigt um die lüreiwelt zu dureli/.ieht
3,>»»in. 12,soi!,'». Hrfia; auf dem Elephanten sitzend besucht er dfl
Aijuna 3,i«7»: und erscheint er dem Utai"ika 1,.h«». -- Im Harivaii»^
endlich ist Wagen und Elephant verbunden. Indra reitet auf de
Elephanten. wenn die tirdter gegen die Asura ziehen, aber
Wag«Mi fiihrt neben her. von Gandliaiba und Yaksha begleit-et> v<|
Wolken umhüllt und vnn Blitzen erhellt 19.2*51.
Der l'alast des litdra heisst PiL^hkariunÄlini (2,3io) luid sU
in der Stadt Amaravati. wekhe auch seinen Lustgarten Nan<lai
iintscddiesst. Sein Pfdast wird bescluieben 2,3«:» — aio; doch ist
Stelle im ganzen sehr allgemein gehalten imd nicht idt. Wilhrej
sonst Vi<;vak(unnan die W^ohnungen der Himmlischen zinuuert, wird
hier angegeben, Indra selbst habe sich seinen PfUast gebaut. Na
dem Wunsche des Gottes verändert sein in der Luft schwebend
Haus den Aufenthalt. Dort sitzen Indra und (,Iacl auf dem Thron
umgehen von den Marut, Siddha luid Sädhya. wälirend die Apsju
und Giuidharba das Lob des Götterköuigs singen und ihn
Spiel und Tanz eifreuiMi. (Nach 2.i7:.i reichen die Ap.sjuus de
Itidrn den Trank, wie Hebe dem Zeus.) Dort, besuchen ihn
himmhscben Weisen, die einen konunen uud die imdeni gehii
Alter. Kummer, Müdigki?it tuid Sorgen sind hier unbekannt; üb
all himmhscho Bliume uud herrliche Sit^e. Ihin. grösston Th
der Beschreibung, von ?sis an, nelnnen die N'anjen der Himmel
weisen ein , welche den Indra besuchen. — Eine ähuUche ScW
derung steht 3.i?&i— n7a. Hier kommt Arjuna vom Berg« M«
HoUzmann, Jndra nach den Voratellungeti des Mah&hhärata. 299
«OS in den Himmel des Indra. Am Eingange desselben steht der
El*?phant Alrävata, und man bolrilt. zunächst ilir^ .Stnisst' der Sidrlhu
(siddhamarga, auch uakshatramarga und suravithi ^'entmnt), wok-he
unmitt-elhar mich Amuruviiti führt. Die Studt hmIIisI, von Siddha
und Caraija bewolmt imd mit hciTlichen Bäunnm versehen, umfasst
auch den Götterbain Nandana, den Lieblingsaulenthalt der Äpsai-as,
der immer von himmlifichen Gesängen ertönt Zuletzt kommt er
zu dem auf seinem Throne sitzenden Indra selbst, welchen Apsaras
und Gandharbn lobpreisen, wilhrend die Windgötter ihm Küljlung
zuf>ioheln t7(ii. — Eine Nachbildung dieser .Stelle ist S.isi»;;»!, wo
Arjuna dif' ganze Heise wieder seinen Hrürlem er/.Hlilt. Auch hier
sind (»20.1- imd J20t(t) besonders ilie Büunie hervorgehoben, welche
«ttf gleichen Zeit blühen und reifen und nach Wunsch Früchte
jeder Art gewähren'); femer die Abwesenheit von Hitze. Killte und
J^tanb. sowie die ungestörte Freudigkeit dpr Sthjunung. E.s ist
em sagenmllssigpr Abschluss einer Erzillilimg: ,imd sie lebten so
vergnügt wie Tndra im Götterhaine Naudanu' 8.;uu;;..
Aus andern Steilen i.st nur wenigf^s iiaLlii^atragen; die Öi hil-
dening bleibt immer die gleiche. Die St4»dt hat nach l.asDs tausend
Thore. Die Wohnung des Indra ist der Versanunlungsort der
Götter 11.215, wie die homerischen Gtttt-er bei Zeus sich zur Be-
mthnng vers&nmieln. ,Wie die Götter in dem Saal des Iudi*a, so
eilt^m die Fürsten und Helden in den 8md des Königs zur Be-
mtlmng* U.x^w.
Wahrscheinlich ist der Mandara der cigcntlii-he Wohnsitz des
tndra. der Olympos dor indischen Mythologie. Es bfisst .S.iiH4ii,
tndra regiere mit Kuvera den Mandara. und beide hätten dort ihre
Wohnimg. Anders freilich in der ErzUWuug von der Reise des
Arjuna. Dieser mmnit erst ffSrmlicih Abschied vom Mandara (3.1784),
ehe ^r von dort nach Amanivati zieht (i7<a).
Als sich mit der Zeil über dem Himmel des Indra noch der
des Hrahman erhob, l>lieb der ci^stcrc der L<dni d*'r Hcldentugend.
der andere der tugendhafter Beschaulichkeit.
In der ganzen Vorstellung von Indras Hinntiel durchkreuzen
«ich die beiden Ideen von diesem Gotte, die kosmognnische und
diti iint.hropomoii>histi.sche. Wenn es heisst, dass Blil/e, Donner
and Wolken ihn stets umgeben (2,.kh), so ist dwr Herr des Go-
witt«r« gemeint: singen die himinlischen Musiker, die (Jandharba,
«ein liob fS.iuT«). so ist das Vorbild dazu der von seinen Barden
umgebene indische Kfinig (z. B. Lsamt: Den Yudlji>di(hira umgaben
achUiundert Sünger und Dichter, wie die RishI d»<ü Itidral, und es
war eJu Wink für diesöu. wenn mau unter der Umgebung dos Indra
<Uo I*ricst«r nicht aufzuzilWcn vergass 2,J89. 3,i7«& u. a.
t^ \$i 11(41» (M VII, 1 1:* tr.
3(X) Moltznuinv^ Indrn nach den Vorgtellungen des Mahnbhnrata,
% 4-
Unsterblichkeit des Indra.
Diis wieljügste unterscheidende Merkmal der Götter ist ihroj
Unsterblichkeit. Aber die Götter sind nicht von vomc herein un-
sterblich. Abgesehen von der Ansicht der späteren Theologie,]
dass G^jttpr und Asurn durch Busse und Enthaltsamkeit die Un-
sterblichkeit sich GiTungen hiltten (5,iri7n), giebt es zweierlei ältero j
Erkllrangen der göttlichen llnsterbliehkeit. Nach der einen be-
sassen lüe Asura dieselbe früher als die Götter. Es konnten |
nilmlich die Helden der Asura von den Göttern getödtet werden,]
aber ihi* Priester Upanas brachte die Leichname durch seine Kunst
Jedesmal wieder in das Leben zurück. Aber der Priester der
Ttötter, Bplmspati, verstand diese Kunst der Wiederbelebung nieht^.
so dass die Zalil der Streiter im Götterheere taglich kleiner wurde,!
liis der Sohn des Brihaspati , Krica» jene Kunst durch List von]
ÜQanas erwarb l.si«? — ssts. Nach dieser Erzählung, welche gewiss
auf alten Anschauungen beruht, sind also an nnd fär sich weder
die Götter noch die Feind*» der Götter unsterblich, ja es ^ebt
keine eigentliche Unsterblichkeit, sondern nur die Möglichkeit einer
steten Wiederbelebung der Gestorbenen.
Nach einer zweiten, geUlutigeren, Vorstellung ist die, auch^
hier nicht ursprüngVicho und absolute, Unsterblichkeit der Götter
gebunden an den Genuss des Amfita, der unsterblich machenden
Götterspeise. Aber auch das Amrita war nicht von jeher da, alsol
gab es eine Zeit, da auch die Götter sterblich waren. Wie diel
Götter jene Speise durch die Buttening des Meeres gewannen, ist]
in dem merkwTudignn, zwar überarbf^itotfln, seiner Gnindltige nach!
aber sehr alten Abschnitte l,itirH — iii-.n prxäblt. An dieser Butt-erun^j
des Meeres nimmt Indra thlUigen Antheil; er hobt den BergJ
Mandara auf den Rücken des .SchildkröteiikÖnigs Aküpara ui3,J
und löscht mit seinem Wolkenregen das durch die rasche üm-j
drebung des Quirlstrickes entstandene Feuer aus um. Das sol
gewonnene Ampta bewahrt Indra selbst. In einer spÄteren Er-J
Zahlung wird berichtet, wie der Vogel des Vishnu, Garuda, dem '
Indra das Ampta mit Gewalt entreisst (I.um.s); aber Indra raubt
es durcli List wieder mit Hilfe df'sselben Garu«la (i. •.»■.)). bevor nochi
die Schlangen, in deren Dienste Ganida jenen Diebstahl begangen,]
davon haben kosten können. Indra verwendet das Ampta, nmj
Günstlinge mit Unsterblichkeit zu belohnen oder sie nach demj
Tode wieder zu beleben. So besprengt- er 1 2,rt«i» einen gestorhenenl
Brahmanen Gautama dnmi(> und dieser kommt wieder zum Leben. 1
Die im KniTipfe gegen Durvodhana gefallenen Gandharl)a belebt er ^
wieder mit einem himmlischen Ampta-Regen 3,if»o27, E)och muss
das Ampta, wie es scheint, in eitier gewissen Monge getrunken,
werden, wenigstens wird T.jjivt erzülJt, Mandhätar habe einea^
Tropfen Ampta von Indras Finger geschlürft, sei aber doch ge-1
ß^Utmann, Indra nach de» Vorstellungen dai Mahahhdrata. 301
, &t4)rbeiL Uebrigens st^ht das Arorita dem Indra ganz zur Ver-
f, und wenn er 5,S887 erst noch die Erlaubniss des Vishiju
t, ehe er dfm Schwiegersohn seines Freundes MätAli, dem
Schlangt-nfiireteu iSumukha, Aiurita zu trinken giebt, so ist dies
, ASr ein späterer Zusatz, so gut wie der Vers stfTi, der, dem Zu-
_ neuhange ganz widersprechend, behauptet, Indra habe dem
Sllinukha ntu" sehr langes Leben, nicht aber Tjusterblichkeit gewährt.
Ziemlich gleichbedeutend mit Arnjitu wird das Wort Soma
gebraucht, „Er trank tSoma mit Lidra" (l.titiMj) ist ein Ausdruck
(Ür die erlangte Unsterblichkeit. Den unsterblich machenden Soiua-
saft weiht Cyavana den beiden Himmelsürzteu , den A(;vin, und
nOthigt den Indra sie denselben trinken zu lassen 3,i037tf — 1040»,
18.1*06 7M3. 14,*4» — iM.
Der spateren Theologie gilt Indra nicht für ewig; es hat
schau viele Indra gegeben, und auch der jetzige Götterkönig wird
einst von d^r Zeit vernichtet werden 12.HUi. Dass Indra der
Zeit unterworfen, dasa er entsteht und vergeht, wird auch 13,&6
ausdrücklich bemerkt.
§ 5.
Familie des Indra.
Nach der alten Ansicht ist Indra der Sühn d^s Dyu oder '
Djau, eines der acht Vasu ; ober im Mahabhärata wird er nirgends
Sohn des Dyu genannt, nur der häutige Name Väsava, 8ohn des
Va&u, deutet noch darauf hin. Vielmehr wird er immer unter den
Söhnen des Ka^yapa und der Aditi mit angeführt, z. B. l.sjis. 4884.
13,7093. 19,176. iir>4tt, ferner l,ift;oo: „zwöÜ* sind die Söhne der Aditi,
unter denen Indra der vornehmste ist"; l,siu: ,,mit der Tochter
des Daksha zeugte Kmjyapa die Aditya, unter denen Indj-a der
erate i^it*; 3,u:;i;t: , meine Mutter*" (Indra spricht) „ist die Tochter
des Daksha*. Durchweg gilt vlditi als die Mutter des Indra
(3,i&!r«4), wilhrend die Veda andere Namen nennen. Als die filtere
OöUerreihe, zu welcher Dyu und die andern Vasu gehören, in
ijd«r Vorstellung des Volkes zurückgedrängt wurden, knüpft-e man
Indra an Ka^;yapa au und reihte ihn unter die zwölf Aditya
«5h, welche ursprünglich nur Theile der Sonne waren 3,i*i9. 19,m»4.
Eine vereinzelte Tradition berichtet, Indra sei von Päflciijanya
erschaffen S.ui*;:«.
Die Frau des Indra ist (^a.c\, auch Infln\i.u, Mahendi'aiji , (,'a-
I, Paulomi genannt. Oft werden Indra und I^Jacl als BeisjTiel
glücklichen Ehepaares genannt; ,Er lebte mit seiner (iattin
80 vergnügt, wie Indra mit (,'ju;I* l.öcsi. I,7tt6i. 3,i8670. Glückliche
Ehepaare werden mit Indra luid (^act verglichen, so Naln und
Dunayanti 3,8s»s, Flishya<,'ringa imd (,'antA S.uw»*. Sie sil/.t mdien
Indra auf dem Throne 2,:;«t!. Wie Nahusha, der nach dfin Falb^
Vfitra zum Götterkünige geworden ist, ihr nachstellt und wie
302 ficltzmann, Intlra rutch lien Vorstellungen de* Mah&hh&rala
sie ihm, eben so kluj? wie treu, zu entfreben weiss and dxu'ch Lifl
und Verslelliin^ seinen Fall hprbeifühTt. ist. 5. »r.« ff. erzählt. Ab«
Iiuh-a vergilt ihr iiirbt iiiit >,'leiclber Treue: seine zahlreichen Lieb
Schäften sind so berüchtigt wie die des hellenischen Zeus. Haupl
sächlich wird ihm vorgeworfen (5,.it3) , er habe die Risehifra
Ahalya noch zu Lebzeiten ihres Mannes verführt Es ist bezeich
nend, dass diese Liebesgeschichte, welche in der alteren Mytholog
eine gi'osse Rolle spielte, nur an dieser einen Stelle in lUteren Ue
richten erwUliut wird. Bhst eines der spUtesten Hücher i13.tki^
kommt darauf zuriii^k und fügt hinzu, Indrü sei von (»autaun
dem tiemtihle der Ahalja, vert^uchtn aber uicbt vernichtet worden
Der späteren Ansicht vom Wesen der ({ütter waren solche
Fühlungen anstössig und wurden dalier gerne entfernt : dass es auc
an allpgorischHi Auslegungen nicht fehlte, ersehen wir aus Mui||
Sanscrit texts 1111-48. Auch die andeni zahlreichen Liebschaft«
des Gottes werden nicht erwüluit ; nur dasselbe dreizehnte Buc
erzilhlt -i-iai —^ -isvA von der Liebe de.s ladra zu Ruci, der schöne
Ueniuliliii des Risclii Deva«,arman. Dieser hat vor einer Reise sein
Frau dem Öchutze seines Schülers Vipula übergeben. Aber diese
weiss sie nicht anders zu hüten, als indem er, kraft seiner Ver
tiefung (yoga). in sie fAhrt. wie Kali und die Dllmonen in einen'
sündhaften Menschen fahren. Nun konunt Indra in seiner schönstitn
Gestalt^ abf^r Vipula fJihi-t ihn liarf nn: , Leidenschaftlicher. scMiima-,
' gesinnter, verbrecherisclier ludra, nicht lange mehr werden Götle
und Mcnsrhen dich verelireii; von mir wird diese beschütxt; geha
wie du gekommen bist, sonst verzehrt dich mein Zora und meij
Fluch, oder der meines Lehrers; habe künftig mehr Ehrfurcht va
den Hralunaneni." Oluie ein Wort zu sagen, entfernt sich bidra.^
und von da an wandelt Devagannan ohne Furcht in dem öden
Walile unihei'. — Eine der vielen Wallfahrte- liegenden des Mahä
bhürata handeli von t,'i"utjivati, der Tocht^/r des Hhiu'advaja. welcli
büsst, um lüdra's Gattin zu werden und zuletzt von diesem
den Himmel genommen wird 9,a-«js — «7»«.
Ein Öohn des Indra und der (^'aci ist Jayanta l,wirf.. Ei«
Tochter des Indra wird nur in Vergleichungen erwiihnt 4.x:sfis; etJI
ihr geweihter Wallfahrtsort, tirtha, S.r^jsa. Ein nicht mit KamöftJ
Lgenamiter Sohn kilmpft mit seinem Vater Indra gegen die tiött
1 ffiiide fj.a.',:».
l'm den Rania mit Gehilfen gt'gen Rävaua zu versehen, b«
fiehlt lirahman dem Indra, zur Enle zu fahren, und dort erzeu
er (3,iM3i>) ,8tihne mit Bürinnon und Aettimien, ihm an Knift uiw
StJLrke ahnliche, die mit Filust«n, Aesten und Steinen kämpfi-n.*
Einer dieser Affenfürsten, Bäliu, der Vater des Afiguda, hei-nst Sidm
hdes Indra 3,iiim.
Femer gilt nach der vorliegenden Fassung der Sage Arjuu
entschieden für einen 8uhn des Indnu Au.sfülulich wird l,j;:n
erzilhlt., wie Kunti mit ihren Zauberspi'üchen den Indra ruft.
Ootigmann, Indra nach den VornUUungen dev Mahdbhärata. 303
dieser kommt und wie Arjima geboren wird. Durch das ganze
Gedicht ht'isst Arjorin »'ben so oft Sohn des Parulu als Hohj] des
Indrii, und wird oft in einem Verse nach beiden V'iitem genannt
(x. B. 2.1031 j. Nach 1,731« imd 5,ia&i ist Arjuna sogar nicht nur
ein Sohn, sondeni auch zugleich eine Gestaltung des Indra. Es
entstellt die Frage, ob schon das alt« Gedicht sich Arjuna als
Sohn des Indra dachte. Zwar die Erzählung von seiner Geburt,
mit den tanzenden A|).saras, der Stimme vom Himmel u. s. w.. ist
Jung und puranenmüssig. Aber die alte, so sehr au Homer er-
innernde Stelle 8.1 !•.':♦ hat ebenfalls dieselbe Vorstellung, Als Ar-
juna und Karna zum letzten Kämpfte sieh anschicken, streiten die
unsterblichen mit Worten gegen einander. „Da sprach Indra t
Arjuna soll den Karna besiegen; Süiya dagegen sagt«: Karna soll
siegen über Ai^unn. ,Mein Sohn Kanja tödte den Aijuna und sei
Sieger im Kampfe*", .Mein Sohn Arjuna tödte den Karna und siege
Bte.* so war der Streit zwischen öürya und Indra." Es scheint
die Vorstellung, welche den Arjuna zum Sühne dos Götter-
kvnigs machte, eine sehr alte gewesen zu sein.
Als eine Verkörperung (avatära, und zwar eine mar tbeilweise,
um^^vatÄra, mw-h 19,itsrt. nty) des Indra galt nach .spllteren Stellen
Oädhi, der Sohn des Kuci^iika und Vater dtis Vi(;vämitra, nach 12,i7sü,
wo beigefügt ist, Indra soi durch die Busse des Ku(,'ika dazu gp-
zwungen worden, in seinem Sohne sich zu v»irkörpem, - — Künl*
frühere Indra weiden in einem <;ivaitischen Berichte l,7ao4 auf-
gez&lilt. vgl. § 9.
Indra und die Göttorfeinde.
Einen Hauptbestaudilieil der altindischen Mvihologie bildeten
die Ei-y-ahlungon v»jn d*^n heftige« Kämpfen dus Indra und dt>i
andern Gütt*i' njit dvii Gi-gtuigiUtcrn, den Asura. Auch ij-.is Ma-
hübhtVratJV enthillt bierülier Iti-lationen von si^hr verschituh^neni Altir
und Wertbo. Eine alte Erzilblung, che aber bald wieder abbricht,
ist 1.81HS ff. enthalten; hier sind weder die Suren unsterblich noch
die Asuren. die letzteren aber im Vortheile, weil ihr Priester
U<;ana9 die WiederbpUdningskunst versteht, der Gött^rpriester Bn-
luwpati aber nicht. Nachdem Kacu sich durch Lisi in »bn Besitz
Kunst des U(;anas gesetzt hat, treten die Götter vor Indra und
tätigen, dass er sie jetzt gegen die Asura führen und diese ver-
nichten solle 3*80. Aber alles, was Indra darauf thut. ist, daas er
Kleider der badenden Asurenmildchen auseiinander bläst ss»«
,Jaiati" ini ersten Bande von Holtzmaiins ^Indischen Sagen*).
^ttm 80 Streit und r<^indselial't zwischen dno Tikhterti des Königs
und dos Priesters der Asura und damit aucli zwi.sch*^n dem K«inigi>
Vfishaparvaii und dfrii Prie-ster Ui^imaa selbst anzubtifi^n. Die
Erzühluug lenkt hier ab, der Zürn des Priesters wird durch
304 iloUzmann, Indra naeJi den Vumtellungen de* Ma
Unterwürtigkeit des Königs besänftigt, und so die Absicht
Gütterherm vereitelt.
Ebenfalls nuf sehr ulter Grundlage beruht die Erzllhlung von
j Kampfe um das AmritA l,i09e — ii88. Wiihrend des grossen Krieg
[«wischen Suren und Asuren kommen einmal alle Götter auf t
f Berge Meru zusammen und beruthäclilugeu , wie sie sich das
sterblich machende Ampta verschaä'en könnten. Den rieh "
Ilath giabt luo Näräyana dem Brabman, in der älteren Fassv
wolü Brahinan den Suren : ,Def Oiie.in soll gequirlt werden vo
den (lottern und den Asuren, dann werdet ihr den luisterblic
machenden Stoff linden, denn der Ocean enthillt die KrÄfte
Sllfto aller Edelsteine und aller Heilkräuter." Es scheint also,
wolil BS nicht ausdrückheh gesagt ist, dass die Götter alleiu nich
im Htaude waren das Meer zu buttern, dieses Werk vielmehr i
vereinte Kraft der Suren and der Asuren erforderte. Ebenso
nicht in der Erzählung gesagt, dass Suren und Asuren zunB
einen Waflenstülstoid schlössen; denn beide handeln jetzt vereii
lixs. Sie reissen mit Hilfe des Suhlangenkünigs Ananta den
Mandai-a heraus und bitten den Schildkrötenkönig, den Stützpunc
des Berges abzugeben ; es ist Indra, der den Berg auf den Rücke
des Aküpara presst \m. (Demi anstatt aküpüre, am Meeresufei
wie beide Ausgaben haben, ist nach dem Worte kdrmaraj&na
den Schildkrötenkönig, gewiss dessen Name zu lesen: Aküpäram.]
Um den Berg schlingt sich die Schlange Vasuki als Quirlstric
und nun drehen Götter und Asuren immer schneller den Ber
herum. Die Flammen, welche durch die rasche Bewegung en
stehen, werden von Indra gelöscht iise. Um das endlich errungea
Amfita aber werden die Asuren betrogen, die Suren trinken
davon, und nun entsteht ein neuer Kampf zwischen beiden Parteii
schrecklicher als alle bi.sherigen (infn), in welchem die
unterliegen. In der, sehr allgemein gehaltenen. Beschreibung (
Kampfes ist an die Stelle des Indra mit dem Donnerkeile
l,ui«) bereits Vishnu mit seiner Wuifscheibe Sudaryana gelret«
1179. Zuletzt heisst es um, Indra habe das Amfiia dem Kirit:
zur Bewachung übergeben; unter Kiritin ist hier mit NilakagJ.
Vishiiu zu vei*stehen.
In diesen beiden Berichten sind die Asura im Allgemeine
genannt, kein besonderer Name eines einzelneu Asuren hervof
gehoben. Heutiger sind die ErzUhlungen, in welcJjen Vritra un
Indra die beiden feindlichen Heere in den Kampf führend
Mythen vom Kampfe des bidra und des Vriti*» sind selir alt«,
ün Mahäbh&rata schon nicht mehr rein erhalten. Dass der Fn
des V^^itra einen Hauptgegenstand der indischen Mythologie bildete,
geht schon daraus hei*vor. dass ,Vritnitödler'' einer der gi^
Beinamen des Indra ist, wie Argostödter für den gi i
Honnes gebräuchlich war; freilich will man letztenni Namen jeti
anders deuten, aber es fragt sich noch, ob mit HecliL Der ältesl
HoÜamann, tndra nach tlen Vorttellungen tks Mahäbhärala, 305
piische Stil liebte solche Bezeiehnvingen. Eine Nucbuhiuiing ist
«pfltere Mudhutötlter (Madlmsüdana) für Vishnu. und Aehnliches.
Ueber den Kampf und Fall des V'ritra haben wir neben
ehreren kurzen zwei ausfiilirliche Berichte, welche aber in vieler
Dsicbt uicht in Uebereinstimmung zu bringen sind. Am reinsten
üiten ist die Erzählung 3,stJ!»i — btsi. Sie lautet in abgekfu-zter
^eberset'zung: ,In d*»m Weltalter KfiU lebten kttmpfestolle Da-
Äva, die entsetzlichen Schwilrnie der Kalakeyti. Diese sammelten
ich am Vptra und erhoben ihre verscliiedenarti^en Waffen; von
len Seiten stürmten sie au aul' die von Indra angeführten Suren.
Js diese olle Mühe angewandt, den VfitrH zu tödten, traten si«, j
ORiii Indra, zu Uralunan, imd dieser sprach zu den mit gefalteten
iändeu Dastehenden: ,Ich weiss alles, ihr Sui-en, was ihr vorhabt,
nd ich will euch das Mittel angeben, wie ihr den Vfitra tödten
ttt-* — Wie er sie nun an den Büsser Dadhica verweist, aus
essen Gebeinen sie den ,fm-chtbaren, secliseckigen, schneidenden'
ounerkeil fertigen s»jlleu, wie Dadhica sein Leben willig uufgiebt
aus semen Gebeinen der himmlisehe Künstler Tvash(p den
berkeil schmiedet, ist schön oben erzählt. — ,Als Tvashtj-i dea
^itmerkeü verfertigt hatte, sprach er erfreut zu Indra : ,Mit dieser
refflichen Waffe zermalme schnell zu Staub den schrecklichen
?eind der Suren, dann beborrsche in Frieden die ganze Dreiwelt. "
freudiger Eile ergiiff Tndra den Donnerkeil, und diesen in der
nd, vüu den miithigen (Jöttern beschützt, giifl" er nun den Vfitra
,^«r Himmel und Erde verhüllend dastund, den aüenthulbeu die
Itigeu Kör|>er der Kälakeya bescliinuten. Mit hoch erhobenen
Taffen. wie mit begipfelteu Bergen, giiffen sie an, es entstund ein" I
heftiger Kampf der Götter mit den D&na\u und die Erde'j
_?aii zu zittern. Ein «chreckliches Getöse erliob sich, als die
Seiden mit den Kfiipemi aneinander [trallten und mit den Annen
die erhobenen Schweiier ani4ntindL»r sdilugeu ; mit aus der Lult
embfallenden Köpfen war der Erdljodeii bedeckt we mit voin
Stiele gebrochenen Palmfrüchten. Die Kalakeya in ihren goldenen
Panzern, mit eisernen Keulen bewaffnet, übei"fielen die Götter, in
Brand gerathenen Bergen vergleichbar, und als sie so stolz daher-
rtürzt^-n. verroochten die Gölti^r ihr Ungestüm nicht auszuhalten J
lad wandten sicli furchtsam zur Phxchi Als der tau send Jiugige'
Ddra die Götter fliehen und die Macht des Vvitra wachsen sah,
fiel er in die gi*5sste Verzweigung. *" — Nuiv folgt ein spUteres '
Einschiebsel: ,Er suchte eilig Hilfe bei Nar&yana, und als Vishijul
den Indra in Verzweiflung sah, thoilt« er seine eigene Stärke dem j
ndra zu, dessen Kraft vennehrend ; auch alle die untiideligenJT
ftii^ehi verliehen ihm Kraft, und di*' Cli^tter sahen, dass Indra voal
iTishnu beschützt sei. Da wurde Indni wieder tapfer sanmit dea^
iOöttem und den seligen Kischi." Diese Stelle ist zur Verherr-
jUchung des Vishnu und der Brahmanen eingefügt. In der alten 3
lErzlÜilung ward Indra auf irgend eine andere Weise wieder ge-
Bd. XJUCIt 20
306 fJohzmanu, Indra nach tkn VorsteUutitjen de$ Muhähhäraia. ,
stÄrkt. — ,Al8 Vfitra bemerlcte, dass Indm wieder bei K:
war, da stiess er einen gewaltigen Schrei aus, dass die Erde
allen Enden, dass Luft. Himmel uud Aether eraitteiten. Als d
erschreckte Iiidra diesen fürchterlichen Schrei hört«, überfiel 1
Farcht^ und er sclileuderte rasch seinen Donnerkeil, um jenen
verderben. Getroffen sank der *^-o)jse Asure, dessen Hnupt
goldener Kruni schmückte, sterbend zu Boden : Indra aber verl
sich voll Fui'clit in einem Teiche, denn er glaubte es in
Angst nicht, dass er den J)oflnerkeil geschleudert und den Vp
getödtet habe. Alle Götter aber in höchster Freude, und
gi'ossen Rischi , den Indra preisend , stürzten sich alsbald auf
durch den Tod de.s Vvitm entmuthigten Asuren und tödteten
nur ein kleiner Rest verbürg sich furchtsam im Oceim.*" Wie hv
weder aus dem Teit-he hei-vorkam, ist nicht erafthlt; bei der n
folgenden Trockenlegung des Weltmeeres durch Agastya ist er
gegen hw».
Wir haben hier wohl einen auf alter Grundlage bemhend
weniger entstellten als verküizten Bericht. Zusatz sind nur c
oben erwähnten Veree »7si — «tsj*. einereeits konnte der unvenuei(
liehe Vish^iw nicht fehlen, andrerseits durfte keine Gelegenheit vei
sümnt werden , in einem speciell für die Kriegerkaste bestlnuu'
Buche dieser in Erinnerung mi bringen, dass alle Heldeuthai
nur der stÄrkenden Macht des priesterlichen Gebetes zu verdank'
seien.
Vielfache Abweichungen von dieser ersteren zeigt die zwei'
ausfuhr! ieher«' Er/iihlung über ^en Kampf des Indra und des Vpt
welehe wir 5,aT; — ;s:?w lesen. In der ersten Erzilhlung fkllt Vpt
in offener Feldschlacht, in der zweiten allein, ira Frieden,
VeiTuth. In beiden stüiat Indra, nachdem er den Vritra getödl
in das Wasser, aber da» Motiv dazu ist in beiden verschieden.
Jener Tvashtp, der in der ersten Erzählung als glückwünschen-
der Freund des Indra auftritt, für den er den Donnerkeil schmiedi
erscheint in der zweiten ErzJÜdung (wie in einigen vedischen St^jlle
als ergi-immter Feind des Indra. ja sogar, was höchst auffalle»
ist, als Vater des Vptra. Nachdem nlimlieh Indra den lllt*^s
Sohn des Tvashtp, den Tri^iras, der nach der HeiTSchaft über
Gatter strebte, mit seinem Donnerkeüe erschlagen hat, zeugt Tvaßh|
den Vptra: ,Die Welten soUeu meine Gewalt und die gx-0S6G
Macht der Busse sehen und ebenso der schlechtgesinnt« verbrechi
rische Gtttterherr.' Nach der Geburt des Vptra sagt er zu diese:
,Kraft. meiner Busse wachse heran als Feind des Indra.* ALsl
ist Vptra erwachsen, und sein Vater befiehlt ilmi den Indra
iödten. Es entsteht nun ein heftiger Kampf zwischen Indra
Vptra. Zuletzt ergreift Vptra den Göttfirhemi und vei-schlinL
ihn, aber die andern Götter schicken dem Vptra das Galinen, ujid
BUS dem offenen Munde kommt Indra die Glieder streckend wiedi
hervor, zur grossen Freude der Götter. Wiederum beginuL
Suftamamt^ Indra nach den VorsteUungeti de« Mahdbhärata. 307
iCiunpf. er dauert lange, aber Indra ist im NacLtheile und miias
Stehen. Die Götter verzweifeln und berathen sich mit Tndra; die-
||ier spricht: ,Die ganze urivergüngliche Welt ist diesem Vjitra
die Hände gefallen: keine Abwehr ist zu stArk fTir ihn; früher
rar ich dazu im Stande, jetzt vermag ich es nicht mehr. Wie
kannte ich euch Heil verschaffen? Ich halt« ihn fiist für unüber-
Iwindlich. Glänzend, von huhem Geist«, von ungemessener Ki'aft
|im Kampfe, möchte er wohl die gtuize Dreiwelt sammt Göttern,!
en und Menschen verschlinoen. Desshalb höret meinen Ent-
hluss, Bewohner der Drei weit. Wir wollen /,um Hause des
IVish^jn gehen . vor ihn treten und mit ihm berathen ; so werden
|wir ein Mittel finden, den 8chlinmien zu tödten." Hier ist offen-
wieder einmal Vishnu an die iSt«lle des Brahman gesetzt;
Brahman ist es, an den sich die Gfitter in jeder Verlegenheit
Die Götter erhalten den Rtith, mit ihrem Feinde Frieden
schliessen, ihn durch Schmeicheleien sicher zu machen und^i
t^flon zu tödten. Die Rischi begeben sich nun zu Vritra und reden^
ihm zu, er möge mit Indra Frieden und Freundschaft schliessen;
i lange genug habe ^der Kampf gewährt, und keiner sei flüiig den
j-Midem zu besiegen; alle Wesen hStt-en unter ihrer Feindschaft, zu
Meiden. Die Bedenklichkeiten des Vritra weichen den schönen^
I Sprüchen der Rischi; hübsche Sprüche und onmathigo Erzllhlunge
[find in allen alt«n Sagen der Inder ein Reiz, dem kein Menielij
Innd kein (tott widerstehen kann. Mit Recht misstraut Vritra de
[Indra, obwohl die Rischi diesem das Zeugniss ausstellen (31t)), er
tt zu den Guten zu rechnen , eine Zuflucht der Edlen , spreche
die Wahrheit; Vptra möge nur Vertrauen fassen zu dem
deligen Indra. dem Kenner <Jes Rechtes, dem Erfinder feiner
läge; ohne Rückhalt solle er ewige Freundschaft mit diesem
Nun lösst sich Vritra überreden, aber er glaubt in',
ehrlichen Einfalt die Götter durch einen feierlichen Vertnvj
binden zu können mo: „Nicht mit Trockenem und nicht mit
iKassem, mit Steinen nicht und nicht mit Holz, weder mit einem
|Bchwert<^ noch mit einem Pfeile, nicht bei Tage und nicht bei
^Kacht soll Indm oder ein anderer tiott mich schlagen dürfen.*
Mt Vertrag wird abgeschlossen, Vritra ist sehr erfreut daiiiber
aber Indra sinnt immer nur auf Mord. Einmal stehe sie mit!.
nder zu^; Dämmenuigszeit am Ufer des Mi^eres; da überlegt*
Indra bei sich , die Dälmmening sei weder Tag noch Nacht und
der aufgehttufte Schaum des Meeres sei weder nnss noch ti-ocken,
Mioh keine Waife , und so - — sollte man denken , stürzt er den
Feind in das Meer und erstickt ihn im Schaume des
Vielleicht lautete der Schluss der alten Sage in Jlhnlicher
Aber es sollte einerseits den Donnerkeil nicht fehlen,
^ indMreneits musste der unvermeidliche Vishnu hineingezogen wer-
«loiL. Wie dem auch sei, die jetzt vorliegende Ei"zilhiung fiüirt im
»3(1 fort: ,Mit dem Dunnerkeile schleuderte er sclmell den
so»
308 Uoltzmttnn, Inära mich den VorttellunQeti dM MahdbhdrtUa.
Meeresschaum auf Vfitra, In dem Schaume aber hatte sich
Vishnu verborgen ; und dieser tödtete den Vfitru/ Alsbjild erbeUfe
sich die Welt, ein günstiger Wind wehte, alle Geschöpfe freutia
sieh, die (.iötter priesen den Indra, der aber^ üljenvültigt von den
Bewusstsein seiner Schuld, zog sich an das Ende der Welt /.urüa
und versteckte sich dort im Wasser aar.
Diese beiden Erzählungen sind die einzigen aiisRÜirliche
welche sich im Mahäbhärata über den Kampf des Imba luid Vritt
voriinden. Die kürzeren Andeutungen über denselben folgen bal4
dem ersten , bald dem zweiten der erwähnten Berichte. Eine
VüKtische Umarbf itung tindet sich 7,346r — :ii77 : der von Vptra ha
bedrängte Indra sucht Kath bei Brahnian, der ihn seinerseits wiede
an <^iva verweist. Von diesem erhIÜt Indra einen undorchdrinfl
liehen Pan/er, mit welchem angethan er den Vfitra in der Scbla
erlegt. Auch in dieser Erzählung wird Vntra ein Sohn des Tvafeh|,
genaimt^ Die ündurehdringlichkeit des Panzers ist an einen Zaubet
Spruch geknüpft, welchen t,-iva dem Indra mittheilt und die
später dem Aögiras.
Das vischnuitische Gegenstück zu diesem Berichte findet sio
12,1011)4' — loiöi. Beim Anblicke des riesigen Viitra gerathen
Götter in Schrecken, den Indrii überföUt Gliederlähmung, wS
Vfitra keine Furcht zeigt. Doch kttmpfen beide unter den At
des Brahmau. Dor ^Vsiua übei-schüttet seinen Gegner mit einen
Steinregen, Indra wird bctilubt. aber von VjM^isht^a durch eine
8pruch ( rathantarena iüiih) wieder erweckt und gekräftigt. Nu
hilft Vishnu dem Indra. indem er in den Donnerkeil fährt (ioi«)j
dem Vfitra aber einen heftigen Fieberanfall (jvara) zuwende
Während er gerade heftig gähnt, wird er von dem Donnerkeil
des Indra getroäeri und getödtet ioiau. Das Gähnen ist scho
oben 5,y«2 in der Geschieht« des Vritra vorgekommen. — In dia
ser Er/,ählimg (12,ioi;i7) ist Vptra der Sohn der Diu.
Die Prosaer/aliluiig 12.1:1212 imd i;wi,i enthält Beruh
poncte mit beiden Hauptberichten. Die Hilfe suchenden Göt
verweist Brahman an Dadhtca. aus dessen Gebeinen wird der
Donnerkeil verfertigt^ und zwar hier von Dhatfi d. i. von Br
selbst; mit diesem Donnerkeile, in welchen Vishnu gefahren
tüdtet Indra zuerst den Tri^ira-s oder Vi^varüpa. den ältere
Bruder des Vritra, daim diesen selbst, und verbirgt sich dann
See Manasa. Die beiden Brüder sind hier wieder Söhne da
Tvashtp.
Eine wertlilose Phantasie lesen wir 14,9M — ms. Hier tneih
Indra den Vfitra mit seinem Donnerkeile nach einander in
Wasser, das Feuer, die Lull, den Aether; zuletzt fährt
überall verscheuchte Vptra in den Indra selbst der anfilngliih da-
durch betäubt, aber durch einen Zauberspruch (rathantoi'eijui sii)
des Va^ishtlm wieder belebt wird. £r tödtet dann den in seinem
befindlichen Vritra.
AMiHnattn, Indra nach den Vomteü-ungen des Mah&hh&rata. 309
Eine aliweichende Er7,Uhlniig scheint der Notix 3.tfi«o5 zu
Gniude zu liegen, dass Indra nur mit Hilfe cier Manit. od«?r Wind-
[ gött^r über Vfitra haho Herr werden kfinneu.
Der zweit<^ Haupthen^iht. über den Fall des Vpini kiiüptY. an
I ilimo Sflge die Erzählung von der Absetzung und Wie d»=irlierstellnng
[des ludro. Von 5,3S5 an wird erzählt, wie Indra aiLS Sfhuld-
sstsfiin allen Muth verlor, an das Ende der Welt ging und
sich im Wasser verstecktt*. /.uppelnd wie eine Schlange. Ihn
rqtdüt die Angst des Brahnianenmordes : die beiden Rnider Tri^i-
l ras und VVtra gelten hi^r also für Brahinanen. Da aber höii der
Beugen Buf, die Teiche vertrocknen, die Flflsse versiegen, die Wiil-
' der verdoiTen, Empörung herrscht in der Welt, weil der Himmel
keinen König mehr hat. Die Götter sehen sieh nach einem neuen
KQnige um, und da unter ihnen selbst keiner nach der HprrKühuft
strebt (»*i), so wii-d ein sterblicher Fürst, Nahusha, zum König
der Götter g#;! weiht. Dieser stellt nun der (lattin des Indra, der
(^'rtct, nach, welche sich in den Schutz des Priesters Bphaspati be-
I giebt. Auf dessen Rath «rwirkt sich (,^ael noch Pine kurze Frist
I hei Nahusha, ob sie nicht inzwäscheu etwas über Indru erfahre;
\uA diese verstrichen, wolle sie seine Gattin werden.
Nun folgt 4O0--4SS ein Emschiebsel: Die Götk^r wenden sieh
I um Rath an Vishnu, und dieser weist sie an, ihm selbst ein Opfer
in bringen ; dadurch werde Indra seiner Sunde ledig werden. Sie
begeben sich zu Indi'a (woher wissen sie, wo dieser sich aufiiHlt?),
I und Indru bringt, dem Vishnu ein l'ferdeopfer, worauf seine .Sündo
[auf die Baume, Flüsse. Berge, auf die Erde, die Weiber und Ele-
Ixnente vertheilt wird. Nun fühlt sich Indra gesund und glücklich,
I »her plötzL"ch ist mit Vers x-a alles wieder im alten Zustande :
] Indru verschwimden , Nahusha raJlchtig , i^aci nach ihrem Gatten
I JÄMimenjd. die Götter ganz ungewiss über den Aufenthalt des Indra.
jEs ist deutlich, dass hier zu Ehren des Vishnu eine Stelle ein-
l geschoben ward; Indra bringt wohl da.s Sühn opfer, aber nicht jetzt,
[sondern erst nach seiner Wiedereiusct/mig.
Auch in der folgenden Partie ist der Text in Unordnung ge-
( rathen. Wie f,'ac1 den Indra gefunden habe, darüber gab es zwei
, rerschiedene üeberlieferungen ; nach der einen, spStaren, geschab
es mit Hilfe der Upa<;niti. d. i. der verkörperten Astrologie und
I Zauberei, nach der anderen, fiiiheren. durch den alles durch-
I dringenden Fenergott Agni. Wie un unzähligen Stellen, so sind
jauch hier die beiden einander ausschliessenden Berichte neben
[einander stehen geblieben: Indra wird zuerst durch üpa^ruti ge-
bt und gefunden, dann nochmals durch Agni. Den Gedanken
den Nahusha durch Anreiziuig seines Hochmuthes zu Falle
"xa bringen, hat (,!ae! in der lllteren Fassung wahrscheinlich selbst
ge&sst., ehe sie den Indra gesehen; in der jetzigen Fassung giebt
[ ihr Indra. den sie, mit, Hilfe der Upai^ruti, gesehen und gesprochen,
Rath; denn die spätere Ueberarbeitung entfernte im ganzen
indig 1
310 Holttetnann, Indrn nach den VorHeilungen des Mahähhdrata,
Gedichte sorgllütig alle Stellen, in welchen Frauen selbständig
denken und hündek]. Die ganze Zufiaminenkunft des Indra
(,'aci ist pin späterer Zusatz.
In der jetzigen Fassung der Sage entwickelt dieselbe
Vers 4S3 an sich folgenderaiassen weiter, Dio klagende (^aci
von Upfn^'uti über Berge und WfUder und über den Himavat ge-
führt: dort linden sie den klein und unscheinbar gewordenen Indra
in einem See, in einer Lotusbluiiie verstockt. Aul' sein Befragen
erklärt ihm i^.fuiX, wie sie ilm gefiuideu, und fordert ihn auf, d
Nahusha zu stürzen. Er aber meint, noch sei es nicht dazu Zei
Nahnsha sei ihm noch viel zu stark; denn die Busse und
Opfer der Götter hätten ihn gestHrkt. D«inim solle sie in di
Hinmiel zurückkehren und dem Nahusha erklären, wenn er
einem von den heüigen I^ishi gezogenen Wugen sie abhole, wo'
sie seine Gattin werden. Dieser üebennuÜi mtlßse dann den Ni
husha zu Falle bi-ingon. Nun f>ntfemt sich (,'aci und kehrt in d(
Hiirunol zurück; von Naliusha, der auf" ihren Vorschlag begieri(
eingeht, begieht sie sich zu Bribaspati und bittet ihn (Vers 4i*J
den Aufenthaltsort des Indra zu ei'foi*sehen : ein deutlicher Bewei
dasB sie nicht weiss, wo derselbe sich aufhiüt, und dass sie ihn
nicht vorher besucht haben kann. Nun bringt Brihaspati ein Opf«
und schickt den Agni aus (174), den Indra zu suchen, und diesi
findet ikn auch (494) noch in dem Wasser vereteckt; er meldet
sogleich dem Brihaspati. welcher kommt und den Indra mit
Lobspniche (497 — bn-i) stärkt. Indem Indra noch mit den andern
tiöttem, welche sich ebenfalls einstellen, sieh bespricht, wobei
wieder seine eigene Gestult angenommen hat (äfts). erscheint Agast]
tmd meldet, dass Nahusha bereits seines Frevels wegen ans
Himmel gestürzt sei. Nun kehrt Indra, nachdem er noch die
dem Götter in ihren Aemteni ntid Würden besttttigt, zura
zurück, wo er mit dem grösstnn Jubel aufgenommen wird-
her Mit denn auch wohl das schon 41» erwÄhnte Opfer, durch
welches die Schuld des Mordes auf die Natur übertragen wird.
Die späteren Bearbeitungeu dieser Sage bringen in Bezieh
auf Indira wenig Neues. So wird I2.vmht erzilhlt. aus dem Kö
des getödt«t-en Vptra sei Bralmiabadhyä . d- h. der personifici
Brahmanenmord , entstanden, ein schwarzbraunes Ungethüm mi^
langen ZtLhnen und einem Kranze von Schädeln; diese Imbe dnn
Im^a verfolgt, so dass er bei Brahman habe Schutz suciien müi
dieser habe nun das Wesen der Brahiuabadhy a ^ also die Schti
des Mordes, vertheilt auf das Feuer, auf die B&ume, Pflanzen
Kräuter, auf die Apsaras (dafür 5,4ii» auf die Weiber) und »uf
Wasser. Zui* VervoUstHndigung der Sühne bringt dann Indra noch
ein Pferdeopfer.
Die Prosaerzllhlung 12,i3sm l»erichtet: Aus Furcht vor der
Brahmabadhyä verlJtsst Indra sein Reich und zieht sich an di*< in
den See M^nasa fliessende Malmi zurück und wohnt dort in ei
< dftn 1
sseaM
f dn^
Sil
mt rafe der rp<Kr«ti ibivt ika V^rl «hI «r gbU
k ife PkoBL Sbek dem FiDe d» NAw^ bigofc<o
nd dSflwr befiaUfc. Indka sqOb Um
boit i^ ftrea GenaU att» somm
ni te 1^MllB^^h■ wlbt die Seknid «^ & W«h«;
db BftBBM idMi fi» Erde isbt.
tht^^'UgttA s^uk lo&s die »eteM, die er
MBfd des T|ftn auf sich gidedn. dnrdi ein Bad te
der Sage rom Kampfe mit Vptn gth es noch «iai
von KmeMmpfett des Indi» mit berrer^
aber das XakOblnila ^fc tob ikneD wur nocb
Bmttdm bekanul ««ren d>e Kttnfdi
ftiia aad ad Knaici, d» canige der gewOlmlicbem HmÜmi
'a laii« äeb aof dnee bealehep. wie Balahan. yniiiiiiiiiii^iM «. s.
^h^dn- Kaa^ mft Bei» wird mir beüiafig erwAmt Süwt. t^mt.
i>ber Tndra an«3 Namnci berichtet eine Ttrtl»-
9^09- SOS Fnrcht vor Indra floh Namnci in einen Sonnen-
: mm 9cUo« Indra mit ihm Frenndschaft und einen V«artrag:
aü Xaaaem and niebt mit Tro^ceiieiB, bei Tage nicht und
•febl bei Hidtt werde ich dich tddteiL das sdnröre ich dir.» So
ae das Terfciag, Zar Zeit des Mocgeotinues aber schnitt
vift dem Sehsame der Gewisser jenem das Hsnpt sbw Itas
Haupt aber flog dem Indra überallhin ii«<.:hv ihm
.Wehe dir, Feindetödter!* Der gequahe Cn>tt bitt«»t
dSB Brahmsn am Rath: er opfert nach dessen Anweisung and
bade» im Fhtsse Arai^, wodurch die Schuld gesühnt wird und
^JJ^J^HsBpl Tersehwindet. Damit stimmt 2^»t, wo DuijodbaiHi
■M^^idn habe m Freondschnft gesehlossen» aber datt>
^^^B|ni das Haof*! initten: so Terhalte man sieb Ton je*
^^^ tsilSli Peinden ge^reoübfr. Man sieht, dass hier NamuH an die
^Mdb das Vntra getreten Lst, wenn nicht vielleicht die gans« Br
xlblnng h,m — i«o sich ursprünglich auf Namuci beaog und erst
L^iUr an die Stelle seines Namenü der bekanntere des Tptra ge-
|H|fet wurde. Die übrigen Stellen, in welchen der Sieg d# Indn»
^^BsrKamuoi erwähnt ist, wie 3,iK<toft. 5,497. e.s««. sfo». 12,sa»i u. a^
nur allgemeine Andeutongen. Auch von dem siegrsichen
des Indra mit (,'ambarH fehlen uns n&here Nnchriohten;
eich tüchtige K&mpfer werden öfters mit Indra und (,'atn-
verKÜchen, l,64i»i; 6,45«s; 7,11«; M4tali lenkte dabei den Wa-
des bdr» S.itus»; zuletzt tödtete Indra den (^amlmra lO.as»«.
' die Asuren Sunda und" üpasunda. Söhne des Nikumbha, welchen
i Brahnian ünnberwindlichkeit zugesagt war. die Welt des Indni
ist 1,7«Ä- eraählt; auch hier weist Brahma« das Mittel
Uettiing an uiul giebt nach dem Sturze der Brüder dem Indra
elt zuilick 7786. Der Asure Naraka, welcher gleich
312 HoUzmann, Jruira rjocÄ den Va
VMahäbhdraia,
diesen beiden durch Busse grosse Macht erlangt hatte, kftmp
mit Vortheil gegen Indra (3,ii)9i;.), und dieser mu&s sich an Vishij«
' wenden^ welcher den Naraka in einen Berg verwandelt. Von
j selben Nanika wird 5.i**«« erzählt, er hab« der Aditi die Ohrrinig
j geraubt, und Indra habe ihn vergeblich bekämpft, bis endlic
Vishiju ihn erlegt« und ilim die Ohrringe \vieder abnahm. — De
Keuleakampf mit dem Äsuren Ke^jin, zur Zeit des allgemeine
Götterkampfes, auf dem Berge Manasa, endet mit der Flucht
Ko^in, 3,i4»ö&. — Von dem Asuren Prahläda oder Pralu-äda wi
12.4f.rt» beiiauptet, er habe die Droiwelt erobert und dem
die Herrschaft geraubt. Der Kampf beider dient zu Vergleichungen.
3,iK3!»ü. i«4M2 u. a.. wie auch der des Indra mit Vipracitti, einem.,
anderen Asiu-enkönige G,4*i3; der mit dem Künstler der Asuren
Maya *j,4;.-i9; der Sieg über den Tiraka I),j24!». — Von dem
ren Bali wird er/ählt 12,miw«: Als lurlr.i alle Asuren besiegt
mit Ausnahme des Bali, den er niL-ht uustindig machen konnti
und deu /.u Uidteu Bralmmn iliiu verbot, rwiste er auf der Er
umher, auf seinem Elepbauten sitxend, und fand endlich den
suchten Feind. Nach Ifmgen philosophischen Gesprächen sagt
zu ihm {niHi): ^Brahman hat mir verl)otf>u dich zu t.ödten, diinu
schleudere ich nicht den Donnerkeil aul* dein Haupt. Gehe^ wohii(
du willst, HeiT der Daitya, Heil sei dir, grosser Aj^ura." Da
scheiden sie, Indra geht nach Norden, Bali nach Süden. (So sa
Bhüri^;ravas zu Yuyadhäna 7,i.»j*«: ich habe dich gesucht wie Indc
den Bali.) Auch 19,uuo7 heisst es, es sei Indra nicht beschiedfl
gewesen den Biüi zu besiegen; und wirklich wird in der da
beschriebenen Schlacht Bali Sieger und regiert nun als Götterherr,
bis der fJs Zwerg geborene Vishim dem Indra die Herrsehnft
zmückgicbt. Ütmiit stimmt überein die Erztlhlmig 12,iai>4:>, Da-
gegen nach jllteren Stellen hat Indra den Bali wirklich überwUltigt
(5,4a«w. 3,i<ütis) und zwar, nach 7,io84, mit Hilfe des Agni. Sieg-_
reich dagegen im Kampfe mit Indra waren Rävai^a 3,i<«i<).'>
dessen Sohn Indrajit 3,itf44o. Ein Kampf des Indra mit
Riesin Namens Dii-ghajihvä, in welchem Indra Sieger blieb.
3,ie«05 erwähnte. Der Asure Paka, welcher 12,»«flo unter den va
Indra getUllten (TÖtterfeinden ei-wÄhnt wird, hat seine Existenz vi«
leicht nur einem Missverständnisse zu danken . indvm der häufig
Beiname des Indra: PakayÄsama (d. h. der das Reifen der Fiiich
regelt) spilterhiu falsch gedeutet wurde. Der an gleicher St
und 8,61* erwJÜmte Jiuubha wird spüterliiu nur miter den Feinde
des Vishnu erwähnt.
Die Pauloma und die Kalakeya oder Kälakanja (8,ts«<»)
zwei Geschlechter der Asura. welche durch die tinade des Br
von den Göttern nicht besiegt werden können. Daher beau
Indra den Aijuna mil ihrer VertUgung, der sich durch Mätali
ihrer Luftstadt Hiranyapum bringen lilsst und sie alle mil dem
Geschosse des Rudra tödteL — Die erste, alt«re Erstthlung vo
Hvtinnann, Indra nach dm Vorstellungen des Mahäbhdratn. 313
dein Aulenlhalte des Ärjuna bei Indr« (3,i7u — xoi») weiss von
Ayurenkitmpfe des Arjana nichts. Der Gedmike, diiss eiii-
Asuren und Äsureoschaaren nur durch Menschen überwältigt
werden können (nach einem Spruche des Schicksals >, map aber sehr
alt sein.
In den spiltesten Darstellungen sind es die Büsser und Heili-
welche den grossen Kampf zu Gunsten der Götter entsohpidon.
h 5,1 »M verwies Brahman den Indra an die Büsser Nara luid
N&rayana, und richtig tödtet Nara die Panloraa und die Kft.lakanja
in Hunderten und Tausenden. Anderen Berichten zufolge ent-
scheidet der alte Rischi Atri den Kampf; sn 13,7:?}»:?: während der
Schlacht entsteht eine grosse Finsteniiös: da wird Atri dui'ch
seine Busse zum Monde und lässt leuchtende Helle entstehen;
darauf besiegt Indra die Asureii. Also war die Finstemiss den
Asnren günstig; sie siegten, so hinge diese anhielt.
Nach dem Siege über die Asuren beginnt eine glüukliohe
friedliche Zeit, und jetzt ei-st ist Indra Hen- der Welt 3.i.hsm>,
wJlhrend die von ihm besiegten üött«rlVmd<i in der Unterwelt, ITi-
laUk, wohnen ö,.ift57.
Die Sagen über die Kämpfe des Indra müssen selir vielfach
imd mannigfaltig gewesen sein; die jetzige Gestalt des Epos hat
I den kleinsten Theil davon aufbewahrt. Viele einzeke Anspielmigen
^H sind unÄ uoä diesem (iiiinde unverständlich: so weini Tndni auf
^H dem Berge Nishadha ein grosses Werk t.hut zur Besiegmig seiner
^B Feinde, und zwar in verstellter Gestalt 3,uiiiii u. a.
Tndra und die Götter.
In der Zahl der Suren oder Götter ist es Agni, mit weUrhem
Indra am hiluhgsten zusammen geniuint wird. Es ist ein allgemein
giltiger Satz: »Agni und India sind /.wei treue Freunde" (3,iwööö>,
wie auch im Veda Agni der geliebte Freund des Indra heisst^ iSie
kümpfen beide neben einander gegen die Asuren 7,i«(»4. Dem
Kunge nach kommt Agni sogleich nach oder neben Indra, und es
ist ttlterthündiche VorsteUung, dass diese beiden die Herren der
Welt sind : ,Mit Parjanya (d. i, Indra) vereint wird Agni Vai9va-
nara Herr dieser ganzen Welt genannt* 3,nisia. Gerade wie Indra
tritt gelegentlich auch Agni als Worifiibrer der Gotter bei Brah-
man auf 3,i;,\i»it. Eine beliebte Erzählung ist, wie Indra und Agni
4fe Frömmigkeit des Königs (,'ivi prüfen 3,iofi58. iaa74 n. a. Wie
eifrig und schmerzlich Indra den Agni sucht, als dieser sich grol-
lend in einem 1,'ami-Baiime versteckt halt, ist 9,<7j« erzählt; das
Of^eiwifick dazu, wie Agni den bidru sucht und findet 6.474.
Beide Götter werden auch im Opfer gemeinsam verehrl 5,.>i«i. Mmi
denkt sie »ich wie Priester und Krieger; die Satzimg der Krieger
rührt von Indra her, die der Triöster von Agni, nach I2,6asi.
314 BoUfmann, Indra nach den Vorntelhtn^en de* Mahähk&\
SmaM
ich IP
Eine einzige ErzUhluiig zeigt uns diese beiden Götter
Kampfe. Es ist dies die ulte. aber sehr überarbeitete rreschicll
vom Brande des Waldes Kh&ndava 1.80««. Diesen Wald «roll
Agni verbrennen, um sich einmal reaht zn sättigen. Aber so
er anfHngt zu brennen, regnet Indra; denn sein Freund woh
dort, der Schlangenkönig Takshaka. Da wendet sieh nach vergeb-
lichen Versuchen der Feuergott nn Krishna und Arjuna. sie mflc
ten ihm helfen und den Wolken abwehren. Sie verspreche
ihm, und unter ilu^m Schutze setzt Agni den Wald in Br
Menschen und Thiere kommen lun. Die (rötter wenden sich
Indra um Hilfe (ifij), denn die Flammen schlagen bis zn ihren
Sitzen empor. Zwar regnet Indra gewaltig , aber die Hitze
Brandes macht die Wasserwolken verdampfen, und Arjuna schl«
dert mit seinen Pfeilen die Rcgentropfon zuriick (!) Da greif
alle (iiitt**r und alle Asuren , voran Indra, die beiden Helden
vermögen sie aber nicht zu besiegen. Der Gott schleudert sein
Donnerkeil und jubelt schon: „Sie sind toilt!" (sssv), er lilsst Stei^
regnen (»i??), reisst dio Spitze des Berges Mandara aus und schU
dert sie auf Arjuna (h^mi); aber dessen Pfeile wehren Donnerk
und Steinregen ab und zersplittern den Herg. Zuletzt («aa«) zieht
Indra auf Ilefehl einer himmlischen Stimme sich zurikk. und Agni
verbrennt den ganzen Wald.
Die .späte tiestaltung dieser Sage erhellt aus der ma.sslos
Üoberli'eibung (zwei Men-suhen gegen alle Götter), aus dor V(
herrlichung des Krishna, aus der feindlichen Stellung, die
Indra gegen seinen Freund und gegen seinen eigenen Sohn
nimmt. Aber eine alte Fassung lag vor, in welche dann Kpshn«
und Arjuna eingefügt wurden. In der alten Gestaltung der Sage
war es ebenfalls Agni . der den Wald lOiändava. den Sita dw ,
Asuren, der Schlangen und Kiesen, verbrannte, aber nicht g^g^^H
den Willen des Indra. Diese Sage hat wahrscheinlich historisd^l
Grundlage; in Kh&ndava. welches noch l,7.\7o ein schHuderhaft<*r
Wald genannt wird, war ein Hauptfiitz der Eingeborenen.
Schutz gegen die anrückenden Arier, welche dann den ganzen Wi
niederbrannten. Vgl. A. Weber Indische Streifen I 12. Die nfl
Sage, welche den Arjumi und den Kfishna einsi;hob, ward mit
alten auf die gewöhnliche Art in Verbindung gebr;xcht; man na
mehrere Br&nde von Khändava an, «iix sagt Brahman zn A^
,Du hast ja früher schon einmal diesen Sitz der Götterfeinde,
schrecklichen Wald Khan^Java, zerstört..* Auch in der jMzi|
Fassung werden tinter den Bewohnern des Waldes besonders
ren und Rakscha« genannt «»!»i. h.u«.
Mit Hiuem andern Gotte war Indra in der VorsteUung
Inder so innig vprknüpft. dass beide zuletzt 'weinander ver*chii
zen: es ist die» Parjanya, der Regengott. In einigen Verzeih
nissen der Aditya, wie 1,ih«4. 19,5üs. isim, erscheint Paijanyft
neben Indra als besonderer Gott; aber später wurden beide
loi^H
HoUamarm^ Indra nach den Vorfteliungen de» Mah&bhdrata. 315
eäjiander identificirt, mii dem Vishnu als zwölftem Ädit.ya Plata
machen. Nur sfllt*in führen auch späte -Stellen Indra und Pur-
als verschiedene TTÖttor neben einander iiui' I3,r..'r. Im Ma-
beint Indra vollständig als Re^enj^ott, und Parjanya
•ifiaiv^ seiner Namen : es ist eine gewöhnliche Redeweise :
dra lässt regnen" l.iaoi. So lässt er einmal im Reiche des
obaraQa zwölf Jahre nicht rennen (na vavai'sha sahasräkshas
i), so lange nämlich der König in der Fremde herumzieht;
m nach einem festen Glauben der Inder lüsst Indra nicht regnen,
kein König ist, oder ein schlechter. Sobald dann Samharanu
»eine Residenz zurückgekehrt, ist. lässt Indra wieder regnen,
den Vorzeichen des künftigen Weltuntergangs wird auch
rähnt, dass Indra ausser der Zeit regne 8,1.1079. isow. Oft wird
»ach um Regen angerufen, wie l.istH.-> mit den Worten: ,I>ia
der Herr, Regen strömen zu lassen nicht wenig, du der Wind^
die Wolke und das Feuer des Blitzes am Himmel, du der
reiber der Wolkenma.ssen , dich nennen sie die grosse Wolke.
bist der unvergleichliche schrecWiche Blitz, du die brüllende
folke, du der Schöpfer der Welt und ihr unbesiegter Zerstörer.*
Jeberall aber stehen Frömmigkeit und Regen, Gottlosigkeit und
in nothwendigem Zu.saramenhange. ,Als der König Loma-
ia einen Brahrauner betrogen hatte", wird 3,i(wn erzflhlt, ,da
ssen alle Rrahmaner diu* Land, Indra regnete nicht mehr (na
Bha sahusrakshas) und die Dürre hielt an, bis wieder ein
•iester im Lande war." Das goldene Zeitalter wird 3.1321: bc
rieben: ,Stets spendeten die Wolken Regen, die Völker waren
fromm und gerecht , Indr» aber auf seinem Elephanten
ereist« die Welt und sah nach den Flüssen, Brunnen, Cistemen,
jT^ichen und Seen." Bei keiner Schilderung einer glücklichen
[ierung fehlt die Bemerkmig. dass Indra zur rechten Zeit habe
lassen; es ist der Regen ein sicheres Zeichen, dass der Gott
lit dem Könige zufrieden ist. besonders auch, dass die Opfer rich-
g«bracht und die Gebrilucho richtig eingehalten werden. So
z. B. bei der Schilderung der Regierung des Yudhishthira
V angegeben, dass Indra nach Wunsch regnen Hess, und be-
i?rkt (»«Hl), dass weder DüiTe noch Ueberschwemmung existirte.
ireil der König an seiner PHicht festhielt. Eben.so 4,si.ii u, a, —
!J»ch 5,».vs8 schlüHI der Elephant Airävatu in der Unterwelt Pät41a
dw kühle Wasser zum Woldn d^r Welt und giesst es in die
^^ Wolken hinauf, aus denen dann der gi'osse Indra regnet Nach
^■lyiu zieht Indra das Regen wasser aus den heiligen Flüssen,
^H Dass das Verhältniss des Indra zu Tvashtj-i kein klares ist,
^^mdem diese beiden Götter bald als Freunde erscheinen, bald als
^^Veinde gedacht werden, geht aus den verschiedenen Erzihlongen
vom Kampfe mit Vfitra hervor. Nach der einen Fassung der Sage
ilft Tvushtn dem Indrji, verfertigt den Ponnerkeil für ihn (3,«7i»>
spricht den Wiwsch aus , er möge damit den Vptra tödten ;
3t6 HoUsmann, Iridra nach den VorHeUungen det MahähhäraUi.
nach der andeni im Anfange des fünften Buches sind Indra und
Tvashtri erbitterte Feinde, und letzter«- der Vater des Trigi
und des Vyitra selbst.
Ausser Gött,em und Götterfeinden kannte die alte Mytholo]
noch ein drittes ftescblecht , djks der hinimlischrn Priesier
Opferer; diese finden sich auf beiden Hoiten , d^r 8uren wie
Asuren, vor. Der l*riester des Indra ist B^-ihaspati. dessf*ii Ulloi
Sohn Kaca, wie oben bemerkt, den Göttern durch List die K
der Wiederbelebung verachaflit. Nach dieser Darstellung wühlen
die Götter vor dem Beginne des Kampfes den Bphaspati /um
Opferpriester, um mit seiner Hilfe zu siegen l,ni«H; ja es giebl
Bphaspati dem Indni eine besondere, vortheilhafte Schlachtordnung
an S,«07«. Dagegen wird 14,»^» belichtet, erst nach dem Siege
über die Asuren habe Indra den Brihaspnti zu seinem Purohita
erwtlhlt*. Wie Brihasimti dem Götterkönige behilflich ist, sein
Reich dem Nahush» wieder ahzugemnnen, und ihn dabei mit seinen
Lobsprüehen stärkt, ist schon oben erzählt. Das Verhilltniss beii
igt ganz so, wie es auf Erden zwischen einem Könige und sein»
Hauspriester nach brahmanischer Anschauungsweise sein soll; lui
&-agt, Bphaspati belehrt (z. B. ö.iim). Er heisst der Lehrer (Guru)
des Indrdi l,fti64, dessen Bestes er immer will (^;Akrapriyai8hS 12,»it>,
den er über Pflicht (2,i79s) und Politik f2,2l^HJ belehrt; er weist
den Kfinig Marutta, welcher mit seiner Hilfe ein dem Indra mtss-
fälliges Opfer bringen will, zurück (H.Ji»), kann aber nicht hindern,
dass dann sein eigener jüingerer Bruder Sambarta das Opfer durch-
fahrt Die spätesten Bücher bringen zahlreiche ünterredungeji
zwischen beiden, deren Resultat dann immer die Anerkeimung der
brahmanischen Superioritat durch Indra ist z. B. t4.x,'.(;.
Ein genauer Freund des Indni ist auch ein anderer Himiüi
weiser, der stets auf der Wanderung begriffene Nfmvda. der
gellindert wie der Wind die Welten durchstreift. In einer al
Stelle 3,»ii« kommen N&rada und sein Freund Parvata zu In
und dieser erkundigt sich bei ihnen , wiis auf der Erde Torgi
Ebenso besucht Närada 12,i»7«?ft den Indra, und dieser fragt
was er Merkwürdiges gesehen habe. Als Götterbote erscheint Nft^
rada 8,77«i; im Augenblicke, da Pradyumna den (^Älva tödten wül^
schickt ihm Indra den Narada. ihn davon abzuhalten, da es
nicht beschieden sei, den (,'Alva zu tödten.
Dasfi die Schaiiren der Untergötter, der Mamt , Apsaras,
dyftdhara. Gandharba. 8iddha, SAdhya. Yaksha u. a. das diene
Gefolge des Indra bilden, ist schon oben erwähnt. Besonders
Manit oder W'indgötter sind üun stets zur Hand. Er wird and
König der Marut genamit 14, in«. Wie Kubera Herr der YakshA,
80 ist Indra Herr der Maiiit 7,i5ft. Zu Brahman kommen 5,i»iii
Agni mit den Vasn und Indra mit den Mamt, und der König
seinen Helden wird dem von den Marut umgebenen Indra Vi
glichen 3^i»«oo. Nach 5,8»- 7 sind die Marut ludras Tischgenoi
■MMM, Tndra nach den Vorateüungen dt» Mahdl)Mrata. 317
5,S808 hat Indra die scbwimgere Göttin Diti am Berge Asta
On ihrer Leibesfincht befreit, und aus dem Fötiis entstanden die
ITindgötter.
Als (Jünstling« d«s ludra gelten die regenfrohen Schlangen;
iüt der Regen des Indru der ScWaugen grössto Freude l.iau!.
aiul ihr König Takshaka heisst aUMdm<jklith ein Freund des
Bdra, welclier ihm zu Lit«be seine Wohnung, den Wald KhÄndava,
eschüLzt l,üOÄt». Bei dem grossen Sehhingenopfer des Janainejuya
egiebt Takshaka sich in den Schutz des Indra l.so.vi. aber der
aab«jrki*al't der Oiderspriicbe kami selbst Indra nicht wderstehen,
D^nrd mit dem Freunde herahge/.ogen und hisst seine Himd los,
in den Himuud zuiÜL-kzukehren. Wie er einem anderen
eUlangeuförsten, dem Sunmkha, zum Genüsse des Amfita verbilft,
5,si;ti erzJlhlt.
§ 8.
Indra und die Menschen.
Indra ist ein Freund der Menschen und verkehrt viel und
eme mit ilmen. Dabei erscheint er gewöhnlich in nienstrhlieher
dt, von der seine göttliche nur durch gewisse ^Zeichen* (iifiga
«14), welche oben § 3 bereits genannt sind, sich unterscheidet.
eine Verwandlungstlthigkeit ist imbeschrftnkt ; er zeigt sich (nach
|8fS87& — u»:,) bald alt bald jung, bald schön bald hilsslich, erseheint
Asure, Priester, König, als Vai^ya oder rüdiii, als Angehöriger
ptner Mischklasse, ja als verachteter Candäla, aber auch in Gestalt
Ines Löwen, Tigers, Elephanten, Raubvogels u. dgl. Der ältesten
Jt des Gedichtes gehört die ErzUhlung an, wie er als elu"-
er Brahmane den Kania besucht und ihm die Ohiringe'
ȟbt 3,17177. Eine Nachbildung duri'ti* nicht fehlen, welche ihn
gleicher Gestalt dem Aijuna erscheinen lüsst 3.i:.or.. Als Brah*
Düuer het/t er die Söhne des BhaAg&svana gegen einander auf
i|3,Jir»r. und besucht in gleicher Gestall deren xum Weibe umgeschaf-
bnen Vat^r ^69; auch 13,i7-i besi>richt er sich in Hrahmanengfstalt
nit einem Papageien, der aiLs Pietät den absterbenden Bauni, auf
er lange gewohnt, nicht verlassen will, und belebt den Baum
neue, indem er ihn mit Amrita besprengt. Ebenso erscheint
Brmhmaner d^'ra Utanka, als dieser in die Kchlangenwelt
zudringen versucht 14,i7si. Der *,*rutäv{iti erscheint er in der
estaJt des Va^ishtb» 9,87t?i;; als frommer heiiimziehender Bettler,
^on einem Hunde bvgleitet, kommt er zu den sieben Rischi 13, *<.-)».
Gestalt eines schönen Jünglings stellt er der Rischifrau Ruci
ch 13,tsuH. Sehr bekannt war seine Verwandlung in einen Falken,' j
^«r den (,'ivi.uder U^inara prüfen wollte 3,h>.'.:.'j. ust:.. In spU-
8täckHu kommt er als goldener Vogel zu emigen Brabmanen,
eiche, ©he sie die Pflichten eines Hausvaters erfüllt haben, sich
Wttldleben widmen wollen, um sie eines Besseren zu belehrou
318 Holtzmanv, Intlra unch den Vorstellungen tl/u Maini/ihdriUa,
(12,808) oder er erscheint als Schakal, am eiuea Ton einem Vai^y
misshandelten Brahnrnner zu trö&ten 12,6806.
»Seine freundliche Gesiiinmig ge^en ihm angenehme Mensche
beweist Indr» gewohnlieh dadurch, dass er ihnen die Wahl eine
beliebigen Gabe freistellt; er ist der Gabenspender ^ Varada, ba
aus freien Stücken seinen Lieblingen gegenüber, bald auch
Heiligen durch die Macht ihrer Busse dazu gezwungen. Nur
mal fordert er dafür eine ganz bestinmite (Tegeiilfistung (3.iTi»
gegen den Panzer und die Ringe des Kania stt^llt er diesem je
VValil frei, nur seinen geliebi<?n Donnerkeil nimmt er ausdrüekl
aus. Dass die Macht des ludra. Gaben zu verleihen, nicht absolu
imumschräukt ist, dafür findet sich *»iii interessantes Beispiel 3,107«
Em heiliger aber ungelehrt*r Bralmiane, YavakritÄ, büsst mit
Absicht, ohne .Studium die Veda und alles Wissenswürcüge
lernen. Zwar erscheint ihm Lidra und erklärt, es sei dies
möglich, er möge die Veda bei einem Lehrer studiren; aber Yav
kriUv, schon längst eifersüchtig auf das grössere Ansehen der
lehrten, setzt trotzdem seine Busse fort. Da nimmt Indra di
Gestalt eines alten Bralimanen an, setzt sich am Ufer der Ga
nieder und fJingt dort an mit .Sand eine Bi-ücke über den Pk
zu bauen. 8o tritft ihn Yavakrita und fragt lachend den Altena
was er da mache. Als er hört., dass Jener den Sand in den Strom
werfe, damit man trockenen Fussess hinüber geben könne, sagt
ihm, dass dies unmöglich sei. Eben so unmöglich, entgegnet Ind
ist dein Verlangen, ohne Studium die Veda zu lernen. — Aufl
die Bitte des Matai'iga 13,JS7< kann er nicht erfüllen. Dieser,
Cilijdäla, büßst, um die Brahmanen würde zu erhalten; Indra st^H
ihm jede andere Gabe frei und macht ihn zuletzt zu einem göti
liehen Wesen. — Als Bü.sser verkleidet fordert er 3,ir.u:. »len Arjc
auf, sich eine Gnade zu wählen, und dieser wünscht sich,
Waffen der Götter k»>nnen und führen zu lernen. Aehnliche Fälh
in welchen Indra als Varada auftritt, finden sich 6,54»: nachdem
er mit HUle des Bfihaspati den Nahusha gestürzt, stellt er hus
Dankbarkeit dem Vater des Bphaspati. dem AAgiras. eine Gabe
frei, worauf dieser sich ausbittet, dass der Atharvaveda nach ihm
genannt werde; 13,56ö lÄsst er den in ein Weib verwandelten BhoA-
gäsvana wählen , ob er Weib bleiben oder wieder Mann wer-
den woUe; ebenso schenkt er dem Sumukha langes Leben und
schöne Gestalt h,»«i:i, dem Nala die Gabe des h'eien Ganges nnJH
den klaren Blick im Opfer 3,s2sh , der büssenden (,!rutävati etnoi^H
Sitz im Paradiese 9,!<7»i u. dgl.
Am liebsten aber findet sich Indra bei den 0|»feni der König
und der Priester ein und hilft selbst mit das Opfer besorgen,
erscheint er l,«o(i7 bei dem Opfer de» Königs Vyushität;va und nimn
an den religiösen Handlungen thtUigcn Antheil; dadurch er
dA8 Opfer aufiserordent liehe Wirk»a>uikeit , so dass der König alla^
seiue Feinde besiegt. Ebenso betheiligt er sich bei dem Opfer i
fToltzmann, Jndra nach den VorslflluiigeH de» Mahdlihärattt. 319
Königs Nfiga 3,8asi. loxsi, wo er nüt Somasaft gesättigt wird, uixl
an dem des Marutta Aviksliita 7,si-». 12»»iü, mit welchem er tun
die Wette opfert, dsibei aber unterliegt, feraer regelmässig hei den
Opferfesten des Mudgabt 3,imii. - Aber nicht nur auf Erden,
auch im Himmel selbst hat ludra Opfer dargebracht, ja es ist eine
alte Vorstellung, dass er erst durch ein grosses Opfer seine Würde
als Gött^rkönig erhalten habe. Soll ein Opferfest eines irdischen
Königs sehr gerühmt werden, so heisst es; das Opfer war wie
das des Indra im Himmel; z. B. 2,ia57. ii5*t4. Auf der Erde sind
UpferstJltten des Indra der See Bindusaras (2,*;m und ij.ato), der
Wald Naimislia {l,7ä75), der Berg Meni (ßjSis)^ der Platz. Indra-
tirtha an der öarasvati und der Wallfahrtsort, Prabhasii {9,if*in),
Nur ganz allgemein wird 5,:n7r. der Osten als die Gegend angegeben,
wo «Indra viele Eber und anderes Wild im Walde tödtet und daiui
den Göttern als Opferanitlieil übergibt.* Nach l,4S4ii opferte Indra,
sobald er das Regiment angetreten hatte, und -zwar in der Absicht,
seinen Njunen berühmt zu machen. Das Pf^rdeopfer, das er nach
seiner Wiedereinsetzung bringt., um sich von der Schuld des an
Vritra begangenen Murdes 7M reinigen (öji«; auch 13,a:; erwähnt),
ist schon bei Gelegenheit der tiesehichte des Nahusha erzählt wor-
den. Gewöhnlich aber wird uui' auf ein berühmtes Opfer des
Indra angespielt; so l,:fWM. 2104, wo dieses Opfer das hundertzalilige
(^fätasaükhyas) genannt wird; 9,!ä»»3 (vgl. I3,»i&4), wo er an der
Sarasvati hundert Opfer biingt und daher den Namen (,'atakratu
(Hundert<ipfer) erhält; 3,si8i, welche Stelle die hundert Opfer an
den See Devahrada verlegt. Eine spHte ErzlQdung 14,s?^aü berichtet,
lüänk habe einst ein Thientpfer darbringen wulleii. Da wehren
es ihm die mitleidigen RLsuhi, es sei dies nicht der rechte Opfer-
brftuch, es sei nicht Recht ein lebendes Wiesen zu Ujdten {uHti),
er Sülle Pflanzen opfeni. Da Indra nicht nachgeben will , wird
die Streitfrage dem Könige Vasu vorgelegt. — Mit Vi^vämitra
iipfert« Indra und trank Somasaft mit ihm in Kanyakubja 3,sai3,
und über das Opfer des Öaliadeva machte er sogar einen Vers 3,sa77.
^ Wai'en es in den älteren epischen Gesängen die Duuava, vor
welchen Indra zitterte, so bat die spätere Autfiussuiig ihm viel
gefkhrlichere Feinde gegenüber gestellt, vor denen er seiner fiött-
Ucbkeit nicht froh werden kann. Es sind dieses die Büsser. Denn
«Busse kann selbst den Indra zwingen, die Wohnung des Yama
zu betreten" 3.i04U. Kaum hat irgendwo ein Brahmaiier, ein König,
ein Asura sich in die Einsamkeit zwückgezogeu , um sich dort
Bussübungen hinzugeben, so Hingt. Indra au zu zittern, und seine
Angst .wächst, je beharrlicher die Busse fortgesetzt wird. ,Weun
der nur nicht zum Indra wiid", seufzt er, und sinnt auf Mittel
den Rivalen zu stören. Bald wendet er freundliche üeberredung
au, bald Betrug und heimtückischen Mord, bald verlockt er den
BiUser zur Sinnlichkeit, welche alle Früchte der Selbstpeinigung
vernichtet. Als Käuig Uparicara oder Vasu das Büsserlebeu au-
I
d
32Ö HoUzmanrty Jtidra nacti (2«n VorttteUungen fies MaltdbhdraUi.
fing (l,a3S6), fürchtete Indra, derselbe möchte sich zum Götterher
aufsehwingen, und redete ihm zu, er möge sich seiner eigentlich^
Pflicht, der Begieniüg, wieder zuwendflu. Der Büsser giebt ua
und Inüru beschenkt ihn reirhlich. Hilft aber das Zaroden oiclj
so hat liidi-a ein beliebtes' und wirksames Mittel, die Busse
stören ; er schickt seiuR himmlisi-hen Nymphen, eine oder mehrere,
zu dem Büsser, welche diesen dureh ihre Liebeskünst« zur Sin
lichkeit /.n verlocken suchen, So wird l,ij3u erzählt, w^e Vi^V
initra dureli seine Busse dem Indra die Befüi-chtung einflösst,
möchte seinen Himinelsthron verlieren ; er wendet sich an
Nymphe Menuka: ,Mit seiner sclirecklichen Busse macht dies
Viyvämitra mir das Her/ erzittern, gehe, beste der Apsaras.
verlocke ihn". Nach einigem Strauben, das in der Furcht vor dd
Fluche des HeUigen seinen Grund hat, erklärt MenakA sich ber
und Indra schickt ihr noch den Liebesgott Manmatha und
Windgott VAjru mit der in ihrem Gewände spielen soll. So
Vi(;vt\mitra wirklich veiführt und Didra hat eine Zeit lang vor il
Ruhe. Andere Beispiele 1,.'.ü7;>: der Sohn des Got^imii, tltirAdvat.
I)eunruhigt durch seine Busse den Indra, wird aber auf dessen
Veranlassung durch Jänapadi, eine andere Apsaras, gestört; oder
1,7»m: eüi ungenimnter Büsser (in andern Quellen Mäij4akarQi),
der bei Indra eingekehrt ist, wird von fünf Apsaras vergeblich in
Versuchung geführt; doch ist hier nicht ausdrücklich gesagt,
die Apsaras auf Befehl des Indra handelten. - Helfen aber seit
die Apsaras nicbt, so greift Indra ungescheut zu dem Mittel des
offenen oder hinterlistigen Mordes. Eid Beispiel 5,2»s: Beim
blicke der Busse des Tri9iras überfiült Schrecken den Indra;
fürchtet, dieser möchte selbst Indira werden; er wünscht Tri^ü
dahin bringen xu können, dass er sich dem Genüsse hingebe
aufhöre zu büsseu. Er befiehlt nmi den Apsaras, den Heu
zu verfülirei). damit seine Furcht aufliöre. Die Apsaras
sich auf den Weg. aber sie verschwenden umsonst alle ihre Kv
an dem stiindhaften Tri^iras. Ohne ihre Absicht erreicht zu hab
kehren sie zu Indra zurück und berichten ihm, die Staudhaftigkcj
des Tripiras sei nicht zu ei"schüttern. Da überlegt Indra wieder
und schleudert zuletzt den Donnerkeil auf Triijiras, das» er tc
zur Erde flillt 5,sös. Nach einer anderen Vei-sion (12,iasi0 erreic
die Apsariis auch hier ihren Zweck.
Durch die Zauberkraft der Busse gezwungen, muss der Köu
der Götter oft dem Willen der sterblichen Menschen sich füg#
So wird er durch die Busse des Ku(,'ika genöthigt, in der Famü
desselben als Mensch unter dem Namen Gskdhi geboren zu wer
12,i7«o. iy.u*e. i7«4; doch ist diese Verkörperang nur ein sogen
tes AmvAvatAitma , eine thcilweise Incamation , d. h. Indra
nur einen Theil seines eigenen Wesens in GflLdhi ein IHtit»*
Eine sehr behebt*' ErzUhlung, um die Ohnmacht des G>
gegen hassende Heilige zu LUustrireu, war die von der I
ano, Tndrti mtch tlen Vomtellungr.H rle* Mahdbhärata. 321
Cyavftna. Dieser will dea beiden Himmelsärzten (A^vin) den un-
sterblich machemleti Öoinasaft weihen, aher Indru erhebt Einsprache
(3,10879) und ji^eift, da dipso unberücksichtigt bleibt, im seinem
Donnerkeile. Da aber llisst Cyavana durch die Macht, seiner Busse
den Riesen Mada (Leidenschaft) entstehen, der auf den Götterkönig
losgeht und ihn zu verschlingen droht- Der erschreckte Indra
gibt nach und Cyavana ruft den Mada zurück 3,io403. Die gleiche
Geschichte wird berichtet ISjsüß. Dort fordert Cyavana den Indra
aaf , die A(;vin den Somasaft. trinken zu lassen ; dieser weigert
sich: »Mit den A^^dn werde ich nicht Soma trinken, das mögen
ere thuji, ich kann mich nieht dazu verstellen.' Darauf ver-
Cyuvaiia durch den Zauber seiner Busskraft den Asuren
den Sieg über den Indra; der erzünite Götterkönig greift den
Bosser mit seinem Donnerkeile an und will einen Felsen nach ihm
schleudern, aber Cyavana ruft den Riesen Mada ins Leben, worauf
Indra auf Zureden der anderen Götter erklärt, er wolle nach-
geben. — Kurz berührt ist diese Geschichte auch 14, 249 — ^54.
Endlich ist noch zu erwähnen, dass Indra selbst, wie unter
dm Opferem, so auch unter den Büssern erwilhnt wird 13,635:
er büsüt in Varänasi und erlangt dadurch die Zufriedenheit
des (^iva>
Zwar ist Indra aller Menschen Freund, aber das Epos sieht
in ihm vorzugsweise den Krieger, den Städtezertiiiinnierer (Puran-
daru), wie er mit einem alten und hikitigen Namen genannt wird,
der „zum Verderben der Dasjni den Krieg tüugesetÄt hat, von dem
Panxer, Pfeil und Btigen herriiln-eu** (5,»3»). und dalier erseheint er
im Epos auch besonders als Freund der Helden, die er in ihren
Erobenmgszügen untei-stützt , die er besucht, um sich nach ihrem
Thun imd Treiben zu erkundigen, deren Besuch in seinem Pidaste
er stets entgegensieht, die er endlich nach ilirem Tode in seineu
Himmel aufiiimmt. Gewiss traten diese Bexiehungen in der älteren
Gestalt des Gedichtes ungleich stärker hervor, als ui der luis jetzt
vorliegenden Bearbeitung, welche ohne Zweifel eine Menge Züge,
die von dem persönlichen Eingreifen des Gottes in die Kriege der
Menschen eraJÜdUm, getilgt, hat. Der vorbuddhistische Itationalis-
mng beseitigte sorgfältig die alten Götternuihrchon imd nur einzelne,
ihrer Beliebtheit und Bedeutsamkeit halber, worden begnadigt
Di« nachbuddhistische Legendenpoesie führte zwar die alten Götter
and das Element des Wunderbaren wieder ein, aber sie brachte
es nur zu wunderlichen und abgeschmackten Heiligengeschichten.
Es ist uns von dem epischen Indra und seineiTi V^erkehr mit den
Helden der Sage die meiste und beste Kunde verloren gegangen,
und es kann sich nur dämm handeln, einige gerettete Andeutungen
XU sammeln.
Eine alte Idee drückt die Frage des Indra an den ihn be-
suchenden Naiiidu aus: «Die ptlicbtkundigen Hüter der Erde, diu
mit Preisgebuiig des eigenen Lebens, ohne rückwtlrts zu schauen,
lfd. XXXII. 21
I
322 UoUzmitun, Imlra vach tl*n Vorstellungen des Mahdbhdrata.
dem Tode ilnrtli das Geschoss entgegonpehen , denen diese
Seligkeit mu^rücliiniflic^he Welt sa jkfut an/^ehöii wie mir, war
sehe ich sie nirlit, dieso meine geli<-l>teii (»liste, wo sind sie nü
die h(4d<uuiiüthigeu Krit'gerV*^ 3.ifis4i. l>tT Gütterkftnig ist also
wohnt, stets neue GiLste, nlinilicb im Kampfe gefallene Helden,
sich zu sehen, und es IMt ihm auf, diiss jetzt keine bei ihm sie
einlinden ; aber im AugenbÜLke rulien alle Kriege wegen de
Crattenwahl der Daiiutyanti. ,Wer ohmr xn Hieben in der Schlaclif
den Tüd findet, kommt in den Pidast des Indra zu ewiger Freude*
heisst es 2,u»u; freilich wird dann dasselt^p au»;h den Büssem ver-
blirochen und denen, weblie ein Kurngsopfer gebrac-ht haben. Wer
aber in der Schlacht sieh mckwärts gewendet hat, der kann d«n
Götterhain Nandana nicht erschauen 3,175». Nach 2,s7ü kummen
alle Ki'inige , welche im Kampfe gefallen sind . in das unvergün(
liehe Paradies (svarga); aber auch Vedastudiiim und Busse werd4
mit dem Paradiese belohnt. Öehr Ijcstimmt lautet die Stelle 1 l,r.!» — «
,Nit" ist dt*r Kampf ohne 8egi^n: diT (Jt'fall«ne geht zum liimm€
der Sieger erlangt, lluhjii, lieides ist kostbar. Diesen wird Indra
die ullü Wünsche gewUlueuden Welten schenken, sie werden sein
Gaste sein ; denn sicherer noch, als andere Sterbliche durch gaba
reiche Opfer, durch liussübungen, oder durch Wissenschaft,
langen die Holden den Himmel durch den Tod auf' dem Schliw
felde*. Aeludich stigt Indru 1 2,;ii;ri:., die in der Schlacht gefallen^
Helden dürfe uum nicht beklagen, sein Hinunel gehöre diesen
iluu selbst- Bevor Arfuua den Bliagadatta tödtet, sagt er 7.ii
»Jetzt werd« ich dem Indra einen Gast schicken' (vgL A. Hollj
mann, deutliche Mythologie, S. 199). I» der Schlacht starb
heisst den Indra- Weg gehen 5,3oa&: ,Die8e Helden gehen den alt
Indra-Weg, sie werden ihr Leben verlieren, aber auf Ph-den Hahni
bewahren''. Vor Beginn der grossen Sehlacht erinnert Bhishma
G,tf44 seine Krieger dai-an, dass ilinen jetzt das Thor zum PtuTidiese
des Indra und des Brahman aufgetlian sei. Dass sogar die so scldeclit
als möglich hingestellten Helden der Kuru in den Himmel komme
kann Krishna selbst nicht leugnen H,i!>o4. Bei seinem Besuch
im Himmel sieht Arjuna auch die im Kiunpfe erschlagenen Held
3,171* und auch dort haben sie ihre alte Lust an Schlächtern uil
Ktlmpfen so wenig verloren, dass sie bei Gelegenheit vom Himu«
bündifahren, imi den Heldenthaten berülunter Sterblicher zuxi
schauen; z. B, 4,i7iii!> verllis.st Indra, von (,'ivi, Yayati . Nahush
Püni, Raghu mid anderen Helden begleitet, den Hinunel und
Zuschauer bei dem Kampfe des Arjuna mit den Kuru. Neb
solchen Zeugnissen hat es keinen Werth, wemi 2.4M behaupt
wird, im Palast« des Indra halte sich nur ein König auf, nändirh
Hari<,candra. Ueberhanpt ist jene gjuize Besclireibung der himm-
lischen Paläste (2.SNU — :.j."i) ein sehr junges Stück.
Aber auch bei ihren Lobzeiten sind die Königi« und Held«
die Freunde des Indra, die er besucht, nach ihrem WLddt<i'ge
HotimMmt, Indra nach ilen Voi'atellttngen de» Mtütäbhlrata. 323
|l»eft"agt, zum Besuche bei sich einladet, an dereti Opfertesten er
I geroe Ajitbeil muuiit ,Du, Hoit dür Suren, bist unser, der Krieger,
pVeund", sjigt MaudhiUar zu ihm 12,aiai', und Bhagudutta rühmt
jrich 3,1005 : ich bin ein Freund des Lndi*»; Stuu ht-isst derselbe
iBhagadatta der geliebte und gesehätzte Freund des Indra; 7, uns
sein j^eliebter tmd beständiger Gefaihrte. Ebenso heisst Bhishnuikn
öfters ein persünlicber Freund des Gött*«rkunigs 2,f.«ri. iir.;. 5,:.i>r.o.
l Auch dem Familienleben der Könige schenkt er seine Tlieilnalune ;
so besucht er äjiw.M den Yuvuuäi^va, dem nbeu ein Erbe gei»orcn
i int, und gibt diesem den Namen Mandluitar; spilter weiht er diesen
[selbst zum Könige 3,»u4rM. Als er hört, dass König Bhima dio
Gatt^nwold seiner Tochter verkündigen lässt, zieht er selbst nat-h
Vidarbha ^3,ai37}, nicht als Zuschauer, sondern als Freier, und be-
schenkt den erwählten Brilutigam (3,as2(j), An dem B«isinele des
Kuru S),suii zeigt sieh die Vorstellung deutlich, die man von dem
innigen Verkehi'e des Ludra mit den Königen hatte j er sieht den
Kuru eifrig pllügeu und steigt herab, ihn nach dem Grunde seines
Thons zu fragen. Dem Könige Uparicara oder Vosu ist er bei
der llüterwerfang des Reiches von Cedi behilflich l.i.iar. und schenkt
ihm zum Zeichen seiner Gnade einen krj'stullem'n Wagen , den er
nach Belieben durch die Luft leiten kann, eine Falnus die in der
Schlacht seine Person unvenvtmdbar macht, und ein Bimibnsndir
als Scepter 2350. Auch dieser Upfmcara heisst ein Freund des
bidi'a l%\i-\i. .ledern bedeutenden Kampfe uiif Erden wuhnt liidra
aU Zuschauer bei, 'i. B. 5,7 iiu.
Die in den Himmel aufgeuummeuen Krieger kann Indra wii^der
[von dort Verstössen, wie das Beispiel des Yayati zeigt, der durch
[Basse und Frömmigkeit den lümiiiel erreicht hat, aber nach nicht
I St'hr langer Zeit durch Indja wieder xur Frd« h*u'ub gestüi/t wurde.
I Die Ursache war der ücbermuth des Yayati, welcher auf eine
Frage des Indra sich dahin äusserte, er kenne keinen Gott und
j kuiuen Menschen, der ihm selbst an Busse und Heiligkeit gleich-
jkäme l.arißi. 5,405i. Als jedoch die vier Enkel des Yayftti ihre
[liosse ihm abgetruten hatten, kehrte er mit Erlaubniss des Indra
äer in den Himmel zuräck.
Zwischen dir* Foesie des uUeu Heldengesimges und die Wunder-
land abergläubische Brahuiunen|ioesie der vischnuitischen und ^Mva-
itischen Periode füllt ein mittleres Zeitalter der ratiurialistischeu
und pantheistischen Aul'klänuig, welche den idteu 8iigenschatz einer
dorcligreifenden Umarbeitung unterzog mid besonders die Züge
eines persönlichen Eingreifens der tiöttei'welt in die (reschichte
deft grossen Krieges bis auf wenige Spuren tilgte oder durch ra-
' tiontilistiÄche Ausdeutiuigen ersetzte. So Icomiut es , dass gerade
in den Büchern, welche den K«ni des uUen H<ddengedicht«vs um-
fussten, im sechste«, achten imd n<!unt*!n, der Mame des Indra und
I diu der auderan alte» Götter verliültnissintlssig am seltensten ge-
' nannt werden, indem ihr Wirken einer nutürlich^-n Entwicklung
324 Holtzrnann, Indra nach tien Vorstellungen ile^i Mfthähhärata.
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der Dinge Platz machen miiss; wo jiLyr in den fjeniuinten Buch
das w-miderbaro Element sich zeigrt, du stosseii wir gewöhnli
nicht auf Tiünmier alter Uebeiliefening, sondern nur auf spi
Einsclnehsel zu Ehren des Vishiju oder des (^iva. Ohne
Zweifel aber hat besonders Indi-it in der älteren Fassung der
schichte des grossen Krieges eine sehr bedeut^*nde Holle gesjni
und es wllre vielleicht noch nicht unmöglich, in dieser Beziehung
den alten Sachverhalt wenigstens theilweise wieder herzustellen.
Hier aber kann es sich xunilclist nur darum handeln, die noch
kaltencn Spuren zu sammeln. Dass zuntlcbst Indra stets die P&ii^a^
begünstigt, gegen Duryodhana und Karna aber feindliche Gesinnung
zeigt, ist wohl ein Zug der schon dem alten Gedicht^^ angehö
Denn der tapferste der fünf Brüder, Aijuna, ist der Sohn des Ind
es ist l,47fii erKilhlt, wir Indra an der Stelle des P&pdu mit Kun
den Arjuna erzeugt, nachdem die Zaubertonuel der Kunti ihn vom
Himmel hurabgenifen hatt^. Bei der Prüfung, welche Drona uh^
Lehrer mit seinen Zöglinge» iuistelltf \,:>im, bedeckt Indra seine:
Sohn Arjuna mit einem Nebel, während Karna durch seinen V;
den Sonnengott, in helles Sonnenlicht gestellt wird: ein alter
der aber seinen Platz veriindert- hat nnd wahrscbeinlicli früher
der Erzählung des grossen Kampfes seine Stelle hatti? ; dort b
Sürya seinem Sohn, den Feind zu erblicken, welchen In<b'tt,
ihn 7.U schützen, den Angim des Karna verhüllt hat. — WiÜirend
der dreizehnjährigen Verbaimung der Pändava zeigt Indra sich bi
verschiedenen Gelegenheiten gnüdig gegen sie. Er erscheint di
Aijnna (3,i50&) und ladet ihn ein, zu ihm zu kommen (no») und
ihm den Gebrauch der himmlischen Waffen, z. B. des Donnerkeil
(i7sk), kennen zu lernen. Fünf Jahre lang bleibt Arjuna bei bidreT
der ihn nicht nur in der Kriegskimst der Gfitter, sondeni auch in
Musik und Tanz unt^nichieu lilsst. Spilterliin l>esucht er seini
seit« den Arjuna und seine Brüder auf dem Berge Gandhani&dii
ii>t8. — Der Besuch des Arjuna bei lndi*a wird späterhin noi
malfi erzählt (S.nsss — issva) und hier hinzugefügt, Indra habe
gegen die Niv&takavaca und die Kälakanja geschickt^ zwei Asuren-
völker, mit denen Indra nicht fertig werden konnte, und Arjunu
habe diese besiegt und vernicht^'t. — SpUt^^rhin st^jllt Diirvodluina
im Walde dem Arjuna und seinen Bnidern nach; da schickt In
den König der Gaiidharba, den Citrasena, mit seinen Leut^'n doi
hin, er solle ihra den Dun'odhann gebunden in den Himmel brii;
(3,jr.ois); was aber die Grossmuth des Yudhishthira verhindert.
Gehören aber diese Stellen des dritten Buches schwerlich d
nlt4?n Epos an, so ist dj^gegen ein Beispiel tlcht epischen Eingi*eil\
der Götter in die MenschcnweU. die öfters (1.X7V9 — 87«. 4407 — 441
3^i6»xs — I7«i«. 12,i.s«i — J39) erzählte Sage, wie Indra, als Bra
verstellt, den Panzer und die Ohrringe des Kanja mit List an
bringt-, wie ansdrücklich gesagt wird, aus Liebe zu seinem So"
Arjuna und zu den andern Sühnen des P/i^du, wtüirond 6^i»«i
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ffoltxrnann, Intira noch dtn Voratelitingen äe^ Mcütdhhdrata. 325
haupiet wird, Indra habe die OhrriiigH nur geraubt, um sie seiner
(»iit.tin (,'jici 7.U schenken. Dif» Besiegung des Kaiija, durch lishijtrcm
Vt*rruÜi der Götter und Menschen und durch dio Arxlosi^keii
wine» eignen edlou Himies »»rinoglicht, ist der Höhepunkt des ganzen
alten Gedichtes; die uothwendige Vorbereitimg dtvzu ist oben der
Ilaiib des Panzers und der (Jbrriugo, wodurch Indra, deoi Arjuna
zuliebe, den Kanja eben so schmählich hintergeht, wie bei Huni^r,
dem Achilleus zu Ehren, Athena den Hektor, den Liebling des
ßnisichen Soimengüttes, wie Kiiriia der des indisclien ist. Ebenso
'dt uud acht ist die, allerdings aur zuschauende, Thoilnahme des
Indra an dem entscheidenden Kampfe des Arjuna mit Kariia uiid
ä«in Wortstreit darüber mit 8üryu 8,4121». Auch unter den Waffen
des Arjuna sind mehi"ere eiu (Jeschenk des Indra (i/juss), seine
Pnhne hat. Vi<;vakarman verlertigt auf Befehl des Götterkönigs
6,«o7tt. Ebenso sind nach 5,s2sii die Pferde des Nukula ein Geseheuk
des Indra. Bei den Kämpfen des Arjuna und s^riner Bmdor stellt
Indrn sich als Zuseliauer ein 4,i7«>i. 0,i&37. Noch zuletzt mag es
Indra gewesen sein, der den geschlagenen Dnryedliaiia in den Teich
lockt, in welchem ihn die Sieger nachher finden; in der JeUigen
Gestaltung des Gedichtes tindet sich hiervon freilich keine Spur,
dass aber ein grosses Stück hier weggelassen wrirdo, beweist die
ziun Ersatz, hier Bingesclrobeue WaUfahiiüreise des lülma. Solche
ohne deutlichen Grund und ohne Zusummenliaug eingeschubeno
spätere Stücke sind nämlich immer ein Zeichen, dass hier eine
Lücke, venirsacht durch Ausmersung eines alten ächten Stückes,
ausgefüllt werden sollte.
Die jetaigo Redaction des Mahäbhärata schliesst mit dem Ein-
gehen der fünf Brüder in den Himmel des Indra. Dieser ki>mmt
dem Yudhishthira, weither allein bei lebendigem Leibe das l*ai-adie8
erreicht, entgegen (17,7;i) und fübrt ihn auf seinem Wagen in seinen
Himmel, wo er sich dann weiter mit ihm bespricht (I8,.iu), und
die Brüder sich wieder zusamiaen linden.
Was djis Verhilltniss des Indra zu den Jlruliitifuien betriül, .so
I sind seine Beziehungen zu hervomvgendeu Büssem und Heiligen
mu dieser Kaste schon oben berülui. Dass Indnt in den spätesten
j Theileu den Mahabharatii ganz zum gehorsamen Knechte der Priester
!• geworden i.st, kann nicht autfallen; aljer auih Rltero Stelleu zeigen
ihn uns als einen Freund und Verehrer derselbeJi. ^Selbst Imlra
verehrt die Brahmanen. wie viel nuiir ein Mensch?" sagt der
Bndunane Kam^ika a,i.ii;73, und der König Jaiiaka lehit 3,iM«as,
einem Bruhniait»n müsse selbst ein Kftnig auf der Strasse aus-
weichen, denn die Brahmaneu verehre selbst Indra. Eine Menge
Heilige und Ui.shi sind Gäste im Himmel des GötterkÖnigs (2,s»2
-»00 uofgezJlhlt>; wie die Könige, .sprechen auch Bruhmaneu: ,der
hohe lüdra ist mein Freund* (so l.Hai), andere gehen bei ihm ein
' und aus und erhallen Aufträge von ihm (so Z. B. Luma»,a 3,tH75».
kwjs); atuiere besucht er sell)st, su den Vaka 'i,i3X24, einen hundert-
326 Ilolt&mnriv, Indra nach den VorsUflunge» df* Mahahhnrnta,
lausend Jahrf« alten Heiligon, von ilem fr sich die Vortheile
NachilitiiUf i'im's hingen Lehens ainseinanderset/en lllsst. Aber
Prnhinaiien vfrlangen auch von dem (»5ttorkönige die respectvolls
liehandhing. Die /wprjjfartij^'en Hiilikhilya. wird 1.14."«» ^aus einem
Purana" erzilhlt. helfen bei dem Opfer des Ka<;yapa. i?idem ih
mehrere mit vereinten Kräfleu ein Bnnnihlutt herbeisf^hleppcu ;
verliöluit sie Tndr» und spring, über sie hinweg, aber die Bai
kbilv'it ojjfem zu dem Zwecke, dass Kagyiipn einen Sohn erhall
der dem Indra an KiMft ühnrlngen sei: difs ist Garuda. DoC
W4MSS Ka<;yapa die er/ümten Zwerge zu bei-uliigen, dass sie eül
willigen . Gnruda solle ein Freund des GiUf erkfinigs werden ; aber
nionuils mehr möge Indi'a sich beikommen lassen, einen Hrahuinn«
zu verspoiteu l,i4(!7.
Die Meusehen rufen den Lidra an um liegen U,iaNr.) \mt
opfern ihm nach gliuklirh beendeten Knegsfhatcn 3,ioso6. Auch
ein besonderes Fest des Indra wird erwilhnt . eingesetzt zun»
denken an die Verlrihung eines Stockes aus Ba:nbusrohr,
Zeichen der k(iniglicheTi (Jewali, au den Kimig liparic^ira oder
Vasu durch Indra (!.;*;tr.o); den Jahrostavg dieser Belehnung, wii
hinzugesot?,t , hStten Upiuncaru luid die ihm nachfolgenden Kön
stets gefeiert und ni>ch heute (ndya api ssr.:») finde diese Festfei^
Indraniahn geiyumt, jährlich statt, wie einst Uparieara nadi
Ercilienmg von Cedi auf Anordnung des Indra sie eingeführt bah
Nac]] lf).i'.»a»; war es ein sehr fröhliches Fest. Dieses Fest
die kh'«' ausdriicken, dass die Kfinigswürde von Indni abstaniraeT
So übergi^beu 19,<;]ki; Indra und die übrigen WelteJibüter das Rieh
Schwert dem Manu mit den Worten : ,Du bist der Herr der Wo
mit diesem von Dhamm stammenden Si'hwi'iie beschütze die Uni
tbanen*. Besonder^ Wüllüibiisiurto (tirthal des Indra w*>rden
geführt 3,i(t:fi*j. lojis. io.vü. 9, «um, einer der Müdehen des Indra (Kn
munkiinaiii 1,'akrasyit tirtbara) 3,.%P!(:i. Nach 3,i.n4i7 verehren
Asketen den Indra durch eine besondere Art des Sitzens. a£ana.i
T n d 1- a und die s p ilt o r e n G ö 1 1, e r.
Die Vfrehrer des Visbnu und die des t,'iva erkannti'n die
indischt^H Giilter an, setzten sie aber herab in das VerhÄlt*
dicrirnd<'r und gfschaffener Wesf-n und fonnti»n in diesem Suc
die xdten .Sagen mn; sehr viele alt«i ilythen sind uns nur in solcfa
Umdichtungen erhalten. Einige Beispiele aus einer Menge
Stellen, welche dieser spllteren Anschauung Ausdruck geben. luög
genügen.
Im Gefolge des l^'iva erscheint Indni. auf sninem Elephnnl
Airavulji reitend 3.tir,i7. Lobpreisend zieht er hinter (,'iva
3,t4^6i. Dieselbe Vorstellung la.NT.i; alle Götter, von linln» ai)|
führt, ersclieinen im Gefolgo des 1,'ivii. sein Lob vfM-küüdigeH
Holtemanv, Indra noch tien VorHteUungen dag MahühhArata. 327
Preise seines HpiTon trfl^rt Itidni die H\Tnnf t,'iitanidriya
(13,117«) odnr das linthantara (IS.I'ksI vor in Gt'mfidstlmft mit
BruKinun luid Vishnu. 8chöpf"er und HeiT des Indra heisst. (,'iva
13.5!u; (^ivB selbst, ist Indm 12,i(Mn. 13,74iifl, und Indra ist mir
einpr der vielon Nanieii des (^'iva 13,t8iM. Ohne Vergleich niHchtiger
aIs Indra ist (.'iva; ,WPm (,'iva gnildig ist, dem kann er fitilrko
l^ben. selbst den Indra xn besifgen* lO,:»!«;: nur dnn-h die Onado
des (,^iva ist dem Iiidni tue HeiTSchat't ühnr die TJötter zu Theil
peworden 13.«<»f.. In Wahrheit und vollstilndig erkennt selbst
Indra das Wesfn des (,-iva ni^ht 13,ior»2. Nach 5,3X26 ist der im
Norden thronende (,*irft seihst für ludra imsichthar. Auch der
Rulim der alten Asurenkämpfe wurde dem neuen Gotte beigelegt.
Hiut bedrüngt von Vjitra. wird 7.54.17 er/,?Üilt. begehen sieh Indi-a
und du« anderen Götter zu Brahman , Rath und Hilfe hei ihm y.u
litden ; dieser aber verweist sie iin d»<n (,'iva und führt sie selbst
zu diesnin auf den Borg Mandara. wo dann (j'iva dem Indra nm<in
undui'chdringlictien Panzer und einen Sieg verleihenden Zauber-
spruch srhenkt; jetzt tddtet Indra den Vritra 7,a.i7'.. Ganz ebenso
verweist Unüuujoi 8.i4a7 die Götter an die Gnade des (^iva, als
Indra die in Tripura versammelten Götteifeinde nicht überwilltigen
Vftnn ; (^iva sei der einzige der diesen Kampf bestehen könne. Die-
selbe (»♦•schichte von den drei Burgen (Tripura) der Asuren, welche
Indnv nur nut Hilfe des (^'iva zerstören kann, wird auch 13.7iK;t
er/.Jihlt. Der Asura Mandara kämpft siegi-eich gegen Indrn durch
die Gnadf des Givti IS.cfli. Spältere . zum Ruhme des (,"iva neu
erfundene Mythen sind z. B. die von dem Opfer des Daksha, an
dem auch Indra Antheil ninmit (12,iu3w>), das aber von dem nicht
geladenen (^'iva gestört wnrd ; oder das ganz ^ivaitische Stück 7.!>.'i7fi,
wo (,'iva als Kind, stuf den Annen der Uma, von dem Donnerkeile
des Indra getroffen werden soll: aber das Kind lilhmi ihm den
Arm und erst auf Bitten di's Brahman, welcher d*^ni Indra erklüH,
doBS dieses Kind der höchste trott sei, wird der Arm des Indra
TOiu Banne gelöst, Beispiele von (,'ivaiti sehen Einschiebseln in den
lilteni Bucheni liefeni Stellen wie S.i.wt: Arjuna bittet den Indra
um göttliche Watten; dieser sagt, da müsse er vorher den i,'iva
erblickt haben, das werde ihn vollstündig glücklich machen. Als
einst, wird 1.7*7:. erzUhlt. Indra den (,'iva nicht gleich erkannte und
ihm nicht ehrerbietig genug begegnete, wurde er zur Strafe in
einen Bei*g zu fünf anderen (traheren) Indra eingesiKml und soll
oIh Mansch (als Arjuna) wiedergeboren werden. In dieser Erzählung
stört Indra den (^iva im Spiele mit der Psirvat!; ganz dasselbe
wird im Anfange des epischen Gedichtes Viracantra von Ananta
hrrichtet, s. Hermann Jacobi in A. Wel>er's Indischen Studien
XIV, 100: Indra stört das Spiel des t,'iva und der Päi-vatl und
soll zur Strafe als Mensch geboren werden.
Jedoch genügte es den eifrigen Anhiingeni des (^iva nicht,
nur diesem selbst gogotiüber die Ohnmacht des Indra zu zeigen,
328 Holtzmann, Indra nach den VortiMungen dea Mahdbh&rata.
vielmehr inusste auch der pmzti Krois )?<1ttlicber Wesen, wnlchi
sich IUI! l^'ivu bildete, doiii lüdi'i» Überlingen sein. So besondei
der Sohn des (y'iva, der Kriogsgott ökanda. Dieser entsteht er
als Indra schon lange Zeit mit den Äsura gekämpft hatt« (3,u
und mich einer erlittenen Niederhige sich aiif einen Borg zarüo
zog, wo er darüber nachdachte, wie er dem Heere einen ander
Fülirer geben kOunte. Unterdessen wird Bkanda geboren;
Götter aber, im Schrecken über den Glanz und die Macht
Knaben, eilen zu Indru und fordern ihn auf, den Deugeboren
Gott zu tödten, sonst werde dieser Hen- der Götk^r werden us
Der furchtsame Indm schickt die Weltenraütter (Mätaras) 7.u d«
Knaben , ihn zu t-ödt^n, aber diese nehmen sich im Gi'gentbe
des Knaben an und thim Ammendienste bei ilim. Nun besteij
Indra seineu Elephantcn Airävata, uin den Skanda aufzusuchen
zu tödten (iiy;ü); beim Anblicke des Knaben ergreifen die d4
Indra begleitenden Götter die Flucht, er selbst schleudert seinen
Donnerkeil auf ihn (ii3»<i) und zersclunettert ihm die recht« Schult
als aber jet*zt auch Skanda zum Streiche ausholt, verliert Ind
dennoch den Mnth und bittet um Schonung. Beide versöhnen sie
ja Indra will dem Skanda die HiiiTSchaft der Dreiwelt abtreti
(U4ifi), da ein Zwicsfialt zwischen ilmen iü«j grösste Gefahi' für
Welt sei. Aber Skanda lehnt es ab: „Du bist der IJen- der Dr
weit und auch mein HeiT* i44ao. Nur miter dfr Bedingung füll
Indra die Regierung weiter, dass Skanda sich /um lieer»'^fürst^
einweihen lasse. Nachdem dies durch Indra geschehen (ii*»*),
ihn darauf mit DevasenA vcrmllhlt (i-i«W)) mid ihn sowie seineu
gleiter Viyakha mit Glöckchen beschenkt (wf>52), siegt Indra
Hilfe des Skanda über das Heer der Asura; Skanda seli>st
den Mnhisha, welchem Indra nie gewachsen gewesen war, und die
strittet ihm dtifür seinen Dank ab (iiius). So inuss also Indra aa
seinen Ruhm als Asurenkümpfer sich schmülem lassen.
Auch 9,vr»o« ist er/Jihlt wie Indra den Skanda zum Feldheirn
der Götter einweiht und ihm Speer imd Böge« gibt {tmt), damit
er zum Kampfe gegen die Daitjfa ausziehe.
Ganz dasselbe untergeordnete und dienende VtsThttltaiBS wird
von den Anhängern des Vishnu dem Indra diesem gegenüber zu-
geschrieben- Es ist Vishnu, der den Indi'a zujn Hi'im der
gemacht hat: 3,479 ,du, u Vinluni, hast auf dem Scblacbtfol
vereinten Daitya und DAnava getfidtet und daim dem Ind
Herrachaft gegeben"; 5,8i»7 Vishnu \u\i den Bali geti^dtet und i
deu Indra als Götterhenn eingesetzt; 12,7.'>m Yistmu hat den Id4
zum überherm aller Götter gemacht; 3,i:.«4i{ als Vishnu du*
seine drei Schritte die Erde dem Hiranyakavipu abgewonnen bul
gab er sie dem Indra. Die Oiitter sainmt ludra orscheijieu
Gefolge des Vishnu, sein Lob singend 3,i."t4»8. Wie ein Kind
einer Puppe spielt, »o Vishnu mit Indra <3.f.i4). den er aus sei«
Körper erschaffen hat 5,4isi. Indra. Brahman und Viva bet«u
HoUzmann, Imlra nach den Vorsteltungen des MahMhärata. 329
Vishiju an (12,j3i:.kX ^^^ von s'wh selbst sa^t: Ich bin Tndra 14,157««.
I In die alt^n Sagen von den As«r4?nkämpfen ist ühfrall die Porson
! den Vishiiu eingefügt , oft aiif die überflüssigste und autilllUgst«
I Weise. So haben 1,ssü4 die Oötter auf Anrathen des Brabmun
I hfischlossen , sich in Tbeilen ihres Wesens auf Erden unter den
[Menschen zu vorköipeni, um die Asuren, welche nach ihrer schliass-
lÜcben Niederlage auf der Erde als Krieger wieder gelioren worden
l'WaroD. auch dort zu bekämpfen. Dieser Plan der Götter ist
ItMrischen Indra und Brahman verabredet und ganz überfiüssigor
[Weise begiebt sich dann Indra (asos— ssio) noch zu Vishnii, um
[mit diesem nochmals die gleiche Verabredung zu treffen. Auch
rin dem Kamjjfe mit Vritra muss Vish^ju eine Rolle spielen; er ist
iea, der »h^n Indni in diesem Kampfe stilrkt 3,B7äa, und in der
en Erzählung wendet sich der raihlose Indra an ibn lun Hilfe
9), wie sonst an Brahraan. Der Fall des Vritra wird hier (ö,n3o)
ISO dargestellt, dass der in dem Schaum© des Meeres vorsteckte
Vishim ihn tödtet: ein unsinniger Zusatz, da Ja weiterhin die ganze
1 Schuld des Mordes nur auf Indra fWlt. Ein weiteres deutliches
Einschiebsel in dieser ErziLhlung des fünften Buches ist das Opfer
(<ik), das Indra dem Vishnu, auf dpssen (rfiheiss, bringt, um sich
I XU eut«fihmni ; denn «las Opfer wirkt nur dadurch , iIhäs es die
I Schuld des Tndra auf die Natur vnitbeilt. Aucb fw anderer Asuien-
upf des In<lra, der mit Nunika, wird 3,ioaifT ho dargcstellti dasb
ganze Ruhm von Indra auf Vishnu übergeht. Gebückt und
händefaltend fleht Indra die Hilfe des Vishiju an, die ihm auch
zu Theil \iird, indem Vishnu den Naraka in Stein verwandelt.
Auch f>,»:.H« heisst es: Yuyudhann brachte in der S(*hlacht dem
Aijunu Hilfe , wie Vislinu dem Iiidrü. Ueberall ^vird mit der
grössten Absicbtlicbkeit betont, wii« viel inJlchtiger Vishnu sei. als
Indra. Der von Arjuna d» -^ Kptavirya Solm belindigti- Indra surht
und findet Hilfe bei Vi.shnu 3jiu4ia; der andere Arjuna, des Pan<.lu
I Hohn, wird 5,i87« von einem Briihmanen gefragt, ob er sich in der
Schlacht lieber den Schutz des Indra oder den des Kri.-^hnaj de.s
verkörperten Vishnu, wünsche, und erklJirt sich ohne Bedenktn für
letzteren. Auch nimmt Vishnu bei (üdegenheit die Gestalt des
Indra im, wie \2.)tti<Mi , wo er den Mandliatar belehrt, it1>er niemals
un>gek»'hrt Indra die des Vishnu. Ein dtuitlicbes Beispiel, wie
Vishiiu an die Stelle drs iiidni jirelretfui ist, U»'fert 5,3»irt7 die Ge-
schichte des Schlanginifürsten Surnukha. Diesen, den Schwieger-
I *oh« seines Freimdes Mätali. lässt Indra zum Gimusse des Ainpta
tu, aber Vishnu muss vorher seine Einwilligung dazu geben. Aueh
in den darauf folg»'nden Zank des Indra mit Ganida i.st Vishnu
störend eingefügt und an die Steile des Indra gesetzt; ort'enbar ist
es Indra, der den praldcriseLen Vogel diidunh dumüthigt, dass er
ihm »einen rechten Ann einen Augenblick auflegt, denn in der
gmnzen Stolle a««? — jiwn spricht Garuda zu Indra und diesnr, niehf
Vinhtju, muss ihm demnach antworten. Vgl. A. Holtzmunn's
330 HoUzmann, Indra nach den VorttMungen den Mtüidbh&rata.
,Indischö Sttgen* unter «Giinakesi". — Zwar ist Vishipu dem Indra
wohlj^Rsimii (suraniJHhitfliishin 3,nMMr.), doch geratlien sie auch mit-
unter in Streit, wio 7,io3, wo Vishtm den wunderbaren Baum P^^
rijata gegen den Willen des Indra aus dem Paradiese holt; eü^^
Geschieht«, welche im Harivaih^a sehr ausftlhrlich erzählt wird-
Im alten Epos war dio .St*>lhmg des VishTiu tu Indra, seinem
Rlteren Bnxder (Sf^xi), mi dnssRU Seite er Regen die Asuren kJlro|
(6,67»!), eine ganz andore. AJier alle Stellen, welche den Vishnu
einem mehr ahhftngig^'Ti Verhi'Jinisse zu Indra darstellten, wurde
hei der vischnuitischen Umarbeitung des Gedichtes entfernt od
überarbeitet. Eine einzige Andeuttmg ist l,nHH stehn geblieb
nach der Gewnimung des Aniiita aus dem gebutterten Weltmee
,übergab Indra saiinnt den andern lTnst4>rblichen den Schatz dfl
Anintrt 7.ur Uewarliting dinm Kiritin". Dieser Kiritin aber
Vishnu. denn auch nach anderen Nachrifliten (vgl. Muir Sansc
Texts IV* 366) ist es Vishnu. der das gewonnene Ampta in Vi
Wahrung nimmt.
Weil ftannja der Vogel des Vishi^u ist, muss Indra in
splltereu vischnuitischeu Stüi^ken sich sogar vor diesem beu
,Aus einem rurüna" wird erzühlt (l,n:w), Indra habe bei d«
(tiefer des I\a^,-yapa Brahinaner verspottet, und diese hatten da
dit- Geburt des Garada bewirkt,, der nrH.-li mächtiger werden s»>II
als Indra selbst. Spilterlmii will (Janula itir die Schlangen
Amfita rauben, weil um diesen Preis seilte Muttt^r VinatA aas
Sclaverei der SchUuigen entlassen werden soll. IHeses Vorha.b«n
ist sehr gegen den Willen des Indra. der, vor Furcht zit
umsonst bei Bnhtt.spati Rath sucht (Lusi) und umsonst mit
wiilt den Gamda an seimeiTi Vorhaben hindern will; dieser schlB
den Indra samnit allen andern Göttern in die Fluelit (liKfi). rau
das Arapta und fliegt mit ihm davon. Zwiir trifi't Indra den tJiirud
mit seinem Donnerkeile (ir.ia). so djiss er einen Flügel verlia
(vgl. 19,7.Vi.'i), aber zuletzt schliesaen sie doch Freundschaft
einander (i:.2o), ja Gamda ist sogar dem Indra dazu behilflich.
Amrita wieder zuiik-k zu rauben, ehe dlt« Schlangen davon goiiosa
liMbt^ii fi.vit»), für welchen Dienst Indra dorn Gamda erlaubt f«>r
Schlnngnn zn essen siwiel er wölbt (ivia). Lbiss splU*^rhin rin
der Schlangenfürslen , Siunukha, trotz des ProtesU'S des (»001411
zum Genüsse des Ampta zugelassen wird (5.30i}7). ist schon
§ 10.
Indra nach den spUtesten Büchern des MahäbhArai
Hrhon in den illteren Theilen des Malu^hhamta ist ili© IVr
des Indra sehr zuriickgedrilngt und in den Schatten jfest
nirgends wird in längerem Zusamnienhango über sein Wesen
seine Thaten bericlitet, nur die Erinnerung an seine Asnrenkftm|i
ist imauslöschüch. In den spllteston Theilen des Gedichtes,
flottimann, Intira nach den VorBUUungen de» MahdliMrata, 331
xirölft^n. dreizehnten und vienohnten Buche, wird der Name des
Indra zwar sehr hHuiij^' genannt, aber von soinem ursprünplichpn
Wesen ist wenig m^hr zu ftntd<><'knti ; er hat die Waifen hei Seite
gelegt, dem Wohlleben entsagt, und ist ein eifrigpr Schüler hrah-
tntmjscher Weisheit geworden. Sein grösstes Anliegen ist, sich
tiher alle mögliehen Fragen der Theologie in allpr Demuth von
hiumilischen oder von irdischen Priestern belehren zu hissen. In
diesen Büehern Ist, wie Fthisbnia der Held, so Tndra der frott nach
dein Herzen der Brahnianrn. .Ien<« fiespriiehe über Moral und
Theologie werden ihm r*<in wllkürlifh zugesehriehen, von einem
Anknüpfen an ältere Traditionen find^^t sich nirgends eine Spur.
So sind zwar diejenigen Stfirkn iier Bücher 12 — 15. in welchen
Indm redend eingofühii wird, für die Keniitniss des späterRu
indischen < Jeisteslebens durrhaous nicht ohne Werth : aber eigen-
thündiche Vorst<>llungPn über das Weseji dps Gottes enthalten sie
nicht. Um so mehr wird die folgende Uebereicht sich der Kürae
befleissigfn dürfen.
Gesprjk'h mit einigen Brahmanflu. welche in den Wald ziehen,
ehe sie ihren Pflieht*m als Hausvllter gimügt. I2.mt\.
Mit Bphaspati über die Verschiedenheit der Neigungen und
Pflichten 12,«!-..
Mit demselben über die Frage, was beliebt mache nnd was
verhasst 12.sih«.
Mit Ambarisha über die ewigfi Belohnung (hr im Kampfe
gefallenen Helden, wt'lehe man keineswegs beklugen dürfe 12,9rtia,
Mit BpluLspati über die Ptliehten eines Königs 12,.i7!U.
Mit Prahnida über die Tifgenden eines Herrschen 12.157«-
Mit einem unglücklichen Brabmaner über Geduld und Hoff-
nung 1 2.i:itii.').
Mit Prahrada über die Vergänglichkeit des Irdischen und di^n
Rolle des Weisen 12.!*Di:a.
Mit dem Asuren Bali über die Selbstlosigkeit (anahankAra)
nnd über die Macht der Zeit 12,M07it.
Mit Namuci über das ThÖricht« der Klage 12.ni87. Hier gibt
tndm ganz nur den belehrten Zuhörer ah.
Mit Bali über die Bescheidenheit, welche aus der Krkenntniss
der Vergilnglichkeit «dler Dinge und der Macht der Zeit und des
_Todes hei-vorgehe 12,»<si7.
Mit (,'ri ül)er den Segen der Erkeuntniss und der Wohlthätig-
12,Mä&t.
Mit einem Papageien über Milde und Güte IS.awa.
Mit (^'nmharÄ über die Vorf^hning, weh'ho dem Brahmanen
gebührt 13.2i«.'%.
Mit Bviha.sputi über d<ui Segen di'S GebenK 13.:nr.;».
Mit Brahman ül>er di'ii Sogen den Kühespendens , über die
Sünde dew Küheraubi'S und die Ursachen, wanun ilie WVlt der
Ktihe, üoloka. der Götterwelt. Svarloka, vorgeht 13.3.^40.
332 HoUsmann, Indra nach den VorsieUungen de« ^fahdhkm'ata.
Mit. »lomselbeii iibi^r (inn fjleichpn fingen stJind 13,.i«h*.
Mit .sifltf»ii Kishi über dt^n Satz, dass mun d«m Hunger
/Jlhmnji müsse 13,n.v>.
Mit vielen Brahmftnen und Königen macht Indra eine
nach den verschiedenen Wallfuhrt-spliltzen ; dabei stiehlt Indra
Agastyn df^ssen Lotuswurzeln, imi m hören, wifii sie iille der ttfihc
nach den unbekannten Dieb verfluche«. Schliesslich sogt. TndiB,
sei der ThUter, er habe seine Geführten nur zum Sprechen
anlassen wollen, »im sie über die Pflichten reden zu hören ;
gibt die Lotusiftiiraeln dem Agiistya zurück 13,154».
Gesprach mit GautAma über die Frage, ob ©a für die Tug«
haften nur f'inen Himmel gebe oder mehrere 13,484.i.
Mit Brilmspati ül>er die Opfer, welche man den Vorfahren
bringt \Z,bvi^i.
Mit Vishnu ülicr die Mittel, womit uiaii die ZuiriedenUeU
dieses Gottes sit^h erwerbe; worauf natürlich die Antwort erf<
Ehre die Brahmaner u. s. w. IS.nuor..
Öo sind die Factoren und Vorstelhiugen der alten Sage
verdi'ilngt. Statt des Indra herrschen dioi Priester, statt der
denthat erwirbt Bus.se den Himmel; statt des 8ehick»aLs re,
der Wille der Brahmanen die Welt. Nicht von Indra, sondern v«
Atri, Agastya, Vasishthu Lind derlei Heiligen sind die Daiiava Imj»
siegt (13,7:?(i.'), 7'jsü, 72m) Und Indra muss regnen lassen, w
Agastya es ihm befieblt l'l.:;Hin.
Wo möglich noch entschiedener als in diesen spätesten Büchi
des eigentlichen MahabbA.ratu wird diu Inferiorität des Indra, ge;
über dem ewigen und al In nichtigen Visbnu, betont in dem H
vam^a. Hier gehört Indra nur dieser jetzigen Weltperiodo jin ,
ist einer der zwölf Aditya des gegenwilrtigen Manvantara, wäh
er in einem früheren •ax den Tu.shit« genannten Göttern gehiii
17.5. »Die Fürsten sind die Götter der Menschen, die Gfttter
Fiu-sten sind die Suren, die Gottheit der Suren ist Indra.
tJott des Indra aber ist Janiirdana". d. h. Viahiju tioi». Wilh
Vishiju auf dem Berge Kailfissi büsst, begibt sich Indrn, auf »«'inera
Elepbaiiten sitzend, .sammt den andern Gottern dortlün. um ihn
anÄubeten \\nr... Es ist Vishnu, der den Indra y.um Hi<mi dr^r
Aditya imd der Dreiwelt eingesetzt hat isi«?. Nur wenig Spuren
d«*8 früheren Vorhiiltnisst'S von Indra und Vishnu 7.eigi»n sich noch;
so wenn Indra sifh riihmt. er buhe den im Kampfo mit don A.sun»n
halt bedrängt^'ii Visbnu in seine Arme genommen »»fl
schützt 7316.
Dio Erhnbimg des Indra zum H*'n*n der Gtltt^^r wird im
Besieguug des Asuren Bali angeknüpft: nach dem Falle di»s ßoU
gab Vishnii die Erde di^m Indra iühi'J. Aber nach dnr ausfti
licheu EivJtlduiig der Grscbicbtt' des Uali ti:n.ii> — uoi»| war
vielnifdir eine Wicdcrhcrstollnng d»+s Indra in seine frübiT»? Wiii
In einer grossen Schlacht besiegt Bali den Indra, di(«»er mi
d^
/Inltsrmtnn, Indra nach den VorsteJiungen des Alaftdbhdrata. 333
ben. Bali regiert allein die ganze Welt, bis, von Brahman und
iti dazu veriinlasst, Vishim als Zwerg gelioreii wird mid durch
bekannte List der drei Scbritte dem Bali die Erde wieder ab-
iwinnt. Nach einer anderen Erzählung (igaoe) war es aber nicht
sondern Hii'aiiyiikaijipu , welchem Vislinu mit seinen drei
;hritten die Erde abgewonnen ; gleich nachher weihen Vishnu und
ie anderen Götter den Tndra xnm Hpnn der Welten und Brahman
ilt ihm das Amrita mit (issot), worauf nun Indra, auf dem Berge
idani residierend {isan), die Welt rngiert.
Von den Asuronkärnjiten des Indra weiss der Harivara<fa sehr
d 2U ftr^ühlen; aber der figeutliclie Sieger ist nicht er, sondera
ishnu «i.M flF. Ein späteriT Zusatz (lasTK — istfo«) erzählt die Er-
iheinong des Vishnu in Gestalt eines Ebers. Der Asure Hirn-
aksha liefeii den Göttern eine grosse Schla<;ht (jsr.sa) und besiegt
Zweikample den auf seinem Airävata sitzenden Indra selbst
[»sfis); aber Vishnu in (k'stalt eines Ebers tiVdtet ihn und überträgt
So Herrschalt von neuem äm\ Itidra (i2r.»a); bei dieser Golegenheit
ifiehlt er ihmj nur die Froiiini+*n in seinen Hinnnel aufzunehmen,
id die Gottlosen nach ihrem Tode in die Hülle (Naraka)
wandern müssten. Ein anderer Aßure, Vajran&bha, ist in Folge
ijner Busse f(ir die Götter unbosieglich (ssfis); er fordert den
idra auf, ihn als überheiTn anzuerkennen. Da beauftragt Indra
Se (iilnse (hamsa), nach der Stadt des Vajranubha zu ziehen und
lort desson Tochter l^rablulvati Liehp. zu rradvunina einzuilfissen.
ie Söhne des Kjishna zieben als Schauspieh-r verkleidet an den
lof des VajranAbha, und dort vermühlt sich heimlich Prabhavati
it Pradyumnak. Nach einiger Zeit erneuert Vajrnnäbha seine
'ordemng (shso), wird aber in seiner eigenen Stadt von Pradyumna
getödtet. Demselben Pradyumna wird auch die Besiegung eines
ideren Asuren^ des Gambara, zugcschriebHU (uhju), doch nnterstüi/,t
dabei Indra, indem er ihm im kritischen Momente durr-h Nü-
eine Waffe des Vishnu zuschickt. — Ein Öeitenslück zur Ge-
lt« des Nahusba winl i47f. er/ilhlt. Im Kampfe mit den Asuren
ist der Sieg von der Hilfe eines Menschen, nämlich des R»ji, eines
Bruders des Nahusha , abhiliigig. Dieser hilft den Göttern , weil
diese ihm die Hf^rr.schalt anbieten, und vertilgt alle Däuava, welche
■m Indra entgangen waren. Nun wird Itaji König der Gotter,
ler der entthront*? Indra verführt die fünfhundert Silhne des-
ilben durch ein von Brihaspati zu diesem Zwecke veifasstes ketze-
hes Buch zum Atheismus ; die Folge ist di^r Tod der Söhne
des Vaters und die Wiedereinsetzung des Indra.
Mit Kpshijia, dem iucarnierten Vishnu, steht Indra nicht immer
freundschaftüchem Ein vernehmen. Als der junge Kfishna, wird
•n» er/ilhlt, noch unter den Hirten wobnte, br^reit^^ten diese beim
tritt«« der R«genzoit sich zu dem Feste des Indra vor; aber
überredete sie, an die Stelle dieses Festes ein dem Berge,
Fusse sie wohnten, dargebrachtes Opfer treten zu lassen.
334 HoUzmann^ Jndrti nach lUn VursUiUangta den MahdLhdrata,
Da zürnt« hidra über diese Veraachlüssigung tind suchte die NU
derlassmiy der Hirten mit Sturm iiml siebeutUgigem Hegen lieia
Aljer die Hii-t«n und ihre Herden fanden Schutz unter dem Ber
Govardhaua, welcher von Kpshria wie ein Dach in die Höh
gehoben wurde. Nach Verlauf der sieben Tage setzte Kyish
den Berg weder iin seine alte Stelle und der erstaunt«^ Ind
besuchte nun den Knshna, in welchem er alsbald den höchsteil
Uutt Vishiju erkannte und verehrte j97T. Nun erhielt KriÄhija vnu
Indra die Weihe als Herr der Kühewelt und den Namen (Jovinda
(•loüi), wogegen Krishiia versprach, dem Sohne des Indra. dem
Arjuna, in seinen Kämpleu beizustehen. Darauf ritt Indra
seinem Airavata wieder in den Himmel zurüek. Nun herrec
gutes Einvernelmieu zwischen ihnen; durch seinen Baiuneist
Viyvakarman läusst Indra die Stadt des Kpshna, Dväravati, so schSfl
ausstatten, dass sie ein zweites Ainaiavati war saai. Als der hoch-
niüthige Asure Nuraka die ÜhningG der Aditi geraubt bat, reit
Indra auf einem weissen Elephanten zu Kfishna {mh) »uid bitt
ibn, den Frevel zu rlicheu. Da tödtet Kpsbna den Naraka, besucht
den Indra in seinem Himmel {aa^u) und giebt die Uhrringe zurück
iJald darauf wünscht Kpshiia für eine seiner Frauen den Wunde
ItMuni Parijäta zu besitzen. Er schickt den Narada m den Himnit
dieser trifft {it\t\ ilie Götter bei einem fröiilichen Fest« verhuimna
und trägt die Bitte des Kpshna vor, welche aber von Indra 1
weg zui'ütkgemesen wird. Da raubt (74«4) Ki'iskna mit Gev
den Wunderbaum aus dem himmlischen Haine Nandana. Es kommt
siiuu Kampfe zwischen Indra luid Kfishija, der durch die Nac
I iDUiterbrochen und am folgendeu Tage fortgesetzt wird ; aber
Bitten ihrer Mutter Adiö {iix\«) vei-sühnen sich die beiden KiLmpfaj
Kn.shna niiiimt iwar den Wuuderbuum mit fort, bringt ihn al
nach Jaliresfrist wieder zurück 7711.
Andere gelegentliche Mittheilungen des Harivam^;» über Ind
sind folgende. Die Asurenmutter Diti soll einen Sohn gebä
welcher selbst den Indra an Stürke übertreffe (239); aber Int]
trifft die Diti schlafend und theüt den Fötus derselben in siel
Stücke, jedes dereelbeii wi*'d«>r in sieben, und so entstehen
neunundvierzig Windgötter oder Marut. Ein alter, bn eigentlich« _
Mahäbhiiratii nicht erwähn t^^r Mythus wii-d ismiü er/ilhlt: die Ik^
Hügtdten Borge werden von Iiidra im bestiimule Plätze festgesU«Ut_
und durch den Donnerkeil ihrer Flügel beraubt; nur der Mtdnä
behlllt die seineu. ((JeMügelte Berge werden genannt in V(
gleichungen, z. B. 7,fi«i&. 116«.» und in einem andern Gleicbnia
schneidet Indra mit seinem Donnerkeile den Bergen die Gipf«!
8,77«.) Wie Indra *m Pushkani büsst, zur Winterszeit in dits _
Wasser taucht mid die Fische in seinen Haaren wühlen l&ssl, Ist
isoaa erzUbll; wie er durch ilie Bilssm des Königs. Ku<;-iku gezwongen^
wird, als Sulm desselben, untttr dem Namen <iädhi, geboren
werden, iis"; wie er aus Eiforsucht das Pferdeopfer des K{ini|
H^lUaMun, Iinfia itHck dea VornttUuiigeH iU» MafidbMrata. 335
^wiamejajra stört. . indem er sich selbst in das Opfei^iferd ver-
prandelt, woniuf der züruigo Kfinig wiiusclit , diiss niemals mehr
[Sil Krieger ein soldies Opfer durltriugea solle, na«7. Uebrigerrs
ludnt im Harivurin;a immer e'm Solin des Ka(;ya]m. und d«'r
iditi . z. B, ii54y. i:!45t;. isyis, und es ist vereiu/.elte Ajischauvmg,
Ifelrhe ihn {;>{)*} sammt den übrigeu Aditya aus dem Angesichte
er äuojie eiitstandeu sein lllsst.
Namen des Indra.
Der Name Indra selbst wird von den indischen (Irammatikeni
bon einer ad hoc erfundenen Wurzel iud abgeleitet, welcher sie
lie Bedeutung „ht^nsiihen" beilegen, und von der sie iiugeben, sie
rerde weiter nicht flectiert. Andere, Ableitungen s. bei Bübtlingkn
V, Indra, Benfey, Glossar pag. 48, A. Holtzmann, deutsche My-
bulogie pag. 57. In den spUtereu fcjtüekeu ist der Name (,!akra
bufiger als der :dte Name Indra,; nach diesen beiden sind f,'ata-
atu, Vj\sava, Maghuvat und Faktn^äsana die beliebtest^in Hexeich-
a:en. 8eine Nann^n werden nirgends, wie die des Visbyu, l,liva,
kanda, Bürya, voLlst4iudig aufgezUldt, obwohl ein solches Stück in
em alten Epos ohne Zweifel nicht fehlte. Die vorkummendeu
Samen des Indra sind in alphabetischer Reihe: Acyuta, Adrilmn,
aararaja, Amai^avara, Amarendra, Anmref^-vara , Arihautfi, Asiua-
Asurärdana, Akhandala, Aditya, l^,;vani, Ulilka. KiritJn, Kau-
Jagatpati, Jagad1(;v;aia , Janadlnpa, Trida(;usardida. l'rida^^a-
eshtha, Trida<j4dhipa, Trida<;ädhii»ati, Ti'idaveiidni, Tridu<;eva, Tri-
Svegvara, Trilokaräja, Triloke(;;u, Trailokyanütha, Da^^at^^atäksba,
i^mtekshana, Danavughna, Danavnsüdaua, Devadeve<;-a, Uevapati,
E^evaräj, Devaraja, Devendra, Deve^a, Naguri, Nanvucighna, Namu-
Parjanya, Päka^^&sana , Purandara, runihüta, Balanä^;■a^a,
üdana, Balabhid, Balavntriigluia, Bulavntruiiisüdüna, Balavri-
Balasüdana, Balahan, Balabantn, libuvune^vara, Bbütaknt,
Maghavan, Manitpati, Marutmat, Mahendra, Lokatrayei^a, Loke4;va-
^vara, Vajradhara, Vajradhpk, Vajrapani, Vajrabhrit, Vajraliasta,
jrÄJrAyudlia, Vajrin, Varadu, Väsava, Vibudhadhipa, Vj-itranisüdana,
jTptraripu, Vptra(;atini, Vritrahan. Vritruhantri, (Jakra, lj'aci[)ati, l,-'a-
ahaya. (^'atakratu. (^atrusüdmia . i^'ambarahan , Öarvadeve^a. Sar-
Jokanamaskinta, Saha;>radri\;, Sahasranetra, Saliasraksiia, 8uraganar-
iiia. iSuriigaiiepvara, 8urapati, SurapuAgava, Suraräj, Suraräja, .Sura-
8h|hA, SurAdhipa, Swrarihan, Surondra, Sure9a, Sure^^varbi, Hari,
rimat, Harivähaua, Ilaribaya. Der Name Indra wird auch auf
dere Götter übertragen, so auf Sürya 3,u«. iw, auf Vishnu a.iauM.
nf <,'iva 13.7-iv«;. auf Skanda 3,uti4s« ja sogar auf Garuda l,i2&o.
336 Holtzmann, ftulra nach tlen Vor»ieUungen iU» Mahäbhärtüa,
% 12.
Schluss.
Zar Zeit der Ausbildung- d<is mdischen Heldengefiangee war
Indra unbeslntteu der höchste allftr Götter. Da man in dem Ge^
witter einen Kampf der göttlichen Wesen mit üiren Feinden sa
80 musste Indra, der Gott des Donners, als eigentlicher Vorkämpl
der Götter erscheinen, und lüs solcher gedacht, wurde er so nati
lieh zum Herrn und König der Götter erhohen, als auf Erden
jener kriegerischen Zeit die Begriffe Held und König gleic
he<it>nf4?nd waren. So wurde Indra zum himinüschen Vorbilde für
die irdischen Helden. Er war der ächte Gott der Kripger; il
riefen die kampffrohen Helden an, als sie, vom Industhale ao
brechend, die Ufer der öarasvatt und dann der Gax\g& eroberte
Die ganze Vorstellung von Indra dem Götterkönige, wie er bald
mit Tapferkeit bald mit treuloser List Reine Feinde besiegt, o^
iiials unterliegt, aber immer wieder sein Reich erobert, wie er
Frieden gllinzendcn Hof hält, von 8fingem und IJarden gepriea
und von einer Menge dienender Götter umringt, wie er die Gut
belohnt und die Schlechten bestraft, aber freilieh nur so lange ,
recht ist, als seine eigene Leiden-schaftlichkeit nicht mit in das Sf
kommt, wie er die Welt durebÄieht und selbst nach Allem siel
diese ganze Vorstellung von der llegierung des Indra ist
himmlische Gkegenliild zu einem patriarchalischen Königthum
Erden, und diese epiacho Auffassung des lndx*a ist rein antiirop
morphistisch, hat, sich ganz frei genuicht von Jen kosmogonisclb
Ideen, denen Indra allerdings ursprünglich sein D.isein verdaukt.
So lange die Heldenzeit dies indischen Volkes daueile, blieb
lodra, als Gott der Schlachten und dps Heldenthums, auch dpr
Gott der Götter und der Herr des Himmels. Wie aber der B^h
ginn der gerauschvollen Kriegoqieriode ihn, den Heldengott. wd^|
über Agni und Varni.ia emjiorgehuben hatte, so sank auch sein
Ansehen wieder mit dem Aufhören der Heldenzeit vor der stillen
Grösse des beschaulichen Erahuian. Sobald Ruhe eingetreten war
und die Priester den Von-ang vor den Kr>nigen anzustreben
gunuen hatten, sank mit dem Ansehen des Kriegerstandes au
das des Kriegsgottes, an dessen Persönlichkeit die jetzt in
Vordergrund des geistigen Lebens tretenden Ideen von Ent
imd Vertiefung, von der geheimnissvollen Zaubennacht des Oi)!(
der Andacht und der Busse nicht anzuknüpfen vermochten.
Kraft der richtig angewandten Opferformel vermag auch er
zu widerstehen, und die Sünde kann ihn sogai* zeitweilig
Throne stürzen; mit welcher Lehre zugleich den irdischen Koni
ein Wink zur Behensigxmg gegel»en war. So wurden die alt
Legtjndeu von Indra in etiiiscbcm Sinne umgedeut.ot. Dabei konn
er nur verlieren. Zunüchst war es Brahman, der ihn in d<»n"
Hintergrund rückte. Dieser, ab HeiT des Schicksals t
ffoUinmnrtf Intlra nach den VorxUllnngen tles MahölhGrata. 337
wnrdB zani ersten und erhabensten GoIIp: aVjpr wr ^mfl" spllist
nicht, thätiji nin und dunli soiiie stille Miijestüi wurde die Wirk-
samkeit des Iiidra in'eht Ijfdeuifnd ^rpsehinUlert. Wiibl holt er sich
in allen Nöthen Kath Ij^i Ilrahman, der die Züknutt kennt und
stets einen Aujiwe^' nucli/.uweisen bereit ist; aber die Ausf'ühning
ist immer noch vor Allen Sache des Tndra.
Viel starker ist die Einbusse, welche die piintheisiische Auf-
ttng des nrahmaii in der nun folgenden Zeit für Indni lierLei-
' ffihrte. Die alten Wundeirraählungen ersL-hienen der rationalisti-
solien Aufklilrun',' abgr^sibniaekt und wurden gestrichen; die alten
üiitter waren mir ncteh vumlx^rgehende Erseheinunf^sfornien des
anendlichen All; das eigentlich ullniiluhtige Element ist nicht die
Gottheit, sondern die Energie des menschlichen Willens. Wir
sehen den Götterkonig in unaufhörlicher Angst vor Feinden , die
ihn, nicht mehr wie die alten Asui'en mit dem Schwerte, sondern
durch die übernutürliche Kraft ihrer Busse von seinem Himmel zu
stür/en streben: daher er die Asketen nach Kriltten stöii. Ist
so seine ;dte Hen'lichkeit sch<jn sehr verkümmert, so lässt ihm
die folgende Zeit nur noch einen ßest derselben. Um dem Bud-
dhismus Widerstand leisten 7U kiinnen, wird das wmiderbaro
Element wieder, freilich in neuer und jetzt wirklich abgeschmackter
Form, in die Poesie eingelassen und die Volksgütter (^'iva und
V'ishnu vollslümlig in das l'aniheon der Brahmanen aufgenonunen.
Auf diese werden nun die Thaten des Indra üheiiragen , soweit
sich das Gediichtiiiss an sie noch erhalten bat. Dem gestürzten
Gölte bleibt nur noch die Vorsteherschaft über das Paradies ^svarga)
und die niederen Uöiter in entschiedenster Abhängigkeit von Vifihnu
oder von (,'ivft. In dieser unwüi'digen Stelliuig ini dienenden Ge-
folge eines undeni Gottes treffen wir den alten Asuienkllmpfer in
der jetzigen Gestidt des Mahilbhurat^ an, welche ganz im visehnui-
tischen. stellenweise *;,ivaitischen Sinne abgefasst ist.
Verielchnit)8 der eitirten Htelleii iiaeh der Ausgabe von
Calcntt« Ulli Angabe der ent8|irechetjden Htellen in der
Ausgabe von Bombay.
Erstes
Buch.
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Zweites Buch.
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= 74.7
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7,20
Drittes Buch.
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13224
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190 =
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15600
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47.1
10418
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125,23
13217
193,7
15929
^ 276.1 1
^^f HoUznumn,
intlra nach tlm
Vorstellungen tiex Mahdhhdrnta. 339 ^M
^Bl59S9
27C.JI
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-- 289,31
16605 =- 292,4
17201 — 310,24 ^H
^■icsdo ^
286.»
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— 290.13
10922 — »00.4
17460 ^ 315.13 ^M
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288,3
10.048
^ 291,18
17177 -- 3O0,ä,'>
17464 == 315,17 ^M
^Hmim «^
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1C570
=- 291,40
17196 - .110,11»
^H
Viertes B u i* li.
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H 931
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2368 — 72,S! ^|
^1 1761
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a280 =r 70,30
es Buch.
23G9 = 72^ ^H
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9.1
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3557 ^ 99,11 ^M
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9.7
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= 13.»
1.^78 ^ 424
3574 ^ 100,8 ^M
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9,M
418
^ 13,18
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3645 ^ 1044 ^H
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9.M
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= 13,19
1Ö(h; ^ 47,10
3667 ^ 10444 ^^H
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1888 ^ 48,Hi
3672 ^ 10449 ^^^1
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H 293 ^
104
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1923 =^ 49,7
3767 =^ 108,7 ^M
H 8»7 =
10.7
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=- 16,11
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H 3^* ^
10.J5
497
^ 16.14
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3808 — 110,R ^M
^ 320 --
1049
602
= 16,18
22S4 = .56.11
3826 = 111,0 ^M
, 322 «
U).ni
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-- 16,19
2229 ^ 5ö.u;
4054 = 121,7 ^1
^H 330 =
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516
=-- 16,M
2351 -- 59.2i
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^m 335 =-
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^1 341 ^
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4424 ^ 131,7 ^1
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=- 29.1«
3277 = 91,41
535U ^ 158,1 ^1
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12,C
838
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3553 = 99,7
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H 874 «
12,7
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GS Buch.
J
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3305 ^ 7749
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4549 ^ IOO40 ^M
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17,»
2588
^ 59,80
3903 ^ 88,17
4583 -- 101,59 ^^M
1687 ^
43,10
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1038
— 23,91
1302 ^ yil.l
3475 ^ 94,r.o ^1
408 ^
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-- 2040
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3477 -^ 94,08 ^1
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1125
-= 254»
2172 = 55.3B
5886 ^ 1423 ^M
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= 2647
2277 =^ 62,C
8171 ^ 179.57 ^H
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2S,iS«
1202
= 274
3457 ^ 94.49
9576 ^ 202,85 ^H
AchtPs 11 u eil.
^H
104 «
&.t&
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= 20.9
1429 = 3349
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516 «
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1427
= 33,87
Nennt
14.'tC ^- 33,46
OS Buch.
^
2433 —
43;»
•2748
^ 4741
2791 -= 48,:i0
2833 = 49,4 ^M
«50« -^
45^
27 Gl»
^ 48.1
2792 ^ 48.11
3011 = 53,4 ^H
SC62 =
40.44
JJ7CÖ
— 48,f>
2831 = 49.1
^^^^^^1
340 HoUmann, Indra nach dm Vorstellungen de» MahäbhdnUa.
Zehntes Buch.
596 = 12^ 766 = 17,7
Elftes Buch.
59 = 2,U 61 = 2,16 213 = 8.21
Zwölftes Buch.
733
25,»
136 =
53
3613 =
98,1
8023 = 2223
10160
=
2823
139 =
5,11
3655 =
98,44
8060 = 2233
10151
=
2823
306 =
IM
3660 =
9849
8069 = 223,12
10152
=
282,10
308 =
IM
3661 =
98,60
8070 = 223,18
10280
s=
2843
615 =
21,1
4495 =
122,M
8142 = 22435
10411
=
284,137
910 =
29,18
4568 =
124,80
8181 = 22533
12712
==
335,17
912 =
29,80
4576 =
124,88
8187 = 226,1
12943
=
339,79
1112 =
31,85
5382 =
141,64
8217 = 2273
13158
=
34130
1121 =
31,34
6186 =
166,67
8223 = 227,18
13211
=:=
34235
1720 =
49,6
6442 =
173,1S
8351 = 228,19
13213
r=
34238
2399 =-
64,14
6693 =
180,4
10104 = 281,7
13217
=
342,58
2432 ---^
65,16
6696 =
180,7
10118 == 28131
13768
<=
3533
3183 =
84,1
7553 =
20736
10129 = 28138
Dreizehntes Buch.
32 =
1,33
695 <=
14.106
2285 = 4038
5976
«s
1253
55 ==
1,55
873 =
14,880
2308 = 413
6005
e=
126,1
263 ==
5,1
876 =
14384
2327 = 4130
7093
=
151,15
274 =
5,18
986 =
14,392
2343 = 4136
7218
=
1543
537 =
12,10
1052 =
16,15
3153 = 6231
7265
t=z
156,1
555 =
12,28
1218 =
17,104
3154 = 6233
7280
=r-.
156,16
559 =
12JJ2
1872 =
27,7
3546 = 723
7292
=^
1573
566 =
12,39
2165 =
36.1
3884 = 83,6
7294
e±^
1573
567 =
12,40
2183 =-
36,19
3885 = 83,7
7306
:^^
157,li>
591 =-
14,4
2264 =
40.18
4459 = 93,63
7323
=^
15733
664 =
14,74
2265 =
40,19
4549 = 943
7483
T=r-.
I6I36
694 =
14,105
2275 =
40,89
4843 = 102,1
7496
=
I6I39
Vierzehntes Buch.
98 =
5,7
256 =
10,1
1176 = 43,7
2820
c=
91,11
219 =
9,1
298 =-
11,6
1576 = 54,14
2822
»
91,13
249 ^
9,31
311 =
11,19
1584 = 5432
2849
=r
92.4
254 =
9,36
313 ^
Sie
11,80
»bzehi
73
1721 = 58,31
ntes Buch.
-- 3,1
Achtzehntes Buch.
90 -- 3,10
'641
üeher muhammcdanische Polemik gegen Ahl al-kitäb ').
Vim
IfD. GaldKÜier.
Die Geistesritrhtung der A ruber ist von eminent polemischer
Nftiiir, niid ihre Litflraiur hietet auch dio tveud Hpipgelung dieser
geistigen Tendenz. Es gieht wohl kaum noch eine Literatur, in
der soviel Kleinliches in polen»ist'her Form iib^'eh.tntlelt wird, wie
in d^r HniV)is«.-hen. Um vun dt-n Wettslroiten xwiKdir'n den vpr-
«chiedenrn Stjlmmen luid St<inim«'sgrui<peri. w»d<ln' eine l»edeuU*nde
pnptische und prosnischf mafiMih-Litt^ratur hervnr^jehracht halien,
iinr nicht zu sprechen, orinineni wir bloss nn Hehriften, in welchen
Tag und Nacht, Feder und Sehwert, Kairo und Diimüskus, oder
Ae^^v-ptf-n und SjTien, AHf und BX n. s. w. poleniisirond und ffe^en
einander mit Arj,nimeiiteri kämpfend litHrarJsch vorgeführt werden.
Es ist selbst verstiUuUich, dasjj auf rfili^ösem (icbiete der a^'ffrptisive
Chamkt^ir der islamischen Kelij^ioii die Geltendmachung dieser Lieb*
linjfsneißiui^ nur befördero konnte. Man piillhii dies unter ihnen
im täglichen Verkehre. Man kann sehr lanj^e Zeit in intimem
Verkehre mit einem Syrer oder Aegypter gelebt haben, ohne von
I ihm um den Namen hefn\^ worden zu sein. Die Fraj^e: ismak
■ ij'i kommt nicht so sclmell an Einen heran als die ihm viel in-
' U^ivssuntere : wedhebek cj'i oäer faß /atak ^j? vvortiluT er jjenauestens
I orientirt sein will. Ist die tAii*!'' des neuen Freiuides nicht seine
•»ijrene. so wird der Grundton seiner Conversafion wahrscheinlicher-
wei^e ein religiös polemischer sein und bis zum Ucberdniss ein
I solcher bleiben, es se' denn, dass ihn die UnzuUlngUchkeit .seiner
Fertigkeit im gidaVl odei mu^ädalä, zw'mgt mit (Jitining von Konvn
^ 29, 46 den FUiss <h"r Conversntion in ein anderes Hett /.u leiten.
Neigung des Arabers , sowohl des muhammedtuiischen als
1> AiwAiiIam von: „Polemische und apologetische Literatur in ai'obiecher
Sprache zicischen Muslimen , Chrigten und Juden, nebH Anhängen v«r-
UHmdlen InhalUs. Mit Benutztmf) handschrtftlicher (Quellen von M.
wchneider^'^ . (Abhoudlungou für liio Kiindo dos Morgculaiidos VI. Bd
iS.) 1877.
342 Ouldzihery über muhammetUinuche Polemik /fegen Ahl al-kitäb.
uuch des christlichen . ist mit dem Islam eine allgemein umhn
inedanische Eigens<;hai"t geworden, und so weit es Moliammeda
giebt, wii'd das gidal mit Lust und Lihbe betrieben, und diu» Me
oder Weniger der LoidRnschat'tli<rhk*iit, mit welcher die Diseussii
geübt wird, wird von dem Gradr des Fanatismus, wnlchor d«
beljoti'euden Volke «igen ist. bostiinmt»
Es ist sehr natürlich, dass» dieses t^3rmptoui des alltäglic
Verkehres in finer reich^^i |iolf«iiiisLln.'ii Literatur seinen Ausd
finden musstf. Hr. Steinsehni'ider hat der oriontuliscben Lit<?ratll
Wissenschaft den bedeutenden Dienst ei-wiesen , zuerst ein vo
ständiges Inventur alles defjsen augzuarbeiten , was an literarisch
Polemik zwischen Muhamniedanem und Ahl al-kitTd) uachweisll
ist, und sich seiner wahrlith nieht leichten Aufgabe mit der
wissenhaftigkeil und Akribie entledigt-, die wir au seinen litemti
geschichtlirlien Arbeiten i^ewohnt sind. Das mbricirte Werk
divs »noniuii prematur in annuni" in reichem Masse erfahren,
ist die Frucht mehr lUs dreissigjiihrigen Sammeins und Feüenii^
tind wenn auch „eine Zusannnenstellmig wie die gegenwilrtige nm*
vom Buchbinder abgeschlossen wird*, wie der Verf. (S. X) bemer
so können wii^ uns aufrichtig freuen . endlich eine monogi*ajihij><3
Basis zu besitzen, auf welcher das Studium dieses nicht
wichtigen Zweiges der islamischen Literatur sich weiter atifbfiq
kann. Das Buch führt sich als eineti ,bibliogi'aphischen VerbU«
ein. Es konnten daher nur Bücher und Tractat.e in ßetnicht
ÄOgen werden, deren Thema die confeBsionelle mugadal» ist,
wohl wir den Spuren der letzteren auch luidei-weitig begeg
können, wo die polemische Tendenz der Darstellung eine eigca-
thümliche Filrbung verleiht. An Volksbüchern und Oescliicfc
erzüidmigen können wir die« mannigfach ei*fahi*en. Öo Mfird /..
in dem Kissat 'Antar dem heidnischen Helden ziemlich hiiuÜg
humraedanische Polemik gegen Christliches ') in den Mund gel«
wenn der Veritvsser hieiTsu durch die Begegnung des Helden
Christen Anlass findet, ebenso wie er auch die arabische Exclusin
zur (leltung kommen lilsst , so oft sein Held mit 'Agam io's
sprach vei"wickelt wird. Der Redactor des AntaiTonnms, der
als nl-Asma*i einiÜhrt und angiebt , dass er ein Alter von
Jalircn erreichte, davon 4U0 bi der gahilijja *), getlült sich üh
haupt in Anuciirunbmen der krassesten All und tässt nicht bell
1) IHu Bcucnmuug 'jkjJ^JuJt i-lA Jv^i fUr Cliriatou venrliutit it<
(Kb^iul 'Aiitar, Kiäroer Atug. X p, v1 Z. ö v. vl). lo
Ich «ännul for Juden die Uouoiuiung s;>»^M«wt Jj^t .
if 'AuUr VI p. irA . Ich inMchv «uf doü pnnsoii I'hv-.io , wulcha
hbUiriiL-li bemrrkeiuworth i»t, uufmirksum IHo kuUiir- und Ul<
üeliMidluiig do(» tnorkwürdigfou VoUubuclic» würo viuo vontietutUek« Artnit '
Ootämher, über iMthammedttnMche Polemik gegen Ahl al-küäb. 343
seinen heidnischen Kecken wio »>inen nuihanuiiedanischeu Theologen
redt'ii '). — Ebenso kuim auch im rspiidowäkidl nndmuiriiedanisfhe
Tolemik gegen Christliches j^el'uiiden werdciK Ich crwilhne dies
hctreftend die Er/übhmp der HejL,'e)t(niuig der A)j;ifcsandtcü Mu-
hummeds mit den griechischen Geistlichen und die Schilderung
des heiligen vVktes, der von diesen celehrirt wird, wo namentlich
die Bemerkungen der Araber und ihre Controverse mit den (xcist-
üchen zu den intercsHimtesten Stücken muhaminedimischer Pulemik
gerechnet werden müssen *),
Die üterarLsche l'oh'mik der Muhammedaner gegen die ,Schrift-
hesitüer^ ist so ult wie der Islüm imJ reicht bis in die allerjiingste
Zeit hinunter. Während meines Aut'enihaltes In der umaj-
judischen Chalifenstiidt übte eine enoiine Zugki-aft auf das Lese-
pablikmn das arabisch gesckriehom pnlfini^chc Wwk oii> \^\
von dem indischen Muhaituuedtmer Seich Rtil;imat vVlluh gegen die
uÄÄ» .'^jii^ betitelte Missions- und Coutrovers-Schril^ eines eng-
lischen l*r<'digeris des Evangeliums, welclTer mit den (Jesi*hül/.pn
cliribt lieber Theulogie die Bollwerke des Lsläm erschülteni wollte ^K
In der umhammedanischen Replik werden aus der alten [udemiisclion
Rüstkammer alle jene Aj'gumente von Hchriltiiilschung. muham-
I medanischen J3il>elstellen et<?. hen'orgehoH, welche nu^hrore Ge-
nerationen hindurch von Seiten niuhaumiedjuiischer 'nieologen fjurg-
[ fjdtig gesanuuelt waren. Freilich konnten dies(( («ogenbeweise durch
I den irulischen Muhnmmedaner unseres gegenwUrtigen -Tahr/.ebntes
I gründlicher und. namentlich was die Bihcldaten betriffi. auf Grund
iuoch sicherer Information geführt werden, als es »ui- Zeit der,
I wenn auch nicht geradiv-u schlecht, aber immer noch mangelhaft
I infomiirt.en Ihn Hazm, al-iSinhiigi, Ihn Kaj[jim u, A. geschehen konnte.
1 Pie politischen Ereigniss«' der letzten zwei Jahre, und die Stellung,
[in welche dieselben den Islam 'zum Christenthum versetzten, ho-
[gibistigten die Verbreitung *lii'S«'.s alb'rjüngsten Froducte.s der |io-
I jemischen Literatur der üubaniniedaner, tmd wir slannen nicht,
I Wenn wir vernehmen, dass die jugendliche Energie, welche die
JBcheintodte Gewalt dos Isl?im wieder entfaltet, der Verbreitung
Idiesor polemischen Litemtoi- Voi-scbub leistet. Die lürki.sche
r iJihliogruphie des letztvergangeuen .labres verzeichnet denn auch «üne
I türkische Uebersetzmig des I/hur al-hakk, welche Mcvluna Eujner
^ehiiii Efeudi, Vorsitzender des Diwani Temjiz für Hosnien unter
1) Fa ist liomorkoiuovurth, diu» nudi dk« MiCjüIaka cU-s AuUr in dur Kis^ä.
wo üiuscllra .Will p. f. AiiffPlTihrt ist, m mnliummcdiinifteliuui Siiiiio Intor-
polAÜiiUcu crlVthroii li»l, 1»(»iiU(lMrs die Ictxtvii Vvrnu.
3f KutftI» Al-ShÄm od. N. Leu» iCiilcutti» I8.'>fl, Hittl Ind ) l p 1, ff
3> t Udo ». Statnbul ItSi. Abmod Kfoiidi Färiü »cliriob ein takris (
344 GoldzUicTy über muhammcdaniacha Potetnik gegen Ahl al-känb.
Aniorisation des oitoraiinischen Uiaemt'htsininist^riums anfprligte '
Dieses türkische Druckwerk ist wohl dio jünj^sto'-') Aeussfmng
theologfischon Polemik d*ir Muhanimedaner gegen Ahl ul-kiliib. Ih
AntÜnge gehen, wie oben gesagt, in die äiti?8te Zfnt des I.slam
zurück; dnnn das iUtesti^ Buch muhiuiikmedjmigchor Polemik ges
die S«'hrittbesit/,er ist unstreitig ä*-f Koran seihst. Aus ihm wijl
das hauptsilchlichste polemische Moment, aui" welches wir auch
diesem Aufsat'/e das Hauptgewicht zu legen gedenken: die
jächuldigimg niimlii-h, die .Scliriilhesitzi'r hatten »üe in ihren Hund
befindlichen OÜenbaningshüeher verilndeit luid gefillseht (_äj_25j
j^uJtj, JuJuj)^ abgeleitet. Die Hnuptstellen, welche vnn spStcr
Polemikern dieshezüglieh angeführt zu werden pflegen, sind: 3,1
3, Tsr, 4, 4«, 5, Tf.. xr,. :>2.
Der locus classicus der Traditiousliteratur ist wohl al-Bach3
Kitäh al-.-iah&dilt Nr. 29 *), wo vnn Ihn 'Abbäs der Ausspr
iradirt wird: ,0 Gemeinde der ReihtgUiubigen ! Wie könnt
die Schriftbesitzer befragen, da doch euer Bueh. dtus Allah seine
Pr«j|)heten otleubarte, die besten Nachrichten von Gott bringt,
leset e.s unvertlllscht , und (»otl hat Euch ja benachrichtigt,
die Öchrittbesitzer dasjenige verändeiten , was Gott geschrieb
und da.s Buch mit ihren Hilnden vedÜlschteu und sprachen:
ist von Gott, damit sie dal'üi- geringfügigen Preis ei"würben. V^
biotot Euch denn nicht dasjenige, wa.s Ihr an Wissensehail erhalt
ha))et, jene Leute zu betragen? Bei Gott! Niemals haben
gesehen , dass einer von ihnen Euch «ach dem befragt hatte,
Euch geoffenijart ward,"
Während in dieser Traditionsstelle die Anklage auf Öclw
fälschung apodiktisch hingestellt wird, tritt dieselbe in ander
Stelleo noch in skeptischer Fassung auf. und es verleiht «ler 8«
d«5S fanatischen Polemikei-s Abu Mubammad ihn I;{a/jn nicht viiU
Gewicht, dass er in dieselbe den Schwerpunkt seiner Argumentati
vorlogt; nsSmIich die Tradition Abu Hurajra's : ,T>ie »Schriftbewt
pflegten das TaurAt in hebrili.scher iSprach»* zu lesen und
Leuten des Islam arahisoh zu interpretiren. Da sprach der Proph
Gebet den Schriftbesitzem weder recht noch aber straft*!
Lügen, sondern sprechet: Wir glauben an Denjenigen, der
1) Bflin'* bilili()irrM|il»i-si-ht'r Atiswuis, JuuriiMl iisitilUjiio 1877. I p 1X0 upJ
ErwÄhnoiLswerth in diesor Itiiiiik-tit ist nwli ilris ilort ntiKupulieiiu \Vork Ifc
i-liHkiket von 'Ali Ilfljilikr W^. Mitglied (ie» IHtrnii* der Zolle, wo titslorfäi
l)«toii iihcr (lio kHlUiriiistorlscIio Prfivnlenx der mtihMinnicdftiiiM'liou Vdlki«r i
Über den clirlstlirlum /.us*»ninc»jr«)stpllt MrMl
2) Obi|;cs wurde Ke»ciiriohmi im Jnli 1877
^) «d. Krulil II p. IIP. Ks knun hiik dumimcli wuudoru. wctim «Hr
li»Tnmoiliiiii»fla*n Oririirr dor T«b»lil-A«i»vhul«li|ru»i{r i» uutcnt sieb »uf dl«
dititiu dv» Ibii AbtiA» bcriituii.
4) lü-Buchiiri Kititli tafNir nl-Kui-aa. iiMmkuru tir li «-d Krohl tll )• 11
GoUUeihery Über muhammedanüsche Polentik g&fen /ihl eU-liüdb. 345
und Euch geofffcuhart hiil .; unser GotL und Euer Gutt ist (lp.i-S4»lbe* ;
I feiner: Lv^ *J ^Ijjj ^jL*u ^a^ v^*^ '^'^ '^^ ^' ^^j r"*"^ e)^
Rabhine bnichte dem 'Oninv ein Buch und sagto : hit'r ist die
Thoru, also lest sie. 'Omar antvroHote: weiui du weiabi. dass es
die ist, welche Gott dem Moses oflenbart hat , so werde ich sie
und Nacht lesen.*
In einer Tradition, Wfdilut der Histmikiü- Ihn (Jlialdriii citirt.
isl das Verhilltni-ss des 'Omar zur Taurat-Literutur ündi-r^. dar-
Sesl«Ut. Der l*ropht't !>ali iiilmlich (Mninui ein Tauriltldult in
'Omars Hllnden und war unendliih erzürnt ilariiber und vtiliol
dem si>äteren Clialifen die Leutüre dieser 8ebvift -).
Bei dieser Auffas.sung der muhanunodanischen Tniditiun ktnntnt
die auf derselben fiissende spiltere Litorütur in die Lii^'i". in Be/uji
auf Ahl al-kitab luid ihre Schrillen zwei Epuehen zu untor«eheiden:
(1) die Zeit vor der FiÜsehmnp der Sclu-iften und (2) die nach jje-
schehener FUlsehnnj^ derselben. Su tindeu wir /,. B. bei dem nuis-
limischen S<J«it8rechtslehrer Mawerdi iLö^ .^aJt^ iLx>j»^t j J*^j ^j^
\ tA^\..'i \^ 3). :liu-li Citate :ins den im;.(eblich ^.jetalsehten Sehrillen
werden hilufig mit der ausdiiickliehen Vorbenu'rkmi<? versehen. da.ss
dieselben dem uuvert^tUsehten Te.vt ontuoimnen seien : so was der
jüdische Convertit Abu Mälik vyni .luden.stanime luirejza bei daküi
IV oir*. 1 betreffs der HeiligkeÜ Jeiais;dem!s siij?t *)• Afhnlieh mv^i
Farl^ad, dem wir auch sonst als Gewähi-smami für Citate aus Tauräi
begegnen"): jJsl_:l^I ^^S-JL/i ^ J^v-Jü' ^ ^^\ äl^yJt ^^ oLS
I( KHAIi til'Mtlul (wir cUirc-u immer tiiioli der Lu'ulcnur Hwlir Warnrr
nr 480) Toi. 87 r lii der TrHiÜtiüii linden wir aucli diu cegcii .ludL-it crhoboae
Henehaldiipi»):. d*»» sio Bibolsti4!en . wolchp si« nietit gopaduan fiihehcn. vcr-
hciinlichon wollen. S<t wird t. h. er/SliU, dnss sie don Vors, weU-hor i^ogen
Ehotirnobcr 8toiiii(niuli!>t!>tnil'L> vcrhiini^t (j«*^^^' iul) vur dum rruphutcu vorlieim-
licb«n »iillluii tHt-Huclmri ud. Kadil 111 t> Hv) .
1) Hn>U»c<>inrju» ifNyl td Kxtr • XVII [y. t**AV .
3l OwwtitutiuiiBa |Hditi4-Mu od. Kn(i<L<r [>. ff/v .
1,1 Im Mu-^«m i»14mldÄii *iud vdir vlolu TiiiiratcitMto tu IhhUmi, wmohl be-
ndotv ll I». vVi ft. 11 I». vif, <4 ij n m I iik Hiiih üMi2 (irundloäc z. B
ibid. p. aII, t>.
ö> Zwei TmirÄUtollL'U cUlrt er hv\ Al-Miumwi KiUd al kawwkib nl-dnrr^yA
n UrA^m Al-sAdMl nl *ölUJn icod Rof. iir 111) f««l «Ir \di^\ »'^^^ j. ^^
OjUi o^ ^S>1^\ ^^c L_;i.^Li ^Ä^ J»-.Jl» _-^>J! o^ u^^
346 GoUlziher^ über muhainnwtUsnütche Pol&nUk gegen Ahl al'kUäb,
Die tmilminnu'dMiiiselje I'olmnik g«gen Ahl ul-kitab beli-iflil
wohl ihr«' Sitten und f JohdUiche , als auch (und dies besonde
bezüglich dor Christ f^n) ihre dugiihitisclHoi Aiischnniingon. bcsoade
über ihre Ueligion5Scbnft<Mi. Was den crslcn Punkt betj-ifft^ so i^
nach der iii der t»rst*'ii Z<nt MuIihihukmIs beliebten AkkuiniiMdatia
niunentlitdi an jüdische KeligionsbrRuehe. in seiner spiltertin Periode
die Desavouinuig dieser versuckteu Auliassung, und die L'iudeutii
der saaetioiiirten Anpassungsmoraeute gefolgt. Dies vrurde so wfl
getiiebon. dass bei Feststellung eines völlig gleichgültigen Gebramh
darauf Rüeksicht genonunen wurde, ol) sieh derselbe nicht auch
Al)l al-kitab vorhndet , mu den Letzteren, so weit nur möglia
unäliidieh zu sein. In Hllerer Zeit wird die Sitte des Adan fe^
gesetzt, uin — wt.<> auwdrüeklich inotivirt wird — nicht wie Christ
und Juden venuittelst naküs und buk ziuu Gebet zu rul'en ^), m
in etwivs spilterer Zeit wird das Lesen des Korans zur Nachmitt
zeit getiidelt. weil die Juden ihre Schriften zur selben Zeil
studiren pflegten ^). Was die dogmatische Polemik betriflFl,
entwickelt sich in den theolugiscljen Kreisen d^r Muhanuneda
die Streitfii*ge. ob Ahl al-kitab überhaupt Gott erkennen könnelj
din MajoritiU der 'ulanu'i ent.seheidet die Präge — wie ims al-Nawatj
burichtot — negativ, und diese Streitfruge mit ihrer uegntiven £i]
Scheidung ditmg, wie uns in derselben Quelle berichtet wii*d,
Nurdafrika über die gelehrten Ki'eise hinaus ins Laienpubliki:
welches sich mit derselben l>e.schäi*tigt.e '*).
Anderer-seitb ihilss aber zugestiüideii werden, dass die alt«
muliamtnedanisehe Liteniitnr trotz dieser pob'niischen Grundfnrll
der Ahl al-kttab und ihrer Sitten zuweilen billigend, yw rühuie
gedenkt. Der ehristlirlio n'ihib ist ilir stets eine recht sympatbis
Gestalt, und die naclmmhamuiedimisch« Literatoi* hat die wol[
wollende BrwRlmung des christlitJien Einsiedlei-s und seine» t\x
*iULJl v«^. ^U4^ v^3 ^Ul v^. iö»-U. ^>il. 5^^
ü >
Ä^hAxa^ »J <w^uo! ^j»^» 2t„wL-jJ LiJLi wM^J xJ 'u:aJUaXi LJLc ^^f^ii
^M. LX^ UJLXS u«läJL) lJ>1jC^, Diu lotztum Stiillo wird liiiiifig «u« i1«
Tniuil cllbi., so ii A hei Ibu Ml'linttd cod. Uuf. nr. 16 fo\ fi v «tu T«biikAt nl-MibQ
ll Wt>M ciuu Kumhibcouz an ilun Aihtaprnrh T)1S1 3^tl$n ^I? Bahyl T«l
NodÄrim fol 64 h
2^ AI-ZMinjteh^ttri IlAhi' ul-tihnir TAiiaXu;;» llachr tlur Wioiicr UurtiihlSi
N F. nr. «:» 1<.I 127V
3> V|fl Frnükcl-firUt/ MoiiHtaschr t Citfdchiditu d. JudwnÜi. 1871 p^ i
4) AJ-NawHwi KUtth jü-udkAr leod. Uuf iir. 268) fol. 67 r.
5) tVnnTnuiitar m Mtislim's Tniditiunssuminluiig (Atu^ftbu von Kain») 1 p
OoUiäher, Über rnukaimnefianüche Polentik gegen Ahl al-kUdb. 347
vielen schönen Vergleiclmngim bi'nuty.leti [i;iiiipclifin.s von dor vor-
niuhaumi edimischen Poesie überkoiiiiitoii, und es rnofhte hirnhei noch
die Vorstellung richtiinf^^rrobend wirken, diiss uiiU'r des Propheten
Lehrern so m«uiche nild)än Lfeminnt werden; ebenso wie eine ähn-
liche Erinnenmg die Ursache davon sein mochte, das« die jüdischen
ulibär (sin^'. hubr = "'a") ') nütunter rühmlicher Erwllhntm^»' ge-
würdigt werden. Ziuneist beziehen sich derartige Angaben aiit' die
bibÜHchG Zeit : so giebt es eine ganze Masse von Erzählungen, die
unter dem Titel: oULoi--.Ü^l in der niuhiiumiedamschen Literatur
.. ., j
vorkommen, voller Verehrung und Bevranderang liir dio isrsieliÜsuhe
Vergjmgenheit. Von den iihliär d*'r Juden wird anderwilits ge-
nihnit, dass sie aus Denmih und aus Fun ht, ihr Auge stolz gen
Himmel erhel>en zu können, nie ohne 8tah gingen -). Aber auch
in Betretf der imter den Arabern lebenden Juden vorscheuchten
Eriunerungen wie die ivn Samau'al ihn ^Adijja die durch den Zu-
1) Eft giobt im Arnbbehou dorn ItcliniUcbcn ontloliuto Worto, wvlchv ur-
»prQngUcb nur «uf «1»» boirofloudo Jiidiscbo tuigowoiulot wurden, im »it*t«ron
iipnu'bi;ebrnufbü aber mieb aur Aussog Udiscbus Hu&^cdübnt wcrdou. So z. B.
JU» mid xX^^ ('^5??' '^f^'t')- Kratort*» Wort, ftnlUugUth uur vun bobr
BächuTD ßtibraudit, wird »pütor oiu soltviicr, »bur nllordlags gobräiichlichor Aua^
«Iruek t&T \mJuS\ luUturu» (a. Gbur dun ültoi-uu CTubriuab Durcidwurg, Jottritnl
■ftUl 1861$ II |i. SH'J.) wur wj »olir du Hpfcr *\vi> ttchraJikcitloMm cLmü! , A<\ss
vciu iluu ueuoii lUrki»i-huii ItusutabUrlicru ju uiii Tbvil mit xL>^ üburticbriübuii
i»l Atihnlicb urgin^ e» mu'li doiii Wt>rto -*>• , Urv(irrniglit'h wird diosus Wort
hloM Von j(idt5cbc>u fJoIohrtou und Proinmvii eebrtuiclit und «Wtir bofoiU dpr
IdbliMihoa 25oit «KoJlcöl p. 11t; Klj?»» *AiiLir «d. Kniro I p. !a); micb jüdisdio
Priwlor worden «Ia»-! (j^onaiuit. l>io Uo>)«rsotxor dor LXX worduii itbwucliadiid
^ ^^ {yrp) und ttts .L»-t bcKuiebnol <AI-SiubH)ri Uuct» II c 10; 11>ii
Ki^i*'!* iü-Gnux\yft tLulduDor Ild^c-brl lul 141 r Ahinud Füri-s id-.Sidjtik iiunnt
tu »duur cunipiisvbvri Kt^ioijbcrscbrcibuug p \\\ H den Luviiicus .Lj->' ji Ju» ,
IHo Pok'inikur nonncli dio Ikbblner dos Tnlmudü (thtiür. Am all(;cmvitutuD
eil Muhammodi» xtrit{t©uö*»i*cbe !<chriri(fclcbrton su, und Ibn 'AbhAs wird
ifB^u Msiiior GolohrMmkuit vurglL'icbkWLdüo '»i^tJuS ,a^ ;;uuiiiiiit (Al-Um-bnri
II p, l*ir wl. Krohlr Dar spat«;rt< SprMi-hKcbrnuch ddint dU-s« Httncntnmj: obm-
j««la IloNclitiUtkuug auf gitKMo Gclolirtu im Allgomuinuii iiu>
2) Al-MuuAwi f..d. 701) ^^jJuo* ^-j^ J^'j^' ^"^ j^-?^' O*"^
34H GoUlzihtr, über muhammettanMche Polemik tjegen Ahl tU-kttäh.
smEmeiJstoss inil »lein rrojilu'ton und seinen Anhängern erreg
Antipathie t welche M|tätm* licrrschend wiude, und von welcher i<j
undonvärts uuä Ihn Hazm's und Ihn KBJjini's Schriften Proli
mittheilte '). Ahu-l-FunV</ al-Istiihfini enviihnt einen Zug^ uneijj
nüt/iger Treue eines Juden vom Wudi-l-kurii und führt fol^t'nd
Ausspruch desselheu mi, wamit er seine liedliehkLÜt niotivir
,Wir lesen das Offenhiu-ungsbuL-h und es j^eaienit ans Treulosigka
nidit^ »).
Die Polemik gegen die Religionssehritlen ist bis ungellÜir tn
X, Jh. u. Z. ehie ganz vage und unbestimmte. Feste Punkte sÜ
nur die Vorausset/ung, dass die Verkündigung der Sendung
hammeds in den ungefiÜsuhten Offen burungssthritlen zu finden
und die Ansuhuldigung, die Ahl ul-kitub hätten ihre Oflenbanir
bürher gotalscht, ohne jedoch in beiden Beziehungen uoncrete Dat
darüber liffera m können, worin djis J^Jcjj und i_äj-:*'ö bestai
und welche Stellen der Schriften dasselbe betraf. Diese Vngh«
lind ünbestinrniiheit billigt mit dem alis<duten Mangel aller sicheHT
hitonuufion betreffs der biblischen SchriRen in den ersten Zeiteu
des Islam Äusammeu. Alles was aus dieser Zeit an Angaben üh
Schriilen A. u. N. T.'t. bektumt ist, und was im Namen der
wähi-smllnner aus jener äüteren Zeit in neuere Werke, win x.
Korancommentare und isagogische IJücher, Eingang gefunden
^eigt uns, dass die Informatoren über biblische Dinge wie
Conv»n'titi*n Ka'b id-a\ibar, Wahb ibn Munabbih u. A. in.
dazu angi'than waren, falsche Ansichten /,U£uführen als zu orientir
Es ist fabelhaft, was mau sich nicht Alles imter '^\,yi (auch
Imab\ xj,y» geschrieben)^) .^j- und Jsaj?ü! vorgestellt hat.
Form, Eintheilung und Inhalt de.s taurät anbehmgt, liisst sich eil
constiinte Verwrrhsiung desselben mit den Gesetzestal'eln (.
constjiliren. Aber auch innerhalb de.s liahmens diesor Oon
übcrbirtot t^inc Triiditiun die andere im Fnbelhaftigkeit. Al-2
macbtiari führt folgende Meinnngsverschiedenheiten im. Nach Einiju
soll das Taurüt aus /.rbut nach Anderen iius nur sieben, wieder
nach Anderen aus zwei , Tafeln" bestanden liaben *). Eiuo ander
1» Kobak» Zoiuchr Hir dio Wu*oii5eh. .1 Ju.loiiUi MM ji 70—104.
p 18—17.
2) KItAb «l.»j>«ni U\ |. Ai" .
3) V«l nl<Be})b\wi xii Sur »,1 t«.u<ii> xchroibt in soiner MUÜa'ilnnK i
!<{M.tn9ch-aj-Mb. Mi«»iisiri|iU<ii mi S. de S»cy ntur» {'^>yhj\) Notico» et Euln
IV p. 646 l>Ji.-> rnnriit wird iti der rrHililiou much 3*^' 0-**-*^
Btttwu tlom Ki.rwn nb j>-'^^ V»>UXJ^ (ia-Uii^:uwi bei Ibn a1- ItnAd Bl 81
4^ Al-Knisiir XII Siir 7, lu 11» inöM« »«K'b dio Aii»icht der muha
daniaobau Mjrstikor urwäliiit worden, woiuicli MnM «Im T»artt ia nvon atv
OoUbihfr, übtr mvhammedomnche Polemik gegen AM al-Mt&h. 349
I Ansicht , welche auf die traditionelle Autoritüt des liahi" 1». Anus
/.urückjifpfiilirt wird, besiij^t. dass das Tniirat aus tausend Küpilclii
[ bent^^hi' . deren jedes t^iuj^t'iid Verse fasse; im ilan/en lietvage hs
siebenzi}; Kameellasten . so dsiss das Duirliles^iii t-iries ein/einen
Tbeiles ein ganzes .liihr in Anspitteb nelnneii würde und dos
Studium des Ganzen nur vier Menschen gelunfjen ist: Moses, Josua.
Vt'inx und .fesuÄ *). Der Vertasser des Fihrist. weii^her selbst über
flen Kanon wohl orientirt war, ei*wäbnt die Aussage des Al,in)ed
b. 'AV)dnllah, der die iJürber des A. u. N. T. zur Zi^it Hüriiii al-
Rttäid's ins Anibisebe überset/t hüben soll, wonach die Mosen ur-
sprünglich jifeotfen harte Thora aus /.ebn Hollen bestanden habe,
und nach der Otfenbamn^' dieser lioUen die der zehn Tatein ge-
folgt sei, welche selbst grüner Farbe und mit- rothen, wie Sonnen-
stmhlen leuchtenden. 8chrilt/ügen bedetkt waren. Ich aber, setzt
der Wrfasser des Fihrist hinzu, habe die Juden selbst über diesen
Gegenstand befragt, aber sie wissen nichts dergleichen. Dies sollen
die ersten später in die Brüche gegangenen Tafeln gewesen sein.
Die zweite Ausgabe enthielt den Inhalt des Timraf auf nur zwei
Tafidn. deren eine das Zeugniss, das luidere das Bünthiiss bracht* '-).
Üetreffs des Materials der Tafeln waren die verschiedenartigsten
Pabelu im Umlaut'. Einige lassen dieselben aus dem I'uradieses-
(x-L». ^jA- .) veifeiiigt und je zwfdf Ellen lang sein ; Al-Kalbt
lotuB
ist. für grünen Zobiu-gad, Sa'id b. r;ul>ejr für rothen .Täküt. llabt'
b. Anas für Hugelsleine u. s. w. Nach Wahb behaute Moses
auf Gotleg Befehl die harten Steine, in welche das (Jesetz ge-
schrieben werden sollte; Gott selbst erweichte und spaltete sie
dann mit seinen eigenen Findern und schrieb die Gesetze auf die*
selben, 8o stark, dass Moses das Gprilusch der mit deja Abschreiben
der Gesetze beschäftigten Feder hörte % Auch textuelle Daten
übpr den Inhalt der Tafeln fehlen nicht. Im Safinut Ragib . wo
die Sifdjenzahl der Tafeln festgehalten wird, wird der Inhalt der-
selben tiuci alten Ti-aditionen mitgetheilt, inid da es zu weit
D(|c, wovon er iiiobeu «loin Volko mittheilto, zwni «hör l'ür !.iL>li mi<i ciniKP
AaMTwihlt« üb efloterisclie WLweiiÄthjift Äurilckbelij»«lt Itip Nnjiirn «ler Alwftli
.Ina: ^^J, L5yiJI j-P, iU^ ^^, ^0^\ j-J, jyi^^S ^y^
■jjLi.wJt >,^ J."). iJic»«'* Tliomft ist .splir WL-itliiiifit; boliftiulolt von AM^ili
(HiijiL'hr der Wiener HofbiUlioUiek N F nr ;t'j»l» Ul lolfV
if FHirat I |i. rt*. vgl, SpriMii-iT .Mtilitinmmil 1 |i 4'.»
J) All© An»icliten «nd »usamnm^ii^'rvüti'llt Imi lim nl- Imad J'ul. ÜSUfl*.
350 GoUinhcTj über muhammethniMehe Polemik gegen AH al-kü&b.
fiiliren würdf mid awL'li ziemlich unnütz wllre. auf den Text. diPR«
SU'lle weilläufi*^ /.u ifflectiren, t*i'wiihnen wir nur so vif>l. das»
erste Tafpl mit tlpH Wortpii bpi/atin : {joßS ^JL\s> ^SM jd! A4JL
;feJt .yJlj oUUiJt J<*=*3 und dass dii^Äelbe in der sechsi^n Zeüe
mit der PprsonalbtiHclireilmng Muliamineds und dem Hinweis
den Koran si-liliesst, wllliifnd dir« ühngen spchs TntVIn die ^H
scliichten der nlten Zeiton or/ilhlen '). Bei diesen vollip v«
worrenen Ansicht^^n über die alion OÖenbanin^sschrift^n ist es aufl
iiicbt Wunder zu nehmen, wpnn wir giinz und gar aus der La
gejariffene Citate au-s denselben in niuhajnniodanischen Buche
finden , weim solche Citate auch auf die Autorität von 8uhrif
^^elelirten gegiiindet sind. Nach Ka*b al-ahbür beginnt die Thon^
wie Sura ü und endet wie Söra 11 '^); die Angabe üiier den In-
halt stinijut mit den eben mitgetheilten Angal»en lil)er den Tnha
der ersten Tatel überein und wnrd auch von dem gelehH^n alu
unkritischen abSujüti angeführt^), weleher Sehn ft-st euer xu ein
Zeit, in welcher die jiolemisehe Literatur betreffs des Inhaltes
Taui'it und Ingil auf sicherere Infonjiationen begründet war, di«
und noeh aiulete Traditionen über den Anfang des Taurat gn
unüberlegt reproducii-t , so z. B. dass das T. mit den zehn erstj
Versen der Suiti G , nach Anderen einfneli mit der ßa.sniala
ginne u. a. m. ^j. Nach Abul-^Afi^ soll der Name der 8tira 3
dem Taurat 'i^.^h sein (St p. 150). und Abtl l^atim Iradirt
Chajtama, dass der koranischeu Anrede \t^\ .»r^t-XJ! Lau! Lj
Taurat. ^L^\ L^jI b entspricht 'S). Wahb b, Munabbih .citi
aus dem T. einen idiysiologischen Satz, welcher in der Medicii
prophetica i^^yjS\ ■_ - ■■> ^t) reproducirt wird '0« Nicht nur
Sendung des Propheten soll im Tauinlt vorausverkündet se
sondern, was sdemlich sonderbar klingt^ auch des araldschen Dichte
Abu Du'ejb stdl in diesem hebriliselien Buche ausdrückliehe
1) Snilnat RA>;ib (nd. StAuibul^ ^ f. ff
8) AI-MunAwI fot 03 r
8) AI-llkAn «•«! C*lc«tt« p a1 .
4) n»Ml i» 1. .
ß) IVul p rff .
C) S»mmpleodf«x ilor Lfidnnor UuivemtÄUUlliUotlirk Nr 474 Wa-röfr (I
Klub nl-'Ikd (BflUk) III p r.^l.
Gottleiher, Hier miihnmmedanische Pohmik gfgen Ahl ttJ-h'tüJt 351
aj? geseheben sein •), und dies prinnert an eine sindere An-
^nbe, wonarh in einpra nit-bt nilbpi" bf'xpvrhm^tpn OftHiibiirangsbuche
I von dem rastlosen Thronpriittnidf nteu der ersinn UniayRdenzeil
aasdrüeklich die Keile sf^in s^nll '-'). Auch ein Vers des IHcbters
[ Al-Hutai tt soll sicii im Taiu-ät vorKnden %
Dieselbe Willkür und Unorientirtbeit der muhammedaniscdien
^Theologen erfahren wir iiuch beti'effs des Psalters *). von welobeni
aus dpn Büohem der Abi al-kitiib dip AnfTab*^' gemapbt wird, dass
I König David eine besondere Art dassellH' zn lesen hatte, -rifpUdip
1 sowohl jbn als auch dip Zub<irer zu Thriinen rülirtr! ■^). Der Psalter
soll Flüche entbiiltfii ^^'e^jen die nnglilubio-pii Israeliten "). tind den
[Anfang dieses Odeidjanin^sbacbes coirfundirt Al-<r»zäli rnit dem
10. Vei-se seine« CXI. Kapitids ').
BetreÖs des Zabür haben sieb sjjiltere Miibamnie daner eine
offpnbare Fälstrhung m-laubt, indem sie einen aus 150 Sui'on hf-
iitebenden Psalter in nrabiscber Spracbe fabricirten, VDn welchem
das a»*Jatiselie Museum in !^t. Pftersburg, die Bodleitma in Oxford
und die Medi<-ea in Florenz Ihindst^bril'ten besitzen. Ausser den
1 leiden ersten Kapiteln findet sit-h darii; gar kein Anklant,' an das
kanoniseliH Psalmenbuoh; es liejft vielniphr eine Naebbildunjf des
Koran vor, Eniiabnuntfen , Wanmnpen, Drobanpen. Verbeissuno-en
1 wL5\«of (>ä-f^ u5LJa-j o^A^t^ iLJljy«Ju jcLiiJ] ^t ^ITj \j^^
S41Ui vi4*npic1it |.»: nus sjt. y^Of e**mmii»irt sf'm'i
S) Bni AI-MuuawT fol 28 r sapt Nöii h Mkltk: aÜI OUi' j iA>^ -it
S) KitJkb «l-a^Aiii It y ,%. .
4) Äabfir wiTil luicli unter <l*»n Nnm»»!« cIph Kopäiih srlbst aii^ttfiilrrl (al-ItklVii
ö Ha, 4;; mich f<in iJinlnct Jfr (iurJuTni fiUirt Uioseii s««lbc(i Ntumm (JäkQt
(ni p iro, 17)
ü» Kiah rtl-Tka ftl-fnritl (AVionf>r na«ilir ) II |. lC2n VrI. Jen Vvr* de»
lAbft 'rbcj«lA liri Uli) Uucliftin {i t^v. , nit
$) Al-BcidAwl zii »Arn 5,8».
7) Uyft -ulftm i»l-l>in (ml HftlUk) Hl ji Hl. Lipnilb.^ Suti wird oUgpminii
[(t^^) ciiirt Uli KiUb iil-'IU 1 Itl 71 r
352 OoUbafier, über mvhammedanüche Polemik gtgen AM al-kitSh.
im Stile des Korans. Selbst von der Hi«\\e Ps. 50 (49), t, in welol
die MuhanmH^daiii^r bt-kaimtliih eine Hinweisung auf ihren Propbeti
bnd*!H wollen, isl dnrin keine .Spur vorbanden*). Es wäre alle
diü^s interessant zu utitersucben, in wiefern die jyfan^baren urabiach
Citate aus Zabür in diesem F.seudopsalter zu tinden seien.
Die Vorstellung der älteren muhaiumedaniseben Tbeolojö»* vo
In^il wird folojendes ('itat riiarnrterisiren: , »aoJw« ^^jS. fJ-^ <i'-
/^ C^iP Cr'l^ ^'^ Cl' ^>^"^^^ i io^^?3 ^^ '^
jS JüHui J^ 5^^ i5^ ^^ JüiSLA Jujj u« Uxj o^y^ ') ■ »l^
habe im Evangelium getiinden : Die Si-blüssel zu den Scbätzjj
Kärün's nvarbten seebzig Muultbierlasteii aus; von diesen Schlüssd
war kein einziger gifisser als ein Finger, und jeder Schlüssel
für einen besonderen Scbaiz bi'stimnit."
Während vom Psalter die Anfaiigsstelle angegeben wird, werd^
wir in Bezug auf das Kvangelium mit dein Schlusstiassus bekan
gemacht (ia'far al-Ta^üar befragte nlimlich im Traume .lesuni um
eine juissende Siegelinsehrift. Da sagte Jesus zu ilini : Prüge dar
die Worte: ^^^| vJL^ ,j>UUt UJl ^^ >J! ^, denn raii die
Worten schliesst das Ingil '}. Dafilr wird aber ein Theil
Vaterunsers als dem Moses geoÜenbart vorgeführt *). Citate-
dem Evangelium sind sehr blliitig in den theologischen, mor
sehen und mystischen Schritten der Araber. "Besonders
Mystiker, welche in ihrem Imlitfcinttismus gegen formales Con^
fessions Wesen weit entfernt eine reiinlli«he Stellung gegen Ahl al-
kitAb einzunehmen, sehr heutig iluvii Sat/.ungen tiefen Sinn untiT-
legen ^), eitiren unter ihren moralischen Spmcheu sehr viel «oä
den alten Büchern . deren Namen nach ihrer Ansicht tennini luv
tief mystische Vorstellmigeu sind "); aber in den wenigsten Flille
lassen sich diese Sittensprücbe aus den betreffenden Büchern na
X) Dom, D.H^ uaiat. Musoum in St. Pctersbarg p. 805.
2) Ibn al-'Dnftd fbl. 231 r.
3) Al-Mutiftw! fol. 22 r
4 ) AMtkAu p. AA .
ß> Vgl. toeiuo» NHchwcis in (»eigerV j. Ztochr. XI p. 68 ff.
C) V^l Dirtiiiiinr>' <if diu tecliiik-Hl terms otc. p. Ilo . In dissom iiinnp
nnvh moinor Ansu'lit A<»us»oruiim>ii von Mystikern ftufziifiuMPti. worin «j* «ich (
KenitUiiüK der hIIoh < WpiibaningMiirkimilon rüliinen, wi«» wpjm t. B T«(l»d
Ri«JsAii (;*t, lOG il. n.) zu flinom lcriibugiori(^ii liesuchcr «»gt; t^^ /*"*^^
oder ww Snkik al-BAlchi zu IlAtim al-asiunm nn^t (Wi Al-ÜuaUi U Kindr
Hammpr p VI , 1 1.
Goldsäier^ üfter mtthammedanuclie Polemik (fegen Ahl al-kitäb. 353
reisen. FrUhn beznichnet es als eine verdieustliclie Untersnchung,
e« Quellen derselben nneh7,\i.s|mveii , und leitet ftir bImb solelie
porschung beti-eÖ's der Citate aus In^il die Aufmerksamkeit attf
|ie apokryphen Schriften der ehristlichöin Kirchen '), ebenso wie
ftr den Nachweis der Provenienz der Cit^te aus dem Taurtlt und
abÜT wohl auch die Agädii in Rücksicht zu nehiueu wäre. Es
hier zu weit vom Gegenstände abführen , wollten wir zur
nzunj; des bereits oben An;s''^tührteD eine Liste von niuhum-
nwlanisclien Oitaten aus den alten Ottenlmningsbüehern folgen
rissen, und wir wollen uns datier iu Betreff solcher Anführiuigeu
iir noch einige allt^emeine Bemerkungen anzuseliHessen erlauben.
Häufig wird nach Art. der tiilmudischen Citjitengi-ujipirmig nat^h
em .Schema D-ainDa '»sbiTaai a^ffssa -»istdt ntins 3tnD r:t -!3t '^)
in einem Zuge aus allen „vier Büchern* citirt, so z. B. gL_fcX3t q-»
kllerdings findet man nel>en solchen falschen Citaten auch manche,
reiche sich nuchwoi^en lassen, aber an anderen als den angegebenen
Fundorten. Der Sat-y. : A>i ^^ jJkjJl ^3 \0^^\^ vi'^y ' ^ ^->*>3
U-,»-^ £L«Jj! j; SAs»-!« (KoheL 7, S8) wird von Ibn 'Abdi Itabbihi
in ^ jjb jUXs»' vorfindlicli citirt*). Derselbe Autor lilsst I
[)avid txk Sttlomo^ sprechen : J^l j v.^AiJ i. oSü-^ ^^^ ^JLaJ! w«/
y>j^tj ^1 J.*i^lj *«sJü> (Prov. 1,9)'^). Wieder Anderes
rird ganz ohne Hinweis auf die Quelle richtig reproducirt. So
ude ich z. B. bei MAwerdi Constitutiones politicae p. ^f mit ein-
M^cher Erwähnung eines j^\ i-Uxit ^ -ö den ganzen Inhalt von
I Deuteron. 20,5^ — i reproducirt, ebenso wie das Einweihungsgebet
ßalumonJs ohne jede Anführung übernomnien ist ''},
1> A_ii»l. Musouai in St. PoleniUurK p. 289 0". Vgl über die «««knnntsch*
MuhMJiiDvJAiair mit den KvaJigdihu i. H. Sttüuor, Di» MulJutiiilt^u p 'ifö A. ä,J
IJ «. B. b«UyL Tr. MegUla ful 31 ;t
3> Ibn »1 imäfl fol. 133 r.
4; Al-ikd nl-Cnrid 11 Bl. 192 |Wion«r IlcUehr.;.
6j Ibia. 1 Ul. 7a r
6l Cod. R«r. 211 ful. 22 r ^\ äJ* .jN-L^c ^^)J->SJ ^y' ^J^^j Vj U
«^•Lkäii fyJiy vgl' 11- Cliruii. (i, so. Audi ntjttdlacUo Uiugu wurtleu ubu« iJit*t
ISd. XXXII. 83
354 Ooldaihar, ülmr muhammetlaniaeht Polemik geffen Aitl al-kuAh.
Ausser dor Anführuntf v«in tminit, ziilnlr, in^il ^«'Scliiolit
h^uH*? Bo/,ii£»iialinH^ auf jü-hiknmf. wunintor wolil salomoinscbp
andere Weisheits-IUlduT zu verstebfn s*?iu werden '). Wir
bereits oben eini{^e solche St-ellen gesehen. 'üiirA b. al-Zuta
tlbjijt ^v^^iiij ^A ^J<.LJt ^^^1 ...^.^^'•l ^). Aus der ^,UJL. Lj»»-
jjlJ ^ wild hei Il>ii 'Ahdi IInhl»iln fmgefiihrt: -/« xl^l Jb»-
5_>-l *). In dieselbe Kubnk ist wohl autdi
er
t<Su<S-^.*a
stellen, wornus juigefülirt wird: «^, -^LLiJü ^A*i' :«--« iUX^=ül ..!
^ü JüJl *). lili tiind auch .,U-Ju« t^-j^» ^Tid gliinhe. dasg dU^|
BenennmiK mit dinijenigen Theileu des saloDioiiischen Proverbien-
buches in Zusainnienhaiit^ zu bringen würe, in Welchen die Weis-
heiisspniche mit dei- Anrede: ,Mein Sohn!" (':3) eingefüiirt. werdeji.
•/. B. (vtfl. Prov. l.N, der Öehlusssatz eine lieminiscenz an Deut«^)n
y m
^ >«x. ^Jn^ viSJjJlj Ä^xa» *). In den Er/lihlungen Sindbuds (d||
Stelle ist niir leider entgiuigen) wird angeführt.: ..UJu. UA*.
7, 1. s, 9, 4 passt.
übomomiTUMi : 'wA vXx_j ääIxJ! ^JLfr v25>JUJl J^ixAj (i*JtLo ^^1 i
jJUc V^-äJLj^ ""fÄ^ ^Jüt |»l ^61 ^^ Li JJJus «-«iJv^ J>>^H»*» ^
sUliiilii.' Ul>ureinHtimni««iid niU Utib. Talm. tr. Niddä fi>l. 10 b.
\) Uiitur Ä.«X;5=Jt ijLs kiiiiiitu i\As Studiimi aolehAT WoitUicit&s{>rüfhii i
AJten versuiiiilun worduti Von Kiichr al-liiii iil-l{Ai! wfanl anählt. Uxia nr^
Ma^d RM>!n lU-ÖHi '«UX^t ^ «tudirt lube «Ibii ChaJlUOn VI p. ICf J
2) Al-MuiiÄwi frtl 57 r.
3l Al-ikd 1 1«. IHV.
4) Al-ZRiUAcIisari KaI))' nl-ubnir (AuftZUKi II'iM-br <l»r \\ 'ti<n<>r llufbib
F Tir. 03 f.d. 43 r
.•il Ibid f..l IGSv
CJuUiisiJier, über muhammeilanUche Polemik (fegen Akl al-kUdb. 355
Wir finden imch jjtj ^\ L^S^s»- tingofühi-t ').
Im Ganzen habeo wir die Erfahrung geniacljt dass die Oitate
Fftus den Weishfiitsibücbem , wie iiueh auü obigt^ii i\jil"ühinn>;f'ii «»r-
Isiclitüch sein kann, gemiut^r und bf'gj-ündiHfr sind, alü din nus den
Idrei Ot!enbarun^sl)ü<'heni. Dies kann damit ÄiiKatnnienhiingen. dass
1 dieser Tbeil des biblischen Kanon dem Genius der Araber und
lüirer reichen Spnicbdicbtung (in welcher viel Coineidenwm mit den
Ibebr Sprüchen na<;b weisbar sind) viel entsfirecbend^-r und homo-
I gener war. so dass Mittheüuti^'^en dieser Ari. viel ^«nauer auf*
► genommen und in authentischeror Form bewidjrt wurden als soUdie
aus änderten ihnen minder humofj^tüieu Theilen des Ivanon. Auiili
[reicht die Kunde von diesen Dingen in die Illtere Zeit zurürk.
[Der weise König Sulejman wird schon vor dwut Islam «erwähnt ■');
[ÄUerdiiigs halt Nöldeke solche Spuren für inteqKdirt *). Nach der
[Ansicht von v. Diez soll der Ausspruch Koheleth 11, i noih lan^e
bevor dieses Buch als solches den Arabern bekitimt geworden, ein
fest oijigebürgertes arabisches Spriebwort gewesen sein *).
Ausser den Citaten mit eomtreteii Quelleaangubt^n finden wir
jauch unbestimmt gelassene mit der Einfühnrng: ^,.>JCi lP*^ i3
I jUP'iJI oder kürzer s_-JJÜi (jöju ^ . Viele solcher Citate sind in
den Adrtbwerken , namentlich im Kitab nbikd al-farid zu finden,
lauch das lhj& Al-Ou/älis enthillt viele, besonders zahlreich sind
dieselben in den iSilfibioKraphieeu veiirelen, in welchen den einzelnen
8üfrs sehr hllutig unter r>biger Formel nmralische Spriiehe in den
Mund gelegt werden *). Es sei mir bei dieser Gele^'enheit erlaubt,
•/u erwUbnen, dass sich die Bezugnahme auf ein Weisheitsbuoli
unter dem Titel
^
v^LXS „Buch der Benü Temim" findet.
Al-Mejd&ni *) nilndieh führt zu dem Sprichworte: Jyo-^Jt sji-i>l
AjlJ? ^^3^ JLj »Am besten hüpft das geborgte oder gendlstete oder
unbändige Pferd" den Vers des lii^r b. Abi ('liä/Im an:
Ji ^ Ju j-Ji
^^ S^UÜ jl ^-JJ^^5
1) Al-HftAliri Zdhr «I-ftd»»j wii-mmur nl-alU/ÜJ «h1 Httlikk» I p !fr. Al-
MnlMUTiul K&mit m\ Wrieht p. f .1 , 15
2) NÄbi^A. Mii'flllikkü V. 22.
3( lii'itrii«ri j5ur Konntn. der l'otvii«^ *\. \%\Un\ Araltcr p XI
4t iHinkwiinri^koiU'ti von A-si.*n, B<'rlii« IHll, I p 114, v<;l II p 77
5l t. B Al-MuriÄwf ful G4, 67 u ii ni von MuhamuiciJ 1i Nitflr iit-HAriti,
MJklik li Dhxkr n ^ m
H) ll«|5:nui' al-ninlftt ohI Hfiliik i I p tvl . hi«Nsonjo «mli AIMnlwmul
3.56 (roltlzüier, über muhammtdaiäMihe
Es ist
yS^
die
I
kein nuderes Beispii?! für
v-JJiLS bftkaiiiit. Dieser Stamm
Nation mehrere weise Männer, z. 13. (3eu in
hervoiTii^enden Aktam h. -^ejfi, den Weisen der Araber.
Die Citatenproben aus Taurät, Zabdr und IngU, welche un
obige Auseimindersetzun^ entbällt, gebon der Voraussetzung Kai
dftss eine Polemik, wek-he an der Hand so vager und verschwv.>niniei
und fast durcbgebends falscher Ansthttuuug nnd Infonnatiou geül
ward, den Stempel der grössiniftglichen LTnsidiprheit an sieb tragea
müsse. Es ist aber leicht verstilndlich, dass die Polemik in
sichereres Geleise trat, sobald die Kenntnisse der muliammedanisc
Gelehrtenkreise in Sachen der Bibel eine ]>ostimmt.ere GestÄlti
annahmen, sobald sie eben aus dunkeln Ahnungen zu wirklic!
Kenntnissen wurden, beruhend entweder auf Verkehr mit
vertirten Ahl al-kitäb selbst, oder auf eigenem Studium der Te:
oder der Uebw'set/.Tmgen , deren in der 'Abbäsideuzeit ') meh
zugänglich wurden, z. B. die des *Abd Alb\h b. Salam-J und die
aus den LXX geflosseneu des Huneju h. Ishäk und HÄrit b. Sluan
Die erstere der beidt^n Infonnations-Quellen, aus welchen
Muhannnedimeni Keimtniss von biblischen Dingen zuiioss *), ist
unzuvHrlüssigere von beiden. Die Muhammedaner schöpften
derselben vom Aulange des Auftretens ihres Religionsbekenntnisse^
als ihr Oi'akel für biblische Angaben die uhbar waren, velcbe —
wie mUnniglioh bekannt — den hervoiragendsten Anlass für gr
falsche Anschauungen abgaben. Dieselbe Quelle wird auch Hpüt*»i
von ihnen aufgesucht. Von Abu Hatim Mutaramed b. Haiiäi
Busti (st. 150 d. H.) wird 'z. B. berichtet, dass er von den
al-kitab die Harmonisirung ihrer Bücher mit dem Konm erlernt
mid noch spilter halten sich muhammedanisehe Historiker und Thwv
logen an die mündlichen Mittheilungen von Christen und Judi
Ks wird von ihnen auch sehr viel Gewicht auf diese Inforraati'
quelle gelegt. Der kritische und geistvolle Ihn Chalddn luisst
jüd. Convertiten selbst betreffs arabischer Urgeschichte den höcl
Gbiuben bei % So bezieht sich imch der fanatisch© Polomü
1) NhcIi Spreiiuor Moluimmad 1 p. 132 sollen Thoälo dor Tllbcl in «.rvli
8|)r«clie Hchoii aiir Zoil Mulinnimoi)'« vorhnmlon Rrwosen scia. Uobcr pim«
U«b<'r*otznng ih* l'fiitnt<iucliH, der PmiIujimi nod KvHiiuoli»!u in ku(tM'ht*r
iM'Ht.-litcit \i,l)(/isuti (MamiÄcrit!» jjrec» ol lattiu de Im llibliutbeqiio d«- St^rmil
tieft» Dt EjttT. VIII p. 4).
%i Fibriat l p. fr.
S) Miw'ftdi, Kitab ni-tanbib (fioV- et Kxtr. VIII p. 166).
4) Vf\)fr dii»<4) b(ndcii liiforTnfttioaskquellou » Mrddcke ÜPber die Ai
kiU»r (Orient und Occbleiit 11 p G.'i9f i
5) Ibn CluUlikau VIII p. rö , iir 74.1,
C.i od. Bflbllk U \>. JA (Loidcuüf ll«Uchr. ful 8 v.)
OaUaheTf über mvhammetlanUche Polemik gegen Ahi aX-kUdb. 357
ih4^ auf die Angaben der convertirten Ahl al-kitäb in Bezug
f»üf die angt'blichen mubannTipdünisfbfMi Stellen der Bibel ^).
Sicherere und ßründliLbere KeimUiisse als diese Mittbeilungen,
welche obne Zweifel darauf berechnet waren, den zur HeiTschiift
gelaniften Muhiinimedanem recht viel Sckmmcbolbafles und Er-
in'ünschtes aus den alten Büchern an die Hand zu f^eben, vor-
illc die oben erwilhnte zweite lufomiations quelle. Wir glauben,
die ersten Antriebe, sich eine genauere Keiintniss vom Inhalte
fdor biblischen Schriften anzueignen, im Interesse der (toschicbts-
wissenschaft auftreten, luid dass die Verwendung dieser Kemii-
nisse für die Polemik eine secundüro Fracht dieser Beschilft igung
ist^ Da die allgemeine Geschicbtsdarstellung in der arabischen
Literatur rogebnässig mit der SSchfipfungs- und Patriarchengeschichte
beginnt^ uin von da auf Muhmnmeds Auftreten zu kommen, konnten
die Hist-oriker sehr leicht zur Einsiebt der Nothwendigkeit gehmgen,
über jene alt*"n Zeit<?n die illtesten C^uellen selbst /u K4itbe zu
riehen, und so sehen wir denn einige der hervorragendsten Ver-
treter der historischen Literatur der Araber aus den biblischen
Berichten schöpfen, in denen sie gute Orientining zeigen. Namenilich
gilt dies von Bin Kutejbä, der in seinem Kitab al-ma'i'irif eine
Bichi*re Keuntniss der alttesinmentl. Schriften, die er selbst gelesen
zu haben v«trgiebt -), an den Tjxg legt und eine ganze Reihe von
Sl^llrn auK der lienesis (weniger aus dem Exodus und den ausser-
pentHteuchischen gestdiichtlicben Btiebera) in fast wörtlicher Ueber-
letzuDg citirt ^). zuweilen in correctem Auszüge mittheilt, ju sogar
die agadiscben Mittheihuigen der ahbar durch den Scbrifttoit.
controlill *). Zwar nicht in der eingehenden Weise, wie Ihn Kutejbä
«iureh TcxtcitAlo, dociunenlireu ihre Kenntniss von den (juolleti der
Patriarchen - und sitnstigen biblischen Geschichte auch andere
arubische Historiker wie al-Tabarl, al-Mas'üdi, Hamza id-Isfahani
I) Al-»^b»l al-fÄchirA (173 Wiirtien fol. »1 r Jt^kA JL«1 q^ U^;itl
*1,jaA>o \jJJi^^ ol^U^Jl
t) KiUb al-ntMÜiif od. WiLstuuT. p 1 , 5.
3) Bemerkotisworth i»t. fl«!«t Gen. 1,9 0';T3Cn nnnö uU BwchreiUesatj!
I rnlaul und mit sLa ftbor»ot»t wird: *L^mJI vä>»-5*0* ^^*XJ^ »^-LS i-uJt .
V 2 Ut sUtt r^y-Jt S^'v?^ '"'* <lofn Wiener Cod. r^'^\ ol>^' *" **"**" ^*'
»
' Ä"T*W mit , c-Äjt , • ,
i) ibid p. ir, 8.
3fV8 CMdxiher^ über muhammedanifche Polemik gegen Ahl al-kntäb,
{(InrL'h rniindliehe Mittheilung von .liidpn dann untorrichiet) ^
Al-Biiimi, Al-Miikn/.t, in etwas oberHftcIiliulier Weis« auch Fbn
al-Allr u. a. in., zuletzt aber der in jt-d«r Beziehung unül
troffone Ihn Chaldiln. Bei einigon dieser Historiker, so naniQ
lieh bpi Ihn al-At1r, iH'ini'rkon wir diis Bnsfrehnn, die hiblisol
Rerirhifi mit agadisolu'n Ausschmüukungoij und nmhammediuiiscl
Traditionflu, welche wieder grosst-nthtüls aus der Agada fliesset!,
?Ai vei-wehen ; die agadischen Aiigahpii figuriron da zume
utitiT Zurüükluhruiig auf iL »äJI Jj?(, Bei r>n al-Atir, welc
selir in die Details eingeht, finden wir auch die Anführung
schiedenaitiger, einander widersi>reehf<ndr'r Angaben über Einze
heiteti der bihlisfben Gesehichtwemilhltiug; so /. B. werden
die i^eben«dau»^r mehrerer Patriari-hon die dem Taurät wid
sprechenden Meinungen nebeneinander gestellt, betreffs der (irös
verhältüisso der Arche Nüh's neben den bildiscben Zahlen, die
Katüda vertritt, noch andere nngeführi, ebenso betreffs der
der in der Arche befindlichen Menschen *). Es ist bemerkenswe
dasH in solchen Füllen gerade die alibär mit den biblischen
riehten im Widerspruche stehen •^). Es ist die beliebte Art
meisten mubammedanJ sehen Historiker, in ihre GeschichtsdarstellH
die dureh die ^j^p'uoi geforderte Tendenz einfliessen zu lassen, i)|
lieh den in den Texten selbst anonym eingefülirten Persönliehk«
Namen und Genealogie äU geben, Bm id-Atir schwelgt ger
in solchen Angaben ^).
Es hiessp, den Rjihnjen dieser gelegentlichen Bemerk
über das Inllige Ma«s ausdehnen, wollten wir hier darüber sprecl
wie sich die gonealogiscbfn HVifcln d»?r (IcnMsis in ihrer Wieder
bei iiiuhaHmi(?danisch«n Histurikem gestalten, luid welche Fa(
häufig zu deren VtTunstidUing Ijeigetragen haben. Rjn Chald
der letzte der bedeutenden arabischen Hist<niker, hat in di^j
Beziehung manche Fehler seiner Vorgjinger gut gemacht, indou
eine strt'iigf *Sclii.*iduug zwischen den Genealogien der sogen,
sabün (Ihn al-Kiill>i u. a. m.) und der Quellenschrillen sich zur Pili
1) Vgl. gtoin»cluu*id«r in KrAitktl's Zeitschr. II (1S45) 335 IT.
KobAk't Koitsvhj-. VIII n871) 9 iT
2 t Al-TiiVich lil-kÄmil (od Rfilfck) I p. fA .
3! Al-KurMiiiAni: ArlibÄr «l-iliiwal w«-AfMr »I-iiw»! rilb|tc<lriickt »1»
du ontoa Bnu«!«« üo« ItAläkor TAricIi KbkAinil) p ft: ^\ ^.^ sL .jjf |
'fj.^ LftJt ^ ^\ ;^«'uc v*-^ii ^*-^3 '^^^ O^^^^ xSUju«ö uäI^I
4» Ihn al-Atir I p Kf Xi> n. ». m.
Oifldnher^ Mer muhnmmedatu'ifche Polemik gegen Ahl af4citäb. 359
I iwicbt •) imd in seinor Wiedergabe dos biblischen Originiiles so
^ewrisscnlnift vorgeht,, djiss er die der Veninsialtiing anH<,'o«ot/,tf'ti
Ki^enmiiutiu mit nciiimeni, von dem andertr 8t'linftsU'ller vcrschi«'-
denoni -) Ja--ö vorsit'ht. ein Umstand, aus widL-hmu wir für din
Aussprache des Hebräischen in Nordafrikii zur Zeit Ibii l'hiildmis
moticbeu bemerkenswerthen Beitrag heben können % Jedoch juich
cfr widerstrebt nicht der dnrelj um al-Atir cünsw|nent hekliniiiften
Bestrebung der persischifnuhammrdainschen tieneidogen und <ie-
scbichtssrhreiber, die biblischen rati'iarcln'n ntit Per.sr»nliclikeiteii
ans di^r iranisehfm Urgesybichte zu ideatiticiren.
Die Durstellung der Pahnaicheiigescbichte von inulmnmiediuii-
schom Stundpunktt^ aus involvirte niimches j)oIeniisi:hR .Moment. 80
%. B. wurde durch dieselbe gleich bei Gelegenheit der im Kono] mit so
viel N.-M^hdrnck voTget'tihiii^n Propheten Hüd und Sälib und ihrer
Mission /.u den 'Aditen und Tanu'iditen. wovon in der Bibel krine
rfitur vurhundeu ist^ der Gediiiike iiiihe gelegt, dus Mtuigeln dieser
Ery.jihluugen als eine Folge der FülschungrMi zu betrachten, welche
die Ahl sd-kitAb tm den Oßeribanuigsschritteii verübten *). Fiin ahn*
bches Moment bot auch das Opl'er Abrahams, insofern dio Mu-
hanun^daner — mit Ausnahme der Inuiophilen x^j^jl^Ij wehdie
Ishak als ihren Stammvater !)etracht^'n -- Lsmä'il als denjenigen
8i:ihn Ihndibus belracbten . dm der genieinsanie SL-iminvaLer der
Araber und Hebräer auf Defehl Allahs willig den» Opleiiode
weihen wollte '-').
Wir haben gesehen, dass die Ausbildung der historischen
Lit<jrutur bei den Arabeiti «hts gründlichere JJckanutwerdcn rnit
t) Vlol Unlici) hftl>c>ii dio Copistun ilur<.-li V(]nu1^ttr(Itung der Ei^'uuujinic'it
tneestiftct Ffir "^rcisi litulrrti wir z B .L^LmmjIj.
t) Ik-r C'orrt'ctor diT Hfdnkor Aiisr. p. 1f inaüit auf rljeso VorHclitvfloiiluOt
irkitntn und \iw\ii i\vt Aiiss|irarlio du» Almlfedu den V'orxiip
J) lk)i*pi«jUwoi»o fUlirc ich wi: Oido'ou: KajJÜI v^'cXJI -JIäj ^^yXi^>S
*»el w, djiwi Al-Tnbnri L»JLXc >clirülbt , wjifirpud iu dpn q-ijaLjjI-«. Jf' \^*S
d« Uichligti: JüJUöt . Dil!» 1 wird ji-dcsmal mit i trmisscribirt und als ili
[■(■lAJt (^ )*-H-^ livx<.<lHinut vrird.
4> tlm «I-Afir I |. Tv.
.>| S. dl»' wcdUüulli^'u Ablijuidlunn tibr.r «Uwe Frnj?« hei AI l>i«miri Wi.JMt
•l-biywAu II p rl*l »r \^\ n.u .iJ-Alir p ff, Al-Miis'iiili MüniA' ul-d»lriili 1
p »7, II I» Mi4, wo «uf ein« Utüriu-isclio iV'k'UÜk ül»tir dieaw Knigo l»innowic»o«i wird
360 Qoldxtlier, üfjcr mnhammedmwiche Polemik gtigen Aid tü-küäh
ind ein
itt eii^"
den Schriften dor Alil ul-kitiib riiclit unbedeutend forderte nnd ein
mtlchtiger Anstoss wurdi- zur Ueborwüidiin^' ji^ncr Iräher ganjj^bap
leichtfertigen Art ülinr ü(.m liihiilt der bil>li,scbeu Bücher zu spreche
Es mag ftucb xu dipsoin ümsdiwiingn dor Umstund viel beiget
baben, doss zur *Abbftsidenzeit, in welchec dieser Foi*tscbritt
trat, dos Interesse und der Geschmftck muhnminedanischer LitcraUm
sich gerne fromdspracbigen lUkbern zuwendete, und so nmg auch
in Betreö' der Keiuitniss von bibliseben Sachen recht viel deu
Syrern ?ai danken SRin (Honejn Uebersetzer der Bibel). Wissl
gierige b<"iren Vorlesungen über die Interiiretation des A- u. N.
und die .Schätze der Bibliotheken liefern Material für diese Studien^).
Von einem Zeitgenossen des (fa'far al-Bannaki, dem sonst des
Schreibens und Lesens angeblich unkundigen Ibnihhn al-Sai.jär mit
dorn Ileiniunen al-Nazzäin, der trotzdem sich in die Widerlegung
des Aristoteles, dessen Schriften er auswendig zu kennen vorgab^
einliess, wird bei dem biographischen Schiiftsteller Taschköprbtj'idi
erzählt, dass er Taurüt und Ingil stimmt Comraent^ren inne hal
In späterer Zeit citirt der berülimte Dogniatiker Fiichr al-Din
WviX das Taui-fit bereits auf der Kanvsel und rühmt sich, hie:
zur Rede gestallt, dieses ganze Buch auswendig zu kennen *).
diesem St<inde der Kennüiisse kömien wir auch Itessere Angul
über Eintheikuig und Fonn dor kanoiiisrhen Bücher orwni
Die alten traditiünellen Angaben wurden beseitigt, aber allerdings
nicht unterdrückt, sondern nach wie vor antljewabrt und c
Aber welcher Abstand ist nicht zwischen denselben und den
l) Al-BikiVi (toi St. p, 391) beiioht stcTi nnf Ibn ClmlHkfcn iiT 757.
dieser Gelo^uiilioit müclite ich diu Aufmorksitmlceit Huf iliv Stt'iU< KilüU ali
XX p. VA hinlenkan, wo der (3i'iiü«lop Abii 'UbcjdÄ von At>lln b, 'UM al-huni«!
nl-Lfthiki borichtot: yj^^^ ^^J-^' jUu.1 L^ (*^'}-** ikX^» J^ jJLrt. y?
h&s- ^y^, ^j^'^ e»' r^^»*:* L^ xi^JJI ff^i^i Uujs^ix L^
ju JLjj U .-jtjÄii er« JAft^Sj ^3 st.jHÄJL Die Zngohörickoit zam Joi^f
Umm wird wühl nicht erust »u nehmen »ein, boracrkcnärrorth aber bt da» Vor-
hMuden&oitt dws TnurÄl und die Itdschflflißang mit domsolbon.
2> Al-Snkfiik al-No'mAuiüÄ (lldsclir. der Wicnor llofliibliotlick Mxt BT. {
I fol. 22 v: JaÄ> Ju% iJb \ v^^ ^ tc\ fcjU-l» j i5^^^
,L-^i>^
jt-X l^-ij^**^J. Jw*>^ö^!j it. jjJt» .J
3) AI-KMWiui II p. föl**. (g. Aühaiig l >
Goldsiher, üher mithammetlanischc Polemik gegen Ahl aUhitäh, 361
abeii über dpn Kanon, wie sie durch Ibn al-Nadiui '), Al-Makrizi '^),
lAl-SacliiiwI ') onrl Um Chaldiui *) gogr-lhen wordfm !
Hatte di(^ hisiorisclio — zum Theil aiu'h die l')ibliof,'raphiscbe
[Wisswischiift (FibriRt) — die Nfttbwondijijki^ii oinnr sicbororen, aui'
[der Keimtnissnabino von den betioffVndtm Schriften selbst, beruhen -
Iden Kunde von Av^n kanonischen Uücbem nahe gelegt und, wie
[wir oben sahen, erbeblich gefßrdert. so sebt^n wir das volle Ein-
( dringen in den Inhalt der biblischen Bücher, auch ihrer nicht-
I historischen Thi-ile. sowie auib der nncbliiblis^ben Liteiatur diirc!»
J die Entwickelan^ einer polenuscben Literatur der Mubainrnedaner
liegen dio 8cbrit'tI»esitzGr zu noch grosserer VeiToUkommnunp und
\ Aasweitung gelangen. Hpit St. bieti^i uns in dem nrundskn-ke
I des vorliegenden Werkes eine vollstiliulige Bibliorn'apbie dieser,
I sowie auch der gegnerischeti Litoriitur und zwar in einer FüUej
fdie wohl der bildiogrjvpbisrhen Nachlese mir noch einen spitr-
hohen Wirkungskreis ültrig liissf. K<'f. vennisst .'illenlings die Er-
wilbnnng der schiitischen I'olemiker und ihrer Schritten, deren es
einige gab, wie aus der Bibliographie der scbiltischen Literatur
ersichtlich ist ^).
Eben mit dem Studiuiu von Ihn Hagai' al-'Asljalfl.nt's biographi-
Kchem Werke über die bervorragendon Mubarnmedaner des V!II. Jb, d.
H, (Al-diirür al-kauiina tl a'jan al-mi'a id-tjamina, Hdschr. d. llofbibl. in
W^^•n Mixt. nr. 245) t»esehllf"tig1. kann ich auch aus diesem St.'s biblio-
graphische Daten mit folgenden Notizen ergänzen: I fol. HM r
wird eines religionspolemiscben poetischen llriefwecbsels '/.wischen
ÖihAb al-Diu Ahmad b. Jüsuf al-Sa'di al-Harrslni (st. 746 H.) und
l) Fihrist I p ff. Kr erwälnit «lin Kintlipilwng des Ppntiit in fünf Fünftel,
wovon joitft-» BWfi Thcilo hnt. IHcso Kinthoilunff .irltr'ijipn <ltci mijhjinitnj>diiiiiM'lii'ti
"HttioloKcn in Kuxiiß «uf itcu Ki>riui iim'h^'oiihjnt 7,u hnhcni, nur *liLs.t Vioi Hukt»
I jeilos Füuflnl nicht oinfu zuHHmmRnliiiiiticiinlco) Tlioil , s<niileni di« CombiiiiiliiMi
lui>h dur Art jjlHlchmiLsHi^jor Jli'stnndllmilo des HnrJies nnsmncitt fNifoU ji. \\)\\,
wio denn im AllffcmfUion im Koran lf<urro(L'iit(« für diu drei friitu^rcn llfTcnbarnngs-
bUchur cntbntloii üciii sullcn ^Äl-Itloni [i. It^f j .
t) acscliirlito (tor Koptou »d. Wüst«nfotd (Götünf;. 1847) p. a. . r-^-*"
.•yA^aLyb (WU:«tuiif. „X^xv ScUrtA Ttmyiimiu'slh" iüt olmo Zwuifel corTiim[iirt ahm
iJJblir* hi^nmim, vgl Rödigor Ue oriRiiie ot iiidolo otc. p bh. Ihn ('haldiln
hiit diifUr .•vfu'Lj Ü.J.
3) IrsÄd «l-KÄMd (('«IciiH« IJUtl Mild Ind. VI nr 21) p. of ff. SUU
jjJU? ,Lö iL*>LsJ^ J^.*.^t Ist wühl t\\ lusrn :^Jl >U.*i^JT A * .•>•(
'-'^^ J • ( > •
(Kichtorliuch).
4) Prolofi^mm. Not. ot Kxtr XVI p fll. Hnr Kniimi des I CJ». .-»ildiOTHt
»ich iun i'njpiton an den dpr nhe.HsynLschon Kirdic lui; v^l I>illniiÄnn in Kwuhf»
J«lirforirhern V (IHfySt p 147; hcsiindiTü dit« flinf s)d«imuni".cl»«-n lliichcr
ft) Al-Tflni* U»t of Hliyah books Nr. 10». 550. 622.
362 (^oUhihWy über muhammedanüche Pulettäii fffgen Akl al-kitab.
iMnorn Nestoriuner Ens'lllmunjf gethan, welch letzierer üein
liaimticiIiiTruiihon Gelehrten Einwtirfo ;?egon den Islün» vorh'gl
mit der Bwlin>(uii^' Mtdiainmodanor worden /M wollen, wt'iin Sih
al-l>in die Kinwürte ixi widerlygi»n im Stande sein werde^ Die»
gescluih, aber der N«*st,orittnor ergi'ifl" die Fluubl, stati de« .Isl
anr-unehmen: (sie! dicx .Siiui eif ordert etwa: ij^s»-.!) XJL_>j
wJL>- JojJ j^-OjUil i^^^L« ^yjl. Der überaus schlechte Zast^
der Hdschr. gesUittet njir nieJit rjup l'rob« dieser poetischen
li'inik, dfren Charakiirr sicbeilicl) ri'lijciüfe*^r Niiiiir war, rnüzutheile
— 111 tVd. Iü7v wird diis n;)igioiispuletnische Werk: Jt»Si\ —L
von Muhainmad b. Said b. 'Alid Allah al-HaJabi (lebte um 7|
d. II.) orwilhnt: L->UiJj ^\ K«jLi^ j (Cod. Kjt*:=.) iJU^ nJ
JuL
Ji^j ÄJLv*> ^,i>j>Loo .v*j s^ }y^^ -i-W*^ »U-«5 ^u^\ i^ (^j^
D«?r bfiÄeichnete Tbeil des Werkes von 8t. xerillllt in it
Abtbeilungeii: S. Ul— 110 sind in 88 (zum Theile I)npiiel')N!J
irurrn die ludemisehen HebriftiMi mit sicheren Titeln in lüphabflisd
Folge der let7-t;eren aufgoKilhlt und büsehriebeM; dann S. HO — 1^
Schi'iftcn ohne sirbmen Titel in alphabetischer Keiheni'olgo
Veifassernanien, und im AnscMuss daran Anonpiia, /.usainuien
lu*. H9 Vns 151 . wozu dann in den Na<.'btrilgen <S. 38i« — 4C
zwanzig Parallidnuninirrn kommen. Im Ganzen uelnnen wLi"
zum allererstenniale Kemituiss von dem gesammtt'n Bestände die
auf das geistige Leben der betreft'etiden roligiosen Cenossenscha
sehr einrtussreieben, jpdoeb bisher uiclit gehörig stadirt*in Literat
Rff. bi'dauert, e.s widij-sibrinlicb im Verein mit vielen tvnder
Lj'serii imd Benutzern diei^es ebenso wichtigen wie intere«isant
Buehes. dass .sich der Veif. strictis.sime in beiden Al>theilungoij
alphal>e tische jiVnordnimg zum Bruieip gemutht hat. Durch die
Scheidung der muhanimudanischen von der imtiniuliajumedaniseh
Polemik, ebenso wie die chronologische Anordnmig des geboten
Materiales, deren Mangel im Werke selbst allcrdiiigs durch oüa
chronologischen Index (S. 426 f.) einigermiissen erHetzl wird, wj
AW gbMi'hfir Zeil die Würdigung dieser iiolemisch^'ti Literatur v<I
Standpunkte der Literat argescbicbic bedeutend g»d7>rdert wor
und sie wilre luu so ehi-r am TMal/,e gewesen, als die leid
Aulündttng von Titeln und Verfiwsennmien durch /.woi mit
GoUistJter, üUr muhcnntHetianifche Polemik ffegen Ahl af-kitdb. 363
vom Verl", gewohnten Oenaiii!L,'keit j^earbeiteie Register eruiög-
licht wird.
Nach der Ansiebt des luubuiutiiodanisrbMii JJio^raiihpri Ibti
ChalUkän war der midalusische Zaliin. Abu Muhaiiuned ilm \hv/.u\
(st 1064 n. Chr.) der erste untfir den nmbiiinnurdanischen Th«»«»-
logen, der eine systfniatische Polf-niik f(t!;^fnit Ahl al-kitab schrieb.
Wie aus dem vorlipgnnden Bucb<! tMsiihtlich ist, gab es bpreits
vor Ibn Ha/Jii im IX. luid X, Jb. uii.s»T(?r Zoitiix-bming mulumi-
raedanischo Widcrk'giui^fHschnftL'D ;^'«'^'cn Ahl ul-kitub, naiiuntlitb
Hegvu chrietJicbe Gbiubeufilt^bre (Al-Wiirrak, st. H(il, nr. 124; der
Philosoph AJ-Kindi zwischen 813 — 73 nr. 112; fiasiui b. Kj^jüb
äU vor 987 nr. 104). Was wir aber von diesen Schriften vor
d»'m XI. Jh. wissen, lässt uns vonmssolzen, dass Ibn Haziu der
Erht« ist. wtdcher den Kernpunkt der niubaniniedanisi'bfni I'ulnmik,
di«? FUlücbuiJ^'sthife'o (J^_j»X-»_j') systematisch bthaudylt« und in
ganzem Umfange besprach. Er that dies zuerst in einer Schrift,
betitelt: J.^jiü'iH^ iüjj^JLJ ^ji .^-, ; 1\^ Oj»^.^Jt J.-jJ^-j J^-^^
Hchrifl ist behandelt bei St. nr. ü S. 22, und wir komnieii auf
den Titel derselben weiter unten nochnuds zurück. Dieselbe ist
sclhst«tilndig nicht vorhanden, weni^t^'.ns nicht nachweisbar, und
Ref. Äusserte vor mehreren Jabren die Ansicht, duss die Abhiuid-
lung des Ibn Hazm. welche sonst verloren gegangen wlhe, —
wa« bei der Wichtigkeit derselben nicht vunius/uüctzen ist, — in
ein umfasseuderes i*Mlt>nii^eheis Werk desselben «iidebrlm, in wel-
chem er nicht nur die Ahl al-kitab, sondern >annntlicbe ihm be-
kitnnt^ri Coniessioneii polemisch behandelt, nämlich in d»is auch
von Averroes citirte ») J^:sajJt. JJUl u-»U5' (St. nr. 77 8. 99 f.)
vollinhaltlich aufgenommen woiden sei , und der Vej-f. thut dem
Ref. entschieden unrecht, wenn er S. 140 diese iVuuahme als> img
l»MZei<rhnet , voraussetzend, dass das ^^J| Lib\ identisch sei mit
einer SireitAchrift gegen den Juden Nagdelji, welche übrigens eben-
falls verloren scheint. Hef. muss noch jetzt seine frühere Ansicht
»ufrecht erhalten, wenn er sich aus der ihm wieder in Abschrift
vorliegenden gegen die Abi u!-kitAb geriehtet«*n I'aitie des Kilab
iil-milW die lleberzeugung htdt, dass sie ihrem Inhalte mich voll-
ständig Alles bietet, wjis der Titel des Iz-här erwart*.'« iHsst, und
dies uiUH.H doch in erster Linie als Anhaltspunkt dienen, wenn wir
das VerhJiltniss jener Partie zu dieser Munijgiiqdiic iMiurlbeileii
w<dlcn. Noch klarer wird dies werden. W4tnn wir die jeniMn Ka]>itel
l| I>fatr(i('tio diJitrui'tiuiuini jmrs ulU;ru, <U>p. IV t. 3jI.
364 Goldxifter, HJt&r mtJiammcdaiätche Polemik gegen Akt al-kitäb.
des Milttl vorgesetzte üeberschrift hiehersetzen : B J^Lb oUcäU^ ,
jjU. »33 *^j*^^ '■Mi^' ^v»-^* e5^' OuJÜ! J KjsnuöL .,
I^Ij LgLjcoj L^_5iiJ tjJv3u ^^y*^ Ä-jo^^i J.jc:>LJ^t Jl^ ♦
J^3 ic nUI ^3 Jt <^ jJl rt^ *)< was doch niehts anderes als eil
Paraphriiso des Titels des I^liivr ist. Auffallpnd wilre os nofl
obendrein, dass, wpnn das so üliersehriebeno Ka|nt«l wirklich vo
Lcfaiu- verschieden sein soll, Tljn Hazin in diesem Kapitel nirjrend
auf eine Monop*apliin ilbiilleher Ttnidenz Bezug tiinimt, es so» den
dass dirso Monographie spilter abgefafist wurde als das KitAb
tnilal. Ich denke mir nun das VerhäÜtnJss in foij^'onder Weis
Ibti Ha'/.in schrieb /.uerst. das Izhlir als Refutation gegen die Ahl
al-kitfib, nachher schrieb er seine Polemik gegen die übrigen Co
fessionen und Soctou und nahm das ganze Iifhar als ein gern
passendes Kapitrl in das grosse Kit/ib al-milal wa'1-nihal
Dit^seii Hergang wird jeder ganz natüi'lich tinden, um so mehr, du
er in der urientalischen Literatur nicht vereinzelt dasteht^ Die
Idenlifii irung des Izhär mit der Streitschrift gegen Nagdela i8t_
eine Gleichung mit /.wei l'nljekiumten, wozu ausser der GeroeUj
gamkeit des Verfassers alle Beweishasis fehlt
Der Kernpunkt der inuhaiiunedanischen Polemik ist die Hanf]
beschuldiguiig, welche der Jslani von den ei-st^^n AnHVngen itt"
gegen Ahl al-kitüh erhob, dass diese niimlich ihre Offenbarungs*
Schriften linderten, fiüschten und verdrehten r^aiCi^ JoJuIu <— A^r
kJ^a-JI s_>JÜÜ! . Diese Anschuldigung , welche in der Hlt«reu
des Islam ganx allg*?moin erhoben wurde, konnte erst nfuh
Kennt liissnahme von und sicherer Information über den Inhalt
bf-trctfendeii Schriften zu liPAtimintor Fonnulining gelangen , am
die Einzelnheiten des Fälscbungsvorganges /.u entwickeln und «hir^
zulegen. Da stellt sieh nun heraus, dass die Hauptvertretor
muhamiuedanischen Theologie nicht einmal bezüglich der <ir
li"age: wie man sich jene Vordrehung und Fälschung vorzustell6
und was man danuiter zu verstehen habe, eines Siimes sind.
Verf. reflectirt S. 322 (vgl. Ö. 3f>2 den Auszug aus Al-Bi^
gjuiz kurz auf die Divergenzen betreffs des Jujs-Ö. Es seh«
uns für die Erkenntniss der Art muhanunedimischer Polemik wicht
darauf hier näher einzugehen. Wir können zwei Haupt richtiuijj
unterscheiden. Die eine, mildere, bestreitet, d:iss die PeschuldiguB
sich auf eine Fälschung, Diteqiolinmg oder tendenzift-se Kürzu
der Bibelt«xt« beziehe *, behauptet vielmehr mit hesondoror W0
t> hMmvr HcUehr. (vi 46 r.
(folrUihery über nutfiaMmeäanütche
Ml al-Htäl 365
^digung der continuirliLhon Ti-aditioiiskette (jl^j)^ welche diest!
iTexU« für ihr*^ Authentip hnben, der Bibeltext, wie ihn die Ahl
lal-kitAb überliefern, sei ungemischt derselbe, den Gott ihren
I t
Prophet4?n offenbarte. Nur die Interpretation (J^^ij) der Bücher
[sei durch sie verdroht worden, und niuueütlieh seien die Stellen,
welche eine tiefere und riihti^'rrt' InterjvrHtaiioii auf die «SenduiiK
Muhanimeds und die Wahrheit des Tshini beziehen müsse, durch
die Sdiriftbesitzer, trotz besseren Wissen« , iibsi<jliili<;h in f.ilscilier
' Weise interpretiii worden. Die Anli:in<fer dieser Uiclitujif.( stidlen
sich nattlrlicLer Weise die Aufgabe, jenen Stellen nachzuspüren
und ihre richtige exegetische Ajiwenduug auf Muluinimedanisühes
zu constatiren.
Eine andere Richtung, der auch Tbn Hazm angehört, verwirft
diese Auffassung des JoJuj und bezieht es unter besonderem Hin-
weis auf Citate des Korans aus dein Taurai und Ingll, welche
sieh in dem jetzigen Texte nicht vortinden, auf die Fälschung des
Textes selbst. Ihn Haxrn polninisirt gegen die mildere Auffassung
«chon im Titel seiner Abhandlung- Der Verf. übersetzt (S. 22)
den Titel des Tractates :jj| L^| : „Aufdeckung der VerUnderungen
und Erörterung der keine Deufdei zulassen'^
ilen Wut(najtrüt::he der in ihrem Besitze befindlichen u. s. w.".
lief, int der Ansicht dass Ihn Ha/in in dem Titel andeuten wolle,
VT beabsichtige in jenem Tractatß die Fillschuiigen uathzuweisen
Uli Stellen, welche nicht Interpretatiüusllndeningen voraussetzen
laAsen, ko dass die Uescbuldignng der Fälschung auf die falsche
lat^riir^alion eines allerdings geoffenhart^n Textes bezogen wer-
den kOmde; er will vielmehr nachweisen, dass die Texte selbst
nntergeschubi'ii seien und rsilschlich als die geortfidtni+en ausgegeben
werden. Noch deutlicher wird diese Aultkssung in der Paraphruse
des Titels, wie sie in der Aufschrift des betj-etfenden Kapitels des
KiUb al-milal gegeben ist : da heisst es statt JkjjjUJ! J^-^ilsr. ^ U-« so :
*Jl>j jt aJLH ^jj\ (jri3JI ^^c. Uil^ L^Juj^ L^^^js^' ^^Jju ^iu^
lu der Abhiindlung selbst ninirat er häutig Gelegenheit gegen
die erstere Kichtnng in seiner gewohnten diiilekiisidien Weise ins
Feld zu ziehen ; z. li. ^..JL.^.Ji ^ j,y ^ LläJü sX*j^ y^ ^Lä
Sy^\ ^^b ^vrlXJJ J^ü^li ül^t ^.,b ^yii ^^ÄJ ^.j^Xü
•)GG Gohlsüier, üfter rnttfiammetianiacAe l'oiemik gegen Ahl al-kiläh.
^.j! JJaU! ^^5 (*P>^ ^r-^^ I^Uj iXm ,ja«J ^5 ^y^s.
jjt^lXj Lsj J*l5b x-cajtjj oi.=> ivsaju ^vXs^tj Ua;<* «^L>- cX>I^ JJü ^
^lixjf ^^ 'LL-Ü xji>i ^JyJ^JQ jJüf i^^ Ju>i* Jwi^ j^ xÜI ^^3
^^ *), Diese Meijmn^'svcrschiedenheit. hat nicht imr theoretisch
Bedeutsamkeit^ sie hat auch wirhtij^e praktische Füllen. Die
hiüiger der ersteren liir-htiing hiJteii es fiir die I'iJiebi dos MilnIiI
jene Schriften hochzuhalten und /u verehren, denn sie sind, wi3
sie vorliegen uiid üherliefeit sind, ^littliche OflenUmimgsschril'teii,
nur ist ihre tratlitionelle luterpretation tiilsch, was aher den '^tt^H
derselben nicht heriihil. Der herühuitei Snli'ite Al-Nawawi lelil^H
di4ss nicht nur derjenige , welcher den Koriui gering scbUtzt und
an seinen Aussprüchen zweifelt, ein Kätir sei, sondern ebenso auch
derjenige, welcher sukhe Gefühle den Schriften der Ahl al-kilAl>
entgegenh ringt *). Deji Veilretem der /weiten IticLtung hingeg«
ist die hichniilluuig und Verhöhnung der ge^^ll^ii■l)t"'n Schrift^
religiöse l'türht und ihre Verehiiing als göttliche Schriften To
sündig denn ihr Verfasser ist nicht Gott. a«»nden) ein oder mehm
schlaue Betrüger und l)öswillige Killscher. Wie dies aufgefa
1) »Qril 48,69.
^\ KilAb rtl-nilkÄr ful T.ilv: ^\ J.*^^!^!^ '«'jj^^ Aj=V> ^,!
jli yjS L^ wA,i:^U*k| 3I IfAMw 3t ÄJjA«Jt aDI V'><*^ t>aM Hilf licu K<i
braiiifliclio r (^''t^ ^t A,^.»,^j ^ ttnt natlirllcli «uf -Mitk!»Ui;o Ofl'fubiirun
K'hriften ktf'mv AnwtMiduiig. ibiil. fol. 70 r.
GoUtzUtrr, übei- miütammrdaniHche Polemik gegen Ahl al-hädb. 367
[ wird, kann uns uns einigen ^KraftHtellen" des Iljn Hazm verstJtnd-
Jlioh werden. Kitüb al-milnl ful. (iO r iiai-li dem Nachweis emigpr
arithnietisclier Widerspni(.*Ue des Tiiurul : ^3jJt ^.,( UaÄj «As.
aJU*J. u-ÖJj! ^ NcJ_j JJi«. KX^MwA >jfc<« ^ iJLo "bl^ J^, ^ jJul
Ibid. fol. G2 r jL^-iü o!jj-«. »jci? jJJl ^»J»-«^^ a-^^Vj^' ^j^^
,5JJ» yjjAXMjI c>>*^' V»-^' «^-^ £*^ a^ ÄioLo iÜLbU »jL^
Iliid. fuL 74 V niiul) Beendigung ilyr Widersiirütlm und Ab-
surditäten des Taurut: J^.Aa_ÄJ| Il>^, L^Ujj (^V*-* r^^ '^
xiA~« /^"|^^»J' c)^ ^ io->Lo Ki>3 «Jjü» JmJj^j ^.L» ^:^j^,,,O^^^Ji.
^^^ ^.,L)^ NJ'U> J ^^ ^^^_yi ^^ j^Lw ^i .Xlt ^^ aJj^ ^
*iua: AL!t u. a. m. Nur srdir Weniges wurde durch göttlichem Itath-
sclilusfi vor FiilKchwug verschont und diesos Witnig«' sind dl«* StoUnn,
welche Muhamnu'd aus dem TaunU titirt und din auf diese WeiKt^
«irhallcn winden; (d)enso wif> auch die Fillschung durrh güttlicheu
Uftthschluss geschah : toi 85 r ^^(i\h\ ^^" ^t ^;^l LijT LÜlä Jöj
OjJüiJ» ^Uib ^jJUä ^^jjjJl J^UJ^I o* «5JJo tJj,^ jy ^-^ Jos
1; Cod. Juk^Jt Iljti Hazm hut In diesem Piuuiis Stelli-ii im Sinrm, wie
llmitcroiium. 11»,^!. Vgl. Koritii .Sftrjl f», 4».
3(>8 O'oUlziher, üfjtr muhammedanUeftA
kl al-hU&b
Die AnliJliiger dieser Hiehtun^ vorbipten dah<er dem Muslim
die Besuhäftigung mit. diesen felselien und gottlosen Schrif
(St. Ö. 390), die Veiiret^r d(?r erwt<^ren empfchlen sie, oder la
sie wenigstens zu.
Wir können anneluaen , dass alle jene Historiker , welo
laistorische Daten aus dem überlieferten Text« des Taurüt seliöpl
imd repruduieiren , dies«; niiklere Autiassung tliodt'n, welche uufl
in der nvubammedariiscben Littnidm" bis in dit» neueste Zeit ib _
Vertreter hat. Unter den tien'üiTagendston liejirUsenljinten tler-
selben wulleii wir Ibti CbaldÜJi neimen, vvt?bdier tür die Annali»ie_
der lnteq)r*'ta1i«insfsils«;lning gegen die der 'rexteslalscbung ofl
eintritt. Er sagt am Beginne seines (liiscliicht«werkes (Bd. 11
BÜiak): w«»A*o^j '9^jy:l\ ^ fjJiyA [^Jju ^.^UJLc ^ ^\Äi U
»Jjsj UiL v3'üj sUjti« J: U •! xJvXJCs lf*-J ^ '^j^^ Igji »V
Nach Al-Makrizi bezieht sicli die Fälschungsanklage überhaupt
nicht auf alte iSclirifteii, sondt^rn aul' die Mist-hna, die er tiir eiiiea
integrirenilen Bestandtheil des Taurut hiilt *) und ndt dem Mio
hat * türä (Deuteron. 17, i») zu verwecbsi*ln siheiiit. Wilhrend
Exile — sagt er — gingen die authentiselien, von den Ki*)nigen v^
fertigten Mischuaabsclmften verloren und wurden durch Hillel Uli
Sehainmaj durch andern untergeschobene ersetzt. Darauf bezieht er
Sürit 2, 7a ^). — Al-8ahrastant bekennt bezüglich dieser Sti-eitf
keine Farbe, sondern erwähnt beide AuH'assiingen neben einande
aueh Al-Bejdäwi giebt in seinem Korancommentär an mehreren Stell«!
beiden Ausiehten Raum , ohne sieh für die eine oder andere
entscheiden *). H&gi Chalfa hingegen spricht die Vennuthung
dftSS die ät!hriftbo8il/,er die in den Schriften nicht vorkommend
Und den Islam chai-akterisirenden Iteligionsübungen und Dog
als da sind : < Jebet, Fasten, Armensteuer, Wallfahrt, der Glaube
das künftige Leben und die Vergeltung in demselben, selbst fo
gelassen hütt^n. und dass dos Tabdil eben in diesen Weglassung
1) Vgl. ansoro Antn«'rkui»f; S. :i44.
2) Vgl. Fihmi 1. 1». er.
3) Kit4b »I-CIjIUI (ed. MMkk) 11 p. f vO .
4> Ed. (.:ar*U»u p. Ho, 2 ff
t} Kd Plȟpher 1 p H^, l 3. \> Toa , 1. 9
fOoldxütei; üfter muhammeitarUscIie l\>temik gegen Ahl al-kitäb. ^9
stehe '). Die Ansicht Hugi ChidfU's gehört einer dritten , uir
Irollen sagen, verinittflniien Richtung an. deren iVnhlin^er die Text-
schuiig zwar zugeben, aber dieselbe nur auf" eine» Theil der
eh rillen l>eschrUnken, wUhrend eiii anderer betrilchtliilicr Theil
DgetUl&ithi überliefert sein soll. Sie -Aird in (]eni tbeologischeu
Terke des Aven'oes *) angedeutet, unter den Polemikern aber be-
durch Abü'l-'Abbfi..s ai-J^inh>, dessen polemisches Werk
UL» iJ.-:^^
J^UJ; *Lj^>^! ^l;:^ der Verf. S. 17 f. ver-
eichnet, vertreten, so wie auch von allen jenen Theologen und
Polemikern, welche sich füi' die Annahme der Textesfillschiuig aus-
prechen und dennoch aus den geiiilseliten Schriften Beweisstellen ,
die Sendung Muhaiumeds herholen. Diese Beweisstellen ebea \
ehören nach ihrer Ansicht /u den in tuet gebliebenen iStücken
|er theil weise gefölschten BüuhHr. Vom Stiuidpunkte des Ihn
^fum hingegen können und dürten aus den Schrift'ififn der Ahl
ll-kitäb in ihrer überlieferten Form keine Beweisstellen itlr den
ilani geholt werden. Hingegen sagt ul-iSinhugi hiefüher, nach- ,
em er die muliaiumfdnnischfn Stellen aus dem Pentateuclie und
Bpfi Ev.-uigelion aufgezahlt hat : J^*j>ü^( ^^ »itio j-iut (As»-^ bX^
"\:>.JLm JkJiA-jiilj i_ÄJ^od< HUäi Bi>J>3 'i]jjj<}\ ^yA jol».^ ^-«(Aäjj
JUj ^Ü5 ^uf ^\ wä-ä^ ^\ ^^\ ^.,\JJi VI ^jUVt ^J^\ ^ *
i
-\ ^ ^jL*i ^^y*£ ^^\ ^^^JS^ ^iUi! ^yjiju U/ ^j^j^
^Uj^il jjI^ v:>wJ!;t ^.j^^vXäJI Ui?^ (j;^UajJf3 JjHfJ! ')• Obwohl
aber zumeist die historischen Er/Ilhlungen der Genesis als der
Pillschiuig ausgesetzt betrachtet, möebt^' er dennoch einer der.
Fälschung zugänglichöu Schrift, überhuujtt nicht viel ZuLruueqj
schenken. Er spricht sich hiember iim Schlüsse seiner Kiiük des]
■K*entat«uch8 in folgender Weise aus: ^^ '^^j^^^ r^^ /^^ ^'^
1^ ft^ f^Jäc^ ^^.^j^ y^ M fü j*öo-it ^^y4^
k>!
^y^^lj 'iJ^Vb oJm^ iX/Jt oUü:^ «5ULi' ^^.^l ^lüj ^,1 ^t 1 jj>
l) Kftir al-xuuftn s. v. Tuunit.
V Arorroei' Pliiloiopbio cd. M J. Miillor p. 97.
») Alt^wibA al-fichiri Buch IV C^np 1».
IW, XX XM,
24
370 Golthiher, über jauhamjnfiännütche Poltmik gt^tn Ahl al-kMAb.
^.jt ^M^l ^^ ^J^ L5^b V^ fj^"^ ■'»bj4-JU
^5 x^JU^o Ju^ fcil ^.jUö'i»^ tJu.Jt jju* y> ^_53Jt >^C^\
' ..»jLio '^*). — Als Fälscher wird mit weder im AllgemoinPii ,
bei Ibii yazm. ein ruchloser imd iuigläiibig«'r Mensch voraiisgesp
sPtafl
odftr E«*a ^^jJl ^ ;U (^= "^cisn NpTr), welcher eiii J»*L>.
genannt wird ').
Wir UecJaueni löhhaFt» dass der Verf. iii sniiieji hibliüj^phiüchfu
Eriirterunf^en nicht — wie er dies auch im Anh. VII. gethan hat
— axich anf «line nähere Charakteri.stik dps Inhaltes der polemischen
Werke der Muhammedaner eingegangen ist, namentlich derjenigi
von welrh»'ii auf eurupilischen llibliotheken Handschriften vorhaji
sind. Es wilre dnnn möglich geweseiif die Steillujig zu beuiiheili
welche die eiiizehieu Schriftsteller xu der Kenit'rage der Pi.di*
e.iimehnieti. Es würde zu weil führen, wem» wir hier die Einzeln-
hüiien anführen wollten, auf welche dieieiiigen SehrifÄt^ller. welclie
die totale oder puriielle TextiUlsi-hitng lehren, ihre Reschuldigiingen
basiren. Die dem lief, vorgelegenen Schriften die«>er Art liehand^
bei dem Naihweisc der Fül.schung vomugsw ej.se die erzilhlen
Theile der Bibel, in welchen sie sowohl was die Zahlen (namej
lieh Lebensalter der Patriarchen) *), jds auch die erzählten Tli
Sachen anbehingt, Unmöglichkeiten^ Widersinüche, eines göttlichen
Buches unwüjxlige (thscönitftten, den Patriarchen und Propbei
zugeschriebene unehrenliaft« Handlungen hervorheben, was ni
ihrer Ansicht unmöglich in einem von Uott geoffenbaiten liuc
gestanden Inibeu kann. Was die nachgewiesenen Widei-sprücht;
anbelangt, so erinnern diese Nachweise lebhaft sui die ersi^^n
lange der Fentateuchkritik in Europa; auf jeden Fall dürfen di
Nai'bweiso tds erst-er Versuch eijier solchen Kritik gelten.
Ibn Hazm, den die Späteren in diesem Funkte zumeist
excerjtiren und ijamphrasiren , füllen diese Nachweise 34 Qu.
•IICII
ein-
teile
ngen
i
jhen
1) In «iiT lit'idcricr HiLschr uiiklAr««« Wort: *J»J .
2J niiil lUicIi il Tfti. 1» ^ 13.
Bt Ihn KnJJitn lü-ÜHiiidJjA {UAA \Usv\xv i>r 1510 Trat«) VA. 94 r
4i Yini Mcttliiiiuilcm woist % H IIjii Hojcni üacIi. diuw pr nnrh d«n
biiiirtt^ii Aiikrtiljon di's F«>i>lRt iinthwhiiiUf; In dpr Ari'lin KdaIi'« KtuiUirlirii
tuu». Kr ist, will (tii> Krilik t]i>r Li<li<<iisiillor fuibi^laiiKt, Ubwraos waiüftul^;.
Ootdxihert über muhammedmtütcbe Polemik gegen Ahl al-kUilb. 371
bloss für das A. T. ') . dereu grösserer Theil sich lediglich
mit dom Peutat^uch *) beschJilligt , ^.jegen welthtni er 57 Ein-
wendiingen in eben soviel Abschnitten jMaä» von dt?uen mehrere
in ünterabtlieüungen zerfallen , erhebt. Hierauf folgt, der Nach-
weis der Fälschung der übrigen Bücher, d^r historischen, projjhf-
ti&cbfU und poetischen*), besunders ausführlich wird der Fsaltcr
bedacht und dessen Fälschung aus 2,7. 45^ 7. lu. 87,:.. 110, i.
Jerem. 82, i (was als Stelle aus dem 177. Ps. angeführt wirdj.
82, 1 (übersetzt : ^ ä^juJi aJLH -Ji-i^*, iLfJ^I t*"*^^ ^ *^^ r^
T j''-^)! 89,7. ii. nn. uu, welche Stellen als Blaspheiuieen dargef>tellt
werden, begiiindet. Die Stellen sind falsch angegeben und über-
setzt, aber es verlohnte sich der Mühe, zu untersuchen, welche
üebersetzung den citirten Stellen zu Grunde liegt. 8o weit lief,
sieht, ist es nicht die des Sa'adjä, sondern eher eine christlicli-
arabisehe Uebfirset^ung , was besonders ans Stellen ersichtlich ist,
welche auch in d«r christlichen Theologie von dogmatischer Ue«
deutnng sind. Bass er überhaupt nach Uebersetzungen gearljeitet
hat, ist ans folgender Stelle einleuchtend, welche sich auf Gen.
3, «4 bezieht: tjj ^^^-^^jjül ^^Jtc ^Jiyi ^ q^'j «>^ ^^^i
h^^sLfl Lx,ü \^j ajJlj ^^ v*^^; J^'j*"' ^.5***^' L')^^*^^ ^^^
^ iLir- U^JC>! ^ ^ ^.,t JC«^ J{ ^Ls « HuJ. a_Ä^ OüIj
Mjc5> ..Ä^ j^^l ^ *^t, ^JL^\*). Aus Proben, welche ich
1) Bl. 46r — 84 V.
2) Dereolb« bmtolit iinoh Um Hnzni fol. 79v xiis lli» Dliittom, «liu
Seito XU üritroßUir 23 ZcUflii, jhiJ«» Zoile fiiMt pIiiIk»'' a«'hii Worto lirw l>eu-
tepaiiouiium iir<nHt «<r fol. 8iiv ,t_XJül.
J j
.1) Von dem Iltili L sh^ or ful. 83 r jJLm (»Uju ^.aA:P .U^ <^-*^
U*jjJl jNiiXi j^^ *J! ^t s-*P^ j*4*a*j ^i>jlj AJii. vi:^^-»J
I ■»!»«*• iJkJ^* . r>)».s Wart ^'Ji' Ut mit IiiiatA ( tbit Hnzm ist AndHluitiur) xu
IniHii. liM U. L. kommt in iirubi.sel)f*ii Svbrirtr<n Imufi^ »]« «am^^ OLü
vur, vgl. RSdif^er Do oriKinc f^l inüml« etc. p 83 Anni 93 Eiito liSiirijere Be-
seichnuug Ut auch jUlü^t iX^ .
4> Ibii r»zin fol. 48 r.
•J4*
372 Goldeihtfr, Über muhmnrwflawischs Polemik gegen AM al-kitdh.
an andei'tii* St-elle aus einer auf Naclibiblisches be7.üj,(lichon pole^
mischen Pai-tie gelieteii. hübe, kann man ei-se.lien, welche Derbh«
und Sehonmigslosij<keit. des Ausdruckes Ihn Hazm in seiner Polen
anwendet.
Dieselbe Methode befolgt auch al-!^iuhäg1 in dem IX. Absc'hn
des zweiten Kaiiitels seines Buches, welches sich mit der An
ziUdung der gefUlsehten stellen beschäftigt, dei-eu er in Summa
(A. T.) luiführt. Er eitirt die Bibelstelleu im hehr. Original
arabischer Transscription und venveilt lursonrb'rs ausführlich bei
dou sogen, obscönen Partieen. Wir ertahren durch ihn, da^^
die Juden diese Stellen mit dem Oollectivuamen c>L.L>uJl ^'^l
nennen '); ich vermuthe, dass diese Benennung der Bezeichnimg
^Einbö ^^3» entspricht, welche der Talmud bßi almlichem Anla
gebraucht*). Es ist bekannt, dass auch Abulfeda auf Stella
diofter Art refiectirt^J. Dieselben Stellen sind auch bei Ihn Ki(]^t^
al-GauzijjA tractirt^ den ich überhaupt von al-§inhiigi ahhän^
gefunden habe. Nur der Convertite Ja^ijä b. Ibrahim al-Ra^ilt
{St. S. 34. 83), dessen polemischen Tractate *) wegen der hüch
interessanten Momente derselben einer eingehenden Obarakterisl
würdig Wili-en, geht über diese Themata, die er auch bpiüelcsichtiÄ
hinaus und rcHwctirt namentlich auch darauf, was wir heut«
in den Pentateuch hinpingearbeit«ten Urkimden nennen. Namwut
gebt er auf den Inhalt der aus dem ,Kriegsbuch"
und im Namen der
jJLiI .«Je s^'
.'krtM^^ citirten Stücke ein
bemerkt, dass solche Lieder gleichgültigen Inhalts unmöglich
liehe OffenbaiTing sein können '').
Ausser der F als chungsf rage ist in der polemischen Liierati
gegen Ahl al-kitab der hervoixagendste Punkt: der Nachweis d«r
Bibelstellen, in weichen von Mubivmniods Sendung und von dem
Islam die Rede ist. Schon im Koran »Sn. 7, is« wird gesAgt,
dass der PrDpluit in den Schriften der Ahl al-kitab genannt
sei, und die Traditio usliteratur reHectii-t sehr hilutig auf dittS«
4> AlHMfwiU Bach O eap, » § 2 9jM>JLi^ jjj^A ^ J^tO ^^ t\jyiJ\\
olZäII! lp.^-»-*u «l^^iJt ^ li-ya' xjüJl bJ^ JJL*5 üj
Jl xäx>mJ «JCJlj vJLaJ'j C)i^L>uil Ju& Jh4JL^ V^-^^ ^"^^^^
2} U«l>yl tr. Sanliodrin fol 99 b.
S> Hittoiiii luitoisliunic* cd. Floischer p.
4) Ibchr. •!«-? Wifiifr Ilofbibl. A. K t»r
leh »plbst eitigTUstclit, i'lu elviiUeü Arabisch,
ü) Hl. I7a— b.
f..
58, Der Verf. schrieb, wia\
OoUbütert iÜ>er muhummcäanüche Polemik gegen Ahl al-kitdb. 373
Vorttnssetzung. Diejenigen Theologen nun , wolche diis JovXÖ
«Is durChjfehendp ünterdi-ückiinp; des ui\sprti»;3:liclien Tt<xt«s auf*
fassea, sind mit der Ansieht leicht bei dcjr Hand, dass dor in den
Schriften vorkonunende Name der arabische Name des Propheten
war, der aber mit allem Anderen aus den Schriften vßrschwunden
sei. Diese Ansicht ist jf^doeh nicht allgemein verbreitet, sie wird
wohl vom genieinon Volke häufig aBSgesprochen , ist aber in dor
Tlieologie nicht zur Geltung gekommen. „Es ist eine vollends
falsche AuiTa^sung" sagt, Ibn Kfldiini til-Gauzij[ja ,wcnn man voraus-
seizen wollte, Juden und Christen hütten übereinstimmend auf
allen Enden der Welt, wo sie leben, diesen Kamen aus ihren
Schriften ausgetilgt; dies behauptet Niemand unter den Gelehrten
der Muslimln, aiieii hat Allah nichts davon im Koran gesagt,
ebenso äusserte? sich keiner der Genossen und Imäme, imd nach
ihnen der Korangelehrten in diesem Sinne. Es lamn wohl mög-
lich sein, dass das gemeine Volk diu'ch ein© solche Auffassujig
dem Islam zu helfen glaubt, aber hier gilt das Spilichwort; Der
kluge Gegner kann nichts Besseres wünschen als dass ein unwissen-
der Freund dem Feinde helfe, Sie missversteheu nitnilich den
Sinn der Koranworte Su. 7,16«, und mwnen, der im Taurat imd
Ingil vorkommende Name sei der bestimmte arabische Name, dieser
aber findet sich m jenen Bücheni absolut nicht vor. Was erwilhnt
ist, ist die Beschreibung seiner Eigenschaften und die Zeit seines
Erscheinens" ^) , wie es denn auch undenkbar wäre , dass in den
Schriften der Propheten keine Erwrdinung geschehen sei von einem
so hochwichtigen Ereignisse ^dessen Gleichen die Welt seit ihrem
Bestände niclit gesehen luid bis zur Aufei-stehungsstunde nicht
sehen wird* -). Nichtsdestoweniger hat man verschiedene Namen
genannt, unter denen der Prophet im A. und N. T. vorkommen
soll (St. 8. 325 A. 43), und wii- brauchen betrf^ffs der hierauf
bezüglichen Traditionen nur auf Sprengers trefllichen Excurs
(Mohammad Bd. I p. 155 ff.) zu verweisen. Die Muhanunedimer
sind betreffs der Namen dereelben Ansicht wie die jüdischen Aga-
disten, welche den Liebliiigspersonen der biblischen Geschichte
gerne mehrere Numen geben und in der Vielheit der Kamen eine
Bevorzugung finden % Es gielit verschiedene Ansichten über die
.\n>:ahl der Namen dpH Propheten, Die Angal)en variiren bis zur
Hüll«' von tausend*). Unter den aus der Bibel als in derselben
I
li ütkclir. der Luidcuer üihllotbck cod. HSÜ TesU fol. 35 V.
•2) Ibid. fi.l. 45 r.
3) Exodus DibbA »cct 40. Elias Imt 4, nczalcl 6. Josun 6, Mcsps 7,
cluy 2, Dftiiiül 5, ChHiianjn, Misfliaol, A7,orJH jo 4. Auch für Ahrahnra
Ptirdll Midonr&rtA vorschivdono Kumuii nui^ofülu-t.
4) Vgl. 201 Namen hv'v l>urii , l>>w Asiat Museum in St. Potorsb. p 2\^
im Kamen hui Al-FaniUri Eiicykloiiädio (N. F. nr. 7 der Wiener HofbihI i
m 76v.
374 GoMziher, über vtuhammcdanigche Polemik gegen Aht (ü'l'itdb,
angeblieh vorkommend angeführten Nnraen ist nur der des Parakleten_
aus dem N. T. sicher. Ausserdem werden hus dem A. T. munen
Hell BUS Jesjtj« und Daniel Stellen angeführt , in welchen
bebraischen Aeritiivalente von Ju^ und Jc+5>! enthalten sa
sollen. Die im A. T. vorkommenden Benennungen soUen seil
jU ;U oder ^^ j^ f= nJ*J3 n»i: St. S. 327) in der Bedeutu
v^IL) w*^ wie gewöhnlich erklärt, wird, oder wie Andere
dammter Käraüs — meinen ^r^su>}^ xiCäJl vjUJi rj-<--^ *)• Ando
ui'gii'en die Lautllhnlichkeit dieser hehr. Wolle mit dem Nam^
des Propheten -). Ein »mderer alttestamentlicher Name des Pb
pheten soll sein : Üa**^ (Ka'b ul-ajib&r), und die Bedeutung die
rüthselhaüen Wortes wird mnsclirieben: ^y, v^^j» j»-^ c^-^H C^
,3^L<ü( f- J^y-Ji»! J.J=vJL Auch der an den eben ei-wtthnten ao^
klingende Nanie ü'Ja^s»- wird überliefert (vielleicht Ajiklllnge
»nun. Formen, wie etwa: «n^MH, HJTpn). Ein anderer Name
s.K*i>t sein mit der Bedeutung ,>,«.«wii ^^^ ^jA-wäüJ! wa^Lo (vielleicht
ann TinX); femer .U^ ^) und das unversUindliche unerklärte >^>^1||
Auch der Name ^^i^ wird erwähnt. In einer schlechten Pan-
phrase von Jes. 42 wird v. 3. 4 in folgender Weise wiedergegeben:
jpJl Xaj»*iiit JuLaJÜ' ^ ^^^' . Dieses j,%ft-i-« soll in der übrig
total muhimimedaoischen Stelle der Name Muhanimeds sein:
iLJLfjJu ^y j»yU ^.j3^ SAJ^-Ä^t iXäJtj iU^uJl ^^j-^b j^'*^
*j.LÜ3 r[^l ^^ L^b x^uLoiJl .^aäJb L^ l^iiÄJLi:^ ^.,! yjiil j^^ :
Aus der im weiteren Verlauf au.s Ibn Kutejbä citirten St
1) 1>M im Cntalog der BAmmonchen Bibliothek orioiitiüisoher Druckwerk*
frilsehlich «h aLLo^I V.^'jü vou Güliii »ngogoboii» türkbche Work (BAIMH
1245) p. Iv. ^^
i) Ibn Riijjim fol .i6, vgl Kobnk"» Zlacbr Bd IX p 28, wo ich die« 8uUe
in extoiiito mitgotheilt babo.
3) St. 8. 35fn^
4) Ihn Kl-'ImAd fol 328 t
Ooidaiher, über mtJianmedanücke Polemtk gegen Aht cU-kitäb. 375
ist ersichtlich, dass hier ein hebräisches Wort, etwa na\p'73 zu Gmnde
I liegen müsse , wovon aber in jener Schriftstollp keine Spur vor-
handen ist: lölj nJÜ j^ UjÜj ^J l.jy U! L^^"bs:\Äi; ^.,j-Sy»j
a5^ r**J vJW^ *i»ft-i>-*5 L^vi^ tX^it .,b' *). Auf die vStollen des
A. und N. T., aus welchen die muharnnvediinischen Polemiker die
Sendung Muhainmeds herleiten, reflectirt der Verf. S, 325 — 21»
nach Sa'd b. Mansür, welcher eine Refutation gegen dies© he-
mfungem schrieb. Im Ganzen sind die dort, aufgezilhltcn Stellen
an Zahl neun. Diese Zahl erschöpft bei Weitem nicht die St^illen,
welche die polemischen Schriftsteller aus der Bihel anführen. Am
ausführlichsten unter den mir bekannten ^ polemischen Schtitlfn
beschäftigen sich al-$inliägi. Ihn Kaijini al-Unuzitia und der chnst-
liche Convertit aus Majorka Abd Allah al-Targumani *) mit diesen
1) Ibu K»üiro fol. fiOv. Vgl iiuch Nöldekc. Oosch. fl. Qonwis p. 7.
f) Bein poIfjraUobo» Werk v-^wJLoJl J^Pi ^ J Jl j v^"^' XÄ^vJ*
i»i b«i 9t, 8. 34 vorzeiclmet. Es ut sclir reich tu intoroaeuiutQti ii^rsöiitidien
und histomchen Pn-tcii , vnii denon ich hier einige tuirvorliobeti morlifc. Vtm
»uiiicin Uubortritt zum IsIhiii sa^t lt. diu» sicli stilne friiliLTcii Keligioiisfjpim^sf'ii
dArob liekrouztcii und UoirKtb^lu^t als Motiv umtcrschobou: (fol. 17 r (ud. Lcidoti
„•i>ü ^ LJiAÄx. , »w*.w>J>jt ,.,ld _*tJut. Er stiidirto in aciiicr Jitceud in
' Bologiui und »cbildürt dna dtirti^o Studentonwoson M. 'Jr: -äju) ikX^^
> j
^1 ^.,^*JLiij J^j ^\ ^ jJj! JsLs^l ^ J.U JJ' I^J *^^^^^
♦ mJLc ^•)•*^j»J l5^' (J-^*-*äJ| ^! ^.^ {«^^S! ^3 j^' • Vom Sultan
khh Fi^ri« 'Abd Kl-'iizix iu Tunis erwühnt er untor Anderom Folgutidu» iTol 25 v)
^5 LT^y er* r^' V>^ ^^'-^ kP^ ■'MjL^ •^'-4 »/^ r^^ a^i
[ ^ *uo 5^. . .3 ^.4 ^U JJ' ^ U*i ^LLO ^t ^ jS^ *^/it
37B (roltlzilier, über mnhavtm&lanische PoUmtk g«g*n Aht al-l-iWi.
Stellen, welche al-f^inhäg! in gi'össter Fülle anführt. Er zahlt in
Stunnia 51 Bibelst-fllen auf» die or in total veniorbonor \}fih
Setzung tiusführlieh niittheilt und mit je einem küizer^n od
lilnjjeren Excurse über deren Anwendunfj Jiuf Muhiunmedunisd
begleitet. Ich will, Ja diese Beweisstellen voji Hm. 8t, zur Spraq
gebracht worden sind, hier turz zusammenfassen, welches die
nifenen Stellen sind, um seine Angabwn dadurch zu ergauw
Sie bilden den ausschlieKslichen Inhalt des 4. Kapitels vom Kit
al-a^'wbs'i, welches die üeberschrLft trügt: *jä3^ w*ä: q» i5Ju
xjuViLx^^ C)*^^^ xÄ^iLi^wiJ /«-pf^ i»jrT<o iJ^A^i ^)^3 LoLiJ> K^ As.
oy
xXjl^ \JLit
ers-
ieh zähle die betreffendon Stellen nach der
von Al-?inhilg! luifolgteii Reihenfolge auf: (1) n<>nes. 17, it — »o.
(2) 49,10. Tiz-t übers. JjJI iJ ^jrjJL — (3) Deuteron. 18, la.-^
(4) 18. 19. — (5) Genes. 16, 8— a. — (ü) Gen. 21, la übers.
ij^jt^j ^yi wb) iU*Iit Ä-«^ ^sL^^i «jUjI S^i^-, — (7) Deuter
33,8 Kfi A i-y-V-j ^**JLa JUJ^ ^.jÜ' ^JJI ^15- ^ j.*:?- ^.,lj
oUxJ^ jw^l oLAJ'b iÜLc ^^.jt^U^ vl^J^sUj^ . Nach To^fat
al'ürib Bl. lUv ist ^^^.-xj^l äJüUjuII i^JL» ^ S^^ ^\ ^.,l>s
^Ul^t^ o^oLoJt^ ^ JJ|, bXait j^^Ü»^ ^jJjÜM« o^U>3 ^U» ^u9
^yüs^ ^^ ijjc*i-« *Ij?" L5L9.? LjJLt wsJS^t iSa ^IjJJ! ^ |»ljJai!
'iJÜ! njLj! ,*5J^ ^^ l^43b «>;*ijw* o»J^3 o^^^^'- ^" '*«"«*»»»«
J«hr«>, iu wwlchwn Abd AllAh schrieb (&23 H ), grüudeto der Fürst ein 1I<
(,..LwM<,L<*) für fromdi.» MuhummedMiier uud versah es mil frwTnmt'ii Stinnti]
es wiir dAs ursto in Afrika (ßnt. 27 r). Vur Abu Vkris, war diu SelTcnfAhriki
vin Mouofiut des Acraroü) or giib diCKwn Itidiutrioxwoig frei; fül. S8r Jk^iA ^bt^
fü\>J^ *Jb ^5 v-öuu xJlt j^ Q^^ jJLa Ui^JU-« ^jl^ ^.^1 «.Xju ^jjUJI
1) S. Übpf dlo muhiimmcdiuilicbe Anwonduiifr diu»» Vcr»c» Nöldttk«i
Orient und Ocdd«»iJt II p. 631.
Goltiaiher, übrr muhommcfianuicht Potfmik' ge^en Afd al-kitäb. 377
|?gl. Sfs. nr. 3. — (8 — 18) Die Parakletstellfn aus don Johanneischen
'Schriften des N. T. — (19) Ts. 'ä^,^. 4—7 mit der Bemerkung:
LJ ^il5 ^.^lö'i^Lj ^'1^1 ,«j. 'Kfi^S bJ»^ ^i\ xJ^ K^\ 05^ j^^
l^t j^^l iJU=^ ^ L^ ^- kJÜ! ^^3 BJ^^l3 S-iLi. — (20) Ps.
48,», — so übersetzt: {j^Jüi U^^j ü-^Ji j» ^V^js^ r^^ ^-^j i-j'-
In JW^ soll Muhainmeds Niime angedeutet sein, der zweite Vers-
theil deutet axif Mekka hin. — (21) Ps. 72,8 — 1:> in freier und
pektirzter üebersetzimg. — (22) Jesaj. 42, u — i5r. — (23) Ps. 2, 7—».
Es ist h<f»merkpnswerth . dass dipse Psalmst^^llo, wplt-ho Wer als
Beweisstelle für die Sendung iluhfiumieds an^efiiiirt wird, bei Ibn
flann unter den ItlaMplienitschen AMisspniii<;rn gegen Gott und
luit als Beweis für die Fillscbung fi^rirt s. oben S. 371. — (24) Ps.
P.8^ ft — 7 übers, ^i^^'^3 t^jt\ ^_cÄil ^^jL-J^lj NiU ö j^Jü! J^ Jl OT
w>J»ii>' ^*>-> ^^ t^iSLi^ (A^WI^ oUIJÜt und auf Muhamoied
be'i&ogen. — (25) Jesaj. 21, 0 — 0 sehr zusammengezogen. Besonderes
Gewicht wrd gelegt auf -ii7:r, 3d«^ und b53> as"! v. 7 : ^^ |j
(cod. oU^t) |>IJjoI Jesju.! ^ Jw^j^*, opt f^^b li^jl^ .jjj^ jJy>-
»ÜUi.^ J^u. — (26) Jes. 60,4—7 J-a.ÄJ" ^ LjJb^ oU^^ »A;>5
^SkksA ^ f^^ L^l gss-^ crir*^' j^^^^ '-^^ ^^^^^ ''^ ^^
Uit ,»^w£iJii3t tü^3 LL^; LitJs^ i-^b J^^' ^' «.i^^Ai^rs r^^-"^^
y^JLlxJl ^3 ül>^ N>oJ ^-,^^3 j*JtU3 Jw.^^ J^*a5>^. — (37) Jes.
h\, 11 — i.-». — (28) Jes. 49, 1 — s gekürzt, v. 5 'ist T\iT'i^_ \r73 lar«"}
ist übers, ^^i^ ^y^ ^^^'^45 V^^' ^^^ ^^-^^ '^j^ . — (29) -les.
154, 1 — a mo^itb "»SSI = HjüLswJt ÄiijUJ) 0J3 sind die Nachkommen
Ilagar's und >s?»f.,^tlt jJ. die Nachkommen Sara's. — (30) Jes.
42, i. t. T. .*». jo. In dieser Vevs^'nipite soll ^(loichfiiUs die ausdi^ück-
' ÜL-he Nennung Mohammeds enthaltön sein, nämlich in den Worten
-1
linnfr
378 Ooldaiher^ iUter muhammedanitche Pokmih ffcffen Ahl al-kUdb
statt -x:iii ontsprcehuiid dem hebr, Text : }*^.^^ ^^Ij^ tut unsa
lldßchr. Jwösl und es ist sicher, dass al-f?inh. diese LA. vor
hatte, da er tiuf dieselbe in seinen Aasfilhnuigen die Beaiehung
dieser Worte aul' Mekka bekundet. — (31) Jes. 35, i. a. Auch
hier ist ErwUhinuig des Namens enthalten: Ju^a-b ^h«'i 4^H
^.,LlJ (cod. ^^^L^) Q*-t-5^. l^io i'rophezeiung wird auf Mekkii
bezogen. — (32) Jes. 41,8 — i« Kusammengezogen ; zum Schlass:
(b^nnn) !ju^^ .^^ ^a J.. ^v;;:*j c>JL . — (33) Eine angebliche
Jesajastallef an die wohl kaum ein Anklang michsaweisen ; sie a<^_
lauten: ^.jSU-*! ^J\ u^i^ ^ ^N-^ Ir^ !c\-^ «S*-^t sa'^Jtj-?» J^
Ju'ÜI Qr» -^^H?-^ — (34) Jes. 54, i. Wiederholung von nr. (29). —
(35) Jes. 9, 5—6 iL^l_i-5| ^. n-jL^^Lj^ JL_i-t ^ ^^^'
A-.^' ^^ ^i H^\ ^'Lp- (so übersetzt er rTi*^?rt). — (3<;) Au.s
Jesajiv eitirt : Jui>i cfwjl^ c?.-**^ /^^ ^^ '^^'^ gleichfalls nomini
Ei-wilhnung des Propheten. — (37) Jes. 52,7 übersetzt:
Jik+j^ ^::J^^la J»L^ öl J^i i3 wo Muhamnied dem hebr. "1^3^ ent-
sprechen soll. — (38) Jes. 43, so -usaj^.^
^^ ÄJ9 ij^\ ^Ji^ f^^is kS^^ ^^3 C5;W^ ^^'^ b^^
^U. ^^ ^ iijÖ\ 5Jw^ ^^b(i*M ^* »j; ^t^ ^bLaJt Ji.lir
*^tJ^ — (39) Jes. 60,1—4 wird auf Mekka und die Wallfa!
bezogen. — (40) Hosea 12, i übei-s. Uij. Jö ■J^-^-JU J^o^^l
iü-«ljl iL*JüiJl '\A^\ «151 jJ»l c;J^ jss». aJUÜ^ v^>^*^-
liegt die LA. b« ü? T^ 15* statt der lectio viilguln b» 0?
zu Grunde; ebenso Poschit. jo^^ opo^ N ** |_2d^_V. ünl
dein Volke Gottes sind die Araber zu verstehen. — (41) Hah
3, 3 — IS zusammengezogen ; in die urab. Uebersetzung wird
Wort iX^^ zweimal eingeschmuggelt. — (42) Jes. 2, r .-j Mi
4, 1. / wird auf die Ku'ba und aiaf den Berg 'AriiRit br;»ogen.
(43) Ezech. 17, »; ff. sehr frH übers. — (44) 23, ss— «5 wianun
gezogen und niif dn< iSchlacliI lit-i Hudr angewendet — (45) ßirt
angebUche Danielslelle , die nicht nachweisbar ist ; in ,
GoldsOter, über muhamnicdatasche I\}lemik gegen AM al-küät/. 379
elben wird Muhammed genannt — (46) Dan. 2, sj ff. tendenziös
ngestaltet; das vierte Reich ist das des Muhanimod. — (47) 7, 2 ff.
Die 10 Hörner des viert^?n Thieres sind die (»enossen des Pro-
beten. — (48) 10, 4 ff. sehr frei umgestAltet. und in muhumme-
nLschem Sinne gewendet mit sehr nachdrücklicher lieziehuntj auf
Auftreten des Islam zum Sclduss. — (49) Auk dem N. T. mit
Ber Einführung ^^^^-^1 Ä-^^^JÜt JjU-j \^\jS ^ Lä^ä-^-j ^iU»
\\jLi. — (50) JerenL 5, ir.. le. ^Das Volk von der Feme"
oll das arabische sein. — (51) Jes. 46, 0 — ii Jw^ j^ JÜaJ! tJ^
l^t
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aiLMV.jl »lXa^I
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Die Zephanja-
eile (St. nr. 8) wird b(?i jVl-Sinhugi nicht anget'üiirt. — Die Ucber-
etzung und Anwendung dieser Ol .Stellen rechtfertigt das Urtheil,
reiches Sa'd b. MansÜJ* (St. p, 328) über die Beweisst^illen der
(ubaitiiuedaner fliUt; namentlich ijusst es auf die Art, wie jeden
Augenblick ein Jwj^ «jder vX#j>| in den Text geschoben wrd.
Dan Vorhaben, von welchem Hr. St. bei Abfassung des vor-
legenden Werkes ausgegangen ist, ist mit S. 101 und den aul"
"BesRn Tlheil bezüglichen Nachtrilgen erledigt.. Der Verf Inotet
doch noch ausser dieseiri Haupttlieilo bis S. 388 sieben höchst
kenswerthe Excurse, welche sich naturgemllss in den Rahmen
einer Arbeit einfägen, und deren Ausführung mit Recht in diesem
Busammenhange unternommen worden ist Wir sind deni Verf.
besonderem Danke vei-pIlicM^t dafür, dass er dieselben nicht,
ie mjmches Andere, zurückgehalten hat. Anb. ITT — V schliessen
'sich ganz eng an den Kern des Werkes im; sie enthalten die
Bibliograiihie der dnisischen l'dlemik gegen Christen und Juden,
Ipocalypscn mit polemischer Tendenz, sowie in arabischer Sprache
rgehaltene Missioasschriften (zum Theil aus occidentalischen Spra-
chen übersetzte), welch letztere ilirer Natur nach gegen das Be-
enntnisB derer, für welche sie bestimmt sind, polemisch auftreten,
)ie8e Anhänge führen die im Werke beschriebenen Schriften bis
"Nr. 182. Anh. I bietet die Literatur über den sogen. Bund Omar's
mit den Ahl al-kit«b (S. 166- -187) in grosser Ausführlichkeit und
DJt besonderer Ausscheidung der spittorcn untf*rgeschobencn Tractate
lieses Inhaltes. Wie Druck * Jegendmck erzeugt und Action Reaction
zur Folge hat, so schliesst sich aucli der uiuhanmiedimischen eine
,««tinmhammedanischc Polemik jui. Die Bibliogi'aphie der christ-
lichen Polemik gegen den Islam, sowoh! der offensiven »ds auch
Ber defensiven, ist. soweit dieselbe, in arabischer Sprui-he geführt
arde , in den Haujittheil des Werkes mit aufgenommen mid
üphabetisch eingeordnet worden. Was an dmstlicher Polemik
|egen den IsLun in occidenUlischen Sprachen hm zur ersti^n Hälfte
es X\^1I. Jahrb. geschrieben wurde, ist im Anh. VI bihl)ograi»hist"h
omengestellt (der auch S. 227 — 234 einen Ejtcurs über die
380 (fotdziher. über mnhammeflaniäche Polettük g^gen Ahl al-latdb.
ältesten Koranühei-setzungeti einschliesst). Die chronolo]
Schranke, die sieh dt'X- Verf. selbst fifesoUt hat, vei-hindert^t ihn
christlich -polemische Werke unstir*»s Jahrhunderts Bezug zu neh
z. B. ChEirles Forstor's Mahometism unveiled (1828), in welci
Daniel 8, m (C2E-Tr "^pr:) aui* Muhanimed gedeutet wird (vgL
349. 351 jüdische Polemiker), Die antirauhammedanische Polemik
des dui'ch seine Umtriebe gegen Fnuikreiuh berüchtij^^n italienischen
Missionärs in Persien Leopold 8ybastiiuii, welcher auch das N. T,
ins Persische ühersetzto, von welcher Arbeit er in der Einleitung
seiner Ausj^abo dos N. T. (London 1807) sagt: nuam eo lubore
studio perfeci ut ipsorum Ptjr.sarum judicio non dubit^mi asse:
tersiori stylo persiee conscribi non posse, praevid disaertatii
da Christ ianiw rdiqiortis vaiktte deque sacrantni Utlerarum sin-
cerknie qiias MuhmmneAmn a Judaeis ef Christ ianis vitittt^M
credunt '), hätte, da e iimial der Veif, die auf dem Titelblatt geseti^l
Schranke durchbrochen bat (S, 393. 407 werden persische Schriften
aufgpziihlt), unt^' den christlichen polemischen Schriften gegen den
Islam ei-wjlhnt werden müstsen. In dieselbe Reihe gehört, dann
auch das polemische Werk
von dem des Hebrliischen sehr gut kundig
ttl-Din (st. 1318; IJibliuth. Naluinaie Paris Nr. 35G). Für ein Bei-
spiel jüdisch-persischer Polemik f.jegen den Iglam vei*weise ich
de Gobiiieau's Les religions öi li.B philosoplües dans l'Asie ceni
(Paris 18ti5) p. 37. Muh^mim»^dmiis€he Polemik' 'liG^aw Ahl ul-kil
ist auch in ttirkischer Spracho vertreten; z.B. inSamvg b. 'Abd All
Magma' - i - latiVif ^). In der AufziÜiluüg der in occidentaliscl
u. d. T. ^Juwi^ ^^^^^^ verfaj«
sehr gut kundigen Historiker Rofl^
1) JourniU des Saviittts 1813 A\t11 p. 215.
2) Qualronieru'a Ausg. von Jlnschid oI-l>in, llUUtiro <1e» MogoU ilc 1h P«
Introd p LXf
3) Ildjchr. dc«rT\nonor Hofbihl.! Mixt nr.708 Kiip. IV niid V (fib
O^ ü^^ w^-^^ \^^yHi \S}^ cf^^jy"^ o^'*'^^^'^ O^V
'tieh dflD Juden g^^^nilber die Siibimlli-, KiblA- und AltrogHÜatu^u^'o 4VRi
pt BIS ff) besproclion wird viuA die Moglirhkmt dor Abrcpaüo« »ujfwblkh
sidscher Ges<it«u damit motivirt wird, diiN» dl» Echthtnt dorwilbon nicht vtrh
ist. In Bi|zug nuf dio Vurk'||;uii^ <lo StttibatULago», bctruifs ttcIcIio» die
Mmea' U^Oj^t« oI^-m^I >iyJ*\^ U \j<i\ v:^..i.wJU LX*-^' eltirt
sagt der TUrk«: <f^^ «OJ J ^ c^y^ l-!) j>SS ^ OL« ^Ju^
GoUlzüttT, über muhammedanüche Polemik gegen Afd <ü-ldtäh. gj^l
Sprachen geschriebenen Kontroversschriften vor dem XVJJl, Jalirh.
I fehlt uns jedoch recht fühlbar die Disputation des Manuel Falae-
lologos mit dem muharamedanischen Movragt^tiQ (u-jvS-«), welche
[der Hellenist Hase bekannt gemacht hat'), vielleieht das einzige
noch heute sachlich interessante Stüiik dit^ser Literatur, in welchem
auch auf ö-ühere polemische Werke der Byzantiner {^egen den Islam
I Bezug genommen wird , so namentlich auf ein polemisehes Werk
i des Johimnes Cantaeuaenus, das mit vielem Lobe erwiLhnt wird -).
I 8. 220 s. t. Andrea Abdalla Maurus ist die fi-anzösische üeber-
. Setzung von Guy le F^vre de la Boderie : Confusion de lu Hecte
, de Mohammed (Paris 1547, vgl. Not et Extr. IX p. 110) zu
ergänzen.
Eine besondere ausführliche Monugi'aphie bildet Anhang VIL
ijJüdische Polemik gegen den Istlam*' (Ü. 244 — 388), welche das
ganz« Buch beschliesst Jüdische Polemiker und Apologeten, die
I in arabischer Sprache schrieben, sind dem Plane des Buches gemUss
[bereits im Haupftheile vorgeführt worden (Nr. 19 8a'd b. Mansür,
24. Jehüda hal-Lowi, Nr. 75 b. Samuel b. Chufiit, Nr. ISOb.
ttu^l han-Nagid, in diesem Theile ist Maiinonides nicht mit auf-
^genommen). In genanntem Anhange, in welchem zu dem Verdienste
«iner genauen Bibliographie das einer in allen Punkten lehrreichen
literaturgeschichtlichen Darstellung hinzukommt, ist dieEntwicklungs-
gflschichte jüdischer Polemik gegen den Islam mit ausführlicher
Obarakteristik der in Betracht kommenden Schriften, der rahba-
nitischen sowohl wie der kar;iis€hen, in der chronologischen Ord-
nung, die auch dem Haupttheile zu grösserem Vortheile gereicht
hatte, geschildert Der eigentlichen Literaturgeschichte der Polemik
geht eine mit erschöpfenden Kachweisen begleitete Abhandlung
aber alle Namen, unter welchen Araber vmd Mohammedaner in
jüdischen Schriften vorkommen (S. 24S — 273) voraus, worauf eine
Zusammenstellung der Stellen, wo in Gebeten xmd in der gottes-
dienstlichen Poesie auf Mulianmiedauer Bezug genommen wird,
folgt (S. 274 — 301), um nach einer Darstellung der ThiMnata,
welehe den jüdischen Theologen üum Anlasse der Polemik gegen
(lul. 37 V). Den Cliristcn gegenüber (frtiifl vT <Vw Aiiscliuiiung an, wouacL ..jLL*a3
Ji' J «5i— i u*^ J->^^ «JU^ Ji-^W 4j-*t^ ^ ?J^^ ^'■*^ «>**^
[jüLi^j^l OSU j\^ »Lyä» aS-ib »S {(vi 41).
1) Not et Kxtr VII l U p. 323 rf.
ü) 1. c. p. 328. '6'A3. teil macLu, weil in du» Uahmcn dieser AMiniidltutK
bwondcn binelu (;eliürund, uuf diu p. 33 SJ j^u^ubene Charaktoriatik dor vuit den
IfibHUnvüaueni buimuten arKbi^Lhen bibt^lüboraoleungen aufmorksaiD,
cheu ,
382 Ooldsiher, ülter muhtunmedaninche Polemik gegen AJd al-kiUih.
Muhamniedaner dienten, iiuf die LiteraturgeachicUte dieser reicheu
Polemik zu iibergehwi. Et» Lst 711 bedauern, dass sich der V
zu Ende dieses Tbeiles wegen der .ungeahnten Ausdehnung diei
Anhanges" (S- 349) etwas zu knapp äu tassen gez"wungen n»
Aus demselben Gnmde ist aucb wahrselieinlich ein Anluing VllÜ,
worauf S. 248 A. 9 vei-wiesen wird! , unterdrückt worden. Die
Abiiandlung enthiüt aiieli manche beachtenswerthe Bemerkung^
die vom Ötjuidpunkte eben obsehwebeiider wissenscliaftlieher F:
von Interesse sind. Wir erwithnen nur S. 344, wo eben in diesi
Augenblicke interessirende Nachweise über Fillschungen des
H . < J
tischen ,^,uujCw« Firkowitz geliefert werden.
Es mögen zum Scbluss noch einige Bemerkungen über kleiner^^
ttils folgen: S. 29 ff. iir. 12 ^^\^y,\ ^^ ^ O^J^' V^^^fl
sollte Cod. Gotlian. Moller Bd. I p. 34 nr. 152 ^.,1^^» \JjS
«cäiJUlt JJJ;^ ^) v5 ^».t.U»Jt i^^yi^^ Vj^ t^^ ^-Jj^.1^1 mit
Combination gezogen werden. — S. 42 nr. 21 ^Jl iL^jiit
In di'm llandschriftemiac.h weise zu ergiinzen der Leidener 8ainiuel-
code.v in iul. .Sujüti'scher Abhaudiungen Nr. 474 Wanier, wo dies
Auszug mit enthalten ist. Ref. hat aus demselben io seil:
uiigariscb gesehriebt-nen akademischen Abhandlung über Masir
und Magrib (Uudapest 1«76) das Epigramm gegen Avicemia mil
getbeilt. — S. 59 nr. 40 \^üv>l^ fjLa ^^^\ ww«- j xJL--i
Der Vei-f. übersetzt: ^Abhandlung über Scbjnilhreden gegen d^
Propheten und seine Prädicule" ; richtig wäie: ^Abbandl. u- 8.
und die hierauf be/ügliehen gesetzlichen Verordnungen' (jüd, ü'^'T
— S. 72 nr. CO ist kein eigentliches polemisches Werk; wo|
aber sind vun Al-Mas"üdi müniUiche Discussionen erwlUmt NoL
Extr. Y\\\ p. 168. — S. 103 Z. 2. 8 «^Li 1. i'U. — 8. 175. Üel
die Art des Buches von Reynolds ist noch das üiiheil b Pu
und Dasent's: .TeniÄalem the City of Herod and Suladin (Londfl
1H71) p. 59 bemerkeiiswerth. — S. 313 Z. 9 v.u. '^b bx ist wo
Druckfehler fiii- ^ddt Koran Su. 39,4. — S. 314 Aiun. 22. M«
bridbinv 1. Muhudara, — Änm. 23 Z. 8 r!«Ta?3 HTSncc L n»:?T2
Z. 10 V2'*D 1. N-:bE. - Z. IG -ib:b« 1. n3::bj«, die Bst. •; und
werden in den tranKScribirlen Miuiuscripten häutig verwechselL
8. 324 Z. 15 scheint zwischen bnU und j)-s etwaß ausgefallen
sein. — S. 32G Z. 9 oian 1. Diir. — S. 351 Z. fJ ist. fü
grammatische Terminologie bemerkenswerth , dass
das gewöhnliche sJüLä-JI (=* "itisn) gebraucht wird — S. 3^
Goldäher, über muhammeelanuche Polemik gegen Ml cd-kitäh. 383
Z. 9. ^,
c
1. ,Ua.Q. . — Z. 22.
32 ^?2nO"< 1. ■•:PinO'' für das
klassische iij-jJLHj w5ü-JI ,c«vXj. — S. 383 Z. 4 "nrn «ms ist
nicht wie der Verf. erklürt ChodAwend, sondem Chudäbende. —
8. 388 Z. ß bj«?;^, was der Verf. gaiiz richtig ia das literurische
•(«yb" (sehr, pb") corrigirt, ist die allenthalben gebriluchliithc
Vulgärfonn mit Mi^tAthesis der heidfn irrsten RadiealcoiiKOtiüiitoti ;
ausTOSprechen : jin'al. — S. 392. Wilhrend die jüdischen Apologt^teti
tind uuter den Muhammedanom Al-BikiVi die IJeht^reinstiiiiiuung
der Tauriittexte m-gireii, um gegen die Annahme der Mögliehkeii
einer durehgeheTiden Textesfölschuug äu jdaidiien, wird gegneriselier-
die Verschiedenheit der Texte hervorgehoben. Ihn Hiixni
sagt diesbezüglich fol. 46 v: (iJj^l j^) .S^ S^\ ^^^*^ y^^ ^^
jJsX*^ *^y-^ iiLj,^UJt ^j;^'wJ ^cüt q! ^:)>^^ ^>&-^' r*^S *-5jUx
^bLol
„^^^L
Der Leser wird dies neue mit dem Aufwände rastlosen Oe-
enfleisses gearbeitete Werk dfs lim. l>r. Steinschneider nii;h1
der Hand legen, ohne den Wunsch zu hegen, der Verf. möge
recht bald seine schon vor längerer Zeit in Aussicht gestellte Ge-
schichte der jüdisch-arabischen Literatur ^ deren Reichhaltigkeit so
inauehe wt*i1;hvolle IJeitriige aus den Maleriulien derselben in des
Verf. Bodleianis ehern Katalog und in EinKelabhandlungen in dieser
sowie auch in anderen Zeitschriften ujid vonrehnilich auch in vor-
liegendem Buche ahnen lassen , der Oeflfentlichkeii übergeben.
Ebt^nsu legt auch das vorliegende Werk wieder den Wunsch nahe,
ä-flJuJU K.^Lä4J( uJLÄi' des M, ihn Ezra, von welchem der
Verf. nach dem Uxforder Codex eine wohl vorbereitete Ahsclirifl
besitzt und hin und wieder in seinen Arbeiten wichtigts Excerpte
bietet, in ausführUcherem Zusaiumenhaiige kennen /.u lernen. Dieses
Werk verspricht nach Allem , wa.s St. daraus luitgetheilt, interes-
suiit« Ausbeut*' für die allgemeine arabische Ijiteratur. 8o ge-
winnen wir •/.. B. auch uus einem im vorliegenden Werke 8. 102- '{
niitgeth6)lt>en Exceq>t (?ine Notiz über Abu 'l-'Alä al-ila'am's Koran.
Wir erfahren dadurch, das diesem Koran der Titel öULiütj ^yoäJt
gegeben wurde, was für da.s Verstilndniss dt-r in dieser Zeit sehr.
XXIX S. 640 Z. 3 Ijetretts des Abu '1-* Alaschen Korans gemacht^eu
Textmittheilong aufklärend ist.
384 Ooldxiinr, über fMÜtammedanüche Pblenäk gegen Ahl nl-kititl»
Anhänge.
I. Zu S. 3G0.
7 a c h r a 1 - D i II :i l - R ä z i und tli e C i t a t, e uns den u 1 1 r- n
R e 1 i g i o n s 8 e h r i f t e n.
Gelehiitbun mit Citattm auR ulten IlellgionsscLrifteu tiud^
sich ebenso , wie in den Predigten , auch in dem grossen Kor
cou»mi3ntare des Faolir al-Din. Wie e« mit dor Authentie solch
I Citate sieht, will ich aus einer Probe klar macheu, die ich hü
im Text nütiUeüe, woil dii* Bülfiker Dnitki! mancher arabisch
Werkt) noch innner nicht recht zugänglich sind :
Mamttb al-^ejb (ed. BAläV in 8 Bänden) I p. f ,r f. ^-Ud
JwaÄJ iüiijÜ JJi v^' j,aU ^y\ [^1 Jw^ ^ xL^t er- ,s^]
J^ j»:S l^jbüü *J ^t ^.,1 cLo,!^ ^! 0u4i ^ J, iUJ>Jl Juli-!
*Ui»Jt t^lW Uu ^ I5JCÄJ ^ ^,li mIjli-^1 lt^' er
e*bLi JJUJt^ ^1^ ^1 ^.,l9 ^"SüUll t^U? LJU t^J^;?^ ^ ^.J
8;j^' v5 ^^' ^' ^^ yf:^"^^ >-'i *-^'^
y^ ^3 i>.#jü "^ ^Jbü ^.,1 ^^^J^ Ijju N. /»^^-*aj ^
^bü aJJ! ^^ v_ft>3 x*5»-L3j ^jUi jJLjlIIj J.4Jui ^JLju ^jt
^Lu iJÜJ J^ Ju^>»t ^ ci0L>5 ^UJL. ^ JJÜU JlÄ, '..
GoUlziher^ über muhammedanüche Polttmik gegen AhL al-kitäh.
rbid. S. Ilf wird als J.;l^^! S^\ ttügeführt : üL*j>j L^^!
I5.j^.>(. (lies: liU5*'-«j), Der ganze Satz ist aus dem Syrischen
tjansscribirt, nur scheint das Riebtige für die beiden ersten Woiie
zu sein; \J>'^\ö U-ij . Ein sifhr pikanter TrunsscrijitionsfehlM', eben-
falls auf eine alte Itelig^ionssehrift bezüglich , tindet sieh auf der-
selben Seite und tiuig hier zur HUistrutiüii für das Ma«s d*'r Mrig-
lichkeit in Verstümmelung fremder Wörter im Arabischen erwähnt
werden. Es ist die Rede von der Frage, ob die synibidischen
Texte des Islam bloss in tirabist-her Sprache recitirt werden dürfen,
oder üb auch Uebersetz-ungen zulUssig sind. (Vgl. niHiiie Beitrüge
zur Literaturgeschichte der Si'ä S. 67 tf.) Da heisst es zum Schluss;
SiTjij* Sl^yÜ!^ ik^"^' »*[-ÄJ i^J=S^ *:i*a}\ ^.3^0 f^^ ^ß Joe
iJ! .,L-oU <Aj; . Die letzteren Worte sind in dem Passus mehr-
fach witiderhult. Ich zweiHe nicht daran, dass für das räthselhafte
.jL««oU JCj^ zu lesen sei: üU-jlJü; «= Zend avesfji, oder um auch
dem . seine Stelle in der Erklärung der ('orTuption zu g<!bf'ii :
^iji^,\Juy — Aufh die ,Verdrf^hungs"-Frag»3 kommt im Mafätib
al-l5fejb zur Besprei-hiing. Fuchr al-Din entscheidet sich für die
Annahme einer Verdrehung des Textes f r».*..«.J JIj: ^^.jcuüt J^>»
^cjujI ^^j ,Jwc äJUj»- ^ ^.1 JiftJJI) . Gleichzeitig bespricht er
die Frage ob die FfÜsibungen von den jüdischen Zeitgenossen
Mosis oder denen Mulmnimeds voUfülut wurden, und kommt zu
dem Resultate, dass der Wurtlaut des Komas beide -\uuahm«n
zolässt (Mafatil; 1 p. ovo).
11. Zu S. 3t;i.
Bibelcitatü des Baha al-Dlo al-'Ainilt.
^IcU habe schon in meinen Beitrftgen zur Literaturgescbicht*
der Si*a (p. 54) auf die Neigung schi'itischer Si.hrit'tsteliler, exotische
Schriften zu eitiren. hingewiesen. S<hr nahe lag dies besonders
in einem Werke wie das Ktinkül von Al-'Amüi, einem mos^ükiirtigen
Literatuqjroduete , das eben nicdits anderns als syst*?itdosc Citat«
aus älteren und neuermj Hüchern bietet (a a. O. p. 3i» ft'.).
Welcher Natur die Bibelcitate des Keskiil sind, wird aus folgenden
Kroben erhellen: '
(BOl&l^er Ausgabe» p. 1: ^äXo y3- jJÜ: ^ »'^J^' j
Bd. XXXII.
8^
38G Gohhihr.r, über mtütamniedanitche Potenük gegm Ahl
p. r.i: ^^^ J^ j^A3J ^. l5*^«^ i.r^ r er* ^!;y^' a
LaIj \.;,^A> bUc. Jw>"Ü ^_^JL«J ^Uj ^^JA *^px 'cLii..L* ^n.*-o! Uil
' Ju^Ua '^1 «^yij v!ijÜ «5^t e5j;<^ f^^. Hierauf folgen
secliK mit *jti .^^ ü bf'ginnentk Sprüehe; der letxte: ^\ ^\
»■«.«* 1» (»^b ^?=vJ! Ja^3 ^5 ^_^ J^ ^^3 ^^ y*tSJ\ ^
Einigen dieser Slitze bin ich auch hei anderen Schriftsteller
als Citaten iius dem A. T. begegnet.
p. n'c» f. findet sieh die Eintlit^ilung des Kanons A. T. un
die Inirzp, im Ganzen genommen riehtign Iiihaltsungnbe der ein/ebiQ
[Bücher und die Numen derselben in urfibisfher Ueljersetzung, un^
gefiihr den entsprechenden Abhandlungen im Fihrist und Makri/f
die jedoch nicht angeführt sind, am nilehsten kommend. Dass der
Verfasser di^s KühIcuI sie auch nicht aus arabischen üeberseta
kannte, /eigen obige Citate zur <ienüge. -
m. Zu 8. 374.
Namen von Medlnü im Tnurät.
Ebenso wie die Namen des l'ropheten Muhammed, so sollen
nach muhainmedanischiT AulYnKSimg auch die seiner Stadt Mndmä
in den biblisdieu Bücheni ausdrücklich genannt sein. Al-Samhüd
erwähnt in seinem (»eschichtswerke, dass Medinä im Taui^At vier
Niuiien habe; im Giuwen habe Medinä ^5 Namen. Dinse ^f\ Namr
Modma's werden in dem Wnllfaliirtswerke Kitäb al-Jja^^ikä w'al-
riiagaz van dem Ijcrilliniten Damascener Gelehrten 'Abd abGiuii lüd
JNäbuluKi sammt ihrer etymologischen Erklärung aufge/Jlhlt (Hand
schritt der Leipziger Uiiiversitilt.sbihliothek, Bef. nr. 3152 lf)l. ail-
fol. 31H) und in Versus memoriales zu!jamroengefas.st. Wir lasse
hier diejenigen Namen folgen, von welchen in 'Ahd al-Gani'» An
'/jlhlifng ausdi-ücklieb bemerkt ist, dass sie der Thora entnonitnti
sind (st^yül ^^ 3^Ji-x-^;: Nr. 40 iÜLjl was so viel bedeut^o
soll als die ausgebreitett? oder die herrschende, oder die lieis
8tadt. — Nr. 49. ÖO jülL» und xa*1>, welche noch einer Traditio
OokUker, Über muhammedanuche Polemäe gegen Ahl at-hüäb. 3^7
des Wahb b. Munabbih die beiden bibliscben Namen von Medina
sind. — Nr. 57 i^t A«J! <= die jungMuliche, d. h. uneinnehmbare
Stadt — Nr. 63 Ä-MöLäJl .= die Zermalmende. — Nr. 68 iüL^jjLt
d. h. die Gläubige, oder nach einer anderen Erklärung: die Sichere.
— Nr. 72 Hjj^Lä^4^\ ohne Erklärung mit der Bemerkung ^ JJüj
äaXääJI v^^JJÜ). Dieselbe Bemerkung bei Nr. 73 Ka^^^^JI und
Nr. 75 iüj-f^t. — Nr. 83 iw^^^^t die Begnadigte (durch die
Sendung des Propheten). — Nr. 86 KJLjC^mJ^ die Demüthige. —
Nr. 95 sAjX^\ s. v. a. sAjXm1\ (s. Nr. 57) oder die heisse.
86 •
Notizen iinil CoiTespomlenzen.
Zar poleiuischeu Literatur ^).
1. Aus einem Briefe von Prof. A. Müller
wi Dr. iSteiiisehueider.
— Boi dfr Collat.ion der Man ebner Hanisdirift^n des Qifti
Ibn Abi üseibi'a babe icb ein paar Kleinigkeiten auj^emerkt, welcll
mir mit. H^^ziobung^ auf Ibre „Voletuische' und apolof^ftischt* Lit
ratur in arubiscber S'pracbe" vim Int*trt?ss« '/u sein scheine
Idi erlaubte mir, Ihneu dieselben liier vorzulegen, in der HoiFmin
diiss sie Ihnen /u weiteren Bemerkungen Veranlassung geben werde
Die nJihere Bezeichnung der citirten Hss. ist folj^ende: Us. B.
Hs. Berlin, erster Band Wetzst. TI, 323, zweiter Spreng. 312;
V. = Hs. Wien Mxt. 180 (Flügel 1164); Us. M. = Hs. Münch€
Pniniieri 11 (Anmer 800. 801); Q. A. = Hs. Berlin ms. or. fö
4*»3; Q. B. = Hs. Berlin Petenn. U, 738 (3H0 ZDMG XXXI. 5S
in der Amn. lirnibt auf einer andern auf dem Deckel der Hs.
tindticbeii Zabl und ist zu ilndern); Q. V. =r Hs. Wien A. F. H
(Flügel im-A): Q. M. = Hs. München Frmmeri 242 (Aunier 440).
In nn, 8 S. 27 Ihres Werkes enNjlhnen »Sie das Buch
Samuel M a r o c c a n u s unter Citining Ihres Bodlei. Catalc
2436—2451 (2541 Druekfebler). Aus letzterer Stelle entuehmi
ieh, dass in Geigers Mnsn h. Maimon (8. »18) bereit« die .Su-Il»»
Qjffi's über Saumt^l's Schrift sieh finde, welche lautet ((j. A. 8SlH
B. 76b V. 123 a M. 84 b): la-b feWt V.) »•^^bL-!
cr**^'
iü,yJl ^ |*r7»»^c-> V^^3 -VH-^' v^^** J^^ S ^^
sJ^S
*.X>!^ lJLj^S»-:j* ^^ J^J^' <^|^
Neu
CS dagegen sein, dass auch Us. (D. U, 52 a V. 192 a M. ü, 89a)
sein Bufli als ^»-i*-! J^ jJl OJJ' erwähnt; er nennt ihn
h. J a t^ j a.
l( Vjfl. den vurlieri«t?ht<r»doji Artlkal.
Notizen uittl Curre^jtondcnwfn,
389
*Jj In dorn Artikel ühor Hin Gfzla S. 5fl schoiiit rnii" fhn-
Zweifel, ob bei Um. Chull. ein** oder zwei polfuuische .Schnrien
jfeiiieint seien, aimöthig. Der Artikel hoi Us., den Tbn ('hall, wie
Öfter mit einigen Aendernngen und Zuüätaten versehen wiodorjfibt,
Uutet folgendei-nittssen (B. I 221 u W. 14(>a M. II, -iab): ^\
wJ^i;:^ ^^jS^ V^VI ^ ^^ Jü UsjI iJ^ (V. ^.jb^) ^^^3 dJ^ -i^
^1 ^ L<J!^ ^^,L/j «Jöjw ^ Vj*J5 »^-^ cj^ (V- iJvXi) 3jb'
^>l5 JjJ! L^l ^! L^ v^3 ^^UJ! ^ ^Jl ^ xJL.^ ^»3
\ ? ; 03 ^^jJ(X-j^i r^y" v 'i-*^ 0**^ ^^^^ ^t-) ^v^^^Jt er '^'^f^
b^U;^! (u-b fühlt M.) b^U5 jA!f v.b ^JüÄjü UxiJ {fJu^^ V.)
^ (fehlt M.) >;.A..>.l3j! ^^\y^}\ ^J^ Jw*jü;<**j l-j ä^'u*it ^j.o^-S'JLj j
ZjüTS^JÜ^ ^jl j^^l V^ er *^ CJ"^' -IiJL>.3 iL5=uJ| ^ja
JÜU^ AftU ^ cr-J* J;Jl3 {^\ V.M.) ^^ iüäsi^ w^l
fH Kii- j «5ü»33 ,j*-iLJ< Ur^^ ^1 Ui Üj w^. l»er von
Ihnen citirt*« Auszug NicoH's ist also der first«, diu Worte Ihn
ChAllikikns sind herüberg**nonimcn juis dem zw#'i1«i dor hier ühav-
strichen*?» Silt/e, welche bvide, der «rstfj im Lauf d<ir IjobcQ«-
beÄchreibong, der zweite im RikherverKoichniss, auf dasselbe Buch
geben ; solche durch die Comiiosilionsart des gtimceii Buches be-
dingte Wiederholungen hat ja Uk. oft. K^-iiifsfalls <luif ahrr, wie
mir «oheint, aus dem kAc ^^I? ,j^ ^^ jj?3 ein besonderes Buch
gfitnarbt imd dies mit dem Folgenden in Bozichiuig ge}>racht werdrn.
Die Wortf gpbören viehni'hr dr^m gun/.fn Zusammenhang nach
mm Vorhf'rgt^henden : Abhandlung, best<>hL*nd im Lob [»reis
der Medizin und fdem Nachweis) ihrer Urhcreinstinimung
mit dcro göttlichen Gesetz und der Widerlegung
der«»r welrhe KJe (die Medizin) Hchniilhm. Strenge Theologm
hüben damals nicht weniger als hcutzuluge gegen die Naturwissen-
390
HoiiUA und CorretjiondonKH,
i —
scbafton geeifert. So hat, um nur ein Beispiel anzuführen;
uliein drei Bücher zur Abwehr wult^her fi-ummer Anj^iffe schreiben
i^iüssou, gegen einen gewissen Na-^i (Filur. 299 1. Z.), gegen el
Ga^^i* (ebd. 300, «4) und — mehr allgemoin naturwissenschftftlich —
gegen den Theologen el-Misma'i (ebd. 30O. 1«). Solche ,Schnjfth
sind auch hier gomeint; der zngleiih fromme und medicinisch
bildei^; Auior konnte leicht dns einem Keneg»t.en doppelt ni
liegende Bedtirfniss empfinden, die üebereinstimmnng seiner Rec
gltinbigkoü mit st-iner ürztlicben Thlltigkoit nachzuweisen. Bei Ibn
ChaJl. sind die Büchertitel, welche üs. aavvStttDg verzeichne]
durch » verbunden, daher die ündeutlichkeit, welche Ihre Zwei
veranlasst hat.
3) S. fffi no. 75 b haben alle Hss. des üs. JJU! j Ji:kkz>^\
im Titel des Buches.
4) 8. 08 no, 7G entspricht das von Ihnen erwSlhnte I h!
Kumuz HiuiuTier'a der Lesart in V. :^Ji .-i! . Der Artikel st
U9. X, 45 (B. 47), nicht XV, \fi. '
5) S. 99 no. 7Üb konnten Sie nach de Sacy's Abdallatf
nicht anders citiren. Aber meine Hss. (B. II 185» V. 276 b M.
n 24 1 b) hüben Liaj^ o^^^«^ <S}*^^i ^^' j>^ ^^^ j '^
■ c .UoJJU J»»-t-Jl ,i^ .3JI .1, Man könnte einwenden, der »we
Titel sei aus einer in diesen Hss. ja auch gelegentlich vorkfH
menden Ollschlichen Wiederholung entstandf-n; um die Berechtig
dieses Einwundes zu prüfen, darf ich Sie an das gegenseitige V^^
hiiltnis?* der HandschritVn de« Us. , su weit hier nöthig, erinne
Sie wissen, dass das Berlinnr Exemplar von dem Münchner
uiid. wie ich hinzufüge, vom Wiener — sich als eine voi-zügUj
in den chronologisch spätesten Partien der verschiedenen Bücl
gJUizlich verschiedene Recension unterscheidet. Die im uro
und Ganzen frühere Recension stellt sich in V, M., die spÄt
in B. dar, wobei es hier gleirhgütig isl^ ob letztere eine noch vd
Verfasser selbst besorgte zweite Ausgabe, oder eine nach seinfl
Tode von anderer Hand gemacht^»» neue Uediiclion ist. Alt m«
die letztere auch sein, das ei*sieliit man nus den chronologisel
Endpuncten der ZusSltze; aber der urspi-üngliche Text erscheint
ihr Hyst^'matisch durchconrigirt , das ergibt sich nicht nur aus
vielfachen Zusammenziehungen, welche in den Artikeln des X
Buches die von loyalster Ergebenheit dictieiien langathmigen Tifj
liitureu der Eyubiden erlitten habeii , sondern auch durch
rontrole. welclie gleichlautende Stücke bei Qifti. vor allen
Lebensbeschreibung des Avicenna ermögbcben '). Diese.s Ve
\\ i>Kss die V. M gomoinMm lu Gnnido U<-Kcndc H>. ihrcrsoito wlg
durch viele und umfirngTcIcbe AH«l*a»iiiigcTi lUndiet, isi für diw Verl
Notizen nml Corrtgjtondenxen. 301
niss ^bi tuis nun einen GnuidsatK, auf weichein die ganxe Text-
lM>hundliing bei Ihn Abi Useibi'a unbedingt bnimlien nmss: sobald
eine Hs. der einen Recension mit einer der andern
wesentlich übereinstimmt, ergibt sich »us dieseabei-
den unter Beiseiteset '/ung aller übrigen die Lesart
der alten Uebertieferung, Die Einschränkung, welche dieser
Grundsata durch die Möglichkeit zufUUigeu Zu.siunmentrefft>n8 von
Fehlem oder vermeintlichen Verbesserungen ') erTillu-t, brauchn ich
nicht zu betonen. Danach wäre also durt-h die Uebereinstimnning
von B. mit V. M. auch in unserem Falle die zweite .Schrill des
Abdallatif gesichert. Bedenklich könnte uns nur noch machen,
dass die beiden Leidener Copien, welche de Bacy benutzt hat
(S. 478 a der Bei) und deren Varianten er, leider ungeschiedeii,
mittbeilt, viel besser zu sein scheinen, als die von uns benutzten.
Aber natürlich sind sie nicht unfehlbar, vielmehr enthalten auch
sie eine Anzahl von Verderbnissen, deren niiuiche de 8acy meister-
haft con-igiert hat, wührend allerdings weitere Aeudenangen durch
die Hss. noch erfordert werden ''). Sie können daher gegen die
vereinte Autorität von B, V. M, nicht geltend gemacht werden,
nnd moss es ako dabei verbleiben, dass Abdallatif zwei pole-
mische Bücher geschrieben hat.
B) Das S. 120 iio. 99 erwähnte Buch des Sa'id heisst
AiTibisch ^\^»^\^ wÄJl^tj! ^^ \jJ^ i^Jü nach ü§. B. U, D3 b
V. 222 a M. n, 144 b (letztere hat .^J^l. j).
7) üeber das an mehreren Stellen (no. 37 b; 57 b; S. I3Ö;
löOff. no. 131) von Ihnen eröi-teiie Thema derlieirathen und
^JUi finde ich eine interessant« Stelle bei ii\i\X Derselbe er-
wähnt (A. 119 b D. 106 a M. 112 b V. 170 b— 171a) eine
"Ksale des Ihn B o 1 1 ii n an Ihn Ridwän t^J,^ 'i \ äLJL-*- .
1; 8« httt «US dum richtigen O^I^JlJt (.de Sucy. Kel. de l'Eg. S. 547 Z 15)
■owohl in B. (11, 185 b nntoo) ab in V. l277a ubon) oin unbernfoner Corrector
oVJuJt gcmaclit
I> «. B. de 8. 545, 55. 3 v a. ^jJü^\ , l. jj'-'ÄIX]! ; 547, 1 K^\ 1 KjJ;. \
♦orl Ä. JJL?Bw*it «Var. J.>?^jJt», I J^-^i^LJÜl . AiiniiUend«!rweuo siad auch
iwoi (u «km JJlCrke vorVommtudo C^oräiutcllüii falsch cUtrl: 5S9. b v a und
H6. ■. — Aiulasaugen durch Wiodcrkviiren dcMelben Wortes vonmacht finden
dch aach 543.», wo hinUr jl»a1j'i noch <u>aIi7^ muUJ} oinaofiigen L»t, und
647 Z. a V. B . wo auf '^**^J^ i-j>*>~^\ uoch fulffeu mttia «poUü iO«ÄÄJ
3S^
Notisn'n und Corre^potideHMni.
K^\jut SiXj^
(V.d,
wie M. /wischen den Zeilen hat)
und gilj
t'n
umfangreiche, zum Theil sehr amüsante Ausxüge. Darin fin
sich mit Bezug auf die ^abier (Anm, 1 zu S. 152 Ihres Wert
Folgendes: j UaJu^J Ju.^=o«j ou-jj Ul k**>Lo. xa-JL» L
fcL*5*Lo UfL>^5 "^Äfr^^^ ^••■^' lw-*j^^ ^^.^js^u j JJ !• ÜjLxaJl ,
^t -».^X^^JUx. (VniT. hier unwichtig.).
2. Aus der Antwort das Dr. Steinschneider.
— Ich freue niiili, duss muin Wunsch weiterer Anregung (Vc
S. IX) von Ihnen beherzigl. worden. Ihrer Aufforderung willfahre
ich um so lieber, nls ich pinige weit*iro kurze Notizen anzuknüpfen
gedenke. Also zuerst zu den Tlirigen :
ad 1. .Samuel ihn Ahbas; den Artikel aus ^ifli gie^
schon Casiri I, 440 mit Weglassung von V^i *'^^ *"S; •''•^'
schliessend »L »xi! JoJ^-o, Geiger l. c. gieht die Worte X^\
bis fc**^ nach Chwolsohn's Mittheilung aus der Wiener HS.
Den von Hammer (VTI, 4*il) benutzten Artikel Uf. citire ich in
Catal. Bodl. 2441*; die allgemeine Bezeichnung des «Ls^vsl
k>J! <w»üJ (vgl. Hammer «. 4) habe ich allerdings nicht berüc
fiichtigt. Dasg der sonst beksmut* Vater Jehuda (Tgl. Hol
Bibliogr. XIII, 113) arabisch Ja^ja heisse. hUtte ich wohl wiedc
holen solhm; dass die Juden Namens Jehuda sich gcwöhnlit
iirabibch Jabj;! nennen, habe ich, juit Heranziehung des miser
schon in Frankers Zeitschrift f. die relig. Int^r. clc. 1845 S.
nachgewiesen; — der dn^elbst Amn. 4 citirte Artikel üh*\T
1) Die vcrmiithlich Keßen (ii«M wieder von Ibu UHwitti goricbti
G«fan9tfhrit\ crwAbiion Sie 8. 97.
w
Nötigen und Currettpondenaen,
arab. Namen der Juden ist nicht godmckt worden ; er soll ^ w«<nii
ich 08 orlehe — in der Einleituiip zti meinor „Arabische Literiitiir
der Juden' Platz linden; 7X\ Jfhiida -= ^».\}i'^ vgl. Catal. Bodl.
p. 1175 und Add., 2317. Tntrod. p. XXTV v. 20, — Vemachllissigt
habe ich leider die Angabe einor biographischen Stelle aus
dem (•'*-3s*it, nach Mittheilung Neubiiuer's ans einer bisher un-
bekannten HS. (Paris Suppl. ar. 285 t rt4) arnbisch und deutsch
bei M. (iüdemaim (das jiid. Unterriirhtswesen , Wifn 1873 8. 3ti
vgl. Berichtig. .S, 133) '). Wir ei*sehen daraus, dass schon der
(irossvftter [Samuel?] abuNasr hiess (Zusammenhang von Namen
und Kunje ist noch zu erklären, vgl Catal. Bodl. p. 2463 und
ül>er b-'-n?: Frankel's Monatsschr. 1870 S. 446, vgl. auch abu
Man^ur 8am. in Catal Bodl \^. 2462, \). Namen und Person
der dort angefübrten Lehrer Hanuiers mag ich hier nicht wnler
verfolgen, ich empfehle sie Ihrer Beachtung; die H8. des (.'^^^^1 ,
welches in dieser Literatur eine hervorragende Stelle einnimmt,
verdiente näher gekarmt zu sein.
ad 2. Die Angriffe auf die menschliche Heilkunst reichen bis
auf 2. Chrnn. 16, i;> hinauf und haben eine ganze Liieratm* auf-
I zuweisen, welche Ihrp Auffa.5sung rechtfertigt
^^ ad 4. Ledere, Hist, de la med. ar. I, 380 liest Kiu/ain.
^^^^^^^r Femeri'e Berichtigungen und Zu.sHt%e.
^m 8. 71 N. 68 b. Die '>^ ^" * ist, wie Dr. Berliner vennuthet.
^ hebräisch bearbeitet in Cod. Vat 80 und 171 ** (so lies bei De
Ro»iti. Bibl untichr, p. 77) angeblich von dem Mönche Nestor,
worüber mehr in der denmik'h.st erscheinenden Ausgabe,
S. 97 ihn Kid w Uli. lüt das Fragment der Autobiographie
in Genua {BoUettino degli sfudii orieiU L 41ÜI etwa ein Frag-
ment aus Uf/i — Der heti*. Codex, wekhor im J. 483 H. dem
Juden ihn as-^Ai^, im Dienste des abu *Abd Allah ol-Aani Bilhih
gehörte, entliillt seltene Schriften und verdiente eine nilhere Be-
schreibimg.
8. 194. Druxiscbcs besitzt auch Genua {Ballett, l. r ).
S. 917. Missionsschriften, oi^ ...<i-^ von der Biiüler
o'^
Oesellsohafi faerausg. in Schuseha iwantiV), erwähnt Tornauw,
Moslm. Recht S. 20 A. 1.
\) Zu borichtigon i»t lornor, da** ^_c«Aa^I <w^U(*^»- HHch einfach Arith-
mtitik hfdcutct, ..Ij>VjJ^ J..^ nit-bt „Anflrisunp antron<imi»i-hcr A iifg»>»nn-*
»oiwlcm TdboUcri, wOÜ i»t hier (wio S. 2^) uiclit „Schrtiber" sondern StkrotHr.
Notizen und Corretpondenten.
394
S. 21 S. Christiiclie Autoren nennt auch Wngett^i
CanftU. (Jarm. li, L. (in 'J'elii iffnea 1681) p. t<j.
8. 223. Lomelliiii, Ign. ,Qu<»8t.iones in Alcoranum" (Üeber-
setziin«? und Widerlej^iui^') 1622, dem Card. Alexander de üraini
gewidmet. HS. in Genua {BoUeti. l. c. p. 411).
8. 248 A. {I wird aiü* Anhang VIII verwiesen, wehdier die
im Vorw. S. IX erwähnten Miscelkm enthalten sollte. Mit de»
Verötfenttichunf? dei*selben warte icli noch.
8. 255 A. 27 -^3>Ti vgl. auch L. Low, jüd. Kongre*s 18IJ
(mit neuem Titelhl,: ,Zur neueren Gesch. d- Juden in Unga
2. Ausg. 1874) 8. X.
S. 250 A. 41 för § 9 B. lies: § 25 (S. 380).
8. 2ßl § 6 Z. 13 lies: der Aog}i)t«?r und Araber . . K.
£ 93 b.
S. 268 *nr 8. unten zu S. 358.
S. 291 Z. 4 Zftkok, 1. Ztiduk.
S. 304 Z. 22, lies: kcum ich nicht angeben.
8. 31l> Ende § 15, über den Vertrag mit Adam s.
jüd. Zeitsihr. X. 226.
S. 350 n^no« nron, auch bei Josef Bechor Schor in Co
München xu Peric. ^V» ^^^ Berliner notirt hat.
S. 354. Das Sendschreiben des MaiiiiOii edirto Hr. Halb«
stamm in Bielitz nach einer vidlstilndigen üebersetzung B, Ooid
iwg's in der Zeitschrift iirnbn Vin (Mliinz 1872) 8. 199, 20^
215, 231, 239 (wo ein kurzes arabisches Gebet), 248, 255, 2ß1
276, 287, 311, 319, 327, 335 (Was heisst rm»nn ^bnia It
S. 255?)
8. 358 (Disputationen). In der Bearbeitung des Buch
N3p1Dn P,DV(?) von Josef b. Naian in Frankreich (C<
Hamburg 80, N. 187 meines Catalogs, f. 66 zu Maleachi) h^isst
,die betTtsa'' "ra und micp '':ai und die anderen Nationen S2T
n 3pn COb D-'a^ar*'. — In dem s. g. ,alten* (von Wagwisetl
Tela ignea 1681 edirten) ]in2D eines Deutschen wird S. 1^
aui" Ismael liezogen (vgl. mein Buch 8. 268), 8. 73 die Erobo
des (ti*abes Christi durch die Ismaeliten hervorgehoben; S. LS
wird gefragt., ob Daniel Jude, Ismaelite (Muhammedaner) oder
(Christ) war; 8, 176: Juden, Ismaeliten, D"'''"^ü"nc und die raei$it4
Völker bücken sich vor Jesus nicht ; llbnlich 8. 237 : nnr
Nationen Hessen sich zum Glauben an ihn verleiten, die xusomuM
die Kine der Ismaeliten nicht aufwiegen; nach 8. 237 aollen
Christen nur die Ismaeliten verfolgen und zu ihrem Glaul)©n zwinge
8. 256 die Isiu. glauben nicht iui Christum und habnn keiner
Exü. — Hinweisungen auf Äluhiumned von Seiten jüdischfir Disr
tauten erwähnt auch Wngevseii, Coriful. cai^m. R. L, p. 509, oh
Quellenftngabe.
JJab. In nbia •»niOr des Isak aus CorboU § 87. in
und Corresporub
395
^
HS. (bei S. Kohn, Die hebr. HSS. dps ungar. NatJonalmuseunis
in Berlinor's Magazin IV, 86, SontlfM-iUidr. S. I'J): Vertilgimg der
Namen von GöUen gilt auch jetzt, worin die Ismaeliten l'y der
rr'M und die Edomit^r x'y der Ismaeliten erobern, . - letzteres von
Mekka?
S. 363, 8. Natan . . . I b n T i b b o n. Letzteres ist zweifelhaft.
In der HCafoire It't. de In Fravce, f. XXVI I p. 550, wird mir
die lulsrhe Auflösuug eiin^r Ahbreviittur uhue Weiteres iinterge-
scbobeii i Abbreviation que Mr, Sfeinschn. rend par . . .). Davon
steht kffjin Wort hi laeinein oinliicheti Indt»x zum Michiierschen
Catalog (18 4 7). Wenn der Namen ibn Tibbon wirklich nur auf
einem solchen Irrthmn beruht, so ist dafür ein vor 300 Jjiliren
lebender Autor verantwortlich : Abraham ibn Megas (vgl. Pol. Lit
8. 382), welcher f. 12G l. Z. citirt, . . . i^E03 lT2n )aN "P- "^
3ia '\^'^Z•. Dirse .Stelk» citirt schon Zun/, in den Additt. zu De-
litz.st'b's Catdog (183t^) ji. 324. und daher dvr Namon Nat^ii . . .
«Tibbon* in Hjuubergers Uoberseizung des histor. Wörterb. von
de Kos&i (1840) S. 245. Dass der im J, 1307 schreibende Autor
ein Sohn des bereits 1199 übersetv-endün Samuel sei, ist meines
Wissens Niemand eingefnllrn! die Htst. schreibt: nouji auriona
un fils , . . ou au ntoins un deacefidatif. de la favnlle.
I>ie Widcrlegimg des Letzteren ist nicht gelungen ; im Imh^x p. 759
ist ^pr is ponr un ßh de ISam.*' zu sireichen. Da.ss «üpse, eine
Seite füllende starke anticbristliche Stelle gedrackt sei, ist ftuuh
Hm. Schiller {Catul. S. 192) entgangen.
S. 370 Z. 12: TiHosa (1433) l. 141».
S. 408 zu S. 17; BuUetinoy Juiiihetli „Rectificatimi de tpidr
quea etreur» relatives au, mitihhnaficien arab*' lfm {tJ-Bnnna.
Exiraif d*uve It^ttre . . . pur . , M. Htrinschnviflfn* . Auch in
einem Sonderabdruck (2 Seiten), wovon mir einige Exemplare zu-
gegangen.
S, 413 A. 1: Die Thura mit schwar/.pm Feuer; vgl. den
Artikel ,Schwaiv auf Weiss" von Etjera in der Hebr. Bibliogr.
N. 9S 8. 63.
Aus einem U riefe des Herrn Hal^Ty
an die Redaction.
Paris, 30. Novembre 1877.
— Je d^niand« la yteriiHssion dt- lenninor ma lettre par vine
lenUtivc d'explirjuer <leux mots tahtvudiro-arameens trös-obcurs,
qtli me puruissent uvoir une origine a.s!s)yrienne ').
\) Wir uuterbr«iten die»« intorveuMiitc Tlieao dorn Urthoil« dor ("ompi^iüutcii.
/ I>. Red.
4<XJ
Nolizen und Correspondetuum,
kürzere, bttlU für längere Zeiträume mehrer*», seit dem Hei
banse der Minj^ aber mir eiiieu führte ').
Rechts uiid links vom Loche un<] /.war vox» rechts nach li
zu lesen steht t^mg puo, , überall" (luug) «werthvoU^ (j»»«). welc
die gewöhnliche Bezeichnung chinesischer Messingin ünzen ist.
2. Die siamesische Insthrit't der Rückseite lautet auf ei _
Seite Soru auf der luideni kla. Sonklä ist der Name der .Stadt
Singora oder Smigora, auf 7 — 8" N. B. un der Ostküste der HÄlh*
hisel belegen und Hauptstjwlt einer siamesischen Provinz , von der
uas nach Crawfui-d ') die AJigelegenheiteu van vier malaüse
Lehnsfürstenthümeru besorgt werden.
3. Die malaiische Lischrift lnutet .jXjL« oder ^^V (SiAg<
oder SuAgora), und sollte vielleicht das gegenüberstehende Wort
ju nagara oder ^=Jü nagari ^Stadf" sein.
Dass Singora ursijrünglich dieselbe Bedeutung hat, wie Sinj
pura, ist nicht unwahrscheinlich, da die Tiger, welche im Ueb
flusse auf der Halbinsel vorhanden sind , wohl heutig mit di
Sanskritworte Bifiba bezeichnet wurden. Der dunklere Laut in
tSungora, wie ('rawfurd regelmässig aussjiricht-, und Sofikla ist
wohl durch eine der im Malaiischen gewöhnlichen Lautwandelun
entstanden.
Die dreispracliige Aufschrift der Münze entspricht recht d _
gewöhnlichen VfUkergemisch hinterindischer Hafenstädte . wo C\ä
aesen und Malaien in grosser Menge neben der sonstigen
vßlkenmg leben j hier natürlich ist der Malaie einheimisch, wenigi
wohl seit einer etwas früheren Zeit, als die "^ai (8iarae»e«)
jetzige Heimath eroberten ').
Der Handel ist, soweit er nicht königlich ist, vorzugsweise
Hrniden reicher clmiesischer Kuufleuf-e, welche vor wenigen .Tal»
n<ielj viele ouropiliarb gebaut«, grosseutheils von deutschen Capi
ifefülu'te Schiffe besiissen.
1
rorl
i
in
I
M
1 1 Aiu letxtortMii Orundc notiitt innii (fowoliiilifli dir* Kaisrr %u* tluia *iii-
liMniiscbon lIüi-ntchorhAUMi tlur Miiig und d«in jnUiuvii der T»iitfr iiaeh tlU»aft
ktto )c*o.
S.) Dexcriptive divtiunnry of tUo ludiau Ulaiids und ii<\)itceitt cuiuut
London 185G.
3) Im .JiilirP lt60 inirde njieh Orwfard (» gnmmur and dictjonary of
llie M»lay UugxiJMfo S. Vllh Slrifrjiiior© von mAUilM'hnn Annledleni xom Sntni
l{(^irrün<iol L'iitorui Jährt» \t\M «Twähiit Fille^iix (GnuuiuftÜm linu^uiu«
S IttO) uucb S4^iU|{~kJilik unter den \(iiu npueti .slArou^iHcltfii Uticbv «ibhAn^
LünilArn M* Ut inutwi-ifelhnft , (W» dlo hn von Norden piuwundKrU'n, wri»
J« iiui-h mich Kdkin)t' For«>e1iun|fr<n >({ir;irMic1i mit niiiigvii StliuniPii der L
wohtinr S(l(1-(*hinii'i« zUMiiniiitfnhAu^n.
Biblio^apM.sche jVuzeigeii.
Seviilica von Paul de Layarde. Erstes heft. Ans
d. 23. bände der uhhandluwjen d. kyl. ges. d. wiss. zu
Göttingen. Götthipen , Di e tri eh' s eh f vurlags-lmclihanrllung
18 78. (71 88. 4.).
Dt«r av^ia Tht'il tlieiser 8ehrift, hfiisst: , Kritische anmfrkunifpn
zum huche Isiiias. Erstes stück", der zweite: ,Erkliiruii^ ilml-
dttischer Wörter. Erstes stück." Beide liliUten liubeii aher nicht
bloss in der Methode und in» Tone, sondern auch inhaltlich viel
I Gemeinsan»es , und ilin Beurtheiliini^' kann vieltneh von der einen
[ Muf die (itiderp übergreifen.
Mit bekuniitein Hiibarisinn und bekannter Entschiedenheit sucht
^agarde die 8childeu in unserm Text des Is;tia aut'Kudeeken und
tu heben. Sowohl iui ^'ei^fativen wie im l'iwitiven niuss ich
ilini oft beistimmen, aber allerdings minde.siens eben so oft kaim
Ich mich /u solcher Beistimniung ni*;ht verst^ehn oder muss ich
loch mein Urtbeil suspendieren. Öehr plausibel ist 'i. B. auch mir
lie Streichung von "Jö Jes. 17, i als aus dem vorhergehenden
^rytz geflossen. An iy-.y v. 2 haben auch schon Andre Anstoss
genommen, und auf die nach den LXX gemachte Verbesserung
17 "»n? n""iy ist Lagarde wohl auch kaum zuerst gekommen. Etwas
edenklicher ist mir schon sein CT . . . nnst: ,hat sich verhi-üdert
[luit* Jes. 7, i für by . . . . r;n3", was die alten Uebersetzer hier
{yurtithen haben, ist ftlr uns ohne Gewicht. Unnöthig ist die
Anzweiflung von n7;n Jes. 11, ii. Weil dos Iteich David's und Jero-
. heum's II. bis in die (regend von Haniath gereicht hatte, wird der
Ort zuweilt^n in der idealen Begrenzung Tsraers mit erwilhnt, nl»er
\ in Wirklichkeit ist er vnri Jeinsalem reichlich so entlegen wie das
^^ in demselben Verse genaimte Aegj-^pten ^). Hu/./.u hier einzusetzen
^H ist ganz willkürlich. Dass dies ,der einheimische Käme Adiahene's**
^H «ei» ist übrigens unrichtig. So viel wir wissen, ist Jj** (Martyr.
t
1) Teh berechne aiu Muquddibsl von Jonükiilcm nmli Htuii/ali wif nndi
Cnüru inül dem Umweg über iJaiuiotte) je un^ufrihr 11 Tugcmsvn
Bd X.VXII. 2G
402
liüiUographitche Anztigen,
I, 129), üis- mir Naint» eines Oertchens, das zöitweiso die HauJ
Stadt von Hadjab gewesen ist. Der betreffende kirchliche Spren
kann natürlich nach den» Orte Ha/.za (so gewöhnlich in arab
Textfn) wie nach den» Lande Ijadjah (so in syr. Tt'xten) genannt
werden; ebenso sind ü.
Ibn Hauijul 145 und Aa^ij
Strabo 735 Be/.eichimngi!n des Landes nach dem Hauptori, —
gleich hei der Geogi-aphie zu bleiben, so scheint mir ',C3 Ps. 68,
freilich auch bedenklich , aber Lagarde's ^^nsicht , dass Basan
schlechtweg zum gelohten Lande gehöre wie Hessen zu Deutschla
(8. 52), ist nicht zutreffend. Basan im eigentJicheu Sinne
heutige Nuqra, die liegend von Adhri'at "-y-nK) ist national wie
iHjlitisch immer nur vombergehend israelitisch gewesen; rot
Tsrjiel doch alle Kräfte aufbieten, mn nur Giload gegen die Danu
cener 2U vertheidigen. — Ganz zulässig ist ^"Bisn Jes. 9, t», weh-
nach Lagarde ,den Gnmdregehi semitischer »Syntax widerstreb
.lede uusführliche hebräische Grammatik ') zahlt die Fülle v|
C:»3b?|n 2 l:>am. 1, si bis *:;'^ayttn Ps. 103, 4 auf, womit lün|
-*j^t Tf^™^»*» ""'^ fihnliche Falle *) aus dem Ambischen
glichen sind. 8ein niT für ^r erlaube ich mir ein wenig nionsL
zu Hnden; ursprüngliches 'adai , das so wenig ein Plural ist
Jl ^b»; jLc "br, wird eben zunächst •>n?, nicht mr. — A«
sonst zeigt die Schrift einige auffallende gnwnmatische Ansichten.
Dass Formen wi« "CS zunächst ziun Piel geliören, ist sicher
z. B. Geiger, Sprache der Mischnah I, S. 47; Ewald a. a. O. § 156i
divgegen haben, wie langst erkaimt ist (z, B. wieder von Bwal^
3l*^ und die verwandten Formen mit dem Piel nur dos geui«
dass beide eine hitension au.sdrücken , aber jenes ist nur
Steigerung des Part. Qcdy nicht dos Piol ^[^i bit ,fest stehend*«
nicht .aufrichtend" (j^ «aufrichten*) ; )ij!iti »hochgelehrt*,
^Lehrer" (JIjw), "nd ebenso ist's in den entsprechenden
und hebr. Formen*). Falle wie ^-nA ,verderblich' == \'-^'y
1) Z. B k'wald (Aa.Ht<. vod IHCS) % 290 d; vgl. PhUippi, Stat. roiistr. R I
S) Vgl. I. B. ^umJ! A*U in &ti»ri;vnl Fonchaiigvn S48; ^ctAf-»
Hiim. S7n; u^Ly^tJJl Hunt 407.
31 S ü A Mandftij>clic tiramiuntik H. l«or — (ch orgrnifo dkm
li>goiihclt, «Itt* nr^o Venchou su berirliÜ^en, «1ms» ich i<T19 ,jKt«*«K." «U «aaüd
Wort bclinudclt IiaI>«<, irKlirend <*4 bokniintlich inniUcli ul
ÜibliogntpftMche Anzeigen.
403
od sehr selten. Unrichtig ist djilier (S. 4), dass althebr. *:3 durch
1i3 gesichert sei, Unbrigens ist es noch sehr xw(*itV>lhait , dass
ne Form * "23 im Hebr. auch vor Suffixen ihr*i Laute unveründert
ehallen hatte (Logarde's "Tf;:!?), und dazu passt Jes. 49, n das
eine Part, ""»^h ,die dich erbauen" als Gegensatz zu "^0'^r!73 und
r»3'»imB m. E. besser denn , deine Baumeister", — J*-**^» *''"ö
Öalecti.sche Umwandlung von JyJis (welches aber die Mehrzahl
er Araber beibehalten zu haben scheinfj hat im Arabischen , wo
selten *) ist sehr intensive Bedeutung , während fa**U im Ara-
Bäisohen, vor Allem im Syr. , so überhand genommen und sieh
die Stelle einfacher Bildungen wie J-oüt gesetzt hat, dass ihm
lle Intensivbedeutung abhanden gekommen ist; wo es im Syr.
einem Verb gehört, ist das fast stets ein mtransitives Qai.
lie Aussprache JwJIä ist im Aram. schwerlich nacbzuweisen. La-
arde's Entdeckung von dem nabatJlischen Mtcmag ,der, wt^k^her
^ederhulentlich salbt* (S. 50 f.), wollen wir auf sieb beruben lassen;
Vie er Aftffaiag von .*>; n-^^?, «n-»^jn tob», )--«^ >^ojl> ^j» «
onen will, sehe ich nicht ein. ^<r für d haben wir ja auch in
fioai , und in einem früh griicisierten Namen würde selbst eine
rkere Lautverändening nicht befi'etnden. — Ueber die Aspiration
er Mut^e nCDlsa im Aramilischen äui».sert Lagarde wiederholt An-
cht*n, welche mit unserer ganzen, aus der Zeit des vollen Lebens
er Sprache stimmenden üeberlieferung streiten. Das Aramttische
Bt nämlich schon zur Zeit, wo das Grundgesetz der Aspiration
jjWeiche' Au-isprache einfacher Mutiie nach Vocalen) noch galt,
ani^hp! Vocale vüllig unterdrückt, welche im Hebr. noch als Öchwa
Bob. bleiben, und ertrügt, im (xegensotz zu diesem, auch im Inlaut
tescblossene Silben mit biiig<'m Vofal, So schon im Bibultext
dcbt bloss das von Lagarde bemängelte Nni"^a Esra 4, i». if.,
pndem auch Knnia; Dan. 2. s u. s. w.; s. Luzzatto, Caldeo biblico
3. Ganz damit stimmt die syr, üeberlieferung, wie sie in
ien massoretischen Bücheni der Nestorianer (in dem bekajint^^n
lex des Brit. Mus. von ö»9) und der Jacobiten (den ,karka-
hischen' Handschriften), in den Angaben des Barb. und in der
nctÄtion von Bibelhandschriften selbst erscheint. l*lura! von
ist nach allen Ueberlieferungen yj>l^ hdüibin mit hartem
D AJber doch ochl (geyon Lagurdo 8. 51). W<;rt«»r wie '„^y^, rti^
ni&'Ub, Ki»j>1li 28) niud gewbs iiiclil fremd od^r nach Annlogi« treroder
ÜTortor gebildot,
96*
404
Biblioffraphische Anzeigen.
b, nicht kdÜtebhin, und nach Analogie von J) n A.o> palgül
mit hart-em // inüsste es 2 Thess. 2, \ heissen wärdüthä , nifl
wurcfthütlid (S. 3) ') . Die Ostsyrer haben nun iditrdiujjrs Sülc
Vocale in guschlossenen Silben oft verkürzt, nicht aber, so
wir wissen, die Westsyrer, welche dieselben Aspirfttionsg^esetae eii|
hAlt^n. At»f starken Vei-wechslningen beruht es. wenn La
Jl,;\v^ , Höhle" liiorher zieht (S. 3). Dies Wort hut auch bt?i d«
Nestoriantmi nit.bt. wie t-r meint , ein hartes, sondern ein weich
r, und das a di«s y ist bei allen Syrern im Sg. wie in» IMur. j-,;:JjD
(z. B. Richter 6, t) kurz. Damit stimmt s_w_^ in Nara«n
syrischen StUdten, und auch das hebr. "irT?, r"^?^ wird zuii?l<*li
für n"5"^ u. s. w. stehn: alles von ^ny. Dass di« Arub
«J^,
H .Li u. s. w. haben, giebt uns bloss einen weitere« Beleg l
dem Wechselspiel der Wurzeln 'jy und '^y. Hätte übrigens
AramlUsclm auch wirklich ganz die Aspirationsregeln des Hebraiscl
so wilren iliese doch schwerlich auf alle Freiiidwörter iUisztidehu^
wie z. B. mndrkal (8, 45)*); man dcjike nur an Fülle wie m'p
(mit p) und peihghdmd (mit {jh). — Aus guten CJ runden hat ii
sich gewöhnt, syrische Suhbtantiva in der Funn. des Stat. eniph.
jmzuführen; ich habe diesen Gebrauch musdrückhch vertlieidigt und
muss mich dahor in das verächtliche: ^ohne urtikel tun es «üese
loute nicht'' (S. 22) mit einbegieifen. Da zunächst Gesenius
meint ist und so ziemlich alle Fachgenossen es ebenso macbd
so bilden seine isl't freilich eine ganz anstUndige Gesellschaft. N«
man sieht hier, was aus dem Aufgehen dieses Gebrauchs komn
wir begegnen bei Lagarde einer Reihe von Formen, welche in d<«r
uns bekannten Gestalt der Sprache nicht vorhanden, ja von denen
einige überhaupt niemals gesprochen sind. Woher weiss a. B.
Lagarde, dass der nicht nachweisbare St. abs. (oder constr.) TO^J
jXrtyot ist JJoid (soll wohl p'iVi- sein)? Ein solch räthselhafl^H
*• finden wu* im Syr. ja auch in ganz andern Formen z. B. im
Fem. sg. st. abs. jltOi^J (gegenüber jKtw) nnd dem masc. iox| .
Jiai.l) . Auf die hebr. Abstract« "tyon und * nntt» möchte
II Wolcho Fun» aber a. a. (J. Itir 11,0^*^ ""-^ Icaou, vermag ick ultn«
wpitoro llülCtuütiol nirlit aiutugobon. Dem son»tigi>n Sprachgobmnch sii({eiii«iiMii
2> ITunötbig hX wi.lil auch djw Soliwn cofui»«>s. in ijohu^rak (S .'»7).
ja im F«r» nncli «lurcligrciffiuliT lli^giO ilnm-htm ()<t)nnürak' (,uiU Vurtciu^
crlriitbl ist
BibiioffrapKhche Anzeigen^
405
einätweilon lieber noch verzichten! Will La^ardo ül>rij:jcns die
Tkemafn der Wörter statt ihrr-r wirklich ppbräuchMehon Foi-ni
SMtzi*n. dann muss er die Formen iiuf |L mit i stall mit |
schreiben; er entgeht dadurch auch dor Uubeqnemlichkeit , in
Fällen wie |KfY%o>mo> zu entscheiden, ob das L die syr. Fem.-
Endung ist odet uii;lit ; |,'egeben hat es aber natürlich im Sjr.
weder ein )np>OiOfiqi noch ein Kfy>owy>o>
Ich könnte noch viel Raum mit der Beurtheilunj? der text-
kritischen Vorschlage Lagarde's ausfüllen, namentlich dnrer, welche
tiefer einschneiden. Sie verdienen alle eine emstp Envü^Lrunrr, aber
der Leser muss sich, wie immer bei Lagarde, hüten, dass er sich
nicht durch dessen apodictische Ausdrucksweise auch für hoclist
misslichc Ansichten gewinnen lasse. Das Beweisvf*)fahren geht ebf«
zu oft von rein subjectiven Aimahmen aus. Ein Muster dieser
Argumentation ist. Folgendes: ^""EJ; . . . . ist weinet- memurnj nack^)
erst aus rr'-.E^ erschlossen, als mmi dies für ein feniininum eines
adjectivs zu betrachten anfieng. Darum findet sich auch ssu •'CJ
in den dialecten kein analogon, und da soll Genes. 6,11 alt sein!"
Also, weil Lagarde eine äusserst anfechtbare Meinumj hat, ist es
verkelirt, Gen. 6, u für alt zu halten '.■')
Die Liebhaberei, die Sachen zu besprechen, wo man sir3 kaum
sacht — eine Liebhaberei , w^'lche gewiss grosse Schuld an der
von ihm so sehr beklagten Nichtbeachtung trilgt — veranlasst ihn,
8. 22 ff. in den Bemerkungen zum Jesaiuis eine Anzald Belege für
tttverschiebungsreihe tj:o SC '^ 7-u geben. Die Liste ist
_ verth. aber icb glaube kaum, dass einer von denen, welche
ernsthaft, als semitische Spmchvnrgleicher gelten können, wesentlich
Neues diuraiis lernen wird, denn die sicheren Beispiele dürfton
ihnen allen bekannt sein. Unsicher bleibt aber doch Einiges, Hebr.
n^ny ist als aram. Lehnwoi t noch nicht gewiss. — V^A ^^^ nicht =
^Oyto, sondern = ^j>u.. Letzteres heisst ,dick, knotig sem*
V,^ ist ,»grob* (von den Sinnen, im Gegensatz zu ^i^jO) Efr.
111, 141 B; «schwer" (Fesseln) Apost apoer. 23, 17; (Mühen.
Leiden» Land. Aiiecd. II, 61,«; Euseb. Tbeoph. 111,39 (pg. 4, 1);
(Sünden) Ass. IIT, i, 310; ^massig*" Barb. zu Gen. l.si; ,roh*'
Knös 116, j; ^schrecklich" (Stimmen) Land II, til, a v. u. So jLov^^
,HÄrt«» (des Winters) Land Tl. 214 ult.; (der Behandlung) Isaac
1) Von mir hcrvorgohoboii.
t) Scliou dio erste VorÄiisseUiing. da«* n^lCJ u>^ »J' Jb*bdi^^D „SchwBfel"
viia biiktr. vohükfreU komme, diu „Kionltolz" bodctiteii 5i«]] , ist liiuüklt win
bogriiriicb mehr wU zw-pifclhiiA.
406
Bibliotjrapkwche Anzeigt.
11, 148 V- 113-, , Rohheit* oJer , Dummheit' Barh. Carm. Hl,i
dasselbe ißt lIo^Q^^X Georg. Arabs hei Lagarde, Anal. 120,»
Wrighfß Aphr. 35, in. — y-ip ^zerreissen* ist nicht aiamftisch,
dem hebriüseh, also von ^^^^Js '/ai trennen. — ^Jaiü = ^^»^ ist
streichen, denn ^ökS? „ausbrüten" kommt von >i3 (dessen Identil
mit ^j^ sicher steht). Das Verzeichniss wird sich noch xiemlid
vermehren lassen; vgl. z. B. die Snielart der V.^3 : -a*?,
(Hiob IB, .V, l Kge. 2, k; Micha 2, to), >\*^. Waiiun lUsst La
neben yy , r« das amb. x^ac ') weg ? Auch die andre
{j^ ir . liesse sich noch etwaa stärker mit sichern Beispi«
belegen alh mit I-«agarde's beidon'-): tX4-*D, T33t. ♦3D.:
Y^Ut ^ (neben ^^Äl*.); ^^^^ , «^'^i }fß\ \J^^, ^''
^^ (s. Laz. PiMger, Urspr. d. Sprache 416). Seltsam ist La
Vorschlag, diese letzte Reihe einem DinliH-t zuzuschreiben,
aus dem Arab. und 8jr. ebenso getniaeht sei wie das Idiom
Miniscftlchi'schen Evangelien ,aus dem heljrtlischen und dem eig
liehen syi'isch zusammengeflossen" stnn soll!!
Zwischen den toxtkritischen und sprachlichen Bemerkung
finden wir gelegentlich dogmatisch*- um\ riogmengeschichtliche
örterungen, welche auch da, wo sie gegen die ganze jüdische oderr
christliche Theologie gerichtet sind, doch einen theologischen
zeigen, der uns Philologen wenig behagt.
Viel weniger Cielegenheit /um Widei*spruch als der erste
mir der zweite Theü der Schrift.. Freilich rnuss ich gleich se
Vertheidigung des Namens ,chaldäisch*' missbilligen. ,Chald
haben alte cliristliche Theologen aus Älisverstündniss von Dan. 2, *
zunächst das biblische Aramüisch benannt; so nennt ainh die Massora
des Onkelos diesen Dialect und swar im Gegensatz zur Sprache
t/ea Targum *); ähnlich wird auch die jüdische Angabe im Fihrist
23, s zu verstehn sein, wonach die Misehua in hebrflischer
chaldAischcr ( ^lJo*J ) Sprache sei. Wollte jemand den Ausd
^.
welc
1) Vgl. GOA 1869 Stück 14, 544.
8) omo^ (^bort auch hier nicht hör, sondern dio Reihe Ut
«vgl. besonder» (joJ>}j y*lp, ft^O .
Z) 8. Berliacr'» (2) Ausgabe, Einl XVUI,
Bibliographische Anzeigen.
P
407
in dieäer Deschröiikuiiß auf das hiblisch-Aiamllische anwende», so
kriniite man sich das allenfalls gefallen lassen, wie leicht der Name
auch irreführt. Aber lenn nennt jetzt seit einijjen Jahihunderten
alle in jüdisch«^« Schnften gebrauchten Dialeete ^chaldiüsch*. wälhrend
dieselben den andern arara. Mundarten gegenüber doch gar keine
tipracfiiiche EinJmit büdeu, und das ist entschieden zu verworfen.
Ist es nicht seltsam, das ÄraniJlische der Bibel, aller Targume,
l)eider Tfdmude u. s. w. unter einem fremeinschaftJiehen linguistischen
Namen zusammenzufassen . während doch das Mandilische dem
Vulg^lrdialect des babvl. Tahnud's, das christlich- Palästinische und
das Samaritanische dem Dialect der in Palästinn abgeschlossonen
späteren jüdischen Schriftwerke \ael nJlher ntehn als beide (Jruppeu
sich untereinander? Eben dieser Umstand, dass jener Ausdruck
eine linguistische Gemeinschaft statuiert, welche nicht vorhanden
ist, spricht am eotächiedensten gegen den Namen „chaldilisch**.
Ganz andere ist es, wenn man den ursprünglich in viel weiterem
Sume gebrauchten Ausdi*uck „syrisch" speciel! von dem Dialect
gebraucht, welcher eben die Sebriftspracho der meisten Aramiler
geworden ist. Wir nennen das Edessenische , syrisch" auch gegen-
über andern aram. Dfaleeten. die an sich eben so gut ,syri8cb*'
sind, mit demselben Kecht wie wir z. li. das Toscaniscbe scblecbi-
weg .itidiiinisch* nennen auch im Gegensatz zu andern italiälnischen
Dialecten. Die Hauptsache ist , dass eben die Syrer selbst ihre
Sprache seit sehr alter Zeit so nannten. Jacob von Edessa braucht,
Lagarde nicht heinrorhebt, als synonym „edesscniseh", ,meso-
»isch* mid , syrisch" von Sprache mid Öchrift
Dieser zweite Tbeil erklllrt hauptsilchlich persische Lehn-
wörter in alten jüdischen Schriften, bildet also eine Ergänzung zu
dem erst-en Abschnitt der „gesammelten Abhandlungen*. Da sind
wieder einige voi-zügliche Entdeckungen wie z. B. cr^i^ft ,balb
gar* «"» /^-^' „über halb (gebrntfn)". Beinahe noch mehr als an
der Erklärung solcher Wörter selbst scheint aber Lagarde danm
zu liegen, festzustellen, wer diese oder }^xiq Deutung zuerst gegeben
hat. Ich denke nun jedoch, darauf kommt wenigstens bei völlig
klaren Wörtern gar nichts an. Welche persischen Wörter er in
K:roi3 „Garten*-. Ni*?:n „Oürt«l*. Kn^ri ,Hef«^ Nn^po-t ,Dori-
vor sich hat, weiss jeder, der nur ganz mlissige pers. Kenntnisse
besitzt, auch ohne es von Kebmd oder Lagarde b.'men zu müssen ;
es wäre eine harte Zmiiuthung an unsre Arbeitszeit, wenn wir, so
oft wir zuiti Nutzen der Anfänger so etwas gimz iSicheres erwähnen,
uns danach umsehn sollte«, wer etwa vor uns dasselbe gesagt
habe. Was soll nun t. B. die gimze Buchführang über die Leute,
welche sich über parwdvak ausgesprochen haben, ohne dass sach-
lich dabei irgend Neues herauskftme?
Die Einzelheiten dieser Abhandlung geben natürlich zu man-
cherlei Ergilnzungcii. Ib-stlltigutigen und Einwendungen Anlass; i«'b
beschrUnko mich aber auf einige wenige Bemerkungen.
408
BibliographUicke Anzeigen.
Das3 pers. afzdr ,Zul)ehör, GerJlth" von der y ctw
(S. 37). ist dflssliallt niiht recht wahrechelnüch. weil es schon
Phl. , wo es ziemliLh hituii^' ist, inunor mit t, nicht mit it (d.(
JT r) geschrieben wird. Mau hat wohl an } 2o»' ^^^- f*^^)
denken.
Uebor Kp:''TiN (S, 40) bin ich sohr im Unkkren. Die
dt^utiing sdioint nnth Biilba b. Gh (auf wolohe .Stelle niieh Levy s.
führt) „Schaden' und d;ijm „Ausgabe" tm sein, Ist vielleicht
Zusammenhang mit ..Ij- (talm. k:"'''t; mand. «;■'»?)? Doss an-
lautendes 1« je = pers. j,r> oder tJ> sein könne, bezweifle ich
sehr, und würde ich daher für }t~;3'0i:k =
nicht N-.20Ü
sondern «"iDöin oder «nsatn verbessern. Hu und chu wechi
aber im Persischen so, dass die Veröndemnp des überlief»
K"T"»-nns« in M-i-^^mn« (i>. 42) nicht nöthig erscheint.
Was "s:""» (8. 45) sei, ist mir auch noch unsicher. Die Vi
ndlung In snr-^N rtder ii:» = pers. ^Zi'jot hat iL A. gegen sl
dieses (als Diminutiv von and ,so viel"; also ttintuly
sicher auf /.: ausgehl , nicht auf g. Beiläufig bemerke ich ,
das in der betreffenden Talmudstellc (Gittin 58 a) daneben stehi
NPD1B ,Seite im Buche* = jKnnOs Wright, Cat^l. 839 a ist
Ueber G*nC£ON ,Luceme' {i& f.) habe ich auch Einiges (sprach
lieh und sachlich) gesammelt; davon demnächst vielleicht m
Für jetzt nur, dass die Etymologie dieses Wortes schwerlich
Jindore ist als ajt^t'ost ,,Rossnabriui^''' (Pjirt. von ad ,essen*); die
Lucemo (aspasi^ fttiSixi^, medxcago sattoa) galt ja als dtus bej
Pferdefutter.
Dass •'pttico« allein berechtigt ist, nicit aucb '♦t:^^!
zeigen u. A. die syr. Formen ZDMd XXX, 7ß9.
Unnöthig war es, so landljluüge arab. Wörter wie
durch Citttte zu belogen; freilich ist ein zu viel in solchen Dingi
besser als zu wenig.
Ich habe schon angedeutet, welchen Wcrth Lagarde aul"
PrioritÄt legt, und fast scheint es, als habe er die.se Schrift bl
herausgegeben, um die PrioritUt seiner Funde — amch derer. wel(
am Wege lagen — zu sichern und bei der Nachwelt die _
genossen zu verklagen, welche ihn schnöde ignorierten. Er redef,
als bestehe eine V^erschwüi-ung von Thoren und »Schurken, ihn
todt zu schweigen. Man höre : ,dass in ZDMG der name Lagarde
verpönt ist. weiss ich liingst" (S. 19), ,die geflissentliche nicht-
achtung, welche man meinen früheren arbeiten hat angedeibcn
lassen* (S. 3<») u. s. w. Diese Klage über Nichtbeachtung ist
alle Fälle sehr übertrieben. Einige seiner Werke, z. B. die Ai
gaben .'unbischcr Bibt^lttborsttzungen, konnten ja von vom he
nur auf einen sehr kleimm Leserkreis auch unter den Oriqn
BMiogrofkiadt» Antaseik.
400
Und daum enckwert Lagarde die Benutzung und Be-
seiner Werke nicht wenig durch die Art der Anordnung
nancheriei ExcentricitAten , namentlich auch dun.h den ver-
TooD. Wie dem nun auch sei, ich bin mir hewnsst^
f die Werfte Lagarde's, welche innerhalb meines Studienkreises liegen,
nicht bloss benutzt^ sondern auch, wo es anging, citiert zu haben,
wenn e« mir auch immerhin begegnet sein mag, dass ich das in
winimis oder aas Gedllchtnisstäusibmig einmal unierlassen habe ;
bekannt sind mir solche Fälle aber nicht- Ich war also nicht
gpfasst auf einen Ausspruch wie: »Ich habe 1872 ^"2112
^-■p> -N =^ pnx.h-H\i gesetzt , was selbstTerst^dlicb vier jare
spater ZDMG XXIX. 650 unbekannt ist*. Verfasser des betreffen-
den Aufsalzes bin eben ich. Mit den genannten und ähnlichen
Aussprüchen zusammengehalten, ist das kaum andei-s auiV.ulnssen,
als eine Beschuldigung absichtlicher Unterschbigung; nnm
bt« das .selbstverständlich*! Da ich leider kein Armt-nisch
verstehe, so hätte mich jene Zusammenstellung, wenn ich micl»
ihrer eriunert hatte, doch höchstens dazu vei-anlassen können, zu
erwfthnen, dass das Wort nach Lagarde auch im Arm^'nischfn vor-
komme. Ob aus der armen. Fonn irgend etwas für die Etymologie
folgt, bezweifle ich etwas; aus Beobachtungen darüber, wie die
^ <«ren Armenier fremde Wörter, besonders Eigennamen schreiben,
glaube ich gefunden zu haben, dass der Buchstabe o- in gi'iech.
Wiirtem fehlt, aber semit, 3t ,jo wiedergiebt: - c>"^ ^ pnLa-[i*u
wilre also idem ptx iWnn. Und w\o konnte Lagarde den sei.
Boediger in Uhnlioher Wfise einer geflissenllirhi'ii Untt'rdrückung
Htne»« Niunens zeihen, während derselbe ihn doch ZDMG XVI, 552
aufs Wsirmste anerkannt hat!
Dnss nun Lagarde sf>ll>st aur.h wohl ein mal Bemerkungen
Froherer übersieht, will ich ihm zeigen, wie »eh das auch schon
gelegentlich oben ungedeutet habe. Uebcr |jajQ{UO (^- 1*>) s.
ZDMO XXV, «i73; über ^ = xäarooi' und Ja-lj, J^ =
AijrtTiJv' GOAnz. 18ii5 Stürk |9, 735, vrgl /J)M« XXIX. »23;
über den von Lagarde ,rMgenllich ersf entdeck ien* Tiilmudtodex
fS. 711 GGAn?>. 18H3 Stück 7 S. 2t)(>. Es i^ürde mir nicht t-in-
fallen, hierauf hinzuweisen, wenn nicht Lagarde selbst si> über-
mJUsige Genauigkeit in solchen Dingen vorlangte. Und so will
ich denn auch noch hervorheben, dass sich die wichtige IdentiH-
ciomng von ljoJ^ yn73 }.„jo (•"^- 2l>) schon b«n Luz. Geiger, Urspr,
d. Sprache S. 41 G findet.
Nun iioi-h eins: wenn jcntand sagtet: ,ibi Lvj (von ^^Ä-i!^^ j)
ab» Oa/geti, Kreuz ullbckunnt ist*, würde du nicht Lagard^
410
BibUograpioMche Anaeif^*
bemerken: , b ^ hoisst nicht Gahjen, sondern am Galgen =
yyr^ hy *). .b »Btiura% ^Holz" hat, mit ^^JL-Üb (Wurzel dh
nichts zw thun \ auch wUre ein .b j ,6raporhtiltend*' wohl nttr i
zweites Glied eines Couiposituni denkbar. Djis sind lUles hekann
Sachen; wer so etwas nicht weiss, der hat in der persischen PÜ
lologie keiiiü Stininie''. Dieser letzt^e 8chluss wllro aher ganz falsc
denn der, welcher j<me Acusseiimg getlian, ist eben Lagarde seit
(S. 39), der damit nur wieder bi'weist, das» sich selbst dwr tüchtig
Gelehrio auf einem ihm ganz bekannten Gebiet« wohl einmal rec
gründlich vorsehen kann. Aber
hanc veviuMt fietimusque daimisqw.' vicissim.
Wenige verdienstvolle (Jelehi-te haben di**se venia iSiiex nöthig
als der verstiirbem? Haug. Aber S. 62 wnrd er doch ungerecht
behandelt Haug setzt phl. -a,f (bi) =^ aram. b?; Lagardo liest
m, erklärt, es = awar, aimr, itpar (sskr* upari) und tindet je
Gloichset'zung so falsch, dass er ausruft,: ,und solche letl
wollen mitsprechen**. Und doch hat Hang hier im Wesrntlirh
R^cht; er hfltte nur deutlicher sagen sollen, bl sei nur (frap/n*
^= by. Die rehlevi-Alidmbete haben kein T, sondem drücken
verschiedentlich aus; mit i u. A. in m ^bis" = ir (lies /d
Bn:^ , etwas" = =?■;:« (gelesen, wie es scheint, vi*) u. s. w.
Dass eine so abgeschliffene Fomi wie woi schon in der Inschrift
des ersten Sapor vorkilme, ist von vorne herein wenig glaublich.
Nun bedeutet aber bi gar nicht ,auf, über"; das ist vielmehr das
graphisch rfttiiselhaft« .A*^ (gelesen upur oder nba)); bl heiMt
ungefUlir so viel wie das itol. und französ. a, a und unterscheid
sich in der liedeutung nur wenig von Tic (gelesen /m = uen
Aa), CJraphisch ist aUo bi doch by, wird ube.r oi gelesen;
unvorsichtige Urthf'il ist hier einmal nicht auf Haug's .Seit«.
Indem ich die lebhafte Erwartung einer Foilsetziuig luune
lieh des zweiten Theils ausspreche, kimn ich den Wunsch
unt^rdiücken , diese Fort^setzung möge alle Priori tatsfragen
»Seite lassen und sich eines weniger herben Tones gegen tSchuld
und Unschuldige befleissen.
1) Kr köiintr» »uch au di« biedro Dyuiwiio der .,OaJi;<<iistrick«"
erinnern.
Strassburg. Th. Nöldek<
ßiSUographhche Anzeigen,
411
^
L
Dibliotheca Indxca , a coUecticm of orietUcd loorks ptiblished
mtder the svperintendence of (he Asidtic Society of Bengal.
nos. 227-236. New Series 231—386^).
(s. Buid XXV, 666 fg.)
Von der Ausgabe der Tftittiriya Saiphltä durch Malle^,■a-
caadra Nyayarntiui sind seit 1870 nur sechs Holte erechienen. Der
Text gyhi dariu qiu- bis 4, 4, u, wüJirend der CoiTviiHUitur ja freilich
wosentlich uueh schon das t'ünftB Buch mit uinfasst. Ein
rascheres Tempo wäre hier dringend t,\i wiinschen ! — Hei
dem Taitt. Brihmsinu fehlt noch immer dus sücipatram und das
englische InbaltsverzeichniKs fiir dos erste Buch. — Das Taitt,
Ara^yakam ist vollständig abg^^schlossen ; die dem letzten Hefte
(New Ser. 263) beigegehene ausführliche Einleitmig resp. Inhalts-
übersicht R&jendra Lab* Mitra's ist giui/. daiikenswirth. In der
auf da« Todtonopfer bezüglichen Stolle Hilden wir loidor keine
Aufklärung darüber, woher wohl Badhäkantii Deva tlie in seiner
Zuschrift an Wilson (Calc. 30 Juni 1858) enthaltene Angabe über
,the two Verses of the Aukhya^äkha of the Taitt. SainhitA quoted
in the 84 anuväka of the Nfiräyana Uiianishad" fs. Wilson Works
U, 295 ed. Kost) entlehnt haben mag. — Als nou tritt hier hin/Ai
ItAjendra Lala Mitra's Ausgabe des Taittiriya Präti(;itkhya nebst dem
Comnientar Tribhashyaratna , in drei Heften. — Vom *Samaveda
sind das T&pdyam (l'aficaviA(,;ajn) Mahitbrätitnatiam , sowie das
L&ty ayanasütram vollendet. Auch die Ausgabe der Saijvhitri
und der Gana des Samaveda dui'ch Satyavrata Sama<,'ramiu in fünf
stattlichen Bänden (31 Heften) ist bereits bis II, 8, 2, ^ vorgeiückt,
somit ihrem Ende (Tl, 9, 3, a) sehr nahe. Vom Gohhilagrihya
fehlt auch nur noch ein Heft, da das siebente in 4, i schliesst^
Der ^ißvedu ist diu'ch den endlichen Absclduss von A^va-
lAyann's <;rautasütra — /.wischen Ib^tt Hl (IHtiü) und Heft 11
(1874) liegen acht Jahre — und^ sodann durch die höchst dankens-
werthe Ausgabe des Aitareya Aranyaku. m fünf Heften, durcli
ItAjendra \A\& Mitra edirt. veiireton. — Vom Atharvavoda liegt
der Schluss des Gopatha Brahmana und der Nnsinha Täiv. Up.,
je in einem Heft*, vor. und als neu kommen hinzu fünf Hefte
einer Samnilntig der kleinen A tharvan-Upani^hud mit dem Comm.
des NArAyarja, edirt durch liAmaniaya Tarkaratnn. Dieselbon enl-
halt^en 1. atharva^dni« , 2. garbha, 8. nadavindu, 4. brahmavind«,
5. araptavindu, 6. dhyAnavindu, 7. tejovindu, 8. yoga^ikba, 9. yoga-
tattva, 10. sanmyäsa (in den CommentAr ist eine doppelte Textauf-
führung von Ath. S.Buch 18 autgenommen!), 11. jlnancya, 12. brah-
mavidyä , 13. kshurikiij 14. cülika, 15. ailtarva^-ikhä, 16. bndimop.,
17. priijägnihotra , 18. nilarudni, 1^». kaiitha^ruti (!) . 20. pi^da,
1) Acht dioser tum, tiAmlicl) Old 'ivinv^ 234. Nisw Honu!« :(14. SfiS 350.
S74. 375. 384. 385 sind t»is jutxt (April 1H7H) noch riit-ht imi-h lirrlin pck<inimeiJ,
412
91. iltmop., 22. mmapürvaiApauiya. 23. ramottiiraUipanlya, 24.
numftdnklA-rAmop. , 25. siirvopanishatsäni . 2ft. hiinsa, 27. panw
hai'isa, 28, javAla, 29. kaivalya, 30. ^iiiauja.
Von der üebersetzmig dos lirahmasüira nebst (,'ajpkara*«
Cominentar durch Bmv. K. M. Bauer] ea ist leider gar kein Hdl
weiter luid von {,'abarasv/kmin's Conim. zu Jainiini'ä tnimai'isa-
daryana sind nur drei weitere Hofto ') (bis 10, «, 7.1) «•rscbienen.
Neu und dankeuswerth ist B&lavi^strin's, des bekannten Mit-_
arbt^iters des ,Pancjit'* in Benares, Ausgabe von Vüca-spat imi«, r
BhiVniati, (tb^sse äu (^'amkara's Commentar des Bndimjisutra (d
vorliegenden vior Hefl« gehen bis 2, «, «).
Die Ausgabe des Agnipurfina ist in sieben weiteren Hef
und zwiu- durch lUj^'ndra Labi Mitra, bis zu adhy. 294 gefüfa
worden. Von HeniAdri's Citturvar^^arnntilniani lin^H, das dÄn
diuii in elf Haften t'fiiig vor. und vom viatakbaijcja sind
zwölf Hefte erschienen, die bis tu den dvada^^ivrata in odhyl
15 reichen-).
Von der üebersetÄUug^ d«^s »S&liityadai-pa^a ist, niu;h Sjäbrijj
Pause, 1875 das Öehlussbeft erschienen; auch Piügala's ehjuwl
sätra ist in zwei weitern Heften vollendet. — Neu ist .hü. E>iH^i
ling's Ausgabe des Kätantra mit dem Conun. des DurgasiAll
von der vi<?r Ht^'te vorliegen (du» letitte 1874J. — Von dem
lR*i4 im Druck (hol 9, n«) st-erkon grblif^heneu Coninientjir zu Ki
daki's nitisiira ist lH7<i ein neuf^s Hf'ft. etliil durch .higanmoli
TarkaLiinkani, erschienen (reicht bis adhy. 15, resp. 14);
adhy. 12 (11) ab wird dereclbe als von J. T. selbst verf«
beaeichuet, bis dahin nur als ,upä,dhyaya-Nirapeksh/Vnus»^riijl*.
Der Schluss des LsditavistÄra fehlt noch immer (seit lti58);
gegen ist Chiuid Bardai's Hindigedicht PriUiiraiia RAsau in zw
Theilen, Theil 1 von Beumes und Theil 2 von Hörnle, y.u e«lir
begonnen, von jeden» Theile übrigens bis jetzt nur ein HetlO**^
und 1874) erschienen- —
üeberblicken wir das Obige, so ergiebt sieh, das8
der letzten 7 Jahre ein gewisser Htillstand stattgefunden
Die einmal begonnenen (SAmasaiphitA, Hemadri, Agnipur&^a)
zwai- kräftig fortgefübi-t worden, auch sind mehrere lange fehlen
Sehlusshefte erechienen (einige dgl. fehlen freilich noch iraro«
aber neue Publikationen sind nur wenige geliefert (Taitt
1> Dm ]«tirto d«raelbeD, Now. Sor. 368, bt »tif dorn Umachli^t üric
01(1 Saricis 868 bcspicTinet.
8) lk>merkoutt%r«rth tat, diuiü der Mbtnini-Alischuitt (ftdhy. IS p. 811-
•lio iü spjttvrii Texten aujt Ilumfcdri diiiio spoflolle DitniteUiaic; der Krt»^
niijiiQiaKahtiiTni-Puior nicht enthält. Er hpjn»»' mit dorn jHVMtitivml«,
«bfjr nur »>iii |n»«ir StolU'ii nu» vinJir»ii(l}*nrm<i»t«rii und vuhnlpur mh; «in Sc-Id
j&t nk-lil .'uicrifühctt; itiif |i. 61S «Wr gulit diu l>MratoUuiig »olt»t plötxUch
dio aiiA(;hAsliUmi lilivr
ßiöUographittcfte Änzeiffen^
413
*, Ar), resp. begonnen worden (Atharvan Up., Bh&matf, KAtantni,
Chaiid Bardai). Besonders zu wünst^ben is1 die Beendigung d^r
Tttitt. Haqihitu.
Von den vielen Desideraten, die ich in meiner letzten Anzeige
in dieser Zeitschrift (XXV, GÜl fg. 1871) aussprach, ist kein ein-
ziges zxir Erledigung gekommen. Es fehlt eheu wohl in Caleutta
selbst an frischen KriitHen und au europJlisch geschulten Sanskrit-
Philologen. Nun, waninv zieht man dann nicM z. B. einen Mami
wie Tili baut heran, dessen ThJltJgkeit, dem Vernehmen nach,
durch ilie Aufliebiing der Stelle in Benai'es ja frei geworden ist?
Utid femer, warum wendet man sich nicht, wie ich am a. 0.
bereits in Anregung brachte, überhaupt in ausgedehnter Weise an
die Sanskrit-Philologen in Europa, die gern bereit sein wüi'den,
ihre Text-Arbeiten in der Bibl. Indica zu jmbliciren? Eggeling's
Katantra-Au^vgabe ist in dieser Beziehung ein guter ^Vjifiuig.
Vun arabischen Werken sind nur drei Hefte von Ihn Hajar's
biographischem ,üictionarj of Persons who knew Mohammad* er-
schienen. Dagegen auf persischem Gebiete ist ganz wacker
gearbeitet. Vom Ain i Akbarl liegt durch H. Blochmann's
trene FÜrsoiige theils der erste Band in üebersetzung vor, theils
mehrere neue Hefte des Textes (bis zu Heft 21). Dai'au schliesst
sich Abul Fazl's Akbar Nameh, edirt von Maulavi Abdur
Itahim (Ins 11, 2 acht Hefte, quartü). Die Schlusshofte des Badshah
Nameh, Alamgir Nameh und der Maasir i Alanigiri enthalten reiche
Indices der im Imieni dieser Werke erwilhnten nomina |iri>pria und
geographischen Namen. Auch von Khäfi Khans Muutakhab al lubilb
liegt der zweite Band vollendet vor. — In weit altere Zeit zui-ück
führt uns des Minhäju • sSiräj ') Tabakat i Näsiri, übersetzt
durch Major H. G. Raverty. Diese Üebersetzung beginnt einige
Capp. früher, als die in der Bibl. Ind. selbst (Jahrgmig 18ü3 — 64)
vorliegende Textausgabe durch W. N. Lees, über die sich der
üebei-setzer(p. 67) in sehr absprechender Weise äussert *), wälirend er
seinerseits wieder für einen Theil seiner Arbeit mit Bloch mann,
im Joum. As. 8oc. Beng. 1875 p. 275 fg., in scharfen Contlikt
gerathen ist, s. seine Antwort ibid. 1876 p. 325 fg. Die betretienden
Iacht Hefte sind in London gedmckt, und küimen wir eben specJell
nur wünschen, dass man auf diesem Wege weiter fürt gehen und
auch aus.serhalh Indiens Itbende Uelehrte zur Mitai'beilcrschalt an
der Bibl. Indica heranziehen möge.
Führt uns das letztgenannte Werk schon theilweise über Indluu
:
P
li lütto des droizehntou Jahrb.. s. Sir H.EI Hut Ilbt. of Indk 11, 2^9—
383 (.1^^^) od. Duwsun.
2) Hierauf suwobl, wie auf dio bittoro Kritik dt.T im zwoiton liaucle (a.
«lifi voriKi) Not«) enthaltoncii Uebcrsotoun^;««!! daraus, hat l>ow»on im ncliton
Haiide von Kl 1 iot*;, llist of liidia iLinninii 1877» aio Scbluw«» der iirtifncn in
Fiii|i;(»boiidpr und würdiger Woise gcmitwurlut.
414 BihUogrttphi9che Anteigen.
hinaus, so geschieht dies dann in noch ganz anderer Weise in der
trotz dessen höchst dankenswerthen Ausgabe des Wörterbuchs
Farhang i Rashtdt by Mulla Abdur Rashid of Tattah, edirt
und annotirt von Maulay! Zul faqar 'Alt, zwölf Heft« in quarto (bis
»JL>^), und in dem „Haft Asmän" or history of the Masnavi
of the Persians von dem (1873) verstorbenen Maulav! Aghä Ahmad
'Al!^), herausgegeben mit einer kurzen Biographie des Autors
durch Prof. Blochmann.
1) Wohl verdient um die Bibliotlioca Indica durch Herausgabe von WLs
o BAmin, von NizAmi's Iqbälnämah i Sikandari, de.s Iqbaln&inah i JahAngirl,
von Badaonis Muntakltab ut tav&rikh, der Maftsir i 'Alamgtri, und der beiden
ersten Hefte von Abul Fazl's Akbar Nämab.
Berlin. A. Weber.
Berichtigungen zum XXXII. Band.
S. XX, Z. 6 v. u. „drittes Heft. Jali — September" ist zu tilgen.
„ 100, Z. 16 lies nram für giro.
„ 110, Z. 7 verbinde Diigananena mit dem Vorangehenden.
„ 207, Anm. Z. 2 „etwas" sehr, etwas, als Bedeutung von w«i2D.
., 244, Z. 23 „Gebot" sehr. Gebet.
,. 246, Z. 20 ,5^- sehr. ^.
„ 250, Z. 8 v. u. ,«5Us" sehr. w5Ul».
I
Die Sabospmche.
Voii
Loo Reliiifleb.
Auf meiner im Jahre 1875 — 1876 ausgeführten Eeise in die
tordSstlicbeti ('JrenzlUndtT Ahessiniöiis war ich in der Lage, die
losprache einem eingehenden Studium 7>u unterziehen. Da je-
loch die Publication der auf dieser Reise gesammelten Sprach-
laterialien voniussiehtüeh noch nicht so bald sich emioKliclien
;sen wrd, so will ieh hier eine kurae, Jedoch in so weit völl-
ig«* Skizze dieser »Spinche zur Mittheilung bringen, das.s die-
den gi-ammatischen Bau und die linguistisHie Stellung des
Suho im semitischen Öpmchlcreise klar erkeiiiifMi zu lassen iBfeeiguöt
Sein düi'fte ').
Bemerkungen zu den 8p rachlauten des Sa ho.
l>as Snho hat mit dem Geez und Tigr^t sümmÜiche Laute
gemeinsam mit Ausnahme vi>n ^ ^ 1^ und den sogenannten u-
baltigen Kehllauten, welche dem Saho fehlen, dagegen besitzt dieses
niJirh folgende drei specielle Laute, die ii-h mit d, 1, n bezeiLhuen
will. Djus d wird gebildet, indem nirtn die Zungenspitze an den
rückwüriigen Gauiupn anlegt und dnnti d zu sprechen sucht; es,
findet sich dieses d im Lüaut nur dann , wenn ihm ein n oder 1 j
vorangeht, sonst aber geht es in \ über, wie ä&go das Wissen,
aber 'a-jag-o dass ich ei-fahre, 'a-}ig-5 ich weiss, 'e-lig-e ich wussto,
'i-|ig wisse! u. s. w.
Dieses \ wird am mittleren Gaumen gebildet und steht in der
URsprache zwischen Oaumend und -r. Ein der Utiiiopiscben Schrift
[ iv»ie
^BAassprm
1) DIo Lilcriiliir xu dnn hishor Ubor diu Sülto b&katmt geu-urd«nfiit linchst
dürftijffeiu Spräichmatorialion fiiidi.<t »icli ziüuimiiK'iintstelll ht ,1. S Vut«'r'!i Literatur
I4tt flniminfitikr-ti , Lexika utn) WörtorMiinnilun^nit , 2 AutiaKn, luTAUst;. von
B. Jü\K. Uortin 1847 5 v Sa hu nml Schi ho, S VIU utiiJ 'AHH; Vf;l mich
^ciou AUliittidluiig: ätu<]ioii Über Ost-AfrUuk I^ l>ai« ShIiu Vulk. iii: OosUsr-
iQirliMclie MiiiiaUsc-lirm für den Orient, 1&. Mai 1877. Mr. it. 8. efi— 7S.
t Bd. XXXII, 27
416
lieinüeb, die. tkihonpracke.
kundiger Schobo umachneb mir diesen Liiut bald mit ^ ^ bi
'/^ und drückte mit diesen diakritischen Piinkl^n (*•) über dem 1
und r aus, dass die Aussprache dieses Lautes in der Mitte zwiscb
1 und r liege.
Das II endlich wird oLenfalls tun rückwlirligon Gaumen
bildet, findet sich aber nur vor d. j^. B. mida nicht, 'eiwloki KnabeT
tan da wir wollen u. s. w.
I>i<» fonsonantisdien Laute des Sahn bezeichne ich in üh
sichtlicher Ziisiinuju-nst^^llung mit nachstellenden Zeichen:
t d (V s / ?> /. j y 1 r n
t <) •"? z l 9
k n g r X b '» A
b f w m.
Von diesen Zeichen entspricht t und d dein Mhiop. ^
p» und den gleichen Lauten im Deutschen; S dem äthiop.
und dem S in der ln^nii^'fn ntn%nifH'li, Ausspraf;he. Der Laul^
verhält sich zu z, wie äthiop. f^ zu JXF und deutsches ss in
Mass, Wasser zu s in lesen; § entspricht dem amhar.
und unsemi seh in S c h i ff, dagegen J? (im AethicipLschen nie
vorhanden) dem fran2Cs. j in jamais. Mitj bezeiche ich diis amh
arah, und den itidienischen Laut gi in giorno; mit y
je.
athiop. J^ und unser J in ja, jeder u. s, w. ; 1, r und d
sprachen unsem gleichen deutschen Lauten und dem ilthiop.
C. ^
Der Laut \ = ilthiop. ff^ ^ s tmd ? = ttÜiiop. f^ und ^;
über d , | , n war bereits oben die Rede. ^M
Bei den fiutturalen entspricht k und g uiiseni gleichen Lautfli^
und dem Ilthioiu f^ und 7: '| = 4^, y = Oy ''^^^^^- p9 X
f$, amb. ^^ \x = l^^ arah. ^, h = fj, arab,
deutsches h. Der Laut i'i findet sich nur vor k und g
entspricht dem deutschen w in : wanken, Wink, Eng
Menge u. s. w, .
Bei den Labialen entsprechf^n b und f den gleichen deutsc
Lauten und dem Jlthiop. *{^ luid ^, w den» ilthiop. Q)^
dem englischen w in water, Wales u, s, w., m = lUliiop. ^^ ,
unserem deutschen m.
Mit 'a, *e, 'i, o, u bezeichne ich das tttbiop. ^ iL 8. w.
typograpbiscbeij Gründen will ich jedoch nur im Inlaut die selb
sUlndigen Vocale so bezeichnen , um sie von den inhärenten
unterscheiden, und lasse im Anlaut dieses Zeichen * als unni
ersolieinend weg.
^^^^^^^^^^1 Reini«ch^ die SaJiOAjyrache. ^BHH^ 417 ^^|
^H Diese geuaunten Laut« bleiben sich in allpn Saho-Dialekten ^|
^Heinlicb gleich, nnr tl, S und 7. weehriP
K>. %. B.
^H delaito delaito und
1« sehr hn,uiig unter einander ^H
zelaito Affe ^^^H
^^^^H der ^r
schreien ^^^^|
^^^^B did&leita ^Idaleiia
zizaleit4i Biene ^^^H
^^^^H hadü ha^'ö
hazu Fleisch ^^^^|
^^^^P ndgalab a^'^^alab
azgalab Hase ^^^H
^^F Die Formen luit d geb5ren den StUmtuen Azaorta, Heiio ^H
^Rpid überhaupt den gegen das Dwikaliland zu wuhiieiiden Snho, die ^H
DÜt rV und 7. den auf den Tarantsiliohen woidt^iideu Stüintnv^n , den ^|
^_I)abriine]u und Taru/a an; docli hiirte ^^
ich auch innerhtdb ein und ^H
^Besselben Stammes, w4e bei den Tani^'a, Weebsel /.wischen d, ö ^H
Qua 2.
Das Sobo-Volk zerfallt in sieben
Hauptst&mme; diese sind: ^H
1) die Aza'ortj», 2) Tstruj'a, 3| Dasiimo,
4) Ga/asc3, 5) Ha/ö, i\} Dab- ^M
rjmela, 7) HertVi. Die S|)rftche dieser
sieben 8ttimme zeigt zwar ^H
im einzelnen inehtfii^hc Besonderheit*««,
bestindei's in der Phunetik, ^H
doch sind in der (irammatik und im ^^
Woi-tÄchatz keine nonnens- ^H
wertieu Unterschiede vorhanden- Meine Aufzeiflmungen habe ich ^H
^nuni gr/issten Theil dem .Stamme der Tani/a entnommen. ^|
^B Wir gehen nun über zur Behanc
llung der Fonuunlehre und ^_^^B
^Betracht-eu :
^^H
^K I. Das N u n) B r a 1 e. ^^^^|
^H 1) Die Cardinalia. ^^^^
^H I) inik
11) inikän ke t^mman ^H
^^m 2) lanimä
12) laiumän ke ^^^H
^K 3) aduli
13) adul^un ^^^^H
^V 4) iifar
14) afarun ^^^^|
^H hj kön
ir>) könan ^^^H
^H
li'y) It4jän ^^^^1
^H 7) mal^^^en
17) malg];^an , ^^^^|
^B H) hiihär
18) baharän ^^^^^|
^H H) sugul
ID) sagalaij ^^^H
^H 10) täinman
20) lauuMä tünna ^^^^|
^H 21) lamma tauna ke inik
^^^H
^K 22) , » , lammü
^^^M
^B 23) , , , adt!it?
^^^M
^H 30) sai^-^m
300) ado^a hol ^^^|
^H 40) mero-tom
400) atarä hol ^^H
^K 60) kun-tom
500) krmä ^^^|
^H 60) leha-t<>m
(100) leha ^^^H
^H 70) malfbeti tüman
700) maU'henä hol ^^^H
^^m 80) baljär tum au
8U0) biiharu b«j| ^^^M
^^K 90) sagala tum an
s;iguhi ^^^H
^B 100) boi 1
,000; ^i^ji; ^^H
k.
^^B
200) knimö bol
10,000) iüf •
100,0001 tüniniaiia ülfe
1,000.000) luil alfi»
In dloäcr ntigeg<'tji'iioi] Wi'Lü wird goxnhlt. wie bei «ns: piiw«,
(Iroi D- s, w. ; wenii jibor iHpmj Niitncrwlio» nl* Afljectiv« vor ein Sa)nUiili
tnUiMi . üo liitUdt liiik daiiti: iukl, z lt. tiiki luUa ein Suhii, fijrnof tlio i
üoiiuitÜM-li niislHUtiniditii NunK^raUun der Kiuliciuui bis iucltuive lU
AU dnii Aatluul «in ii au, lUs: adobä Tiira» drei Pf»rdo, köuÄ iolr; fliii T»i;»
Ii'Iiä «j«r»i üocb.s Tlmlor u. ». w.
2) Die Ordinalia.
Bieselben lauten für die ersten fünf Zablt^n also:
l*""" elel, owel
2 , ma-lammi, sarä
3 , madalii
4 „ tri'*äfrLri
fj „ ina-kauwani, ma-kawaiii
Von G an werdwi dir; Ordiiialia gebildcit, iiideiu man aa «Ül
Cardinal formen die RMalivpartik»-! ya anset/.t, also:
(»t<"f leh-ya 11^'' iiiikiXii kf tAmnian-ya
7 „ malohfin-ya 12 , lamnian ke ,
S „ biiliiir-ya 20 , lamniä taniia-ya
9 „ S!igal-ya 21 , Umima tuiuia kt« 'inik-ya
10 „ tAniman-ya 30 , sa//.ani-yn
3) Di«? Mulfciidicfttiva,
Sie werden gebildet, indem man den iJnindxalUfu das Wd
gSd mal (eiK'<'iitlirb : Zoit = Aeth. 2H!) ii»*"l'««t,zt, die (trna
aablyn ersdiiHiiwi alier in der tdien Anm. zu 1) im};(t»^«'li.»iiii \w
jectivfonn, als:
Imal inki ged
2 „ lanima ged
3 fl udiibii ged
4 , aiarti ged
5 „ küfiä ged
(imal lebä ged
7 , »iialheiia ged
8 ^ babärä god
9 „ sagalä i<«d
10 , t^minanä g^
Zur Bezejtdmung: Das erste, zweite mal u. s.w. wimi«'n
in dersidben Weise dit^ Ordinalia mit ged verbunden, al» ♦♦|«'| H
oder (»wid fjpd da.s fi-jitp mal. malanimi tjed das y.weitp mal u. *• *
Sfiiti i(i-d Ih'iHc ifli auch Inswi^bm dmi Tign'-Ausdnn-k Kabay i"-^'
(ei>?*^n11icli: Wfg) gebniuchen , als: mädahi gabay das dritu^, '""'
dritten mal u. s. w.
i) Dip Tlipilun^szablen.
Sie werden ^an» so, wie die Mnlfipllcativa gebildet, ind«''»
an die dott :mi,'e{ubrt<Mi Numeralfünnen das Wort aha\a Tbr''
lieinütt'h, tlic Sahonpi-ncht.
411)
©tzi wird, z. B. inki aba]a ein Thoil -- '/a • Ji-J'^bii-ko larumu
ibajji "/j ^^ voti 3 zwei Tbciile, al^u kn als' abala 1 '/j, Monnt =
{i) Muniit und Munut's HUllte.
IL Das Pronomen.
l. Diis Pcrsoiml-Pronomen.
Für düii Nomiiiiitiv k,uten diö Formen also :
Siugubr Plund
Hnii ich niiiiii wir
atü du ütin ihr ,
iL^iSuk er üssuii sio
issi Sit)
Der Ausflnick selbst wird also bezeidinot:
Ulm bine ich selbst nanu nine wir swlbst
atu ise du salbst aiin sine ütr selbst
UbHuk ise er selbst nssim sine sie selbst
iJisi i?ie sie selbst
Die abhiltigigen Casas werden foIjü^enderniUBson uusge^h'ücikl :
Plural
na» ni, no, noya unser, uns
sin, sitii. sin» euer, euf-b
ten, teni, tena ibr, ihnen, sio
Singular
' ja, y'y, yo, y^jyn mein, mir, mich
ko, ku, koya di-in, ilir, dich
ka. kaya sein, ihm, ilm
te, teya ilir, sie » » n *
Die Formen yu, yi, dann na, ni werden am häutigsten für
|deu Genetiv: mein, unser j^ebraucht, und zwar ya, na, wetm dsis
Jolgondo Nennwort mit dem Vocal n, dagegen yi, ni, w*jim dasselbe
mit einem L'oiistmanten ;udautet, wie : ya 'ubba (uueb wohl y' abba)
mi'in Vater, ya *an mein Haus, ya *arSt mein Bett, tia 'abba unser
LVater u. s. w. , dage^'en : yi mal mGin CSeld, ni ^Miild unser
Sklave II- s. w. Vor Nennwörtern, die mit einem andern Voraj,
a aidauten, st^-beii mei.st die apekojiirteti Formen y\ n" neben
enerem yi, ni, als: y' inä metiio Muti^3r, i\ okoli unsem Eseln
p dannn mein Esel) u. s. w. Die Formen yo, yoya, no, iioya
/eben neben yi und ni untei-sebiedslos für unsorn Dativ und
kceusativ, vor Postpositionen werden aber stets die Formen yo,
l^oya tiiul mi, utjya ^'»'braucht, /,. B. y i sa; äl y o nia;'e saheh yine
Dein Hnidor war mir ein edler Freund, yoya yi mi-yaluwini
DU werden mich nicht binden, yoya yi uniine-waytiindu wennj
hr tm mich nicht glaubt, yi ganid yo-g maykitu mein Sklave I
hat Furcbt vor mir. yi bäla yul (oder yoyal) bahaida bringt!
mir meinen Sohn! ta an nn aii das ist unser Haus, ta farasl
II i faras da.s ist unser Pferd, no-ko niungo nüd atu lito du hast J
mehr (Jebl als wir. mahaU no-d (oder no-1 und noyal) yemete
Krieg ist übi-r uns g<'kunmien.
Für die 2. und H. Person geltm die oben angegelienen Formen
ttterschiodslos für den Genetiv, Dativ und Aceusuüv, ndt Aus-
420
Reinigch, die Sahosprnchr
nohmo dpr verlilngerten Formen koya, kaya, t4>ya, sina, tenn, welc
nur im Dativ, Accusativ, sowie vor Postpositionen gebraucht we
den; z. B. ko 'bba dein Vator, k u Ina deine Mutter; ku
ko-k bayscina» koya ku na^dife wir werden dir dein Geld raub
und dich iödtnn. ka ai'at-ko ku 'arät maj'e dein Angareb is
schf^ner als seines, te sa;'Sl teya yabujo teja-d kiilu;'e ihr Bruder,
um sio zu betracibt<rn , blickte zu ihr auf. sin laras aul» wo
t'uer I*t'erd? sin duiye sina-k bays» ieh werde euch (von cuc
euer Geld vaubpn. jalli ^iiiiyet sina-1 obiSo möge Gott üb
euch Gesundheit hembsenden 1 ten sayo, teui duiye tena<
bay^eu sie raubten ihnen ihre Weiber und ihr Habe.
Für das Possessiv werden neben den genannten Fonuen auc
folgende gebraucht;
himii mein nimii unser
i?>i dein, sein, ihr sinni nun\ ihr
Ditisfillwn Fonm^n gelten auch für den Yru-ativ, z. B. sik eje^i
k II kare schweig, du Hund ! t e ! nuniä yo diwit! du Frau, schwöc
mirl u. s. w.
Für den Dativ und Accusativ der 2. und 3. Person sing,
plnr. wird auch akä, äk gebrautht, /. B. äk yelehe er sprach
ihm, ihr, ihnen, bisweilen im Plund auL'h tenSk.
2. Das Demonstrativ.
Das »Saho kennt folgende Demonstrativpronouiina:
1) ay, ayi (gen. comro.) plur. ay, ay-mara, ayi-mara
ayiti, ayitiyn fem. ayityii
*2) aniä (gen. comm.) ,
anuiti, nnmtiya fem. amatyä ,
3) ta, tay (gen. comm.) ,
tau, tatiya fem. tatyä ,
4) taraä (gen. comm.) ,
tamäti, tjimuliya ,
5) wo, woy, o, oy (gen. cnnuu.) ,
woti, oti, wotiya fem. wotyä „
ß) to, toy (gen. commi.)
ayi -bim dieser
luniL, iunü-mara dieser
amä-him dieser
ta, twy, tKi-mara dieser
tayl-him dieser
tamä, tiunä-niur.i dieser
tjimS-hira
wo, woy, wo-mai"H jener]
wo-hinj joner
to, toy, to-mara jener
io-him, toy-bim jener.
toti, totiya fem, totyä
Die Formen sub 1—4 wechseln unterschiedlos unter einand
ab, ebenso die sub 5 und ö; im Plural werden die kür
Formen ay, ania, ta, tamS, wo, to gebraucht, wenn denselben
Nennwort folgt, z. B. ay beyo dies© L*nite, o suyo jene Fnmen u. s. 1
folgt dem Demonstrativ kein Nennwort., dann werden die st-ärkef
Fonnen mit -mani, -hin» gebniuoht, z. B. sin-ko umbaka umä hej
trtMuara, to-tnara ihr alle seid Schurken sowohl diese da.
jene dort.
K«il),'t »lern riunil «iif -iiiiirii ini soUifiii SmIzo irj^ciHl «'in ntidcrv» Wort,
l;iulci «IcrsvlJpü -rnnri. z. H U-muH inp;'«-m»rH. U.-mftri tituu-nmni lUi^o da al
edel, jene dort sind bösartig.
Retnücfi^ die Sahottprache.
421
Wenn diu Pcinnnstrativ ny mit oincr Fostpoüttion verbundflii wird, so Imilet
I dann di«? Form gewöhtiUch e für ny, z. B. liibnk c-I yirdc dor Löwo stQntte sich
I «uf dicsaen.
3. Das Interrogativ.
Fol' dieses bestehen folgende Formen:
1) utiya fpm. iityn plur. a-niara wer?
Beispiele: atu jitiya wer bist, du? in nntnä ätyii wer isi diese
Frau? to ditylo a-msiru wer sind jene Kinder?
2) a wer, welcher, was? plur. u, iya.
Beispiel«: tetiyft u labuJjuyto wer ist joirnr Manu? taLyS a
niunü wer ist diese Frau? a lababa temetem welche Milnner sind
ffekominen? alu a abtn was machst du? a iibto teniete was zu
thun bist da gekommr'n (we.Hshalb kommst du)? ta daylo iya wer
sind diestt Kuabun?
Für den <nniotiv hmt-en diesu Furuien eyi, auch eji, vor allen
Postpositionen aber iya; z, B. eyi daylo kitini wessen Kinder seid
ihr? eyi (und eji) baja kito wessen Öobu bist du? abba lya-k
Ui zu wem sagst du denn Vater? iya-ko tobbe von wem hörtest
du CS?
3) ay was? warum?
Beispiele: »y kok e was sagte er dir? ay kini tu was ist
das? ay tiibije was sahst du? ay fa|da was willst du? ay ka];i;ifta
was ('warain) reisest du? ay tigdife ta bakäl warum tödtetest du
dieses Zicklein? t& mal ay lito warum (zu welchem Zweck) hast
du dieses Geld? uy-li tane zu was, wesshalb bist du (hier)?
Wenn dorn Verb im Frn^'Mat«. in WüU'boro dio eben gonttiuiti>a Fraj^ownrtor
ni st«b«n kommen, ein Kuunwurt fol^t, so wird domselbuii ein -», -i odur -n
wfBgirt und zwnr -h, wenn der Vocal dor lotsten Sill>o dicam Worto!» oiii ii ist,
dagegen -i, wouu dürst?!!»» uin o udor i i.st, und -ii, wuim dieser ein o uder u
i»t; 8. B. «tiyii rnlti'li, Mubiunnnid-a ,, AbdailHli-d wer ist ({''■"*'<^*''bGn , Molmmmed
> odrr AhdaUiih V yomoUiti nli'y» . SmM*cl-i, Yo»lf-i, Ya^iuinli-n wer ist gokommon,
Um«ie1 od«r JksoI' oder Jiikol»? ntu ay fjild», mcs-i, ra«läh-ft W4a willst du, Bäi^r
oder Hunigwoin?
4) Ziinko wanim?
Beispiele : zanko tai abta wesshalb Ihust du das ? juiu zanko
dirabit« wamm soll ich lügen? zanko nugus yudiye warum soll
j der König j,'ehen?
5) Hula wo, wohin? faus a ula wnleher Ort).
Beispiele: ko ari aula wo ist dein Haus? ku balö aula wo
list deine Heimat? atu aula tadiye wohin gehst du? atu aula-ko
Itemete woher kamst du?
G) andä wann?
Beispiele: ayrö andä taw6 wann wird die Sonne aufgehen?
VVo *bb« andä rabe wann starb dein Vater? andä toboke Wimn
Ivurdest du {geboren?
7) ä'ijda, äl^a, ahlole (aus a ilda was Gloichniss) wie laujr?
Iirie viel? wie 'Toss? u. s. w.
422
Reiniteh^ die Sahogpraehe.
Beispiele: ko fanis !il<ju yake wi»^ grosß ist dein PferdS
suldo mal lito wit^ viel Onld hiist du? ku biilo Uil u'ildH
wie Itin^f! bleibt dein 8ohn hior? »tu tt]«J(>le sä;' dintji banvd
viele Stunden schliltst. du in der Niwht? iSulio jjlf|olf; bäjo yak
wie viele St.iiinmo der hsiiho ^ebt. <?s? sildole bovo tanö Unkiill
wie viel Einwohner sind in Muknllu? ku supal wulado-kn aide
(iider ni-le) wio rJt ist dein Bnider? =^ dein Bruder an Aller
webbrni Gleichniss.
8) ibJa, il.da-d, hilfja-d wiuuin ? ai hildaul tay abt.» wivi
thust du das?
4. Diis lielativ.
Die llelalion wird im Öidio auf folgende Arien ausgedrüc]
1) mittelst ya; z. B. näbä heyoti robos kini-ya yine yen
war, so erzUhlt man. ein vonichmer Mann, der reich war.
kultenaiti bosö te baj'ula ki yineya e-1 temet« yen dieser Zaub-
nun, der ebeRiiils ibr Gatte war, kam. so er/.iiblt nuin. zu ihn
hinni sa^'aUi urliod yok te-yü ui-hude-yä te bili tiiyk an» bier ist
das Blut meiner Sibwi-ster, die icb aut dtin tJi^heiss ji;etodtet habe,
siiini arabäl babeni-yä-1 gaben yen sie kehrten, so erzflblt man,
ihrer Gesellschaft, die sie verlassen hatten, zurück, oi te bfi;';
nupus-li yine-yä-1 ftka wariSe yen er meldete es diesem ihrem Gatl
der bei dem König sich ]>efand.
2) miltelst -m, -mi; z. li. ai yubiUni-m sinni maddära wani
ySn sie benthtett^n ihrem Heirn diis, was sie gesehen hatten,
manti ise le-mi abal.ii ko yuhuy ein jeder wird du- dir Hälft« vi
dem. was er selbst besitzt, geben, yalli yiftfre-mi-d sirivä-m
e|aha sagt mir an, welches das vor/üglii" liste (von dem) ist>
Gott erscbjiflTen hat? anu rabe-mi ummändo sinli aniyu wenn V
aufh gestorben sein werde (iub gestorben soiend), so bin ich doch
stets bei euch, kay-im aka ohowa gobt ihm das seine I
3) mittelst ti, tiyä fem. tyä [»Inr. -m, -mara; z. H. unule-i
.sari'sa-ti, luwe-tivä angali.se-ti wckber den Nackbm b»«kletdoi.
Hungiigen speiset, PI. arade-mara sarisana-itj , iuwe-mara
li-äjcna-m die welche die Nacktmi bekleiden u. s. w. will heyi
ka agägal def«ya-ti: absir isit! äk yelelje yen .lennuid, der bei i
sass, sprach zu ilmi: fasse Muth! m«;e-m abii-ti, roe/e-m yahay-tl
uie;'e-m wani-Vk-ti jmiatad zä wer gut^s thut (welcher tlmt was
gut ist), Almosen gie1)t und Wahrheit rcidet , wird ins l'aradic;»
i'ingebe-n. abba äk soliSiina-tyä-d ai didtÄ wanun erzeugst
(Kinder) nut ninor CFmu), deren Vat<«r unbekannter Herkunft
•1) Der Relativsatz wird auch ausgedrückt, indf>m derselht* d(
Wolle, auf weJchos die Relation sich bezieht, vurangestelli wi
z. B. are-d ntjte tine bajä yiibile =^ ba|ä äred ra;'t« tiuS-yS ya\
er erblickte djis Madibcn, welches zu Hause geblieben war.
Heiniseh, die Safiottpraehe.
423
5. AUgemoine pronominale Ausdrücke.
1) ti einer, ti — ti der eine — der andere (gon. cumm).
Beispiele: ti ak raye yen adolm sie/-kij nur einer bliob übrig
voL den dreitausend, lammti heyoti yiiie yen, amä laninia ti robös
kini ySn , ti yobüs kiiü yen es waren »wei Miümer , von diesen
zwar war der eine reich, der andere arm. ti j'fiüjn, ti kadäm kini
yen der eine war ©io Oelohrtor, dor ändert» ein Diener.
2) tiyä fem. tya einfr, eine, tiyä, tyä — tiyä, tyä dpr, die
eine — der, die anclero.
Beispiele; ay ÖelTi tiyfi hinnim bakära bakiten diese Affen
verdnrstoten alle mit Ausnahme eines einzigen, amä adoh-ku tyä
balä kifii yen, lamma dayln kinon yen von diesen dreien war das
eine (Kind) (^in Mädchen, zwei aI>or waren Knaben, vi wimi tyii
kioi mein Wort ist eines (d. i. ich lasse uiit mir niehi feilschen).
tuiu Üy» ko-H waniso ich will mit dir allein sjjrechen.
tu ilor Hoileutiing nlluiu biutt^t flor Hhiritl vnrt tiy» uticl tyft ütots nl*
B. H. nun .tiyii dofoj'K ich bin ulluiii, |tltir. rjjumi ÜU» defoyKa, Vuii tiy«, — tiy*
d«r eiiio — ilt-r «ndorM . ist dor I'hirul gnri — (rwri , s iiutoti. Jodorli ist ula
nicht rlwn eim» ■wirkliclH^ l'turiilfxnit, d« dussoJln» nurh ul.s Sinpnlnr viirk<>tnin( ;
z B- luimH arw) ula txnfc-yä Amin« i^r tml in ein Il;itw , iti ^v^'l<'1Ilsnl fiii« Vtmi
»ich hufAnd. umbAkji yodej'ii, aim ula m^'ü hUü piugtMi fürt, itdi ülloiii Idiob
lurück.
3) will, wili-ti (gen. conmi.), wili-tiyä fem. wili-tyä einer,
eine; wili — wili; wüi-tiyä — wili-tyä der, die eine — der, die
andere.
Beispiele: atu me;k'6tiyä kitö wili biila belli du bist sehiin,
wie ein Mlkiehen, üssuk siritiya kini wili lubnk belli er ist stark
wie ein Löwe, wili-ged hcyoto yake yen, wili-god danati yake
y€n, wili-god yajjgtila yake yen er erschien das eine mal als Mensch,
ein anderes mal als Esel, wieder ein anderes mal als Hyftne.
redanti aduliä baja. wiliti Mohatiimad iik an, wiliti A!>rahim äk an,
wilili Ydsif ak im der Fürst hal drei »Söhne , der eine heisst Mu-
hammad, dnr andere Abraham, der dritte Josef, ai lamtnu bala-ko
wili-tyii-ko sor<> ak böte yen einem dieser zwei Mädchen nahm er
den Riemen weg.
Man IW.rt umli binweiluri ili« Form tiH-ti, tUi-Uy», iili-tyä llir wiliti. üelter
riurni ffilt dHSüolbci, was oben s. v. tjyS, 2. Aumurkuii|jr gosnirt wurde.
4) garo — garo ein Theil — der imdeie Tbeil , gari — gari
die einen — diti andeni.
Beispiele, haflo-ko gäro ak beten yen, giiro dakani irod ak
bayn yen einen Tlunl dt-s Fleisches as.»jeii sie, den andern logtt'U
sie auf den Rücknn di'S Ehphanten. kalin giian robosät äk aba,
garo yubtLsät äk aba (Jott ma<;ht (von den Meusehcn) einen Tbfnl
reich, den andoni arm. gari mal yahau yem yen, gari rabo yeni
yen die einen sagten, er müsse zahlen, die andern aber, er müsse
m
ReinUehf tUe Saftotprache.
5j umtiakä ganz, jeder, alle.
ltf*is|>i«'li>: uinl)iikä bürad diiiifi hast da. die ganze Nacht
schltit'eu? ciüii umbiikä \e\ey sinli asa ich werde den ganzen T«
bei euch zubringen, umbakä balo yimilike er behi^rrschto das
g]in/e Land, ta unibakä okol» yo okolo alle diese Esol sind mein.
umbuka hoyö rabän iille Menschen sterben.
6) tira ganz, rein, nui*.
Beispiele: \\ri dahab te sari.^e er kleidete sie in pures C*o\i
tirä tblö bet« er ass blosses Brod« uur Brod. yi kofiyät \\r&
mein Tarbusch ist ganz rolh, hoch roth.
7) hobelu, hnbbela fem. hebelä ein gewisser, der N. N. ,
arab. j.jMä, z. B. hebela bäja der Sohn des N. N. hebek
iwarj'e^ite er heiruihete die Tochter des N. N.
8) aki, akiti (gen. comni.), akito fem. akitö plur. oki-
anderer (aliuß) ; z. B. aki iiuinä maJ7'esite er heiraUiete eiiio nndev
Frau, nk-i Uibaha^-to tokhene sie liebte einen andern Mann.
bajül yedS er 7.0g in ein anderes Land, aki-l yede er.ging
jinders hin. akiniara eiidani yohoy, i)^e nabani ra^'site den ande
gab er den kleinern Theil, er selbst behielt sich den grossem.
9) marin (gen. eoniin.) anderer, fremd; z. B. marin mal bei
sie ver/.ehren fremder Leute Vennögen. marin sayö yaznin
verführen anderer Leute Frauen, niaiin lä yarhude er pflt^
fremder Lpute Kühe /.u schlachten, marin dikil emete ich ka
in anderer Leute Dorf, in ein fremdes Dorf.
m. Das Verb.
1) AUgemeinn Ilcttinrkungpn; Eintheüung des Verbs,
Die Verbu der Sahir.spraclie sind eritwedt'r zwei- oder dr
radicalige, imd der grösston Zahl njurh sind dieselben primili*^
gauz wenige nur von Substantiven abgeleitet.
Die Verba theilen sich im Sah(j in zwei Clnssen ein und zwai
A) m solchi^ , welche in der Flexion die Staiinnvocalo vef
lindern und die l*ersonenbezoichnuug in den Tempora und Mc
durch PrHfixe ausdriicken; z. B.
a-[eh-e ich sage e-lrlj-e ich sagt« a-laUj-o ich will sagen
ta-leh-e du sagst te-leh-e du sagtest tJi-lal.i*ü du willst sage
ya-lc^j-e er sagt ye-lel?-e er sagte ya-|ah*o er will sagen
B) in solche, welche in der Flexion diu Stammvocale nid
vorUndeni und die Personenbezeichnung in den Tempora und Mtj
durch Suffixe ausdnickon, z. B.
din-a ich scldafe din-e ich schlief diu-o ich will schlafon^
din-ta du schliifst din-te du schliefst din-tu du willst schlaf«
din-a nr schlaft din-e er schlief di«-o er will schlalen
Reiniuch, <iie SahoJiprache.
425
"Wir wollen in EnnanpchuiK eines passenderen Ausdruckes
die Verba der ei-sten Olasso als starke, die der zweiten als
schwache Verba bezeichnen.
2) Tempora und Modi.
Das Saho besitzt nur zwei Tempora, nämlich Inii>erfeet
und Perfect, jenes znr BeAeichniin^ des Werdens einer Hand-
lung oder eines Zustandes, entsprechend in der Bedeutung unserin
Imperfect, Prilsens und Futurum, dieses aber zur ISeÄeicluiunj»
einer abgeschlossenen Handlun^^ oder eines fertigen Zust<mdes,
entsprechend unserni Perfect und Plusquarnpeifeet.
Mittelst Beuüt/iin«,'' von Hilfsverben weiden aber von diesen
zwei Tei)i[)ora noch zwei abgeleitete gebiblet, um die Dauer aus-
zudrücken; denui8M.-lj unterscheidet diis 8aho :
A) IiHperfect.
a) einfaches oder aoiistisches Imperfect.
b) zusamrnent^osotÄtes oder duratives Imiiei'fect
B) l'eifect.
ii) ciufai'hos oder a<H*)si.isches Perfeet
bj /usiinnnengeset/.tes oder duratives Perfect
Von d«'n Modi kennt, das Saho : 1) Impen*tiv, 2) 8ubjunctiv, '
[i) Cnnditionnl, A} Optativ, 5) Ciuisalis, Ü) l'otjonfialis. 7) Tempondis,
8) (ierundiv, H) Particip . 10) Verbaliiomen. Für jede dieser
Tempora und Modi unterscheidet dos 8aho ein Positiv, Negativ
und InteiTogativ.
3) Die Hilfsvorba.
Es sind dies folgende : a soin , nennen , ne sein , ki sein , ke
werden, entstehen, le haben. Wir lassen hier die im tiebrauche
vorkommenden Tempora und Modi folgen r
Imperativ.
6 negat. min!
A) a sein, nennen.
Imperfect. Perfect. 8ubjunctiv.
o
to
yo
to
no
eanegatanina!
Aimur dimeii MiiKeKBt^<">*") Furuiuii sliiil v<iii diasotii \>rb küiuv aiiiluni
^trhrünrhlicli. Zu bomt'i'kuii Isl nucU üiuo omplmtUcliu Funn di(jso!i Verb's,
wvlcliv «Iau Uutot :
JteintKch^ tUe SaJio»prncfw.
tu den «dien uiigegebenoii swei, beziohun(jswftist> vit'P FnmiotJ d<<s Impcr-
Ifect's und PfrlVct's lieät«>Iit kein Untersfliicd der Uodcutinig. Im PeriV>f( i>t dio
lF«jnn roil kik in der 1. Person sing, und jdwr v<irlt«>rrsth*>nd , in d»!ii Qhriguu
iPtTiMincii iibur ki. Diu i'm|)l]nlüt.-ltü Korui IuuIüL im tm|H.iriVi(<t B. sui|^ kini,
[im plunü S. und ',i. kitini, kiiumi ntul im Pcrfcct ki tiin', ki ylniiii.
h]
Nogativ.
Tinpeifect.
Perfüci.
Sing. 1
ma-kiyö
ki
(M
hr
kik mä-rmniyö
■
mii-kttö
m
, ma-iuijutö
^V 3 masc.
nia-ki
,
, niu-nuiiii
3 fem.
ma-ki
,
, IDä-DUDU
Plur. 1
niü-kiui'»
y,
, ina-iiuniiiö
2
nui-kitiji
,
, iTiii-tianitin
3
iiia-kiiiön
,
, tiia-iiiinön
ki oder kik hmlt't im I'firfoc
l nufli
ku
nnd kuk, :il.s kak
tine u. s. w.
kuk
c) Interrogativ.
Dasselbe wird gebildet, indem un die obigeu Forniea die
iPragepurtikel \u> angefügt vrird, als kiyo-ho bin ich? kito-liö bist
fdn? nia-kiyo-ho bin it:h nicht? u. s. w. Im Posiliv kiiim dinsHS
[ho woggehisson wm-dt-n; iu diiismii Falle aber stebt der Acct^nt
[iiLf der vürJetzl^ui Silby, /.. B. »laj'etiytt kiyu bin ieb gut? aber
uo;'etiya kiyö ieb bin gut.
D) ke werden.
a) Positiv.
Tmperfnct- Peifect,
Subjiineliv.
finfiiclii! t'ni|iliitti.saJki' cinfacdiv «•iitldniti.-M'be üinracdu) omiilniliüi'liu
Form
Form
Form
Slllg.
Flnr
l
ake
—
ekö —
akö
ukowä
2
tuke
—
teke —
taku
takowa
3 m
. yake
—
yeke —
yakü
yaküwa
3 f.
l^ke
—
t>ekö —
tak6
takowa
1
nakil
—
iieke —
nakfS
uaküwd
2
takiu
tukini
lekin t«kini
ttik6ii
lixküim
3
y.ikiE
1
yakini
yeki« yekini
b) Negativ.
yukou
yakonil
Lnpeifect.
Perfüct.
Subjmictiv.
Sing.
1
ni'-
-uke
inn-'eke
m-iiko
2
niii
i'Uike
mii>t«ke
mä^lakö
3 ni.
11)1
-yakö
mi-yeke
lai-yakn
3 f.
mu
.-take
ma-leke
mä-luko
Plur.
1
mii
-•nake
ma-iieke
mä-naku
2
mn
,-takiii
nut-tekin
mu-taki)ti
^
3
Uli
-yukin
mi-yekin
mi-yakon
428
Reinuch, die Sahogpraehe.
c) Interrogativ.
Die obigen Formen erliaUen das Suffix ho, als akil-liü,
ho, m-ake-hü u. s. w.
Der Couditioiial wird mittelst des Suflixos» -nko gobililct, aIs: ake
wctiti icL werde u s w.
E) le haben, besitzen,
a) Positiv. b) Negativ.
Imperfecta l'eiffct.
Iinperfect Perfect
Dg. 1 liyö
2 lito
3 ni. h»
3 f. le
Plur. 1 linö
L Porin. II. Form.
li ine Hk ine
li tiiie
li yinü
li iiue
li nine
2
3
litin li tinin
lik tine
iik yine
lik tine
lik nine
Hk tinin
Ion li yinln lik yhiin
mii-Iiy6 li oder lik nia-n
ma-litö , , , ma-nanil
male , . . ma-nauij
ma li^ , . ., ma-naoa |
mu-lino . , , ma-nü
iiiu-litin „ q , ma-uanifl
ma-Ion ... nia-nauö
Fär äiv 3. und 3. Pentoii jilur. oxLitirL dio empli&tLti'be Furm mit
lautendem i hIü: lilini, Itjui, li i>dtjr Hk tiiitm', -yinini u. «. w. Im Pei
lautet ubiges li odi^r lik aui-lv: lu, luk. \\s: luk int^. luk in»iianiy6 a. t v
Dm3 Negativ lautet im Imperfect auch diolecttM-lt iil.Hor
»"»K
t
mn-yo.
ma
■io
=
mft-liyü
2
mu.-lto
5=
nia-lito
ä
mu-lu
^=
mn-le
PInr.
1
ma-niiö
=
ina-liiuj
2
mft'ltan
-«
nia-litou
3
mn-loQ
^
IDH-lun
c) InteiTogativ.
Dasselbe wird, wie bei ki, ke gebildet, indem an die ob
positiven oder negativen Formen die Fragepaitikel ho anges<»tJt'
wird, als: liyo-hö habe ich? lik ine-bö hatte ich? raa-lijo-hö h»\)*'
ich nicht? u. s. w.
V) Wtty ohne sein, entbehren^ nicht finden.
Periect.
Sing. 1
2
3 m.
3 f.
Plur, 1
2
3
Imperfecl.
wä
wayia
Wll
waytä
waymi
waytdn
waii
way
wayte
Wiiy, we
wayte
wayne
wayteu
wayn, wen
JlfJnisch, die SaJioftprache. .
429
(i) n;i!ia jioch iiifAt sein, vctnueiden.
Tinperftsct.
Perfect.
Furm I,
Form IL
1^-
1
nahiyö
iKiha
aiiiyö
ini.ba
iiie
r
2
nahiU)
n
tanilö
tine
3 ni.
nalia
,
yanö
yine
3 f.
nahä
,
taue
tine
Plur.
1
nnliinö
^
nauti
iiine
2
nuLitiu
^
tan in
tinin
3
nalion
^
y.'Uiin
yinin
Mit Zuhilfenaliiue dieser Auxiliarverben können abgeleitete
Tempora und Modi bwi den starken und schwachen Verben ge-
bildet werdt-'ji.
^H 4) Flexion der starken and sehwachen Verba.
^^^^ Als Paradigmata wähle ich von der ersten Classe oder den
^^■Hken Verben folgende aus: I, 1) dal^ sagen ^ 2^ lak senden
^(iigre ^Yir« Aß^li- AAYl!)i 3) >'ab trinken, 4) gav sdilagen,
&)daw ^'ehen, G) haw gt'ben, 7) yay arbeiten, 8) *ab bür«n, ö) tahan
I malen, reiben (Tij^Te fflltlf I^ **^J ^^'^? spalten (Aeth. ^/YX *)i
ll)brar fliegen (Tigre fl^.*)- ^2) gadaf tüdteu (Aeth. 7^^ ;),
13) jfamad schneiden (Aetli. *7^^»?«)* 14) hakani rei^ieren (Aetb.
lIlYl^^r)« 15) Itaqal wachsen (Äetb. fltjJÄ.*)' ^'^* faday
zahlen (Aeth. ^^P*), 17) ga-Za benschen (Aeth. 7*HAl)t
^ftaS) 'adag kanfen, l'J) 'amen glauben (Aeth. /vf^il)j -"^^ '^^**
Hherrschen (Aeth. AHHi)-
P Von der zweiten CImssp oder den schwachen Verben wähle ich
folgende aus: II, 1) ab niarbeii, 2) bah bringen, 3) bay nennen,
I4j Tal wollen, 5J arak gelangen wubtn, (IJ bakar dürstjen, 7) birrig
|erschrecken, 8) \k machen.
Wir las.sen liier zuerst die Paradigmen für das Inipei-fect,
fect und den Sn1)jnnctiv folgen, in den Nuten gebe ieb die
äthiopische UinschrifL in der ersten Person.
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I
28
4S4
th, «iie Sahottpraek«.
Ich Ijjtliii in liieäni) Pttriuli^rmen illo 3. Pßrsotj sitijj. fom.
diesAllu" ilii('i'hwi«y mit il«r ä »inijr. iilMToinstirnint
Das Negativ wird gebildet, indem di?r positiven Form
vorgeseiäst wird, wolchos a iö der 1. Person mit dem Prilfix
zusmnnierigezogftii wird, wie m'-ujehe ivh sage nicht, ftlier: iim-tule^6
dxi tilgst nicht. Die 3. sing, und iiliir. hmtet ini-, ids: mi-yalehe
plur. mj-yalel.ien u. s. w.
Das uwgative Perfect aber wird mittelst dt^r Copula und dus
Conditiouaktaranis also gebildet:
J^ing.
I. Classe.
n. Clnsse.
1
imilah-inijo
mab-iiii^'o
2
uiäliih -iiiito
mab-inito
3 m.
nudah-ina
mäb-ina
3 f.
nmhih-ijia
inab-ina
l
mii|ii.h-intno
niiib-inino
2
nmlah-initin
niah-initin
3
mälah-iiiou
mäb-inon
Plnr.
Dj» durative ImnerlVjct und Pertect wird mitt«*l.st de.s Hil£
Verbs ne in Verhindiuig mit dem Impwtfect-stainm des be-stinimt
Verbs also gebildet:
Jniiieifect.
Classe I. C bisse 0.
Sing. 1 a]eliö oder ulelie-k an« aba oder aba-k ane
tane , „ , tane
.V»«e , , , yane
u. s. w.
Perfect.
g. 1 alebe oder a^eiie-k iue aba oder abak Ine
2 , , „ tine , . , tin6
3 , , « yinö , , , yine
IL 8. W.
Die nngativo Form wird in derselben Weise mittelst dess HflC
verbs way gebildet, als:
Iinperfect.
Clfisse I. Classe U.
Sing. 1 alebe uder ajehek w« aba odor aba-k Wä
2 , . ^ way-ta , . « wai-t«
u. s. w.
Periect.
Sing. I ;iU'lu? udtT i4eb«k way, we aba oder abak way^
•J . . wui-ie , , wiiy-t«i
u. s. w.
Stnti dieser Bildung kann auch die mittelst der Verba
oder sag Isrbwmb fb-« tid) gebraucht Werden, und zwai* oLtOt
^^^
Heimlich,
rfic Sahtutprache
■
4;i5 ]
^^f
Imperfcct.
■
^K^ Positiv.
Negativ. ^B
^M Sing. 1 »lebe, alebek; uhu, ubak
: suga, niüia
a-lebe eic.iDa-suga ^|
■
n n
suktu, niaila
ma-sukta ^B
■
-
sugn, innm
ma-suga ■
■ Piur. 1
,
sugna, mania
nia- .sugna ^|
^m
1 >»
suküui, niarian
, raa-suktan "
■
^ •»
sugan, tnaran
PeH'ect.
aia-sugan ,
^B 8ing. 1 tijf^hti etc.
suge, rnurt
5 ale^ie etc.
ma-sug-iniyo ^^^H
■
sukte, marte ,
nia-sug-inito ^^^H
^1
u, s. w.
^ä
^B Das Liti?n-of,'a1
liv vvird gf!
bildet , indiMii an
die obigijn Formen ^|
^H das Saßix ho imge
seUt wird,
z. B. alehe-h(6
sage ich? ina]ehe-hö ^|
^" sage ich nicht ? Es kann diesßs ho aber \
IVUC
h wpgWeiben, nur ^^
' wird dann die vorlet^lti H'dhti
dcy Verb 's scharf
betont, z. B. alehe
1 sage ich?
D)
Imperativ.
. -i
^H ] U-r Ot>1>raui'h
(l(\ssell)en
beschränkt sit
:h
nur auf die '/.^laiiv ^B
^M IVrsDu der Ein- und Mebraahl und hiulot
ynt
) die erst« Prrsoii ^|
^M dvs Perfecfs bei Woglall von iiuslautendem
-e
; 60 iui Singular ; ^|
^H im IM und triii an
diese Por
in -a mi ; im
Negativ wird an den ^|
^H HUunin ii] pl. iuä angesetzt; als:
■
^M Positiv.
Negativ.
^^
^1 I. 1) elrh plui
. oliihli
Hi-älah-in \
>!ui
tti-alub-inä ^^^H
■ 2) ilik
ilik-ä
m-alik-in
„
fii-alik-ina ^^^^|
^H 't| o;h'nb
nj'ob-ä
ma-'*r;'iib-in
«
nia-*i/()b-)nä ') ^^^^B
^H 4) ogi'u-
ogur-ä
ni-ägur-in
■>
in-ägur-ina ^^^H
^H 5) edg
edey-a
m-iidcv-n
•
(ii-ädt'y-nä ^^^^B
■ «^) i/i
i^-iy-ä
ni-ii;'iy-in
,
^^^H
^1 7) ofaö
obnw-a
ni-ahay-n
„
m-ahay-nä ^^^^B
^M
(.l>ä
mii-'ob in
•
^^^^1
^H 9) et/'hen
f k'hen-ii
ni-aiah-in
1
^^^^B
^B 10) ilili?.
itili/,-a
ni-ah]iz*iij
,
f^^^^l
H H)
il<rir-a
m-ahrir-in
„
^^^^1
■ '12) igdif
ijL^dif-a
tn-ägdat-in
,
m-iigdar-mä ^B
^H 13) Dgotinid
ogoiniul-a
ni-agomud in
^
niä-goimid-ina ^B
^H 14) Ml.tktini
(tbküjn-a
m-ahkuni-in
»1
m-äbkuui-ina ^H
^H 15) ubtjiü
ulMjiil-a
«i-nbi|ul-Sn
,
ni-äbi[u1-ina ^^k
^B
iFtliy-ä
m-aidey-in
^
in-üfdcv-ina ^H
^B 17) egx'i
egxi-'ä
ni-ag7,e-'in
,
ni-ag/o-'ina ^H
^1 IK) eVnlig
t>'(>i]ig-ü
ni-adig-in
.,
m-aiUg-inu ^H
^H 19) emin
tMnin-a
ni-amin-in
,
ni-ainin-inti ^H
^B 20) iziz
i/iz-ä m-axiz-ln
m-äziz-inil ^^^^|
^^M \) tinH m-ji^ohin j
4d6
JleinUeh, die Saitonprachf.
U.
1} ab
3) ar»k
3) bah
4) btikAr
5> be
ij) birrig
7) fal
8) ih
|ilur. äb-u
, bah-ö
, bakär-ä
, b{iy-»k
biiTifj-ä
- i-s-ä
m-äb-in
in-arak-in
mu-bah-iri
inu-bakar-in
rna-ijay-n
ina-birrijL(-in
ina-fal-in
ma-'is-in
(ilur. iii-tib-inä
(tiarak-inä
ma-bah-lnä
, ma-bakar-mä
rtia-bay-na
iim-birrig-inä
, iiiB-fal-inä
, ma-i^-inä
E) Conditi«»nal.
a) Dit* iiositivp Form wird gebiblei. indem an das Imp«rfect
diis Siitfix -<lo und lui das Pei*fcct das Sul'tix -nko angesetzt ~
z. lt. ,woun ich sage, thue".
Iinji
rifoL't.
Classe I.
Cbisse IL
Smg.
1
a|ehe-do
abä-do
2
tjtb^br?-do
abta-do
3 in.
yab4iH-d<>
abä-do
3 f.
talfbt?-do
ubta-do
Pluv.
I
najebe-Jd
abna-do
2
talphteniii-do
abtän-do
8
ya^e^enm-do
Clttssß I.
rfeit.
abän-do
Sing.
1 *
ojeli^-nko
abe-nkn
2
Icbdie-nko
abte-nkn
3 Ml.
yt'k«be-iiko
abe-nk«i
'Hüi.
3 i.
tt'b'bi'-nko
able-nko
l
rn'bibe-nki»
abne-nko
2
l*^|td.ieni-ijkn
abteni-iiko
3
vcleheiii-nko
abeni-nko
b) Die npj^afivi* FuJtii uiiti^rscheidet zwei Tempora and
mittelst des Ira|ipr1"tirt.stain(iif»s Ii*m den starkon , Joiloch bei
schwachen Verben mittelst des IVri"eci*>tjutUTu*s und dem Hilfsve
way also gebildet (.wenn ich nicht sprilche, nicht thüt«*):
Iniperfect.
CliiKhe I. CUusse n.
Bing. 1 alet^e wa-do abe wä*do
2 , way-tA-dn , way-tA-do
3 m. , wä-dr» , wä-do
3 f. . way-Ut-dt» , way-(a-do
Flui'. 1 . way-Dä-<b> , way-iiä-do
2 , Wiiy-tj'in-do , w«y-U'mdo
3 , wa-n-do , wä-n-do
Reifäach, die SeüiotpracJui.
437
Perfoct.
fliehe w^-nko
way-tö-nko
m. , we-nko
£ , Wiiy-te-rikn
way-nfe-nkit
way-t^iii-nko
, we-öi-ukci
,wemi ich nicht gesprochen habe oder hiltte, wenn ich nicht gethan
habe oder hiiltc** u. s. w.
Plur.
iii>e w6-nko
, way-te-nko
, we-nko
„ wiiy-ie-nko
, way-ne-nko
, wiiy-t^-ni-nko
, w^-ni-uko
F) Optittiv.
;i) IHe positive Form ist a) entweder jjleich mit dem Sub-
jujif-'tiv, odt'r ßi sie wird jjt'bildet mittplsi dra Vorbiuns f;»| wünschen,
wolle« in Verbindung' mit dem Öuhjunctiv rtdcr Relativ des be-
siinimten Verbums. Der Optativ hat xwoi Tempora, Imperfect und
Pertect und lautet:
Iinperfect.
Classe I.
Sing, l ftjaho oder ulybe-ni fiil-a
2 ta)aVo
3 in, yalftlio
3 f. talaho
Plur. 1 nalahoni*
2
3
tidahoMi»
ya)a^iona
talchö-m lal-da
yalelje-m fal-da
tjale^ie-m ia]-da
riii!iebe-ni tan-dn
talr-heni-m fal-d.m
yale\»eni-ni f»l-iüi
Cl
isse Tl.
abo oder aba-iii luf-a
ablo ,
abta-m t'al-da
abo ,
aba-ni laj-a
abto ,
abla-ni fal-da
abno „
abna-iii fan-dn
abtona ,
abtiitii-tti fal-4)au
abona „
abani-m fa(-an
abo oder abu-ni ful-e
ablx) , abta-m fal-Hle
ubo , aba-m faj-e
Perfect.
jßing. 1 abil.10 oder alebe-m fai-e
2 talal.Jü , talebe-m fal-de
3 n>. yalahn , yaiobe-m tal-e
u. s. w.
b) Die n«'<rative F<irni wird in der It<^;jel miltelst der Ne^ni-ung'
PfOB fii] »u.s^edrü(.'kt . als: a]ubo odei- iijehe-rti tua laba itdi möchte
nicht 8priM:hHr» , PertVct alaljo i)d<*r idüböm nia-fal-uilyo ich wollte
nicht spreehiL'n. Hei Itit«rjectionen gebraucbt nuui aber sowohl zur
[Bezeichnung des Periect« als ImpcH'ects den Subjunctiv von way
in Vi'rbindiin^ mit dem bestinmiteri Verb in der Vr>rbindunp, wie
dieselbi'ti olicn Hub E beschriebou wtirde; ,0 luüsste, möchte ich
I nicht >%prechcii, thun *idcr gesprochen, gothsin haben" wij-d denniuch
I180 au*i;,Nulrückl :
Classe 1. ChiBSe 11.
Sing. 1 alel,io way o ubS way-o
2 , way-ln , way-to
3 m. , way-o , way-o
3 f.
w»y-U>
w»y-to
438
fyBeitiüch, die Saho»prache.
Plur. 1
2
, way-t*>n
übe waj-no ^
^ way-ton, waytona
3
, wuy-on, wön
way-on, wona
G) (tei-undiva.
Das Saho untei'scbeidet zwei Arten, wovon die erste mittelst
dpK Hilfsverbs ki, das /.woito mittelst le in Vorbindung mit dem
8ui»jii!ictiv dfs Hiiu])tvorl>.H ^^'c^liildet wird. Das erstere wird ge-
bruiK/üii für unsere lS<'y,tnijlinim<:»: itli bin soobon daran, iTiat*he
mich diinifi etwas xu thnii odiir /,u erdulden, das lot/il*?re aber h^_
deutet: ich muss, bin ^'onülhigt zu ihun udor /u erdulden; z.
rabo kiyo icb bin daran zu sterben, fühle mein Ende, dageg
rabo liyo ich muss sterben. Die Paradigmata lauten:
lm|ierfect.
Positiv.
Clitsse 11.
abo
kivo, abo liyo
ahto
kito, abto lito
abo
ki, abo le
ine,
tine.
Hing, 1 alalm kiyo. ubiho liyo
2 talabo kito, lalah^i lito
3 yalabo ki, yalaho le
Ne«jfaüv.
»Sing. 1 ajabo, abo ma-kiyo, nia-liyo
2 tAlaho. abto nuv-kito, ina-lito
3 yalabo, abo nia-ki, ma-le
u. s. w.
Perfect.
Positiv.
Sing. 1 alabo ki ine, ajabo li ine abo ki
*J talaho ki tine, iaUibo li tine abto ki
Negativ.
Sing. 1 ajiibo, abo ki und U raa-naniyo
2 fa|abo, abto ki , li ma-nanito
u. s. w.
H) Kelativa.
Es giebt deren zwei Arten, weklie sieb Jedotb in Bodeuti
und Uebrauch nicht von einander unt^^rseheiden. 8ie werden
bildet^ indem man an das Yorb -in, mi, Plural ebenso, oder -t^
lern, lya plur. maia aiiäet/.t:
Iniperlect.
Classe I.
Sing, i a!t'be-m oder ;ib«be-tiya lern, ajelje-ty»
2 tjili'he-tii , ijkbfhe-tlya , iHlo^e-tvä
3 m. yalebe-m , yajehe-tiya , tale^e-tyi
3 f. tab«bO-iii , - ^ ,
Plur. 1 ua|e^ie-iu ., na|eVe*mara
Reinidcht elie SahonprM'he
Classe n.
Sing. 1 «ha-in odor iibii.-tiyä, abä-tyä,
2 iibUvm , abta-iiyii, abta-lyä
3 m. sha-in , aba-liyä, abta-tyä
3 f, ttl>tii-m , — «
PUir. 1 ubna-ni ^ ubnu-mam
u. s. w.
Ebenso ist. die Bildung ttii' dus IVrleei und den Subjunoüv,
irie: elelje-iii, uUiljo-m u. s. w.
1> Cutisalis.
Derselbe wird fjobildpf. indem an din vornnjje^^anijene Relativ- j
brm auf -ni das Wori hilijii , hil«|u-d (UrsHehe. atts Ui"sache) an-'
efietzi wird; z. H. yi tneskinio tikriminiin ') hiliju-d juniuitiul /.aytan ')
ureil ihr eiu.h iTnjiiiL'h Annen orbannt habt, so werdut. ibr iti'8
Paradies i4n^'ch(?n. yi balod tej'ofco-i« hijtjad rabto lito weil du
Ipiein Liintl betreten liust, so inu.sst du sterben, aiu tay redanto
[•lalebe-ni bijdiid anii yi dik bal> '') weil du dieses deiiv Fürsten
fsu^^en wii-Jit . f>o will icb iiieine Heimat verbissen, atu (ay abte-m
bilrjad iuui ku aj^ire weil du das ^etban hast, so werde ich dich
|«(h lagen.
Das Negativ wird entweder regelrecht mittelst der Negativ-
tikel ma- gebildet, als nia-t-alehö-m hijdad weil du das nicht
ifen wirst; oder und /.war biluiiger wird dasselbe mittelst des
lililfsverb.s way gebilde). welehem der unverändert bleibende Iniper-
Ifectetainni vorgelügt wird , als ;
hupeifeet
Cla.sse I.
Classe IT.
Sing. 1
»]e^e wä-ni hi]dad
abe wa-ui bildad
2
way-ta-ru
way-tam
3
^ wa-n>
, wü-m
Plur. i
way-naui .
., way-nn-m
2
way-faua-m ,
way-t.ana-n] ,
3
wa-na-m ,
Perffd.
, wä-na-Qi ,
Sing.
1 alebe we-ni hiMad
abe wS-»i hiUlad
2 , way-te ni ,
way-te-tn
u. s. w.
K) l'üt«ntialis.
Die iKj.sitive F<<rin wird gebildet, indem dem Subjimetiv des
Hauptverbs das Ilillsverb (iiy (schwach flectirt) im Stande sein,
I ( Voo luirntn 1 »k-li trlijiriiiuii •■'
vvr)u»ai
" *-»i?<iho«i .'Vi lt«l> II
440
JitSuhtht ^ Sahoxpracbe.
vermögen, wissen, nachgesetzt wird; das Pai-adi^ma TJch ver
KU sprechen, »u tbrni") ist:
Imperieet.
Cksse I. Classe IL
Sing. 1 a]aho dij'-a abo di/^a
2 talaho rlt;^'e-ta ftbio di^e-ta
3 yiilaho dij'-a fibo tji;'-^
u. s. w.
Perlect.
Sing, t aluho ili;'-e abo fli;f-e
2 liilftbo di;'e-te iibto <li^'-le
11. s. w.
Difi iiogiitive Fonii wird eiitwc"d<r ntittt'lst Vf nvIxTing ^
inst- vor diis di;' gnbiblit (d p+dit dann im Inlaut, zu 1 über) ; z.
tiiabo ni,i-lij'-a irh kann nicht sprecbfn, Pei-fect : idaho uia-li/inij)
ith konnte nidii sj>rpcben, - oder es wird Jus Hilfsverb way
dem bestinunten Verb vwbundeu, als: ahiljo wa, Pertoct: a|M
we 11. s. w.
L) Temporalis.
In Npben8ät7,en der Zeit, unterscheidet das Saho drei H«
zeiebnungsart4*n. Diu erst4> wii"d gobraucbt, lun die nieicbÄeitigke
der Adion des Verbs im Haupt- und Nebensatz ausÄudrürken;
zweite, um anzugeben, dass die Action des V^rbs im Nebunsatl
der des llaupt-satzes vonuigpgangen sei; ondlifh die dritte, um atu
zudrücken, dass die Action d«is Verbs im Hauptsjitzö der des Ve
im Ntdjcnsatze vorangegangen sei.
h) Die erst« Art. wird dai*gest«llt, indem im das Verb
Ncbeu.satze das Wort ged (Zeit) oder ged-da (zur Zeit), auch mn
(Tag. Zeil) angesetzt wird; z. 11. anu alel.ie ged atn sik talabo ÜL
widirrnid ich rede, hast du zu .schwHigon. juiu t'le\;e gedda umbak
heyo isik yelnben wilbrend idi sprach, scliwiegeu alle, din-a ') gö
abuba raa-|i;'a wahrend ich schlafe > vermag i(-h doch nicht
schauen, rjine ged vi baja yomet«» *) während ich bclUief, kn
mein .Sohn, aro-d (jine gedda habub y* illau beten wahrend ic
im Hau.se schlief, frjus.sen die r*aviune meine Diirra. amä biij
artetnal.i t^^ abbti dnltri hukad hny yen zur Zeit, als djis Mä<ichä
erwncb.s, ijuartirtc sie ihr Vater in das uViere Stockwerk.
h) Itic zweite AK wird ausgcdrncki , indtMu an djw Verb id
Ncliciiisatz das Wort sarä (Schweif, Schlepp, Hinlortheil) oder sar
(am Ende) angesetzt wird; zwischen das Verb und sarä, sarnl Icm
auch k (verkürzt aus ki sein) eingefügt werden: z. K. aim i»le|)
sai'ä, e)ehe-k saral nachdem ich gesprochen luitte. ab-te-k sait
t» Vidi diu sc-libifcii ("irhwBrli Itovlln = III.
tloctiri = 1;
:i) tiut kommrti i%
ReinUvhy die StUtosprat-he.
44t
c?hdein du ^pm sieht luitl^pst. rabetJ rnbe-k siiral ma-gaha ') der
todte kommt oicht zurück, iiaclulfiii er omuuil gpslorben ist. y'inS
bte-k ') stiral yi btilo habe nachdf^m nifiriß Mulier gestorben war,
erliesfi ich mein Land, yi numä t-ay yok telelie-k saräl tede nach-
em mein Woib xa mir dieses gespruchfin hatte , ging sie von
annen. ussuk y" al)ba ka yigdife-k sarä! marin l)a1o ewuje *)
nachdem er meinen Vuier getödtet hatte, flüchtete er in ein anderes
Land, inki I^le^' sarftl yi nutna diilte-k *) säräl rabte einen Tag
ai-nach narhdem meine Frau geboren baii<% starb sie.
u> Die <b-itte Ali wird gelxibfet mittelst Unsi Hilisverbs nah,
prelchom das Verb vorgesetzt wird und »war wird bei den Verben
ersten Classe die erste rerson des Lnperfects, bei denen der
reiten Cbisse die erste Person des l'erfects jenem nah voran-
estelU; das Pturadigma lautet:
Impeifeet.
6iug. 1
2
3
Classe L
ajehe nahiyo
, nahito
naha
Classe IL
übe nahiyo
, nahito
, naha
u. s, w.
Perfect.
Sing. 1 ajehe naha ine
abe naha ine
tine
n tine
u. s. w.
Beispiele, alohe nabiyn aj'obein ialin bevor irh rede, muthte
trinken, ta arhode ^) nahiio sfiga adi^ja arkis bring die.se Kuh,
ehe du sie sehlaebtest^ auf den Markt! isl balol mnite naha adotia
jfida mare yen er blieb, so er/idilt man, diei Jahre (abwesend),
evor er in seine Heimat kam. atu ko nahiyo- m-ko ay ko abe
s' that er dir von dem, was ich zuvor nicht gemacht haben
oUte?
An dl«-' Fumn'n iniliiyo, imbito u >. vr. kiiiiti «ufh k anj;efliKt wiTtJoii; z. R.
yt wynl kit dinyi- »Juiwo cHye niiMyok will katAri yok hiÄili? *l hcvi>r ich
«iitetn Hriider sniu (i*A*\ ulierpclM-iv ktnuitn, untrlvi c» mir riii RjJuIx-r. y' obbiit
yi vk nl m-HuiirJiiiyij, «((Uixi (\iyv luihiyo-k y'iiij» lometc u mein ViiUt, iob
bluB ja nR-iii(iii Hruiif-r nii-itt ; oliu ifh iliu tininUch »chlwuiMi konnte , kiira
bon mein« Mutter, y' inn min- nnha-k ionnRnm l«h«jttr ') mt'huf^ Mnltri- litt
hr , pIio »Io sUtrh. tu sn;;»! ko sxhuy r)itl)ly<ik Fir1mrt«^in fjij/i icli will iliL'>f Kiili
erschlMKeii, pIk« r»U iln-i*» irli *it< »iir jrtK»« tn Imjöl «niito nuhn imVk
^(>b<•^ kiD boyoti ki ine, kädti yulius kin linyoli i«k«; »im bnvor iili in rliust»
nd gckiimmoo wur, iIr wut ich eia rviclior Manu, nun «ber bin ich oin ftnn
_1) g»h II jsurQckkcliren. 2) mh l sturiitn. ;i) wa/ I wnn'"!"'",
4) dal ßebüren. ä» Voti rxinui 1 .sdilachton (Aelh. ^7H *
dan, erste Porwin Ubot^i, zwuitu lithot-Le « 5 w
442
ßUmüch, düf Sahotpraehe
ordener. In nmliMkÄ ko rnnimc oalii^nk ji uohai liiiini intitili »Uiilc 'i
ich dir (Iaa allo» gliiuf »o . werde ich swlhät mit meineu oigenan Aag«o
(midi iiherin«ugen).
M) VerbalnotiimH.
DiH Bildung der Verbulnomiiui ist eine sehr mannigfaltige uni!
eifolgt
a) innerlich, durch Vocalverilndemii^ in der Verbalwuntel, I
b) nnsserliuh, durt-h PrSitixH uind SufTtix<\
c) durch Cntnliiijiiliou dieser bmden Bildungsiirten.
Die ei-ste luid dritte Art dieser Koiiiinalhildunf?
starlten, die zweite iihvr den schwachen Verben nn. Wir
ziuiiichsL:
Diö NominulhildiiDg dor starken Verbtt.
Die gewöhnlichsten Ponncn derselben sind Inlgeiide:
1) Das Nomen abstraduiu ; die Vocule des Wortstamo
stimmen mit denen des finbiuiu^tivs überein ; z. B.
adSg pl. ädog der Ksrnf, diis Ksiiu%ii, gener. masc. (8ubj. a-'adgg-o|!
knhän , kähon die Liehe, das Lieben , , s-IcaIiäd-i
qamat , nfunot das »Sueben , , ii-qiiUiiktH
huläf , hjdof Zudnnglidikeit , , u-huldfo
a) Der obige Stumm erhält das Sulüx li, der voraugehen
Vocal des Staimnes wird gekürzt^ z. B.
aditgil i>lur. adägiig Markt , Baxar, gen. fem.
buliiUi , baliilal Itilubergewerbe , von baUtl
bavakä , haräkak der Segen . . l<.»r;»k
kati'ä „ katarar Raub , , k.it.ir
3) Iläafiger als die .suh 1 imgegebeiie Art kommt nachsti'lw'into j
Bildungsweisc vur, indem man vom Subjimetiv das au^lauUsade ♦ <
abwirft; sä. B,
agdäf pL ägdof das Tödten^ der afvud, gen. maac. (Subj. n-gdffKi)
agdal , ägdol das Breelien , , u-gdil-«
äläV , abik das Senden , , a-läk-«
atrtlam „ atälum das Betrügen , , hUIwi-o
atjdril „ atalol das EinwiL-keln , , a-Uiläl«
Die Formen sub ] mid 3 können w^ir am besten nlä Inlin»'»'
bezeichnen.
4) Den vorangehenden Fonnen wird ein m präfigjrt; Om«j
und Pluralfonn .stimmen mit den Nniuina sub .3 übrrein; x. W-
mn;'at der Tritt, die Fussspur (Suhj. a-yat-o)
uiidiul Kaliwerk zeug , ahal-o
tnatahan Iteib-, ilühlstein ., a-ttil;^aii*o
h) An die vui>mgeheude Form wii"d ii plm. -il. anjcrpfiifft nMl
bildet Nomina agentis; z. B.
1) Von liJtl I teheii.
Jleini*chf die Sahoaprack*.
m
mugrainräm-a ßrolüan (Subj, a-gnimnini-o, Aeth. 1/j^l)
uiuhras-ti l'Huj^' ^ ii-hräs-o
majfig-a rJelelirter . a-läg-n
ma(|ä^'-a TriLger , !i-qft/-o
raarlittd-u Öcblllcbter , a-rhäd-n
muhik-ii Schliif^er , a-täk-o
Die FoiiTiiitim liiibou -a, liAfitr in J4'r letzten. StHinmsilbe Ä; •/ U
iiiataliunä „ uintHl.uiuit AIUlli'i'iii.
ß) An die Form sub 4 wird ij iiiigefüg^t; diese Nomiua sind
Biuiii. gtiiieris:
inahat -o \\\. mahi'itot (jekilue
iiialali-ö ^ iiialäl.ioh Wort
ii)ab-o ^ inAbüb (iidiörsinn
7) Nomina ffinin. gen. aus dem Tm]ierHt.ivstamm ^'ebildet; z. B.
ubq-ji plur. übijiuj Cn-Imrl (Imperut. i>-bui|. SubjuuLt a-ba<i-ü)
ogur-tt , ogiirar Si hbig •, t'-giii', i. a-gar-ü
U(|U^-ä , utiii;'« Lust , *^"4ii>'i » a-qa^-o
utk-tt , utiikiik Subbig ' , u-tuk, , a-tak-o
8) Notiiinti nuisc. gen. aus dem vurigtui »Stumm mittelst Prältix
i.W.
nufiig ])1. mulii^g Wissenscliaft (Imperat. e-lig u. u-jug, Subj. a-lag-o)
Buhik , (iiuhikuk IJutschaft , u luk, , a-lak-o
Qusül , iimsiilul Geliichtor , u-sul, , a-säl-ü
Vyi luk |jl. tiikuk ilor Unto.
" ' Die NominalbiUlung bei den sfbwaehen Verben.
T>if gobräuithlltbMtiUj Foniitin sind folgende:
1) Der rein« Verbjdstiinau; i^r biUlet den liitiiiitiv und das
Sfonien ubstractum, maHC gen.; •/.. H. diu der Seblai", das Srldid'ru,
:ldafen, din-ko ugiitö er erbob sich \v>nv Schlafe. Der l'lural
jit -ä, wenn der Stauimvitcal e, i, ü odor u ist, wio: der tjchreieu,
peschrei \A, Jor-a; degir npitden und das Hpii^!. plur. degir-a; olid
ehr huiigeni und Hungersnutli, [dar. ulul-a; wmui aluir der b»tv.l.e
pl^uiunvoi.al ein a ist, s<i vt^rwandcdt sich dieses im l'lural in o,
^d'ür milerblüilit das Pluralsultix auf ä; /-. lt. bitkar dürsten und
Durst, plnr. bukor; darä/ mniea, Zorn, Ausbrach des Zornes, plur.
^lifo;'; dirab Lüge, plur. dirob u. s. w.
'2) Nomina teni. gen. auf -ä; z. IJ.
ark-ä plur, iirka-k Ankauf,
bok-ti , |ji)ka-k (llat/.e,
dftl-ä ., düla-l (Jebuii.
gara^-ä , garoj' LMeljfilab!,
orb-u , örb:i-b Heimkehr,
^ 3) auf -6 gloicbfalls fem. gen., /. 1).
abar-6 plur. abär-nr Flucb,
bak-6 „ biik-uk Ende,
amk anlangen
buk kahl sein
dal gebllren
gara^' stehlen
orob beimgelu'ii
abar fluehen
bak zu Ende sein
444
ReiiiUch, tUf. iia]to»jirae/ie.
bod-6 plur. bod-od Loch, bod ausgraben
hadan-6 , b.-idan-od .Tai,'d, badan .iiigeu
rtiii]-ö , nui.[-ol Ueiscbbit'. mal bencblafen
tilab-ö , tiläb-ob Passage, tüab vorbeiziehen
4) Nomiua ageuiis auf -eua, fem. -eiift idur, -euit.; z. B.
(jaul bewachen
garo/ raubfU
kalab reisen
sareh bnuon
akali?i wa.schen
da/emit betteln
daul-ena Wilrbter,
gam;--ejja ililubtrr.
Kulab-eiia Rpisender,
sai'fib-ena Zlniinernjann,
akalis-eaa Wäscherin,
da;'ömit-enä Bettlerin,
gara;'-enä Diebin u. s. w.
5) Da.s SuilKx ia oder t<i, fem. iä, tö plur. U^-t drückt.
Iiidividuixlitilt aus, 7.. B.
kohöl-to ein Stück KoUüK Augenscbminke , kohol die Aufi
bestreichen mit Kohol
kadäni-to fem. kadam-lo Knecht, Magd, kadain dieiiiu
i-ab-eii-la ein Sterbender, rab^ena Sterltender, mb sterben
b) Ableitungsfornven des Verbs. *
Aus der ursprünglicberi oder Stammform des Verb.s bildet
das Saho eine Reibe von Ableitungsfonoeii, welche bestitnnitr Md
dificationen des finuidbegi-ifies ausdrücken. Es sind dies folgen
A) Der Hteigenings- oder Wiederholungsstamin , welcher
der (ilnindfoi*m gebildet wird:
a) mittelst lipdui)licati(tn . der Grundform, wie (Jag berühren,
er dagdag bet'isten ; ilab reden, (labijab schwatzen.
1)) Die gewübnltcbste Art aber ist die, dass die /weite Sil
der Gnindfnnn redupUcirt wird, /.. R. adadog kaufen und verkanC
Handel treiben von adag auf den Markt geben; Iia<!adal Geg
stJlnde gegen andere umtauschen. Tau.schbandel treiben, von ba
vei'ttndern; hadedeg sich eilends au«; dem Staube machen, auf der
St*!l1e fortlaufen, von fiadeg weggeben; bajaj ein Rluber sein,
rauben (e)jmial); ogugut vorn Sitze auffahren, von ogut sich
heben; vgl. die U. Fonn im Arabischen und das l'iel im HebräiÄch
B) Der Causativstamm (vgl. die IV. F«»nn im Arabischen
das Hiphil im Hebrüischen). Derselbe wird gebildet:
a) bei den starken Verben,
Of) durch l'räfiginung von s, ^ vor den Verbabstunim, /.. B.J
s-adag kaufen bvssen, von adag kaufen
8-barak segnen lassen, , barak segnen
s-gadaf tiidten lassen, , gadaf t/'idt^n
s-katab schreiben lassen, , kaiab schreiben
/i) durch rrilti^'irang von »; z. B.
i-bal zt<igt«n, von bal sehen
i-ba) faugeD lassen, ^ ba| fangen
ReiuiMcIi, die Sahoitprache.
445
i-da!) heimkehren lassen, von (Jab umkehreij
i-futah öö'noij lasspii. , tutali üfitipn
Die Flexion ist tblj^jemle :
Iinperfeit. Peift-ti.
Sing. 1 as-i(]ig-e is-idig<^
, 2 tas-idig-e iis-idige
, 1 as-kutuhp us-kutiibe
2 t4LS*kutulie luskutube
1 ai-bul»- ui-bule
, 2 tai-bule tui-biile
, 1 ai-fitili»* (M-titihe
, 2 iai-fililie tei-fitihe
h) Bt>l den schwachen Verben wird
mittelst SufÖKirun^' von \\ is (vkI- das \m'\i is machen); z. B.
ab-is, ab-i-^ machen hvssen, von ab machen
bokd-is, bubil-is anzünden, , bokd brennen
kor-js, kor-ii reiten lassen, , kor reiten
Die Flexion ist wie die der sidiwachen Verba, als: abis-e ich
Hess machen, abi?i-^ö du liesst machen u- s. w.
C) Das zweite und drille Gausaiiv, welches durch Ant^ung
von &-i&, S-iS-i.^ an die Fonnen sub 15 i^ehildet wird; z. B.
Starke Verba. ^ibwacbe Verba.
Subjunctiv.
as-ada^-o
tas-adag-o
as-katabü
tas-krttabo
ai-balo
t^i-bala
ai-i"ataho
tui-faiaho
das Causativ ^^ebildet
II. CaiLsaliv. IIL (lausuüv.
8-adag-isi s-a»lag-,^-i?i
i-bal-i?i i-bal-k-i?y
Die Flexion ist bei den
IL Causativ.
ab-Si-is
kor--s-L%
schwachen Verben
HL Causativ.
ab-fe-iS-iS
kor-S-i^-is
wie oben . al.s :
[ab^i^i^e ich veranlai^.stc Jenumd, dass er machen Hess, absisis-se
» du u. s. w., bei den .starken Verben ist in diesen Fällen doppelte
Flexion vorhanden, als:
tIni|»erlecL Perfect.
Hs*idig-i8-e is-idig-is-e
ttts-idig-i^-&e tis-idig-iä-Se
u. 8, w.
D) Der causotive KeilupUcatiuusstÄinm, als Conibination von
5
.... ^i'^
Ini|terlecl(N
Hs*idig-i8-e
tas-idig-i^-&e
D) Der causotive
\A. B mid C; z. B.
Starke Verba.
i-ba|aj, s-hadedeg
i-bajalis, s-hadedeg-iS
i-balal-^-i^, s-hadedeg-s-is
Der litdlexiv.slannn (vgL
L
n.
HL
E)
Subjunctiv.
as-adug-i^-o
tas-»dag-is-So
Schwache V^erba.
d agdag- is. ogiigut - r!^
dagdag-?4-i.^, ogug«t-S-i&
dagdag-s-is-i?i, ogugut-S-iS-i!»
e V. Funn im Arabiscbci).
Dieser wird bei den starken Verben durch Vörsetzung von tä-, bei
den schwachen Verben durch Anfügung von -it gebildet; z. B.
446
Retnuch, dir SaJiogprache
»Starke« Verba.
tft-bul su'h si^heu
ta-lrth iür sieb reden
ta-tjik sich schlagen
Öühwache Verhu.
ah-i( für sich thun
bolol-it von selbst breimen
iJi-jt für sich mar.bon
Die tlpxion ist bei den schwachen Verben wie oben,
abit-e ich that es für mich, abit-t* *lu thiiist, es für dich u. s.
nur die irrste pluralis iissimiFirt t au deii rersoinilsbinun ne zu
&ls: abin-ne. Hei den starken Verben ist folgendes d;i8 Scbenu
Sabjimctiv.
ji-tii-ba]-o
ta-U-btil-o
a-tft-jah-o
tÄ-tA-|ah-o
a-tft-tak-o
ta>ta-tiik-o
Schwaches Verb.
ub-it-i^
sib-it-fe-is
ab-it-s-is-iS
hnperfect. Ferfect.
8iupf. 1" a-tii-biü-e i-ti-bul-ö
2 ta-ta-bul-« ti-ti-bol-e
1 a-tji-|eh-e e-t€i-lelj-e
2 tÄ-ta-leh-e te-te*|eh-e
1 a-ta-tuk-e ii-tu-tuk-e
2 ta-tii-tuk-e tu-iu-tuk-e
F) Der (f-ausative Reflexivstjinim (\'^\. die X. Form im ArabiBeh«
w«'blier durch Unnibinaiion des Caiisativs und Rettexivs gebild
wird, und /.war auf lolgciHle Art.:
Starkes Verb.
1. Ciiusativ : s-ta-kat^ib
II. , s-t4k-katab-i?i
111. , s-ta-katab-S-iS
Die Flexion der schwucheii Verba ist wie oben sub R, h;
deii starken im I. Cau-sativ aber: as-ta-kuiiib-e it;h lasse für mif
schreiben, Fcrfect : us-tu-kutub-e ich liess für mich schreiben a. s. i
beim IL und III. Causativ wird übcrdiess noch das sufifi^irie
für sich nach Art der schwachen V'^erba fleclirt.
lUii don schwiielu'ii Vi<rl>firi liiulot »Icli uueb iIjls rnuAutiv vor «Imj Rcfl«x
siiftis, als: ub-*i5-it u. k w.
(i) Der i'ussivHUmm (vgl. die V'II. Form im Arabischen)
j^'t bihiet liei den starken Vcrb<'n »lurch Priltigirung von m (vor
und k- Lunten auch bisweih>ii n lautend), bei den schwachen Verl«
durch Sut'figining von im an den Verbsilstanun.
Stjirke Verba. Schwache Verba,
m-bal «yesehen wenlen ab-ini gemacht werden
iig:idaf getödtet werden dag-im berührt werden
n-tak geschhigen werden kor-im geritten werden
H) Der causative Passivstamm, welcher bei den schwack
Verben gebildet wird durch Einfügung von i& zwischen
Verbalslannn und das Fussivsuftix im, beim starken Verb
durrh Finlügung von as zwischen das passive m und den Verb
stanmi ; /. B.
Starkes Verb.
I. Causativ: ni-iis-katab
IL , m-as-katabis
III. , m-ftS-katab-^-iS
Schwaches Verb,
ab-^-im
ul)-6-is-ini
ab4-i%-S-ira
lieiHÜich, die Sahospro/che.
447
Ditt Flexion ist beim schwaclien Vtrrh oiufaob die. ilass die
Pf'r^oMabnvlIung*'!! an das im ftugesotat werden, iibitiiö. abMuie u. s. w.,
l4>»>i don starken Verben ist die Flexion fiiilgende:
Iiniiei-fect. Perfeei. Subjuiictiv.
an-tus-gidil-§ iMi-es-gidil-ö aii-iis-tfudal-o
an-as'kutub-e uu-Liü-kutub-ö tui-as-kalab-o
I) Der reflexive Passivstamni. Die Bilduiigsweise ist ganz so,
■wie sub H, nur wird statt is, rpspectivf^ us ein it oder at ein-
[gefügt; z.B.
Starkes V^rb. iSchwacbes Verli.
IxQ-ai-adag für sieb gekauft werden ulcit-ini für sit-b gemaclit w.
[uiat-gadul fiSüi* sit:b gebrocbeii werden dag-it-ini iUi- sieb beriibrt w.
u-at-katab fw sieb ges<brieben werden bab-it-ini für sieb verbissen w.
Die Plexiun ist analog der obigen sub H.
K| Der cansative Retlexiv-Passivstainni; an die obigen Formen
Jwb I wird Itei den starken Verben zwiseben in- und -nf (bis lau-
fsative as, bei den scbwuehen Wrben aber zwiscben das Verb und
[den RetlexivcUaracier it ein s eingefügt. Das fl. «uid III. ('ausatlv
Iwird bei beiden Verbalclassen gebildet, indem -is an das Wortende
angefügt, wird, bei den stbwarbeii Verben wird da4Ss»dbe is auch
im InL-iut gebrauclit; z. B.
Htarkes Verb,
l. L'ausativ: m-as-ta-katab
IL , m-as-ta-katab-i^
III. , m-as-ta-katüb-ti-is!
SohwaL'bes Verb.
ab-Js-it-im
ab-tj-it-im-iä
ab-^-it-im-ä-JS
IV. Das Nomen.
üeber die gewöhnli*b vorkonuneudi<n Aldeitungen der Nenn-
[wurter au» dem Zeitwort war bereits oben die Kede, Das Sabo
I besitzt nur wenige N«mHiin. deren verbale Natur si"bw*tr /u er-
^Ureiäeu wäre, docb würdt» es bier, wo es sicdr um eine gedrängte
breibung der firanunatik handelt^ zu weit fübren, dem -\utl)au
Nennwortes ein specielles Capit*'] /.u widmen. Wir wollen uns
demnaidi darauf besebriinkeu, das (le.schleebt, die Zablbildung und
[.die Casus der Nennwörffr in kurzen Ötriidien i\i 7,ei«-bnen.
]) Das (lesebleebt.
Das Sabo uiiterscbeidet ein niilnnlicbes und w^eibliebes (Je-
J«clileebt. Die Bestimmung des tienus unt^'rliegt, keiner Schwierig-
[lleit: Bllinnitlicbe weibliebe Nemiwfirter endigen auf ä, e, i, ö, u;
Ittlle übrigen NennwtO't.er sind Maseulina.
2) Die Zabl.
Der Numenis der Nennwörter ist ein /weifaelier und zwar
|8ingular und Plural; doeb uutersebt-idet daa Sabo bei den (laltungs-
Bd xxxiJ, 2y
448
vk, die Sahotprache.
namen sowohl im Sinj^lar, als uucb im Plural, ob das Nennwort^
oiii Individmiui , fnium inn/i-liHui Ut-gtins^tuntl or^er (Inn IJeiyntV
solchi'ii .msdrüekeii soll, /,. B, adam Meusch, plur. adiunum Mensche
im AllgemeüiGn, aber titliiiuto, fem. adamtö ein «^inzelmis Individuum,
münnlich od(»r wi'ildich, plur. mLimfit (gen. commuti.) di«> olnz«lu«
Individneiv.
T)nr Individualis wu-d gf'liildot durch Äiitügunf? des Suffix«
ia, to fem. t/i, t/t plur. tit an dem Sirif^larstJimm, z. B.
hur/is-tA fem. baras-ti ]>lur. harAs-tit IJauei*
luhtik-to , luhak-to , luhäk tit Lüwe
tagar-to — — , ta;,(ar-tit Haar
Auf a, e, o, u auslaut-f^nde Nemiwöiier fügen -iio an,
i mit dpm ■ vorangehenden Vocal Biiw^n Diiddhong bildet, z. B.
asrtlalto fem. asalailiV WaiiZM. von asüla, fem. asald nlur. asAla
— foluil/i Brod, , folo plur. fi'dal
okoloita fem. okoloiia Esel „ okölo fem. okob) plur. okölc
Ihn- I'hiral der Gattung wird Hntwi'der üTisserlicb durrb Vt
fixe oder SufHsp gebildet (entKpreehend d»»in pluralis saims
Arabischen), odor duruh Vnrändciiii»g der Slammvocale des Wor
(pluralis fractus).
A) Der äus.soro Plural wird gebildet:
a) mittelst des 8uftixes -t, der auKlauf ende Vocal des 8tj>
Wortes wird vor t zu i vcnvatidelt; /. ft.
al)ina plur. abini-t Zauber
ftho , libi-t Grüssvat<»r
abuyä , abüyi-t Urossmut.t«r
awi , awi-t Speise
dirilbile . diräbili-t Lügner
dahine , fluhiiii-t Morgen ^
b) mittfdst des 8unfixe.s -a, wenn das St^immwort. auf «
Consonanten, mittelst wa. wenn djksselhe auf einen Vocal eml
ist dieser auslautonde Vocal ein a, e, i, so geht dersellw vor wli
zu o, u über, ist aber derselbe eui o oder
derselbe vor wa zu k\ z. Ü.
abir plui*. abir-a Riese, aber:
afur
dik ,
egil ,
kis «
c) durch
afui'-ä Eidechse,
dik-a Dorf
egil-ä Bach
kis-a Sack
das Prüjix a- ,
ehi plur.
gad§ .
Kali .
heyo ,
illo ,
verwiuidelt äi(
iio-wi Cist<»me
gado-wä Thal
galu-wfi Flügel
heva-wa Menüch j
illa-wÄ Duira.
wie a-lah Ziegen, von Iah; a-r
Geister, von ruh.
d) l>ie am hiluügst^n vnrkonmionde Formation des Plur
erfolgt aber mittebst lied«plicaiion des letzen 8hunmconsonjwit«
liier sind jedoch fulgcnde Unterschiede zu beaehteu:
«) Lautet das Wort auf einen \'ocal au.s, so wird an di«9
der letzte Wortconsonant angelTigt, ferner wird der VücjiI dar tq
letzten Stammsiltje g«'dehnt und erb.'ilt dt-n Acccnt; a. B.
Beküeh, die Sahoaprachf.
449
kiikftla plur. kakala-1 Nauhiff'de
kiihi „ käk 1 Tliojiijnk-
gide „ glde-d Antheil
gili , ^li-1 Daumen
ha^6 , h&So-d Fleisch
ik(!) „ lk(j-k Zaltii
ilö , ilo-l 8ti»ck
ainii ^ Amu-tti Kopf
armu ^ ärmu-m Zügel
ß) Lautet das Wo»*t auf einen Cunsonauteii aus, so wird
iswisoben diesttu und dpn Plnralconsonantf^n t^iii Voeal fi ngo sei i oben
Itind zwar o, u, wtnni der Voca! dor let:«teti Slamuisilbo ein a ist,
[■ein a aber, weiui derselbe nicbt a ist, /. B.
af |dm". äf-uf Mund, abpr bid plur. bül-al llühe
bar , liür-*jr Kaclit, , bus , bds-as Vulva
han , h(tn-im Milch, „. dor , dtir-ar Trünke
odam , adiim-uin Mensch, „ nif , nif-af Gesicht
B^ Der inner«^ IMurul (pluralis Iractus) y.ei^. folgende Fälle:
a) Bei consonantiscb auslautenden Nennwörtrni.
rt) Isi der Vot-al der lel7.ten ölanmisilbe ein 5, so gt^ht or in
Jo, u iiher, ist dwrtiülbti ein ä, so verwandelt er sich zu i; der Ton
llingt. im Plural auf der vorletzten Silbe, dit? zugleich gedetmt|
fwird; z. B.
agab plur. figob Sünde, aber: faras
hakaJ , bakol Kitzlein, , dämbar
dunaii ^ danun Esel, „ mätahal
L labdk , lühuk Löwu , maüibau
" ß\ Ist der Vijcal der letzten Ötauunsilbe ein e, i, o, u, so
vwi-wandelt sich dersfilbe zu a; 2. B.
r kober j>lur. köbar Ferse goniül plur. gumal Baumstamm
lOuidir , madar Dunipalme niodod , uiodad lltnbstidn
t»!8 , qämfiS Hemd (jonqür . (i*iii:ij.'ir Loch
y) SeWiesat die vorletzte .Silbe mit einem Dup|ieküiiynnant4)n,
wird meistontheils zwischen diese zwßi Consonant-en ein U ein-
boben, es kann aber auch der )*lnrad nach obigem gebildet
wie:
dambar plur. danabar oder darabir St im
kdrkur , kurrikur , kürkar junger Hund
•(otuinr , <|onat(or , (|önt|ar Loch
rpr<tttb . qaräcpib „ <|irqob Frauenschuh
zembil , zeiiabil , zeinbal Korb
b) Bei vocalisch oiwIautMnden Nennwürteni wird der iduralis
|fractu.s gebildet:
a) Durch Abwerfung des auslautenden Vocals, wenn der Voeal
|der vorletzten Silii« e, i, o, u, aber nicht a ist; z. B.
plur. firis Pferd
dambir Stini
mublhil Schusterahle
niatabin Mühlstein
^^L^ 460 Reinuch, <
(Ue Stthoifpraehe-
^H
^^^^^^^ kabolä
'. kabel Paiitoöel
^^^H
^^^^^^^H
kimbir Vogi^l
^^^H
^^^^^^^B
körani Höeker
^^^^M
^^^^^^H
liitbuk Oununi
^^^H
^^^^^H
Vftnjful Hvilno
^^^M
^^^^^^H
iiieh Itiihrstock
^^^^M
^^^^^^^H
kösor Verabredung
^^^H
^^^^^^^i
laiiot Sack
^^^1
^^^^V ß) Ist der Vocal der voirk4t£t.en Silbe ein a, sc
) geht dersell^H
^^^^ iiu Plural zu o, u über, der ;
kusbuttende Votal tUlH
. ab; z. B. ^H
^^L agiulil {tlü
r. ngüd Ann
^M
^^^^L anadä
anud Haut
^H
^^^^^^^ gtiliibü
gälub Hüble
^^H
^^^^H
gos Hörn
^^^^M
^^^^^^^^
hol Baum
^^^^H
^^^^^^^H
kiTtlnir Trouimel
^^^H
^^^^^^H
^^^^^^^B
lAqii^' Silber
^^^H
di'ikun Ele]ilnint
^^^H
^^^^^^^
galuid Antilopt'nso
^^^H
^^^^r ;') Geht dem auslautenden Vocal tin Doppt^lconsonaiit voraq^l
^V so wird Änrischeii diese zwei ^^
Oonsonant^n ein Voi
cal, meist o, |^H
^H bisweilen auch a eingoschoben und der siushtutewlo Vncal <l^^|
^^^ geworfen; /. B.
^1
^^^^L baklü
bäkul weibL Kitzlein
^H
^^^^^^^^
boras Fftt/en
^^^B
^^^^^^H
dörab Henne
^^^H
^^^^^^r
etor Thongetllss
^^^H
^^^^^^^B
kinid Anuband
^^^H
^^^^^^^H
dibun Kinn
/^^^H
^^^^^^
«liims Thnler
^^^M
^ J) Mnnclie WüHer Itibleu
diM Plural aus einem
andern Won^H
^^^^ wort; lt.
^H
^^^H b&)a fem. bald plar. dayb'i Kind
M
^^^^^^^ ,
SSV«! rnm
^^^^^^^B.* sn^k
, la Kuh
■
^^^P
Die Casus.
■
^H Die vorsobiedenen Casus- VerhHltnisse des Nomens werden eo^l
^H weder dureb die Stellung im S'iitze odio* durfh
Fnstpositiond^l
^^1 auh^eilrürkt.
■
^H A) Per Nominativ kann sowobl vor. als nach dem Verbq^B
^H des Sat'/es stehen und wini (!
Inreh kein besonderes
ilnsAeres MeH^H
^H mal kenntlieh ^eniatlit. Nur
wenn das .Subjecl. duroli di'n 8al/.t4^|
^H berv<trgi'b(d)Hn werden sull ,
wird der Nominativ
duiY'h i ao^H
^H ^'edrüfkt, welches vorangehendes unbetont^'S a, o, U
(der nanilirit^H
1
Nomina) vcrdrllngt; z. K nunia ke ba; ela ki yinin
ZM
RdiUtch, die SahoMprache.
rab« ySn es war einst eine Gattin und ein Gatte; dieser Gatte
nan starb.
B) Der Genitiv wird miRgedi"ückt:
a) indem das nomen r«fctuin dem reffetis nnmättelbiir voran-
gestellt wird, Ä. B. faras bä/ela Rpiter (Pferd Hon'), Saho bajo
das Saholand, Saho wäni dio Sahospracbot äbba saj'Sl Obi>im
(Vaters Bruder), f:mis bala Fohlen (Junges vom Pferd) jvlur. färis
daylo u. s, w.
b) durch Anfügung des demonstrativen -i au das nomen
rectum; z. B. ba^el-l sa/äl der Schwager (Bruder des Gatten),
bül-i (oder bel-i) numä Schwiegeriochter (Pntu des Sohnes, von
bäla 8ohn), giim-i numä die Frau des Dämon (von ginni), nagua-i
ni-e das Haus des Königs (von nugüs), yangul-i hiwJo das Fleisch
der Hyime (von yangfila).
i:) indeii) das nomen rectum dem regens nachgesetzt, jenem
aber das rolativi? yä imgefügt, wird; '/.. B, rtuulena masel-yä der
WächU^r über die Durra. Meist ii]wv wird in diesen Fällen zwischen
das Nomen und das relative ya das bereits oben ei-Wiiihnte i ein-
gefügt; Ä. B. inii äbba birrigen yeu bel-i-ya die Mutter und der
Vater des Knaben (IjSla, mit dem Demonsti*. i : beli) erschraken.
d) indem das abhängige Wort als absoluter Nominativ an die
Spitze des Satzes gestellt und mit diesem das nomtm regens
mittelst des E*os8essiv|irunomens verbunden wird; z. B. ay heyotl
ka äbba yine yen der Vater dieses Mannes lebte noch (= dieser
Mann nur sein Vitter lebte), naha beli ka migä;K Mohammad der
sütüflte Sohn heisst M. ( = der illtesto Sohn sein Käme M.). ku
bala te migäy atiya wie ist der Name deiner Tochter? (= deine
Tochter ihr Name welcher?), ku daylö ten färis aula yanini? wo
sind die Pferde deiner Söhne?
e) Aus diesem hiluügen Gebrauch scheint eine Abschloifung
dieser Possessi vformen eingetreten zu sein; so sjigt man z. \\. bar-
ak abala iiebnn bar-ti abajä Mittnrnacht, jedoch dürfte j(Uies ak
wohl eher der Diitiv des persönlichen Pronomens sein, demnach
bar ak abaJa = Nacht in i!u* die Hälfte, bedeuten. Was aber
dieses U sei, ist wohl zu ersehen aus Beispielen, wie : ami manadutj^*
ti däqe, kjirowa bol le-ti bala kiyo ich bin die Tochter eines
(Maimes), welchci' ein Magazin von Gewehren und bundtai Hunde
besitzt (le-ti von le-tiya welcher hat; lo-ti bnbi die Tochter eines
Besitzers = bulä lo-ti-yji). Dieso Genitivliildung ist ungemein
hÄutig iui tiebrauch, als ti UMd auch abgekürzt zu t, wie : ba^'ar-
ti äfof die Müuler der Stiere, okak-ti lanuna die zwei Ohren
(Zwt'iheii der Ohren), leley-ti ifo das Tageslicht, bik-ti badö Flpiscb
vom Hcbi^nkftlj imnia-t. Imlu die Tochter der Frau, ba|ü-t abba der
Vater des MlUlchens, abba-1 abb;i (irossvater (Vaters Vater) u. k. w.
Diesph t ussimilirt hicli imch uii den folgendtni CoiisuinuiLen,
z. B. qädi-s saytij diu Töchtt'r des Richters . numa-s saln^b der
Freund der Frau, abba-n numä die Gattin des Vaters (Stietmuttar).
452
Beimsch, die Sahogprache.
f) Anstatt ti firnlet sich ebenso hJiulig hi gobrauchi, z,
lä'ba güs die Hünier der Kühe; gutu-hi qiimiii das Hemd des
Jüngliiigs ; wjtli-hi snysil der Brador des heiligen Mannen; airo-f'
dumö der Untergang der 8onne; sir«-hi wiiraqat ein Amulet
einer Hura bpschrieben, u. s. w.
Cj Der Dilti V und Accusativ werden in dor Regel nio
Yon einander unterschieden, nur wenn Dativ iind Accusativ
einem und demselben Satze vorkommen, wird den» Dativ
Versonal]»ronoßii ak (Uim, ilir, ihnen), nach Voealen bloss k
gefügt; 'i. B. iV>l<3 ohoy daylo-k ich gab den Kindern Brod.
D) Dor Voeativ lautet wie der Nominativ; nur wenn
Nennwort auf einen Consonanten oder auf die Vocalo ä, ä endij
kann demselben im Voeativ ein o, u angesetzt werden; z. B.
sabeb-ij o mein Freund, y\ liälau i> mein Sohn, vi ba|au o meij
Tüchter u. s. w.
E) Der Ablativ. Die versehiedtnen Falle, welche die
wegung nach oder von «Mnem Gegenstände her, das Verweilen
einem Orte n, s. w. ausdraeken, werden dmcli Postposiüoa
ausgedrückt.
V. Das Adjectiv.
Das Saho besitzt keine nrfipriinglii hen Ailjectiva, sondern
werden dieselben aus dem Verb (l'arliuipia, Nomijiu agentis)
geleitet; in vielen Füllen wird die 3. Pereon sing, als Adjectiv
verwendet; z. B. nali-ä er ist gross, nab-ä ferä der grosse Fing
(Daumen) = Finger (welcher) gross ; ma;'-e er ist gut, ma^S sfkf
der gute Bnider =r Bruder (wekdier) gut (geworden).
Stehen solche Adjectiva unmittelbar vor ihrem Substiuitiv,
bleiben sie ira Feminin wie im Plural ohne Motion, als: mi
aViba der gute Vater, maj'e inä die gute Mutter, ma^e sä/ol
guten BiTider; sonst aber wird au diesen Adjectivstamni fär
Masculinum tiyä. für äiva Femininum tyä, für den Plural mar»
gefügt; 'i. B. y' abba ma;'e-tiyu mein Vater ist gut, y' infi ma
tyä meine Mutter i.st gut, yi säyol may^-nuira meine Brüder
gid,; ebenso: luiha-tiyä, fem. nabä-lyä plur. nabä-mara grosR u. s,]
Der Com parat iv wird mittelst der l*os1positiou -ko v<
über gebildet, welche dem verglichenen Nennwort, das stets
erste Stelle im Satze einnimmt, nachgesetzt wird; 7,. B. ku arvj
ya an naba mein Hau.s ist grösser jus deines. yo«ko 4)a
nuniä ma-ki es gibt keine schönere Frau ausser mir.
Der Superlativ wird ausgednickt, indem an den Pk
des verglichenen Gatlmigsnamens jenes ko angesetzt jvird, biswe
wird jenem Plural auch das Wort nmhaka alle vorge-srlxt; icj
ta bajo-ti sayö-ko yi nimiä maj'etya meine Frau ist die 8ehr»n
unter den Fniuen dieses Landes, umbaku heyü-ko y* abba ma^
ya mein Vater ist unter allen Milunem der trefflichste, dik-tl ha
RctnUch, die Salionprachc.
453
ko yi sayäl liuyla l<i nipiii Bradcr ist der slilrksle iiiv Dorf (über
die Männer des Dndes Iml. niuin HrurJur die Stiirlke).
In diesem letzten Fsille wird auch dio Postposition de ge-
braucht; z. B, ynlli yiftire-mi-d sii-i-yä-m yo efähaJ macht mir
namhaft das stäi'ksto Wesen, djis Gutt erschatFeti hat! (— sagt mii-
djis was stark unter dem, was Gott u. s. w.).
VI. Die P 0 s t p o s i i i o II 0 n.
A) Eigontliflie Postpositiouen sind nur d, de; 1, ki; li; ko,
ku, ttbgoküry.t k, g.
a) Von diesen heÄeichnet d oder d(?j dann 1 oder le die
Rithiuug nach einem Gegenstand oder «üner LocalJtät hin, ferner
diis Vorhiint'n an einem ürto, und zwar werden d, de und 1, le
gun/ gleichbedeutend gebraucht; £. W. dibo-d, Habnia-d oder dibo-
I, HabiiSa-1 yede er ging iu den Wald, nach Abessinien. diho-d,
Haba.^a-d defeya oder diho-1, HubaSa-1 defeya er wohnt in der
Wüste, wohnt in Ahessinien*).
b) li drückt die Gesollsehaft aus; z. 1?. anu sin-li waniso ich
wünschte mit euch zu sprechen, isi iua-li galabä-d ra^'e er blieb
mit seiuer Mutter in der Hohle, balä i-si dilvi-l be er nahm das
Mädchen mit sich in seine Heimat,
c) ko, ku be/eiehnot dio Bichtung von einenj Gegenstande
oder einer Localit^t her: von, aus, auch temporal: seit; z. B.
atu «ula-ko t«mete woher kommst du? anu kumal-ko ma-betlniyo
ich habe seit gestern nichts gegessen.
B) Diese genamifeu Po.stiJositiiuieu verbinden sich mit be-
stimmten Neunwörteni, um die verschiedenen Be/.iehungen und
VcrhUltnisse des Subjects ausÄudrücken. Die wichtigsten sind
folgende :
a) af Mund, af-ad, af-al vor (ante, coram); z. B. Yosif y'
intit af-al rube Josef starb vor meinen Augen, hahuhi lä-ti'') af-ad
yirde der Pavian llid' vor den Kühen einher, yi saj'ül y' af-ad
mar^'esite mein Bixidf^r heirat*^te vor mir. y' intit af-nko udül
geh' mir aus den Augen!
b) ttddä Imieres, addü-d, addd-l hinein, innerhalb, adda-ko von
Innen heraus; z. B. mahillo-ii'*) adda-1 yirde er stüratu sich mitteu
unter das feindliche Heer. ki> itddä-d tanem solfeni sie wussteu
nicht was in deinem Iimern sei, vorgehe (kaimten deine Gesinnung
nicht), diho-k') addu-ko yemete er kam aus dem Innen» des
Waldes heraus (aus dem dichtesten Walde).
c) agäga Seite, agäga-d, agäga-l neben, bei, zu, agäga-ko
von der Seite her; z. B. ya agäga-l dete setze tlich zu mir; hey<3
1) LftOtet dfl» Ncmiwyrt luif oiiion (."Miisuiittiitcn niirt, m wird xwischen
■lir>»ßn und (Üp PmtpcMiUiutiitu (^, I, It, ku citi n L-lii)j;(»tcliubon, z. W liwb-iil t^iitti
llioTo hin, büb-iikd vom Thoro her n. s w.
2) VkI Genetiv sob o.
454
Rehtitch, elie Sahoitprache
ka agäga-l ks-li wiirsit/)na yaniitin die LeuUi kommen xu Üiin,
mit ihm sich zu uiiierreden. bad agagw-l dau ane ich stehe am Vi
(hü der Meeres >Seite). halä lay-t ngäga-l taiie der Baum sie
nehen, bei einem Wasser.
d) iigSn Obpriheil, agän-ad, agän-al hinauf, oben, agan-:iko vfl
oben herab; z. B* ärp-k iijjün-ad jwdii steig' auf das Haus, den
Giebel des Htiuses himuil"; ay numä filla-ko güba-1 ak yo^'ogin yi
fiUii-ko agan-al ak hoben yen man grub, so erzUblte mau, di«
Frau bis unterhalb vom Halse ein, oberhalb des Halses aber 11^
man sie frei, dilol-ko agän-al lipyäwa egidä yen. dilol-ko giih
habiiba egida yen oberhalb der Hüften soll er den Mensch
unterhalb der TTüflen einem Pavian geglichen haben, soro ha^
agäu-ako j eide n' warf den Strick vom Giiifid dvs Bauines her
e) basö oder btiso-l vor (temiioral), das vorangehende Ne
wort wird mit diesem in der lieget mittelst der Postpositiou
verbunden; z. B. auü lelja egida-ko baso (oder basö-1) ta-le inä
ine ich wohnte hier vor seehs Jahren.
f) behi, hehinam, behenam, ausser, das vorangehende Nea
wort erhiilt -ko; a. U. hi äre-d yö-ko behi timem ma-Io in die
Hause wohnt ausser mir Niemiwid (ianem male ist nicht, wa8 i|
existirt nicht«, welches sich befilude). ami ta sagä kö-ko bsbli
ma-beha ich verkaufe diese Kuh ausser dii' Niemanden, han folo«^
behenam aka nia-hayniyo ausser Milch und Brod gab ich ihm lüch
g) iW'lli gleichend, wie, gleichwie; z. B. düdä kit-o sagä
du bist dumm wie eine Kuh. ku ba^'ela belli seritiya kiyö
bin stiu'k gleich deinem Gatten, ta balü äla ma^S »ilsa belli
dieses MiUichen ist schön wie der Mond.
h) bukä Höhe, buka, buka-d, bukä-l hinauf, oben, bukä-]
von oben: £. B. indo^'u^n lnika yane er befindet sich auf
Sykomore. arat buka-l dina er schläft auf dem Angareb. aran nl
buka-d yane der Himmel ist über uns. ha|ü buka-ko ob
herab vom Baume.
i) fttii Zwischenraum, zwischen, bis. fan-ad -/wisehen hüij
fan-ko, fan-ako aus dem Zwischeuraiun heraus; jenes, fa«.
voniehmlith bei Zeiterstreckungeo gebraucht, dieses a])er auf Loca
tMen angewendet; /. B. kiimal-ko ayke käfa fan ma-betiniyo ich
habe seit gestern bis auf heute nicht,s gege.ssen (ayke Zeit, käfu
heut«, auch nur kiimal-ko k»ifa-fan mit der gleichen Bedbuiung).
ayke namitg fan ta-1 defe bleib' liier, bis wir konunen werden.
Musüwa;'-ko ayke ünkiillu fan iuki sä;' yake von MnssauA
Mnkullu ist ^'ine (Weg) Stunde, ka sä^'ol tetle sie ging /.u seil
Brüdern, ni fan -ad defe setze dich zwischen uns! t^i loinniS
fun-ko vi obis hilf mir heraus aus der Stelle zwischen den xl
Wunder» !
k) föro (Hohe) hinauf, oben, foro-i duss. ;
knluh y§ er blickte hinauf auf dtm Baum,
foro. torol nur adverbial gebraucht.
/. B. ha|ii-i f.Vi
Meistentheüs
Reimsch, die Safiospracbe^}
I
1) ged (Zeit), während, wird dorn Verb nachgesetzt, diiitan
ged wilhrend ihr schlafet (s. oben beim Verb den Modus t^mporalis) ;
lenier nach ay, aniä; als: uyged, iimä ged, auch ftmä*ged-da da,
jetzt, nun.
m) güba (Tiefp), rnit^^n, abwiiis, aueb giiba-l dass., guba-ko
von unten; z. H. filbi-ko ipiba-l milerbiilb des Halses (s. oben s. v.
BßtLn): meist niu' adverbial i^ebrjiufht, ?.. M. f^hn ^ah begieb dich
hinab! bara bol-ko eide, güba malaykä ka tibile^) er stürato den
Greis von der Äiihöbo hinab, unten nber ttnjjcen ihn En^cel «id- ^M
n) hin, hiniDi ohne (hin-ini ohne seiend); z, B. lay bin ba|6-l ^^
yemet« er kam in ein Limd ohne Wasser, htiäo hin läfof Knochen
ohne Fleisch, intit hin kniiniä bujä, intü le lamma bala, ia atar i
dale zwei blinde MJldfhen und zwei sehende Knaben, diese vier er-i
■/.«Migte er. hin eififenÜich: niibt hüben, ein Gegensatz von le haben,!
daher: anii nud bin-im emete ich kam ohne Geld (Geld nicht'
I habend); inki *mti hin-tiya kini er ist einimgig (ist ein Auge nicht
rhabend); af hin labahayto af hini-ya oder at hin-ti-ya ein .stummer^—
Mann, Mann ohne Spmche (Mund nicht hiibnnd). ^M
ü) kiba ausser; z. B. iolrV kiba akiui madiyo ausser Brod^^
habe ich nichts anderes, yoya kiba akini tanem ma-le ausser mir
st Niemand da. Es wird meist adverbial gebraucht mit der Be-
deutung nur; z. B. y' abl»a kiba agäb bä/ali , aiui agäb madiyo
mein Vater ist der Urheber des Verbrechens, ich aber bin
ser Schuld. diraiia tarn kiba eine Lüge ist's nur, was du
prichst. Huu zanko dirabiU? dirabeli koya kiba warum solltö ich
lögen, nur du. sondern du bist ein Lügner, ■
p) fjalla <]SiedeningK «lalla-d am Fuss, kom» f|alla-d am FusB.^
des Berges.
i|) rigid (Fuss), rigid-id, rigid-il unterhalb ; /.. B. silan ni rigid-
id (oder rigid-il) tane die Matte ist unter (ucmcn Füssen, unter
mir. ay dunmu'i malahSn rigid-id toj'oge sie begrub die Kalze
nnt^r dem Reibstein. bala rigid-il dine er sühliet unter dem Baum,
indo^'arto rigid-il yeitietin sie kamen hinter, unter die Sykoniore
(traten in den SchEitUm d»'r S.). baja rigid-id ra^'ö er blieb unt«r
dem Baume zurück.
r) sarä (Hint^^rtbed), nach, hinter, sarä-1 dass. , sara-ko von
rückwärts; z. B. aniay sarad nach diesem, hierauf, auch aniay-
Äara-1 dasselbe, kare arat sarä-t defeyak yane linr Hund liegt, hinterj
dem Angareb.
Es wird dieses saral auch in der Bedeutung: ausser ge-
braucht; z. B. köya'k,sara-l xvakil ma-linu nach, ausser dir haben
wir keinen Anwalt, ayi dik ok»>lo-k saral (ndt^r okcilo kiba) saya
tanöm nm-lo. dieses Dorf besitzt ausser Esehi kein ILiusvieh.
1) 8UU jihijiii; wMin «Ihh S»ilij<.'ct im Plurnl stoht, knno dus Verb in «ii
F^mitiin-Ktinii ini 8iü(;id*ir dntuit vwrbutidcii wrrduii, (Jocli (jilt flies mir voHi
der ä. PerwHi.
«r
erfl
m
1
456
Reinuch, die SahoKprache.
s) xillij (Tiefe) nuten» hiii;ili, iillo-l cIuhs,, Gej^ensatü von IV»r
7.. B. fiik tillo-1 ttiu'h rtik-ti iillo-l untürlmlb des Dorfes, oder: hin
in die Riclitling iinti'rhalb d«>s Doifos.
VlI. Die Conjunuti onen.
1) Die Veibimlung zweier coordiniiier Begriflfe erfolgt, miit
diir Pjirtikid ko luid; /.. B, inii ko iihhu die Mnlt«r und der Vttb
niinin ke liä/ala die Gattin und der trotte, nuiuu ke daylo
Frau iiud dif Kinder. biiJü ke hä]i\ ko toboke eine Tocbt<?r
ein 8olm sin'1 «lir f^ebor« n worden, yalli jiriin ke bulo yoklu
Gott h;it den Himmel und die Erde ers(diut!ün.
2) Die Trennung wird nielil durch eine besondore PartiV
bezeichnet, sondern nur dm'ch den Halztou angedputel; z. 13.
me^'otiya, uinatiya, bist du gut, (oder) böse?
3) o — o entweder — oder; -/. B. uianguni waniseü o maV
yakö 0 dirdbile yake wer viel spricht, ist entweder oiu Weiser_
ein Lügner.
Tinem t.ine yen ■).
bS^'ebi yiijin yen; ludm bala,
eiida balS, unibiik»* eijdi» hkUv li
yinin yen ay nunm ke bü^'ehi.
Ay nabB b«'U-) In yaligile^)
yen, eiidä bttlä ragagi^i aka täbile*)
yen.
Ay sa^alä ala nia;'etyä ki tinö
yen, ay le naba sa^'äl niünguni
io yikhene^) yen. teya yäbu|(j
teyad kuhi;e*) yen, iimä ged
han bttlöd yuligile yen.
T e X 1. p r o b e.
Numii ke Er/Ilhluitg. Es w;ir, so «»reg
nuiji, eine Gattin und ein Gat
•Üose Gtiitin und flieser Gatte
iialt^'n einon erwachsenen Sofc
eine junge Tochter und eil
gair/. kleinen Sohn.
Dieser rdtor** Sohn nun pfleg
die Kühe zu melken, die jun
Tofhter aber ihm cli(« Kälber (v
den Kühen fern) zu halton.
Diese Schwester nun war seh
von Antlitz und ihr iklterer B<
der liebt« sie gar sehr; um
au beschauen blickte er (l
Melken) stets xu ihr empor un^
molk dann die Milch auf die Erdn.
1) WörUich: iniin Imt er/jihU, wji:» ucb uroignet tuibcr, sfri (fulmondn»).
2) Von bil]A bohl), mit dem beU»n«ndon i: bitli, bdH; ». ob«n fin Na
s. V Ciuiis A.
^ 3) Von «Upal »der 1hj;»iI uiflluMi , Subj. n-Ingnlo. Iiupvrf. ii-ligil«t P«*f
Hlpilc. ImiH?rHt, ijJKil.
4) Von bÄJ hullon, fangen (Acth. OCfl^l)-
hf knliiin lieben (diwiwtisch kithnm. Tigrt- tj^l^f^ * 51? 3!^6<).
6) l"'rtr knluy c nr mHchUi oder sMgto kuln/. dnber nnrb kiilujr y*|^
diiM«1l)i>, eliPiiso kiili i- udor k«b yo[ol.i<'' er nidito »ich u. 9. w , wt»nui4 »itli
Fornntti.jii iler svhwncboü Vorbi« crldürt; mit kiiluy, Audi kuluti, rgl.
Jieinüch, die Sahosprache.
457
Ainayk saml is' inft. i^* abhält :
[«anü slnak rabe'), mö-Ie teninko*)
Ihinui sayalä inai7'Psito **}* ak
ly^l^b^ yen ai nab4 b/i|a.
Araayk saral: ,maj'e, t« niar-
I ytflii I" iik yeleheii yen. ay sa^ala
ak* uUil'") iiiiöya telehein^*) mä-
jiftbbei*) yen.
Ay mari äka mar;t'iSiSnii ilbiw
1 yatabanan *') . subah rlanran**),
baskä Hiinian , suni daman yen,
Bt marayS kabb t«lelie'*'*) yen.
Ainayk saral: ,ta mara^s eyi
mam^'Ü kini?" telehe yen ay eiji)ä
ba]ä i^i e^rlä sa^'älak.
Te eu4* sayäl: ,nabs ku sa^al
kn mar;'eslto* ak yel^be yen.
Ainayk sänll ay bala hiiriktt»*'*),
t^dö*''! yf'n . dikii indu/siiiö^**),
Hierauf sprach dieser filtere
Sohn tu seiner Muttor und /u
seinem Vat^r: ,i<'li werd*> eiK^h
sterben , wenn ihr es verbietet,
dass ich meine Srhwest<*r heirate".
Hierauf ent;?e^netnn sie ihm:
^^\, heirate sie!* die Schwester
über, die ^rerade abwesend war,
hörte (is nicht, was si« gesproeheu
hatten.
Diese nun, um ihm die Hixdi-
zeit ÄU bereiten, kauten Getreide,
kauten Butter, kaufen Honig,
kaufen Gwwändfr, denn die Hoch-
zeit war schon nalie.
Da sprach das juuijc» Mild-
chen KU ihrem jüngeren Bruder:
, wessen Hochzeit ist denn diese
Hochaeit?*
Da autwoH^te ihi* der jüngere
Binder: „dein älterer Bruder soll
doch dich heiraten!"
Da ei-schnik das Miididien, ^ing
von danrien und kam zur 8yko-
7) i'hI» Ätorbeii, schwnch floclirt, vpl. (öiUn diia, diiwii stcrlion («-r mT).
8) Wörtlich: e» bt nielil, wontv ilir sixgt.
1*) WÜrtlich: cLus leb für mich Heirat tnaclio mit der Schirester, Auth.
. i^0|^0| * HeirRt, zu miuye-si-ito n. oben im Verb unter F. der cttusatlve
xivstitmm.
10) nki ük'l an einam KadtTii Orto.
11) Für ypijoliunt-in; vgl. iit>on hei den Fofttpositionon die Nole 7.n liltorn in.
12) ImiMTfoft dur 2. Funn von «h hüren , 2. Form ^«hh für nbiib, stnrk
AecUrt, iäubjuurt. ab«. Imperf. «hi« , l'crf. ob<r , Irni)i>rnt. obft! jtliir. ühä! mnbd
Gehör.
13) Uhu« mahlen, stRrke» Vnrb {Tigri< /l\fhj^, Tnii), Imixrloct
14) rlmn kaiirim . scbwm'.lic'v Vorh, ImuLTf , vgl. Tigre ^J f\ * , At'tti.
l,.i kab oder kwUi mit t^ <.i|pr yojel.ic s. Ni»tw «; Ti(fr(i *f\A^\ fl/tl AI
\tt) birig orschreckcm , birrig sehr ersoltrockon , schwitcht's Verl»; Autli.
17) I'erfcct vom stHrkon V«rh iwbiy jiclien. Stiltjiinrt mlHWit. Itnitrrf. «iliyc,
Vtxi cdfe. lTnr«n»t, nd.'. [d. «d.iwi» (Tip-.i "H,^: und '1,1^.% Ah I. ^PJl?;).
18» ludividudlfurnt v»iii imhi^'Är jihir Inda^'ur, fem. güii. , <lie S^kumure,
l di'n Suhlt v'xa goUwüii^tur Itiuira; Aetlt ^([^(1*
458
Rein.i»ch, die Saho^praehr.
teinete*") yen: y' »bbS bald
indayaii«, lad yo elöh^")!* äk
telebe yen inda;^'artxjk ay baja.
Aujä ped iiy inda/iiTtö lud
4ka telelje yen, ai indaj'aitök uk
gajfie*') yen iiy ba|ä.
Amayk Baräl: ,y* f*bb« büliV
indaxiw^*>7 haf eleh*-^^)! ak ielel,»e
yen indaj'aitök ay bala.
Äinä ged ay iDduj'iulö baf
aka telebe yen, inda^arttV biikiik
gajjte yen ay bulä.
Auuiyk sanll ay babi t« inä,
ay {h al«bä öl yemctin yen:
,Däbaba, yi baläu «>b*-^)l l'olo nok
ma-mashHsüj"-*), ob!" ak yeJBben
yen ay ten balak.
ÄJiiä ged: ,aiiü yi sa;'äl yi
bayela ydko, yi eiula sa/al yi
baj'tdi sa; äl yäko, y' inä yi balbV
tako, y' ttbbä y\ l>ällo yako. anü
möba* äk teje^e yett ay bajä,
wen^*) yen, äk bente**) yen ay
bajä; yedeyrj-') yen ay bajal inä,
ay bajä te abbä.
niore des Dorfes; m dieser av
sprach das Müdclien: ,du Syll
more meines Vaterlandes, ne
dich zu mir herab!''
Da neigte sich die Sykoma
VM ihr henib und dafi Mftdc
setzte sich auf die 8ykoraorei.j
HierauJ' sprat^h das Müde
zur Sykomore: ,o du Sykomci
meines Vaterlandes, erhebo dicli
Da erhob sich ihr die Syko-
iiiore, dift Jungft-au aber sass
hotih oben in der Sykomore.
Hi<nauf kamen die Mutter
der Vater des MlldcliMiis herfc
zu ihm und riefen ihm *u:
Dahaba, meine Tochter! st
herab, lass' uns das Brod nw
sivuhr werden, st^ig' herab!*
Da sprach zu ihnen die To
ter: ,niein Bnider soll mein (rattp
werden , mein jüngerer Bnid
soll mein Schwager werden, me
Mutter soll mir Suhwiegermutl
und mein Vat^r mir Schwieg
Vater werden! nein ich st«ij
nicht hinab", man wurde ihrer
nicht luibhaft, sie selbst
willlig1(4 nicht ein, die Elt
gingen also von daimen.
\9) Perfwt von nii«t, 8ul»}. »m;it<i . tmporf «mite, Porf emvU" , Inni«»riit
imrppi'llnässig «mö i»l umtm (vgl Aolh ^^^^/^ * , Ainli ^^#T| * , Jt^O:
\in\ c tn\i^r lud ojch« sirh sfiiikon, noigon (vgt A«lli- ^I*lP|)^ s. N.tto f> nit<l |
ül> l*«<rfect von giü> g«laugeu wohin, »chwaeh tlodiit ^ vgl. Arth "} f^ Yjf^
82) Vurl. Not» 6, 15 ttiid 20; mil li«f vgl. y^. wft>, LJ», Lftl>. sa^JtP .
•23) Schwach«» \>rli.
^4) N<fgiitiv-Impernitv1<trni \\vr si^cuikIh ^irll;llllin> in ilur CMU^AtivCana von
tiiMieb aftucr wcrJou, scliwjiih eiuetjrt, Tlgr«'- (f^^ftl l
S6) Perf. von w»y tüclil lijuieii, iiiclil vrlnngon, schwncb flwtirl, lm|«
r-U u. ^ w.. Porf wt' oilor woy, Wt<y-tv ii. * w
^Ü) hf«n nicht wtilltiU. »chwncli flcviirt
J?> Porfecl v»>u <liiy, *. Kato 17
fidniach, die Scütosprache.
459
Amayk säräl enila te Sii;'äl el
lyemete ypn: ^Dubaba, y' asa
[sa;'Aläu ob! üiu ialilä bälö ink6
Inttdiyek**)" ak ypit^b® yen*
Aniä ged ay ba|a ubtö ynn,
liki s»/äl togutte'*) yen, inkö
I dlbol yedeyri yen.
Ayi sayül äka yenebe*") yen,
[dibnd maran") yen.
,6irä ma-badiSm^*)!* äk yelehe
\ yen sa^äl, li^stik tttiuidüi) biMlä^^),
i dibol yadiye yen, iiudehpriii sii^rä
'***) y^" mmnan iiüiIj jiv
, däk.
Will nm\^ ay sa^äl dibol y\nh
ged gira ak bade yen ay sa/aläk,
gini bä;|rto'') tt»de yen.
Ay gira U>dB ged ^iiiiii niinuil
I tffniete yen; ay giimi nuiiui gim
j äka tuboy^*) yen, ay giiirii nmiia
eli ombubä k<^ guttiböd aka
oy yftn araVäP'),
Hierauf kam '/.u ihr dor jüngere
Bnub»r hf luus uud ripJ" ihr zu :
,l)iibftha, nimne lieb« 8L'hwe.st4^r
steig' herab! wir Wf^rdpn zu-
sammen in das Land /iehen, m
w>dclies du willst".
Ihi sting das Müdclien b«rub,
küs.stM ihren Bmder und sie /.og<'iJ
zusammen in die Wüstn.
Dieser IJiuder iM*v\-uchs ihr nun,
lind sie nahmen ihren dituernden
^VufenÜialt in der Wüste.
,Lass' nur das Feuer nicht
ausgeben !" sagte zu ihr der Bni*
der, er aber nahm die Flinte,
ging in ilit* Wüste ujid braehto
j^deii TagHif'U^u Perlbühiirrbt-ini.
Eines Tages nun. wlihreit() der
Bruder im Wailde siih befand,
ging dtir Schwester das Feui»r
aus und sie ging hin. um Feuer
zu Ijuleii.
Wie sie nun um Feuer ging,
da kam sie /.ur Frau eines Da-
mtujs; diese nun gab ihr /war
Feuer, aber die Frau (!es Dilmon
gab ihr auclt gebrannte Maiskörner
und Asehe mit aul den Weg.
S8) FQr uailiyK ki i-» i>t wir tifluMi. l'roschreiUiiiiK für »las rTiisviis uml
KuUir; ». N<rU« 17 uml 27
319» 3. fem. |M'ri'. von fof»«»t kiiss«*!!, «fbwnfli lIiH-tirl
3(li P«?rf von null ^rroHH Mri'rdi<n, Suhj a-iifiL-<>. t[u|i«'rl' ii-iii>i»-C>, l'wrf e-iit<b-^,
wAhr»cliHiilu-1i im Zu.>Miniiie>ili)itit; mit *V\\^ii {(T^fh ^ •'•'-'" • JCI)/1\. C ^^
Sil Imporf von mar bliMlien, »chwrti-l« Hfctlrt
•J2i Von liiul , (iU-rlHVi, vcroiukfii , von TliiiirHii ycüiigl. im Ot-gPiiMilz von
nili, B. Xutd 7; Über diu Form s. NnU^ ^4.
33) Im^ri. von bl-ü-il, v^l. NoU« 0; «li« Unui«l('oriii t»l liuy tkdinien , vgl
34 j IiniMsd'. von \>t^^^ briug«3n, |:ctn*n, si'hoikon, a«bwiu:h UecUrt; vgl. ^3X3.
'AU) l>»mU hio l*nii({e, Subjunct. vou buh; s. Nuto 34
36.1 foif. v«>ii haw t;*>l'f<i> ^ulij. n-hnw-ii, Ituporf. almy, \'t*r^. u-boy, liij]jt'rjit
u-bö!. T\^^ un :, '^"i»' (dikd:, ^'^^^^^ ^^3-
ST) u-üii [tiat ufoli VVo|i; vgl. mjC .
,Ab' iso?" ak tejebe yen ay
biilii ai gitini namäk.
,Ar4ial adituk"»*) ezri;-»»)!*- ak
tel»'liü yeii ay imiuä güiniyä uy
liahik.
,Ma;'e* äk tt?Jeh§ yeii, tcde
yen, a}' iiiaz^li omhobii, uy
ffomböd tu'uUiLci tizri/e yöii, lunft
ged i^i ärel temaiA yen uy bajä.
Ay ghini riiimäl te häyela, te
daylo atur yokini el yeuietm yen
8111111 dikil diboku.
Ay gimii duylö am iaAk: abeyt's
heyu uo uiiray*'')! hey6 kol
temeieni li-ho*')l* ak yclehen
y«n.
,Adüwa taiiiä aral^ud, siiii^
i^ytäuak**) iiiazdi oinbobä ku
onibüd. yiiii/.in/e aialjüd sina
sugä**"*)!* ak t^jehe yen iM dayl6k
ay numä giiiniyä.
,Was soll ich damit, machen?*
sagte das Miidcheii zur Frau des
Dämon.
,Weiin du auf dem Wege da-
hin ziehst, so sUe das aus!*
sprach die Frau dos Dämon ru.
diesem MSdchen.
^Gutl" sprach das Mudchen,
ging fort und streuU^ diest- gp-
liraniit^n Maiskörner und die
Asche aul' den Weg hin, end-
lich kam sie heim in ihre Be-
hausung.
Zu dieser DämuDüfrau kamen
nun ilir Ciatte und ihrf Söhne
vier an Zahl, die aus der Wüsie
in ihr L>urf heimkehrten.
Diese DiLmonssohne »(traeben
nun zu ihrer MuU«r: „MfnHchen,
Mi-nsrben riechen wir! gieht es
da Mt^nsi-ht'n, die '/.u dirgokoinmon
sindV"
.Oi^ht nur hinaus auf diesen
Weg da, durt werdet ihr ge-
brannte Maiski'tnier und Asche
tindeu , ihr werdet das auf den
Weg hingehilet tinden' sprach
m ihren »Söhnen die Frau des
Dilmun.
38J Zwelle, »eltiior« Kons de« Ci>ndirioii»lLH ndi-yo-k , »»li'-lo-k. aiii-no-k.
adi-tono-k. tiuh'-uimi>-k woiiii ich ti^U», ein ijdut, m-'u- ^(»hiMi, wniut ibr (j^eht. »im
^tJbaa, filr gewnhitliilii»rt<a: (jtln-nki», te(l««->iki» ». % w., »- im V«rl» ». v. iuUititiuiuiJ
39) Von Kar«,;' sicu, SulyuiicL tan-y-it, Iniptirf ii-urly-i-, Turf, i-kri)^«; A«Ui
4<i) iii) inirtty- ti* rii'oht Ulis «n, Oeracli kommt «iil uii», inipnr«ouii] if«br»aplii,
iiiirRy »\.H wmulrh Onniclj nn, «chwBch llnctirt ; mtut »»gl »ucli: lii<y«'> ur*' l»«-ni
y» uurAy V4 komtiil Über mich viii lienirii, wolchor (l««n (k^rueli imvh Mtfiucltan
Ikst — ich riucito Mi'iu«vlii-ti.
II 1... iTii !.• Ji.
,]n
iilKI ■l'^^ k lU j^i'i nvtink.
41^ Uiht e», liAt HS Munschoji, wulclu! ii, * w
rrngvndon lio; toroetä-m fiir yotnutini-in, % Nolo 1 1
42) Vom ftcKwachcm Vt^rh pry «rlanjfen, Wknmin.
s. Note 28.
43 > VA wird f>nc<li 1ii>Kf«tninn; nu sii|;t man: hufoü mbr aUii »tigf' rr f«iwl
'«ln«ii Vorsturlitnuui =-= uiii Muiiii (der* gtutUirij«» bot »ich ibin dfhr; |{al«b« »kaj
«r fiiiid «MIHI Hold« =^ (diio Ilühlc war Ihm da, but ntch ihm dar; hryii^
LMiote Sljdiiicru = Mähiut wariwi ihm da u ». w
Raniacli, die SaliospTtKhe.
401
Aymari yedeyn yßn afiir
' yekini**), ay balä lired yemetm
yen.
Ai balä ay ginni daylö aniülal^^j
labile iiue y^u*^J, anui ged uk
su^tte*') yen äred, ay ginni
daylö te weyn*®) yen, ainä getl
t« ^ed defeyn*') yeu.
Amayk säral ay balät sa^'äl
malehf^nä sagnl bähe, yome>ie yen,
uy su/utte sa^alä äred te wey
yen, ay ginni daylö äred akii
srngfin^") yen.
Ay bälal ay daylo ginnjya
el*') yirdln**), ka ^igdiiur'''^).
bet«n *•) yeu , ay te su/ala
U labile, tobbe ged birrikte.
Diese nun gingen hin, ihrer
%'ier Wiu-en sie, und kamen zum
Hause des Mlidchens.
Das Mäd<:heu j»ber hatttt die
Dilmonssöliiie in der Feme schon
erschaut und %'ersi.eekte sich so-
fort vor iluien iin Hause, die
DämaiissÖhno fanden sie nicht,
blieben aber in ihrem Hause sitzen.
Hierauf kam der Bruder des
Mildehens mich Hause und bnichti*
sieben l'erllrühner , er fand nun
<lie ÖL'hwester, die sich versteckt
hatte, nicht zu Hause, d;d'ür
über traf er die Däniouss^lhne an.
Diese Dilinonssöhue fielen nun
über den Jüngling her, und er-
sclilugeu ihn und fransen ihn auf;
du nun seine »Schwester Aha sah
44^ Nacli Ziililwürteni in dioi»4;r VorLuiilung stots da« Vorb ke ^olirnucht;
z. B. my I*>n™^ ^>li ynkv tnAhali dicse.<i IUv>r, \veU-liit<( 'JdUO (^Maun) betrug;
nudiiikil malMhöii yckini tA'iml ycmetin En^>l, sieben nii Zu hl üüiond kamcu zu
iluieri; itn^MiA ad«»li isi umi'» yeltt tl yi'inetP der Köuif^ kaiti m drilt (mit awfl
Be^^leileni^ zu ihm ^= drei si^in Kopf war, u. ». w.
4ü> »mtt üla-1 da in dieser iUclituug; der Entfililer doutcto mir luit «oiuer
Hund «uf «inon Ueri^JiHtt«!, der in uoinUcher Entfernung >ücb befaud.
46^ PiDMinamperf vun bal »ebHii \ s <t|ii<(i dio Flexion.
AI) %uy vi^nsteckt nein 0' iff ^ JTLÖP * '^''** )• »"/""'' ^^'' *'V"'*' '" Folge
VoeftLunmiUtioti) ücb ventevken, scbwaches Vorb.
4l*> Aucb weu, ». NuU* 25.
4V> ^'oln »chwiiebon Verb d«'Aiy, nnch tffny »icb setzen; K(*igt pIii1{^ Un-
rxifolmiUHigkciteii : Impcrnt. dcfe! luipiTf. di'fey-a, deley-ta u. s. w , Porf. AvU\
dpfey-te, defe. dof^y-iiv n. » w. ; vgl. Tigr« JP*^!, * »""urte ! luvbe Oediilü!
h(t) Zu sog *. Noto 43
!it) Auf dloKeii JäuifUng dU<so llilmimssübne iibsr dienten cntr m-\} fielen
kia bur.
ii) rad akb »uf Jemftiid »tlirz<>)i, biiizuUufou, wird stark l!ectirt , daf^ogen
In der ßrdnutuiig: fallen wird cj> schwach tiectirt, z. Ü. inunj{4> rub rudü oa tiol
vi*>| [{»'•gtMi-, junc<* sV^Iit im ZuütimnuMihang mit Ai'th. f" J^ * , "^Sj d'R**s mit
iD/ü,^l l*i« Fleii<in v«jm ütiirk^m rnd i»t: Suhjuin-« urdo. Urd<* u. a. w.,
lni]>«Tl" urde, urd« u. «. w., Tört". irdc, tlrde, lni|Mirmt. ered! CnoMit. Subjuiiet.
ay-rwl-o, t»-y-rmd-o, Porf. «•-y-rpde, t*}-y-rfd-i' u » w.
68) Von g»daf (Aotb "J J?^ \) • ** '*''*^^" ^''^ 1'*'''*'""
54; K«ilt5xivforin von bay, l>e-<-f ich tmbm »w mir, as», Ito-t'll^
» NuUi 3:i
463
Reinisch, die Safioapracks.
wej-te ^*), raangura «Jert« *•) y6n,
aniä g6d ay j^iinl ilaylö te geyn
yön , amü j?6d ala meye tiiiö
bajä naba bä|a ginniyä t^* mar-
yeikite yftTi.
Amayk säräl ay bula: ,koli
adSwo liyo'*') atti yok<i siritiyä^")
tektiiiko*®), hinni sa;'ali lätofyol
haln.Vit^f*)!* äk tejehe yen ay
giiini-bl naba bn,]ak.
,Ma;'e'' ak y*^lfbe yön, auiä
ged ay ba]ä \k\ sa;'ali laJVit'
la<|otud liaytft*"). tedö yßn ay
ginni daybdl, t-en äred t*mete,
mai^'e^imte yöu , iiiko niareii
yen.
Wili mäh ay ie bä/cli : ,atiu
bBra halä beU) kini"-)'' ak ye|ph»i
yßn ay balSk.
,Maye* ak tele^iö yen, ay balä
4ka tet^^iene yen, ay hajäd sim
ed dka haytä yen.
und höjte , .so ersohrak sie
wointi* und sclirj«?i laut auf;
ent4eekten sie die Söhne dd
l)ämf»n, und da sie an Antlilj
schön war, .so wSlhlte .sie d4
iUteste Sohn des Uänion zur Efc
Da sprafdi das Mtldthcu 'AH
ältesten »Sohne des Dilmon: .ic
niuss wohl mit dir ziehen,
du stJirker bist, als ich, de
überlass' mir die llobeine mein
Bruders !"
„Uuf sagte er, da sterki« nu
das Mädchen die Oebeine ihr
Bruders in eini>n Sack und
dimti mit den Oilnionssjihuen^
kam nach deren Behausung
ward du gebeii*atet, so blieb
sie denn beisammen.
Eines Tages sagte nun
(Jatte : ,ich muss morgen Arzeii
»-innebmeu" , so sagte er zu
MiUbhei).
^Outl* sagte sie, sie iruiliij
ihm die Arzenei, aber in di«
Ar/enei mischt* sie ihm Uift hine
Tili» Voin M'liWHelii'it Wrl» w>*y, Tigr«' {jJ'OJl * «m Hill«- rufoiv . Aal
57) ÜftnuwUv^ s. mich Kote 17
58) itiri-ti}'» |)l siri-mtirn f^ü, r>iM , kostbar, »cht, dum in üb«(rtri
.*ili) Wortllcb: wpiiu <lii sili<m •>liirk<'r «l> »il< p-wurdwu. gv»r<b«flV>n 1i
r'iiiiditiniial von kr; mcit» ICrzÜliliT xHi^ti« mir j#'tliM!h , mmi krmii« «och toki
hi)(lji<) ■(AfTcn. H i>lii<n im Vcrli <l«tii Modus t-;iii.sMli>
flO) CauAtirer K«flaxJTstjimin vinii M-Iiwiulifu V.-rli hnb vi*rliugMiD |'
Tigr^ 7J?'4* =^ ^*^^^ rflf?7l ''»L"*-«». »•• <l*««'H«'r Kunu hüuli^; fljr
fiiit'iiclu« littb gcbraucbt, x ü. ya habt udvr y)% Imhuit verlMs*' tiit4*h. Im» ml
tu Uub!
Gl) Vom HcUwHcbeii Vnrb bny l«*t;en, sotxt>n
6Sl VVttnlirli: «•« bt ikinti, Ata^ ich Arxiiei xu mir itvlini«.
RcintHch, die Sakosprache.
463
Ay hftja yo^obe *''^) yeu. rübe
y^n ay ginni beli, ka hdn^al X:iia-
hetid hayte yen, k.i bilu disted
hayte yen.isi sajäli hane tifdiye'^*)
yen» iM saj-ali lafor tutiiqu^e"'^),
tede yen-
Sittinä Mttryainal teraeteyen:
,auu sina! '^'*) emetö" iik tejnhe
yen ay balä sittinä Maiyiimalv.
,Ay fäkla, yi lialauV" äk tyjehn
yeu sittina Mnryiiiji ay baläk.
,Ana yi sayäl yok räbe, läfoi"
bähe äne, kädo yo siräha*')!*
äk tejebe yen, „yo iinisa *'*') !"
ttk telebe yön , ,ufe ed yu
edebbu«")!^ äk i^l^^ig yen ay
bala sittiniv Macyämak.
Diese Araenei nun tnmk dßx*
Diiiuonssobii und starb; liiBrauf
legte sie dessen Kopf in einen
Korb , dessen Blut gab sie in
oine Pfanne und Latte so für
ihren Bmider di« Blutrache ge-
wonnen ; sie n.üini dajin ihres
Bruders Gebeine zu sich und
ging von dannen.
8ie kam zu unserer Frau Maria
und sprach zu dieser: „ich bin
7M Euch gekonimen* sagte das
Müdehen xu unserer Frau Maiia.
,Was wünschest du, meine
Tochter?" sprach unsere Frau
Maria zu diesem Mildchen.
.Mein Bruder ist mir gestorben,
die (iebeine bringe ich her, nun
bauen 8ie mir dieselben uul!"
sagte sie zu ihr, «machen Sie
ihn gesund!" Bagtu sie in ihr,
, hauchen Sie mir <lie Seele ihm
einl" sagte das Mildclieti ui un-
serer Frau Mima.
C3) Vom slurkl^ii Verb jn]i triiikoii
C4) h»hß niatracUi^, tifdiy»} l*crf. vom starken V<>rb fudiiy { Aeth. AJi^f^ [ ) ,
Subj. »-fday-o, lmi»0rf. »-lilij-i; . l'L'rf. i-fdiy-t' . Cnu«. .Siiibj. aa-f)*tlny-i> n. s w
I>«ijcnigc, wololicr v (»rjiHichtftl ist, Ji« lilutritihf am itflimuii , ilrr flOA '
J^^^^ * wio er im Ti^fTH gomuint wird, lit^but im Huhu: Imne yiifiliyü-tiyii.
05) Porf. in rlor KtiHtixivforin vom stiiritcn Vurb ftqay nuflicboti ntwns vom
Boden
Cüt Pltinili.'* miytvitati.'i, in der Ajirfi<U> «ii Ktis|wt'tsiwr«MiiioTi winl im >Nabi>
wie im AmhArisi-bon büuli^ dt^r l'lurul gcisotxt , ja wignr woiiii von Hv!«ij«{>t.%-
jH^rMMien in ilertMi Almüsonhuit j^psjinM.'lion wird , wemloii dlv Sdlni «itt di'ii
IMunil do« VHrl)H im. » It. y' iuo miiyv ynriTnl =-^ tftiu» m<^ino MuHi^r ht-findi-t
•ich wolil.
üT) Vom .-M.'liwucht'ii Vori) Hiimh, «•i^onllk'ii: linu«n ((«in llüns). iljiun 4^l«vits
in Stniul »«txon , U'ki'r »irali ninn Miiltlxcit zuiiHr^'itcn , i|iimi^ <<inili »in H*iinJ
nihcti, iim<'t sir.ih de«« Kopf in SUiml awtaen ^^ frisiren u. ». w.. Ti|j;^ri'; j'lLfJl *
^^•^ti. lucü:
6»j imperat. der C»tt»ativßinii vom sdiwacbou Verb ur gcripsoii.
Ct»> Vom starlien Verb ilab xariJcJn{»dK-n , vergelt«ii (vgl. UJi'tJ" , 3nC) ;
worilieb; Uio S<<«lc ni dviiittflbo» <üd ^^ ny-d» mir ({eben Si<^ xurflclt!
Bd, xxxa ao
464
Rdnisch, die SahospracJie.
Ay sittina MärySm : „maye, yi
bajän!" äk tejehe yen, ay sa/äl
äka sir5;^te ygn, ay sa^'äl äka
urussg yBn, ay saySl ufiB 6d äka
tedebbe yen, äka tohoy yen ay
baläk.
Ay sä^'ol sine yedeyn yen,
walitit '®) yäkinl inkö dibol ma-
rän yen.
Da sprach unsere Frau Maria
zum Mädchen : ,6ut, meine Toch-
ter!" und sie baute ihr den Bru-
der auf, sie machte ihr den Bru-
der heil, sie führte ihr die Seele
ihres Bruders wieder in denselben
zurück und übergab ihr denselben.
Die Geschwister gingen von
dannen und wohnten zusammen
als Heilige in der Wüste.
70) Von walf-to fem. wall-tü plur. wali-tit, Arab. J!» * zur Eiidang to vgl.
beim Nomen den Abschnitt über die Zahl.
Jakob von Edessa über den Scbem haiumephorasch
und andere Gottesnanien.
Ein Beitrag /,ur (Teschn-bte des Tetragrnininal on.
Von
Dr. Eberhard Neatte *.i.
Das hier raitgotlieilte lungere St-bolion des beriibinten s}Tiscben
Bischofs Jakob von Edessa dürfte nicht bloss den Fwuiiden
syrischer Litemtur und Sprache , sondern auch hebrllischen Philo-
logen Willkomms u , und iiicbt weuiger für Tbeulogfn von Werth
sein; ja wir hoffen, dass selbst klassische Philologen und Juristen
etwn» in demselben finden können, das für iVne Wissonschaft nicht
ohne Iuieres.S'1 ist. Zur allgemeinen Orientining schicken wir einige
kleinere Absclmitte voraus.
I.
Seit der Reforniation , d. h. seit die christlichen Theologen
anfingen hebräisch Kii lernen , ist es bekanntlich unter denselben
.Sitte geworden, die den ('onsonanten des alttcstanientlichm Oottes-
namens mn^ beigegebenen Vocal/.ttichRn ^ , —-, -^ mit denselben
znsainnienxulesen und den Namen daher Jehovah auszusprechen.
tfnd zwar wurde die.se Uewohnheit, soviel mir bekannt, gleiclier-
Weijse bei den Theulügen der rüniiscben , wie denen der pro-
tebtantischen Kirche, in England und Fritnkreich, ebensogut wie in
I»eutschbmtl, im Lsinf dnr letzten drei Jahrhunderte fast allgt^rnein
herr.sichend , und vüii dem Katbeder und der Kanzel aus ist das
Wort Jehovah, mit dem Accent auf der mittlem Silbe, in die cki-ist-
lichen Gemeinden, durch die Arbeit der Mis-sionare bi» in die
1) Ißt ikin«rkuiigou von Profoiwur NöUleke,
W*
Sehern htiininrjilioraacJi etc.
fornsteii Länder gedruiigiMi '). Arn niHisUm srhrint. sich diese Alis- i
spnutln^ in den fronuncii Kreisen des englischen Volkes eingebürgert j
za haben, %unml dsi in der uutx)risirt4*n englisehf u Hibelüb^rKetzun^ |
wonigstr^ns an vier Stellen (Ex. G, 3. Ps. 83, jh. J*»s. 12,«. 26.«)
und dreimal in /ALstimniengßset'/U^n Eigennamen (fien. 22, ü. Ex, j
17. I... .lud. C. iO dieses Wort Jehnvah gebrnueht wird ^). In unserer j
deuisfht^ii Bibelübersetzuiig Lutlirr's konunt es nicht vor. ubwcihlj
derselbe es sonst, off gehrrtueht ; dennoch düifte es auch bei misl
schwer hiUt^n, diese Aussprache medenim gJlnzlich aus dem GeH
brauch 7,u entfenien, trotxdern es jetzt von allen 8eit«n anerkannti
wird, dass dieselbe eine auf MissverstJlndniss beruhende Nj'ueruii)f|
gewesen ist ■').
Ueber ein bis in*; Deluil hinaus ähnliches Missverstiliidniss »nl
der :rll(>n Kirche berichtet uns das folgende Scholion Einzelheiten,]
dii' bisbrr nicht, oder nicht genügend bekannt waren.
II.
Hieronyiims, <ler fast tdh'm unter don abondlilndischeo Kirchen-I
lehreni mit .Sjirarhe und Tradition der ff*>brller vert.mut war,!
Kcbretbt im l'rologus galeatu.s über dio.sen tiuJt^snamen: Nuiiiea^
Dotnini tetnigranimat un [das ist eben nirr«] in «niibusduni gnu^cif
v«»luminibus uscjue hodie autirjuis expressuin litoris inveninius, und
im 136. Briefe (25) Ad Marcellam, wo er von den zehn Gottw-'l
natneu der Juden handelt: Konuni [nllndleh nnmen DciJ est tetra-i
graniinum, tpiud äv(X(ftovtjToi' i. e. ineffabile jmtaverunt, «judd hi»l
liieris scribitur Jod, E, Vau, E. Qund ((uidani nun ititelligenteDJ
Itropter elcnjentornni slrniHtudinem, «inujn in <iraecis libiis repererlnUl
l'i Fi legere coiisuevenud (Opp. ed. Vallursi I, 1.31. III. 720 ).T
Aehnlich wird in einem kleini^n ebent'alls von den zehn jüdischen |
(lott^-snamen handeltulo» Fragmente des Euagrius gesjigt-, dass djia |
nnttusßiirechliche Tetnigramui, das xctraxQfifTTiXiöi von den .loilen
l) (0 nimr kloiupu PnbUkKtion dar eii|(liscticii Btbelcea«llNcliaA (Ttio 04»}m<I
iji iininy toiipni<5 187.5), iu wf'li-hor ilrr Vüis Ji>li. .1. IB: .\1.m> Imt Ooti illf Wh
««licht. In mrlir a1* l.tl» S|»T«c'lion \nid nijiJc«kt*>ri nlipruJnu'lct i>t. thidr» ich Jr-
li<»v*h inittT Nr. 11:1 in de/ Mpruolio der Ai'-" '*^ ■■' M^-i-i- ■•- . \.... ...^. .. . fi..!
uiitur Xr. l.'ja Yoh«)Vi»h \u tWr «1«»* imniv
Mi»1i»M'k, tti Uvlilpji Füllen uiT.til.Mt uts Wi. _ i |_
t\ l>np!t hftbcn, Mnfpii n. tlio il<'rfliift>fpt»«.'r clor in «h-r »•rn;li^i<™
Kin'bc viel gfbriiDclitnn l.i< ' i^ik fij-miiH ATicinit und M<Mlcm 4«« Wxrt
ülturKU <iitt/«rnt, wu^qk^'II c >a'^i iillvrtlin^« in luiilarn Si^muilutiiff'ii, ii»ptbra<unilnrr
tipi (Ikii tiiclit xur •Mi^lUrluMi Suiiit^kircho uulii>r«!ik<l«ii <Murii in<liui oA AitilvL
:Ji N«»fh Joli. Kriwlr von Mryor und Stier dii'ljrp'brtiidr ilcr brbr. J^jirwhr;
«UntifcM In «lor trnilitioiiolli'n Auju-siirm-lt«» Joli.ivah fnUoii «liuiim> «tlo ricM'V
Hülimi xn niUH«r<n7 irr>nn Ilo«'l<*mnnn . ilor IHri^) in 4l^r «^i>t«<n AMhittlHiic m
liilMilHltiilii't« (I'j'liKT ilin ]ti>ii«itliiiit; nn«l /\iJs.s|»rn»-hi' von n*"*) KtitMirMlU <■«» J
u«i'rui»ch dir ,..F««liov(ilC' rinirni, *lin» i»«n-U lu'Utu ihut, tlürfl«* i-r iluiult jtxlnuCdUj
luiniiiiilir alli'in sttilim.
Ne«th, Jolvh von Ede^jia üf'Cr den Scficm ftantmephoraach et<'. 4(h
I
ddutvai , von d<'t) rSrieehpii xvgioq iiusjcjpsp rochen werde, nach Ex.
2«, Af: auf tli-ni Stirnband lies Hohenpriestprs prestund<ni bahr :
uyiaüfia xvQt'tp IlJf/I (in andern Hdss. ni tu . in einigen fehlt
es \iii.n/.) . . . TOVTOtg yfiatf uutwv Tolg CTui^fiot^ imd iiTi ovav
lifn Jtini, 6 OMog '). Fast dtisselbe (inden wir uin Schlüsse des
Lexicons der hebräischen Eigennamen von Origenes, auf den sehliess-
lieh sdle abendlilndischp'n AnfTiiben ziinicltgehen. Auch er sjnieht,
nuf (iimml der Tviibbalistiseh-jüdisclion Tradition von der Zelinzahl
der Nuineti ünttes bei den Juden und sh«.,4 *) : EffTt äs Traf/ «ii-
roig yat ro ävBXff lövf jtov TBToayQd/n/^arov^ . . y.\iHoii dt xai
rofro Tino "lü^hiütv kxrfujviizai. xal h> To7<i äxotßt'öt tmv
ttVTi}Qäff(or ißgtti'xot:; UQ^niot^ y^dfutaat yiy^antat, cllX ovyt
To/t? vi'v . (faai ydo tov Eaö^av irwotg yQiiüaad'at furä Ti}v
atYiitc(Xü}(Tiav , XEtrcti 5^ rn TETfjayodfiuccTov hv tm ' aXX* i} iv
VOUfp XVQtOV [Vi^. l.l'J.
Aus diesen Anfjaben, auf deren jj^ejKmere lit'Sin*(*i'buii*,' wir
nicht eingehen küiuien ^), geht unseres Enichtens soviel mit Siehtjr-
heit hervor, djiss es zur Zoit des Hiercmymas und schon früher
griechische Htindscliriften des Alten Testaments gegeben bat, in
denen diis Tetragrainm mit solchen hobrUischen Huchst^iben ge-
sehriehen war, die für die giiechischen Uneialbuchstab«*n 171 tll
g«?hulteu werden konnten. Diese Verwechslung ist nun aber bei
der aJthebraischeii HehritY. einfueh unmfiglieh, mögpn wir die hhh'vn
in ihrer spilteren der sauiiaritanijichen ähuliubeii (lestult denken,
oder in. Uirer fiühesten wie in der Mesa-inschrift. in der bekannt-
lich (L. 18) eb«.'n dieser fiottesname vorkommt; sehr leicht dagegen
war diese Verwechslung in der hebräischen Quadratschrift niaglirli,
und die angefülirte Stelle des Euagriiis ist ein schlagender Beweis,
wie nicht bloss von unwissenden Zeitgenossen des Hieronynius.
1) Zuant h«rauj(j;«i:i)hiMi vnu t:iituluriu» tu Mi>inimont>i Kcol. firufc. 111. ::1C;
bei Vullun»! 111, 720; luMioütfti« von Lnirnnio. tluonrmatk« sjier« a<löf.
üft nri^oiK».. <)]ip II, r»H!); IIcxuijIji ed. Moiitlimcoii 1, 80. Hahrdt 11, M-l;
tf llioniii^'inu» Jll, 7-1, Ljifjiirde, (litouiustlcn 205.
S) Diu HaiijitfVajio hi. iili in diT Stdiu (fo» Origenos eßpntxols «mit toIs
nvftßiot tiif rtmyffntfoiv oder mit yQfiitunnt kii «■tnistniin.'n ist-, mU Hmtereii
Worten, ob <>ri>:'iiivi von yriveUisdif» lliindscIiriftoQ redet «wio lliiTnuyino»),
in di'rioii diii TLaniirnimm mit byliiiiisclieii IUk-IimuIh-h gusclirlidKii >vur, oder
von l)«.'<ir;iivdi«ii <'odii:ts, iti ilcm'ii für diisstdliu uodi dio «Itliobriiisilio, iiiclit diu
TU soiiirr Z<;it i:«0»H<iir|ilipln' <Quftdnit-)SeliriA gcibniurlit wurdf. lui oralorüii,
Uli» wnbrtc'lioinliidioriMi K»ll nmidit «lunn iihnr äoxaiotf uud antiquin Sfhwirriii-
keitcii, xniiuü du dio rebersützimy difsi» Wort*» durcli „ftU<'rtliünili«-li" wujjcii
der Erwiiliuuiit: der ^ii-liriftvonüiidunuiif uiiti:r Kur» umnöjjirah iaX. E» wird Hbor
kMim i!twns »iidoreA fibrig bk-ibeii, «la in d^r Upixiolumg der H-irn'iaclioii ScUrill-
VirrÄnderung ein Vt-r^oben ib.v» Orij^eiK.» jiu findvn , dii» vmi dorn HlicIiti^'uH
llion'iiyuitt» jfctj'oulit'h eopirt wurde. Vyl. «nr gmiztiii FfHgtj Oistmiu», fSt-schiibto
der bi'!tr. Spracb« und Ht-hrift S. 17*J, lUuck . Aph(iri»ti><.be Hett.r»<Kc »o don
l'uiorsiudiuugitu iibiT <ivu rontitteufb, in KuM-iiiiuUlor's Ucporl^.irhmi I, S. 74 — 7t>;
di'Mwlboii Aittc^taiiioiitlirby Kinlfitonn , 2 Aufl. S 7ft4 (jwtxl ditruu Ncu-
tM'urWItuug von WollbinKoii il^7Ö; S, 0:^7 (T,), und Cvrimii, Mutiuincnta »ucra
et prT.fiui» 11, 2 J< 1 II'.
4C(j NrMtlf, Jalob von Kih
fomsten Lander ^ßdmngpn '), Am rn«ist.on siluiiii sirli dii-K»» Au»*_
simuhp iii eleu tVümin<^ii Kreisen des enj?lisclien Volkes einffehtirjfirr
/.n hüben, zuniiil ilii in dfr autorisirten englischen Hili(dülier«n'txiiiij
Wenigstens :ui vier Stellen (Ex. G, 3. Ps. 83, 11*. Jes. 12,2. 2Ij. ij
und dreimal in /.usaminengeset/.ten Eigennamen ((Jen. 22, u. El
17, 1:.. Jud. IJ, ■i\\ dieses Wort Jehovah gebraucht wird *). In vuisei*«
dentst'hen Bibelübersetzung Luthers kommt es nicht vor, obwolj
derselbe es sonst otY gebraucht; dennoch dürfte es auch bei uns
schwer halten, diese Aussprache wiedenim gänxlich aus dena Ge-
brauch zu enttenien, trotzdem es jetzt von allen Seiten lUierkAnii^
wird, das« dieselbe eine auf" MissverstJliKinis.s bembende Neuerun
LCewesen ist '').
Ueber ein bis ins Detail hinaus ilhnlithes Mi«>8verständniss
der allen Kirche l)encht/?t. uns das folgende Scholion Elnzelhmt
die bislier nicht, oder nicht genügend bekannt waren.
n.
Hirrnnymus, der fast allein unter den ahendblndiscljeu Kirchen
lehfern mit Sprache und Tradition der Hebräer vertraut wai
cbreibt im IVologus galeatu.s über diesen (iotti?saamon : Nvm«'
)omini tetragi'amniaton [das ist oben mn-] in quibusdjuu graer
oluminibuK ustjue hodte aiitiquis expressum Uteri« invemiiius, un
' ini \'M*~ Uriefr (^r») Äd Mnrcellam, wo er von den zehn GotU'i
namen der Juden handelt: Nimmn [niiinlich n<nnen PeiJ ejit tctr
grarnmum, «juüd «j'CXijf.wviiro»' i. e. iiipifabile putavenint, «(uod liij
lit^'ris Hcribitur .Jod, E, Vau, E. Quod »juidajn ntm intelligent«!
propter elementorum similitudinem, quun> in (Jraecis lihris repert-rint
l'i l'i legere consuevemnt (Opp. ed. Vallarsi I, 131. IIF. 72()ji
Aehnlicb wird in einem kleinen ebenfalls von den zehn jüdiischtn
tiottesniunen handelnden Fnigmente des Euagrius gesagt, da.ss dji
unaussprechliche T«'trugi'amiu, das xaTct^()ijaTtxv)i; von den Jude
1) J|i ciiivr IdciiK'ii l'ublikaüon «Ut en(;liNctiun iiilicIpesoill.'M'tMiA (Tlio 1
lii miiny toii^uc* IkT.*)», in »oUIht Jir Vrr* JuJi. 3, iC; A1,>hi Uul OnU itii U 1
'j»Ui>lit, in mt-hr nU 1,10 S|>rMtfli)'n und l»iiilrktL'ii al)(:o'drui-k.t Nt. tiinlr \cU .f«
lirvul» uut^jr Nr. IIa iit dvr Si»raclic dor Aiii^triiltun AltuHtfliK'« iNiuTiiiyi<rii um!
«iiilor Nr I3Ü! Ycbovnb iu <ior 4«^'» uophimoriknnWclion 1 '
Moluiwk, tn ttcidiiu Kfilli-ii uffrulmr aU Wiodur^uJxlic d«.«« A|
i) I><>pIi hnli<in. ,vm-«U ich pr«o!ir»n, dio UoriniMgc^cr li' 1 m -p 1
Kin-lic vifl ;{('brnncb(oa I-jpdorsnminluiiR Iljinn» Andciil und Modorii
iU^iirnli «nJ/iTWt, ■vvüjjojjoii o^ »ich ttllcrdin;;^ ••■ •■■ i- '" '^" ,1 ....... ;.
I»m di'ii nii'lit «ur «.•ngl(«ichoit Htjuitskirclu« .
Ai NtH*)) .lull. Kriodr von .MvjiT iin<! "- _
>rl«iibt<»n hl der trnditinn'dlcn Auv;prnr1ir .Ifhovah (pI*mi durum i ■'
nnlinn Kii ni(iH*<»n; wenn Hin.d«»iniiMn . d^r lKf»l in d*r <<rHU«n AMhi'ii
^i1i«^l?ttHdi<in (l'plirr dU« Iledoutiin;; und An.v>|>nitlni r*m ^H*) nb<
'•»eruixuh filr „.l<dit»v»!i" rintmi, dit^ »mli InuUo tlml. ilörft«' »r danii
tniiiiiiidir sillviii Ntall«ii
Neath, Jol'oh von Edejma Hier den Schfjii hammcphofaacJi etc. 4Ö7
ädiot'ai . von tlcii «Iriöchen xvoto^ rmsgesprocben wertin, nach Ex.
2ft, ifi iinf »Iciii StirnljiiTiil des HohfMiprie.sters ^estandeu liabe:
äyiartfitt xvgtro lUIll (in iiml<.'ni Hdss. ^t snci , iu einige« ielilt.
es jj^un/,) . . , TovroKi )'(jarfoftevüv Tült; ffToix^iof^' itvt) i]n ovav
n^n IJlfJI, 6 i)e6g '). Fa.st diu^selbe HnUen wir mn Schlüsse des
Lexicons dor bebraischpn Eigeanamon von Origpnes, auf den stbliess-
lieh alle nhcndllliKlischfii An^'abpn '/iirückgtdien. Auch t;r spricht,
nuf rrnind der kabbalisfiscb-jüdisclHvn Tradition von der Zflinz.'dil
der N;iiu*ni Oottes bei dvn -liuicn und sugt. "): "Eari öi. 7ia() ctv-
To7g Hcet To ävixtf t>Jv)jTOv Ttrpayoüfifiarov, . . . xiQtog ä't xal
TovTo nag' "EXXt^atr ix<fun'elTai. xai Iv ro7^ ccxQtßiüi tmv
ctvriyQätfwy ißna'ixo't.; fi(txmiHg yinqifiam yiy^ciTiTm, ce?.X ovyi
ro7s' vvv . (faat yccn top "Efft^gav t'rfpois^ j^gt'/fTaa&ai purä rijv
ai'/fjinluiatav . xstTat ö^ to TiTQvty^ü^ifittTov iv tm ' aX/! ;, kv
VOftCO XVQtiW [Fs. 1,L'|.
Aus diesen AiijL,'iilH'iii , auf deron genauere BesjireehiiJii» w'u"
nicht eingeht'U koiinon ■*), geht unseres Erachtens soviel mit »lieber-
heit hervor, da,ss os iwv Zeit des Ilieronynuis mid sebun tVäluT
griechische Huudschrit'teü des Alten Testumeuts gegeben hat, u\
denen das Teü-agramm mit solchen hebrilischea Buchstubeu go-
schrit^hon wjir, die für die gneehiseben Unciidhuehstahen fllfll
gehalten werden konnten. Diese Venveehsliing ist nun ab<.'r bei
drr althelnlli.sehen Sehi'ift einfaeb unTufSglieb, mögen wir die letztere
in ihrer s|iiltereiii der sainantaai.schen ähulicheii (Sestalt denken,
oder in. ihrer frühesten wie iu der Mesa-Lnsehritt, Iu der bekiuml
Uub (L. lü) eben dieser (iottesnaine vorkommt; sebi leicht djitgegen
wtu" diese Verwechslung iu der hebrllischen QuadraLsuhrift niögÜLb,
and die angeführte Stelle des Euagiius ist ein schlagender Beweis,
wie nicht Jdoss von unwissenden Zeitgenossen des lüeronymas,
li ZiivMt homusjtujjitlMiJi voji t'(>tct1oriiis in M<iJaimontH Ecol fSmoc. 111.216;
liiii V'tJliurski lil. T'/U; ii«iU(i:itciLi vuii l^iih'MJ'tli'. t nitjmujitivii .nacrn 2i).it'.
2) < »rit;üii«>>, üiiji. ir, ö.J'.t- Iloxiipln td Moutlnucoii [, HG, Hulirdl II, tM;
et* nioroiiyiniüi Ilt, 721, Liigiinlü, C>iii»tQii.<>tica 205.
^) I>ie llfiiiptfrntfL- Isl, üb in (Irr Stcllu ift» Origoncs eßfnixoU mit rnle
nnptßiot ttof AtTiyQnfft'ty o(ii>r tnit ypn^ttuot zti cotistriiirp» ist; mit rinderen
Wortmi, "b t>riv:'Mio.» von Kfit-'chisthcn Han«lsi'hnl\en roilet (wie llirTouyim«),
iu lioiK'ri t\iks T)'t.rii{;ruiuit> luit hübräisclH'n lluilLTtubeti (;i»:>€brit)beu wui, oder
von lu'l>rilii»cliijn CiKliics, iii denen für (liishclljü not-h die althäbr!Üs<.'ho, nicht diu
ixx M'iiier Zrit tr(»bri<url»1if)io ({^Juadnit- iSchrirt gchrduolit wurdf. Im erst<'rca,
Uli» w*hr4elic'iidi(.'lu'rtn FalJ inHvht «bmu iib»tr noxainn und tifitiquin HchwioriK-
kcjti*ii. xiiuinl ilu (Utj irobcractjsiititf dic^Mw Worte» durcli „iiltiTtliiimlicIi" wugon
der ErwJiliMuiijr dur ScIiriiUvtiriiiidorunii unter E»ra uninötilifh ist. K* wird Hbor
ItAuin ctwii.> Hiidurvfl iibrij{ bluibon, «1» ii» dor Ik'lziohunj; dur Hsrn'iscfion Schrift-
viTfändiTiiiii^ eiu Ventehen des Oriffcur» zu iinduu, dtu vuti dum tiÜclitij^'eu
Iliorniijiiias notr<'iulirJi c<.>]itrt wurdo. Vgl. zur ganjtüii FrRgt« Ottstjnius, fJcseUcbt«
der lifbr Sjiraclie und Schrift S I7««. HIi>ok , Apliuristi-icbo Hcitrüm* ru don
iritlumucliuiiifou ober den PuutMti.tK-b, in llnsruniiilltir'.s Ur|>«Tlorilini I. S. 74 — 71);
dvsMcllx'u AUti-ttMiiiontrulK» Kiuli'itiinjf , 2, Aufl. S. 7ii4 (jcUt d^rcri Nott-
IjciirbfitiiDK vun Welllinir,-i«:n flH7ö> fi. 627 ff.), und CcriHni, M tineuU s«cr«
et iinifiui» 11. 2 S na.
460
Beinigcht die Sahoitprache.
„Ab' iso?'' nk tele^e yea ay
ba{ä ai ginni nmnäk.
,Antliul adituk36) ezri;'»»)!" «.k
te|ehe yc-n ay jjuraa glmilya ay
lialäk.
»Ma^'e' äk te^eltiö ytiu, t^dö
yeii , ay maz«li oinhobii, ay
gouibod am^äd üinya yeu, iima
ged iki ärel temetö ye» ay baja.
Ay giuni numäl te bä^'ela, ie
daylo atai- yukitii el yeiuioiiji yeu
siiini dikil dibuko.
Ay giniii daylö sio intlk: „lieyö,
heyii no uiiray*'>j! beyö kol
t-umetem b-biJ*'J!'* ak yeiebeii
yen.
„Adiiwa taiiiä araljäl, sine
geytaiiak^*) um/eli umboba ke
gomböd, yiiiiziri/e aral;ad sina
sugä*^)!* äk telHiB yen iiit dayluk
ay nuiml giuiiiya..
,Whs soll ich damit iiiacheal
sagt« da« MädcLeu zur Frau <
DiLuion.
„Wenn du auf dem Wege
hin ziehst, so säe das au
siiriick die Frau des DiimoM
diesüiu Mädchen.
^Gut!" sprach das Mildche
ging fort und slrfutt; di«*se ge-
brannitiri Mai&küiiier und
Asche auf den Weg hin, en
lieb kam sie beim in ihre
bausung.
Zu dieser llänionstVau kann
nun ihr Gatte und ilii'e 8iiL
vier an Zaid, die aus der Wüi
in ihr Üoif heiinkehit^n.
I)ie8ß Diiuions.söhue sprocl
nun ?.u ihrer Mutter: «Mensche
Meiisidien riechen wir! giebt es
da Menschen, die zu dirgekor
sind y^
^Geht nur hinaus auf die«
Weg da, dnrt werdet ihr
brannte Maisköi-ner und
finden , ihr werdet das auf
Weg hingeüjlet finden* spr
zu ihren Söhnen die Frau
Dilaion.
a8) /woU»», sfltncr« Form «Itw ('onditic^tmlis adi-yo-k , adZ-to-k, nd/iu
tt(l>-u>ii(]-k. adi-nuiui-k wvnu icli ^elie, du f<cl|jit, wir ifelieit, «roun ilir gnbt.
^i'lion, riir ^cwidiiiliilu^Pw«: (id«5-iik», iodo-iOcu ii s w-, s. im Vorl» ». v t'wiidtUui
39) Von MT&y üiü^u, .Sülyutu-t rixrivy-<i Imparf ■■»-/rij/-»', Purf. i-«ri^Mi ; A«
40) HO nnrny m ritvlit uns Mit, ücrut-li komiut nuriiii», iru|HsrM>iiit.l K*br»oci
iinrny es wandelt rienicli an, »cliwnch llcctirt j mnii sagt auch: lit<yo arv !■
yo uiimy c» kutntnt li1l>(<r mich om <Ji.>nirli, wflrher don OcrucU luvh JAo
Kitt — »rli rmclio Mmutclu-ii.
4n Oibt f.*, hat os MiMuscheii, welche u. » w., I'i-ho (Bf le-tto iro^n
^«{(eiidon lio; teni<tt«-in TUr ytitnuüni-m, » NoUt II.
4S) Vüin «ehwiicheii Vnrb goy erlangfan, beknmmun-, Ober du k ia g«>y
s Note 28.
4D) Kri wird ouch bcg<<>(fnon ; «m «ii(^ ituin: hojrotf nib^ Kka ni|ir^ nr \
cinoQ Vontftrhcitott <= )'in Mnnit (der) i;o»t<ji'hMii bot %u-U iUni diu*} ig^itlM
■ttktc «r fnud «iiio Höhlt« = ein» Hühhi wiir Ihm dn, Uit steh thro dar;
nka sugiMi er bt'i^i'gitvtv Müuiieni := Miinnur wuren ihm du ii « w
höitpraffh
Ajmari yorleyn yen afiir
^yekiui**), ay bu^a iirej yoraetiii
Ijeu.
Ai biilä ay gitiui dayln ainulal*^}
ftabilö tine yen*"), aimi ^'etl iik
lsu;'iitte*') yen äred, ay jfinni
|daylö ie wpyii*^) yeu, aina ged
/kred defeyti*'*) yön.
Amayk sural ay biüät BayÄ)
Imalehena sagrÄ Uahfe, yeiuetö yöu,
lay su^utte sa;'al[i di'ed te vvey
lyen , ay g-inui daylö äred iikii
|gugen^") yen.
Ay bülal ay daylö gimiiyä
l«**) yirdin**), ku yigditm*''),
**) y6ii , ay t« sa/alu
Stabile, tobbe ged birriktö.
Diese nun gingeu hin , ihrer
vier waren sie, und kamen zum
Hausp des Mtldehens.
Das Mädchen aber hatU^ die
rjärnuiissührie in der Fwnie stliun
erschaut und versteckte sieh so-
fort vor ihnen im Hause, die
Däinoussöhne landen sie niehl,
blieben aber in ihrem Hause sitxwi.
Hierauf kam der Bruder des
MiidcheiL-s nach Hause und liraidite
sieben IVrlluihner, er fand nun
die Schwester, die sieli versteckt
hatte, nicht zu Hause, dafür
aber tral' er die Dänii>ussöhue an.
Diese Dilnioussöhne fielen nun
über den Jiinj^ding her, uud er-
schhigeii ihn und frassen ihn auf;
da nun seine Schwester dah sah
4i) Nuch ZaJilwürtcm in dicjfer Verbindung stota diu VrrV) ke KehrnucJit;
B. »y Umm« sih yak«^ mahitti dieses Ho«<r, welflie» ÜiHlü (Muuiij bi.'trug;
|naluktt inalehen yckini U-nal yt-metiii Kitj^el, »ieWn un Z:ilil »t!t>*iul k:uu«-Mi xu
lILrii'ii ; itu((iiJi aiit'th Ui uiuu yokJ <.•! yomL<to der Küui^ kuin zu tlrilt (mit zwei
»iU'Tti) XU ihm =^ drei selu Kopf «-nr, u. s w.
ib) nm« ula-1 dn in dieser Kichtung; der Hrzalilcr deiit«tü mir mit s«iuer
nd auf cuieii Bf>r)^nttcl, der in xicm]i«.-tic<r EntfVniuiip »ich befand.
46j I'luütiuntnperf. von bal •tt>ii«<u; s. oben die Flexion.
47; »ny versteckt »ein (Tlgrö £^^5P^ div».^, »n;'-ut (fnr »u^-it in Folge
|Vocala«Biin3*tiou) üvh vunt4pcken, &chwnehes Verb.
48) Auch wen. s. Nute ä5.
4^) Vom ««hwaebon Y<a-b d>4«y, (med ter«y sich «otzen; soigt diüi^ ITn-
EfeKeltnlssigkeitpn : Impernt. dofc! ImvHTf dr^ft-y-n. dt'fey-t» u i. w. Porf. dcfe,
l4*^«>y-te, d«sfo, dttfoy-ne u ». w.; vt(\. Tign- ^^^, ' wart«! babe ftcdnld!
60; Zu «ag n. Note 43.
51) Auf diesen Jüngling diese Dämunwöbtio über diesen (für ui-l) fielen
bur
bi) rad sicli auf Jemand »tUrzea, hinztüaafeD, wird stark tieftirt, dagegen
der Bedeutung: fallen wird es schwach dectirt, *. li. mungi» rub rarde es Üol
'viel K4*i;>fn; jenes »ti*l<l im Zusaniuieidi&iiij; mit Aetli. ClM»j "^^J? dieses mit
ij^^J^l t*'e Fbaiim vom '%tMrk(>n nul i»t: Subiunct ürd«, Uirdu u ». w ,
vlmperf. arde, larde u. s. w., Perf irde, tirde, lm|»erAt eri<d ! Caiual Subjanct.
l||]r-nui-<i, (a-jr-rad-ii, l*»«rf if-y-rede, te-y-red-e u. ». w.
65> Von gadnf (A.tb 'JJ^^l). ■• *'l'f" «ü« Meiion
54) Kedejuvforni vun bsy. b«-t-«t iel* nahm m mir. asA, Ite-t-le u n. w.,
Mol« sa.
472 ^etHUf Jakob von ICdetsa Üf'cr den Sehern hamnwphorasch eic.
l(>sen. Und es ist der Niuue IlJfll zusHuimengesotzt (gebild
und so ?^*^S'" (mrr*), wplchos das ewijijo Wesen bezeichtift, in 77/1
verwandolt worden, das gut keinen Sinn hat. Jod der Hebr
niimlieh ist ebpnso wie das Jod fJotn) dnr ririeehen, und He
Hi'ltrlipr hat die Fonn einos griechischen Vi {fl). Und darum
in dpn s^TischPM Ex»'ni|ila.ren dpr T>XX überall, wo der Na
|-»V2D (d. h. wu l^,^ für xvQtog ^= nin^) steht, ■-0^^o> über
selben geschrieben".
Dazu unieht Bonistfin noch folgende Heinorkung : ^.jlO'«^ )Qjk
ist s. V. ». d. Riihb. ir^tipn cd. Srhcm hanimcphortiseh . worüber
vgl. BuxtoiTs Lcxir. Ch. talriL Ittthh. 8. 2431 (T. B. B., in dessen
Lf^xit'oi» Of^op. O^o^ li'id o^oC g'^SfhriMben vorgefunden wird.
bemerkt oCo>- -JtO^ jQA. ot jlOV2» . .JkOVd 'st einer welcher
absondert, unterscheidet, ulso .jkOV3> )Qa. eiti uriterscheidender, |^H
sondernder, besonderer Name. Dafür setut B. B. oachher |ai^H
Jp .;Ot noinen separat un« , secreluni und orklälrt dies durch JM»>.
seeretuui^ oecultum".
Schröter fa. n. 0., Anin. 10) hat die ttngomhrt.e Erklär
des Bur-Bahlul viJlsÜindig gngt'JH^n, jlovS )QJk dabei durch non
distinetuni. sinj^idare übortni^eiKl; dieselbe enthällt eine neue Not
nänilirh d»e Angabe am Schhisse, dass nach einigen Sjminfl
diesen "ä^fOT^ fi' gt^Underf , und statt dessen j^yo «nd »*yD ^ '
xv{)t(tg mid xrgtoi (nw (-»nst und 'p«) gesetzt habe, so dass
z. 11 die Stelle Ps. HO, i' lese: V^r3*aa 'plK n^n^ Z^7Z,
Alirahum floiger endlich macht dazu die BeuuTkiuig : ,Wfl
die Hyrer das üTiE Cw aufgenommen haben (Bar-Hebr. /u Ps, 8,1
luid B. B. «T^'^'^C NWa mit Nr:3 erkliUl (Ijernstein, Zeitfiehr
IV, 199). so geben sie diese Erklärung nac-h ihrer AuffassuJ
dies darf aber nicht für die ui^spinuigliLlm Bedeutung dos Wor
l)ei den Juden genomnieii werden** *).
Wir werden bald sehen, diuss dies«» Bomerkiuig Geigern nie
richtig ist; beide, Ibu'-llebraeus und Bar-BahUil geben gerade
jüdische Tradition wieder, beide aber nicht direct , sondern
haben dieselbe von Jakub von Edes.sa überkommen. Was
fiiiher noch nicht so wissen könnt«, was sich aber mehr und
hei-ausstellt. dass in exegetischen, grammaticalisrhen und b - ■ ^■
Fragen Bar-Hebraeus. Bar-Ali ujid Uar-Bablul überaus i
Jakitb vi*n Edevsa folgen, trifl't auch in diesem Fidle zu; du»
mitgetheiltit .Schoben desselben ist die Quelle, aus der sia
geschöpft haben, und es braucht kaum ausdrücklich hervor
ZU werden, wie dadurch ihre Angaben an Alter und in
1) Urschrift S. 264, Am«.
Ne.8i!e, Jaloh con EdtMa Üher dien Sehern hatnmfiphorasch etc. 473
Srade an Autoriiät gewinnen, weit<^f wie interessant es ist, clie
lexicalische Trailitiüii in einem solcheu tiinzeluen Fall verfolgen und
icoutroliren zu kounon.
Komiuen wir iiustivin Scholirm, Äunöcbst der Handsclirift , in
der PS erhaltf'n ist, nahei'; sie vi-rdifini wohl oine etwiis genauere
Beschreibung.
V.
Eine df^r stattlichslpii syrischi'ti JJandscliriftoji in der reichen
Baninjlung des Britischun Mu-seuius ist lYm Add. 12,lf)S> bi;zeichiieto,
auf 313 (.-rlmlteiieu) HlätUni th-s jjrüssten Forniatö *>. die 125
foyoi kntT&goviot oder h'&oovttfTtXüi des henilunt<Mi Putriarv.lien
[ßeverus von Antiocliien (v\. D. TiTi — f)!») enthaltoud, welcho im
[Jahr 1012 (A. I>. 701) durch .Iikoh von Kdessa aus dem GriiMdiisrbfn
lins Syrische ühersetut wurden, nachdem schon zuvor durch Paul
["Ton Kfillinikos eine uns theilweise auch noch im BriHschfMi MuseuTii
f erhaltene Uehersetzunij derselb<^n veranstaltet worden war. Da das
[griechische Orij^iiuil dieser i*redi^4en fast gnm verkiren ist. hat
diese Haudschrift für den Kirchen- und Dogmenhistoriker nicht
Lgerin^e Bedeutung, für uns »her vor allem aus dem Gnindo Wei-th,
^dass der Rand der Blätter eine Masse Bemerkungen des verschieden-
tigsten Inhalts hietet, geographische, geschichtliche, archilologische,
iTor allem alter siirachliche, Erkliirangen gi*iechischer und heljrüisrher
pA^' orte. Ilechtfertigungen der syrischen Uehersetxuiig gewisser Aus-
drücke n. S. w. Jakob zeigt, sich uns hier (denn von ihm als
^rebersetzer rtihren sie alle her), wie Wright ihn einmal charukterisirt
»t, als') ,a man of marvellous leaniing for his age: an avt)^
llftiylüJTTOiS, who was eqiially conversant with Sjriac, TJreek and
Ijlebrew, eijually ai hoine Ln bis native literatiire, in the Septuagiiit
Uid in thn Traditions of the .Tews*: mit einem Wort, er hUt hier
Ivor'uns als der syrische Hieronymus, nur dass er in seiner tleh'hr-
psamkeit etwas solider ist, als dieser abfiidliindische Kirchenlehrer,
tiit dem er im übrigen «im meisten Aehnliclikeit hat '). Noch aus
I) S. Wrijflit, L'ntalu[jiic ji. [i2i. Uiitor duii iru'lir iUs UKMi in WriiKht'»
CaUitnt; b<<»r)irittl)<iii«<ti Niiinnicnt »iiul kiiitrn xehii, die I'a[)ierliim<isrliri1t«'ii iiiul
141« fiir «Ifii kin-liliilun flfljrttuch hc&timnituH und «litniin in tier lUiavi hUUlkljLMi
HRiiilaclirineii üiu(fyscliloasou , tltTuu Format das rltr vorliogpiiden HniMlsclirift
Blairra^t.
'J> JourjwU f Öocred Litenaure, Jan. IMl, 4lh Öur. [>. 430.
3( DitoA lliürouyujas btulvulcmlf.T und poli-hrter wht und Hotiräbch \-iel
ll>e-Vi4.T VünLiiidtii liitt nl.'» «Jakttb, soll diiniit iiirlit Jifistritt<'n werden; i»l)«ir vipI
lorj^fuJti^er ist Jakuli. »k'ht Hilohli»; wio jfii«r, im tlij^;untheil petiHiitlitcli eürrc-ct
ur Ni'tlilükc, doiii idi die vorlitßeiulo Arimit xtir l>iirtli.>iir1it vorgelegt und
werÜivollo Aumcrkuagon und Büitrii);^ ich nu den bolruffonden stellen
noitu, bemerkt zur Cljarnkloriatik liiddcr: ,,^Veltkl^|^,' wftrnn beide, ülwas nhr-
[lIchcT wohl Jakob; wio klujr er wiir, Mtdit iiinu am bt^sloii aus dorn Stück bei
«gnrdo, rtdiquiac» juris «iit, 117 IT. Kür sciiio Zeit war or »iihr pelclirt; Gripchisch
katuit« iir sehr $rut, Syriseb d«!*j.'k'5cbeii. aber selno bebriii.-<.fht' Koimtaiss ht »ohr,
ehr CndciuchoiDig und reiclit nicht üiitforut au die de» überhaupt vi»! hv"
474 Nt>4(h, Jakoft iwi EfltMa üfter den Sehern hattiuiej*hora»ch Oe.
einem besondoni Onintl ist iilx-r das orwühnlu Muiiuscript
grosser Bcdtnitung : ilamiii nllmlidi weil die Orij^niialhandschrift
W«3rk»3S vi»n Jnkoh mit d(^r grösslen Sorgfalt hf^rgest^llt wur
lim )ils Gnindliige für die von ihm ei-strebte Reform der syrisch
Rochtsulireibun"^ und HandscliriffiMihorstelluii^j zu dienen,
lernen di<'S aus seinem Brief un den Bischof Georg von Sftnig D«
odho;ri'njiliia kS,\Tiactt. imd wir können es nicht miterlassen, din
hiehevfjjehunjre 8l«lle am .Sehlussie des Briefs im syrischen Ori^nnal
wieder/u^'eben , indem wir auf Al>be Martin's latt'inische und Ilr.
Pliillips' onglLsche Uebeisotzun^' desüelben verweisen '). Wir Vi<*Y
den Text aus dem von Pbj]li]is für seine Ausg-Rbe nicht benutz^
Mannscript Add. 17,134 (ff»l. S3b>, das als nmthmassliehes Ar
gTjtph Jakob's sicherlich von dem allergrössten Tnteress«^ ist *).
ilfutriKlrruii Hioronymus. Er hiilte su-li bei Ja«lnu iiNch <ni's«'in und jrnoH
kaiidjgt — vpl. dio vnn ^^ rijrlit oJirtt«» Hriofo — voilh tüuL Hhinmymiu
hntto von soitioa Juden wirklk-li 1 kbriiincli ^'ck'^lt, wouu iinlUrlu-h »niJi »^
Kt'nide ans dem FiiiuliimiMil ]l3<T<»iiyniii!» knnntt" IricIiUro Stellun do» <3r
tcxlPB sicher ohne Hilf«? vcrstohen. Jukoh gewiss nirlit; dns nH^t Min Im-s
vorlk'Rcudfs Stuck ^ er donkt j«, es hcisso H^H^ statt niH^ und Z7l ()OCl3ü,
N/iCfry ». unten) !»tHtt OXr*' — Mnn vorgkMcJio iiurli noch dio C'hiuiüitcrijl
d«» Mjuineji, ilio Wriglit, in driT Vorrede xutn Cutjilf»^» dwr *yr. Ild« |i Xl
jrlbl , insbcü. dio Note f. Mäcliiiol der firosso. Ptttriiireh von AntiocbJ«Mi,
■Iwkoh oinu Zuit Ihu^' zum Judcnltium üLertrvtou ^suppoaujit ([Uai Ji« Juifis
julrmsic, n'avaient piu voulu «»minuniquer lou.s Icuri livre* :uix iihiüus"; *. l^
lots' friinzöitlsche Uoberswlzunp; von Michaels armcuii.cher diroiiik. VoiiIm 1^
p. 20, Eine oingöliondoro LliiirakteriiiHk und >\Ttrdigtjng lies Mnnti«» MiU i
1) HAiiJQ. JäcoM Erknwoni Kpisiobi etc (Porw IR6(»» p XI C In l*hil
AuspHbe dosselbeii Briefe«. (London ISfiS), p. 11 f; s)TiAcher Text |i. J5u f
S) Ffir die lle.^pliroibuup diebe» im Jnhr ß75 geschriebenen 3l»niL<H-ri
diu in der IlauptHneho die von Jakob in düm»eU»en «fuhr rcvidirtu l'otior^et
dar Hj-mnon de* pKtriRfelien Scveru» unüiiüt, *io]ie Wright» L'«itMl<ifiruo dl |i
— .'IS«), wo S. 3H8 £ accti» Gründe zuänuimeupeatellt »inti „for MUpiicning lh»t <
mnnoscript in an Htitograpli of tbe l'imu>u& ilnkob Ki.sitoji of KdessH"; wrilorj
Vol III, lue Tiifebi V und VI. «nd über die.v PretAee p. XXX. Schon im c*
Hund des Ciilido^ S. :i.47 hatte Wri);t erkannt, diiM Foll. H3 n 81 umf de
eben das liior initjretbeilto Stück «uä dem Brief .lakob» erliitUon Ui) „m»j
hnps liHve ii^pon writtcii by h difforent hmid", und du hiis Asnisnuini, Hild. <>1
4114 und fi70 iier^"ory.Hpehen scheint, dit^?* die in item nrief e^«^.i'
sutxun;; der Ikimilien des Severu» von Jtikob erst im JnJir 701 imp' '
so Ut kb^r, «Irtjis diese zwei lllÄlter uirbt sebim, rnit ilem Kent ile>> M,,,,„
Im Jiiiir «i75 (jeM'lirieben sein können, sondern mit Wripbl i l'refncel
tnu\i dis Vlll .Iniifhundertü zu{je.<»ehriebi'n werden miJvi«»n. Weiter aber ilQ
leu«-hlen. dj»!w «lioser Unterschied der Zeit, ein voUe» Viertoljahrhundert, eine el*
VoTsehiedenbeit der Sohriftsehj;p vollstündii; erkIKrt. ebejuo endlich, da*s der
die Annahme, wir habeti liier das Autojrraph Jakotta vor nns, iinr um w»
seheinUtber mnclil Denn da« xwci, ihrem Inhalt n^eli nicht tUMinment^Ahüii
der Zeil iiirer Abfa.vtuitt; naeli durch ein Merteüfthrhundort jjctrennte. ii>»or I
«ur Lebenisroit iiiro* gomcin«nmet) Vcrlju\HcrÄ und in fili<>rn«i>« uhnlicbr-n <*h(U'4
ffrschriebnne StOcke In eirjem Rando tieh fintien . bepmift steil wonic;
•ddjfpr AnnHiiniu am leichtesten Was Aldic 'Martin dajri-jjen i'In;;rw<*n
«nehHut mir iiielil /.T\ingend, und man wird mir dß» Gc»tJU>dD{» iii<3
NüstU^ Jakob roii EduMa üftet' tlea Sehern hamnu^pkorasch ele, 475
Qao^CDll/ ^o>.Q>\>,y ^^6^o ^xv^^coy K>d ^6)S. Ji^oJbö
.,.|Nt>jvn ö>^\o^ ^Lq^JJ Jj/ jyt.*f>x> ^^Nz>o .^laXi
^ .^JMj x:^o>3 xr^^^? Jj*-/^ ;-^- -li^ ^ >4^r? ^®
•:• ^/ Jo^ ^ to-V w\ fco/
I, «butM U'ti in diT l'cLr>r7.«>ii}{uii^' iit A<l<i MS 17,134. woiiii ni^-ltt iliu
I<i{;rtt|t1i IM» «linli iliis lt:iiM|('\«<in|>1:ir .Fukiib'ü v<>ii Kiln>»ji vnr mir xu liiil>»«ii,
fM<lbtt utit btiMtnilirnun lii<s|Mt(*lfi IkmiüIxIo, V|c) kucIi , wii« i^'1iri>U<r ^»1112
•uorlieh in »liivtr Zr)t:>« lirifl iXXXI, tWf) ii1»or Jim l»liajt iiiid ilio Itc.scliitiruii-V|
«►it clii-M"» MS. niic)i Wrivlit'-* Anptiton niitp<th«ilt I»al. Prüf. NöMtkc Ikiik rktl
jito: ,,lcli \fH\»' t\un Mmv ivnrh ji<:ltr ciitin iiiitvrsiicht und l»ii> achlir-wlich hhor;
I Attiuihiiic, t\ik.\-i i:-i ilrtH Att<iigri<|ili <li-s Jjiioh r«'iji win<"* SrhroiluTs —
hIi w)r(l<-r Krhr lMul"Jkklig^ |{<«wi>rt^i. kli k>iiiiiiu< viviluicbt ii|«i4t>{ Miottii^l
476 Nestle, Jakob von EtleMa über den Sehern hammephora»ch etc.
üeber dio Bndontnng des hier öfters wiederkohrenden Verhui^^
joAßD liat Abbi- Muri in .eine Auiiierkimg^, die wir wiedergeb^^^
wollen: ,Verbiim )qJ!sCD «xnnpt'divif., tionstririxit dosignaro vid^tart
1** Signum auiiütatiouis. »{iiod It^etuiem ad libri niargiuom vel CiUce«^
remandat. 2" annotutioneni ipsam, quae, qaum c-laiidatur, generatl^H
liiiea mbra in codieibiis Jacobi Edesseni, proprium significationef^^
vnrbi )oACD rß(iniril An Assemunus it« intellexerit, diibit^j (B. 0.
T. 1, p. 478). Salieiii quid iiidiearn velit, dum. hmic locuni Jacü
alle^fando lü(|nitur do punciis colligatis, noii iiileUigo'. — Die
dfutung desselbeu Wortes bospricht Marlin in seiner Abhandlung
Jacques d'Edessc et les Voyellos syrinrmes (.Toumal asiatiqc
VI. 8er., T. Xlll (18G9) p. 4Gi>). Mir scbeiiit kein Zweifel zu s.d
dass Assemanl mit seinem flColligatn vocat puntta. queis eircv
diacriticum üolaniü apposueraf^ , ganz dasselbe meint , wie Sliir
niiiTilieb des mots . . . sur lesquells il mettait le signe <=^ po
iuiliquer une nute renvoyue a la marge du manuscrit IMss
Kechi hat, an der a. a. 0. S. 470, n. 1 ]>emerkt.en Stelle der
vaticHniscben Hd». )Qh£D ^'U le.sen, und nicht }QCD, >vie Aüsemuni.
und wie Phillips aus Add. 12,178 uufgenonimen, beweist die Le^
art iii 17,134. Prof. N. macht mich noch aul" die Htelle Bar Heb
Gramm. I, p. 244 1. 3 aufmerksam, vfo gesagt ist, daas gewis
Worte im Singularis ulme Punkte gesebrieben, uu Flonilis
Punkten bezeichnet werden yV^j^cv^Nft ; vgl. weiter ibid. 248, ia. !
249, r..
Das Oitat aus »lakob's Brief zeigt uns, welch gros.sc Sor
er auf die Herstellung des ersten ExoTuplars dieser ^6yoi H
tt(jüytot verwendet hat; und gliukliidiervvei^e nicht vergeben
denn in unserer Hds. 12,159 sind alle die PVhler vermieden, dit»
er uacl) der angeführten Stelle von den Schreibern vent»iedeü_
w^Lssen wollte: die Verweisungszeiclu'n im Text und auf dem Rani
(fast dieselben, wie die in deu grieehiseheu und syrischen Hexaplj
Hdss. gebrauchten), sind selir sorgftütig gesetzt; was er im T«
und was er .statt dessen auf den Itand geschi*ieben , wie endlic
die lungeren erlftut-ernden Aimiertungen (^jo mJO^Acd? w\.Of
jVoiCU ^/ ^oLo -nftf^ov\.-< ^^Otl wüld ausoinandergehaltcn
und au die [lassendi' 81i;üe gesetzt, überhaupt ist die giujze Ha
schritt in vieler Bexiehuiig eine Mu.steriiandsehrift.
VI.
Das Schfdiou, dem wir hiermit endlich näher treten, 8l<»ht
der HamlsehriJt um Sehlussp dei 123. Uomilie, die fol. 291a
der Aufschrift beginnt: ^^-sv J)q\3DO JÖ j6\ikj )L0lu1.VX>1 Jy
mf I
MJeu I
M
yattle, Jakob von
' den Sehern hammephoratch etc. 477
lö) ^^«^ .* y^oij >^o».::äJLO ^\^ ,iü/ IJ^ ^öf Iq\ «o^po }ojoo
Wir wulloji fhiu Ijt'scr nicht, iiüt il<>n intort-ssanten pliilo-
^scheu Bumerkiui«,'im auf lialtt'H , die Jukob xiim zwt^iten Wort
lieser Uebei*scliritt, wie zur 21. ntvd 7(K Hoinilie (fitl. 23 a. 13h!.),
lie ebenfiills aii die K.iterhunwnt^ii geriehkHe Parilrif^sftn sitHl, über
pie Etyroolo^ne und Bedeutung' von xnT}]yrf(tt*i und nccgctit'fnt,^
cht, Tiod über die ►Suhwierigkeiteii dieselben syrisch genau
iriederzugobfMi. Auch über den Inhalt der Predigt kOnn«n wir
arz sein: dieselbe ist v.ma ^rlissten Tbeil eine dogmatisirf'nde Kr-
[Ittrung von Psalm HO (10**X '• f*''i' Herr hat gesagt zu itieiiiem
"Herrn (xvQiog tm xiw'm fxov) luid von v. ^^ narb LXX: k'A
fL\l Jo9s,x<^ . wobei der genaue Jakob zu |oj,ajQJ «^DQ3 ') «ifts
Be wörtliche Uebersetzung auf den Rund schreibt JfOfQJ y Vf .
)en Anlass zu seinem laugen Scholion bietet ihm folgende Aus-
pinandersetzung dos Sevcnis über die d*ipfielte Red<Hitung des in
Ps. 1 10,1 zweimal geln'aufbtfn Ausdnicks xvQtog: Jj^^Jo [2iK'} a. c'ol.2]
Libw.^ |a.3o I^ojd ||..^:d jopäjt p^^i^ \iMS=i ^ ..U?ooM
Jl :CH»Ksja3 ^Ot ^ Jj^/ )0^ U2>|o 'Jo^V ^^ X*^}
•»n-" ? öOfO [ii niarg. EiAilELM] )o— otoAjj o6f * ^'^ -/
^)j ^0>\ [iii niarg. AJSiNAI] :«JOjJj o6lO [in niarg, o^du]
Jlj^s^^ jb^O«^:^ >^0)AO. ^ >^Ol :QQ*S>? >^6t Ibs^J-Sl.^
(2^0 s^OlLoa^^ JlO) ^ «D . ^ft*Ö>v\ JJ ^ ,^^ ^ " -^ «
I^SJ
QJ,
173D. N«VAri:i
düjufofos Ifetpl. JcN 14, 12. Iti-in Ujuic Autiuith, I, 158
:»2I. Foriiw B«re»Lh, r, c lU 7531: (i^tiP bei Hirfliii od.
Müld.
478 iiaile^ Jakob von Eticam Über Ueti Sehern hammephonuch eUu
D- h. ,I>uuiit nun nirnianrl tflmibo , dass hier (Ps. HO, 1)
zwei nur t.'iillehiiter Weist* '} soj^einiiinteu Herren dio Kede
zwei K«ini>^»'ii pifvvii — derarti;,'"o lügru^risclje uiid falsche
kliliTinj^'eii ^), die sieh auL-b nirgendsher beweisen livssen, ersinn
und ikhrieireii die Juden — stiLfe ich : Es gibt in der hehrjlisel]
tSjiraelie viele ausgezeichnete und hi-sfindere Niutien , die für (J<3
vorhehullen sind und mit denen gar niehts linderen henainit vril
Di^^se hüben denn aueh die Uebersef/er sorgfUltJg und abrieb
lieh an vielen Stelle» unübersel/.t gelassen , um daiuit die Ei^
thiimliehkült *) und UnüheHriigUarkoit dieser Namen auszudrückel
Und so braucht sie der Projdiet und Psahnist aueli an dlesä
stelle: Es sagt nT," (opoj-.) '/u ""inN d. li.: Der Herr zum Herru
der Heersehaaren; denn das ist die (appellative) Bedeutung
Namen".
Zur lety.teren, zienilitih zweifelhafteu Belmuptung macht
Jakob folgende coiTigirende Amuerkiuig:
p r)LÖ-\o>1 0/ |l6\.»1 wO|oJb»-)j f.oj^.J )X1JL 06) -.ILI-,,^
^Y \}Oi ^t ^ ^/ .,^)JlG^y».1 t«*«2D ^1 OiO} lot^, w^oV ^'»S/
2) Giuut Kciiiiu w»r« ,,dein Atutlna-k HK. — *— ^ X(*0*"9) njuli", wi iJ«m du
liuixtf auf aiu»i>r „nur !>ogriiaiiiito llt<rn>ii" liuraatkuiiiiiit Nüld
3 t Bcttitcr vrulil „UrdtToicn" ; •>)> or nuf <lic tuc-LaWlioit Aitwlrüc-ke it2
Nn"':n72 *iiLspi..ity Nuia
. 4) l'olirr «Ins Wvrl J^^lnl^-* pnitrinta» luxl jlbk<^1 var»rl«I<lui Ja
Bripf de nTiliinfrnpbia. w«>nn ir mi;;!, iImiw düMollie orsl etwn ItMl Jnlirv vuT I
iu Orbnturii i(<>k<jiiitiu>ti »vi ; dit« itItiMi Syrer, Kpliniom , iImWoI», IimmW, X«p
hüUiui tlafilr J^i t^-ma r ({tdiriiiK-lit. lUA lt<l/t(<rt<ni li«t liljri(C(>'nM M-lmn
.^•1 Dil« ("<iiii(lmeüt>ri iiiikliir; foliU liii \N uri r J
^Jifitüe, Jakob von E*le»aa über rleti Sehern hammephoraach etc 479
IOOt OpQQD JLq^.*-*J l-VX) .JlQ\;i-J OO JoO» NA ^/ •. f-®??
%i>uY>» ^ ^l .JlaX;u.i i^^^cÄ U^ HP^ 'r^' ^? *^^ P
»Weil an vieleu St teilen der »Schrift "«STts d. i. }^-^ , xi'^xo^
nit r';N3S d. i, (Tr(>arcaJi' odtr övviqao^v verbiiiulen ist^ so dasä
Dan sagt m»33: "ITlN d, i. xif^toii tuüf Öuvctttitüv, und weil nach
leverus dies»n- Najue für (jutl spectell ') gebraut' hl, und wenn auf
lenscheii angewiuidt, uuv in eiitlelmter-J und uneigentlirlier Weise
luxvyoj»^) gebrauclit wird und ^r ixi den unübertragbaren Naiueu
lehöii, hetzt er tiberall. wo er dieses Wort David's citirt, xvgtog
twP dm'dfnu)i', obwnhl es lüclit. iii demselben siebt und sagt:
JIs siirieht der Herr /,um Herni dt^r Heerschimren: setze dich zu
Heiner Rechten" zur Bescbilnumg der Juden und Nestoriauer, die
zu einem (blussen) Menschen gesproeheii «ein lassen , damit
pweiseod, dass Christus wahrer Gott und Herr di-^r lleerHchmiren
i. mWaJC ■*:tis< ist; er, zu dem vu« H'"', Gull dem Vater gesagt
rird: Setze dich 7U meiner Rechten".
Sehen wir schon hier, dass Jakob des Hebrili»<jheu wenigstens
aigennassen kundig war, so noch mehr im Text des Schulion
elbsl, das durch folgenden Passus der Predigt veranlasst ist
I^Q* JkA\? o6f )jaÄQ2» LqAJh^/ ,.^J ^Oj [f. aiJ3b. col. 2J
Jia./ :U-i2^J JJä to <^/ :11 ^? v)0 -V-»/ tf 2?*4a. col. 1]
.^'^1^20 \o^/ "^ iQ^Dio .•^ouK«/ IbLqÄx) il Jo^Äa. ^
1) nvffioif, ,.Tß»p «18 Eigenname, nv^iov St'Oftn". Nrild.
. _fl) ^-jf>y — »— ^^ NaTaj(^i;tf(()rr(>a , feltU bui P Hmidi, n. 14<J1^ » oben
Bd. XXXU. 31
480 Ntjtüf; Jakob von Edeata über (Um Sehern TU:
,Sovifl >,'oniliss unspi'pr gi-ieehischen Uobersetzung , aber aucl
lUK-h deni hebrilischen Urtext, selber, sowobl mrp als '5^^» ge
liöreu beide zu den un übertragbaren um- von GoU gebrau<'bti;ii
Namen, wessbalb denn auch alle die Uebersetzer beide in def
giei«.bt"n Weise übersetzt hiibeu. uämlicb iintf xv^to*; T^ xv\)i(p fiOv'^A
Worüber Jakob :
\iai%^ ^vo^ ^6)7 "^^^ '.Ms^i^o \»i \^<x. lu^^ ioitod Ic^i ^^
|,^«.Qjt \^i sj '^^ ji '• «^'^o U^x^ U'^ v^l? xh P *' '^^
J-V^^^ . |^V2d; )jw/ I^Q«. o6i Lc^ .• J^v^^ o6t laajQ .• p,z^ jiiAa
.Jl Joot , ■ "^ \ lUy* t-^ >o.\onfY> )of -.lo^ioA. ^Oj .^o^Jil
^s der iGH'iefhigcben üebersetznnjar* sagt, der Lehrer, wejj
^nn sie xvQtoq x^ *vpt^
Nemtlf, Jakob von t-detaa übet' den Sehern hammephorasch ete. 481
für gesorgt, dass es auch ans Ende dieser Predigt im vorliegen-
en Werke {noctyitctria) j^escbrielieu iind gesetzt werde."
Wir lassen nun den syrischen Text des Seliolious folgen und
eliliesseu danin die üebersetzmig imd die weiter nothwendigen
emerkungen über die Bedeutung desselben an.
r^ QAA^Ll; ^O) Im.^^ ..HNn^ jl^lioD ; l^v -^ \
oogjo . iöofiL^i ^6f ^ -^K» : o^ vjolibo^ jaj\ \y^ c^; .• )«ivo
H^/ b^..^ 3/ r"^^ ^ ^J^ ^,I)^yMN.O : I^V-it *£^ )0*-^ ^^^TL^I
: ^o^:^. ):ifco ^j «6j *^/ ^Jo : (Juo i^AÖ- ^j ».6) jloyotf»
^\^ ^ 0»A ..OpD^JU o/ ,2kCOjbü ^/ 001J ^)o ooti ,^ ^^
^oi ^ Mv«^ — t^ ^olo .|^ö*o 1^^? Uscizs l^J^^J^o
^■1; wö»l ^u\cTpY>o ^^Cki) *3 .- ia»(i IwVito ö^b^)^ »6) .• Iju^
o/ ^'«:o)boD OCM1 ^^n^/ )(H-^/ ^^ o/ JcH^ ^^^^^^ |o»JQ^O
Mo ..«jjOtVJ t^i-^? t^QO JV'VA-o Jb^lbwi mÖ] ibo ..^xa.fplfcoo
31*
'482
Iv^^^jk il :|:3uV U^tpo jr^^J^ ti^Jt/ [inoto : )C^iSJk)o ^n^l/
jLo,^ jJo : )ftt.f>i I^Q*:^ 1^1^ Po : i^b? jiQjo )'*a> |fif>.o\i
J.CE>ocn\ U^Jo |..£DOCD J^oJ^ IJo :Jla^ I^^A- ii^jo *|fc^3^J
IQ \XJOQM. ilj Uau/ :)fOJ UäJ^ o/ tUV/ ).Y\«\ Ho :)iol
) «\ ^ |-»^v »\ );^t oofo :w.o>o\\ )o.nnll/ )o^i Uj^? ooi^
Jb^oik :^p b^O Ul4 U*:i>. )oUd o/ :jW-VJO 1-^^-^
JLsj. 1 l2QAS -oiooru .* jr»jt s-oioW ooio ^^ ^ ^Vo ""^ ^
^^of^ il^iaaoo ) V « \ ^ *^ ^ UBJo Of\D ^\d »otob^/ U^
^ X* : lx^Q=i |ll )la.V^ )0^ )0«^ If-^^ U/ : Ui/ «^aZ» buOi
OÖf .Jq-LI 6^|.-^^»A |2D*QD1 **Ö)1 Uö*/ :JjO) ^; ^0|Obo/ [U]
|o»!^ Op |nNT>0 .',..0>*0> V^lKSOO p»2D1 OOf \X1M. ,^\.* )a.QD
^/ ')jot ^1 wOtofeo/ . i^'^n^i |aÄi.o jm/'S^ La\ )oO\ Oi-nl
ooj Jap? li*^^ Of^NTOy tj-po i-o^ )OjJd ja*, .Jv^
|-**.L/ \»^ -Jlö^j? joiÄJto iL» ^)o JbcAi Jfc^W ^
)N:;DOp )K^ U^p |K«l^»0 .Zl^feO )o»0 :U.Q3 |h Jb^^'
NaiUe, Jakob von Etiesta iUtfr den Sehern hammcphoroutch etc. 4^3
^ l«\KiO ?^)^? >^OM» jQDbvA^ ib^^lXä^^JL^ d^O • v\ -Knnw^
jtr>o Q\y ^61 JJ/ : W ■^iäao ^ov^ l^f^! ctS^o : w\ ^:^^
^Iq^ J;aJD oöt (aojt oot ^otolbw/ U^^ v^ioji )o^ ^ JJ/ [inj
"^ .. )a-.)? |j/ t»v . o»i ^n.SV JLoj«.do Jvä-/ ji-J^jo : Up=^
O^ b^/ JJ?0 :Jb^2D iJj i-#3 ^JO JJ^? OÖ1 ^ .'Ut^^ Ic^ ^O
^j ^/ .4/ Ja-/ ^? )bii»? l^Q^ 0/ :0>^ "^ )0*» KjOQ*.
ib.maDi Lot} 1^/ )o^ jJjo l'^ ^^? ^»x) ^ 001 ioj
r 484 Nt»ae, Jakob i
alter den iSchem
'^j ^oo^obk. . ^; , x>/ io«/ ^o iix> ^1 j ^ .o jj «$o^ >Oko
,^Y>,tlnt 'IjQD lltO 1^ JJfO Uof.^b^ iJo )l«|..MhOD U ^oioh^li
OOt ^-L«. ^^Q» . l^OM, UlO J'^'iA 06t ^^1 )0)^ ^^ : ^1«
4
4
ffeätle, Jakob von Edessa über den Sehern hammephortMch etc. 485
11/ |JV^/ Jl.-» i^lO .^\di \u^ 0«00)1 ^ )WV«-0 V-s^
WL^ ^^% jtoi^ »Oiob^/ 00)1 : 1«-;:^^ ^6^ j^^ ^t IS«3 |o^/
l-'^.solV/ ^ ^/ looot oot .|jot »otoM? ^'^•*'t l*^'«A j^CiA
:,^La.Vi ,\-,j )lQT>"^fco jLc\-^ .y o ^^^Jo :)«-VQa> t-o o/
.".^xJpj >90)Lal ^» o6) fcojo .^o^\\x3?o lo^ ^j jJAxMOjo
U^ s2>^ .^^oL )LQ20p ^y 6o . ]6^i ""^j )yci^\\ w,o>*i-VJOo
C.>«-Ll ^O) ^1 b.*o ) i g «/ .^oi.^S« i*:sV/ liuD o/
^A.aa'.X£>i ^? |*jQDo Joiiö*. ^o^^ JJ/ .om-^j jj-XfOAÄ Jjdjl
^%0 Vs5v I^Q^ .>^oil ^v»/ 0)Lo\f Itoio^^oD ^ .w^OiOl^
|L|k,^a> |bk^'^|o .Ji\.'..Y>o 1js\x>o .Jsto^o |i.»>oo %op>o ^
^ot ^Ji J^^^Jo .^ »«^jo 'jii^o '|VJ90 . i^ot ^ji IN'VJÖ
LjUS I-Ä-Jt :,*a*3 |o^/ ^1 JvOKj? -v^cJS^I ^O) ^ ^ojJS^I?
Hf p;:^; ) ^ • "» JUo ..^ e\<y\J \M^iQ (2>bo JJo ..K'«^ |io
^p'a^v [302 aj |i:^^^x>o JJ^» Jlldjo . ^ 033^/ j^i'ocDi )nÄv
^^VA lobe Q^iöfo ^ aiii >^6t .'\l^j l^o^o |iq\t> |1b|o
. )bki. JOS -O^Jl/ ^ U^? JlOi^\j^ ^ .. LVX»/ fcOOyßl *^/ Jü/
^ .)6\:k^ fcv-|;-OM )-j/ vio/ j-^ ^/ )♦---« ..)-l4L-)o
^ .)i30t owN^I?
B^ «o ,, j'3a) >^o6^ o«aa )i >^6) : )?ov>^ ^ ^ >^OM-^ n^ !
H^ IXJQ« LqA )J,JQLi30 ^ .J^Ül^boi ^iaC30 ^^O»^ OiJOlo
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o6t |o»^ \-''*^t W*^- oju »o .. i^o«? o6t il.\wx)? jN'S^feoo
J««^ ws^pDo >$oiIq^ )'*o*30 joof wOiobofo : ^o»3 )oo» .^>Nr>?
1;^00%Y>\0 .-OtLcOA^X^ Q^IO OMb,X]Djo o^l .,)Lm^O i^io
Imt,*^**? oomI? .^«.s^oooi ^vb/ .\y^l \^^ Ic^ o^jQjlo^i Uo
jiO) I^Qj^ w,o)0**a« : ^1 ) jQ »^ \ >^6f J^-SLcb joiAy wJ^TQ
loiäb*, ^oi^ ^ i^^o 1a^3 !»«• ^ ^OfO^QCDo rjoi^l? |L»t
)o«2o "^^ )ax ^ jlsS^boDi : ^ oab^jtjo O^A^O : )oii./ ^\^«
: JÜJD Iv^^ ««Oia.^20JLi o/ ^LoaCQ^t wO^O.OOlt ^? ü : >^0>0.'>Nnt
jQji2>6ooi ^oi|? oo) lao* : of^i ^ot llbl^ o^ ^i^sNi» «a U/
|ia.\:5 o»jqjlqS> )Q*cpjo .N«ota.AJtaji joi) JJ ., wOto«3i\^ ;x>)j ^2d
.ja*^bcD )J »a ..^oiojQCkaj otloM>^ ^oioibk^ji «^ JJ/ -iiv«^
l^iLfioDo ^^/ l^Vofla^ wotooboji ^O) JJd/ ,.^« l?oi )o^
* 1
^Of :|^^-^^^ l^iiJbO* )^¥QC3Q2>0 :0l\.1 OÖf jVO'b JQ^^AJ U/J
«•OlQ^NjpJ ]ÜO .jA:ibO. ^6) ^? JYHV^- O»^ Q20COO
Ne*tU, Jakob x>on E<ie»»a iU/er tifn Sehern hamm&phoranch etc. 487
^1^^* o/ :^j"a*l 06) Ji-2L0D1 jlölji ^^ö» Ju^Vqcqi^o Jfcö-^os
:Of\^; I^^V^ä^ jLolIz» )vo^ oö) ^sim, ^k>Dl\o :Loo) ^1 |iO( ♦o
öoof ytit\>Y>o 0001 ^<^Nt> .jNJo^ jltalji )«^'QfiD? ^oic^wp
^^1 ..|«3a« ^ |oo) l'tbi .^\a\ :J-^5cp «^or ^^oi too^ ^
^oiosai^^ >^'t^)j vl-jo^ l-v^'^oa «^o^ .^^i^f o^ ^)J*t ^ja^/
ti-U> «.äLv ^jjtijll JLq^^ Looto ;ov t a .1/ J-iJ3| ^? «-d
>po^ Ouboi J**o«2o 061 Jxkji^ o^» «a •.•^WOJ ^bo? ^ot!^i
JfcJjO*? ,1X1*1 O^J ^O) l^^feO '^^ Oiafio/ ..I-J'O^ )js^QßD3
".^io^ lafc^aa v^o»aj )6cä*Äo ^o^ )ai .-^oi ^<' ^oj-fc^/
K^ia«/ . «^31 »6(o 1^0^? |j/ '»^/ w.6> : |Jia^ Ict^v ^ot )LöL/ Lcil
I
488 -Nestle, Jakob von EtUsta über den Sehrm hammephoroMch
|'3a>? lap^ ^^p :|xjQ^ lo^ jlYim ^ ^7 ojot .op^oj^
LctS^ ^O) jlol|3 j'^oi w^^l^ji ^6t ""^^^oo .Jfc^'o« Jüiö feuu^ ^
^-.ao^ib )>3Qb >^c>f o.<^bsjL)i .jLv^/ »6f ^^.^o ..)*Ja.i ^JOp
txJQu ^ ^1 oof .ti^zQ^. UjqlOd ^ J;jb ^ 061^ .'b^jJ^aooD
^ot IvjOJoo |L;n^ 06t )3o«^. o^ ^1 v^ojq^qooi [VJ . <. .^Usoodi
QOj^j>. lisi^OD Jo0aA. «01 ..1^4.1 iij\ Ici^ s^/ o'^r^jo {.jdoVi
H » «.-\ ]^JQ-AUO b^pj|i ^«^J? :JODOi UA^ ^O) ^ <,^Op
^ ^\d JPONJO 'lopQA, >9JC>tO 'ICDQXU ^O» ^>W« <^OOM ■tN'JV
s^Mo ^^oboDi >9j6) I^^^^s ou..^, ^ )o*20 y9i\Ltj x\^
jJo OQ^I jopbik ^6)1 :^/ Q^tSld l&^Q« \l'6l\:^ c^ .,^/
>^0»i»1 ^/ : pQ« |l^I> )^^-370 J^i3|1 |2»iko ^bOI : Uot?
^01 JoqoAl ^O)^ ^Nb loj^ot 00t .JoDoibj« >^6f )-^&ciJ«
Nestlr. Jakob von Ede«*a über den S<!kem hammephorasck etc. 489
^|.«.^oVi s^jöf |flpQ.aa.i\ ^o»^i |löl]3 ^o^o JLoMs^ c»vo^
■|0 ..l^oA. p«::^ U«\ ^ 'läwiO l^^r^ Qj^m.2yj ^6) >^0)^7
«$ou^ . q2;^ ^OiZi jöO) >=^b^? ^O) l^o'-pi^ |&v^:;lS^i If^ioco
^W .of^ o'^ JJ ^ot=> Joo) ö^^7 J^v=^ ^O) I^Vqoc^ ^/ yA
Hl Ivojb o6) ^V^ l^^:^:^ s^oj oooi ^;»ji U^^ o6f jxu^ N^
QttflD pa« 1:13^09 ^0^7 o6t I^qjlcu^ o^ -.^o?)? ^^ x;? ^^
OMäJtQ^^ Ujo l'^ ^x\^n\\o >^oMOQag»y o^;»/ Ji «o .,^0iO2c\jt|o
Hi^/ jy/ . J=»&oi |:qju;. 1 ^^V^ ' ^*^ ^'^ ^^ ^pcuioo >gYi^fP>o
)a««jo oof JLxau.1 )aLi 3pajJ.rX>Q^ ^ j-^^ot ^ .J^Dbo? of^i
490 NeätU, Jnkoh von EdeMsa über tittn Sckem kamnufpkoraMck ^te.
[303a] ^/ ,^o»^Vlo .|^V2D1 o6f )*«.JO 0)LC^ )«*^/ )a^fiDO -.JbuiO^
:p«2o wjo;^ r^^ -'Uvo «^01/ »n^o .*|^'«^ «^o?/ v^/ ^01
»•is^oldi wji*jt ^0)oM? 06t ."^j^co^Ji ^02^ -«»Jl iioot «ap|o
Id^ . ) VI » oot )o«CDo wO)o^o.r^ (iDot -. ylc^o ^ |J'a« Lg^|H
**ii»jt OJ-01-. . oj-o»- -N-/ W •' liJO L'*^^ ö>s «oiofc^/ ^j i.-;;:^
. j^VoflD bu^ 0/ Ußl'i/ ^? i»oi |i*^2>j ^/ ^j .oäO)fcoo . >^Lci^
w.'».^ ^Jo ■.}Q^'t2>/ mW3do ^00 \. »w^ .^UVqo) ^^ iiö)\^
deutle, Jakob von Kdesta über den Sehern hammephoruach etc. 4i.M
\^^ll laojki 00:0 s^\} lio«/ : ^ou^^/ |-:n-aj ch\-.? ^? Jlöl/
|o^ o^^^ i^Öf U?ÖO»^ tC^. )AOt ^(^ JvjO^^o .• o^op '^jojl^ooi
^'^^ ^ ao-«2> )aA «D . )ju-3 l^iiXA, ^t QJ01 .• Jhoocm:^ ^/
I'^jqJo 061 (»jki o»^Y 1^^^? OM^ <^/ ^i^io ^s^^ 1^^)d p
OOf j^\'o,M Joe» |jiXi|?0 : '»^Jtj? <^Oi ^^^ib^ ;-«i^1 ^? ^^-^^^
:lt^J OÖ»S.O )w;a 0Ö»1 : jy^l Lc^ joÄt ^^CH'V^^ ^o^ )ojoD )oi
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1 CHS 6^)j Uoj ^ ♦- |aa,^>3 ^^ % |;A- Jioto» ^^^ : ^o»^
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484 Nestle. Jakob von Edesta übet tlen Üchem hammephorasch He.
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NfutU, Jakob von EtUtaa iU*er dert Sehern hammephorasch etc. 4851
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" JJquJ [302 aj JiDfc^iiJDO JI.\t> jjiajo . ^ 033^/ j^iOOl» )fl.Ü.N
4ft6 Nestle, Jakob von Edessa aber den iifhem hammrfihorogch «te.
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N^tU. Jakoh von Etiftgft Üher den Sehern hammephoraach etc, 4R7
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^ **o»oRo/ %iÄ3j . 3oo'3 \iO ^ s^v^^oQj -.ja* ja »o- JÄ '♦»Jx^
4S8 ^e*tU, Jakob von Edeata über tUn Sehfnt hammtphora»eh
|'«2icp? I^.'rr Lq»*2> :|xjo^ Iq^ jl»g> ^ ^i ojöt .-o^Vojl^
iu3a» ^ ^1 oot .' li^-aoN U »cp ^ );ö ^ oöf« .-b^UboocD
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^o« joqbAl ^o^ ^bi> La^ot oot .Ja>Q20ji >9j6f )-2>ftJ)?
(iOOl : ^Of ^|l K^ U^/ • U3D01 Id^ ^/ ^OO OOOf ^T^A*)?
NeitUt, Jakob von Edeg*a über den Sehern hammephoratch etc. 489
, |.*.:ooVi ^^6f JCD0Y> i\ ^0^1 |löl|^ ^0^20 iLoMv^ oVaI
)LoM^ wO)0-^Ä^ .-^^ ^ ^^s^i 06» Jo>5^y )ji^vS>o )» et ^ t>
H|9 ..l^Q.^ Uv^x Uj^ ^ *{a^»jo b»^ril 0OfcP>? >9JC>i >^0}^i
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Q30QP pCL« b>N3? ^0^1 o6f l^QA-Q^ Op s^O?j? OÖf ^^ OlOf
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joj/ po/ fjDoi \ Jlk^ö Iftooop *^-&oy 0»^ ^«DlSjuf (la^/
490 BtaOt, Jmktb «M Fifawii aUt dm Sekem
(<03a] «1^ .^OM^Lo . ).»xw 061 )«.»x> oilö^ j*«^ yoxDO •. jbaJQ.
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Idi . I XI a, 001 )Q«£Do ^o)o W Usoi •. yLc^ ^ l^j'o* Lg^o
• iM^Ufew/ .1-3» U-^^ ^V-»/ ♦=> l-uaco/ «;-»o .o-cp^ I
lio»! Oll? %^ ^..^•v JJq^ K^*j9 |tö)\vt\ ^/ jLo»^ 0»:^
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NtMtU, Jakob i>on Efiexaa über den Schein humiiiephoraach eW, 491
'..^Xyal/ ISDJL^ OM» ^)j ilH./ :^0>A-/ ijQ-a,l O*^— ? ^J JLÖI/
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)o»^w^^>^6f i^?00^ Iq^^ IaO) 3/ JvObODO .-O^O^ '»2p|bOD1
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492 ^etilf, Jakob von Edesaa über den Sehern hamtnephorateh «tt.
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fol. 303 M
fc^Uo.
Uebersetiung.
Öcbolion über den ausgeaekhiieten imd btisoudMrn Naiuen,
sich ii» den Vimi Oriechisrheii ins Syrische ültersetzten hoilij^
8i;hrift.en findet und bei den Juden OTiD D\D gennont wird.
L Es giebt oicbts ineosciUlidbes oder existireiides, das iu
danke, Wort oder Sache bei den Menschen in rJebruurh gekonnui
ist, in betreH' dessen nicht die WiUirheit iliren» (tej^entbeil vq
gezogen werden niüsste. Und wenn die Wahrheit in idlem vo
xu/iel«e» und dos allerbeste uud allerstärk.ste ist, sowohl uach
Zeugnisa der natüi'liehen Siime, als nach dein der heiligen Schr^
worauf auch immer sie bezogen und wie auch iiiuuer sie gen
werden möge, so inuas mun sieb durchaus an sie halten uwd
gebrumheii bei jedem (Jedimken, Wort t^der Ding, und be&und
bei den Worlen der heiligen .Sthrifl'), und unter diesen noch
mehr bei den Woiien über Uolt. Wenn es uUmlith schon
weltlichen Sachen vorzuziehen und schüner ist, das» wir das wit
liuhe und waln'e eher reden oder ibuu, als das nicht wahre
1; Kigeiitlicli: „der )irii> st<>rlic li «ii Sflirifteti". „SrltsAn» !" ItoinrTkl i
Prüf. NiiliU'ke: „k* ist wühl biSL-lLstablichv Ufhvn««Uuiig von xa itfä yQUftftmt
ich erinnere mich nher nicht, den AuHilmrk sonst bo(^ogiii*t cu h»h«n,*
Neatle, Jakob vou Ettesga über den Sehern htmuncpharaach etc. 493
PSeiit wirkliche: so ist es noch viel mehr vorzuziehen und viel
schöner, dass wir in dmi Worten der heili^wn Schrift das wahre
und wirkliehe fosthiilt^n, indem wir das unwahro uiid unwirkliche
fiitfenien iiud verwerfen. Und wenn dem so ist, müssen wir auch
\ita den Worten nnd Namen, weh.he <iott Uetrt;trpn oder ihm beigelegt
werden, durchaus dem genauen und wahren so weit möglich nachgehen
und nicht ungepi-ült etwas entweder vtin andeni aunehmeu und glau-
ben, oder andern sagen und iil)erlief(nn. Wenn es nümlich im meusoh-
liehen Sprachverkehr, der durch Uebereinkunft der Vielen {^uvd'}]mi)
sich festgesetzt hat^ weiter ülierliefert und si> dureh Gewohnheit
{k&u) und lange Zeit uuverbmchlinh geworden ist, nicht recht ist, das
Holz Stein zu Jiennen, oder den »Stein Holz, das Thier Pflan/e. oder
die Pflanze Thier, den Stier Pferd, oder das Pferd Stier, den
Himmel Erde, oder das Wasser Feuer, damit man nicht falsche
Begriffe mit diesen Namen uml Ausdrücken enseuge, sondern wir
j^es Ding {n^äyfia) mit seinem eigi^nen Namen iieimnn, der ihm
^rorher beigelegt, war, und (wenni derjenige welcher das bittere süss
und das süsse bitter nennt , oder das schlechte gut und das
gute schlecht heisst , in der heiligen Schrift einen Verweis erhält
(Jes. 5, 20): wie sollte es nicht httsalich und tadelnswerth sein,
dass wir Gott, der über alles ausgezeichnet uiid über alles erhaben
und die Wahrheit selber ist, mit einem lügenhaften und gar nicht
existirenden Namen benennen, der keiner von allen Sprachen und
Zungen der Menschheit zugehört, sondern bloss durch eine in-tliiim-
liche Gewulmheit ohne Prüfung allmUhlich in die heilige Schrift
sich eingeschlichen bat*), und doli olme Untersuchung sieh erhielt
nud bis auf den heutigen Tag geschrieben wird.
11. Es ist dies nämlich, wie meine Abhandlung (wörtlich; das
was von mir geschrieben ist) deutlich zeigen wird, der Name,
Sicher in allen heiligen Schriften Alten TestAments nach dem
xt iiTitti^aduaig) der LXX, der vom Griechischen ins S^'rische
übertragen wnrde, anstatt des Namens ^HeiT" ()-.♦», ytfytog) ge-
setzt und ,Pii>i* ausgesprochen wird. Und zwar wird Gott von
vielen unwissi'ndfn Leuten so genannt-, die infolge ihrer grossen
Unbildung dies für ein hebräisches Wort halten und für einen
ausgezeichneten Namen, mit welchem Gott bei den alten weisen
Hebrilem benannt werde. Es ist dies aber in Wahrheit ein sa-
tanischer und iiriger Name, der duixb den irreführenden lUiÜi des
Bösen, welcher uns allezeit von allem was wahr ist, abzulialteu
und vuis auf irrige Wege und auch auf Namen und Worte der
Lüge zu bringen liebt, alimälhlich durch Unkenntniss eingedrungen
ist. Und so wird es ja geisthrieben und tindet sich in vielen
Exemplaren an vielen Stellen. Er wird aber von vielen wenig
l) „NB di« 3 PerfeiU )a,aDlJL/ ^^ ^- .
NöW.
494 ^f title, Jakob voit tkit»»a ülnr d*m Schmt hammephoraMch Hc.
emsiehtigeii Leuten besonder gern angewandt und unterstützt *).
«nd sie wollen es gar nirlit. <^^x\\ 'zugeben . dass tnaii ilui auü d^T
öchrift austilge und auslusche, indem sie Unverstand ige ni'eise meinen,
er sei von den guten, beiligen und einsichtigen Mfinnem überliefert
und geaebrieben worden : riitdit bloss vun den Griechen, welche
heilige Sdirift ins ^^TJsi'be übersotKien. sondeni mit ihn<E«n at
viin Andern (uJkndifh) Syrern, die ihn von jenen an-
haben und wek'he in noch bohereni (rmde ^^»robt und -
waren, und dass es nicht reiht sei zu verwerten, wjus uns»
ihnen überliefert sei. 80 steht's mit diesen, ich aber bin ÜL
zeugt, dass inir in Wahrheit die heiligen Seelen jener MBiuier,
ihn gebraueht und überliefert haben, indem sie dabei vom richtig
abwichen, sogar dafür danken werden, dass i«^h diesen ihren FehU
verbessere, und ich weiss, dass sie mich nicht als ihren tJe
betrachten, und da.ss ii^h keinen Vorwurf auf sie hiiufe. sondern J
Gegentheil viele Vorwttrl'p von ilinen wegnehme, jetzt und für
Zukiuift, Wenn icli diesen inlhündichen Namen vollstJlndig aus (
Schrift weg/.uschatfen suche. Mit gi'osser Freude und freiwillig
Eifer V)in ich daran gegangen , dieses Scholion zu macheu uud
in die (Exemplare der heiligen) Schrift zu setzen, mit and
Scholien und Bemerkungen , die von sorgfiiltigen Männern
gesetzt wurden zum Nutzt-n etwaiger Leser.
[11. Ehe ith aller zeige, was dieser ausge/eiihnete Name bei
Hebräeni ist, und m welcher Auszeichnung und Ehrfurcht sie >
selben baltcri, will ich nachweisen, woher und wie der Ir
entstimden ist. und statt des ausgezeichneten und wahren Namfl
der von den Hebrileiii kam, dieser falsche, sinnlose [tfAoT'Ov' Nöl4
tingirte Name eingedrungen ist, der durchaus keine Hedetit
tider Worfnbleitunjf hat, davon er gekommen sein mftchte *).
Wenn wir nus freien Stücken neue Namen oder uilgewoti
und ungeliörte Ausdrucke schati'en wollen und nach uuÄerem Sil
Fonueu bilden und sie natürlichen GegeustÄnden beilogen,
wir Zeit (Gelegenheit":' x«<()oVV) jedes so gebildete und mit nns
Lippen ausgesprochene Wort ohne weiteres 2u einem Nomen
machen und ehiem Gegenstand als Bezeiehnui»g beizulegen,
weder die Natur dieser Gegenstaude verlangt, es so . noch die
wohnheit oder Ueboreinkunft , die bei den Menschen her
{Y.^atu Nöld.), sondern wir tinden, dass einige der Beiteichutu
sich infolge alter Gewuhnbett bei sdlen Völkern finden uud kein«
Ableitung zeigen , wovon und woher sie genommen sind . während
andere eine Ableitung haben uud durch iJu'e Bedeutung zeigvo.
\) „D li im Odinittih «^rbaltvii, lic sliul »fitit* AnliAuger x«a<£
2) ,.»*I.f, VcrbitlM^ji'ktiv „gvkommeu". Nöld. Leber dju Wort )^^-<^/
niid Mino Ueber»et2ung mit „AblolUltig" «Ml« un<«n.
NcHtlr, Jakob von Edesta über tleti Sehern hammepJwrasch etc. 495
ilim
»von sie genannt wurden. Ganz besonders ist dies in der
if»chischen und anch in dpr liebrjtisehan Spmehe der Fall, indpiii
le die meisten dieser Welt angeh('5rigen Dinge von Thütigkeit^u,
le sieh b^i ihnen finden, oder von QualitJlten , die sie an sieh
^'en, benennen; so dass sie nnn neben allen sichtbaren iind nn-
Ichtbaren Dingen, welche mit Namen bezeichnet werden, auch dem
sichtbaren, unbegrnifliaren , namen- und bexeichimngslosen flott
.joder Nation und Sprache verschiedene Namen und Bexeichnuiigea '
igelegt, haben. So konunt ja das gi-iechisehf! Wort für Gott, dtift]
'iog gesprochen wird, vom Laufen (ro ^iuv) , und das ist seine
.bleitung, oder vom Sehen [&-eä(i&m), oder vom Brennen {Öaisiv ?).
to wemi jemand sich Mühe gebun wollte, könnte er auch aus der
heiligen 8«dn-ift Worte anführen, die das güeiche wie diese drei be-
[(•uten. Schnell nilndich ist Gott und laufend entzieht er sich der
Irt'assung durch den Verstand des Menschen oder einer erschaffenen
Ireatvir; imd er Kirbt und erschaut alles, das otfenbave und das
rborgene; und ist ein Verbrenuer und Veniichter aller schlechten
Materie nach der Sti'lle: Gott ist ein veniichtend und verzehrend
'euer (Hexnpla, Joel 2, a). Ich unterlasse es noch zu sagen, dass
ich das griechißche Wort. Zive^ das viel hei den heidnischen
ichrift«tel1eni gebraucht wird, nicht olme (Jrund gewiiyt und nicht
lerkimftslos ist. „Zeus" ist nilndich auf griechisch der Lebciidig-
lacher (C^tiv). Und wJli*e dies (Wort) den Christen nicht verhasst
Wesen, wegen seines Cultes und seiner Verehrung hei den Heiden,
iiea anch wir uns nicht geweigert, dasselbe zu gebrauchen vom
tte des Alls, dem wahren, namenlosen. Bekennen doch auch
wir es als WahrbPit, dass er der Leliendigmncher des All ist^ und
da*s es keinen Lebendigniacher giebt neben ihm. In ihm nilmlich
leben, weben und sind wir, wie geschrieben steht (Act. 17,»«).
Da« hebrilisehe, üTiibN gesprochene Wort, aber, sagen sie, be-
deutet Schöpfer. Indeni nänilicli die Hebriler wissen, das er der
hftpfer des All ist, df-nken sif, dass dies der wahre Name liir
Ott sei. Auf gleiche Weise haben auch wir Anumlier d. h. Hyrer
'ogen unserer Viu-wandtKchuft und Nachbarschaft mit ihnen und
iRcrer Hprache mit der ilirigcn, mit einem dem ihrigen slhnliclien
dornen den 8f hOpfer des All joj^ genannt ; ebensu weiter die
'ajeuser d. h. Araber» ihre Nachbarn. Aus dem bisherigen Ulsst j
ich also ersehen, dass, wenn wir auch andere Dinge mit Nameai
U'geu, deren Herkunft sich nicht erkennen lüi.Hst, wir dies doch'
i Gott dt'jn Herrn des AU nicht thun, weil er keinen seine Natur
zcirhneiideii Namen bat. Vielmehr alle Namen und Bexeichnungcn,
die wir ilini beilegen, nehmem wir V(m Tlijitigkeiten {nga^iig), die
ihm zukommen: Macher nüznlich nennen -wir ihn, imd Schöpfer und
bengeber und Fürsorger und Helfer und Stitrker und viele
derc derartige Heuennungpn , und Hemi und KOnig und AU-
SWditiger (napTOKQfhtufi) und andere dergleichen bei ims ge-
uchliche Namen.
JiU XXXIl. VL
496 Netüf, Jakob von Edetta tUttr den tsekem JkammqpkonscM He,
Doss Gott aber Pipi genannt werde mit einem fingbien nnd
uubekimnt^u Namen (tpivStüvvftmi^ ayvoia?), lehren tUM iroder die
betligen Schriften noch überliefern es uns die hebriüschen Geleli
oder die alten Syrer, auch nicht die Redner und Schriftsteller
Griechen, ebensowenig die Lehrer und Vorsteher der Kirche.
' nns geweidet und zur Wahrheit geführt haben, sondern wie gesagt
durch die Verführung des iSat^n ist er allmulig ein
Wie, davon will ich jetzt sogleich nach Kräften aufs
Ursache sagen, die folgende war.
IV. Einige der Völker nÄmlich, die eine Schrift besitzen,
nachdem sie die Zeichen der Buchstaben gemacht und festgestdlt
haben, von links nach rechte ihre Linien beim Schreiben; aiideiT
gerade umgekehrt von rechts nach links. Die uns bekannten tob
linka nach rechts schreibenden sind die Griechen, liomer, Aegff^
und Armenier; dagegen die von recht.s nach links schreibeodM
hind die Hebräer, Syrer, Araber und Perser. ALs nun jene 7i
hebräischen Weisen, welche von Ptotemaeus Philudelphus . de^^
Könige von Alexandrien und Aeg}'])ten zu dieser Arbeit bemfi^H
und angewiesen wairden, die heiligen Schriften vom Hebrftiftcbl^^
ins Griechische übersetzten, bei der Uebertragung der hebrftiMsb«»
Ausdiücke ins Griechische und beim Schreiben der übe
Ausdrücke mit der Schrift und den Buchstaben der Spr
Griechen, als sie den in denselben (Schriften) geschriebenen Naroeß
des HeiTn Gottes sahen, der bei ihnen sei.r ausgezeichnet, geeh
gefürchtet und gescheut war: scheuten, bedachten und furcht
sie sich ihn zu übersetzen (deuten) und den Ausdruck
üebersetzung in eine fierade Sprache zu übertragen. Sie _
ntlnilich : wenn unsere weisen, gottesfürchtigen alten SclunftgelehrlaD
diesen gefiirchteten Namen Gottes auszeichneten und ihn uns als
den von allt^u andern Gott beigelegten Namen gesonderten und
bekannten bezeichneten, und es befahlen und überlieferten,
wir ihn zw^ar wie alles übrige mit (seinen) Buchstalien schreit
aber nicht ihn mit unsern Lippen aussprechen ader uh Wfl
hüreu lassen, sondern dass wir, ob \v\t ihn wohl mit seinen Bn
Stäben schreiben, das Wort ^Z",-:», das »HeiT* bedeutet, statt
selben sagen sollten; so ist es nicht recht, dass wnr ihn deul
und seine Deutung in einer andern Sprache gebrauchen; sond
wie er ist in seiner Verborgenheit, lassen wir ihn unübursetjtt.
Weiter aber; auch das halten wir nicht für gexiemend,
wir ihn schreiben mit andern Zeichen und fremden Buchs
ausser mit welchen er (im Hebrilischen) geschrieben ist ; sondern er
ist in der ihm zukonunenden Auszeiclmung zu belassen, und
den hebräischen Zeichen und Buchstaben, mit denen ihn
weisen Alten geschrieben ujul bezeichnet haben, und nicht wu
wir ihn schreiben mit den Buchstaben und Zeichen der griec):
Schrift Charaktere udor der eines andern Volkes, Indem dies ji
übersetzenden Männer klug nnd weise über ihren nasgesMtc
NeHtle^ Jakob von EiUma über den Scfiem hammejihorasch etc. 497
and besondeni Gottesimmen dachten, waren sio bBiin Sclmnbwi
Q'chaus penöthif^, in den Linien d^r griechisch*^!! Iiu<^hHhibon ihn
(nilmlich) überall da zu setzen, wo or in den Worten der
eilij^en Sebrift gebraucht war. indf^m ria ilui nach dem gesagten
■it sHinfln eigenen hebrilisclven Buchstaben schrieben ; und ihm
«i'genüher, überall wo er (im Texte) stand ^ zur Belehrung des
esers (auf dem lltiiid) ausserhalb der Columnen das Wort xvgiog
h. Herr schrieben. Indem nun dies geschah, und der aus-
ezeichnete üott^^snmne mit seinen hebriiischen Hutbstibf^n inmitten
er griechischen Linien stand, lehiien und überlieferten in der
^olge diese Schreiber mündlieh jedem gi'iechischen Leser, duss sie
llb«rall, wo sie denselben in den griechischen Texten geschrieben
««hen, statt dessen „Hen*'* sagen und nicht in ihrem Lesen inne
Jten*) Kollten.
Nachdem aber eine lange Zeit vergangen war, luid einige
ebende Leut* alles geschriebene lesen wollten : als sie den
zeichneten üottesjiamen in den giiöchitscheu Linien gesi'hriebeu
glaubten sie von den Buclistabea dieses Wort-es , dass aucU
"sie griechische seien, wie alle imdern in den Handschriften stehen-
den. Es findet sich nilmlicb, wie um die Leute irre zu führen,
pine Aehnliclikcit der Züge dieser Buchstaben mit denen der
riechischen. d. h. mit -Jotn imd Fi. Lidem sie alsu ilieselben für
iechische und zwar für i'i und Jota hielten, und indem die
lucbstaben hi dem Gottesnamen 2 mul hinter einander so geordnet
orkommen, und sie Pi Jota Fi Jota gleich sahen oder um es in
er syiischen Schrift zu sagen l*e Jud, Fe Jud, glaubten sie noth-
niningen, dass der ausgezeichnete Gott^^sname Fij)i sei.
Dazu kam noch ein dritter Irrthum. Indem der Nauu> mit
einen hebrUischen Buchstaben geschrieben und geordnet war, und
von rechts anting und nach links lief, lasen diese ihn umgekebri
,von hinten nach vorne d. i. von links nach rechts in der Ordnung
er griechischen iSehrift, indem sie seinen ersten Buchstaben für
en let/.t*»n und den letzten für den ei-gten hii^lteu wegen der eni-
fegengesetzten Ordnung der Buchstubenreihe der beiden Schnft-
1«n, der griechischen und der hebrilischen. Und .so ist denn die
Ursache, welche diesen Irrthum hervorrief, diese, dass die Ueber-
Btzer das hebrilische Woit mit den hebriUschen Bucbstiibon mitten
nter die griechischen Worte setzt<3n, duss zweitens eine Aehnlicli-
eii existirt zwischen diesen Buchstaben und den giiechischen, und
SR drittens die beiden Öciirift«n einr tmigekehi*te Ueihenfolge
anhalten, indem man die eine von links nach rechts, die andere
on rechts nach links liest.
V, Dass aber die Uebersetzer diesen ausgezeichneten hebrilischen
lamen inmittcai der griechischen Linien .setzten imd ilui nicht
bersefiten, und dass sie ihn nlrbt :inf ihn Rand set/.lcn, darüber
1) ,.B{>sMir wohl: daran k6tiit<ii AiisUi<§s iu-liiir(>ir
mu.
32*
498 NeMtlr, Jahoh twn Edenn ititer den Schfm hnminnphoraBeh ##c
darf sich niemand wiindpi*n; sehen wir doßh, da.ss auch dii»jpmj
welche die (losetzt* dur Höuier überseixt nnd \nf, firiechistbe nix
trafen haben, viel«? Worte in denselben in d«r römischen Sprac
belassen habnn, diejenigen (nJlmlicIi), welche Mos iypisrb sind *)
ihrem Laut nnch die Bedeutung dieser Geset/e ausdrücken, da
niUnlich nJoht jedcnnann diese (Tcsetze und Worte kenne, and
jeder der wolle etwas nach seinem Willen in den geschriebeo
Stücken lindem und sio tltlHcben kiinne. So sehrieben sie nie
mit griechischen Buchstaben solche tinübersetzt gelassene Ausdrüri
sondern mit den Bnciistaben der römischen Schrift Und aa
diejenigen, welche heutzutage Kauf- oder Aassteuercontracte {(f'^
Nr»ld.) in griechischer Sprache schreiben, nach einigen jener Gesuti
bücher, schreiben gleicherweise jene römischen Worte inmitten di?ir
gi'iech Ischen Sprache und Sclirift mit den römischen BnchsüibtTi.
mit donen sie auch bei den Römern geschrieben wiircu. Wenn hi^
also die römischen Gesetze so durch ilire Geheimhaltung und ili
eigenen Buchstaben ausgezeichnet haben, so haben die hebrJüstUj
Uebersetzer sehr geziemend und weise gehandelt, dass sie
ausgezeichneten und besonderen Namen des über alles seie
(ioltes durch Gehöimhultung und Rcine eigenen OnGhstaben
aeichneten und ihn nicht übersetzt-en.
VI. Zu weiterer Autklilniiig setze ich aber auch noch das
dass alle, welche die heiligen Schrifteu vom HebrJIische«
Griechische übersetzten, zwar diesen Namen scheuten, ihn aber da
anbrachten und zwar so, dass die einen wie die LXX ihm
Auszeichnung beibehielten, indem sie ihn gar nicht ülM?iT8etz
und auch nicht die hebrilisc^hon öchriftcharakterc , mit densn
geschrieben wfir. tlndeiicii ; dass aber die andern , wenn sie na
seine hebräischen Charaktere nicht beibehielten, vielm«*br
hebräische W^ort, welches die Hebräer anstatt des ausgexeichiieti
Namens gebrauchen, das ist aber "»mN, in den Text der griechiüch
ScViriften setzten und dies überlieferten, indem sie nicht wagte«,
es zn übi'i-sctzen oder den Ausdnick der Ueberfietjmng in
gi'iechischcii S[irache zu gebmuchen, oder dafi an sein<*r Sie
stehende "»rin« zu übersetzen und xvgioq d. h. Herr inmitten
Textes der Schrift zu setzen. Sondern wie gesagt: "'STiJt setjtli
sie in den Text des Buches, ^Hei-r" aber setzt^^n sie ihm gegenfi
auf den Rand, indem sie die Columnen des Buches so aoszeiehn
Daher als der heilige Mäi-tyrer Luciaims (fikoTiovoi; sich um
Text der heiligen Sehriffen bemühte und ;m vielen Strllcn bessii
oder auch einzelne der von den vorangelx'nden Uidicrstifaeni
Inauchten Ausdrücke linderte, als der das Wort •'i'HM im Text
das Wort „Herr' auf dem Hand stehen sah, verband er <üe Leid
und setzte sie zusammen und überlieferte so in dem von
t) „AoH «Ipiii tlin<)l(>|^i'irh«>ii 8pncli(|;<«brnneh Bb^rtnit^u*'
N..1.1.
[Jakob von
' tlen Schein kantmephorasdi etc. 49U
^t^rlnssonen T«'st«mont, dass man also darin an vielen S(>ellen
escliricbeii findet : ,80 spricht "«m« der Herr" , wo imcb das
üiir;u.s(-he Wort ,adonjii* mit griechisulreu Huchst^ibo» goscbriebeii
sogleich daneben ^Horr" gesetzt wird und beidu so zu sagen
[ir oinoa Namen bilden und dio Leser wiu gosiigt sagen: ,l3iifi
prii'.ht Adonai der Hen*' oder ,os befahl Adonai der Hbit" oder
£6 thftt Adoufti der Herr* oder: »er sagte oder tbat das und
— 80 haben die LXX und so haben die andern Ueberset^ser
liesen Namen überüefmi.
VU- Nachdem nun also sowohl die Ursache der öotKUiig des
jliunens als die Ursacbe, durch welche der Inibrnn entstand loid
verUndert wurde und statt des ausgöÄeicbnefcen und gofiircbtetcn
!fanieu8 zu uns der falsche nichts bedeutende gekommen ist, deut-
eh erkannt ist. will ich khtr und deutlich 8ag«n, was der wuhre
diinm wirklich ist, \md was seine Zeichtiti sind bei den Hebr'Uiiii,
llr<^b:he dann w<^gen drr AHlmlichkeit ihrw Züge bei den Griechen
&r griechischf« gehalten und ?i Jot^i gt-lescn wiu'dcn.
Es ist aber dieser ausgezeichnete Name derjenige, welcher
on Gott mitgetheilt wurde, als er von Mose gefragt wurde und
(Mose) zu ihm sagte: Wenn die Kinder Israels zu mir sagen
irerden, was ist der Name dessen, der dich gesandt hat, was soll
zu ihnen sagen? Und Gott spnich zu Mose die Worie, die
ich aus dem inspirirten IJut^li hersetze i Ich bin der seiende der
ist. Und er sprach:' so sollst du sagen tu den Kindern Israels:
Der der ist (der seiende) bat mich zu euch gesandt (Exod. 3, 13 f.).
Bei den Griechen nun und bei uns ist und steht dieser Naine
dieser Weise; bei den HebrUeni aber ist er wöitlieh: Ich bin
Hl (oMH<)i ^^ II* ^^ ^^^^ ^^1 ^^'^^ gesandt. Dies bedeutet
üer in uns«.'rer anmiäischeu d. h. syrischen Sprache: der seiende.
(U^) nilndich finden wir, dass Gott l)C8tilndig nenn<^n auch
Dscro syrischen heiligen Lehrer Mär Jakob und Mär Ephrem,
benso auch Mär Isak und Mär Hiiloxenus, indem sie sagen: der
osse Seiende, der verborgi*nc Seiende. Gleichei'weibe finden wir
auch, dass ȟe heiligen Leluer der Griechen besonders geme imd
vorzugsweise ('/.vgiug) diesen Nameu Gott beilegen, mehr als die
Bdem.
Die Buchstaben des Wortes sind aber, wie aus demselben
^lb«r ersehen wird, 1 H oj -., die y.wcinud nach ninandor gesetzt
nd als Silben verbunden den ausgezeichneten Namen Gottes bei
Ben Hebrilem bilden, der III ih gesprochen wrd. Und noch heul-
Izatage hcisst er bei den GöttesmÖrdurischen Juden , die auf Erden
Bbrig geblieben sind, CTiD cd, d, h, lier abgesonderte Niunc, in-
lem sie denselben gar häufig auch in ihren Schwüren gebrauchen ;
uid zwar sagen sie "Oino Z':2 (d.h. "'r-:«) ohne Scheu, aber HTT'
■gen und bringen sie durchaus nicht über ihre Lippen, indem sie
■ seil
^Hlen
500 Nc9Üe, Jukub von Etiet$a über den Scheut hammrphoim*ch «ie.
sich sogar vor dem Hören (li«»ses ausgex^iohneten und ve
Woi*t«s scheuen und fürchten (wenn dus anders FoixiH (FröMunJi
keit) ist und kein eitler Schein von Furcht^ und vor dem,
vor tüter Zt^it das Gesetz über diesen Nunien gegeben hat. Du
ist der Name und dies sind seine Zeichen oder Buchstaben.
Damit schliesslich das gesagte noch besser verstanden werde,
«b^nso, wie die Veränderung dieser Zeichen in die grieoiüsclien
zu Stande gekorainen ist, und man auch ihre beiderseitige Ae
lichkeit sehe, will ich die beiden Manien zusammeostellen .
wahren und den falschen mit den hebräischen und griochis<;h
Burb.st«ben, indem ich sodann zur Erläutening dieselben Namen
auch mit den Buchstaben der syrischen Schrift schreibe,
der ich vorliegendes Scholion geschrieben habe. Zugleich schreij_
ich zu noch besserer Erlilntcrung euien Vers aus David, m
welchem der ausgezeichnete Niune des Herrn vorkommt, nänili<;b
(Ps. 110, i): Es spricht der Herr zu nifineiu Herrn, setze dich
zu meiner Rechton. In diesem Vei"s ist nämlich der HedHnd**
mit dem ausgezeichneten Namen o^op benannt, imd der Angeredet*-
mit dem Namen ""rmK und nicht mit dem ausgezeichneten; nb
beim Aussprechen sfigeii die Hebriler für beide ^m« d. h. H«
Das möge durch die untenstehende Zeichmuig verdeutlicht wiTÜi
Es hat ein Ende da.s Scholion über den ausgezcichueteu
bosondcm Namen Gottes.
falscher Name
wahrer Name
flJJJl
M syrisch Pipi
lEIJlEH
syrisch johjeh
griechisch 111111
1
bebrfiisch r.m^
Es fiogt der Herr
zu meinem Herrn etc.
]SEÜ yM lEIJIEU yiA fiSiiM SchEB JIM IIS 1
EUIEN 0 KC TSi KSl Mü\ KASGY
EK JEzniS Moy
syrisch.
hebräisch
giiech. u. t
Umschreibu
grieofaiBch.
PfentU. Jakob von Eldetta über den Sdkem hammephormuh ele. 501
B e Bi ü f k u II g ü n.
Sollte inanchom das vorausgegimgene Stück beim Lesen gar'
lg geworden spin, so gestehe ich, dass es mir Ibeiiu Ueljei"setzen
ch lang geworden ist, und dass es mir angeneluiier gow^eseii
Ilre, nur eine kur^e Uebersicht seines luhsdls /u geben. Ich
he über eine wörtliche Uebei-set/ung vorgezogen, theils um zu
igen, wie ich einzehie St-eUen, die mir siuf den ersten Blick weniger
liu" waren, aulgefasst hidu», theiLs imi eine Prohe von der ganzen. |
ihriftsteUerisehen Art Jakob's Vf>n Edossa zu gehen, AVas um so
gezeigter erschien . ais bei uns noch wenig von dinnsellinn ge-
tickt und bokannt worden ist. Zu einer solchen Probe eignet
h auch das vorliegende Stück nach Form und Inhalt ganz be-
nders. Schon der ganze dem giiechischen ilhnliche. im Syrischen
icr furchtbar verzwickte Perioden! tau, den ich im ersten Tlu-ü
'olbständig beibehalten Uful iinr im zweiten zur Erleichtcniiig des
ei*stUndnißses t heil weise uiit'gehist habe, ist für 4akob, wenn auch
nicht füi' ihn ausschliesslich, in hohem Grade bezeichnend. Wie
50 vielem andern «rscbien das Oiiechisehe auch in der Fon«
•r Satzbildung massgebend, so dass dieselbe, auch wenn man
■isch schrieb, beibehalten re8]5. nachgonhmt werden musst/C. Ob
und wieweit dies noch bewusste absichtliche und künstliche Nach-
numg hei Jakob und seinen Zeitgenossen ist, oder ob unter dem
ünfluss der UeberNctzungeu aus dem (triorhischen und dem (te-
hraucb desselben als Weltsprache sich ihr »Stil unwillkürlich so
bildet hat, ist eine Frage, die weit über die Grenzen dos
ischen hinaus. Itlr die Existenz sogernrnnter goraischter Sprachen,
'nteresse hat, d*>ren Untersuchung uns aber hier viel zu weit führen
würde*). Ebenso ist die T)ai*stelhmgslorm miaeres Stücke.«?, ins-
besondere die Art und Weise, wie Jacob seinen tJegenstand mit
^^ üvri
un
^Bii
' hr<
^^cbiJ
^Krri;
^^ntei
1) TAa Anuähcrung an den griocliischcn Stil Ht so (iroHS, Avam iniui vcf-
nthuu kiiuntü. daa vitrli«?);t'iuk' Scholk»ii sei viiii Jiikoli urspriinj:lk"h ^rrii'cbisch
M-hriehon, üIwh Hir eine Mniid^chrlft de* gTiüi-hisclion Altpii Te.-^tament» (wo-
lit ma« diu etwa» uiiklHri« .Sudlo um SiJiIuss un.soro» /.weitun Alisrlinitts S. iK\
Brjiloichüh kHiiiii, und ilttiiii erst Tür die Homiliou dos Scvorus üw tSyrisi-ho
cTsotml worden. So fmdi* U-li . hm tVrtJiJii (oder FieldJ die Hache nufKufiisst
fh dem was Y\v\A (OrijjfTiis lli'XHphtruiii »jun« ^^^►Drsunt. Oxford 187.^ I.
1». LXXXVIII) von diiimscIlM'!! miitliolU: ,Jlb iiiitem diidm«» litcras Hccophmis n
C'vrUni nrntru. in f|iiibnÄ h>iitm aiiroiitn do Liudmio « codice ijiuHUm Syriitco ii
M olim oxseriptuni , ^ohL^ tpHusmisir. Hk' aiitoni (.Jruocc vi'rsus ( u «j«»i lii)j,nm
tauMdnttu onse viduturj sie furo »oimt; ^Evxtv'yev yioi'tttnvos d fiXönoros
i «ytot Kai uä^xvt xni nitog unovSrjr not^ariftevos Tiegi rtöv tt^n'iv
^^fttffiüv xni iStoffi^wantttvoi ivd'n uni <?Vi^o fi xnl ivaAia^ne irtng mJi'
Itffgof»', rts /i^iVT« Ol noo ni'tov fpfir^terirni^ tSvltv to ovoftn ^fJUN^il iuw
Mifievov^ xai to ovofin KT'i'lOC i'^to xeiutfov, kutpoisfa ovynyoe xni
Vv^aie, nvTOi ovtan ^^itfutxev if rf} !fini^t(xrj rjv xmt'ltitfv^ otort rvpi'
^f}vttt tf ni'r-ij noXln}iOv yiygnpiftivor TÖi^e /.iyet l'töutvnt xt'fttoi". Koth-
codig erscheint mir dio Annrihmt' oinor U^lttThotaun^' nus. dtin <Trii''elii!»chrii
cht, doch Diuclitu kli Mi.) uoch «vouigbr kU uuntihrbclioinlich abwcbon.
502 JNaitk, Jakob von Eäe«»a über den Sehern haMmephorutch etc.
einer ganz allgemein gehftltenou Betrachiung einfilhrt, charnktfirisüs
fiii* ihn; ganx ebenso macht er es '/. B. in dem schon öflurs rni*
geführten Briof über die syrische Orthographie ; sogk'ich in
mediam rem zu geht^n, was bei einem Scholion doch da» näelist-
liügendo wilre, scheint ihm ganis unmöglich zu sein; er hei
sich darin eng mit Isaak von Antiochien, von dem BickoU die
Art der Vorbereitung und Einführung des eigentlichen Gegenstand
seiner Ii«den mit It+)cht Jils charakteristisch hei^vorheht; wiMt^^rh^
dürfen wir dariit aber gewiss auch eine Nachahmung der phvtonisehoj
Dialogo erkemien. Mit einem derselben, dem Craiylus, hat
unser Stück uriverkemibare Berühnuigsp unkte , wobei wir n(i
hervorheben wollen, dass Jakob auch in der Einleitung des BrieQ
über Ürthograpliie einen lUugeru Abschnitt desselben Dialogh
Beine dortigen Zwecke vei-werthet. Gerade dieser Punkt dür
von idlgcmeinerem Interesse sein; solche Spuren eiues genauer
Stiuiiums der platonischen Dialoge sind bei einem christlich!
BJMchol" Syriens zu Ende des VU. Jahrhunderts kaum äu erwu
und darum fiii* den weiihvoll, der die Geschichte der platonU
Philosophie ijis Mittelalter hinein veifolgeu wül; von spocieUe
lut.ere88e dürfte es aber für die Gei^chichte der SpmchwisseDscli
sein, in sehen, wie sich die Plutunisdie Sprachjdiüosopbie,
besondere die im Cralylus verhandelte Frage, ob (fvau oder i^tü^^
{si^ei, ^vv&/pctj) die Spruche, hier wied^rspiegelt ; zu alleruit'brt
aber erlaube ich mii- mit Beziehung auf das, was Guldzibor in die
Zeitschrift XXXT S. 545 ff., bes. ö49, über eine philosophis
Bewegung in der sprachwissenschaftlichen Literatur der
mitgetheilt hat, auf das vorliegende Stück aufinerkhaiu zu uiacha
denn es kaim Ja jetzt kaum mehr bezweifelt werden, dam
syrische Vennittlimg die Amber zuerst mit griechischer GmmtMltik
und Sprachpliüosophie bekannt v^Tirden ').
Neben diesen idlgemeinen Gesichtspiuikten . die unserem
schnitt Tnt»iresse verleihen, kommen nun aber die einzelnen l*unk
iu Beti'acht, die Jakob aus 'der griechischen Sprachwiwens
aufgenommen hat, und hier erlaube ich mir zwei Fragen
kla-ssischü Philologen zu richten: Einmal in Betreff der von Ja
mitgetheilt^:>n Etymologien des Wortes &i6g. Die zwei ersten sind
mir l)ekannt, ano tov d'ittv = Tgiyuv (vgl. Cnitylus 397 1
mul äno lov &9^(>üa%faL (vgl. Macrobius, Sat. I, 23); auch Her^>dü
von Jakob nicht angeführt t? Ableitung des Wortes itioi = &iwrt(
kenne ich wohl; woher hat er aber die Notiz, dass &(i6g
einem Wort herkomme, das brennen, verbrennen bedcut«?
äaiu), SaifXiüV '/.Vi denken liegt wohl am nUchst^Ju; ich kiuin
diese Etymologie aus der mir bek;umten griechischen Lit
nicht belegen '). Die Etymologie von Z%v^ Zrjva kann .Ink«
1) VrI licufoy, Oc-M-hiohto <lcr Spradiwissoiisclinft 190 t
2) Auch hl ilax Miillur's t'liiiw fruiii u fJcn»uin \Vi/rk»lMip IV (It
8- S4I Not© A: &tot tuid Don» HiuU' uli di^ao Ktyinolrtyic iiifM mq
f Jakob iKm EdcsKU Über de» Sehern liatnm<iihoraach elc. 503
Ireder aus Cratylos 39H A B oder aus der pseudo-amtotelischen
cUrift de mundo hüben , die von Sergius von Räs'ain uiu die
litte des VI. .liihrliunderts ins 8yrisclie übt'isetzt wurdo *).
Die iiudere Fruge betriÜt das von uns durch „Abli'ituni^" iiUvr-
zte Wort, diis in offenbar teehnischev Bedeutung melirere Mal
dorn Stück vorkommt und allem Anscliein nach Uebersetzung
^es t-erminus technieus der j^i-iecMschen Grammatik ist. Da
Üe j,'t?iiannto Bcdoulimis' des Wortes im syrisuhcn Lexicou noch
^L'bt belyg^t ist (auch im neusten Theil des Thesauruis Kyriacus
d1. 1417 nicht), so wlre es um so werthvoller zu ert'abren,
ir»*bhem griechisilinn Ausdi-utk es cntspiitht. Miu» denkt /.tmlbbst
xaraßxtvfl aber ob das ein tenninus technieus? st,:hreibt iidi'
SFöldeke. In dem länjijeren Abschnitt des Cratylus, der von solchen
iTörtem handelt, deren Herkunft sich noch in ihrer Bedeiituut? er-
Itenneu iJisst, habe ich kein gi'iochisi hes Wort f^efundeui , dem es
nl^prechen kfirnite, imd in der weiteren Termiriohjj^ne der j^nieclii.schen
iind hyrisL-hen Nati(.malgTammatikf'r bin irh nicht bewandert genug;
rielleicht können andere mir auf tlie .S|iur holten. Wie naiv
Ibrijious die von Jakob ira gleichen Zusanuuenbang aus^es]uocheue
kiinahme ist, das« wohl die ßriechische und in zweiter Linie uoch
Üo iiebriliseht! Sprache, nieht aber das Syrische solche Wthtor
übe, deren Herkunft sich noch in ibror Hedeutuiig erkeuiien lasse,
braucht kaum hervitrgehidjten /u werden. Der tirund davon liegt,
auf der Hand, nur diese beiden Spraelien hat dakob in späteren
fuhren mit Bewusstsem geh'rnt und dabei gefiagt, was bed<'ufet
lies, wa« das? woher kommt dies Wttrt?— beim lyrischen, das er
seine Muttersprache von Kindheit auf kannte, kamen iluu diese
rapfen nicht. Es geht ju noch uns nhnliidi unsrcr Muttorspraohe
egenüber.
Interessant ist aber weiter die Kenntnis« des Hebrllisühen,
düher dunklmr , vfvun »i'j mir irfitjuilwu Jiiii-Ii^owiosou würdo. In dvm
ttCtier er»c1iii<ni<iK'n Werk von (luuljul, [ii<Ailiii;uj» zu Ilotuur uttil tWn lliiiiuj>
{lildii (1 Mijrtin, I«7»*> wir»! H. 1 — 4 •'^K»f. S. -1— H Zeve l><<lmiHli'll und itsUtü« |
m( oHH' Wiirw*! i'^i'- =^^ IwHH'ltun, k'tzUTos iiui" «jiju» Wurecl ^ff- , to- -■
1) Iniiicliun, 'J) brottiwii KuriiekKuluhrt und homorkt: Auf Wurzul ^'i liriu-litnj
en Niiinrt» Zrve iMTfits llfniclifiis in .srinen liomüriÄflien Allcjrm'ien »«1». 38*1
uriiok , »am er aiifsti'Ut, *kr Naiuo sei untWütli-r von t« I^tjv naptxofttfoei
W0ie nt'ftpontatt, fi Ttrtjpn ttjv tftnv^ov linaiv orttitif ptt'ottao/trvni, M^a
IfvrKlLÜi'lm Hucli diu hol Killui* und l'ri'llor, ]üj«tiiriii pltUiM. gr. ut ruiti. § '.Vi
UM CUiuiuus Alri. ungvtnhrUi AnUÄM^ruiiiJ tlc» llunttlit ülmi* Zr^ro^ avvOftn, diut
Itit «iwm bckiuintcii tti'p natmot' glAiifh|^c«4iit7.t fM ätdii »clivüit. Icli frhiulH< uber
klcht, div5« dii's ttirklith dio Ktyujidopt' von iteoi ist, div Jakul) hier iiioinl-,
tnius eii»i! mir hi« jetzt nid>okaunto im Aujtf gilinlit Imltuu. — Audi iii
licoli's kriti.-»rh()n ^>tuditin zur Hjtrftt-hwisseM.sclittl't (Weimar 1878) , wo H. :ff>a
— :U)'J dio Ktymuiogio von &tfn orörtort wird, Imbo ich veri;o1)lich Anf-
M'liluas gwttifht.
KCl IHu Ht<dto diusijf 8uhrilt i*. Vli xaXovJi di nvxov »tat Zr/va Htti Jiu
aprtAltjluii /(nv^tyo« loie vvo^nrnv uts Hat ei Ihyotfiiv dt' <w t^tüfiev
idct »kl» »yrürh in Lik^iirdv'» Aniductit Syriui'n {•. Ihl, I. 2 fl*.
504 NcsÜe, Jakoii oon Eticasa. über den Sehern hammephura»ch
bi'zw. hebräischer Trarlitionen, die Jakob hier an den Tug legt;
zuerst in der Deutung von D^iIlbN als Schöpfer •), Däss
keino wiiklich etymologische Erklili'ung des Wortes gegeben
leuchtet ein, ebenso aber inwiefern der frebnmch dos Wortes
A. T.. namentlich im Unterschied von n'Vl'' damit zieirdi«'.h rieh
bestinimt wird: nuui vergleiche wie noch Delitzsch zu Gejiesis
XVll (4. Aiiil. seines Corament^irs iS. 324) die drei GottesnaoMMi
C^J^b«, "»TCJ bN, niTi' SU unterscheidet, dass er vom ersten
^aTJbN ist der Gott, wtdcher die Natur schafft, dass sie ist,
sie erhält,, dass sie besteht" (ähwlieh Oehler, A. T. liehe Tbeohj^
§ 41). Belege für diese Auffassung von cnb«, die sich null
gemäss an Gen. 1, i anschlo.ss, beizubringen, dürfte einem
der jüdischen Theologie nicht schwer sein; ich erinnere hier
danm , wie Ueiichlin im dritten Buch der Cabaia auslührt . qu
Dens a»ite creationem iueüabilis, in creaiione noniinatus
Elohini, ct. posi creationen) habitans in mundo taiuquam in t-emp
suo dicitur Adoiuii. Viel deutlicher tritt uns aber jüdischer
fluss in dem entgegen, was Jakob über das Tetragrammaton,
8chem hammephorasch berichtet Ausdrücklich verweist uns
Jak4>b auf die jüdische Tradition als seine Quelle, und was er
hier über das Verhftltiiiss dieses Namens in den andern Gott
iiHiucn, über seine L'nausspreclibarkeit und dergleichen bericbb
stimmt aufs genaueste mit dem, was wir 2. B. bei Moses
Maimon (More nebuehim I, 61) daiüber lesen. Nur in zwei P«
weicht er in ziemlich auifallender Weise davon ab; einmal da
dass, wo er den liebrnischen Ausdruck angeben will, er die
sagt, d. h, das Qid gebraucht, statt iles Puals resj». Paels, das i^
Tairgum, Talmud und sonst ihifüi" gesetzt ist. •J3~"iC''5rT DtS ist die i
wöhnliclisto Vtü'ni im Talmud und so auch b«'i Maimonides,
durch lieuchlin mid Petrus (laliiiiimüj auch unter den Chrisleti
geläufigste nnirdc, daher Luther seine antikubbalistische Streitnchr
auch ,Vom Sehern - Hamphoras * betitelte*). Im Onkelosfl
1) Wenn P. iSinhh rol. !l>5 imtor |o^ nnj» BB den Sulz, «utuhrt
e»t si)^ificit(qnu «Mtrsiim, iiidicNru diviiiAQ hoiiiUtU cunnin , qu»!« omnei
o.t'istontcs circitmdnt, »u li«'i;t liicrii», ^iMulto irli, eine \>n**M'liJiliiiijr mil
vor. Mir ist wuuif^tons sehr luiwahrschr-inliih , was P. Smllli «lort a«^l:
iliicil Jm'itttp n piirticul« 5N qiuc moUonein iid lut-um iitdicxt . vol itl rtf«
Daviuji üx 'DIÄ volvit.
2) WiUuuWr};, 3 AiKSKuben 154^. 1»43, lö44, cioo Kürcmbcrg 1&4A
dorljor Wniso ^iht er »otiifm gort'olilc« l'Timuth übor <U'i) dninal« itU h-Vh
Woiilinit pi!|>ri(.<s<<ijrik kAbhulbtiarlittn rii.Hitin il;«(iurch Luft, «Ina»'* «*r
liiim|ihom.s lioJior l'cru» svtiuiriii o»k<r SfliHmhniiorcs . d. li. Hie I':
NeMle, Jakob ton Edesta ülur den Sehern hammephotHuch eic. 505
findet sich der Ausdnick meines Wissens noch nicht, im
isnleraischen dagegen iii der Fonn »'C^.ti? tniytr Exod. 32, :t:,,
24,11, womit zu vergleichen ist das Tftrgmn zu Koh«Ieth
1 (ed. Liiis'jirde S. 184, ii f.) ^sncm a-^ns mnn htz-:: n*» q»
373 "»OD rtTiD pN b?, nämlich Jerobeain, weiter Ciuit. 2, i7 (ed.
igarde 151, in ff.) N3"i N73TD TfS. p^pm 7*in-r-T ppT n'' i:pTirKi
3 V^^löa iD^icn, nach anderer Lesart T>rtn72'a. Dass Jakob
gerade diese letztere Form nicht gebraucht, ist um so auf-
londer. als dieselbe uueh gut syrisch ist, wilhrend «jlOVS> )QJk
schreiben ihm viel femnr lag. Wir sind daher /u doiii Schlüsse
trieben, dass er diese Fonn wirklii;h von seinen jüdischen Ijebrerw
hftrt hat. und es wSre interessant xu erfahren, oh dieselbe in
r neuhebräischen Literatur sieh irgendwo findet ; bni Buxtorf
\ä Levy ist sie nicht erwälmt.
Die 7,weit<> wesentlichere Abweichung besteht mm aber darin,
Jakob dieses OTnc tnifc ,m^\3> , weiterhin mit M^^^ übersetzt
lekanntlich ist seit hmge ein Streit darüber, was die Bedeutung
;s Ausdi-ucks onE7:n ans denn eigentlich sei. Die einen liber-
itzten es mit nomen exidicitum , die andern mit n. sopam-
;iim; vgl. Bu.xtorf, lex. ehidd. 2433, in der neuen Ausgabe von
Fischer .S. 1)20; die Bemerkungen von Munk zu der angeführten
Itelle des Maimouides; die schon oben citiiien Benterkungcn
igers; au» ülterer Zeit insbesondere KeuchLin de ari« cabalistica
dritten Buch, wo er Sehern hamephoras als nomen exjiositnriuin
'klirt; Petrus (raktiuus de arcanis cathohcao veriiatis, Buch II,
9 — 14; Rayinundus Maiiini, Pugio Fidei^ dritter Theil, distiijct.
cap. n num. IX— XUl. C. IV, Nr. lY. Es scheint aber bei
u jüdi.tchen belehrten itlterer wie neuerer Zeit, bei letzttu'en
lUptsHchlich auf (JiiuiJ von Onkelos und Ibu Esra zu 3 Mos.
^4, lt. irt, die erstere Anschauung fiist ausschliesslich zu heiTschen
(so mich ilunk: le num diijtinctement prouonce , Geigei": der aus-
ückliche Nsune, Luther: welches sol heissen der ausgelegt Name,
vy: der deutlich au.sgesprochene Nmne), nur freilich dass man-
e dieser ErklUninge« seihst wieder einer Erklärung bedüi-ftig
erscheinen. Für die andere Beutung weiss ich ausser Bernstein und
Ichrrtter aus neuerer Zeit keinen entschiedenen Veri.reter aiitV.u-
ihren, und doch scheint sie mir viel näher zu liegen, ja die allein
lögliche zu seiti. Denn wie das Tetragiammidou der deutlich
esprochene Name gentumt worden sein soll , wenn nicht wie
ICHS a non lucendo, sehe ich nicht ein. Zudem ist die Bedeutung
■klären ♦ deutlich aussprechen, für 12J'''^S eine sehr abgeleitete,
'ährend die (Inuidbodeutung trennen, absondern sofort die weitere
ssondern und dadurch auszeichnen ergibt, distingufre. Nehmen
iHr dazu, dass bei Maimonidrs damit nn')''?2rT CC (iiuch Sanh. 5(1 a,
GOa. b) gleichgesedzt wird, so liegt es schon vom jüdischen Spiach-
lebruuch aus nüher "üfZTi ''ä als nomen aeparaiuni i. e. diafinctum
^^eb
506 J^ettlc, Jcikob von Edesga über dnt iSckem hammephorasck c(r.
4
ttes-
schroibefl^
AngiÖJa
icht« vd^^
=^ auspesondert^ ausgezeichnot, reservirt., eJuzigai-tip zu fassen. Dür
wir nun aber nach utisereni 8cliolioii annebueu. dass frühci" «ins 1
gesagt d. h. das Qal von \aiB in diosem Zusammenhaue,' göbi-a«o
wurde, welches kaum je in der Bedeutunj? oxponerc» nio, «o
ich weiss, in der fraglichen pronunciure voikoinmt. sehen wir fer
dass Jakob dieses tJT^E ') dmclb jt-VS) und VAn. erkllirl ,
nur separatum» distinctmn heissen kann, so sehe ich nicht, wie :
siuh langer strJiubpn kann, dies als die ursprüngliche Bedeutu
auch von TO^BnM aa anzuerkonnen *).
Bietet so Jakol/s Scliolioii einen wesentlichen Oowinn
tuisern Kenntniss der jüdischen Tradition, so auch in dem. was l
über die Scheu der griechischen Uebersetzer mittheilt, den Gottes-
ujujien zu übyi*sotzen oder mit j^riechischcn Buulistaben zu schreifc
Nirgends, soweit mir bt-kannt, haben wir so genaue
hiofüber, und wenn auch die ganze Färbung des Bericht«
.lakob's Phaiitasie heiTÜhii^ so ist die xu önmd liegende Thatsacb«
doch unbestreitbar; das zeigen uns eben die heutigen Septuagiu
bandsuhrifteu, in denen xt''ptog durchweg an die Stelle von
geüeten. Nui' eine Notiz ist mir trotz der üebcreinstimmung
Origeiies, Hieronynuis und Jakob tioch immer aufiallend, die nendicj
das« die gi'iecbischeu üebei*sotzer die bebrilischen BiichstabtfU
den Text und xvgtog auf den Rand geschrieben haben; deim i«
findet sich in den Hiuidscbriften gerade umgekehrt im Text xjf'
und auf dem ßimd Ulfll resp. o>-0> Was Jakob zur Erklärung
dieses Verfahi'ens aus der juristischen Praxis seiner Zeit beibringt
dürft« den Forschern über die Gi-schicht« des römischca KechU ^
wiHkomnien sein. Duss die tennmi techuici der rÖtuischeo Gcs«(^H
1) Boniatuin orklÄrt zwiir iu dt-r uheii augofSbrtou Stella «JtOV^ )QA
als »yrlseli : AOV2) i»< vincr wulchar «liaondort, iiiit(n>c1id«lot, •!•» •M.O'^ )Q*
t'.in unlorschcidtuider, aJisointiiriiiUtr. Iiusundcrer Nuino-, woaii »bor H»r-Il«4ir
(lirrt sügt: |0^J )^,.^^V\ )y»*\ ^'^ AO*«2) )ajt ) -T^^- = <Ua Ua
tiptsscn den »lu^t'atuu'liiioCoii iTiiasiv) Nninoii (ioius AOV^ )^^'^ • ^^'^
Jnkob solii 8i'huH<m ühurvlirtuht : )• -;0> (xiA. ^"^i^kX) , «iur Im lica Ja
gt'nnnnt wordv AOVS) )0a, . -"i ki\nn rnviiieä Erachten» kein Zwe{f«l
diu6 Uli btfiiluu Slcllvii dioao xwci WorUi uK'lit »yrl^cli« . »ondcrii holin
s^^iti «ollnii, Jnkol) »rliroiht jti niirli nni Scliliisso uiivriv» Si>li«>lUiiu v>%
piiixi't» hflifüj.trlMii SjiI* niil ^)^^.sl•lll'll Hui-lutnKuii; holmiün-hc Hiii-I
M-lirfibeii wiu" ihm wulil wi'iiig tfcljdifi^^, und ji«dr»fi»ll4 vrfircu wdch
liMcru vitllijj iinvensUiiidllcb irfw-ff^iu.
üt Muti vorgUicho ZDMt; Will il869i S. tili'!, wii vun Grlltihwin
«iu iHiTiHritaiiiscboti Itiich utifinurksnin gctiuulil wini, i» »»ii|i'1i«im du* TttU
-iro:n o«
= jM^»'"i
buiML
NetÜe, Jakob tnm lüiMsa über den Scl^mi Uammephoraseh ete. [^^
deu griochischen üebersetziingen derselben beibehalten und mit
iiiischeti Buchstabeu [geschrieben werden nnisston , und duss in
,uf- und HoinvthsTf^rtrügen gegen das Ende des VIL .] ahihiinderts
Mesopotamien solche Ausdrücke in griechischen Docunieiiten
cb uiit lateinischen Budistaben geschrieben wurden, düri'te bisher
ohl kaum bekaimt gewesen sein. Mmi vergleiche dazu die von
nd im ei-sten Band seiner Anecdota herausgegebenen „Leges
culares e semion<' Itomano in Aramaeuin tianBlatae", insbesondere
and's linmerkmig *S. 185. ^Romaiia" i[\im m iitulo appelltl ur
iiiigua), (Iraecii Byzuntina esse nequit, sed Latina est, luid die weitere
s einer Pariser Hds. dort citirte Stelle, deren iSpruchgebrauch
"ch unser i^cholion eine voUstilndige Bestätigung erhlllt.
Eine besondere Wichtigkeit erliült nun aber dieses SchoVion
Kriterion für den Ursprung unserer syrischen Hexai>Iahand-
ihrifteiL In den meisten derselben wird, wie Wright in seinem
latalog der syiisclien Ilds. des Brit. Mus. jedesmal hervorhubt, ilas
'etragraunnaton auf dem Kunde durch >^0)t-^ ^= mm bezeichnet;
Journal of Sacred Litemtui-e Jan. 1867, p. 462, noch genauer
einer Anmerkmig xui- Vorrede seines Catidogs, Ijeschreibt er
eine im Besit-/ vini Hubert CurÄon (Lord de la Zoucke) beHnd-
lie llandsiliriit des s,\T<>-bex;ipIarischeii Je.saja» welche das Tetra-
nnnaton stall durcb — Qi-Oüi durch opoj-. wiedergibt und dem-
ilbeu haulig HEHE beifügt. Die gleiche Hsmdsclnift. ist von
nun j im Jahr 18(it; in London verglichen und fieine Beschreibung
'i-«elbpn von FiebJ (Ürigwnis Hexapla IL 429 ans mucm Brief
'om 30. Juli 18C.7J mitgetheilt wt^rden. Darnach sinnimt die
andschrift von einem andenii Öchreiber als die übrigen y.u Lftnd(»n,
'ans und Mailand befindlichen syrisclicn Hf^xai>lahandsc!iriflen, aus
lern Vlll. Jahihundert, steht an.Uorrectheit dem berülimteti Codex
Ambr«)sianus kaum nach, ist. von dessen unmittelbarer Vorbxge
♦ ffiV'nbar luiabhangig und beweist, da sie nur in Khmiigkeilpn von
ihm abweicht, wie genau uns der Text dieser Ucbersef/ting über-
liffert, ist. ,llt«'r(|u«' tmnen (das ist für uns die Hauplsacbo) nisi
«•n-o, ex Jacübi Edesseni tractatione de erroneo ^^^,o> pro Urjw^co
//////, hujus corectionem recapit, ut utique mut^irel in o^o^^
\ saepe C, addidit Graecum HEHE, fjuod illi uni proprium* *).
1> Vgl. <t«7.u woUor CVriani, M<.>iminf>ntii fwuTn ft (>nif. 11, 106 ff nm! ill"'
AiiinL>rkufi|; zum Codex Sym-tlvxiijiliirl.H AuibnisIn-iiiiH (1K74 fol. ]>. llß), ye»
»rimü daniul' lüiiwoiiit, diuw dipsn Ablinnilliii)); «rukuliii in Add. M». 12,1^0
ni.fdro. AU ich diesollio im April \%lh \n London alt^oliri»^*), nU tla?« nrülo, w»*
»rli «n» Pincr hyrischni llmidsclirin. cnpirtn, wan-ii mir ili«'.-*«' Verweisungen luif
Uieselli« iMK-h uitUukiuiiit. l)n»s dtr vorau^itclioiido Toxi dus HchnUoii ki^^^u
ttii in dt<r IlHiidu^liritl »tollenden entspricht, ist diu» Vordiousl vwn I'ri>ri<s.i4ir
rigiit in l'Hinbrid(;i>, diT die |^u<ist' Froiindlk-Iikoit hntto, au^idriiikUt-lt zu dem
reckt' nrw-li Londim zu t,'<-hf>n, im Ilriti-^t-br»!! MiiHr>(im «l<'U t;<^drucklc<n IVxt
fb cinninl mit iIit llrtndsi hrili 7,u vi<r),'l<"uli»ri und zu Itoricliligtni M»itir>in
rriclilti^ttiMi Ititnk»" •■rl.iiilif Ich mir -.wivh h'uT Aiuilrni-k 7.u ji^cbitii.
508 Neulls, Jaholi von Ede*»a über den ISchern hammej>horaMh tie.
Denn auch im beiühmten Codex Arabrofiianus findet sich di^si
CH'Op, insbesondere 7ai Jesnjo, und wir orbalt^n so durch uns
Scbolion auf finmal Aufschluss über den Ürsiirunjr derjenig
syro-bexaplorischeu Handschrift, dio durch ihre Vorzntjfli<'hkeit
100 Jahren diis Interesse der Bibelkritiker in Anspruch genomnKl
hat, uns seit kurzem durch Cerismi in prachtvoller photolithd
graphischer Reproductioii vorliegt und durch ihre Vorzüsflichkel
ein neues Licht aul' Jakob's biblische Studien fjillen lUsst 'J.
Doch wir eilen zum Schlüsse, wir köimen nicht alles henro
h((ben, was unserem Schob ou Bedeutung verleiht: dass mit Hill
eines locus aureus desselben es Field möglieh geworden ist,
seit Jahrhunderten vergeblich gesuchte Lucianische Recension dpr
LXX in einer ganzen Anzahl von Handschriften zu identificiren, ist
schon oben augedeut^^t worden, und sclion das allein ist genügen
demselben einen dauernden Platz in der syiischen Litaratur
sichern. Für die s^iTische Palaographie ist es wichtig als neu
Beweis, dass zu Jakobs Zeit noch von oben nach unt*n geschrieb«!
WTirde, (sieh am Ende der Tafel, die von Wright schon in seinö
Catalog mitgetheilt wurde); vor allem aber für die Geschichte
Tetragranmiaton dadurch, diiss es uns zeigt-, wie ein mit jüdii
Tradition woUbekaiinter Gelehrter sich dasselbe im VU. Jah
bündelt ausgesprochen dachte, und was er als dessen Bedentuii
ansali, W^r will sich wundern, wenn auch er die richtig«* Au
Sprache und die ursprüngliche Bedeutung nicht getroffen ? M«'l
denn 11 Jahrhunderte sind seither vei-flossen, und wir stehen dt-ui
W<iii noi;h gleich ratblos gegenüber; die fehlerhaft^' Losung de»
Wortes, die Jakob ehist bekilmpft, ist aufgegeben und v*'rgps*en
duss sie wie eine GuriositUt aus altor Zeit erst wieder hervorgesuo
werden musste. Eine nicht minder fehlerhafi'ä i^t an ihre St««!!
getreten ; wie lang wird es dauern, bis auch sie wieder aufgegeh
und vergessen istl Wird die Zeit konumri. da kein Zweifel inel
sein wird über die richtige Aussprache und die ursprünglic
Bedeutxutg des unaussprecidichen Tetragi'ainmatou, des räthsclbÄn«
•Sehern- hameph oras cii '^
1) CVk1<>x saeculi VUI uitlji unniin» ritlrlur, jmi|^ L!«ruMu; «tu mi m«
uii»trt«iii|; ilitii onttnii Tlii'il Am ('odox Aiiibrosiuiiiu bildet«^, im XVI, Jh
liuudurt Hus drr iiitrüichun WQiitc itMcli Kim>)Jti K(*rctlct worden »«ia aoU,
um hier (filr immer V» wir-der v»*rliircii aii ^^kIkmi
509
Die (,'oiih!ina st.nta3^as des (^Ytlihuiia mmii.
Vnn
Uerjii. Jaeobl.
Unter di?n Jamnstotra sind mir xwei bekannt, welehp der
eilip narli tdlf* Tlriluikiiras »nmtVn. Das liüi*üere voa beiden ist
RS catui-vim(;'ii1ijiiiastotia (odfir UisliabhatinrnniBtotni) d^R Jina-
Tabhitsiün, der wabrscheirdich im 13. Jiduhundert Ic'bif ^). Sein
ätedirlit br^stf^bi uns 29 t^tmidu-n in dnitaviliunbita, dewn vierte
^ddas ein tvj-jilishaiiijaiiiaka enthalten (wit> dor 9. sarga des Kagb.J ;
Üs Probe mögen die 4 orsten Stroidien hi«^r stehen.
Risbid)ba nanu'a-sui'tV-suj'a- ^ekbara-
pniiiaiayjllu-jmrJV^^a-pit^iirifj^itani ]
kvaiiia-sarojain ahar(i t.ava inaulinA
ji n a V a b t; n a v a • li ema-tanu-dyut*' [j 1 ||
apara-vastii-vilukuna-lälasiV
visha-visbedlia-budliitip susbaina-sudbani |
vaiiusbi te pibatini mama e:disbusbi
Aj i t a b h a j i t a - b h ilsvara-kaficana jj 2 \\
haridiarfidi-suraii'-gba-vibiksbunf»-
'dliliut'i-cavitra-tnniatkiiia-visliüijiaui ]
sujana bbol.i pada-iiilhavibdnthai-
üumanasaip manu Saipbbava-daivat^am || 3 ||
niadana-durdania- danti-dame baris
tAruiinigä-'iikita-mü.rtir upäyritün |
dnita-mabilny ata- dyutir ap-anih
9a 111 a V a t ä m a v a t a d Abbiiiaiidjuial; || 4 |
1) In MftllislipniLsfnri's, snm 131» vorfussten, Cominniitftr: Syftdvtlda-niaiiJHri
[JoinaCAiiiIrw'<i «lvJltriin(;iika (ciiuT Nnclii»brniiiig «iiiHs t;JeicliliftuiiK«'» Werkos
d^lliN-soniuliväkiira) luutut ilcr vorli'tj.lo \Vr«t ilff vaiiiv&v»li: v"'''""!""»-
rinfcin •nUniyyoilUliiiui» smiraMiä | ynh\v iitljiinsHtu satikin vriUlli »jAdvftdn-
kitjnri || Diener V»<i-h selirMiit tiiizudc>ul(>ii, diws clt«r VerfassiT tili Hi'hiili^r dos
Rii)«|ifHlihii*ftri nur, wek-ltor (U>innncli gfjjpii Knile des 13 JubrliirndtTts gelebt
510
Jaeclm, 4he Coffhana aUttayat tle» ^olkaau»
Diis Gedicht ist von Kttoaknkn9alA commentirt, der attdi <
Coinmentar zum BhaktAaiorast«^^ sowie KalT&gmiandimttot»
(aasUi (cf. Ind. 8tud. XIV 377).
Von grösBerem Interesse ab dies«« Gedicht ist das sweit« i
selben GaUting: die ^VbhanA stntajas des ^bhana muni,
Text und Üeberset^ung ich Torlej^e.
Merutatlga berichtet in geinem Sani. 1861 TarihasicB
Probaadhacüit^ani . dass der Jaia& Sanradeyan^«, ans
de^« gebürtig und zum Kä^japagotra gehörend, b Vi^alä leliti
Er hntt« zwei SOline, Dhanapiila und ^'obhana. Letzterer war
eifriger Jaina und bekehrte später seinen altem Bruder Dh
päla. Sonst wird von ihm nur noch berichtet: <^bhananmnes
<pobhai»catiirvini9atiku pratitai 'va. Dies bc <;täti^ die Avaciiri cl(
(^olih, st. in den Anfangsworten : DhanapAlapi ', lliavena (^ohl
nabbidhi'inenH viraeitunüm pratijinaqi catofili^ f shauuavatir
panaij! (^obhanastutinäm avacürih kiiiicil likhyate. Menitufiga
den iJbanap&la an König Bhoja's Hofe leben, wo er wegen »ein
Dichtkunst und Früuunigkeit eine Bolle gespielt habe. Das
natürlich eine literarhistorische Anekdote ohne Werth. Demi Dh
na|iala vert"assto seine Paiyalacchi s&iu. 102i> (Lid. Ant. VI p. AH I
und IJboja datirt eine Lischrift sai]i. 1078. Damit ist
ritblianas Zeit gegeben: er lebte also in der zweiten Hälfte
10. .Tiihrhunderts. Ausser den (^'obh. st. ist mir kein anderes W«
(leNselben Autors bekannt; aber dieselben genügen, uro ihm
immer den Huf eines grossen Versküustlers zu sichern.
Die (,lobh. st, enthalten 96 Strü|ilien. von denen je vier
Hamnien gehrirou und in demselben Metrum gedichtet sind,
erste .Slrojihti eines jt-den Quateruio ist einem Tirthakara (vfl
Uisliabhu lu'ginuend) gewidjiiet, die zweite allen .liüas. die driti
diT .lainalehre. die vierte verschiedenen Gottheiten, und tv
kommen die Ifi Vidyädevis *) vor (Bidüij! und Kali zweima
femer die (^rutadevata (Sarasvati) , (^'antidevl und zweimal Amt
endlich 2 yaksli.is, TJnihmjM:a.nti und Kapardin. Der ÜUiff ist
wenig poPtiscli. daher hut der Dichter, wenn er tUesen Namen ve
dient, seine ganze Kunst auf die Fonu gerichtet. Es sind,
mit dem Metrum zu beginnen, 18 verschiedene Versarten va
einfachen yloka bis zu einem wurnigleicheu 134-fiLsser ven^endfl
lT(»l)erall hört man das Klappern des anui)n\sa durch; jedoch
Hauptkiiiist stück, welches dem Dichter whklich gut gelungen i^
sind die padayamaka des zweitim nnd vierten p/ida, die akshd
für aksharn identisch sind. Einmal 53 — 56 ruht das yamaka
dem emten und vierten pAda. und ein aiidenual 49 — 52,
1> Dio NaTOPi) bei Iletnnvandra weichen olwu nli, Mr Untvii; HcUfii
jJiApti , Vfücft^riMkiiitlA . KulivÄliku^A , Cakrf'vvnri , NNrniinUA, KM\ , Um
Oüuri , Quiitlhiri. S;u-V)'u>iraiiiubJkivAtÄ, M«UMvi, V»in>ty&, A«cIju|jU^, ,
Mn]tktt\finM.ikk.
Jaeoli, di« (^<^hana Hutaycut de* Qohhana mutti.
511
gerade den Beginn der zweiten Hälfte mwkirend, ist pUda 1 == 3
ad 2===: 4. Eiidiicl! bestehen 13 — 16 und 89 — 92 ganz aus
adajamaka. Diese Kunststücke, wulchö bei lilngem Versen geradezu
aunenswerth sind, hat der Dichter ausgefuiui, ohne oiuerseits zu
äufig sich desselben Kunstgrifies bei denselben Worten zu be-
iienen, was allerdings nicht ganz zu veraieiden war, und ohna
odererseits dem Ö|>raclimaterial zu gi'osse Gewalt anzuthuii. Zwar
st manches seltene und seltsame Wort aus entlegenen Winkeln
es Wörterbuchs ans Licht gezogen, aber zu ekäksharas hat der
>ichter selten seine ZuHueht nehmen müssen. Auch von öeitea
der fJraroniatik sind keine Wmvürfe zu machen, obgleich seltene
Formen genug sieh tindeu ; dagegen ist der Dichter hinsichtlich der
Constraktion mit gi-osser Willkür verfahren- Sehr störend ist,
das8 in demselben Satze dasselbe Objoct der Anrufung Epitheta
im Vocativ und Nominativ erhült. Noch störender ist es, wenn
die Grenzen von Haupt- und Nebensätzen zuweüen ganz verwischt
werden , so dnss Worte , die zum Hauptsatz gehören , zwischen
solchen des NeLensatzes stehen und umgekehrt. Endlich sind die
Gesetze der Composition hilutig nicht beachtet. Aber trotz alledem
bleiben die Qobhana-stutayas merkwürdig als Kunststück und in-
Lteressant als ein voiTEÜghches Beispiel für die Richtung, welche die
Dichtkunst der an Poesie so armen Jainas einschlug , und für die ]
Jeistungen, deren sie darin im besten Falle fdhig war.
Zur Hei"stelluug des Textes bediente ich mich eines in meinem
besitze befindlichen Maiiu.scriptes , etwa 200 Jahre alt, mul eines
Jerliner M.s. (Ms. orient. Fol. 6<>S,), saip. 148ß posamfise kfisbna-
aksho piirij^ümäyäip some. Beide llss. stimmen hin.sichtiich der
Äussern Einrichtung beinahe voUstJindig überein, luid enthalten
eide denselben Oommeutiir, Sie sind, wie die in l>eiden Mss. i
sich findende Umstellung der Veree 15 und IG beweist, aus der-
selben Quelle geflossen. Der Text, auf 9^/^ foll. , steht in der
Quitte, « — II Zeilen, der CommenUir in kleinerer Schrift auf
^en lüindeni oben, rechts, links und unten. Der Text hat als
Schrift, die Worte: iti yobhana-stutayab .sütra sujinlittah; der
ßoiimient.ar: iti ^obhana-stutyavacürib samö-ptalj (Berl. samaptiVh).
Der Verfasser der Avacüri macht sich nicht namhaft, seine f
Erklilj-ungen geben nur das nothwendigste: die Cuustruktion und
Auflösung sowie Umschreibung der Couiposita resp. Worte, oline
nach Vollstiindigkeit zu streben. Der Curanientar war mir oine
neutbehrliche Hülfe; jedoch hiltte ich oft ausführlichere Er-
Qttrungen gewünscht Aber auch in diesen Füllen genügte einiges |
nachdenken zur Losung der vom Dieb 1er aufgegebenen Küthsel.
Ich gebe den Text in Umschrift und mit Trennung der
ICoroposita, \vü.s bei tiedicbten diesm* Gutliuig zum leichtem Verstjind-
l^ss nothweudig ist. Der Dichter allerdings beabsichiigt.e gerade
Oegentheil: seine Zeitgenossen in \'erlegenheit zu setzen. Ich
emerke noch, das« durch die Uti>.schrift hlUilig die vollst iludige ^
Ud. XXXll S3
512
Jaeobi; dif. (^bfthnna stutayoK tlcjt (^oUiaua muttf.
GleicbliPit dt<r pädas verdatikelt wird. Dies geschieht immer, wea
♦•in Tätla mit einem Voeal« anfUn;^. In diesen FikUim ist
VfjiTollstJlndiffung des yamaka der Schlussconsonant des letz
p^as hinÄUzur«'rhn»^n, In d*ir ITpbersetxnng' habe ich mich so i
wie möglich iin den Commentar angeschlossen, von dem ich
solt^^n abwerche; wo es nöthig erschien, habe ich meine abweichoiU
Aiittassun^ motivirt. Tch habe nur in wichtigeni Fällen die vfli
srhiedenen Tnlerfiretationf-n des CommentArs anpeftihii. Es ist wo
für df^n Kenner dieser Art von Dichtwerken nif lit notbwendijwr
bemerken, dass der Dichter nicht nar eine Annöson^ j^fewoU
er war sieh wohl in den meisten Füllen der verschiedenen MO
liehkeiten bewusst und freut« sich »einer Vieldeutigkeit
1 — 4. Riühftbhft. jinottAmas, pravncana, (,!nitfldevatA. Metnim:
i^firdfilavikrulita. jifida 2=-4.
bha\'yri-*nibhüja-vil>odlian-'aika-taraTje vistttri-karniri-"vali*
rairiblia-saniaja Nabhinandana mahä-nash'|n-"i>ad &bhä8uraiV |
bliakty/t vamlita-pada-padnia vidushain sampAdaya proühitjV
'r.inibhri 'snma-jan;V"bhinandana mabän asbliVpadiV'ljbl "suraih | 1
0 NabhinanJana: du einzige Sonne j welche wie Lotnsse
Fionunen env^^r-kt; du F>lefaiit. welcher wie Uananen die lang
llcihou der Handlung-cn (/edritt, veniichtet); du, dessen gros
Unglück vernichtet ist; du dessen Ihisslotns andächtig von wa
strahlenden Asuren verehrt wird; der das Streben aufgab;
Erfreuor der gesunden Menschen; bereit*«- den Weisen Festi»!
If vab piintu jino'-itaniah kshata-rujo nft "cikshipur yan-mona
ilärA vibbrania-rocitah su-manaso manda-"ruvft rljitAh |
y!tt-l>ridau cn suro-'XJhitah surabhajilrncakruh jnitan<yn iubtir
ftriWi-bhraiiiaro-'citäb sumanaso mandAra-vftrft-'jitah || 2 ||
Schützen mögen euch die höchsten .Tinas, die leidloseii, dp
Sinn nicht die durch Oof|uett«rie reizenden, heitern, leise
den, geschmückten Weiber anzogen, und deren Füsse von O0lt<
gestreute, vtmi Himmel fallende, summenden Bienen gefallen
von Miuidura-Meugen miübeitroffene Blumen wohlriechend geina
haben.
(jantiip vns tanutan niitho iiugamanud yan naigaina'"dyalr naj
akshobhaiu Jana he 'iuh'ini chita-mado-*dimil-*ftga-j&lain Iq-itmn
t^t püjyair jagatAm jinaih pravacanam dripyat-kuvAdy-i'ivAÜ-
raksho-bhamjana-hetuirincbitam ado dirnä-'ngnjfi-'larnkritmn || 3j
Unvergleichlichpii Friodeu gewllhre euch <lie von den
geehrten .Tinas gegebene Lehre, welche wegen ihrer F"-
keit durch Gründe der Vedakundigen und anderer iKet/« ■
erschütten« -ist. in welcher der Hocbmuth erniedrigt und dm Sjuiu
lung der Afigas urhüht wird, die geziert ist mit Ue weisen, welci
die lltikshosa-gleiehe. stolze Schaar der Irrgläubigen 7.0rschni<^tt<
jene Lehre, welche verhen-licht wird von Lustbe/.wingem (yramspA
Jacobi, die (Jobhana stutnffan de» Qobhana mum.
513
.-'in^tt-tvishi Vfitra mty.am ndndhfid ^andbn-'dhya-dlilill-ka^iln
lli keRara-lälasi'i sannidüA '\u blirAmari 'Itha-'sitA \
päyÄd vat (,'mtjidevjiti'i nidadhati tAtra 1»jii.rkrint! kramau
nallke saralfk lasä sarauditu <jubhru-*mari-bhä8itä. || 4 ||
In wpk'her inoiidgl^ichglllir/endpii Lota8ß[nipiw die oluf'anten-
schwar/tr. nach Htauhföden girnffp. sebtiHll sirb erbebendf^ Bit'iiea-
schaar stets duftreicbn Pollenstilubchif^ti einscbluckl, darin ibr lolus-
j^länzendös Fusj.paur nifderset/flnd niög<' «ucb besnbütÄeii die
wahrbafie , nilipndp , freudig« , durch rpiiie rryttinneu* verklsiri^
(^rut»d«'VutH I
5^-8. Ajila , Jinanivalia , jinamata , Mrmast. Metr. pushpitdgra
hpäda 2 -= 4.
tarn Ajiiini abhinauini yo virfijad-
vuna-gluum'ineni-pai-fi-'^a-rnastaka-'ntara j
nija-jaimna-niahotsaV(? 'dhitaRbtliliv
aiiagba naiufru-pa.ragaiu asla-käiiluiii j| 5 ||
leb preis« dwi Ajita, weleber an seinRni eigenen O^biirtsfeste
sieh begab auf den böcb.st.en Gipfel des erbabenen Berges Wei'u,
auf dem Widder und Wolken glünzen, auf dem heiliger Nameru-
bäunie lllütb«sUiub (liegt), auf ihn, den vne asta Rohöiieti (oder
den Ajita, w»'lcher der (ieliebten entsagt).
^^^^H äfuta jinu-nivttbun) tarn aili-taptri-
^^^^B 'dhva-uada-siinutia-raveija va&tuvanti |
^^P^( yam amara-patayalj pragüya par9va-
^Hr^^ dhvauad-asuiiVniara-venftva Sttuvunti [| G |
^m Preiset die Jiujiscbaar, welche die Giiltürbern^ in deren Nähe
die Fbvten der Götter luid A.suren tOnen , Loblieder (vastuvaiiti V)
singeivd mit einem Klange, welcher lieblich ist wie iür den Hchnierz-
gequält^n ein PIuss am Wege, preisen.
^pravitara vasatiip b'iloka-bandlm
gama-iiaya-yoga-tjiLa 'ntinie [>ade he |
^L jina-niat-a vitAtÄ-'pavarga-vitbi-
^r gamana-yayo gatä-tantl me 'padelie [| 7 ||
An der letzten Stiltte, wo kein Körpw mehr ist., gieb mir,
ii ich frei sei von Erschlaffnug, Wohnsitz, o Lehre der .Tinas!
Freund der Dreiwplt! die durch ganias (sadri^apathiiK Ueliiiitionen
und yigas ausgebreitet ist, RoS8 zum Kennen auf der grossen
E- (iliickseligkeit!
sita-^akuni-gatä "^u Mftnusi 'ddha-
'tta-tatim iranmuida-bba-surai.jita-"va"» |
vitarat.u dadbati paviiti kshnto-'dyat-
tatjt-tirnirani mada-bbi1,surfi.-"jitri v""" ll ^ ll
asl, die auf wi-issenj Vogel reitende, die unbesiegbar ist
durcTi die im Hochmntb rninkenden, die einen [Donnerkeil trilgt,
eher das Weite etiasst und erleuchte, von
^Mkhe
dessen
3a*
Blitzglan/.
514
Jaeobif die ^ifbhana Mtutayag de» ^obkana muni.
die Himmelsgegend eu schön erbellt werden, und der die her
kommende, iiusgebreitete Finstemiss vertreibt, sie möge »cb
Heil verleiben. (Mss. (;itu<;akuni.)
9 — 12. (^ainbbava, jinakadambaka , mata, Vajra9rinkhala, U4
ftrylgiti. p&da 2=4, auäs«rdem dreifucbes yamaka.
nirbhinna-<;atru-bhiLva-bliayft
^am bbava-kAjxtÄra-tiira tära mamä 'nun |
vitara iruta-jagat-traya
. (jlarobhavu kanta-raÜl-'rat5. 'rama-märani |] 9 |
0 (^'ambhaval der du die Furcht vor Feinden vernichl^-li
Fübrer aus der Wildniss des Sams4ra, leucbteuder, Itetter dor Dr
weit, der du dich nirht ergötztest an der Liebeslust der Liebs
verleih mir schnell Heil^ von Spiel und Wollust freies l
ä^;rayatu tava pranatam
vibhayÄ paraniS Ramö, 'ram äuamad-amarai|> |
siuta rahitit jitiu'kadiuubaka
vihhayä 'para-mara mära-m&na-niada-raai-aih || 10 J
Die dunb Glanz erhabene Kan>a (^^ Laksbnii) eile zu
sich vor dir neigenden» o Jinaschaar! die da gepriesen wiret
sich neigenden ORttem , du furchtlose, andere nicht tudtonde,
die frei ist von Wollust, Stolz, Hochinuth und Tod!
jina-mjyä racitaiji st&d
asamä-"nana-yanayä 'nay& "yata-m&nam |
^.iva-<;.annaye matajp dadhad
asam&na-iiayAn ayilnay(i yataniAnam || It ||
Zu heilsamem Schutze gereiche uns die von dieser unbe?
liehen Reihe der Jinas, wekdie von unvergleichlichem Antlitz
Wandel sind, verkündete Lehre, die eiiergische, die ausgebreifc
Autoritttt besitzt , die unvergleichliche Deiinitiuueu enthält« (i
würde vorziehen, im letzten PAda ayri-'navA-yat^imiinara zu
und zu übersetzen; die um (Jewinn und Verlust unbekümmer
^ri nkbala-bhrit kanaka- nibhd
yk t&m asam&na-mäna-manava-mahitam |
Qri-Vujra(;ririkhalaip kaja-
y£ltän% a-samanain äuamä 'n-avama-hitam t| ^3 |]
Ohne Hochinuth neige dicli vor der hehren Vajra^ti-inkfc
Ketten trögt, und wie Gold glllnzt, die von ungewöhnlich »fix
Menseben gep>riesen wird, die auf einem Lotus thront und hohes Hefll
13 — IC. Abhiiiaudaiia . jinavaras, jinavaragaiua. Rohiiu.
dnitaviluTiibita. pada 2=4.
tvara a<;ubhAiiy Abhiriandana nanditA-
'sura-vadhA-navanah i>anin»o-*darah [
smara-karijKlra-vidärana-kesarin
surava dhiiiiaya ual,i iiara-modara\i || 13 j|
0 wohlstimmiger Ahhinandana, erschüttere unser
Schicksal (oder Sünden), du die Au^'eiiweide der Asur
Jacobi, tue (Jobhana ttutaya» dct Qtbhana ynuni.
515
bochgeborner, andern Wonne vei'leihendor, o du w olliredender! du
[iou im Zerreissen des süirken Elefiinten: Smara! (Odor aufgelöst:
banditA - 'sLir a-vadhü** Lehensoifrener, nicht Frauenbeschaaer)
jina-varikh pi"ayata.Jhvsim itü-"majrä
niama tanio-hfiranäya inaha-'rinah [
pradadhato bhuvi vi^jvajaninatam
amata-raoba-i-aij4 yama-hftrinah H 14 ||
Um mir die Finstemiss (Uiiwissenbeit) zu bynebnien, bemüht
ach, ihr heston Jinas, ihr leidlosen, grosse (tTlaubonsJrHder he-
Bitzendeii, auf Erden Güte gegen Alle beweisenden, VerUcbler von
Verwirrung luid Kampf, ik'freier vom Todel
asumatÄra mpti-jäty-ahitäya yo
jinA-varä-"garaH no bhavain äyatam |
pralnjtfhutaiii aa,ya nirmathito-'ddhutil-
"ji-uava-raga-manobhava-mäya tarn || 15 [[
0 Lehre der besten Jinas, die veniichtet heftigen Kampf,
junge Leidenschaft, Wollust uiul Tiluschung, erleichtere uns «las
lange WelÜeben, welches für die Lebenden Tod, Geburt und Un-
heü biigt !
^■■^k vi(,ükha*(;iunklia-jushä dhanusbä 'sta-sal-
^^^^B sura-bhiya tat<a-nunna-niaha-Vii)ä |
^^HV parigat4i{i vi^adäm iha Kohii^iin
^^^^ surabhi-yäta-tanuni nania härina [1 IS ||
^P Neige dich vor der auf einer Kuh reitenden, reinen Bohini,
die mit Pfeil und Muschel vereint einen prllehügen Bogen tr^gt,
, welcher die Furcht der Fromnieü und die Götter vertreibt und
e wältige Feinde zersprengt und bedrängt.
17 — 20. Sumati, jmas, mata, Kali. Metr. aryagiti. padayamaka.
mada-madanarahit4i nara-hita
Sumate Bumatena kansika-tare 'tä-'re |
dama-dam apä-"luya pälaya
daräd aräti-ksbati-kshapätah pahih j| 17 ||
Von Houbmuth und Wollust befri.4ier, Heil der Menschen,
oldgläuaender , feiiidloser , hausloser , o 8uinati , schütze den
elbstbexllhinuiig übenden durch gute Lehre vor Gefahr, o Schützer
Dr der Nacht der Vernichtung durch Feinde I
vidlmtä-'rä vidhu-ta.i*ah
sadä sa-dänä jinä jiüV'ghätä'ghäb |
t4muta 'pa-'taiiu-t4ipjl
hitom ahita-manava-navftvibhavä vi-bhaväh 1| 18 ||
Feiudeverschfucher, mondgleichglilnxende , stete gabcnreirhe
Jinas, Schmerz und Sünde besiegendis verleiht Glück, ihr von
grosser Qual befreiten, die ihr den Mimschen Junge Gewalt gebt,
aus dem Weltleben erlösten I (Com. jitani aghätam ghatavarjitam.)
ihr
L
516 Jacobi, tue (^obhana »tutaya» des QAkatut
•
niatimati jimu^ji nai-4-
"hito-"hit<j nieitii-ruci tjunohe •mohß
niatniii a-tjuiü-"iiai{i niilumji
sraarA 'smarri-'dbira-dliir asamatalt; smmitah ß 19 J
Du, dessen Geist durch den Liebesgott nicht erschüttert
der du den Lobenden wohlgesinnt bist, gedenke wahrlich
grossen ungeschmälerten Lehre in dem einsichtigen Jinafürsti
welcher der Meiischtm Sehnen stillt, dem lieblich gl&nz
Finstemiss vertreibenden, dem iiiolit verblendeten,
nuga-dä 'mäna-giidü mam
aho raaho-rAji-rÄjita-rasri t^rasä |
ghana-ghana-käll KMl
vata Vatäd lina-düna-satrasa-tni Q 20 ||
Ach ! schützen möge mich eilends diu KM\ , mit unme
Keule, die Berge spidt^nde, die mit Lichtfülle die Erde
klUrendö, die wie dichte Wolken schwarze, die Retterin der
schwächte«, Betiübten und Furehtsamen.
21 — 24. Padmapriibha, jinivpatikii, jinavaragama, G^dh^. Metij_
Vftsantitilaka. pAda 2 = 4.
päda-dvayi dalitii-padma-mpiluh pramodam
unmudru-tamanisa-dumalalänta-patri |
Padmaprabhi pravidmlhatu satjlip vitirijam
un-mud-^at.ä.'"ma•ra^a-dä "ma-latA-nta-pAtri || 21 |j
Grosse Wonne möge verleihen den Gut«n des Padniapi
Fusspaer, welches xaii. ist wie geöffneier Lotus und gleich
eine Blumen vase ist für aufgeblühte N)^nph!ien-(luirlanden. weld
frische Vorlangen nach dem Wonne bereitenden Lieh
lichtet und ein Vertilger der Krankheits-Lianen ist
sä me matiip vitauutAj jina-panktii- ast*-
mudrä gata 'inara*sabha '.sura-inadhya-gä "dyÄm
ratnfi'nivubhir vidadhati gagana-'ntarälara
udi'agu-ti\marasa-bhusurain adhjagäd yam || 22 |
Einsicht möge mir verleihen die Reihe der Jinas, zu welc
vontüglichsteu hingegangen Zuflucht nidmi die Götterschaar. do
Gottboitsmerkmale goschwunden waren und die sich inmitten
Asura befmid , die mit Juwelensohein den Himmelraum lenchti
wie hell rothen Lotus machte.
^rftnti-cchidam jina-varik-"gamam a<^.i"ayä-'rtham
&rämam &nama lasantam asar|igamänam ]
dhämä 'grimat{i bhava-saritpati-setuni asta-
märä-"ma-nianH-mala'8antamasaTp gamanam 1] 23 |
Um Zuflucht zu nehmen neig' tlich vor der ertnodun^^»
den Lehre der besten .Tinas, dem leuchtondtMi ILiine der Koti
dem vor/üglicbsluii Hause der Giumu> (sadfii^i>atha) , di<r I
über das Meer dos Lebons. vor ihr, welch« Wollasl» Kr
S^lz,, Süiide und Unwi&senbeit verjagt.
Jacob* , die ^-(fithana aiulaya« iUh ^olhana muni.
517
Gäüdh&ii vajra-mmjjulti jayatali saniira-
(irit!i-"l!usat-kuvaljiyil-"vali-uila-bliii io |
kirlih kani-priiijayini Uva yct nji-uddhu-
prkUlu-siit-kuvaluyii vtilini labheie || 24 ||
0 Gundhäri, es siegen deine beiden Diamant keul«n (odor
)ünm*ikeil und Keule), die blau ^liliizen wie im Wiiid«t<jss tanzende
jotnsi'f^ihi'ii, weicht' miU:hti^ und liuh deiuor Hand dir Ruhm er-
urerben in«jgbn, der das lleicli dur Hülknibewuhner bekämpft.
16 — 28. Supäit^vu. Jinatati, jinamuta, Mabaiuftjiasi. M«tr. jnalim
pädü 2=4.
ki-iU-nati kfitavan yo jantu-Jätaiii nirasta-
smara-para-mada-mayu-mA iia- vadha-'yai^ii« tarn |
suiiram aviralalvain citta-vvitteb Supai\V(Uj»
i^miira ptirama-daDiriyri mauuvä "dJiAya (^'astam || 25 ||
Des Suprir<,iva, wokbm* dat* sich verbeugPiide Menscheiigeschiecht
vom I^i«»besgotte, Feinde, Hochiiiutbi.', Trage, HtolKtj^ von Kummer
und Si-hmach befreite, gedenke o Mensch! nachdem du lange |>reis-
würdige Ktihe. deiner sti-eng gezügelten Gedimkon erliuigt hast
^B vrajatu jina-tatih sa gocare citta-vritteh
^Ä^^ .sa-dama-rasa-hitAyä bo 'dliika manavAuaro |
^^^■l-i [ladmn u\y.is\ dadhilna variJänÄiii vyahärshlt
^^^^^ ^ail-iunarU'Sidiitä yä bodlü-kfimii navt^näm |{ 2ii |{
^V Eingehe in den Kreis eurer Gedanken, welche gc/.ügelt, ver-
'ededt nnd beglückt sind, die über die Menschen erhabene Reihe
der .IJfias, wekdut begleitet von Frommen nnd Göttern, xu belehrou
bfg<'hrf'nd lustwandelte den Fuss aufsetzend auf frische Lotus-
.bluniHii. (Cf Bhakt&m. sl 32.)
di^;!id upaijama-saukliyain samyatanäqTi sadai 'vo
'm jina-matam udärain kama-uiAyiV-mahäri ]
janana-marana-rinän vrisayat siddhi-väse
'ruji niunata muda 'mm kamam ayama-härl || 27 ||
Freudig t'üi-wahr neiget euch schnell vor der ffhi-würdigen,
Liebe und Trug befeindenden , grossen und lieblichen Lehr^.^ der
Inas, welche den Keuschen immerdar die giosse W<mne d«^- Ruhe
ingt,, und welche die von Gelmrt und Tod bodiiiiigten (khinnfm Com.)
'dngeheu lälsst in die glückliche Wohniuig der VollkomraeidveiL
dadhati ravi-sapiitnarn ratnam abha-'hta-bhasvaji-
nava-ghana-taravaritn värana-'rav ani)fi,m |
gatavati vikiraty alim MahainAnasi 'shtan
ava ghmiataia-värini vä ra]^ri.-"ravanniun [{ 28 ||
Mahänmnasi, du, die auf einem Elet'anteufoind (Löwen),
irelcher die durch Srldachtnif vernichtete Keihe der Feimle /.emnnen
lachte rtjÜcsi, und ein njit der Sonne wetteiferndes Juwel oder
viül Wasser haltendem Schwort trügst, welches durch seinen
die leuchteiid(ui frischen Wolken in .Schatten »teilt: schütze
Lieblinge I
ninfttiscl^i
Jaeohiy die Cobhaiux stuJtaya» den Cobhana muni,
(Der Com. bezieht ghanatÄra-v&rini auf ratnam, was graininatisch
UDniüglich ist; ich bezieh« es auf taravärim: es ist das b<
Seh wert Wasser f,'Gmeint..)
29 — 32. Candrapnibha, rAji jinänäm, siddhänta, VajrÄnkuvl.
mandäkrftnt«. päda 2=4.
tubhyam Candraprabha jina namas tAmaso-jjrimbhit&nÄip
h&ne 'käiit4 'nala-sama dayävan ditA-"yasft-mana |
vidvat-patiktya prakatitjippthuspashta-dpsbtantÄ'hetA*
"hfi-nekantä n-älasa-niadaya vanditaya 'samÄna || 29 |
Zur Venneidung sündhafter Bestrebungen sei VerehruBg
o Jina Candraprabha! du lieblicher, teuergleicher, luitleidij
Mülio und Stolz vernichtender, unvt^rglric Wicher, der du grc
und klare Gleichnisse, Beweise, Ueherlegungen und den 8yiidvä
verkündest, dir, der verehrt wird von der Schaar der Weil
welche frei ist von Trägheit und Hochnmth.
jiyäd rkjl janita-jaDana-jyrmi-hanir jinäniup
satyä-'g&rani jayu-dam ita-nik sa-'ravLipda 'vatarara |
bhavyo-'ddhfityä bhuvi krit.avat! yä 'vahad dhanna-cakraip
sa-tyilgä rafijayad ainita-mk sa raviip dava-tarain [| 30 |
Siegen möge die Veraichtung der Geburt und dos Todes be
wirkende Beihe der Jinas, wekhe frei vuii Leid, Lotusbliun
tragend, freigebig und sich zur EiTettung der Frommen auf Erd<
incarnirend das Kad des Glaubens brachte, ein Haus der Wahriu-it
siegverleibend, welches von uuendhchem Glänze die Soime feuenroi
wie einen Waldbrand erscheinen Hess.
siddh&ntah stAd ahita-hat^ye *khyapayad yain jineudrah
sad-rdjivalj sa kavi-dhishanä-'pädimc 'kopa-mänah j
dakshah säkshäc chravana-culakair yam ca niodäd vihayaV
sad-räji va\i sa-kavi-dMshaiiä "päd aneko-'pjimätia^? [, 31 D
Zur Unlieilvcniiülitung sei euch der Siddhänt« (die 45 b
Öchiiften der Jaiua), welchen verkündete der Jinatiirst, der Lol
der Vortreftlichkeit, der geeignet ist den Verstand der Weisen
einwecken , der über Stolz und Zorn erhabene , und welchen
von Venus und Jupiter begleitete Sehaar der Hiniiuelsbewohner
ihren, hohlen Hfüideu zu vergleichenden, Ohren wonnovoU eini
der mit vieleiu verglichene.
Vajrankuify ariku<,'a-kuli<,a-l>hrit tvani vidhatsva prayatnani
svä-'ya-tyagc tanuniad-avaue hema-lara 'timatte |
adhyäi-üdhe (ja^adhara-kani-^vetft-bhasi dvipe-*ndre
sva-'yatya 'ge 'tauu-mada-vane he 'matA-'ratimatt« || 32
0 VajrAiikui;! . die du Harpune und Beil trögst, da Gfll
gebende und nehmende, strenge dich an zum Schutx der Kö
behuftetcn, die du wie Gold gllinzest, o du, ilie du auf eim
sebr brünstigen, wie Mondstriddya weissleuchl enden, durch se
Gröstse einem Berge vergleichbaren, von milchtigem Brunst
trllufelnden Elefantenkönige reitest, die du nicht achtest, ob
viele Feinde hast
Jacohi, die (Jobhana atntayaa de* (^bhana itiuni.
519
Suvidhi, rlji jin&näm, bhlLrati, Jvalan^yudhä. Metr.
upaj&ti. |uida 2 — 4.
tavä 'bhivriddliiiri Suvidhir vidheyät
sa bhasunVlina-tapä dayavan |
yo yci'fi-panktyrv prariato nabliah-sat-
sabhä-*siira-"li-nata-pädayä 'van f| 33 fl
Gedeihen gebe dir» o Mitleidiger, Suvidhi, der leuchtende nn-
titerbrochone Busse übende, welcher als Schinnherr vorehil. wird
ron der Scbaar der Yogis, vor deren Füssen sich die Versamm-
lung der Himmelsbcwohiier und die Mengo der Asura neigt.
(Com. : bhäsuram ällnara Agritam etc. \ ülina scheint mir bessern
Ißinn zu geben.)
ya jontu-jät&ya hitani rÄji
l särÄ jinfinAm alapad mamä 'lam |
r diijyän umdam pada^rugain dadhänfk
I sa n'iji-nanii''mala-pHdma-inulain |j 34 ||
' Die vortreffliche Schaar der Jinas , welche der Menschheit
iieilsames verkündete, möge mir gar sehr Wonne bescheeren, sie,
deren Fusspaare mit KrJinzen leuxihtend^r, nianigfaltiger , reiner
Lotusse geschmückt ist.
jinendra bhaiigaih prasabhain gabhirä
"gu bharati ^^asyatama-stavena |
mmu^uyaiiti mama ^anna di^yät
<;Mibha 'rati-'\rasya tamas tave 'na Ij 35 ||
0 Herr, Jinafurst! deine, des von Käma nicht beheirschten,
ede, vrekhe durch Gedankenwendungen Uusserst tiefsinnig ist,
Qd welche schnell diu-ch ein pr<nsvriirdiges Loblied die Finstendsa
(Unwissenheit) vernichtet, die schöne möge mir Schutz verleihen,
di^yät tavä. "^u Jvalaniljmdhä Ipa-
»madhyä sitd kam pravarä-'hikasya [
astp-'ndur asyasya luco 'ru-prishthiim
adbyäsita 'kampra-varalakasya |[ 36 ||
Glück verleihe schnell dir, dem schöulockigen , die Jvala-
nayudhä, die schtjuiko, weisse, deren Anilit/. den Moad überstrahlt,
die da sitzt auf di'Ui li reiten Rücken des unerschütterlichen VarMaka
(devavähanavi^'esha Com,).
37 — 40. ^'itala, jinas, mala, MUnavL Metr. dnitavilambita. päda
2 =-4.
jayati (,'itala-tirthakritah sadä
calana-tfunarasant sa-dalain ghanam |
navakniu ambundiAtii pathi sainspri<,':ac
cula-iiatä-'mara-satjisad-akinghunatn || 37 ||
Immerdar ist siegreich des Tirthaknra i,'ita]ii Fusslotus,
»elcher auf seinem W*"g<» lilatt reiche grosse Erstlinge (?) der Ne-
ambien berührt und unüberwindlich ist für die zitternde gebeugte ^
Sötterschaar. (navaka im Com. wiederholt , aber nicht um-
geschrieben, cfc V. 2<j.)
520
Jacoli, die Citlihatia atuUn/a* lU» (^oijhana mum.
Bmara jm4n purinunna-Jara-n^-
janiiDM-tAnava-toda-yanuln at^^ I
parama-nirvxiti'^arnjii-lq-ito yato
Jana natan avato 'dajrani anaUil? H 38 I
Andüchtig geneigt gedeake, o Mensch! der Jinas. welc
Alter, Thun, Geburt, Schwäche, Ki-aiikheit nnd Tod überwund
haben, weil sie, die Verleiher vorzüglichster Glückseligkeit
SchutaeB, die sich neijLjimden »chii-meii.
jayati kalpita-kalputiiru-'piunauk
matam usaratanV'gania-dari^a |
prathitam atm jinenu inanSdhiniuu
a-tamasi n»t«i-ragn-inada-'rinji || 39 ((
Siegreich ist die dem Wunschbaum vergleich bjue Lehre, welc
liier den Weisen verkiiudot wai'd von dem Irrlehrun veraicbt«?nd«
(^'leuchteten Jina, dem Feinde der Wollust, der Leidenschaft
der Selbstüberhebung.
gliana-rucir jayatÄd bhuvi Mauari
guratar& 'vihata-'mara-samgata |
kpta-kara 'stra-vare phala-pattra-bhag-
uru-taruv iha tamarasairi ^atä || 40 |j
Siegen möge aul" Erden die sehr leuchtende, olir würdiget
unbesiegten Göttera begleitete, ihr voraügliches Geschoss ha
habende Mänavi , die auf einem Blütter imd Früchte trjig»«nd«
großsen Baume hier eine Lotuüblume beschreitet (Com. fas
afiti'avare aU taror viqieshaijam.)
41 — 44- (^eyäi|isa, jinavaratati, ^ama, Mahak&lL Metx.: ha
pida 2 = 4.
kusuma-dhanushä yasmäd tmyarp na moha-va^aifi vyadhu^
kam alasu-drigaiii gita-"rävä baläd ayi tikpitam |
prai;ramata-tarai]i drok (,'rcyaiusani na u't 'hata yan-mannh
kamala-sadri^4-'rigi tarä vsi 'balä dayita 'pi Uaa. M 1 ||
Tief verneigt euch schnell vor l^'reyaipsa, welchen nicht
Alle andern vom Liebesgott, ach l heftig bediüngten die Gesuif^
töne der bewegtaugigen (Weiber) bestrickten, oder dessen
nicht erschütteile das wenn auch sehr geliebt«, liebliche Weib i
lotuszartem Leibe.
jina-vara-tatir jivä-"linam akärai.
*sama-daina-hitn 'uiär;i'"dii>hta Vi il\ jay& \
namad'amptahhuk-pa&ktyä nüta tanotu niutim mam&
'sa-niada-mahitära arad ish^ sa-miinava-rajayä 0 42 |l
Die ersehnte, der Kette der Wesen aus freien Stücken hu
gesinnte Reihe der Jinafürsten, deren Schatz lujvcrgleichliche Selln
böhen-üchung ist, die dem Liebesgotle nicht unterworfeue , va
•/üglich.stü Gaben gebende , unbesitigte, welche von der SchMX
sich neigenden, mit menschlichen Königen vereijiten Götter geprie
wird, sie möge mir Weisheit verleihen, welche nicht hoclimütbij
loben.
Jacohi, €Üe (^bhana »iutaya» tles (^obhaaa ww/u.
521
bhava-jalamdhi-bhrämy!ij-jaiiiu-vrajä-"yata-pota he
tanu inatiiuabun 8dniui-*\anrim Büdä nara-sainpudam |
somabhilashatarn arhaii-u{itl»a-''gamä "uata-bhupatJip.
tanomati mataip san-näv'^äip sa-däna-i*asani pudatn || 43 ||
0 Lehre der Arhat-Herrn , du grosses Schiff für den im Ocean
ebens uuihertrtibenilen Menschenhaufen, pieb den einsichtigen, ]
Boftiungsltisen , dem Tod unterwori'onen , welche siiih nach einer '
ubpnrmrhen Südlung sehneu, inuiiwrdar menschliche Wohll'ahi*t,
Qter Lebeiiduii g-eehrte, vor der sich Könige neigen!
dhriia-ijavi-phidä-lisiliili-ghantliil; karuir knt«-bodhJLa-
praja-yati-mahil külun artj-adhi-pajika-jaru-'jibhih |
nijtt-ümu-hitara adhjashiäiii durlbaty aparikshaUni
prajiiyati Mahüküti inaiiya-'dhipan.} kaja-räjibhih || 44 ||
Es siogt Mahäkäli , welcbe (ausgezeichnet i«i) ijurch lotus-
;leich glänzende Hände, in denen sie den Donnerkeil, Fmchto, eine
STspämalä und eine Glocke triigt, die ein Jubelfest für erweckte
"Leute und Yatis bewrkt., die eine schwarKf, durch die Kampf-
eüien: Qual, Kmnmer, Sünde und Alter, nicht verlotxte Kori>er-
Qe besitzt, die da thront auf einem Menschen -Könige (Leicbname?)
^5 — 48 Väsupüjya, jainaraji tati, varii, (Jdntidcvi. Metr. sragdharä
pada 2 = 4.
pAjya ^ri-Väsupüjy& Vrijina-jina-pate nütaua*"ditya-kante
*m&y& 'saipsära-vasH 'vima vara tarasä "li nava-"läna-baho j
&nanirä träyatäm (jrl-prabhava-bhayäd bibhrati bhakti-bbajam
&y&saip ß&-"rava 'säv aiiavarata-nisii-'*lina-vAlä na ha 'hu j| 45 |
0 verehrungswürdiger Väsupüjya, du siindloser Jinafürst, der
' du glänzest wie die aufgehende Sonne, du trugbefreiter, im Welt-
leben nicht weilender, du Retter, bester, dessen Armo stark wie
neue Elefanteufesseln smd! geschützt möge werden eilig vor derj
aus Eeichthümom entstehenden Gnf^hr jene huttrufende, gebeugte'
Schaar der Andächtigun, welche sich abmüht und mit ihren Haaren
tmauthörltch die Erde berährt — nder soll sie es nicbt ?
püto yat-pAda-jifLiinfuh <;.imsi suru-tater äcarac cünjaM,'obht\m
yÄ t&pattra 'samänft pratimadam avati "ha-*rata rAjayanti j
ktrte^ kftiity& tjitih sä pravikiratu-tarärn jainai"t\ji rajas t«
yätÄ-"pat-träsa-manä 'pratiniu-damavati bäi"a-tArä layfinr» || 4ti ||
Deren heiliger Pussst^iub auf den Hlluptem der rbitterreihe
[Kampherglanz bervorl)rachte , die gluthstillende, unverglfirbliche,
juichtan Tbiitigkeit sich erfreuende, strahlende, die gegen den iloch-
linutli schützt, sie, die Keihe der Jinakönige, die von Unglück, Furcht
jnnd Stolz befreite, durch unübei-treffliche Selbstbezähmung aus-
Igezeicluiete, die mit ihres liubmes (weissem) Glan/.e l'crlschuüre
LlUid Sterne übnrtreffende möge gar sehr dir die Lcndenschuft ver-
|itreiben. (Oder; die perlscbnurgleichgliinzende siegreiche mOge
durch ihres Ruhmes Glanz etc. ihA-'mti scheint der Com. als iha
Iftrati zu fassen.)
522
Jarobi, HU Cobhana MtuUtyas den (^hhann mimi.
nityarp hetTi-'papatii-pratihjita-kumatÄ-proddbatA-dhväntA-bandh&
\)Vk-\}iiyk 'sädyamaua 'madana tnva smlha-".srira'hridyri bit4ni |
vuni aiBväna-mäi^a-pranajn-parigatä tirthaniitha kriyan me
*pApri-"yäsa-"dy-amäna-'mada-iiHta vasudh&'s4ra hridy äliitani \ 47 1
0 Herr des Glaulicsns, du leidenschaftloser. dem sich neigen
die von Sünde, Anstrengung etc. von 8tak tind Hochinetb freien
du Quintessenz der Erde, deine durch der Gründe Angemessea
heit dio niUcliügein Finsteniissbande dnr Ketzerei vemichtendfl
makellose, nicht gefährdete, wie Nektargösse liebliche, von dene
'welche den Pfad der Erlösung liehen, eriasste Rede möge stete'
Pmir im Herzen niedergelegte Güter geben.
rakshab-kshudra-grjihri-"di-pratihati-<;!amini vühita-Qveta-bhäsvat-
san-nalikä sad-äpta. parikara-niudita sä kshamädäbhavantam
(jubhrä Qri-(,''antidevi j;^nti janayatät kundikä bhäti yasyä^i
sanna-'llkli. sadS 'ptA parikanim uditä sä-'kshamMa bhavaniam|j48j
Die leuchtende (.'äntidevi, welche die durch Rtikshasa, feind
liehe Planeten etc. entstandene Bedrilrigniss besänftigt, die
Vehikel einen weissen, strahlenden, schönen Lotus bat, die de
Frommen gewogene, an LockenftÜle sioh ft'eiiende möge dir
der Welt den Genuss der Ruhe verschatTen, sie, in deren Hand
befindlifh strahlt die Wassenime, die sündlose, steti» angemessenfl
mit der Japfimfilä vei-seheiiu (parikarab ja|a-mandalat; suksha* idaij
devyalj kiujdikaya va vi(,teshanain).
49 — 62. Vimala, jiiias, mata, Roliini. Metr. pptfavi.
1 ^ 3, 2 *= 4.
apapa-dam jilanghanan.i Qam itam änamäuio hi taip
nata-'mara-sabbri-'suraui Vimalam alayä-*raod»lani (
apsl-"padam alain gbanatp ((^amita-mrmam iniohitaip
na tAmarasa-bhäsuram vimala-mälaya "moditam |! 49 J
Wir verphi'en dt*n Vimala, den Geber des Guten, den seh
milchtigen, Heil erhuigi habenden, vor dem sieh die (iötterve
sammlimg und die Asiiras neigen, den der Hausstund nicht ergöfc
den glücklichen, unübertrefflichen, Stolz dampfenden, nicht b«
[thörteu, lotusgleich leuchtenden, durch reine Kränze wohl duftenden
sa-danava-sura-jitÄ a-saniarä jinl bhi-radäb
kriyäsur uuitäsu te sak:da-bba ratir äyatll^^ |
sa-däiia-vasu-riijitä asama-raji-näbbi-radäh
kriyäsu rucitäsu te sakaia-bharu-tira yata\jt [| 50 (|
Die von Göttern und Dänaveni unbesiegten, nicht kiUnpfea<j
den, fiircbtvemicbt enden, ganz glUnzenden, mit freigebig ge*ipen
deten Gütern geschmückten , mit einzigen strahleruh>n Nab«d un4
Zähnen versehenen, energischen, die Last der süiidhLiften erleich
temden Jinas miigen dir bei hen-lichen, passenden Thaten lan
Freuden gewähren, (sakalabhnratirä sakalah sudosboli Coro. M«
kann auch sakalabharatl-ra trennen : saufte Rede verleihenden.)
Jacohi, tlie ^j/iana jittUaym tUm (^obUana mtni.
523
sad& yati-guror uho narnata mtinavair ancitara
mataip varadam euasä rahitani ayHtri-"bhävata^ |
sad-ftyati-guro ralio na nuitu-m&na-vairai|i citani
matain vara-dajueua sära-hitam äyatA bhiivatd^ II ^Ml
He! Immerdar verehrt andilchtig des grossen, weitleucht^nden,
Zukunft verleihenden Meisters der Yatis Lehre, diu von
Jenschen geehrte, Güt«r spendende, stindlose, auch heinilich fcjtok
ad Feindschaft nicht duldende , gepriesene , mhaltreicbe , dmxh
entwickelnde Selbstbeherrschung ausgeKeicluiete !
prabhaji tjmutära alani jmnini acu]ialii Robini
suddl)ä*vasur a-bhi-maiui niayi üahhji*'kshaniäle "hitjim
prabhä-jit^-nut« 'malam luiraiim-capa-lä "rohini
su-dhäva-surabhim finämayi-sabhö. kshamfi-le hitam || 52 ||
Mir dem sehr frommen, Ruhe besitzenden möge gar vortreff-
liches, ersehntes, reines Glück verleihen die unei"schtitterliche,
fjiektarreiclie , fuichtlose Rohiiit mit gliln7.ender Japüraülä, die von
|(Weseu) unübeHrelTliehen Glanzes gepriesene, welche einen lierr-
' Itcheu Bogen trügt und auf der schnellen Surabhi (Kuh) reitet, sie,
deren Genossenschaft gesund ist.
53 — 56. Anantajit, jinendrakadambaka , mata, Avyutä. Metr.
drutavilanibita. päda 1^4.
sakala-dhauta-saimsa-nameravas
ijiva di^.antv abhisheka-jala-plaväh |
matam Aiiantajitftti snapito-'llasat-
sa-kaladhaiita-sahä-"sana-meravaV |[ 53 ||
Deinen Wunsch möf^'en erfüllen die WaHseifluthen, in welchen
nantajit gebadet, welche bespült haben süuimtüiche itiifgeblühteu
prubänine, welche gebadet den leuchtenden, mit Gold und
eu Thronen vereehenen Meru,
mama ratä-'mara-sevita te kshaiia-
prada nihantu jlnendra-kadambaka |
varada-pada-yugan,i gatani ajAaläm
araara-intnarase vitiite-"kslmna j| 54 ||
0 du von fr(jhen Göttern verelirte, freudegewiÜn*endü , lang-
lege Jinafüi*stenschaarl deiu auf Gütterlotus ruhendes, gnaden*
' Teiclies Fusspiuxr möge meine Unwissenheit vernichten.
paramata-"pad amina-sajan-matiiih-
kpriy»-i«idaiii bhavat<i bhavatu 'valat |
^ jinu-puter nnitam astsi-jagat-trayi-
1^ IMirama-tApa-da-niänasnjanmanal.i [{ 55 ||
ucli möge vor dein VVeltlKhen Sfhützeii tlie
de, zahllose wohlgefügle heizeiiVeueude Worte enthaltende
Leüre des Jinahenii, des Siegers über den die Dreiwelt selir
j^uälenden Lit^besgutt.
Ketzerei be-
^B H""
524
Jatobi, lue Qibhana »tutaj/ait äat Qohhttmt fwtni.
rasitÄm uccji-turam giima-nä jakani
di<;atu kaftrnna-käntir itA VyutA |
dhfiüi-dhsinuh-phalakä-'si-tfftrii karair
fisitam uc-caturnin ganiaiiAyn kam |I 56 ||
Dill auf wi^li^mdpm, schwarzem, sehr scliMflleiii, hohem, vor
treftlichem Kosse reitende, goldglönzende , in d<^n HUnden Böge«
Öeliikl, Bchwerl. und Pfeile haltende Aeyuta möge Heil zur Wa
der«chaft verleihen. (Acynta durch Achupta devi erklärt.)
67 — GO- Dtianna, jinaugha, bhärati, Prajfiapti. Metr, (^luka, jji
2 = 4.
naninli ^.rt-l)lianna nih-karmo'dajäya mahitä-'jate |
martyä-'mareiidra-nageudi-air daya-yauia-bitäya t.e | 57 ||
Dhanna, dessen Herrlichkeit von Sterblichen und von Pärst
I der Götter luid Nagas gepriesen wird ! Verehrung sei dir , dea
jüiiilit mehr haiidehiden, dessen Örhatz Mitleid und Selhstbezähniu
(Ctim. trennt ninhita von ftyate und erklärt, letzteres: ä
'mantAd yatuyah sädliavo vft yasya; übersetze: von Götter-
Naga-Fürsten gepriesener, von Yatis umgebener.)
jtyaj jinau-'gho dhvaEta-'ntaiji tatiina lasam/luaya |
bha-mandala-ivisha yah sa tata-'nala-samanavÄ || 58 ||
.Siegen möge die .Tinaschaar , welche mit b^Uihtendem , aus-i
, gebreitetem Feuer gleichem Lichtkronenglanze das Ende der Finster
[niss bewirkte.
bharati drag jinendränam nava-nam* akshatA-'ri-ke |
sanisiri-'jnbbouidhäv asmäa avanau raksha tArike || 59 H
0 rettende Sprache der Jinafiirsien , schütze uns schnell auf
Erden, die du ein neues Schiff bist auf dem Lebensoceaue, desse
Wasser ungeschwächte Feinde sind!
keki-sthri vah kriyae chakti-kara lähliau ayacitA \
l'rajRapy nütanä-'mbhoja-kai'ila-'bha naya-"citik || 60 Q
Prajßapti, welche auf einem Pfauen reitet und die i^aktx ii
der Hand büU, wie junger Lotus gewaltig strahlt, die klugheit
eifüllfe uiuge auch ungebeten lleichthümer verleüien.
61^64. l^&ntinitha, jinavpshas, mata, yaksha firtUuua^&Dti
ijilrdülavikridita. pÄda 2 =^ 4,
rajantyä nava-padina-riiga-rucLrai)i padair jitä.-'8ht^padä*
'dre *kopa druta-jiktttrüpa-vibhayä tanvä "rya dhira ksham&m
bibhratya 'mani-sevyayft jina-pate 9n-(^'ä.ntinatba 'smaro-
'dreko-'padnita jata-rüpa vibhayA 'tanv-aiya-dhi nücsha raam |! 61 1|
0 Jinaltt'rr l^'Antinatha ! zcmlDser. edler, standhafter, vf»u der
übermächtigen Wollust nicht angefeindet**r, schöngestalteter, furcht*
loser, von mächtigem edlem Sinne, der du mit deinem durch Ptis
welche in des frischen Lotus Farbe glänzen, strahlenden, wie i
JtKofii, die Cohhavti »lutnya^ tUti (^vbhana inutiü
525
leu cht enden, 8miftnmili (die Erdt») tragenden, Göttoni ehr-
irdigfn L*'ibfi den Goldbt^rf? (Mpfu) filierf rittst., sehützf* mirhl
Eintlietni des , Lfil)<?s'* sind natürlich aocb auf „Meru*' xu
eziehen.)
te jlyasur avidvisiiü jin;i-vrishu mälätii dadhilua rnjo-
rajyü iiH'dura-])/irijftta-fiuintu]ali-sftntikiuiku-'rittu!i citiih |
ktrtyä kuinlu-sfinia-tvish*' "shad api yo iia pnipta-luka-trayi-
r4jy/i «ledur apti-'ri-jaia'Sttmaual^-santäna-känt^i-'ucitjvh || <)2 ||
Sie^n mfigpin die nicht fpiudliclifiii .linastiere, Wf>l<-ht' ninen
ininz trafen, der aus blüthenslÄiibmasseljBdtsekten Pärijätu- und
utAnaku-lilunitm best^^iht, welche mit Kunda-lUumwi ^deit-b {weiss)
rabbmdpni Ruhme berlfii-kt sind, und wf^lidit*. obsohrm die üeiT-
Itelialit über die Dr^iwfdt tiilirend und angebntpt von don Vorzü>,f-
iJit'hstfn der Mengen der tnindf^srhaarbefreiteii Fiommeu. auch nicht
geriiigst^eu gich überhoben.
jaineudrani matam ätanotu satutAiti sainyagdri^äm sad*guna-
"ll-lAbbaui j^ama-h}ln bhinna-madanain tApa-V'^P'^ yäma-rani |
durriirbhßdo-riiraniarü-"nt.aratam;0-niniii(;;i itaryiiUasial-
lilji-'bhuipgo-mahari-bhin uaniad-ananta-'piipa-kpdya-'nmi-am \ 63 |
Den Kechtifliiubigeu tnügö inmierdar den Gewinn vorti-eff-
eher Tugendreihen verleiben der Jinafürst,«n Lehre, welohe durch
nas lieblich ist, den Amor venitchtet, die Uhitli kiililt, 8elbst-
elierrschmijy; verleiht, das Hchwer ku vernichtende, dithte (teistes-
|4unkel vertreibt, die in j,fUlnxendf5m Spiele sieh ergehenden,
tiinbesie<^baren, niJichtij^eu Feinde überwindet.^ sie, vur der sich un-
Ijalilijife Sündbise, Outfi und Götter verneigen. (paryulP habe ich
' nach dem Com. übereeixt; ich würde folgende Erkläiiing vor/iehen:
lilübhiiügena lUabhangyä ye mohävalritial^ sauti tan bhinatti yas
i.at oder lilayi bhailgeua vinatjena mahavairiijü bhinatti yni tat.)
djH}da-cehat.tTa-kamaudalüni kalayan sa Brahma<;änt.iti kriyät
^■.saqity ujyüni <;ami ksbayena ^aniino muktu-'kshamäri liitan\ |
^^ tapta-'sbtApnda-iiiniJa-pirigalft-nicir yo *dliii.rayaü mdijhataiji
sanityajyä, "nii^am ikshanena ^am ino miiktÄ-'k4iham&-"li-'*hitiun |64||
fclJ^ahn^a^;fmti, welcher Stilb, Sonnensehirni und Wassertopf gut
d unvergUnglicb miwrlit, der eine JapAiiialfi Awa l'erlon tiiigt, der
tilge g«be den liuhigen sofort Heil, er, der gelb wie ein Stürk
niöhendes Gold giJinzt, welcher durch stete Betrachtung die Tliur-
heit verlassend Glück genoss, nadi dem sich die .Schaui' der Ujiruh-
lerlasseueu sehnt.
J6— 68. Kunthunätha, sakjvlajinapatis , kfilunta (siddhanta), Pu-
nisliadatta. Meti*. mälhii. päda 2 = 4.
bhavatu inama namah (jri-Kwnthunrithftya tasniiy
aniita-<;amitA-uujha-"v:1uii'triipaya hridyalj |
8ftk:da-l>b.'iirat4i lihartä 'bhüj jino *i»y akslia-pA(,'il-
'yantita-gianii-titniuhäya *mitri-'payii-hi*id yaU U <ab ||
526
jJacoLi, die ^'obhana »tuta^at de* (^obhana muni.
Meine Verebnitig gelte dem Kuiithunätha , ihm, dessen \aiig6_
llth der gi-osscn Bethöruug gekühlt ist, dem Pinsternissvertreih
in Siniiesbaudei» nicht vei-strickteu Ruhigen , welcher obscht^
Jiua ein geliebter, unzüMlge Schüden heilender Beherrscher v^i
ganz Ijidien war.
sakaia-jina-patibhyal^ pävonebhyo nama^ san-
nayana-rava-radeldiyah sä-"rav&d astu tebhya^ |
samadhigata-nutibhyo deva-vjnndad gariyo-
naya-nara-varadebhya^ sära-v&da-stutebhyah || 66 ||
Verehrung sei den heiligenden BäninitUchen Jinahemi. d«^
durch scliöue Augen, Stimme und ZJthue ausgezeichupten , ihnen,
\veh'h<?n dlt« laulrufcnde G*fitterschaar Ehre erweist, welche Lenti
frommen Wandels Gaben geben und in vortrefflicher Spruche
priesen werden,
smarata vigata-inudrain jainaeandran^i fjiki<;at-
kavi-pada-gania-bbangain hetu-dantaifi kritAnUm |
dviradam iva samudyad-däna-märgam dhiitÄ-"dya»-
'ka-vipad-agam abhaflgain he tudantam kfitÄ-'ntam li 67 (j
Ol gedenket des Siddhanta. des fleckenlosen Jalnamondes, welch
leuchtende Dichterworte, Gamas und Construktionen enthält, welch
J5U vergleichen ist einem Elefanten, dessen Zähne Beweise sin
desson fcjpur hei-vortjuiUeuder Bmnstsal't (wachsende Gabe) ist»
als Baum entwurzelt das uraiilllngliche einzige Unheil (taniasl
der unbesiegbar ist und den Tnd vertreibt, (dhutädyaika" so T«
und Gem.; ich möchte dhutäghaika" conjiciron: der das nur
yüjjde bestehende Unheil wie einen Baum ek.)
pracalad-aciraroci^j-cani-gätre samudyat-
sad-asi-phiüaka-rüme *bh!nia-hAse 'ri-bhite |
sapadi Punishadatte te bhavantu i)rasiidub
Bodasi phalakara nie 'bhi-mahaseribhi 'te |{ 68 ||
O Porushadatta! möge deine Huld mir in meinem Wohna
Fi-iichte bringen , du , deren Leib schön ist wie zückender Blilj
die du lieblich bist mit strahlendem guten Schwert und Schilde,
lieblich lilcheliide , Feinden furchtbare , auf furchtlosen gro»
Büffelkuh reitende! (seribhl, PW. hat nur sairibhi.)
69 — 72. Ära, jinaräjavisara, mata. CakTadharä. Der Name de«
Metnim ist mir nicht liekannt; es gehört zu den gwp«-
cbandas und besteht aus 4 gleichen pädas. Jeder PAdft
enthält Va -^ 6 + ''s gaJ?i^. wobei als Gesetx gilt^ 6mm
der 6. gana ein Amphibrachys, der 2. ein Amphibrachye
oder Proceleusmaticus sein muss. pada 2 — 4.
vyamucac cakravartilakshmnn iha trinam iva yab ksha^enft tMP
siinna-mada-mara-miMia-saipsavam annkapa-räjitam Aram |
druta-kidadhauta-kantam auamata "nandita-ldiüii-bliakü-bhikk*
ban-uamad-amara-mänasarp s&ram anßka-pamjitii-'maram ,, G» J
Jaedld, die ^'olhana alutayaa de» Cohhana muid.
627
Neiget euch vor Am, welcher die vou Füi'sten verherrlichte
ürde eines Cakravarti hier augenblicklieh wie Sirnh wegwiirl',
den es keinen Hochmuth, Tod, Stolz und Sauisfira giebt, der
sblicb wie flüssiges Gold glünzt, welcher die Herren der sehr
tnnien, guten und der andilchtigen Giitter entzückt, vor ihm,
em guten, Üher viele Giitter siegreichen,
stauti sainantutnli srna «aniaviisurana-hbümau yiuii sunt-'Valih
sakala-kala-kaläpa-kiiJita 'paniadä 'miui-karani aiiapa-diiitii |
tiqi jina-raja-visai-atii uj^jasita-jauma-jaraijTi naiuamy ahani
8a-kala-kaläkaltt-'pa-kali-t4i|iain adarmia-karani ainVpadaiii || 70 ||
Ich verelire die Menge der Jiuakönige, welche an iln*em
.bsteigeort allerwilrts der nicht hocliniüthige , mit silnmitlicher
iünste Menge gesclimückt« Göttör/ug pnes, die rolhhilndige,
tes verleihende, Gehurt, und Tod vernichtende, sie, die sanfte
öne hat und frei von der Gluth des Kali ist, die nicht gniusain
handelnde und vom Unglück betV^'ite. (kalakala scheint für kula-
kala zu st^-hen, der Com, ist liier unklar.)
hhima-mahäbhaväbdhi-bhava-bhiti-^ahhedi parästii-visphurat-
paiamata-moha-manam a-tand-"uaiü alam ghauam aghavat« 'hitam j
jina-pati-matiun aptira-martjä-'mara-nii'VTiU-ijarma-kaninam
puruiua-tiinioham änaniata ndniuii alaüghana-inaghavate "hitant || 71 1
Verehret wahrlich die Lehre der Jiuahemi» die Verniehl>erin ]
ler aus dem schrecklichen grossen Lebensoceane entstandenen
Furcht, die Veiireiberin der gleissendeu IiTlehreu, Verbleudung
und Stolz, die weder klein noch mangelhiift ist, die sehr gewaltige,
dem Sündhatten mcht holde, die Ursache von Öchutz und Glück-
keit für uiwJihlige Menschen und Götter, die Verbcheuchcrin
r grossen Finsterniss, die von dem unbesiegbaren Indra ersehnte-
yä 'tra vicitra-var^a-vinatÄ-"tmaja-pfisht.ham adhijjhtbitA. hutat-
üama-tanu-hhäg avikritji-dbk asama-davair iva dliiima-hfiribhih |
tatlit iva bhüti sandhya-ghana-nnlrdhmii Gakradbarä *stu sä nmde
a-tAnu-bha gavi krita-dhiru-samada-vairi-vadha nialiriribhih;|l72 |j
Zur Freude werde die Uakradharu, welche hier den Hückeii
lg buntfarbigen Garutja bestiegen habend, mit feueiähnlicheru
!örper und unentstellter Einsicht, wie der Blitz am Saume der
bendwolkeu strahlt mit ihren grossen lläderu, die ungeheuren
aldbränden vergleichbar durch ihren Schein entzücken , sie, die
'eder gewöhidichen noch kleinen Glanz hat uiid aul' Erden die
lugen hochmüthigeu Feinde vernichtet
'5 — 7B. Mallinätha, jinottamas, ägama, yaksharäj (Kapardin) Metr.
rucirä. pada 2 =^ 4.
nudaius tstnum priivitanu Malünätba nie
priyaiigu-rocir a-ruciiu-'cita.ui bju'ani \
vidaioltayan va r a-r u c i -mandalo- "jjvalal.i
priymii guro 'ci r a r u c i - rocitä-'uibaraiii || 73 ||
F
n;
dl...
K^lig
■Her
Bd. XXX II.
ai
r)28 Jttcol>t\ du Cofjhttna »Uäaytu de* Vohhana mutii,
0 wie priyaälgu (schwarz) gllLnzeuder Mallliui.iha: der da
lierrlicher Strahleukrone leuchtond dem blitzdurchleuchteten Hin
^leiihest, gewillu't» mir oiiien liebeu Wunsch, indem du mir
häuslichen, lilstjgon Körper hinwejj^iimmsi!
juvad gatain jiij^ad avato vapur-vyatha,-
kadaoihukair HVa<,'a-tapat-t.rasam padajn |
jinottjiinan stutci dadhalah srajani
kadHUibH-kairava-i^ut^iputtra-sampadum || 74 |
Preiset die höchsten JinnSj vvek-hß rührig die zu einer StS
für elfiide, einnr Meng« körjjerliclior Leiden untfrworfeue We»
geworden*' W«»lt. hisehützen und eimm aus Kadainba- . Lotii5-
l^'atöpattra- Blumen bestehenden Kran» tragen.
sa sampadani di*;atu iin(titAmä-"gitmah
(,*ani iivahaiin atanu-tamo-haro 'dite |
sa L-ittabhiih ksliala iha yena yivs tapah-
«^laniav ahfimi aümuU tnoha-rodite 7*^ I|
Die Lehre der besten Jinas möge WohHahrt veideihen, ind
sie Glück !)ringt, dio grosses Dunkel beiiBhiiiende , dund» whIo
hier der Liebesgott vemiiditet wurde, der Busso and Seelenr
erstickte und ungehemtute Wirrsal und WtdikJagen verbreit«
(Colli, fügt als ÄWuite Auflösung aifmutainan ühari rslti hinzu.)
dvijtaiii gato hfidi ranuitAin dama-^riyA
prabhäti me cJikitA-hari-dvipaiu nage |
vatA-"hvuye kptA-vasati^. ca yaksha-rät
prabWi-'timei'.akitA-harid vi-pannage i| 7<> [
An meinem duroh der SelhstbehejTschung Srhünheit
den Herzen möge Wohlgefallen linden der Yakshaktiiüg (Kapardq
der durch seinen Hlunz die HinmieUgegenden in Schatten st<a
der auf einem Indra's Elefanten schreckenden Elefanten reitet
auf einem sehlaugen freien, V^ala genarnit^*n Baume wohnt
77 — 80. Munisuvrata, jinavi'aja, kfilAuUi, tiauri. Metr. narkuf.
(oder nardataka). pada 2^4.
Jina-MuiiisuvTttta^j aamavataj janatA-Vanatah
sa-mudita-mänav& dfaanam ab>bhavato bhnvat^V
avani-viklrnjmi ädishata yasya nirastA-manal,i-
aamudita-niana-vadhuna-malo bhavato bhavata^ || 77 ^
Der von der Mensehbeit vorehrte .lina Munisuvrata, der
gierig seiende, dessen auf der Erde ausgestreute ScMtze die
freuten Menschen anfraÜlen, der Vemiehter von 8tol/., .Schmer/.
Sfiiifbi, Sil aus dem Heraen hervorgehen — er nißgH euch vor dam
Weltleben schütwn.
praiminata tuiii jina-vrajam apara-visikri-r^jo-
dalakamaU\-"nan4 maliima-dbima bhuyü-'saiu aruk
yam atitarfi.i?i surendra*varayoshid ilä-niiliuio-
*d-alaka-mala nan&ina himadhänia-bhay& 8iu»A-ruk |] 78 j
Jaeobi, tlie Cohhava shttoytu de* Cdihana innni.
5i39
erneiget euch vor dem JmüSL'liwurm, dem Wohnsitz der
frn">sse, dem Venikhl^r der Furcht, vor wddiem sich die von
yt^bfesten freie, vur/.üglichste Gattiu des GöttpHiii'sti'ji, d«>ren
Antlitz vfin Lotus mit lur/Jihli^jfeii. Lirit,'en StaubfAden ist, tut? dem
ioodschein gleieh j^linzi'nde gai* sehr verneigte, sodass ihre Larkeii
jlurdi Berührung mit der Erde sUulüg wurden, (bhayüsuiit dara-
Bhayakiu'akam. udyatt» 'lakesbu nialü yiu^jäh.)
tvaiii fivanatüfl JitmtUnia-kritanta l>havad vidusho
*Va sad-anumana-samgainmia ysltatnmfi-dayitali |
fitiva-siiklia sadhukuin sv-abhidudbat su-dbiyäii) cui'aQiUii
Vftsad anu mftiiasfti|i ganm-naya-"tata modayitA^i || 79 ||
Vor dem WeUleid mögest du die sieh tieigeiiden Weisen
cbützen , o der besten .Tinas Lehre , die du zu wahre« Sihbissen
l'erhilfst! den aurgekUlrteii liebe, die wohl unterweist iii dem gutes
leil verleihenden Wandel, der iui Ilerzeii der vei-ütlindigeii wohut,
o du reichlich mit, Oanias nad Uetiiiitionen ausgestattet«! Er-
ireueriü !
adhigata-godhikA. kanaka-nik tava Oaury ucitÄ-
"nkam alaka-raji tjuimraHsv-bhäsy atalo-'jiakritam |
mfiganiada-pattra-bbaiiga-tilakair vudana]{ii dadliati
kamala-karä jitä-*raara-ftabhä '»yatu lopa-kritam j| 80 ||
Gaurt möge vertreiben deinen Widei'saober, sie. die auf einer
Eidechse reit«t, die goblgl Unzen de. die ein loekenumstrabltes, lotiis-
g'UlQ'/endes , ungemein wobltbuendes , mit MoHebustilaks in Gestalt
ron Blättern pus-seud versiertes AutliSv, bat, die einen Lotus in
der Hand trägt, die der ti(1tt<^r Schuar besiegt
81 — 04. Nauii, jiuadhiyajiivaha, kritüutji, Kali. M^-tr. ^ikharii/i
pada 2 = 4.
sphorad-vidyutkante [»ravikira vitanvanti satatiun
loanitl "yasaiji e&ro dita-madii Name 'ghiuü bipitah j
naniMddiha%'ya'(,-reni-bhava-bhaya-bliid»iii hridya-vacaa4ni
amAyä-samcibo 'dita'madaiia-ineghä'nila pituli jj 81 ||
Ou wie /ückender Blitz strahlender, scbriner, Iloehmuth ver-
Äebteiider Nami! vertreibe die mir iiumerfort Mühsal bereitenden
änden , du .Si>recher von liebliehen Reden , welebe der {Schuar
er gebeugten Fruinmen die Gefahre n des WeltlebenH vertilgen, du
nitdit in Tilusehung befangener, der du den em])orstrebenden
Liebesgott wie der Wind die beraufge/ogeneu Wolken (davon
jagst), o Vater!
nakha-'ii)<;'U-vrenibhib kapivita-narnan-näki-rnukuta^^
sadä üodt nfmn-"maya-mala-nmda-'rer ita-tani»\i |
prac4ikre vii^-vain ya^^ sa juyati JL»ia-'dhiya-nivaha|i
sadüiio diniinäin ayam alam adai-e-"ritatÄmat» U 82 {[
Die dureb ibrer Fussnägel Htrahlenreiben die Kronen an-
dficbtiger GötttT dunkel erscheiueu lässt, die immerdar den Feind ^
34 •
Jacobi, die ^ohhana ututa^at tU» ^ubhaaa f»um.
larcb
roff
M
I
in allen Gestalten: SL-hliden, Sünde und Hochiuntb vertreibt,
das AU VOM Finsteriiiss beiVeite, die St-haar der Jinafürsten ist
siegreicl», die gar nebr freigebig ist deti Betrübleu , diese darcb
Weiber niclit t>rres:l<^
jala-vyiila-vvtigbra-jvftlflna-gaj»-i-ug-bandbaiia-yudho
guiiir vtdui *pata-"pad-agba-nagöri-yüna-suniatati |
kpüinfas trfisishta spbuta-vikatii-hetu-pramiti-bh&g
unir vä 'bo iiätä jnida-gbana-gari3'än asunuit^^ |J 83
Fiirwabr! der Siddhanta möge retten die Lebenden, der trofl"-
liche Henner, wekdier aus Wasser-, Scblangen-, Tiger-, Feuer-,
Elefanten-, Krankheit«-, Kerkers- und Kampfes- tlefahren rettet,
ersnbjit wird /.um Gang uacb der Stadt, wü es nicht Untergs
Unglück und Sünde giebt, welcher klare, vortrettlii:be liewei:
und Walirbeiteu euthUlt, der niüchüg und gemchtig ist durch
seine Wort«', der gi'osse Sehirmhen*.
vij»tiksba-v>TJ[hai}i vo dalayatu gada-'ksliävali-dliara
'aiunii nulikil-"li-vi«;adB-calanä nj\likii-%'arani j
adbyäsina 'mbho -bbf ita-ghü na-nibhii 'nibodhi-tanayä-
sainiina-'li Kali vi(;ad-a<:;ala-näna-*li-kavaram |1 84 ||
Die unvergleichlit^be, euie Keule und dapanuUA tragende Kall
deren Füs&e weiss wie Lotusreihen sind, miigo den Hauten etir«»r
Feinde auseinander treiben, sie, die der Tochter des Oteaus (Kainal
gleiche Freiuidiiuien hat und auf eitiem herrlichen Lotus tiirei
welcher von hiuiniikriecheiideii. unbeweglichen, maiuiigfal Ligen Hi«*ni
bedeckt ist, dJe wie die regeuschwangere Wolke (schwär/) gli
85 — 88. Arishümenn, rriji jinanäm, bbarati, Ambft. Metr. ^ii
Itt^nkridita. pida 2 = 4.
cikshepo "rjita räjiikiun rana-mukhe yo laksha-sankhyaip ksha^i
:iks])finiain juna bhasaniaumn a-hnsan,i lü'ijimati-tapadan) {
taiu Memin,i naina naniranirvnti-kai-aiji cakre yadünaip c» yo
dakshäni aAjana-bha-sainü.na-rnahasar}i rajim atita-'*padani l| 85 ||
0 Mensch, verehre den leuebtenden , ernsten , der K&jimatl
Kuiiuuer bert-iti-nden, dt-n Ajidilehtigeii (Jiürkseligkeit verlt^ihenden,
wie CoUyriiunschein straldenden Nenii, welcher Hugs die nadi Lakk'.
/Uldende, xuächtige, gewaltige Künigschaar in der vordei"st4*u Schlacht-
reihe niederstreckte und die weise Schaar der Yadus von
be&fiito.
\) lU^lmati Ist dio Oiittiii Nomi's. Sio wnr niitröstHcli . »U tlir UniU*
vorll««!, um Auf dorn Korife lUivuU nivh dem HüsscrIelH'i» Iiinaugebi'u Ih
Kl»^«<ii bildou dou liibült de» NomidätHkävya doü Viknuan, uinu Art Uli
zum Moglind&ia, «tu «lom der IMfhter die letztt« Zeik' jodtir Stn»]Ojo wür
tMitloluit nrid dip drei felilcudmi ZoUcu hinzu dirlitot IH^a« Art vun C<l<«iMira||
hi uni<T dora Kiimen 8nmisy&|>0raDH b«knniit und von Alt^rü bi«r boricbl
wcn>>ii Uns ti<>midAtiU(ft\'ya vßthiUi l'J6 Str<i|dtitti (die uvltttui und [in
Struidieii dos Mejrh u«id oiu« Si'hlu&!iMtro|dic> t Diu AtiüpLoluug auf Ui^h
uti!»vfm Vi'rM! lÜMl ^ «'rmuÜU'ii, dM>i> (^obbjiiia du« N«midAtaULT)'iun Iiaiu
Jacobi, die (^obhana ttuiayaa eU* ^obkttna muni.
531
pravrajij jita-räjtUtä raja iva jyuyo 'pi rnjynin javild
yä sanisum-mahodadliäv api liiUt i,'j'isti'i vihiiyo 'ditani j
ynsyiilj ßarvata eva sa hiinitu no räjl jinänani bhavä-
"yasftni s&ni-maho dadhuvu pihita-'\-a-stii-vü]äyü 'ditiiiu [j 8ö ß
Die Schaar der JiiKis iiRi»,'o uns die Qual des WeltleHena
jänwe^iudiiuen. sie, di« gute Lehierin auch im Oceun des Öaiiisara,
de, welche, siegreich ühtn* die Schaar der Könifife, auch eine
Bächtige hlühende HeiTsehaft Mrie Staub aufgab und deo Mönchs-
ad erwählte, sie, deren ungeschwUchter, vorzüglicher Glana
'überall bindrang, indem er deu Hiinmel und die Göttinnen der
Himmelsgegenden überstiahlte.
IkurvAnä 'nu-padslrtba-dar^ana-va^äd bhäsvat-prabhAyüs trapäm
auatya janu-kritta-raoha-rata me ^asta 'daridra-"hiJcä |
akshobliyä tava bharati jina-pat« pronmadinäm vAdinam
mana-tyajana-kpt tamo-haratanie '\'a stud ari-drohikAl| 87 ||
0 du durch Andacht der Menschen Verblendung luid Wollust
i?emichiender, Finstemiss gi'iüidlich vertreibender Herr. Jimulurat;
deiiie unerscbütterlicho Erde sei schädlich meinen Feinden , deine
Rede, welche diis helle Licht beschilmt, indem sie die subtilsten
Gegenstände (jlväjivadi) beleuchtet, die gef>riesene, mit grossurtigen
Meditationen ausgestattete , die auch die dünkelhaftesten Dis-
putatoren /.um Aufgeben ihrer Einbildung Äwingt.
Hk hasUi-"lanibit!i-liliöta-lumlii-latiki1t yasya jano 'bhyagnmad
^B vi<;va-"sevita-tiuura-puda-paratAiii vica riim-trasii-kfit j
^B 8i\ bhutim vitanotu no 'rjuiKi-iiicih sindie 'dhiiüdho 'llasad-
^B vi^^viise vitat4-"mm*padapa-ratn 'nivä "cäri-putra 'sak^-it || 8H j|
B^ Die weissglänaende Ambü möge immerfort Macht uns ver-
leihen, sie die als Zweig in der Hand eine grosse lunibi (= luni-
bikuV) trägt, zu deren von Allen verehrten rothen Füssen die
Menschheit Zuflucht nahm, die durch ihre Rede den Feinden
Furcht eiuHösst, sie, die auf sehr zutraulichen Löwen reit«t, die
ihre Freud« ;m grossen MangobiUimen hat. deren beide Höhne von
tommei)! Wandel sind. (I>er Com. erklärt eürinau viharanuM^'ilau.
eil der dickhiiuchige Ganeija wie die meisten seiner \'erehrei-
Bicht Wühl ein ausgezeichneter Fussgslnger genannt werden darf,
ziehe ich vor äcarin anzunehmen.)
^ — 92. Pärijva, räji jinanäm , vag, Vairotya. Metr. sragdhai"ä.
padayamaka.
mMäm rdäna-bahur dadluid adadhad aratn yam udlrÄ mudi "ral
Ihiii 'linam iha "li nutdhura-muJhu-r.isaijii sü-*rit/0 'ini\-cito mii [
pätiU ps»l-at sa i'ar<;Vi» nicira-ruci-rado deva-rajiva-rnji-
pattra "pat-trä yudijä t.uiur atruiu-mvo naudako nodako no |j 89 ||
^m Der ruhmbedeckte, mit .schön glän/enden Zahnen versehene,
^Hlfichtig predig*yide , erfreuende, nicht abstossendit l*iu\va möge
^■nich voi dt^ni Fülle schüt/.en, ej\ dessen Anne wie Elefantenki-Iteri
^Bitirk «iud , wckhi'r einen süssen H«migsat't eiithall^ndmi Kranz
^■rSgt.. den der vorlreiTliche, sehr gefidlende BienenschwaiTn hier iu
632
Jaevbi, di« <Jf>bhana »tutayui d»ti Cohhfina mnni.
der Nähe imilii^'eriul in Wonne eifrig aussog, dessen Leib ror Le
schützt und gftnigeQ wird von einer Reihe von Götterlot nssen. '
raj 1 räj i va- viiktni taniln tnra- lasat - kp t u - rangat- twiifiga-
vyalu-vyalagna-yodhä-"cit<»-nicit.;i-i-ane bhiti-hfid ya 'tihfidyÄ |
sArä SU 'raj jiniinan] alam amiilii-infilH bodhik^ mA "dhi-k&m&d
avyäd a-vyäidhi-käl&-'nana-jamuia-jarri-ti-astt-m4jiu 'samanAH M|
Die iotiisuiitlitzige, innig geliebt«, vorireft'liohp . erleuchtend
unvergleichliche Schfwr der Jinas möge mich krilftig schal
vor Leiden und Wollust, (oder 'dbikä.-"msid übermässiger Kr«
heit), sie welche die Furcht benimmt in der 8chlivchts die gema
wird und voll ist von Kriegern, drt> sich an Elefanten und gulop-
pirende Rosse klammem, und von tiatt««niden leucht^snden Fahn^
sie» welche frei ist von Leiden, Tod, Oeburt, Furcht und St
0 du von sehr reiner Einsicht ! (der letzte Voeat. steht gana oh
Beziehung, ich möchte d-dnir mat/o in matcr andern und
Comp, als Gen. tm hodhik4 fassen. Dar Com. hatte den \
kÄlAnanai]! ynraamukham manumm.)
sadyo 'sad-yoga-bhid vag amalii-gama-laya jainarilji 'u-tu-Äji-
iiiita nuta-'i-tha-dh»V(n 'ha t;itji-hatn-tam!ih-patakä 'päta-k&nia
Vtlstri-"<;a stri-üaränutn hridaya-hrid ifya<,ü*rudliikä 'büdhika v» j
"deyÄ deyan nuidaiii te maniijam anu jaräiri tyrvjayanti jayunilljl
Wonne gebe dir hier sofort die siegreiche Stimme der Jii
Reihe, die schlechtes »Streben tyogik manoviikkAyavyaparä^) erstio
die reine Gama.s und Layas hat die von der Reihe der Mächtig
gepriesen wird, die neue OiüiAn navman Com.) Schütze giebt,
dio ausgedehnt* Finsteniiss und *Sündp vemicht^t, die frei
Fall und Wollust ist, die HeiTin der Gelehrten, die der We
und Männer Her/ erfreut. \Wf Schmach vertilgende, nii.-ht schäd
die KU erwilldeiide, welche den Menschen die iSch wache bec
yftta ya t4ra-t^ja^ ssadiLSi 8ad*asi-bh|'it kah]-kant4'i-lak&-'iiU\
'pft-Vitfi pärüpdra-rajatn surava-sui*a-vadhü-piijitä 'nitp jitä-"Rim
sä trä.sat tn\yatäin tväm avishama-vishabhfid-bhüshana'bhishana 1
hina *hi-'nä-*grya-patni kuvalaya-valaya-<,iyama-deha 'made-'*hA U !
Vor Furcht schüt/.e dich die erste Gattin de.s Schla
Fürsten (Vairotya). die in der Versammlung glan/voll strahlflodi^
ein gutes Schwert tragende, die mit schw^arzen lieblichen
versehene, gar sehr von schfinredendeii (lottei-lTauen geehrte, weh
auf «»inem feindelosen, Fein<lehaufen besiegenden Löwenkönige r«il
die furchtlose, nicht furchtbare, deren Leib dunkel wie ein Lob
kränz ist, sie, die frei von Hochnmth und Verlangen isL (jit
wohl besser ranjitaram ei-fn^uendem,)
93 — 96. Vira, arhatÄip sambati, bhäratl, Ainbikil Metr.
(nach Vrittiu^tnäkarai. Paiu^it IX, 142). p&du 2=^1.
namad - amara • «;nista - 8i\moda - nirnidra- mandiira-nmU- n\io'nil^iU-
-'iphre dharitrikntA-
'vana VHrftiam»-sttipgamo-'dttra-tÄi"o-'ditA-'naiiga-nAry-Avjdl-Up»-ddfct-
•"kshitA- niohita-"ksho bbaviii |
Jacobi, die C<}l*hana ittutaya* des (^'obhatM muni.
533
mama vitaratti Vira iiirvtipa • <;annaiji jtltfi - vatAio dhiu*» - 'dhiga-
tSiddhäiiba-dliamni k.shama-'laTpkntäv
varatam a-sanga-moda 'mtw 'roditä nafignnu "ryä-'va lilä-padtj
he kshitÄ-"mo hit& 'kshobhavän |j 93 ||
O Vira! du, dessen Füsse geiüjthet sind vom SUub« wohl-
liender aufgeblühter Maiidära-Kiriliiw», weUrhe von dfii ]{ilu]dera
gebückter UngtprhliL'hen herabgefallen sind; Erdbcscbüton-, d^r du
immer frei bist viui der Fieiidd der Sinnliebkoit, vmn Lieb^sgeiuiss,
von Weinen, Weibeni ; du Schützer der <'dlen! guUu-! du, defisen
Sinne nicht bethört werden dmdi die Redfin, Leiber und Blicke
der Weiberschaar, die vorzüglichen LiebeagenasK bereitet, benrliche
Augenstenie und den niäehtigeii Auangi besit/i, der du dich in des
Erdbehen-schers Hiddhartba lliiuse, dt^m y^bmuck der Erde, der
Stütte des Spieles, incarnirlest, der du die Kninkheiten verLilglest,
und frei von Verwitiiuig bist, verleiiie mir die Wonnen des
NirräiTfa!
Cava,<$aranam atru yiuäyäji sphurat-ketu-eaki'ä-"naka-*neku-padme-
'ndunjk-camaro-'tsai^tJ-srdaUayi-
- avouamad - a^oka - ppthvi - kshana - präya-^,'obha-"tapatra-prubhi*-
gurv arärät |jari'ta'hitä-"rocitam |
praviUiratu sanilhitut]! sä rhatäni t>unihnlir bbaktibbäjäm bhavii-
r*nddjodlii-sambbrüiita-bhiivya-"vali-«evitä
davÄna-niada-^oka-prilh vi "kshana- pra ya^o -bhäta - paira-prabhÄig-
urvara-rät-pareta-'hi-turu-'citaro | t*4 ||
Die von dtn- im Ocean des Lebens urnherirrendi^n Schttar der
Promnieri verehrte, an solchen, die mit Gluih (der Leidenschaft),
Hochmuth und Kummer versehen sind, nicht grosse, augenerfüllende,
feüidlose, gute Reihe der Arhats erfülle den Andiiehiigen ihren
Wunsch der ansteht den Erdenkönigen, Pit^äcas, Sclüangen und
Jyotishkas, die ruhmerleuchtete Vehikelen besitzen! sie, deren
herrlicher Absteigeort (/um Predigen) hier ausgezeichnet durch
flatternde Fahnen, Itüder (dhantiacakra) , Trunimeln, viele Lotus-
blumeu, luondgleiL-b glünzeude Wedel, uulVsIrebende drei Mauern
(cf. Kalyünamandira st. 27), gute sich neigende A<;okabHume, erd-
erfreuende Schönheit und den Glanz der Sonnenschirme, und schön
durch feindlose erglänzte.
pöraMmla-tiurn tj-*gra - bhanu-prabha bhüri-bhaiigair gabhiiä bhfi^ian.i
vif,"Vii-vaiye nikayye vitli-yät-luriun
(i'haiim atimale hi te <,'iisynniäna.sya vHsuin sftdt\ *t«nv-atit4V"pad
änandadhanasya sa 'manina^i |
oana-rariti - taniiiga • nihpära - satnsani *nirakHrä-'ntarnimii;yaJ • jano-
-'ttäni-naur bhärati tirtbakpn
Bhat.i niatimate "hite "(^asya imujHsyu vä samsad ritanvaü (äpa-
däriHin dadhauasya samani nah || Hb |l
O du stets von grossem Leid befreiter Tirtbakara! d-
gepriesenen, womieerfüUten , nicht stol/eji, des uns ^'
534
Jacobi, die t^ohhana ttutayas dn ^\>bhana muni.
weisenden Herrn Rede, die ein heller Sonnenschein für die Fk
niss der Ketzerei ist, die durch viel« Wendningen sehr tiefsinni{(
die ein Kettungsboot für die im OceAn des Lebens, dessen Wog
Geburt und Tod sind, Tersinkondeu Menschen ist, die von Eia
sif.htigen ersehnt wird, die ^vie (vä ivilrthe) eine Versammln
detj Bnmd des Stolzes veniiditet, sie möge doch gar sehr vfl
Suhä<len freien Aufenthalt vorleihen in dem allervorzüglic
sehr geschätzten, grossen Wohnsitz.
ssinihhasa - nata - nÄki • n&rijano - 'roja-pithi - luthat- tara-h4ra-gphurud-
ra^mi -sÄra-kramd-'mbborohe
paramiivHSutara-ngaja "niva-sannfujitä-'räti-bh&rä-'jite bh4sini hara*
tärä hula-kshemu-da |
kahaiianici • ruciro - m - cancat-sutä - saükato - 'tkfishta- kaulho-'dbh
sajiisthite bliavya-lokam tvam ambä 'nibill
pai'ain nva suliir'*m gajSt-'räv asann& 9ita-"rä- 'tibhä-rajite bhaa
nihdra-tiru-'valakshe 'madä || 96 |j
0 Mutter Anihikrv! du, deren Fusslotusse ausgezeichnet
durch die blitzenden Strahlen der nuf den altariihnlichen Br
der eifrig sich neigenden Götterweiber spielenden, glänzenden Peii
schnüre; die du unbesiegt bist durch die schon vom Schlacht
veniichtet43 Feindeschaar; die du auf einem wie durch geschliffenfl
Erzes railchtigen Glanz leuchtenden, wie Reif oder Sterne weiss«
Löwen reitest, welcher ausgezeichnet ist durch «inen vorzüglich«
Hals, der mit einer blit/gleich glänzenden, grossen, beweglich«
Mlihne dicht bewachsen ist; du, die leuchtende, perlschnurgleic
glänzende, Macht und Frieden gebenöe, fi'ohe, nicht boehmüthigi!.
welche zwei sehr reiche Söhne hat^ schütze gar sehr die Welt
FrcuniaQQ.
Nachtrag.
Li den yninakms bnbe ich hinstchtlich des v und b M» Behreribmig
beibehalten; den aiiiuvara aber, welchen die Mjut. statt Jedes Nssai»
Cona. schreiben, hnbo ich in den betr. Nasal verändert.
Das Borliapf Ms. ist. wie oben p, 618 bemerkt, »am. 1486 tlatirt.
dorn dor nmidsclirift vorgobuiideaeti ßlatto bt dem Datum, wühl wcgoa
uiclit 90 nltcirthümlichoti Au-isehotis des Ms. (vuu Prof. Webers Hand?),
FrftgoxeichoQ aitgofiipt. Ich hnbo d»lipr lins I)ntum narhpun'chnot und w i
nchti(; bcfundon: der bctrofft'iide Twj; war oiii Munla^;. Dh» Datiun der
»c'lirifl bioiot aus dauu furuer dio untere Grcnxu der AbfaasongMoit der Avadin
1^
Bericht über den Seeninänischen Dialect
Von
A. H. ßelitiidler, General in pemBchea Diensten ').
Vor einigen Jjihren ias ieli in dem »Memoire sur la paiiie
aöridionale de l'Asie ucntralft par Kicholas de Khanikoff* eine
Jotiz, der einige Beispiele beigefugt, waren, über einen Dialect,
reichen die Bewohner von Las.sgird, einem Fle<.'kea 19 engl, miles
südwestlich von Ssemnän gelegen, sprechen. Ini Jahre 1876 reiste
ich durch Litssgird und Umgebung und fand, dass der Dialect I
nicht nur allein in Lassgird. sondern auch in dem grossen Dorie
Ssurcheh, in den umliegenden kleineren Dörfern tuid in der Stadt
fiemnün ^ gesprochen wird. Auf meiner Rückreise vun Chorässän
blieb ich zwei Tage in Ssemnän und stellt^j dort das folgende
Focalmlaiium zusammen.
In der -Transliteration habe ich die harten Sibilanten durch ss,
Üe weichen Sibilanten durch s gegeben. Cb steht für ^^ tsch für
„ dsch für «, kh füi- ö* fi für r, gh für e und j für das -i
Lwelches wie g im französischen genie ausgesprochen wird.
Hauptwörter.
Es giebt nur wenige, die von dem Persischen verschieden
id. Diese sind: >
Sat^e rüwa persisch gurbeh; rübäh im Persischen ist
Fuchs.
Stute wem et in , madiän.
luhn karg , niurgh •, karg im Fers, i.st Rhi-
iioceros.
) Ziege botscha , bosghideb; batscheh im Pers. ist
daK Junge, Thier oderj
Mensch.
Usus ispener , schepesch.
1) Zugesandt von Hrn. I>r- Wotz>>iohi, D, Rud.
2) ßsoinnAu Ut eine idoino 8udt mit 3000 — SftOO ^nwohnom, 125 «tigl.
nilt» ö^tUch von Toherao.
^F 536 Schindler.
Brricht über den Saemn&nütchen DiaUsct ^^M
^H Mimd
Ö1&
persisch dahen. ^^^^|
^H Gesiclii
Wim
«
^^H
■ MUch
sehet
n
^^^^1
^H Mandel
Wim
m
badaiu. ^H
^B Aprikose
schilek
*
sardälü (wörtlich : g0^|
Pflaume). ^|
^H Solanum Melongena
wengiin
n
badendäch&n. ^H
^H Gurke
dwchoreng
,
cbiar. ^^^H
^H eine andre Art (rui'ke schen^
•^
ciliar tscbanber. ^^^H
^H Bauin
dör»«h, d&r
n
dii'ucht. ^^^^1
^H Bluiae
wMeh
n
gul. H
^V Rüho
Ki^ulin
1
schalgham ; jedenfalls d^H
\splbpWor^H
iiu.sgel|H^|
^H Bamuwolte
lükeli
n
pambeh. ^^^H
^H CoBserole
ghalif
n
kumi^jdiln oder dÜL^^f
^H Gafiserole für Butter
-
^^
^H Schmelzet!
lagblaghü
9
roghan dägh kon. ^H
^H Wassciiopf
diirekeh
,
khseh. ^^^H
^H Waäserkanne
barjikl«
fl
^^^H
^H Irdene Schüsäel
khaft
«
^^H
^m Zange
niilscheh
M
iiiabur. ^^^^1
^H Spaten
boleh
^
^^H
^H Huus
k14h
m
chaneh. n^HH
^1 Thüre
bari
n
dar; jedeni'alls voo ^H
verändert; sidH
unten Salt ^^
^H Brunnen
keh
^
tschah. ^H
^H Leiter
Mm
^
Dordebftji, ^^^H
^H Schlüssel
üi-eh
^
^^M
■ Pflug
beniueh
„
chiseh. ^^^^^
H Stroh
wosch
'
kah; inMi^seuderän ne^H
man eine ^H
Flachs wosd^l
^H Eisen
6sln
n
4hen. ^H
^H Kleider
ha) .4.
,
lacht. ^^^^M
^B St4^pp decke
dawädsch
^
^^M
^H Bettzeug
dawadscheh
"»
rächt i cb&b ^^^H
^H Matratze
näl!
.
^^^H
^H Persische Hauptwörter wer
dfii von
den Ssemnanem mefi^oin
^^^^ weniger verlüidert..
_i
^^^^h 1) £inige Buchstaben werden ausgelassen, wie: ^^
^^^^^
gAsseh
persisch
gÜBsMeh. ^^^H
^^^^H
gii
^
,^^H
^^^^^K
kutar
•
kabdtar. ^^^H
^^^^^B
kalä
n
kalägh. ^^^^1
Schindle, Bericht Über den Strnnnänu^eH Dialect
537
Runkelrübe tschunder persisch tschughunder.
Bruder berftr , bernder.
T&g lii , ms.
Bindiaden rasäa , rism&n.
2) Buchstaben werden veilindert, Consonanten und Vocale:
Lamm
wanv-h
persisch
barreh.
Maus
misch
n
mikch.
Geld
rii
n
pül.
Schwein
(^hlk
n
L'huk,
8(jhn r>d<>r 1
Knabe I
pir
9
pör (aJtpersisch).
Üiikel
ammt
arabisch
llmmü.
Ntise
wiiii
persisch
biui.
Beis
werindsch
t
beriudsch.
WaUnusa
gos
<*
dschös.
Tttiglifht.
schalt
arabisch
schamil.
Zelt,
tschawer
persisch
tjschädiu'.
Dach
puschtibon
«
puschübam.
^Strümpfe
dsrhurefi
B
dschdräb.
Leute
muH im
II
marduni.
3) An persische Wöi-ter wird ein Diminutiv?,eichen gehängt
ad der Simi des Wortes dadurch verändert:
Sperling marghnjeh persisch ein kleiner Vogel miirg^tscheh.
Maim niirdako ^ mardikeh ein Mörmchen.
Frau dscheniko , sanikeh ein Frauchen.
^4) Reilienfolge der Buchstaben veiündeii :
Hol/kohte agh.si\l persisch soghäl.
Teller pukhscbäh , puscbkhab.
Alle diese WröndeningPti findet man nicht nur in Ssemnän,
. jm in allen fregenden Persiens; die Veränderang des d in 1,
b in w sind überall gebrihiehJich , wie auch 6, «chö, tö u. b. w.
Pfür üb Wasser, schab Nacht, U\h Fieber.
Man begegjiet in Ssemiiiiii und auch in Clioi-assän vielen ver-I
ttltelcn persischen Wintern, die man in den Wörtt^rbiichern Burb4n
i Khatä, Sehonts nl Inghät, Ferheng i Andschuman fträi n. s. w.
findet, die aber den Bewohnern der 8t&dt« unbekannt gind. wie:
gebräuchliches l*ersisch.
sseg.
Ktwg.
schutur.
schischsk.
enär.
beh ; luubeh bedeutet jetzt die M&Dgo
getsch.
itafbch, auch l&lek und l&lel '
Hund
essbeh
Wolf
werk
Kameel
uschtur
3 Jahr altes Sehiuif
bachteh
Granatapfel
nfiri
Quitt«
ambeh
Gyps
geretschi
Schuhe
Ulekeh
iHeinde
schewi
V
i>irahen.
538
Schindler, Bricht über den Stemnänüchen DUüseL
Die in Ssemnan j:»ebräuchliehon Faniiliennanieo findet
auch in ftiidereu Gegenden Persiens, oinige iibemll.
Vater
Mutter
Schwester
Tochtnr i
MJidchen /
B rader
hiihh.
uanali.
dndi^.
düd.
dadÄ, dad&sch.
Eigensch afls Wörter.
Unter diesen habe ich nur fünf fremde Wörter gefunden ;
gut
eheur (wie im deutschen Keule) wahrscheinlich
arabischen cheir.
gross
messin pei-sisch busurg.
klein
kessln , kütschik.
schnell
dk , Süd. 1
schlecht
ptssa , bad.
Dieselben Veränderungen, die bei den Hauptwörtern statt
kommen hier j^leichfalis vor: wehter, ssüah, ssös, isspi für
besser, ssiyah schwarz, ssabs grün, Bsafid weiss.
Zahlwörter.
Sind mit dj*ei An.snahmen wie im Persischen.
3 hamii'eh persisch sseh.
10 dass „ dah; dass wie im Hindus!
100 ssi , ssad.
Die VeründeiTingen tiind wie tschur tÜr tüchahür vier, pu
für paiulscb tüijf, nah für noh neun, wjsst für bisst zwanzig", sst
• dreissig wird, um es von himdert zu unterscheiden, manchraal SM
ausgesprocheji. Die (Jrdnuii;^jszahleii werden wie im IVr&ischiea
durch Beifügung der Sylbe um gebildet ; hamireh drei macht
hamirum der dritte?, alle andom sind rcgclmilssig.
Fürwörter.
ei«fl9^
Der Ausnahmen vom Persischen sind w^enige. Im Per
steht das possessive Fürwort nücli dem Ilauptworte; hier wird #i
wie im Mindustani vor das Hauptwort gesetzt.
Mein Iluch inun i kit^, persisch kiiäb i man.
ich
&, mun
man.
meiner
lua, muu i
i man.
mir
mera
mar&.
mich
mü
mard.
wir
hama
m&.
unser
banmi
mai.
du
taii
tu.
deiner
tahl
i tu.
Schindler, Bericht üöer den S4iemndfmchen üiaUcl.
539
dir
terä
persisch
turä.
ihr
schama
m
sehuniä.
euer
schani&i
m
i st-huina.
er
j"
^
ü.
Sfiner
oni
H
i ü.
sie
jun
«
Ischän.
ihrer
üni
«
i IschÄn.
dieser
an, oui
»
in.
jener
un, wni
n
ün.
was
tsebt
^
tscheh.
einige
t<8ehundi
^
tsehaiid.
ein audeier
tili
^
digeri.
derjenjtfp
liameh
w
hamiii.
wekher
koinin
Zeitwörter.
»
kudäm.
Die Zeitwörter haben ihren Infinitiv auf iün, ün, in, an, in,
und die meisten haben vor dieser Sylbe ein tsch oder seh; die
Zeiten werden wie im Persischen gebildet; das Praesens von der
Radix oder von der zweiten Person des ünperativs, das Pedeotuni
vom Infinitiv. Zum ßeispiel: schhigen kütschnn , Wurzel kii
(persisch kublden, Wurzel kilh); it;^» schlage nm-kü-eni (»der niu-
küum, ich schlug kütscheni oder kütsehum (pers. mi-kuh-eni,
kühid-ent); sijrecheii oder smgeu biUschiünj ich spret-he mu-bat-um,
ich Spruch batscliuni.
Meistens wird das Praefix be bei den Infinitiven und der ver-
gangenen Zeit gebraucht, wie bekütsohem ich gchlug, beb&tschera
ich s.prach, und dies© unendlichen be und tsch macheu die Zeit-
wörter für Fremde total unverstiliidUeh. Oft werden die Zeit-
wörter naub Willkür verdreht , wit* zum Jleispiel nitstihiün oder
benitschiün sitzen, maitim'm oder nmninuni ich sitae, benijisstuni
ich sass; bebirüsebiün verkauleri, niuiÜHchum ich verkaufe, birut-
schum ich verkaufte.
Das Putunini wird durch das Hiüfszeitwort, ,wollh'n'' gebildet,
Muclium (tiir ini-chaheni, pers.) burCtsL-lmm, oder miudium birütsch
werde verkaufen.
Von deuHülfszeitwörtem sind die folgenden Formen abweichend:
sein dijnn, dei-wiscbm
ich bin dayem, oder AfHx um, wie im pers. um
wir sind dayim ^ , tm , , , im
Uir seid danin, ItahitNcbid
du bist dani, babitächi
ich war dert-scbuni, dltsf-bum
er war dahii, dabitsche, dareb, bebyft
ich halMt darum
du hasl da, dar
540
Schindler, Bericht übtfr den Sttmudniafik
er hat da. dayä
wir li alle II darim
ihr habet, dar
sie haben däreli
Sein luid haben werden <ift verwechselt,
wird manchmal dui(!h das Praetix da gebildel.
Der Imc
brechen
be-stdiekü-tiän pei's
st'hekesteii, 2. Pers. Inip
schikea
bremien
bH-ssü-isthiün ,
SHiichten ,
SSÜiS
essen
be-('hur-t.stdiiiin
churden ,
chur
fallen
be-bak-tschiün
ulUden ,
uft
geben
be-hä,d-t.sc'hiün ,
diiden
deh
gehen
be-shi-tücbuki ,
rafteri
rew, rö
kleben
wenuil-iiiii ,
iscbaspiden
tschasp
machen
bß-ker-tschiüii ,
kerdeii ,
kun
pflücken
bütschisün ^
t^chiden ,
tschin
schicken
wasi-ker-tschiün wui
rtl. Sendung machen
schlucken hanii-ker-is<*hlun ,
Schluck machen
sehen
be-dt-schAn pers. dideu 2. Pers. Iinp.
bin
schneiden be-repal-niAu ,
buindeu ,
bur
hören
be-schuiiu-tschJün ,
schauiden ,
scliinew
8chin6
i
Umstandswörter,
VerbälinisswÖrter etc.
,
'
von pS
persisch as
J
vor pernn
pSseh
s
üben jor
\ik\k
fl
*
unten jör
, «tr
m
heut>o ärd
, imrüs
m
morgen hartn
ferdÄ
■
^
gestern Inrl
dlrö»
■
vorgestern part
, parlrfls
■
übermorgen partn
pasferda ^H
VerllndeiTingen vom Persischen sind blrln für bii'ün au
k^i für kern wenig, hau! für band» noch, u. s. w.
Kur/e
1. (lott. gebe es.
2. Ich bin deines Vaters Freund.
3. Ist dieses der Bruder jenes
Knaben ?
4. Wir sind enre Verwandten.
h. Ist dies nicht mein Onkel */
♦). Dein Bruder sagte es mir.
7. Er war in eurem H^use.
8. Es freut mich ihn zu sehen.
Sllt/e.
Chodo h&dek
A s(diam&t bibAdÜBtAnu
tahl bftbiL düstom.
\n mirdako oni berftiye?
kmk we 8cliam& chhschim.
Mii amrai nieh ?
Tab berar m«»r^ bAt*
Schaniüi kiali diibü.
.16 badiüchum ehusclihälara.
Schindler. Her ich l äler den iiaejnndnigchen Dialed.
541
• St'id ilir mit ihm zufrieden ?
10. Er war zwei Stunden mit mir,
1. Wer sagte es dir?
2. Welchen wünschst du?
3. Hätte ich uii'bt volles Ver-
trauen in ihn, so hiltlx^ ich
es ihm nicht ^t^sa^t.
|l4. Von wem hast du es gehört?
ö. Die Leute sagen, dass er
weggegangen ist
le. Was sagst du?
17. Ich sah niemanden.
18. Wie vieli! wiinsL'bst du, dass
i<h dJr gebe ?
ly. Gieb mir jenen.
BO. Lass alles sein wie es ist
|1 . Wünschst du Trauben ?
K2. Bring etwas iuideres.
^3. Kommt er spät, so haue
ich ihn.
14. Mach die Thüre zu.
^5. Ich will noch zwei Fai'sach
gehen.
||6. Du hattest nichts von mir
zu fordeni.
17. Wie hat. er alles Geld aus-
gegeben ?
Jö \A rdsi hahltschid?
Do säät ä luuu pä dabitscheh,
(ham pä steht füi* mit).
Ki tera bat?
Korain mageh? (für michähi).
Ager jo pi chäter dsehamü (arah.)
riubium (nabüdem) riäbÄtum.
Ki-a pi beschunüischeh ?
Mailini niiyen (für mubiitund
oder das pei-sische niigujeud)
keh jo hasclütsclieh,
Tst'hi T.schi niä.?
Hifscli kin iiad lisch um.
Tsirhundi mugeb (siehe Sata 12)
tiih dum (für pers. dahem).
Ani mun deh,
Haueb to daschteh hä (im vulg.
Per«. Tu hamesch daschteh
hasch).
Angin muchö (oder mageh,
Satz 12),
AnitütihJ biiir.
Agor dir biii jo nmküum.
Därl dahast, oder häil dahast.
A rnagi dA farsaeh diger bo-schh
(Per». M»-rlmheni du farsach
i diger bR-rewem).
Telahi rao pi iia-düilschl.
Hami pil tschi tö (Mr tor)
fhardsch herischf^b ?
Man findet diesen Dialect nicht westlich von Lassgird und
nicht öslJich von ysenmän; er wird auch nur von höchstens
5000 Leuten gesprochen.
542
Die Nwnation mv\ die Mimation.
VoU
Dmvld Helnrieb HIllJer.
Es ist djis Verdienst Enist Osiander's, zuerst das Wesen diir
Mimation im Hinij arischen erkannt und durch eine Keihe yo»_
Merkmalen die Identität derselben mit der arabischen Nunatifl
festgestellt zu haben '). Er hat auch das Zeichen der Mimati|
als ein verkürztes niä erklärt, welches dem Snbstantirum angeb
worden ist.
E» lag nun aichtfi nSher, als die Mimation fSr den An
der IiideterminJrtheit anzusehen, worauf sowohl der Charakter
Nunation im Arabischen, als auch die etymologische Ableitu
hinweisen mussten. Dui-ch einige vereinzelt stehende Fälle jedü
die ilmi gegen diese Annahme zu sprechen schienen, Hess Osiand
sich bestimmen, dem Zeichen der Mimation jede determinire
Kraft sowohl , als auch jede indeterminirende abzusprechen
dieselbe a\a eine indifferente nominale Zuspitzung aufzufassen-, d«)
nur so, glaubte er, liesse sich einerseits die Kraft der IndeU
niiuation der arabischen Nauation, andererseits die der Deter
nation im Assyrischen erklllren, indem er annahm, daas
ursprünglich indifferente mti von den vei'schiedeuen Dialekten v^
schiedenfach verwendet worden sei *).
Eine genaue Piüfung der l^imjarischen Denkmäler fuhrt
jetzt zu dem Resultate, dass
1) die Mimation im Himjarischen nicht minder wie die
nation im Arabischen nm- indeterminirende Knift hat;
2) im Himjarischen das Nun am Schlüsse des Wortes de
minirend und streng sowohl von der arabischen Nunaüon,
\^mjarischen Mimation zu treuneu ist
1> Vgl. Zl>MG XX. 825 ff.
S) Vgl. auch Pliilippi, Wm«u und l'r^ipruug d«» StaUtt eoautrnrto*
HelirtiMhen 181 ff
MüUer^ die. Nunation und du: Mimatimt.
543
Diesf» beiden Behfluptunpen lassen sieh an dov Hand einiger
pi-aolilicber Erücbeinungen auf dem Oebipte d*^s Hinijarisi^hpn n»it
ölligpr Sirherheit beweisen. Während nüinlich iim Hinij syrischen
fts Adjectivuni eines mit Miination vf^rsehonon .Subst^uitivuma
sk'ts ebenfalls die Miniaiion hat'), sind die Adjet:t.iva der Nomina
l>rupria entweder ohne Minvation oder jnit Nun vei'Sf'hwi.
Tn erster Reihe ist es eine grosse Zalil von Adjectiveii, die
von Oslander für Tit«l gehalten , von Half'vy rieht.ig aLs adjecti-
viftche Epitheta erkannt worden sind, die fast ohne Ausnahme die
Minrtation niebt anuebnien, so die Epitbeüi pa, mn, *im, bbn. "»33,
ntJ-, pi3E, yn", ü3:, D""i, die sehr bllufig in den Inachrift^in vor-
kommen. Einige Beispiele mögen liier xusammengestellt werden:
niT 1 bttyi^ ,Jada*il der Herrliche'* (Fr. 4. 8. 10, vgl. aueh Fr.
31, 5i>, 1. b\\,i etc.); im i ITJKJn"" | p 1 ^3 I V«yi^ ,Jada'il dnr
Weise, Sohn Jata'amirs, des Vorüügliehen* (Hai, 280 — 32G) und
sonst «fter*); -fö"' ( ycb« | D:m I yiv \ bwnpi | CD«nö | am «Am
Tage ihres Fürst^en Wa^ahü, des Helfers, und seines Sohnes Iljafa',
|deH Ülücklichen" (Hui. 504^ iö) ; yn^ j bttrrpi [ DJai | pii: | bfitym |
Jata'il, der Gerechte und sein Sohn Wakabll, dor Helfer* (Hai.
127, «) ; p-»3t I cn I b^T^•p^^ \ yfi^ l TT-SN »Ahjada* . der HeHVr,
nd WakaloU der Erhabene, der Gereehto" (Hai. 424,4, vgl auch
137, 8— .1. 442. 453,1. 459.3. 462, i. 463. 474, i. 485,9. 512,4.
520,4. 521, a>; O'-n | orcn | 0:3T I niD[^ . . . .der (aückllche, und
ein 8obn Hafan"», dw Erhabene* (Tlal. 534,«. Vgl. auch 187, f..
l2I,s); eia-^l dagegen als Nomen loci bat Mimation. Vgl. die
Bnsanimen Stellung der Stflllon bei Mordtniann (ZDMG XXX, 30).
Teiteiv Ileispielo: bbn | "(33 | ibartp"* | yi \ b«m | t|"iri3 ,Iin
1) So «. 11. Dn^p I Dsrn um 21», u) „h^p* 0(>>d"; ON:n | onsi«
18, 8 — 9) „jconindn münnliclip Kindnr" (DMS?! = VUjP pl. von V jJLS>),
gl »«dl O.S 10,10 und ÖS 17,:.— ä; Obbsi | abbp I D1^3 (Ilftl UW, loj
|„wcniR Wrw*er- iHnl.); CnS"!: | 1«C | 0132 | 01^0 [ bSI (f>s. .1&, 6> „und
Hier Bftutut» (»cri|Jtor) ^rosa oder i{cri»i|^," Fülle, wio '^K-m [ D^b^t* (Os
|t6, ft) ,^^«un(lp KijidpT" und ^''ÜT j Wny^> {Os 4, 8 — 9> ,j»odri(r i^ol^i^ne
len" bilden koiiu* AasnaUmf», wpiil ]«2n = »rab. .^^_«^uLP plnr fwinuR
ist
fc
■ad Wfil tt'»tn == LjL-b» oinc Form ^L«S Ut, di« kein^ KuiirilUm 1
ndimon kann
2j I)Bt;<»j{Pii bf'lmll D"tm als Nom iir ilio Mimfition: D'inl'S | p | ClP*»
(O». t4. J>, O^mn (O». 36,1,4) Au niiior Slc-Ui^ (llal. 671) knnnnt Oim nU
Kpithoton von b«7T' vor; ich IihUp ♦»» jedoch für einp VorsclirclbunK des C\»-
liistPii fid«r dM St(Ui)motx«>n, rwlor, wiis imoli wiihrsdioiiitlflHT ist, n?* >s»t stwiüclifii
1 und 73 der Trpnimngsstricb MUBgeliU!M>n wordffii und dns Gaiue ist ctwn /u
orRkiizcii K3D i "[bja | in | b»3?-|^ ...
Bd XXX 11 3fi
544
AfüUer, tlie Nunnlion untl tue Miinntwn.
Jahre des Wridadil . Sohn des JakUimalik , des Grossen und
liebten» (Os. 18, n)\ CT730 | bbn [ "nia | yz \ a'^DMOJ | zpr=i
Jahre des Nasalkarib, Sohn des g^rossen, geliebten Sarai'*
f)l, 19). Zu bemerken ist hier die Vorsetzung der Adjeetil
Ausnahmsweise kommen nniS und 01353 als Epitheta in der
Inschrift von Abjan vor (vgl. Lenormant, Lettres assyiiologiqii
II, 77); doch diese Inschrift ist verdachtig und nicht beweiskräf
•«byaa: [ p l aa: | ri:ob» ^Ilsama', der Seher, Sohn des Nabat^a
(Hai 327, 1; vgl. 195.«. 329. 479, 1. ». 484,1. 501. 511,»).
bl^lle ich mit hebr. üa; «blicken" zusammen.
Diese Erscheinung ist woM beachtet', aber nicht erklärt wordf
Man fonnulirte sie also: »Epitheta besonders von Königen hnb
keine Mimation". Aber warum? — Zur Beantwortung dieser Fr
erinnere ich daran, dass Epitheta und Adjectiva von Eigenna
in allen Sprachen, welche Determination von ludet^rmination unfc
scheiden, determinirt sein müssen, we'd das Adjectiv mit dem
und fttr sich determinirten Nomen proi>rium übereinstimmen mx
Man sagt, daher im HebrÄischen CDtTn TCf^^ ,Salomo der Weia
"jnär f-^n« ,Ahron, der Priester", ebenso arabisch ^JÜjooJ^ ^
,AbA Bekr, der Gerechte*. -j-Jl A^ ,Mu\jamraad, der Proph«
aramüisch »sV« ISRnr^a: ,Nebukadnezar, der König" u. s.
Im Hebrlüschen und Ambisoben wird also die Determination dun
den Artikel, im AniniJlischen durch den Stjitus emphaticus enie
Im Himjarischen steht in solchen Filllen ohne Ausnahme die
mation nicht — wohl aus keinem andern Gi'unde, als weil
Hinweglassung der Mimation, als des Zeichens der Indetenninirt-
heit, im Wesentlichen einer Determination gleich konunt. In
gleicher Weise erklärt sich divs Fehlen der Mimation in den Epi-
tbeten der Gottheit i^ürirtt, die in Medinct Haram verehrt wo
den ist'). Sie lauten: -"TsnaK, *iTÄ3ax. pDT33«, lina« ,Der Va
des Schutzes, des Käthes, des Mitleides, der Gnade". Wollte
diese Ausdrücke arabisch wiedergeben, so müasten sie laut
^.>j«=Ot^t, ^^\ y\ u. s. w., d. h. das zweite Glied der I«j
innss detenniuii-t werden. Das geschieht im Himjarischen nie
die Hinweglassnng der Mimation ersetzt auch hier die Deter
nation. Ebenso ist im Ausdrucke cbnp | ^ii | K30 | rarTa | 3fl
,vün Wügen der Danksagung d*>s niederländischen Haha an Kohal"
das Fehlen der Mimation in ^-js zu erklllren.
In dem üftcrs in den Inschriften vorkommenden Ausdnid
T^pTS I *T7 j O'iTDN | }a „von den Grundfesten bis zu den Sp^lhlnkfl
1) Vel MordtmAnn. ZDMH XXXt. 83 fT
%) In der jEnxiv^n liudirin im Musoora of Bauib«y % 9 (]S1>M0 XXX, %t
AfiUier, die Nunaiion uml die Mimation,
545
Illssi sich das auffallende Fehlen des determinirenden Nun in
DIfflK (entsprücheml ppffl) in dersflheti Weise erklärtju.
Vielleicht darf man auch im Arnbiüiihen eine Reihe toh Suh-
ntiven, welche die arabiscben Grammatiker als unvollkommea
addlbai'e, durch sieb selbst detemiiniiie Eigennamen ( Ju x9.iL«ej|
etrachten, hierher Kühlen. Man sagt im Arabischen -^=u., üJ»».
^«Xfrj Gen. und Aec. |,:?=u-, äX), »^Jü- Kur Bezeichnung der
etreffenden Zeiten eines bestimmten Tages, wilhrend dieselben
ITorte mit Nuiiation versehen die betreifeuden Zeiten irgend
ines Tages bezeiclmen. Ebenso sagt man äJLö , Gen. und Acc
im Sinne von lilläJl „die Zeit*. Eine gleiche Erscheinung
egegnet uns bei den weiblichen Zahlwürteni, wenn sie allgemeine
bstracte Grössenbegriffe ausdiücken, z. B. > --■ , -^ ^ JÜ t KJC-«««
t^ »Sechs ist eins mehr als Fünf* in gleichem Sinne wie
n[X>-Lj X^t.-^Jt ^^ ,ü I kLJI *). Alle diese Fülle finden eine
einfache und genügende Erklärung, wenn man anninmit, daßs hier
durch Hinweglassung der Nunation eine Det&rmination erhielt wor-
^^deu ist*).
In vielen andern Füllen begnügt sich das "Himjarische nicht
t'hr diunit , ein Woii durch Hiriweglagsung der Mimation zu
let+Tminirf'M , sondern verwendet Iiifntu *'in demonstrativf'S } oder
Der deiiKiustrative Olianikler dieser Endungen steht ausser i
üweife! , weil sie in Verbindungen vorkommen, wo eine andere |
lAuffassung ganz unmöglich ist:
1) V0. IfniuiMÜ S. V Z. 1 und 2\ KleiscJiL»r, ßtiiträgo, 3 ölüek B «yS
Dd ZDMO XXX, b03.
%) Es d«rf nicht »unkllft«, dm» dio clUrftli^fti üeborrwto diosor »prsicliluhen
'llieiuuug im AraliUclten bei ZeitbognfTcM bcwiilirt worden siiul , w*Al «ii«üO ]
nRpe ihrer (U'noljrtbfit , tich xu U'iupun'llfn l'artikidn zu verliürh'ii , luieh
nd»>rw«iitiK älttir« Siirdclirormpii prhaltpii lüibpn, tut* sonst unterKcga.nK*'" "ili'd.
Ä. U. koauvni in «Hi>n »unjUisclRMi S|>ritchfU Ndinlikii der Zeit nnd iIph (»rtn«
I ciiium V'erbum in Sut. eoitatructuii-V'^orbinduii(; trLH<«ri, wülirt^ttd dioiü bei Aiideruit j
Homiiui mit AiLHuahino des lliinjuriscbeii siotulieh soltoii der FhII i»t. IiIlioiuM» 1
•t der Artikel im Arablachori and Ilobrälftchen bei Zettbej^nATou dio Hicher». 1
lieh ttTsprOnKlicho voHk<imnn'n demflnjjtrfttiv« UiadcotunR whnlton, i B. (»«-Jf
T*«, heute", jiliji „diese Nactif bohr. DTtn, ^Y-^^ ^" gleidiom
B6*
646
AlüUn', tlie Nuniation und die Minuition.
a) In Verbindung mit andorpn dHnionstrativfn I*ronoroin» «.
pSTIQ I y\ öfters in den Inscbrift-en =^ araU. JLL— Jt \J^ \ yonrm
(Prid. 14, r.) = arab. *.j*=wJI ^J^ „dies unverletzbare neiligthn
iy^n73|-]T {Fr. 56,1) ,dieser Wasserbehälter'; pin:3 p (Prid.ll,?— 8J
.dieses Prachtdenkmar; yr^ih-n \ DT (Hai. 51, 17; ZDMG XXIX. (iOM
N. Ill Z. 3) „dios<» Danksa^rnng"; tn^nsn | pt (Hai. 147. y. 149. 1^
,dipse VerbenliibunK"; in^:p» | n^ (Oh. 20. s -3); ^J^i» | ib« (H|
♦ 3ri2, 3; ZDMG XXIX, GOO N. 11, 1) ,dipse Götiprbilder*; li-iK | n1
(Hai. 49,11) »diöses Land*; p:Ttt | mnb (Os. 18,7) »von we^
dii'ser Woilitjiffil" : inrnn | rr-n (Os. 1 3. c) «dieses unglücklicl
Ereipiiss': p'iox | n?:r: (Os. 4. if*) ,dies*^ Gofilde".
b) In VerbinduB^ mit Nomina propria; | "^ain | n:a | n"
in"»s:n (Hai. 082, i) ,Ahiat. Tochter der Taubfin, die aus de
Gi»sildpthto Hanik'; -p:nN | wzvip^ \ cnri7-n"': ] p | Cinoi (Mi
I, 1- 2 ZDMG XXX, GHO) ,Du-Saliir, Sohn des Liliai'aU und
La'imm, dio aus dem GeselileL-hile Hanik"; T'Clb«« | rü?5« (Gn>a
Inschrift von T3oTti!)ay) ,Kleaz, der von Alwiin'; T^m j oboa (daselbil
DaiT-
"".7)2 I nr*a (Os. 27. i) ,Sari', der
„tJusil , der
Mu*in*; pnö I Tn^ (Hai. .'V04, 4) ,Waddm , der Bei-ühinte;
pnrn I -io:t | ipmaT^ (ZDMG XXIX, GOü N. II, 2—3) ,Na.sr,
Oesilicili»' und Nasr, der We-stliche".
e) In Verbindung mit durch Suffixe detemiinirt^^n Nnmin
laniWT I iTin« ! irrbiptti (H. Ct. Z. Ö.) ,und seine Pursten, die ;
dem Stamme Himjar und Ilahab"; pbß» | i73r!K*iaK (Os. Z^{
ZDMG XXX, «71 N. l Z. 5) ,ihre Fürsten, die Könige*.
In iiHen diesen Fülhni entsprieht da.s auslautende NÄn to
stJliidiij dem arubiseheM Artikel. Hie Behauptung also, dasfi
Hinijarisehe keinen detennjnirenden Artikel habe, ist daliin zu cor-
rigiren, dass es keinen vorsetzbaren Artikel liat. Vgl. Haler
Joum. as. ^TT, 1. p. 489 — 94. Freilieh hat im ^irojariischen
Artikel i%ftprs noch seine volle demonstrative Kraft, bewahrt,
zwar nicht (wie in den anderen semitischen Sprachen) bei Ze
begriflen allein. Hier einige Belege: plT» im Sinne von "iTITS
,diese WeihtafeP sehr oft in den Osiander'schen Inschriften;
, dieses Friedensdenkmap (?0s. 30), ^bfiTD ,dicse Statue* (Os. i
pabs »dieses Bildniss" (B^di. 6,4. 7, r.). ^rn »dieses Oßtt
(ZDMG XXX, 673 Nr. 2, Z. 2), i^bx« | p3-nayi | ^nJ^ran:« ,dli
24 Bildnisse" (Os. 31, 1) u. s. w. Es scheint, d«ss in einer frül
Spraehperiode auch in den anderen semitischen Sprachen di«
lautende Sylbe an zu gleichem Zwecke verwendet worden sei,
im Himjarischen; sie ist aber mit der Zeit zu einer SubstAntiv» up
A(\jiH*tiva bildenden Silbe verhSrtet worden und nur im Ambia
sind noch einzelne Spuren der ursprünglichen Bedeutung zu
geblieben. Die (^eset^.e, welche die arabischen Grammatiker für Hl
Gebrauch der Nunation aufgestellt haben, haben im GrosBeo
Müller, tiie ^HmtUoa und die MintaUo»
547
^ en uuch für die Miomtiu» im HiuijariHdifii (Jültigkpit — iiiid
n<ien xuni Theil wenigstens in unserer Auflassung ihre Begi-Ündung
md Erklärung*
Bekannt) ic'b sind es zumeisL Nomiuti propria, die in gewissen
flillen die Nuutktion abwerten. Im Hiinjari schon ist die Miinatioa
^ei Eigennamen, die im Arabischen Niination Iinberi müsse», keines»"
rega so nothwendig, obwohl sonst in der t:3etÄUng der Mimatioa
fine unwttndelbare Ge^ütsimllssigkeit heiTscht. So x. B, T'n = *Xis|
lal. 577, i. 534, i), 01N = ^^J (Hui 534, i. 509, »). Die Eigen- '
Bainen yno , ni , ms: , yap , vn , ly» , K:n u. a. m. kommtm bald 1
hne, bidd mit Miination vor. Die Üraacho dieser Erschpinuug. j
Hpgt meines Erachtcns darin, dass die Nomina propria, uis an und '
sich detenuiniii, iolgerichtig gar keine Nuimtion rosp. Miniation
oEttf'n imiiebmen dürfen ; es geschali aber deiuioch, weil die Njinien
ur Dinge in der Form, wie sie oben waren, il, h. mit Mimation,
i Eigemittinen verwendet worden sind. Eb darl" aber nicht auf-
D» dass der Sprachgebrauch Liu Hknjarischen hieiin schwankend
bI, weil (ias Sprachbewusstsein hier mit der Anidogie in stetem
nderstreite lag; im Arabischen hat die Analogie die Oberhiind
gewonnen, wobei jedoch beachtet werden muss, dass viele Oris-
amen, die nach den arab. Grammatiken^ Triptota sein mÜ8sten,
atfiüchlich von den Geographen als Diptota überiiefeit werden.
Ueboreinstimmend hat das Arabische und Himjariöche die
etzung der Nunation bct/iehungsweise Mimation vennieden');
1) bei fremden Eigeunmnen» weil diese, sonst in der Sprache
'"ohne Bedeutung, ex analogia keine Mimation annehmen konnten,
(vgl. tünj. "ipn? und yü).
2) bei Nomina propria mit der Endung itn. weil diese Schluss-
übe ursprünglich demonstrative Kratl hatte. Im Hirnjarischen
(iiumt Diit einer einzigen unsicbem Ausnahme (on^a | nn) kein
?ort mit der Schlus.ssilbe an die Minndion an. weil hier die de-
ttonsti*ative Kraft des an im Sprachbewusstsein noch lobendig und
acht zur einfachen Bildungssill>e herabgesunken ist-
3) Nomina propiia von verbaler Form können keine Nunation
Dnehmen, weil dieselbe nur Merkmal des Namens ist u. i. sind
äerher nicht nur Niuiien wie JUij u. s. w. , stindeni auch Namen
•V
j. • > ^ » f , >
.«*, ui-=^, ^^^^ etc. zu zUhlen, die ah alte rassivformen
a'ttl wie iiu Hebr.) aufzufassen sind. Die Theorie der arab.
Grammatiker vom \j^ hat keinen Sinn.
Es bleibt nun noch übrig, auf den Ursprung der Mimation
esp. Nunation einzugehen. Das Ni» hsÜiegende ist nun. /.n d(»r
1) Ich weini wolil. djiss in dicAcn KhIIcii mir dii> Folili'ji »l«'r N(iii!«Oon.
er nicht die IHptiiiio ürklürt wird.
548
Mütter, die NuHoiwn uml tue Mimaikm
vielfach ausgesprochenen Vermutfaung zurückzulcehren ,
Mimation oos einem angesetzten indeterminirenden pron
niH hervorgegangen sei, da die dagegen von Osiander
legentlicher detcnninirender Bedeatong der Mimation im
jarischen erhobenen Bedenken sich darchaos als hinf&llig erwie
haben. Alle die von Osiander ZDMG XX. 221 zosamnieiigestelli
Fälle, die für die Üet-ermination des Mim sprechen sollen, be*
bei genauer Prüfung nichts. Das obKCsn (Os. 1,5 und Fr.
uiuss nicht heisseu ,in Folge der Bitte', sondern ,in Folge eini
Bitte", die er einmal an ihn gerichtet, ebenso ist D«5tD nicht
iiliersetzen ,des Peindes" , sondern eines jeden Feindes.
li«:n (Os. 36, c) im gleichen Sinne mit D»:n (Os. 9,6. 17,«. 18,'
stohl, beweist nicht, dass bisweilen NAnation für Mimation
Himj. eintritt, vielmehr ist ^«:m gesunder und c»:n gebroche
Plural (vgl. ob. 8. 544). Sehr deutlich tritt die Differenz zwisch
der indetenninirenden Mimation und dem determinirenden Nun»
13,7 und 12, in die Augen. Während es an erster Stelle beis
Cr^'nx i irj?ND»3 | "i)31b | pcise „und er gewährte dem S. in Po
seiner Bitte Hülfe", heisst es an der zweiten Stelle | ',^«00 | p |
"jn-^ilti ,uiid es war diese Bitte und die (Gewährung der) Hfi
von der schon die Rede war.
Auch der Beweis, den Fhilippi ') für die ursprüngliche
difTerenz des die Mimation (oder Nunation) bewirkenden Sohlt
consoniuiten beibringt, ist uiebt stichhaltig. Nach ihm setzt
Bezeichnung der Indetennination in einer Sprache die der De
miimtion voraus; nun soll dos Aethiopische, das keine Bezeichne
der Detenninat.ion könnt, dennoch ursprünglich diesen Schi«
coiisnnanteii gehabt haben, woraus also folgt, dass er in Be«
auf Deteniüiiation und Indetennination indifferent war. Aber
gesehen davon , dass die zweite Prämisse auf einer blossen Hy
Üiese beruht, halten wir auch die erst* nicht für richtig. Seh*
lieh bildet sich in einer Sprache ein unbestimmter Artikel,
dass xuvor ein bestimniter existirt hätte. Da& mä ist aber
viel stärkere pronominule Indetennination. die erst s|»äter sowo
lautlich /.usanimengeschmmpfl ist^ als auch an Kraft verloren b*
Wenn sich also selbst nachweisen Hesse, dass diese pronominiUe
Indrtcriiiiination im Aetbiopischen urs])rüngli€h vorhanden war,
bewiese dieses nicht.s; deim derartige Zeichen der Indet
oxistiren in allen Sprachen und sind ganz unabhängig von
Bildung des bestimmton Artikels.
Ist nun somit sehr wahrscheinlich, dass m der
Endconsonunt war, so bestätigen dieses auch die meisten
Sprachen, in denen die Nomina diesen Endcousouiuit«n
l,{jmjuriscbe und Assyrifiche haben Mimation, die wenigen vor
1) Wesen uiitJ l'rsprujij; des SUt rorwtr S 182.
Müüer, die Nunation und die MimatioH.
Mt
odenen Ueborreste im Hebräis«lien deuten ebenfalls auf dieselbe.
Hur das Ai'abische hat Nunation. die jedoch in der Ansprache nur
ngedeut«t wird und sd.so nicht ganz sit;her gewesen ku sein scheint.
freilich behumptet Philippi . ,dass wir in allen ^Sprachen , welche
pie Minwtiun darbieten, in noch tast gleicher Ausdehnung die'
Sunation ürnden" — njimlich im Plural des Nomens und beim
Ferbum. Aber selbst den engen Zusammenhang, den Philippi
visfhen den Endungen des Nümon sing, einerseits und denen des
iTerbums und des Noin. plur. anderseits vonmsset/.t. augogeben,
haben wir doch die ui'sprüngliclie Fiirni beim Nomen sing, ku
dcben, wo die Endung sich zuerst angeset/.L haben muss , und
sieht die abgeleileten Formen alö miuissgebend ku betrachten.
Wir halten also die Mimation für urspiünglicber als die
^vmatwü.
Nachschrift. LUngere Zeit nachdem dieser Aufsatz der
"Redaciion der Zeitschritt, eingeschickt worden war, ist die Ab-
hmidlung ,l)as Zahlwort Zwei im Semitischen*' von Phiüppi er-
chieneii, die im Absclmitte VTI (ZDMG XXXU S. 5 7 ff.) sich mit
iem Dual und dem au-slautenden n im Himj arischen betasst luid
tiige Bemhnmgspunkte mit unserm Thema enthalt. Es sei mir
aher gestattet, daran einige Bemerkungen zu knüpfen.
Da8s das auslautende n des Nomens sowohl Demonstrativum,
is auch Artikel sein kann, glaube ich bewiesen zu haben; ebenso
n zweifelhaft i.st es. doss es Plund/eicben sein kann. D<xgegen ist
lie Amiabme Pruetorius' , der sich auch Philippi aii.schliesst , dass
oft als SufKx der 1. Person plur. anxusehen sei, wohl an und
&r öich möglich, aber kaum durch ein sicheres Beispiel zu belegen;
äenn alle von Pi-aetorius 'J und Philippi -) angefilhrien Fülle sind,
wie zum Theil schon Halevy und Mordtmmm bemerkt haben,
höchst wahrscheinlich anders zu deuten, und bleibt die Behauptung,
dass die Weiliönden von sich Öfter abwechselnd in der 3. und
Ha. Person reden« erst zu erweisen. p7iDi | fifüi | Qrjp (Os. 4, u)
^wt gleich Q***^ Lj-I^j KäjO *die niedrig gelegenen Ebenen und
^Ber^ässu"; p-^OK | n'^rtb | i22n3T (Os. 4, n — ii) heisst: ,und schütze
^Rüeso Felder" 5 }l2ni ist Imper. energ. der VUI. Form von '^Zi
(hebr. i:a) .schützen"; das n von pncK ist Artikel und "|-i-iD« | nrn
ötspricJit ai*ab. ,t-*^< i>A* . Ebenso heisst '["cnz:^ (Os. 7, ?) ,in
iesera (oder : dem) Orte", ^i"?Ni (Os. 1 ü, t) ,in diesem (oder : dem)
tl) Uflür. 7. 11. 16. 36. N. Ikiitr. 7 IS 16 Ruitr .') H 7 Antn ZI>MO
KVI, 13»
2) ZOHO XXXU, 6'i
m>
Müller, die Nunation uml die Hfimaium
Lande* und 13"? | innb« (ZDMG XXVI, 482) ,seinem Gott« Qainla^
EbenBowenig lieiart irgend welcher Zwang vor, »in den voo PhUif
A. a. 0. bezeichneten St^^Ueii diese Erklärung niiKunelituen.
Auch ilio Annahme l'hilippi's, dus.s n bisweilen als die BUdu
Silbe Ä.n luizusehen sei, lilsst. sich kuum mit »Sicherheit
^ JedentiUls wii-d man sich entschliessen müssen, es entweder sowo
bei "jbfTS (ZDMG XXX, 685), als auch bei der Form puno
zunehmen, oder bei keiner von beiden; denn dw von Ph.
die Annuhnie dieser Bildungsenduitg bei der letzten Form
führte (iiund „weil der Stamm dieses Wortes nachweisbar
lautet*, sich auch bei \'yr\Z geltend machen lUsst. Auch hier ]
der Stamm nachweisbar Vn3, so z. B. inbn: , seine Palmenpfla
(Hai, 172,8. 174,3, 175, t. 176,»). Der Grand selber ist freilio
nicht stichhaltig, weil ja neben der Form Joe und Jjü>e die Formen
. SLni und ,^'bl*L« vorkommen können '). 8oUte sich jedoch
Annahme begiilnden lassen, dass iui Hitnjarischen wie im Arubi
das demonstrative sin zur reinen Uildungssilbo abgeschwHoht W(
den ist, — wofür idlein iui Lifiiiitiv. T'Din (Os. 23, i — t
12,4—5) und in i»rT3:rr:'5 (ZDMG XXIX, 591) ein ef
massen sicherer Anhaltspunkt gegeben ist, — so wtoen uJl«
Schwierigkeiten bei der Dualform gehoben. Pliilippi bezweif«
nHmlieb mit Recht die von Praetorius und Hal^^vy im Hlinjariscl
angenommene Dualendung fini beKw. ni , kaim aber vier Fomn
die auf diese Erscheinung hinzudeuten scheinen, nicht erk.
Es sind dies die Fonnen : irr-nDno ") (Hai. 535, 6 — «), yn^l
(Hui 401.». 374,:*), ^incni: (HaL 520, lo) und ^3-»b^TQ (HuL353,tV'
Wenn man das u jus Bildungssilbe an ansehen dürfte, würde «U
Zeichen des Dual nur das Jod d. h. aj bleiben, des ja auch soitft
sehr hilufig vorkonunt, und wir hätten diese Fonnen au leMB
Cl . . o .
JUij^Us, ^lAxA u. s. w. 5).
Was aber das "jn betrifft, so ist dasselbe im ^adramautisch«
Dijdekt gleich n des Hinijarischen und zwar in der Bedeutung di
Demon.strativiuns oder des Artikels, i.st aber weder als Plund no
auch als Sotlix der 1. Person des Plurals nachzuweisen. In
1) EbonMJ unrichtig ist der Schltu» (Phüippi » n n 8 59 Anm S).
)lcnT3 nicht der Pliirwl von TCTTS sciu kiuiu, tl« dur Phir itps Wdrtw nt
lnutuC, wpU t'iii nosiiniltT riunil iHibuii uiiictn troltrochuiiut» w»M vurkominiui kA
2) Zu diosor Form Ist ühriBoi.» Wrwdc Z 4 I^VT") | "iKf | imcn
„diu l)<-iilc>u Durgcb Jnz'nii uud ÜHZtaiu", wo lius ii nicht otugoschobaii ui, i
Yorglciclifii.
2t) Di4,'4:'i;on wird <iie AimnUimo wohl k»uia snläsoig sein, d«»s
«■ndiui|i; »ich mm dio mit dL<in dcrouiutrutivuii »u i>dur drm Artikgl w«rm
NumiuNlform «uguautxl b«l, du luoifür jfHiu Anulugio im S^miiUcben fchli.
MüUer, die Nunatton und die Mimation.
661
Fttllen, wo das in im liimjarischen Dialekt vorkommt, geht dem-
elben eutweder einy Dualeudun^ voran oder das Wort Itiutet auf
aus, diLS in oinzeliien FiÜlen Artikel, in andern Plurab-eichen ist.
rtikel ist dasseUu; wuhrsclieiiiliclj in in;n'**i>!l (Hai. IGT, i) und
irncnat (Hül. 144, ä. 4f>6, 4) '), weil bei Feminina die Pluralendmig
nicht gesichert ist; in pnCRö, in:r''3, p'bn:, p:noiO etc. ist
n Zeichen dos Plunils, ^n aher Artikel oder Demonstrativiim.
aher die riundendiing m ^^eliiutet hat und nicht Tm, wie
hlliitiii annehiiit'n möchte, geht daraus deutlich hei*vor, dass der
Status construttus slols aul 1 ausgeht, wie ich dios bei den Zahl*
föiiom nachgewiesen habe *). Der von l^hilippi für seine Annahme
ich dem Vorgange Hal6vy*s angegebene GiTmd : ,woil die Plurul-
adung vor SulTti.\en bleibt, also hier doch wohl eine mit dem
Jog behandelt«n Jlth. an identische Endung vorliegt" (a. a. 0. 58
run. 5), ist abgesehen davon, dass, s«lbst die Thateaclie zugegeben,
|der Beweis nicht geliefert ist — w^eil nicht abRusehou ist, waiimi
nicht In ebensogut wie an vor dem Suffix bleiben kann — schon
swegen hinrallfg, weil in WirkUchkeit kein einxiger Fall nach-
Aweisen ist, wo das n des Plurals vor Suffixen st^ihen geblieben
In den zwei an der vou Ph- angezogenen Stelle dos Joura.
ßiat (1873, I 486) vorkommenden Beispielen p::£iD'i (Hid. 3T3, i)
od inir^'a (lial. 657, ir), die übrigens in ganz unverständlichen
nd fragmentarischen Inschiiften stehen, ist überhaupt kein Suffix
erkemien, und nicht abzusehen, wamm "{n hier nicht vielmehr
ils Demonstrativiim zu betrachten sei.
1) Oleich in^-i:in | ni umi incniE | m.
») ZDHO XXX, 70S.
552
Mythologische Miscelleu.
Vo»
Dr. «1. H. Bfordtmiinn jr.')
III.
Der semitische Apollo.
Griechische und römische Schriftsteller, selbst in rein
schui'tJichen Werken, haben es mit rmgstlicher Scheu vermiede
barburische Wörter zu gebruucheii, indem sie es vorzogen, dieselb
wo immer es nur ging, durch Au.s<!i-ücke der eigenen Sprache
ersetzen; so vor .-dlem bei den Namen der barbarischen Gottheit
bei denen sich schliesslich ein feststehender Usus ausgebildet
Gerade wie man Athene mit Minerva, Hera durch Juno u. s.
regelmökssig übersetzte, so verfulir nnm auch mit den fremd
Gritlera; die Wiedergabe de« semitischen El durch Koovog
tumus, Baal durch Ztv^ Jupiter, Bmdtis durch "Hfta Juno,
phunicischen Astarte durch AtfooSin} Venus, Eschmuu durch
WffxArjfTiOfc' AesculapiuLS, Melkail durch 'Hgaxkia Hercules ist Usl
ausnahmslos zu nennen. So weit liesse sich Nichts gegen di«
Vorfahren einwenden; dagegen geratheu wir in nicht geringe
legenheit, wo uns andere Gottheiten wie Artemis, Dionysos
entgegentraten ; einmal Ifisst sit:h niludich nachweisen, dass
dieselbe Gottheit bald durch Artemis bald durch Athene, eine
bald durch Helios bidd durch Dionysos, oder ganz vcrschiedwr
rTüttheiteu durch einen Namen wiedergegeben werden; dann
herrscht manchmal eine grosse Ungewissheit , ob überhaupt hint(
einem solchen Namen ein einheimischer Gült zu suchen bt? Mov«
hat sich nur zu oft durch voreilige Combinationen und Identifl
cationen zu gäir^lich verfehlten und wesentlich unbegriindeten AB
hussnugen verleiten bissen. Stark andrei*seits in seinem bckiumti
Buche Gaza und die philist. Küste in dem AbscUnili über helle-
I> Vgl Band XXXI. S 91 — IUI.
^iini
Mordtmann, mifUiologütche Mit
.tischen Glauben und Cultus im Orient (S. 566 ff.) hat dem Ein-
Aus« dos GrieihenthuiTiR niehi'e (Jottheileii KugRSchrieben, die gewiss
einheimischen Ursprungs sind. Unter diesen Umstünden schien es
mir an der Zeit, mit Benut^nng dar neueren epigraphischen For-
schungen, durch erneute Einzeluntersuehungen die Principien und
Gpsichtspunki« festzustellen zu versuchen. Ich begiime mit Apollo,
indem ich mir die Hesprechung anderer Gottheiten vorbehalte.
Während der Belagerung von Tyiois durch Alexander den
Grossen begub es sich, dass ein Bürger in der Volksversammlung
erklärte, er habe im Tmume gesehen, wie der Apollo, den man
hoch verehrte, die St4idt verliess; obgleich der betreifende kein sobr
glaubwürdigpr Mann war, so Fesselt© man doch tlas Bild des Gottes
- mit einer goldenun Kotte, und befestigte es an dun Altur d<?s Her-
cules, d**m die 8tiidt geweiht war, als ob dieser den Apollo xuriick-
^halten würde. Diese .Statue hatten die Puuier einst aus Syi'acus
ortgeftthrt und in ihrem Mutlerlande auigestellt, wie sie auch
Dniit mit den Beutestücken der von ihnen erobeii^n Städte nicht
er Karthago wie Tyrus geschmückt hatten. So erzllhlt Cur-
. rV, 15 und weniger ausfülirlich Phitareh im Leben Alexanders
c. 2i ; bei drm übrigen Hist^jrikeni , welche uns die That«n Ale-
Eders überliefert haben, Arrian etc., finde ich dieso Anecdote
\T nicht wieder, doch sehe ich keinen Grand, deren Wahrheit
uzweifeln. Dagegen scheint aus dem was der römische Historiker
«.,or die Herkunft des Götterbildes hinzufügt^ hervorzugehen, dass
der Cult des Ai)ollo kein einheinvischer war, sondeni seiu Ent-
stehen dem aus der Frejiide, aus Sicilien, nach Tyms verschleppten
Bdde desselben verdankte. Unter diesen UmstÄndeu müssen wir
uns, wenn uns auch die Einftihi-ung des Apollocultus aus Griechen-
land in vctrhelleuistiÄcher Zeit nicht rocht glaubwürdig erscheint,
nach etwas bestimmteren Zeugnissen umsehen; übrigens bravichen
iWir uns nur z. B. daran zu erinnern, wie die Ferser auf ihren
erschiedenen Krieg.szügen gegen Griechenland die Statuen des Apoll
od der Ailemis, die sie mit Mithra und Anaitis verglichen, fort-
Shrten , und wir werden die Möglichkeit nicht leugnen , dass der
kpoll von 8yracus von den Tyriem mit einer einheimischen Gott-
heit identificirt wurde.
Der Perieget Pau.sanias er/ilhlt (VIT. 23), dass er im Tempel
les Aeseulap zu Aegium mit einem Sidooier zusammengetrotl'en,
reicher behauptete, dass die Fhunicier im Allgemeinen das Gütt-
öche besser kennten als die Hellenen und unter Anderm als Beispiel
anföhrte, dass sie als Vater des Aeseulap zwar den Apollo nennten,
ihm jedoch keine Sterbliche zur Mutter gilben [wie die Hellenen
es ihateu]. Aeseulap sei die Menschen und Thieren zur Gesund-
heit nötliige Luft. Apullu aber die Sonne, und werde sehr richtig
.Vater des Aeseulap genaimt, weil sie in Ucbereinstimmung mit
L
554
Älortltmann, mythotogi»ct*e MitttU^m.
den JahreBzeiten ihr(>n Umlnuf vollende ond dadurch der Lnft
Gesundheit verleibe.
Wiiri3 die CosiTio^ouie des SiLnuhaniaihon als phönicis
Katechismus zu betrachten, so brauchten wir nur nachzuschL
tun den einheimischen Gott zu finden, welchen der Mann aus Sid
dem firiechen gegenüber als A|Jollo bezeichnete. Es ist dies .^tr^dl
bez. 2äÖVH0<iy der Vat*>r der ])hönicischen Kabiron und des Hb
ßotl«^s Eschimui (Sanchuiiiathon in den frg. bist. Graec. III 8. 5»Jfl
c. ai und 27; D;unaHt;iuK Lehen des Isidor bei Photius CCXJ
573). Aber es leuchtet von selbst ein, wie unsicher diese Cm
bijiation an sich ist; dagegen hilft uns vielleicht der von Curliai^
erwfihnte Umstand auf die Spur, dass die St^itue des Apoll aa doB
Altar des Heraeies d. h. des Melkart befestigt wurde, worntis dooii
wtihl hervoi-gebt, dass dieselbe in» Tempel des h^t/.teren st
Nun ist, wie wir gleich des weiteren sehen wurdi^n, in üj-peru i
die neueren Entdeckungen vm Gott qcn nach gewiesen,
im Griechischen als 'AnoXkuiV beÄeichuet wird; ein aus
st4tiamendor Siegelstein (Vogüe Mel. Ö- 81; .Schröder Phon. Spr
S. 273) nennt aber einen damit wohl identischen qj;n nipbc,
ins Griechische übertnigEfen 'HgaxXtji 'Anokküti', und schlage ich I
Kniianglung eines Besseren vor, diesen mit dem von den
genannten Hist^^rikeni erwähnten Apollo »u conibiuiren *).
SeJien wii" uns jetzt in dem von Tyxus aua
Carthjigo um, so finden wir auch hier verschiedene AngabflB
ApoUocultus.
Wilhrend der niehrtägigen Erstünimng Curthagoa durch
Römer drangen die 4000 Mami frische Tnijipen, mit welchen
zweitem Tage der Sturm fortgesetzt wurde, in das Heiligthuin
Apollo, dessen vergoldetes Bild in einem goldgctriebeneu Hau
von 1000 Talenten Gold Gewicht aufgestellt war, plünderten
hieben (du- Statue) mit ihren Schwei'teru in Stücke, unbekümme
um das was um sie voi-ging. und gingen nicht eher wieder in de»
Kampf, als bis sie die Beut« vertbeilt (Apptan Pun. c. 127). Ani
diesen Zwischenfall scheint sich die von Valerius Maximus enüüilie
Anocdote zu beziehen : Als Cmthago von den Romem niedorgen
sei A})ollo seines goldenen Gewandes berauht worden, dock
d*"r eifrige Gott es dahin gebracht, dass die tempeUchUndeme
Hände abgeschnitten unter den Tvttmmeni gefunden wurden (l.
c. 1 § 18), Plutarch (Titus c. 1) MrwJlhut einer grossen aus Ca
thago stajiimeuden Apollostatue gegenüber dem Circas. Auch hii
ist ea nicht unmöglich , dass der Cultus des Apollo sich auf
Verehrung einer aus Siirilien weggeschleppten Statue dieses Go
bezieht; in der That tTwUbnt Cimro tiu Vcrr. IV § 93)
1) Vgl. «uch 'tipfun '.-InoUo^rüoov Tf'ptoe € l O 11, «3*i2b 41
'^noXJkcSofpot JSiSMvtn^- Kiimiitiadeü (Wtf. 'Uni/i'. 'Bnnv^/i.) S3TS; *J
lairtos \h 2S7S. S380
•MortUmttnn, mjfthoiogtAche MtKcellen.
65r>
Aiiollo, Werk des Myvoii, wt^lphen die Cftrthag4»r aus Agngent nach
Cartlia^o ^eschaUt liatii'ii. l>oili fi^liloii utis durchaus dirfct^» und
bf.stimmte Angaben über die l*roveiiieiiz des von Appian und Va-
lerius Maninus rtrwHhnt^^n Gottes, und ist daher bis auf den ßf^-
weis des Oegentheils anzunehmen» dass wir hior eine einliciniische
GoitJheJt 7.U surdion haben. Aach sind hier die beiden Vorgebirge
des Aindbi, "AnoXkmvoq ax^uv , von denen das eine bei (Jartbago
(Porbiger A. Q. 2, 481), das andere (ebenso wie ein Vorgebirge des
Phoebus, Üioißov äxQov) im diT niauretanisij:hen Küste liegt. (For-
biger a. a. 0. S. 8G6), luiüuliihren. Bis u.uf weiteres sehe ich in
diesem cartbagiftchen Apollo den ]73n bya der 74ihlroicben [mnisehen
Votivsteine, wozu mith folgende Erwilgungeu bestinnnen. Auf
den Votivinschrift.*m ers«^iein1 der Baal Haminan st«ts zasaninien
mit einer weiblichen Gottheit, der Tanit Letztere aber wurde nriit
der hellenischen Ailjemis gleich gesetzt, wie dies die erste athe-
nische IiiKchrift beweist., in welcher da.s p:n 13? des phönicischen
Textes in» Gnecliischen durch ' AoxifiiSmgo^ wiedergegeben wird'J.
Es mochte daher nahe liegen, in dem st^ts zusammen vorkonmienden
Baal Hamman und Tanit das Geschwist^rj>aar Apollo und Ar-
temis wiederaufirkennen und in Folgo dessen den Baal Hamm&n
mit Apoll zu jdentitieiren, auch konnte hierzu der entschieden
solarische (Miamctcr des carthagiRclien (Tottes wefientlicb beitragen*
Ferner erwähnt Strnlio I. XVI c. '6 oines Vorgebirges de« Amnion
Balithon [aK^a jiufAu^voi^ BaliifttiVOii)^ d. h. des ]73n bya. und
Scylax eines Punktes an der Öyrte, welcher ebenfalls nach dem
Ammon benannt war.') Wir wJlren demnach zu der Vermuthung
berechtigt, dass die vorher angeführten Vorgebirge des Apollo mit
ihrem einheimiscUen Namen Vorgebirge des Ammon = pan bra
tiiessen.
In dem vielbenifenen Schwur, welcher zn Anfang d«s vun
Polybius (Vn, 9) Lin Wortlaut initgeiheilten Bündnisses zwischen
ilannibal und Philipp steht., nifen die CarÜiager Zeus, Hern, Apollon,
P 1) Meines WUwphs ist ilios das eiiuEifto po&itiTO Zeiignia» Hir di& UleittltSt
dPT T«riit und ArtomlH; d'w [xtritaebo Aimhltji liiit** man sich iiittUrlicii mit
Tanit zu itlontiflcimi. Cic<'ro ^in Vprr. k. IV c 33 > eraablt fonier, da»» die
CKTtliMf^r pinst r.inn Statup di»r Diann »0» 8«gostii nach Carthmgo geaclmffl,
wwldii» v«»n itinon luwh vorflirt wurdr.
ä> BnXiif'atvQi i*t unklar; iliH-h sctif^iiit aichrnr, diias ra idpntlsL'li mit d«m
tmrsl \iv>\r^Un\ mltiuillfln'n Kitfi^ntminoii Ifaüthon (C, 1, L. V, 1 N. 49Sü, vgl.
Schröil<<r n. n O S IJT ii IDC) = 'jn'« bJS ist. Anders Schrödor 12G. und
Mninelin lum Slt'|fh Hj-z s. v, Baku.
3). V. 109 (Ci«M>Kr Vit Mtii t I. H. 8üt: iu üi rip notlotnttit t^»: Hv^ttltoe
(äif rtü uvxtj^) 0iAaivov fiionoi , iniveiov attttavt't^ itlovi jfji ^^v^itti'os.
'^nö tovtov etc. I>pr HornnsEobor vonnuthot h\ «li«m corrn|»ti'ii üftftovvn
äkov^ dor HfUuLicIiritl .tftftuivus äAx*oi\ dorli liegt f»s ntnh niihi>T in J4ftfiovvti
HammAnsüiilen, Iwhr D'^S^tl, xu s«1if<t), wolchu i'iiilu \4fiftovviii iiomit <8elirö-
der S \*it>). Mit dem egy)>tl.4c!ien Auiinon lint rmtilrtieli dfr phönicische Sniuon-
Nichi5 «II Ihun.
t
Miaaüem,
T äea Qemis too Cartltt(eo. HeraUes und lobos. tmäBA .
Tnt/iu und Po«ei4oo an (irarrtöv Jio^ xat 'JJ^^ xat '^ttolituwog,
ivavtiop datftopog Ka^tjSovttnf xtti Hgaxijbacg xak 'JoLia»^
ipainiov 'ApH$g, Tgirwpae, IloatiS^wos^ Die IXrntÜieiluig n
diii^er Ait£Kibluig ^iringt in die Angen; man hat dakar woU
maintt di« «zsle Tria« seien die Hauptgotter dar MafeedooMr,
/.weit« die der CarÜuiger, die dritte die der Libyer; Stark i
2H7 hnt bMonden den libyschen Triton und Poseidon ans
Hohrii'iHiAiWt'm nitchgewiesen ; wenn die beiden ersten Triaden«^
dfrni bacbverhalt anKemesaen erscheint, allein carthagiacbe Got
dind, 80 mochte ich sie mit Baal, Baaltü (Eniing Pim.
Carih. 21&), liiud Kainm&n. . . . ^ Melqart Eschinün äbenelMB^
Ich hruuche wohl nicht za bemerken, dass alle diete CoB*
binntionei] diirchuiLH nicht den Ansprach machen, constatirte Fad> ,
/u Hoin. (tlüt:klicherweiMe sind wir anderwärts nicht so sehr uf
IfloHMH ViM'niuihuiigpn angewiesen.
Duti'r den von Euting (Sechs phön. Inschr.) her
hiNrlirilten von Idalion ist die bilinguis N. 1 , wie es im
Kihen Thcil hnisBt, dem bD73 qm geweiht; in der cyprischen üel
wel/uiig steht dafilr Tto ÄTioltßim rw 'Aftvxlui. Demselben Göti
Nind dit5 hiHchriftfii II. III, V, VI geweiht; hieran kommt die 7ue
von Colorma Cerwildi genau hekaimi gemacht* gneehisehe Inschr
von UluHoii (lti'vu<» .lieh, XX VII, 8. 8y)»): Mvftöiai "Arptjti
ftfTftQttii vn^^ ai'Tov xai xoi viov tf^v^fiovo^ j '//ao/Ua
'AfivxXai<i» ^^X^^ I ^»öi^tf '^ Kitttti ayovatv ftC Saydtxov i
iJiese Inschrift, die, wie die leiste Zeile besagt, vom 7. April
V. (Mir. dfttirt'K Miregt in verschiedener Hinsicht unser Interesse.
KigennaiJH'ii sind sllnmdlieh phfjnicisch: Mnaseas gehört zu denjenig
grici^jisflu'ji Eigen tianiifin, wclrhe vorzugsweise von den l'hönioi*
gotnigen werden, wie Nov/m^vio^^ h'ifnöliftos ■, ''AvTinarga;,
'YtpnvQcivto^f Zrjvfoit u. A. (über einen Jihnlichen jüdisciien iJt?-
brauch s. Lagarde Alih. S. Iß4 A.). "A^pri^ ist als tyriscfaer NflDf
durch die athetiisiln' tnsohriü llhangabe N. 417 bezeugt» Fi^vafimv
ciidlicli ist oilonliar ^^^SS ni *).
iiiiH'httt ii'h Hilf (llo InschHd C I. L Hl, 1)33 (hus C«rUI»arKl
HMiciioit, wriclin CnuIcwU AuitiLttM» ut Ae»('ulapKi Au^nsUt rt Otm>0 <
|{«w«lht Ut- Auch MUitstm prwKhnen tlom Uuuiu)» L'iirtti«(riiiU. Cm Miekte m
Qbfiiir^lioii , Müi ilcr liby*ehc Apoll bei Stoph. U)-s. ». v ./i<a</4)a hlar mA
«rwAliiit
V) Kn Ut lUiyoiitgn, iMif w(%lclie äc>iK*«l«T B«r). MoiMUb^r 187S, A. US
Bmuk iiiiiuut; Rikdon» nüiiil nieinr« WLs^aiist nicht puhliclrt
3) Vgl <Uo phrmiriiM-hp AnsJnickswrise Idal V Z 5 TO r^Ö WH W
T9Xb LVll uitil duu ill«" llt^mcrkuM^oii Euti»|>9 ■. l U S lOf
4) Vtcl 4)«n NftiBMt rinfäox^aroi (m, nicht /V^^crtf««»«. ■tobt M ArAw
U, tS) ^ n-IP«y «IJ (Schröder ».•.OS 95^ fw X—
MortU$nann, mi/thologische Mit
65T
Was das fiiTtigag nach ^A\p*}Toq bleutet, ist nicht recht
ar; vielleieht ist es ebenfalls Eigeniiann>. OÖ'eiibar nur eine Va-
It des ban q;d-i ist der ^'n c)iS"t der 38. Citiensis aus Lamaea;
lie Bedeutung des CuJtus wird ferner durch eine Anzahl Vön Eigen-
'tmmen bezeugt; in^cuJn Oit. 37, r)U3"na? 8<hrr»der ii. a. 0. S. 334
I, qa-nat Ida!. V.
Diese Inschriften sind , wie ihre Sprache und die Namen un-
riderleglich beweisen, v<m ßemiten, von Phönikeni, abgetasst und
pweiht, nur die Bezeichnung des Apoll als yifivxkato^ würde
aui' hinweisen, dass die Gottheit selbst hellenischen Urspnings
; andrerseits hat HeiT von Vogüe in seiner Abhandlung über
37. und 38. Citiensis (Melanges S. 78 ff.) nachgewiesen, dass
semitischen Gottes r|'il bereits auf egyptisthen Denkniäilern
er 18, Dynastie (15. und 16. Jh. v. Chr.) Erwllhnung geschieht,
Iso zu einer Zeit, wo sicherlich noch nicht griechische Ansiedler
iif Cji^em Einfluss auf pböuieische Culie haben konnten. In Folge
essen schwanken die Ausleger, ob auf den idalischen Inschnftjün
eine Transcription von l/J^vxXaJog sei (Schröder a. a. 0. H.
56 Ä.), oder ein phönicisches Epitlieton des Gottes: br7a „der
schützende** (Euting), oder Mekal von nbs ,der Veniichtende* (Vo-
iii^ im J. A. 1876 Kec. der Euting'schen Öchrift, S. 7 des Sonder-
bzugs) etc. Ich glaube jedoch, dass bzi2 wirklich nur eine Um-
chreibuiig des ^ylHVxkatog ist, und zwar aus folgenden (iründen.
Wir finden auf Cjpern in griechischeji Texten ausser dem
an)yeläis<*hen Apoll noch andere Apollocult*! erwUbnt, die mir mit
grosser Wahrscheinlichkeit auf giiechischen Ursprung zurückau-
gehen scheinen. So Iretlen wir unter den von (Jeccaldi a. a. 0.
verüöentlichten Inscbrift^ui Weihungen an einen 'Jnolkwf Maytifiiog
(Vylii N. 1 u. it, iS. öl), 'AnokXayv jiaxivTijg (ebendaselbst N. 4,
S. 91J, und an einen t^(<itf /liQffivttiS (aus Cmimn, lt. Areb. 2^t
8. 100), welcher vennutiilicb nur eine Variation der übrig^jn Apollo-
typen darstellt. Die Schriftsteller üennen feraer den 'AnoXXoiV
'y/ari/tf, der in verschiedenen cyprisohen Ötlldten vereint wurde').
Ohne Beifügung eines Jteinaniens finden sieh WeilünschrifteD an
den Gott in Pyla, PoUtico und sonst (Ceccaldi a. a. 0. 8. 91,
2; S. 94, N. 1: proveuance incertaiiie; Politieo 8anuiil. dt»s
ihrnun (ilpss«n Cultus in i'yjH rii dureli Cjt SB, 3^ und 44 bei SehrSder
rl MnfUkUber 1»72, S, .'$37 ln/euet Ist) wJrd durch vofttav wMer|feg»ben
W miiJorwcUig 'AßtivX^ovvoi = I^IIDtt "133^ bt (Iitötrlirid vim fJaida liel Wad-
lliipWiii Imcr do In Sj-rif« IftGOc).
1) 8l(<pli Bj'z s, V.: E(fviti^eta, noAiff Kvytigov iv ji 'Airolloy rifitiiat
' PAmttfs. Jtorvaioe Baoanpixaiy t^i^ft
oi'i' fjiuy ' Tkttxao xf'eoü fSot '^nollutvoi
TiußQOv 'Egi'mSr^eifiv t« xni eivakir,v 'Afiaftnatuiv.
J donsHhon ». v. 'ytitniinaoös, ^E^va9-iia, Tlftß^ae) fpnior s. ▼. "Tlfl
"^ßXti^av^ti ' TAdrov te yf/r.
Mmdbmamm, mpiMogitrkt Mi
AwtA
gnech. SyildgM H. 234>; Sizabo L UV c € ndet
eiaMi YotgAitg^ in der Nike too Cutiud. to« wiiklwm
diqjwiignri hinabttoizte, wdehe den Altar des Apollo
iMttMk
Gypero wur Bcbon in frülm ZmIob tob HriJM, ^icriall '
Pe1op6nne«eni, eotonisirt, welcbea €S ImM gdmg, ai^l
■ ■MtHngigf Reiche zu gründen, aondem magn mmb gnam
der f«imtifldien Ansiedler zn iiaterw«rfeiL
der Haaptgott der dorischen und nichtdorifichen
Peloponnes. der Lichtgott A|>oll, and wäre uns nidii
roitis^hen Denkmäler der t\v^ erhalten, wir wurden keaai
blick iinsteben. den 'Anoihav 'AfivxXaios j Mayat^og,
Ih^tvTijgt yiaxivrrf^ für echt grieduMlie OBttecgesUltai
erklären: diese Beinamen haben einen guten hellmiadlMn
und zum Theil aneb Et^'mologie ; abgesehen von der bcpeito
sprocbenen Ausnahme finden sich in den Weihiiischrift«n nur
chiscbe Nanien ('AvaxQituv, "Agiarog, 'AgiaTOTÜifjii^ IIluvx
JiGtUagoSf 'Jactav, Ä'Aiwv, IlvvuXoi, *l^tXatpii¥fig).
Es ist somit pbensowenig erlaubt, den griechischen Aj
auf phönicischen Ursprung zurückzuführen, wie das ümgek
üondem es liegt hier das nicht sehr häufige Beispiel vor,
7.woi Onttergestalten , obgleich zwei durch Abstammung.
Iteligion und Charact«r grundverschiedenen Völkern ang
dt'iitKicb in Folge gleicher Attribute gänzlich mit einander
sJimnienHi(?sKHn und identisch werden, - — Khnlieh wie in der*
(bischfn Mythologie Hercules in unerfreulichster Weise mit
lydiscbfn und semitiscben Gott«, oder die kleinasiatische Gott
inutter mit d^r dea Syria vermengt wird, so dass es fast unmCglirb
wird, das Eifjfcnthum der verschiedenen Nationen zu unterscheid«
In Cyiiern hat der jahrlmndertlange Einfluss der griechischen
KpRter der hellenistischen Oberherrschaft den einheimischen Gc
verdrilngl und an seine Stelle den fremden gesetzt; und es
gewiss kpin Zufall, dass kein Schriftsteller, sondern < li(
älteren Mouunnenie den [ibunikischeii qön der Nachwelt
haben. Man kann iui (ti-unde behaupten, dass schon in dtr bilii
guis von Idalion der bDQ Ct©"i, d. b. nach unserer Auffassung
Uebersetzung , nicht das Original der griechischen Worte,
VerhiUtübis kennzeichnet.
Die seuviliscben Colonisteii Cypcms stammen stura
Theil aus dem Orontesibale: der Name von Ainalhuj«, der
rühnttfii Cultui'stättt' der Aphrodite, ist identisch mit der gnttMO
Metrupüle am Uronles, n73n, uin von anderen Zeu^puuen n
schweigen'). Die Bewohner dieser Gegenden, die CbeÜier,
1) Die &Udt AmmucboHtus (lusyrisdi AiuüuIumIjuÜJ nuf C/itMn
wohl „Nou-Flainiil".
Marätinanuy mytlmlogUciie MiaceUea^
Streitbares Volk, welches wir in Uli*reii Zeiten im Karaiife mit
|en Egyptem lUitl Assyrena bej^riüen finden (Duncior I 252 f.
|54 fF.). Die Deukmiller der ilauiessiJen geben uns delaillirte
Schilderungen der Erobeningszüge gegen die Cheta und neimen
Ds auch die von ihnen verehrten <JOtter. Der Graf Vugüe in
einem Commenlar zu den beiden Inschrirten von Citiuin und E. Meyer
iiese Ztschr. XXXI, Ö. 719) iiuben aus egyptischen Stelen den Uott,
BT als Paredi-os der n:r, der in Cudesia verehrten Kriegsgöttin |
chgewiesen; es ist gewiss kein Zul all, dass wir beiden Gottheit«»
Cypem wieder begegnen, wuhin ihr Colt ohne Zweifel von den
betitlschen Colonisten gebi'achi worden.
Eine ei-wünsthte Bestiltigimg wöre es, wenn der Namen \4ßi-
pai//fftf in der Inschrift C. 1. G. 44 »i3 aus der Nlihe von Maaneh
■irklieh den Güttesnamen C]d-i in dem zweiten Theil enlhit-lte,
"ie ich diese Zisch. Üd. XXXI, Ö. 9Ö vennuthele. Dif» nur in
Qer fehlerhaften Cojjie Poecn-kes vorliegende Inschrift lautet:
0 YAKt:i2AE:£ENTimNHMi
Oi\JBEJFA ^iA2£JlOIS mOY
KAI AM A OBABEA TH2:E Y II ONE
MOYfÄMETHAYTOY
htovg ffa fttiv6<i 'Af}TBft{e]t{<ji
ov ax i[Ti}i]EGiv To fjivr}fi[d
ov ' Aßi8ija\paq Jtowciov
xat *Afia[iß\ßaßia Tt^i Ev7iolk]i
fiov ya^ttT)) avTov
Am rechten Rand steht noch ßAPAXOY (> ^p:i), Offenbar
findet sich der in Fmge stehende Name wieder in der aus der-
selben Gegend stAUimeiiden N. 44ü4:
. BEJP . . AY . AS EMOY E'MIAJKJA:::
Ich mag diesen, wie man sieht, nur unsicher überlieferen
Namen nicht ym weit-tugehendi^n Cunvbinationeii nnssbruuchen; ganz
abgesehen davon, dass das yj doch nicht den Lauten qiai entspricht,
und PS ntiher lag, sie durch die dein Griechischen gelliuhge Ver-
bindung an wiederzugeben. Dafür enthält unsere Inschrift, einen
andern (löttemamen, der bis jetxt noch immer verkamit wird. Der
weibliche Name Z. 4 'Afiaö-ßaßta ist, wie Nöldeke (Gott gel.
AA, 1864, ö. 86 1( bereit« ganz richtig erkannte, ein Cuniposittun
mit rtttt, dem Femininum zu l^?; der genannte Gelehite liest
drtn Nomen Afjta&ßaiXri^, indem er das ttjg welches mir ein
Fehler dos Steinmet/ zu sein scheint (sL des Numinativß i/), zu
ilnn hiir/,UKi«:ht. Dies ist nicht zulässig, da die Fi»rm des Namens
durch sein WieTlervor kommen in N. 44<j2 (,Ituuieh bei Maarret)
.... aptv[i\u)atv hanaifta^ xu't /.taoßußia Itov^ ya 1. ( /l|ju«['''J-
ßaßia gesiciiei-t ist. Kli zwritle kein*'n Augenblick, dass wir hier
U^ XXXII -Mi
3Ivrdümmmn, mflkoipgiaeAe MiteelUm.
560
di« daniMeeniieh» Göttin Bab«« tot um habco, 6ermk
ms durch «ine Stelle im Pbotiüs (Damasettts Leben des Uidi
ood. 243, 8. 555 H&scbel) erhalten ist: Brißut 9i cm ^t«^
fiaXtata oi Iv Jaftaaxai xa vtoyva. xaXoi'Ci ncuSia fidij Jl mm
ja utigdxia ano r^ na^' txvroSg rom^ouir^ Baßiag <Hm
Für Bttßia wird anch die Variante Bußaia, d. h. Baßia
geführt. Die Richtigkeit der bei Pboüiu gegebooeB
lud ihr hohes sprachliches Interesse leaehtet ein, v«ui mai
Bemexkungen in Gesenins Tbes. ▼. s. rm (TImb. II & S41>
pflln oculi' dorchUest Zn^eicfa ersehen wir hieraits, da»
Baßia eine animSische Gottheit war; da bis jetxt qo*) jedoeb
auf phönicischem Gebiete nachgewiesen, so stehe idi am'
diesem Grande noch an, an der Seite einer *Afut&ßaflim
Diemer de^ pbönlcischen Gottes zu gtatniren.
Dagegen i«t ans in derselben Gegend eine Stfitid des
cultus bekannt, welche bis in die sp&testen Zeiten weit ond
berühmt war; ich meine Anüochien mit dem vielbemfenen
pressen- und Lorbeerhain von Daphne. Bekanntlieh ist Anti<
eine Gründung Seleucus' 1, welcher, wie Justin (XV. 4) sich a«^
drückt, die beuachbarten Gefilde, d. h. den Hain von Da|)bnr
dem AjM»H weihte. Hier befand sich ein Tempel des (iottes ocblt
einem Ileiligtbum der Artemi^s und einem AJsj'^lbexirk (8trmbo 8.
749 f.). Die «Assyrier*' zur Zeit des Apolloiiius von Tvana knfipAv
an den Lorbeerbain die bekannte arcadische Soge von d«*r Daphn«:
eine Reibe uralt^^r Cyi^ressen umgab den Temj^tel; in den Qa«U«i,
hiess es, badet« sich der Gott; von einem jungen Gypressenscbosa
glaubte mau, dass ein ,u$syrii$eher* Jüngling ^) Namens KypanJtol
in denselben verwandelt sei (Pbilostratus V. \\Hi\\. I e. 16), Wmb
wir Malalas, dem antio«'hemsehen Historiker, dessen Werk TO» d«D
abenteuerlichsten Erzliblongen winunelt, die er jedoch der Local-
triulition /u entnehmen pflegt, (^ilauben schenken dürfen, so
der Cypressenhain viel alter als Seleuems; Heracles (welcher?)
nftmlich, als er in der NiLhe des Heiligthum^ die nach ihm bei
Stadt gi'ündete, schon einige Baume gepflanzt (8. '204 Bonn).
beiden Statuen des Apoll und der Artemis wurden dort SfMkr
vom Antiochus Philadelphus aufgestellt (S. 234)^). Dort wiiidsi
jiUirlich im Monat Lou« (August) grosse Umzug« und Feste gr
feiert (Strabo a. a. O. Julitm 8. 467 ilertl). Im Jalire 3G2 wunlt
das ganze Heiligthum durch die Nacblikisigkeit der Tent|)elwAfililar
ein Kimb der Flanmien (vVmmiiui a. a. 0. Jultanus tv. a. i}.\
Stark <Gaza u. die philist. Küste Ö. 568) macht auf den ITl _
stand aufmerksam, dass Apollo uns speciell als SchttUgott iS
idt
riar
l) 4^»via Met X 131 IT. crrälilt «lio VorwAiidluniC Om von Ai»» ««O^t«
('r>t»clM*n «liin^Miig^ C'>pnri>»u.s in den tutcli ihm henAiiulci^UMiiin ', vielii*klit i*>
(InmU die Hotiz /.» VdrbiiHtcu, tl«u in AiiLiw1ii<«it n*fvb in «{itt«r IMt diw A^
hltroAt ^ofi-iiTl wupJo-
2j NAih Anuniiui <S SS5 VkI) von Aiidochiu EpiphaiiM.
Afordlmann, mythologische Miacetlen.
fSl
^Krir
CU8, des Gründers von Antiochien, und seiner Nachkonunen
ekaant ist; dieser Uelehrt-fi neigt- dazu, Cxxlt^? in Syrien, die uns
tta der hellenistischen Zeit unter griechischem Namen nlierliefert
jBnd^ auf den Einfluss der FremdheiTS^haft zmückxuiuhi'en. In der
Thal sehe ich ini Augenblick keinen zwugenden Gnind, den Apoll
Irou Diiphne für einen einheimischen Gott, ku erklüren, nicht ©in-
eine besondere Wuhrscheirdichkeit, dies anzimehmeii liegt vor.
flenkt man andererseits, wie sich in dieser Gegend iKiehweislieh
Ifce semitische Culte auch unter dem Hellenismus lürterhielten
, zum Theil weite Verbreitung fanden : der Zeus Kasios (T'Stp nbit)
leisirt als Triptolemos, die Ätiiene Oyn'ht'Stike = Belisama (auf
ner lat. Inschiitt) , die Artemis - Gad von LaodicBa u. A. , so
iarf man es nicht für unmöglich erkhLi*en, dass hinter dem A]*ollJ
Iron Daphne irgend ein alter chetitischer Gott, nach unserer Ver-
Quthung der EJ'fil, stockt. Auch ist natürlich nicht zu ver-
dass die meisten hellenistischen Städt^grilndungeu nicht soj
^1»T Nengrändungen %\x nennen sind, als vielmehr Öynökismen
ier alten einheimischen Bevölkerung; stieciell von Antiochiwn
lassen uns dies die Angaben bei Strabo, um von Malalus /u
schweigen, vennutheji.
Gehen wir zu den übrigen semitischen Völkern über, so liuden
1r auch hier mehr oder minder bestimmte Nachrichten, dass bei
ihnen ein dem Apoll zu verglinchender Gott verehii wurde. Lucian
(de dea B^Tla c. 35) beschreibt ein itri Tempel der Atargatis zu
Hierapolis (Bambyke) betindliclies Götterbild, wie folgt: Nüchst
d«»m [vorher beschriebenen] Thron [dps Helios] ist ein Holzbild
[locrvoy] des Apoll autgctjtellt , welches ganz ungewolmlicher Art
ist; alle andern stellen den Apoll als Jnngiing dar, einzig diese
haben das Schnitzbild eines bilrtigt-n Apoll aufzuweisen, und sie;
rühmen sich noch dessen mid schioiihen die Hellenen und andere,
welche einen kindlichen Apoll (An6XXoiva ncüÖa) verehren. —
Auch haben sie noch etwas anderes Besonderes an ihrem Apoll ;
sie sind dii' einzigen, welchi* ihn bekleidet darstellen*. Im folgen-
den Abschnitt bespricht der Verfasser ausführlich das Orakel dieses
lottes, welcher nicht etwa, wii* es sonst üblich, durch di^n Mund
Beiner Priester seine Weissagungen offenbarte, sondern durch Be-
wegungen und Sprünge des Sclinitxbildes in einer Art, die lebhaft,
an das Tischrüeken erinnert. Macrobius (Saturn. I, 17): „die Ein-
wohner von Hiempolis, welche zu den Assyriern gehören, über-
I tragen alle Eigenschaften und Wirkungen der Somie auf ein bür-
Üges Götterbild, welches sie Apollo nennen. Sein Gesicht ist mit
i*inem langen Barf versehen, willtrend sein Haupt von einem Cala-
tlius überragt wird; seine Gestalt i«t mit einem Panzer geschützt;
jn der ausgestreckten Ittichien halt er injit^ Lanze, hierüber ist eine
kleine Victoria; in der linken hlllt er eine Hlume; ein Gorgonen-
umwnrf mit Schlangen umkrUn/t deckt die «Schulter vom Nacken
Itibw&rts. Adler daneben drücken den Flug aus(?); zu den Füssen
50*2
befindet »ich eine weibliche Figur, zu deren Recbten and Linken
ebenfulls weibliche Figaren, sie werden von einer Schlange an-
ringelt*. Uro kurz zu sein, so gkube ich, dziss der A]>oUo
Ulera{>olis kein anderer Ist als der wohlbekAimte Uadad. welcl
in dieser Stadt als Paredros der Atargatis verehrt wurde, s.
Stellen bei Bandissin Studien etc. S. 312 ff. Anderwllrts
beschreibt derselbe Schriftsteller den Gott Adad, welchen er
8ol bezeichnet, etwas verschieden (1 23): «das Bild des Adad
dargestellt mit nach unten gerichteten Strahlen' ') , welcher
übrigens der zuerst gegebenen Beschreibung nicht geradezu wid
si*ri(bt. Wenn dieser Gott den »Assyrem* zugeschrieben wird«!
sind wohl gerade damit, dem Spracbgebrauch Lueians and
erstangeführten Stelle gemÄss, die Einwohner von Hierapolis
meint Nach allen bisher über Hudud bekiuinten NachriishteJi
derselbe eine den AramUeru eigene Gottheit.
Mit der Bescliieibung des Gottes von Hierapolis stimmt
stens in einigen Tbeilen die Figur, die sich auf dem Revers einig
HatrajKMiinün/.en mit aramäischen Legenden findet. Der llenog
von LuynL\s tbeilte sie verschiedenen persischen Ötattbidtern (Sy0
uesis, Deines) zu, HeiT Dr. Blau (Beiträge lur phönicischen Mi]
künde J der Stadt Nisibis in Mesopotamien; der letat^jre Gelefa
mucht« auch schon auf die sogleich zu besprechenden Stellen '
griechischen Scbriftstelleni aufmerksam. Doch hat sich Br
(MüMzweseu in Vorderasien S. 350, vgl. Ö. 495) entschieden gei
diese Attribution ausgesprochen, indem er sie vielmehr der Stj
Sidü in Pumpbylien zuschreibt. Somit sind diese Münzen für uu
Zweck unbrauchbar, dagegen btsiigt allerdings die Stelle
SaiKhuniathon (c. 22 FHG III 5(j8)i „Es wurden dem Krono* :
Feraea [im phön. Texte stand wohl ins nor] diei Kinder gebor
Kronos, der denselben Nameu wie sein Vater führt, Zeus B«
und Apollon* , wenn man von der euliemeristiscben Einkleidu
absiebt,, dtisH bei den verwundk'.n StiUnnum Ln Mcsopotami^'n
pbruiiciscben Gottheiten vergleichbare verebrt wurden, El, B«l
Hmhn].
Wir begegneten üben bereits der niissbräuchlichen Anweodn
deB NanieiiK Assyrer auf die aramuiscbt!U Syrer; es ist natürlit
dass wir biermiter nicht die alten ächten Assyrer 7.u verabAlun
haben; auch diese ältt^sten Semiten vorehilen einen Apoll. Stroh»
sagt (1. X\'l c. 1): Borsi[ipa ist der ArUimi» und dem Apoll heil»*;
(damus Stepli. By/. s. v., S. 176 Mein.J. Diese Angabe fiibrt um
gleirh auf die Si»ur: Horsippa war die Stadt des Nebn, diis ,off«a-
barendt'n" Guite.s (Dmicker I 203 u. 20G); in ihm «rkanntfu
diu Griechen ibreu 'AjntkkttfV ^uwxi^ wieder. Die idttu
1> Vwgl. dio vott V»itfU6 vorüflenlUchtou AbbilclaiiKen »nf m«!
Mordtmann, mythologische MiscelUn.
563
3. des Nergal , Sin , und auch des Nebo *) haben sich in Meso-
otainiHii mit grosser ZiShigkeil , als die alten Babylonier schon
ngst ausgestorben, bis zu df»n Mandäcrn henih gehalten. Ich
j^laube daher auch, dass der Tempel des Apoll in iSeleucia am
rigiis, der bei Gelegenheit des Partherfeldzuges des Lucius Verus
ron den römischen Soldaten geplündert wurde, ein Tempel des
Uebo war; dieselben erbruebfn unter Anderm eine liücbse, aus
seither ein giftiger Hauch hervordrang, weicher eine verheerendo
r»>stseiK-he zur Folge hatte. So erxUhlt der Biograph des Kaisors
„ (Julius Capitüiiuujj \. Ver. c. 8). Animianus Murct'Uiiius (lib.
tXin, S. 251 Val.) erzjllilt dieselbe Geschichte etwits anders, fügt
»gegen hinzu, dass gleichzeitig das Bild des Apollo Chomeus von
einem Standort weg nach Rum geschleppt und dort im Tempel
I palatinisühen Apoll aufgestellt worden. Allerdings wiu- 8eleueia
gut wie Antiochieri eine tiriindung des iSeleueas, und in der
Üähe befand sich ein zweites ApoUonia: allein auch hier miklite
ch in dem Apollo Chomeus eher einen orientalischen als einen
bellenischen Gott sehen.
Gehen wir weiter 'zu den Arabern über, so hat bereits Herr
)r. Blau schartftinuig den idumiiischen Apoll mit dem KoL^i „ jj
äentificirt, (diese Zt,schr. XXV 8. 5<Jij A.). Josephus v. Apion. c.
berichtet, dass die IdumJler den Apoll, anderwärts (Antiqq. XV,
?, o), dass sie einen Gott Ko^k genannt verehrten. Schon Tuch
at (d. Ztsch. III lf>a) Koze richtig mit dem vf>rislamischen t!e-
Htterdamon der Araber, dem ^ ;i verglicbea, nach welchejn noch
c "'
auf den heutigen Tag der Regenbogen der Bogen des Kuzah
" _ i^ y«i^ heisst. Herr Dr. Blau hat eine Anzahl iduiniliseher Numen,
die mit Ko^i zusammengesetzt sind, nachgewiesen: Koaroßctgo^
(Jos. AA. XV, 7, B XX, 9, 4) *=« p -»j' ja ,vou K. geschaffen',
Ko(tßd^axog (C. I. G. III &149) = ^Jli „^ä .K. segnet*. 2)
)iose glücklichen Identiticirungen werden durch die in den Keil-
chrift*!n vorkommenden Namen aufs schönste besüitigt (Schrader
teüschr. u. d. A. T. 57, su). Es ist femer gewiss nicht ziifölüg,
1) V«r|i;I. rt!o charftconwcbon K<>iiigo l't/tufr/^yioe. jlßtWT/foyoi Wad«1.
1^1. do Numisin. II, 94 ff , dio \V<rebruii(r dos Sin hei tlcii Hivrrnninm hW in
Ne Zoit dos Julian, iiiul ^u Nüim dio pftlmyronlstliuri Nnmini 173133, 131133,
H1pl33 , 13313 (Vonii«; 34, ßG, ß7. 73k ktUtoror wurd aiiph in EdessH ver-
brt: .füoob vua Ediuua, div»u ZUch. XXLX, 131.
2) C I. O. 514i) l.Ht st. kO^ILir.'lkiH' KU loson K02ftAP^X0JS\
{lt<ifh dunchon »tollt ein vorstiimmoHor Naint? mit (flcichor Endung r , . , jftf]«^ «/!»[*,
3«ie Instlirifl villi ftor'nt (Edre'iji C 1. Vt Jfj73u eiiümlt Z. 3 dioselben
Kamen: aMü(?)vio[i. h]oi(itttfa]^ov xai Kot)[,-itifirnx\oi raßiifav et«. Aiiü dor
ztcren In&ehrift liosüo sich das idumäiadio N!inioa<iVDr7.oichnis!i noch vor-
ehren.
Mordtmarm, mythologüche MiaceUen,
564
dass der Name 'i4?roZAü(yorog mehrfach von Idamäem geführt i
(Joseph d. b. Jud. Xlll, 13, 3 ü. I. G. 5149). Stark (a. ik
232 f. 447 f.) höbt, mit Reeht die Thatsoche hervor, wie untOT
verwüstenden Kriegen der htdlenistiüchen Zeit die arabischnn St
der IduniJkn- und Nabutiler immBr mehr das ehemalige Gebit^l der '
rhilisttr übei-flutht-n und schliesslich auch in die 8eestadt4», wie
Gaza eindringen. Wenn wir daher ei-fahren, dass in der letzteren
Stadt z. B. gelegüntlieh ihif-r Einnahme dnrch Alexander Janinwni^
der gesaninite Rath im Trni|»i;'l des Apollo niedergemetzelt
(Stark a. a. 0. 500, Josephu.s AA. Xlll, 13, i), und das» noch
Auf. des 5. Jh.'s daselbst unter den acht heidnischen Tempeln sid
ein solcher des Apidl befand (», d. Stelle aus den Acten des
IViiydiyj-ius ZDMG XXXT 101), so bin ich geneigt, hierin
Einiliis^i der iduniüischen Bevölkming dieser Stlldtfi zu sehen;
selbe gilt von der Gnschichte, die Apion. der Widi^n^ucbt^r
Josf'phuM, \i.m\ Apoll in Duix der bekiinnten Seestadt. erzUhlt hatt(
die er geradezu eine iduniüiscbe Stadt genannt (Joseph, c. Ap. II. '
Unter diesen Uiiislilnden /.ögere ich auch nicht, den ApolbKruU
Ascalon als nicbtidiünicisch zu erklJlren : nach Africanus (bei Eu
h. eccl. 1 tt, :?) sollte der glt?iibnaniige Gros.svater des Her
di'S Grundeirs der idurnüischen D>nii«tit.% in Aj»ctdon Hicrod
Tempel des Ajiollo gewissen st^n. Wenn dwr spätere K«inig
Stadt selbst spater noch als beiniat blichen Still zi>unkt beb»
80 wird sie jedenfalls auch miter ihren Uewobncrn eine gut^e
zahl seiner Landsleut« gehabt haben. Auch bei den Nubat
und Idumilni iu IVtra scheint eine Ilhnlicbe Gottheit verehii wor
•jM st'in; vgl. die Stelle aus Ejvipbunius ZDMG XXIX 10<».
Ebenso wie im Süden, ballen sieh iiucb iin Norden, in Me
potiiinien, die arabiscbt'ji Wüstpiistiiinme in den Studien fehtgeset]
Orrbuene mit seiner Huuptstndt Edessa war ein araliitjches Bei<^
riinius V, !?<j sagt geradezu: Arabia habet oppida Edessoni.
quondan» Antiochia dieelmtur, Cairbas, Crassi clade iiobileK; Ur
rechnet Singara bei Edessa vxi Arabien (s. St. Bya. s. v.). Zu
Theil waren sie vom Tigrnnes dorthin verschleppt worden (l'linh
VT, H2K /.um Theil halten sie sich während der W^irrcn dw
mischen Bürgerkriege dort festgesetzt, so in Arethusa. EminMi,
liopolis und sontit (Sti*abo S. 7. 03). Die Könige von Edess« Ab-
gai-us, Vul, Maiuuis etc. führen arabische Namen; ihre Herrs>chtß
soll von einem gewis.sen Osdroos t detn Fühi'er einer arabisolmi
Horde gegründet sein (Procop d. b. I*. 1. 17). Behalt«n wir dies«
im Auge, sa werden wir die von Julian den Edessenem zugeschrie-
benen iiottheiten Azizus und Monimos, die er als Mors und Mercorl
]i Or IV 8. 195 Herd. 01 ti/v 'ESeaaaf oiitovptt^, it^iv l{ «1
Mordtfftanay mythologische Afücellen,
rUäri,
j^f
und
r*^:
den arabischen Einwandere ni, nicht den
I
tischen Einwohnern zuschreiben, obgleich der Autor im Ver-
lüf saliner Rede vom Arnos s-.i^, diiss der von den St^fent m
Azizos genannte Ares ävn Helios geleit4?t (ed. Hei'tlcin
•0 ort fi^v'A^f^g'A^iC^os XeyofASifog i'nö tmv otxovvTutv ti)v
^Mößav 2vQWV 'HXiov ngonofinsvit). LSt^de Namen Irn^'on un-
reifelhat't anibisrhes GeprUge, und kehren in den griechischen In-
ihriften der ehonuiligon provinciu Arabia hilafig genug wieder,
ese gjiny.e Erörtenuig i^vürde nicht hierher gehören, wenn wir
k-ht durch eine Anzahl diieiseher InschriftCT (C. I. L. III 1 130— 1 1 37
üarlsburg, 875 zu Thordn) den Azi/ns als deus boruis («tuT ^
sphoruK Apollo Pjrthius ') kennen lernUm. Dieser Lit^htdiümm
m natürlich nicht rtiit dein syrisch -araniHise htm Apollo von Hie-
ipolis identisch sein; doch bleibt seine Natur nicht minder dunkel,
oisst posphoms allgemein „Lichtträger" oder bezeichnet es den
als mannliches Wf'sen gedachten Mo rgenstem? Allerdings sagt der
Kirchenvater Hie ronyni US {/auu Arno« c. 5): 8idus dei vestri ehraice
dicittir 23t2, id est, Lucifori, riuem .Saracenici hucnsque vcneraittur
(vgl. syr. KPima =? Venus hei Lagarde Abb. 15, *7-, UJ, i:») und
Leben di^s h. Hilarinn (Opp, ed. Francof. a. ItiHl t I p. IBO D)
▼ou den heidnischen Einwohnern zu Elusu: colunt aut+jui illaiu
[d. h. die Venus] oh Luciferum, euius cultui Saracenonim natio
dedit^a est. Aber die Thatsache wird sich doch gerade umgekehrt
'erhalten ; nicht weil sie den Lucifer verehren, verehren sie aueh
Venus, sond<im weil sie diese verehren, beten sie auch ihren
lern, den Morgenstern an, wie bekanntlich die Assyrer (Ztsch.
XXVTI, 103). Snmit können wir dem E[iithelon posphoms nur die
Bedeutung ^lichtspendend" beilegen, uhne Be/iehuiig aul" den eben-
falls so benannten Stern. Stark n. a, 0. S. 573 behauptet zwar
ferner: „Neben Husares ist Lueifiir h<ich verchii als Morgenstern,
als Taghringer, wahrscheinlieh der auch in Namen der Herodiaderi-
it bekannte KoCi, (fott der Iduniiu-r, welcher mit* Herghtihen ver-
rt ward, uiid z. B. utit dem Zeus Kasios bei Pelusium. mit dem
rischen Hnhcngotl ganz verschniülzeu erscheint*, flier/u wird
tirt Lnean. I'hars. Vlil 857: Lucifer a Casia prospexit rupe
lynique mislL in Aegyptum primo quoque sole calenl43m. Es ist
jhade, dass der VeiffWiSev uns die sonstigen Belege für die ,hoho
rebnmg" des Lucifer vorenthalten hat; denn jene I)icht.f?rstell«
ill doeh nur unter Anwendung einer geUluhgen Metapher und
poetischen Detail nnilerei den Ausdmck ,die Öonne ging in
1) ('. 1. Ij III ll.'id: (1«o hniin )riiero |[))<iN[iti(iTu 1131: bono |inoro IW^^l:
houo |mr«r<) | [Ki^iiliuni A|M>lliiii | PyHiJn, iiliitüvti ll.'J'ii — Il,'l7. 875 au* dor
itt des VnloriiirK rlon Axizn Imuhi [>|iu-i-f> (Kisithoro ci'riMrvHjtori oU*. (Vjrl.
■(^Rnio Atiti 16, xTlT) Die Scliroibuug p<.*K|ilKirus inI nurti i$ou»l uiücliriltJuli
Men. ▼«nmO^di Mek ■liiiMiiirMiiilic YcMläam,
id LoeüiBr nf doa tlifiMJiwhiM fMaboqge aa^riMi; dnm ODt
•ber doch HiflOMBdem ew, n liriMptia. da» diecer B«g din
HwycuM oder Lodler ge««dit wac Pngiigi« Mag lAwaK aStr
dk«i m dia baksHt« Fabel gdbdbft hAm, ^ai yob der ^dlaa
dei Cashu die an^gdbende Sobim» m^oo S 8ti
nacbi wieder ndübar wiid, eiaa Fabel, welcba fümgem maA
f^Lnthnmnigen Beige bei Antiodiieii eniUt wird 'X
Nun bat Tuch (ZDMG m. 195) atlerfiBga nodi ciiw
zahl SteUen aas bjunÜinaebeii Aotorea dtiit, welcbe den Colt
dea Lodfer and der Xaßu^ = 1^ geoamiien V^ms bei
TOfislamischen Arabern beweinn sollen, und hei namentlich
Xaßdg, soweit mir bekannt ist, fibenU Glauben gelnndeB i
8ynt n c. 4. Mover&. Blao dieee Ztschr. IX, 2S4 A. XV^
Dies Factum, welches sonst nirgend dorch eine ftliere Qae
liefert wird, scheint mir wichtig genog^ am anf seine
Würdigkeit ontersacht za werden.
Tacfa a. a. O. führt als Belege Joannes Daroasdns Th. 1, 8. 1|
and den Anonymas in Sjlborg^s 8aracenic» 8. 70 an.
kommt einü Si«Ue üqs dem 'Ekiy^ot; aaqr'^ twp 'iaftatjiAtu
xai rvtf (fXvagiag tw¥ doytuntitv aiTwv S. l der Sylhorg^sclK
BanMsenica: Oi ^agaxrjvoi .uixP* IM^*'} ^*"^ ' IJgaxXiiov rov ßi
tfiXittg jrgovtov (idaXolaTgovv ngosxirfovvrt^ t^ iiu^tfo^
dfrTQifi xai xr^ 'A(fgoÖitn ijy dt] xai JCaßag rry iauTiör 6i4
ftdyovm ylfüTty iStiloi Si ij Xi^t^ avrtj rtjw utydXijv) und r^
/.weil« von Seldrn (de dis Syris 8ynt, 11) angeführt« ,e
SariM^ononun" : dvaitifiaiii^tu rov^ rtp Trgiuivtß nqoiMin^oyi
aarQ<f>^ fjyovv r^ 't^utgtfögcp xai r^ 'Affgodirtj t,v xara \
rcüy 'Agdßwv yXöiottay Xctßdg 6voftd^ov<fi,^ Tovriarty uiydl
liobeck (im Aglaophamns 8. 1227 f.) schreibt: Cahiri auxtu vu
dii magui vocantor, ipsmoqae nomen Arabicum Vubir magna
valpt et praocipn© Veneri tribuitur ut ostendit (»utherhilhus c. Ij
fafrf'chesi 8aracenorum haec afferens [folgt die oben i-itiri« St<ilJ
HiiHT paucis gressibus illnc escendi poterit, tiode prüSjH?ctus
ail lütimam antiquitatis oraui. Eteoim Anna Alex. I. X 284
hanc Cabiriam Venerem ipsani Ast^irten perhihet : oi ^nganifV
ripi 'AnraQTtjv xat ritV 'A(fTagüi& ngoaxvvorai xai Tf)v iq
OViV nag ai>toJ<i X^ßctQ. Nicht minder lehrreich ist die Na
dazu: Haec et qaae soquuiitar a Vossio sumpsit Idol. 11 31. 461
«jui quae ex Euthyniii Zigabeni pmioplia affert, eadeni omni«
guniur apud Anonymuni contra Muhammed, quem le Moyne i
l) MoU I c. in Plbi. Ii. ri. VI § 80 Anuiiijui M.trrrll I XXII (S 1«
V«!.). Ilnr ijeilehrt«» Isaac Vo!« lint ülKrr Ak'sv K«bcl »öno Imur« j>birwei
Eröiicniiiß ^wcliriuboii; s. seine Aiinn*rkun|; r.n M"U 1, 10 u IH.
MortUmann, mythologiache MUceUen,
öS?
_Viirr. Sacr. p. 429. Constantini lociim XIV. 68 addidit Tristanus
"lomm. i>. 17 ad illiistraDduiii üraniae et Astiirtae oomen. Hie
Ccedit Bartholoraaei Edosseni €onfutatio Hagareni p. 307. ov oi
igaßig doxifiäC.iTe ro iu)eq:6Qov otargov , Zißm , 'At^^odlti}^
Kgovov x«i Xctfjtag Xiytre. Schol. Gregor. Bodlej. p. 43 TcevTt]V
OTi)v "h'XXrjvig -ijyov irrjOtov ^xnalai xa&* i}v krij^O-ij XgKTTog
>!
J
i
iogTiiP hyo%' xat 2£aQaxt}voi nakca ryv nag avrotg dtpouivtjv
(fgodiTtjv^ i^v är) Xctßaga (sie atonos) t/] ftvrmv ngogayogivov-
'IV yXüJaarj. Letztere sowie die diese Ztsckr. IX, 234 A. aus Mai
Ipicil. Rom. II, 133 atigrführtp Stelle ^ehen auf die Stellfi des
![ii[thauiu8 zariick, dio ich in dieser Zeitschrift Bd. XXIX 8. 99 tF.
handelt haho ; nur dass dio dreisten Münche das richtige Xnaßov
das undenv^itig ihnttn heknnntc Xctßagct (hez. Xafictgä] ver-
andelt und demnach erklärt halten. Was die übiigen angeführten
utoren fast gleichlautend über den Namen der saracenischea
.^dirodite aussagen, ist natürlich, soweit sie sich nicht gogen-
itig ausschreibeil , aus einer gfimrinsamen Quelle geschöpft.
"Wenn ich niieli nicht tiliLsche, liegt uns diese selbst oder doch
in weniger verfillscbter (lestalt beim Conslaiilius roi-phyiogenetes
und Cedrenus vor, Ersterer sagt (de adrn. inip. c, 14) ngogev-
ovrai *Ji xal elg tu Ttjg AifgoShiig äoigov , o xaXuvm
iovßdg, xal civft(f>tüVot'ßiv iv Ttj ngogiv^jj avTiZv am Mg
^aXXä ova xanßag"" ö tcriv o i9e6s sf«* 'Jffgoöini rov yxig
T?«ov aXkä siQogovoftd^ovmv, rö Öi old «i'ri tov xai avvÖirt-
fiov Tt&ktni , xat ro xovßdg xaXovfti t6 äfirgov xat Xi-
yovatv üVTbtg ^äXXä uiu xovßdg'. Cedrt^nus I, 711 der Bonner
Ausgabe: [die Saraccnen] waren n<ich bis vor kiir/em («öt'/endiener
und verehrten die Ai»hrudile, d. h. ,die Lust", der Heiden, als
deren Stein sie den Morgenstern liezeichuen; sie nannt*!n dieselbe
in ihrer griUdichen Sprache kubar, d. i. dio gross«, und hiessen
die Aphrodite eine Göttin, üra aber den Schein xu vermeiden,)
als ob wir lügen, will ich ihr gi-osses Mysterium erklären. Dio Worte
ihre« abscheuliehen und gotteslästerlichen Gebetes lauten alla alla
mt kubar uUa; alla alla beisst Gott, ihi ^giösser", und ktihnr „die
grosse", d. h. die Momlgöttin oder Aphrodite ; somit bedeuten jene
„Worte Gott Gott grösser und die grosse (d. h. Aphrodite), Gott,
Ich glaube, der aufmerksame Leser hat schon mit Erstaunen den
wählen Sachverhalt errathen, ohne dass ich es auszusprechen nöthig
chatte: irgend ein Windbeutel hat die bekannte mohammedanische
Vortnel Allahu akbar. gr. dXXaov Ctxßag, missverstilndlich , ver-
muthlieh durch reinen LesefehJer in aXXa ülfa xaßng vervvatulelt,
und dazu eine sprachlich wie sachlich glnicli albenie lnt«iri»rehitiuii
hinzugefügt. Ein zweiter, der diese benutzte, führt nur noch die
Allgemeine Angabe an, divss die Saracentän die Aphrodite kubar
^■«"c
568
Mordtmann,
genannt; und einem diitt^u tMlt noch die Angabe des Epiph;uiill
ein, die er sich beeilt mit seiner Weisheit zu int^rpoUren und bei
der Anna Comnona verwandelt sich dieses Phantom schliesslich
die Astarte.
üüberblickeii wir die ResiiHato der vorstehenden Betracht
so llisst sieb nifht ]eui[,n]en, dass uiis weniger eino oinheitlirbe '
stellfuij^ 'LWin LeitfadiMi gpdifnt jtls die rein ilusserlicht» Benenne
durch fltp Unru^hnn und Uoinor. .Schon bei diesen sind die Lic
götter Apollo und Artemis viel weniger priicisirte und conc
Gestalten als dies (wenigstens in historischer Zeit) z. B.
Aesoulup, Aphrodite, Dionyso.s waren. Wührond Helios Süzn
die rein iihYsicalisfhfii Seilten der Sonne reprtlseutirt . haben sid
im Api>ll eine Anz.ihl Eigenschaften vorköipert, welche als WirVungnffl
und Ausflüsse des Li<;hts galten, wie z. B. die Weissaguu
Nur in dem 8r4tnen Falle wo er als Gcwittergot.t ei*srheint (Ja
l'o]«. Auf. 273 r.) liitt in ihm pfirsonitieirt« Natui'ki'atl zu T«
wilhrend suiist -nur. noch in seinen nie fehlenden GeseJiusson
Erinnerung an seine ursprüngliche Bedeuliuig sich erhalten
Wir durften diiher von vorn herein ei-wail-en. dass ihm nicht dar
weg ein lifstiramtor allgemein semitisrher Gott entsprechen wtir
was schon durch di« Sc>ltonliHit dieser Ideniiücation indicirt wwr"
In den orientaÜHchPU Religionen» speciell bei don Semiten hat df^
Sonnengott entjjchieden den Vonang vor jdlen andeni elementartn
Gottheiten, ja er wird theilweise sogar zum Hauptgott, und **"
solcher allmJUilich zur Verkfirpenrng der abstracten Gottesid
selbst. Dieser Unistantl und die bekannte mehr durch spnachlic
Process vor sich gehende Verdoppelung und Verm«dirung
GöttergPStaU bat bei den 8emitcn ebenfalls eine wenn auch imr
geringe Anzahl di niinomni gentium geschaffen. Aber, mu ein«
Parallele zu ziehen, wiihrend die spraihlichen Differenzen der
mitischen Völker kaum grösser sind, als die der gi'iechischen
lecte, sind die SRCundUren Gfitterreihen so venichieden wii»
Griechen imd liömem, luid köruien daher nicht dem Ursemiti«
angehört haben. Die Lichtgottheitt^n, — tds solche dürfen wiri
im Allgcmpincn nach ihrer Wiedt^rgabe durch Ap«db> auffassen
die wir soeben bps]irochen, sind aber theils directe Ableger
urspmitisclipn .Soiinenbaals. so mtj^chieden der cartluigisclip ^I3n bJ
der aramlUsche Hadad , theils sind sie Gewittergottheitt^n . so
cyprische rjTöl und der idmnJlisuhe ^ ja . Was dio beiden \e>\zifx\
anbetrifft» so brauchen wir uns nii'ht lange nach rarallolf^n ua
zuschauen; der Ztvg Ke^av%'t(K von Seleucia, dfr c^a«
welcher auf einer palmyr^MÜsrlHMi Inschrift durch Zii^ KiQitvvt%
übersetzt wird, der assyrische Kimniou (Baudissin Studien 30»» f
endlich din tiefempfundenen j»oetischen Schildenmgnn des Orwiti
'■^ JiHrn Trstanietit, dies AIIps zeigt, xur Genüge, Aix&s mxx
1 Semiten das Gewitter die religiönen Vorstellungen
t hat Was endlich den deus bonus puer posphonu
Min-dimannf mythologitehe Mitcdlen. 569
anbetrifpfc, so ist bis jetzt nicht möglich, seinen Character n&her
zu bestimmen. Doch mag er immerhin identisch sein mit dem
Morgenstern *); er würde alsdann nicht zn dem Kreise der so-
laren Götter, sondern zn den auch sonst von den Arabern gött-
lich verehrten Sternen gehören. Wahrscheinlicher dünkt mir aber,
dass er zn einer Glasse göttlicher Wesen gehörte, über die wir
bei den Semiten nur sehr dürftige Notizen haben: ich meine die
Licht- und chthonischen Dämonen, welche die Alten mit ihren
Dioscuren und Gabiren vergleichen.
1) Dafür würde n. A. sprechen, dass Julian aosdrficklich sagt: itffono/i-
nevst rov ijUov „er geht der Sonne voran".
670
Notizen und Correspondenzen.
Kajänier im Awestä.
Von
Th. NOIdek«.
Spiegel, der auf die üebereinsiininiung der Mythen des At
mit den Angaben jüngerer Quellen, nameniHch des S4hniuie.
li*»clit grossen Nachdiiick legt, hat o. A. auch darunf hinge«
dass die Fürsten der Vor/eit, welche Jast 13. isa und 19, ti
getählt werden, zum grössten Theil auch bei Finlausi in
Zusammenhang vorkommen. Diese Mlinner sind Kmri Kav
K. Aipiwanhu üdff'r K. Aijnwofm(2)\ K. Usadhan (9); K, Arifm(%
K. Ptsina{b); K. Hyarsan {Bydreian'i){%)\ K. Sydwarmtn(\
K. Haosratoahh ')(8). Der Umstand, does an beiden .St«tlJ«n I-
in derselben Reihenfolge st«hen, zeigt schon, das« diese nicht '
kürlich ist^ und so wird man auch von vornherein aiinohm»^n,
der Achte, welcher nur an der einen Stelle (13, iss) genannt wir
mit Absieht an's Ende gestellt ist. Nun hat schon Spiegel
Stelle des Firdausi Macan 22^ (-= Vullers I, 314; Mohl'H Ueh
setscung, Octavausg. I, 382) herangezogen, in welcher Kni QobAtikt
vier in folgender Ordnung aufgezählt« Söhne hat : KAüs *) , äV
AreS , Kai Pixin und Kai Annin. Man erkennt wie in
Vater nr. 1, so in den 3 erst-en Söhnen nr. 3 — 5 ; nur Kai Ar
passt nicht Femer entspricht anerkannter Maassen Sydwarian (I
l) Die Ni*rnfn>f<iruioni Ktclicii auch hei Avn \wr (l i. !• 6), waichc
nicht weitrr vt>rk<«nnii'n , loidlich «iit-hcr. Für die l^cttimmtius ilcr Enilaxif«!)
bt ^ÜRülig. «latu sio AU der dnoxi Stelle &]lo im AccilmUt» »n der — d«m J»
Genitiv slobou.
1 \ THos ist dto amhisrho Furm ; rutii nouiM?r&iM.'h Ut Katfädk.
M lU'kjuintlich »ns Kuica Üman uiitslAudeiL Muabräuc blich <rinl •>
Mtideru Stellen dunii niK'h ('tniiud Ka» f<= Kcueti diivnr ffe*otsi fHm FW«
ÜMon iNuin. L'*a\ loimiiit •uoh nii Hudercn Slcllfn d«« Awosti rt>r WiA««
die U&goro Form UmMiham ■tamint, miVbto ich ^tsm rem «inua Kcnnar MNk
Notizen und Correspondenzen.
öfi
SijdwacM oder Sijdtocüi »), dem Sohne des Kdtts^ und Kaioa
H€tosraipanha{h\^) dessen Sohne Kai Chosrau. Die Reihpnfolge
d«r bis jetzt ideutilicierteu Naiiien ist ßlsü dieselbe wie im Awesü».
Ich bin nun aber im Sümde, auch die beiden noch felilend^n 2
und 0 aus jüngeren Quellen an ihrer richtigen Stelle nacliKuwt'isen,
Na<.'h den ai-tibisehen Werken, die in soleheu Dingen die verlorenen
Te hie wi - Schriften durchweg genauer wiedergeben als die neu-
pei-sisehe» , ist Kai Küüs nlimlich nicht der Sohn des Qobadh,
sondern sein Enkel durch den sj^\ ^ (cod. Sprenger 30 5);
Binini 104; lim AthtrI, 170, wo x-JUi ). Bei Hamxa 3(i steht dafür
(als Vater des Kai PiSiu) b*.5uO . und S. 25 hat die Lejdener
Handschrift zweimal >. li . \ das m Gottwaldi's sehr un-
zuverlässiger Ausgabe fehlt Haniza's Formen deuten auf Kai
Af/weh, die einfachste Wiedergabe des Kawi Apiwahu (= Aipi'-
wanhu, Aipiwohu), Dieses niusste im Pehlewi -^'ICT geschrieben
erden. Jetzt sieht man gleich^ dass jenes \j^\ auf falscher Aas-
spracbe der Fehle wi-Schreibung beruht, indem man nilmlich den
dritten Ducbstabeii , der w und n sein kami , mit Unrecht als n
nahm und arabisch tj^\ schrieb *). Derartige falsche Fomven
kommen auch sonst vor. Auf alle FllUe haben wir hier nr. 2.
Und nun zilhlt cod. Öpr. 30 die 4 Sühne dieses Mannes in dieser
Folge auf: ^^ ^ , ^i;! ^ ^ ^^b ^, ^J ^ ^. Hier
ist also ausser 3 — 5 auch G gefunden , denn niemand wird die
Identität des B^arian mit dem vierten Bruder bezweifeln, dessen
i'stsche Aussprache etwa Bijdres wllre**). r-*t*} s^ ^^^ ^^^'
t
1) Aiul. cht i<t liier niis rS ent«tAn(le<n, du dünn vreiter so i ward . gaiix
wie ^iA. <ichi »uh öiari 4N«iiniimtiv) und weiter xu u*mp. ätai (jcwurdon ist.
Jio vrlfiili^t »ich dio ZIJMti XXXI, 14M Aimi. ü von mir aurgowurfonü Fnigu.
8) lieber das Vorliiiltnisia liur Kurmen Hfinrmnaiih umi Haotraifuüha all
eiiiftuder müebtti icli aut-li Kern« vo» einem Kt^uior Ijoluiirt wurtlou Loüttoroii *
»ielit wIm t'ln fiitjxmymitum out VrdJIu :ius Kür Haotirawaiäm , wie «n
onserer St«lle »tt»ht (Oonit.), wäre wolil beiwr Hii«r" zu jtchroiben.
3J LTotM?ir dioso wiclitiyo IIjuKlscIirift vyt Rolibtteiii, De (.'lironographo Arabo
ftuonyinu, Btmn 1877 und m««tiK^ Aiiie«j|;ß im lit. t'entnUld, 1877. 23. Juni col.
858 f. 8ie geht dureliwog inii Tsilmri, dossim Tt«xt icli für diesea Abschnitt
allcrding» nicht vor mir Imbu. (jiirß.Utl
4) AajI, worauf nuui »uuHcbsl. kumiut, i*t scbuu grapliLjcli utimügUch, daza
wird wahu wolil iiur tib. selbständig«^ Wort oder als doulliclie« UUetl einos
L'<jiu}»ijsituii>s XU f>eh.
ö> Ü» y vor ä (in Worten »io mijdn, ««yü/>a« = .jÜLo u. s. w.) im
P«hl durch ein Dopp^l-Jud !iu-S(^ndrü»:kt wird, da» liier ganz wio «iu H und H
«ussiebi (s, meine U«»bHr*otxuiii,' (ie* Kdrndmak-i-ArtfJchStr Ö. 59), »o wird
|kj wuhi eiti(k<;b eiuB tkl«clie Uni:i(clir«ibung (statt juJ| >eiu.
572
Notizen und Correspondmuun, <
daast ist somit als eine Entsiellang anznsehea, die yielleicl]
bedeutend iüter ist als dieser Dichter. Wir haben Dtm
folgendes Schema *) :
Kai Kawädh(l)
I
Kai Apweh (2>
Kküs (B) Kai Are§ (4) Kai Pi^In (5) Kai Bij&r^ (6)
I
SijäwachS (7)
I
Kai Cbosraa(8).
Wir können nun, bei dieser genauen Uebereinstiinniiing
Namen und Reihe, mit voller Sicherheit aimehmeit, dass die Ja
die genannten Personen auch in derselben verwandtschaftlic
He'/iebung KU einander kannten wie die SpHteren, dass nvithin
Stammbaum ist:
Kawi Kawäta (l)
I
K. Aipiwohu (2)
K. U8adhan(a) K. Ai^an (4) K. Pisiiia(6) K. Byarsan(
I
K. SyäwarSan (7)
I
K. Eusrawarth (8).
Die Trene der UeberliePerting . mit welcher diese zum
ganz inhaUslef>r gHWnrdeneu Namen durch alle Klippen der P^li
und der arabischen Schrift hindurch gerettet sind, verdient alli
Anerkennung. Vi*^lleicht findet ein besonnener Forscher auch unti
den sonstigen zahlreichen, meist genealogisch geordnet««n, Na
aus der persischen M^ihenzeii, welche nanumtlich Tabari und 0<
Spr. 30 geben, noch weitere Aufklilningeii über ycrsonm
»Sachen im Awesta, wie sie sokbt? für das Bundehi?»n positiv
reichem Miuisse enthalten. A'^ielleicht können solche Mitfheilun
arabischer Werke, bei aller Dürftigkeit, durch die Ordnung,
der sie die Namen verknüpfen, selbst dazu mit dienen, die iri)
liehe Bedeutung jener etwas schattenhaften Gestalten im Awe
zu erkennen.
I> Ich stelle \wr zum Tbeil nucli die ursprtinglicho PinuMIdil
mQtbimismreifle iviciii>r her
t und CorreapomlenMen,
57S
lieber eine Stelle des Aitureyänuiyaka.
Th. Au/reclit.
lieber die unfehl b uro n Vorzeicben des bevorstebeiiden Todes,
in specioUein SiniH5 arishta^) genannt, handeln die Puruna, die
niedrigere Art des Yoga, niid in heschrfinkttir Weise die Medidu
und die Aüirnhjtgic. In den Puräi.m ist dieser Gegenstand im
neunzehnten Kapittd des Vä^upuräna (Oxf. Catal. p. öl), im drei-
undvierzigsten des Miii'katuleyapnrana, im neunzigsten Kapitel dos
Lingapuräi.m behiuidelt In l{e?,ug auf die Yoj,'aphilosophie ist das
^Yogasütra von l'atanjali 3,3a (UxJ". Catjd. 230 h. Pandit 4, aui*) und
aus dem Märkftijdeyapuräna ausgezogene hundeitundzweiund-
^echzigste Kapittd der Qäriigadharapaddhati, väntarase 'rishlAJfiäna-
parichedat, zu vergleichen. Aus der Medicin erwähne ich die
Merkmale des Kundebenden, welche der Bhavaprakä^.a 1, i S. 135
und Su^ruta (ed. 183ÖJ 1, lu aufzählt Auch die Astrologie
kennt einen arishtädhyäya bei der Stellung dos Horoscups bei
Geburti^n, Ltigbujat/ika von Varuhamihira, ed. Jacobi, S. 24.
Die mir bekannte iUteste Darstellung der erwähnten Vor-
Bichen findet sich im dritieu Duehe des Aitareyäranyaka 3, lu
Jer nach Häyana's Alitheihmg 3, 2, 4, 7 — is. Der Text ißt ia
er Ausgabe von Itiijpndralälaniitra H. 3f>2 ff. abgediiickt. Bei
j^ergleiehmig desselben mit MS. 1. CK 1353 und dem Burnellschen
18. 1. O. 84 in <iranthasi'hritl haben sich nur die folgenden Fehler
|[etunden. S. 353, L. 1 lies tthuL L. 7 lies sampatmäiva (so
uueh der C<>nniieiit.ar). L. 9 ist hint.er prajvtdato ausgelassen :
ratha.syevQ[»alKli8 tafti (ho auch der Conun.). Die Ueberset/.ung
lautet:
^m ,Wir haben oben (3, 2, 3, n) ei-klilit, dass dieses unköri>er-
^HSehe Heelisuhe Wesen (ätnni) und die (bereits erürt+'rte) .Sonne eins
^Bind. Wenn diese beiden sich trennen, die Soinie wie der Moud
^Bus.steht und Üire Strahlen nicht hervorbrechen, wenn der Himmel
^Koth ist wie Krapp, wenn eines Menschen Aft«r klafft, wenn sein
^^?opf übel riecht wie ein Kdlliennest: dann wisse er, dasK es mit
seinen) Dasein vorüber ist und er schwerlich noch lange leben wird.
^m In diesem Falle ^) soll er tbun was er als seine Schuldigkeit
^P»etrachtet , und die üieLeu Vei-iie , die mit tfad atiti yac ca
Ij (^Hvnrnnin «n ViüAVH'latlÄ cd Hall i> 131 «rklürt sürislitaili mit mamiia-
KDCAkuyi>f;iivi<^>i.t:4lju5>uiiiUÜb l)ur Uhitvapruku^'a ed ('nie. 1,1 8 127 sngt iii
auK «"f Krankheätnn: ri>giti<» mniAiinin yasmfit] AViii^-jnmlihAvi lak.thynto | l«l
^liHiitun nrittlituzn »yäd ri<»hhim t'.ij*l tad ucyat« || Uehor üliiilH'tH'Ti Alujr-
ubon in lOurMi«! ist der Artikel Denth (hurn» pccttlior to familtes in
Brnndfl Pi>|)nlar AntujuilM-s (Loiulou 184!)) III, ^2^ tn vor|^leiclicti
2) EberiM> itj doii sl-cIiü i>(icli!>tt<» Ftillcn.
574
NoüsAti ttftd Correapoiu
dürake beginnen (Rv. 9, 67, «i — 27), auch den Vers üd il pral"
nasya rttaso (Ev. 8, 6, »0), die sechs Vei"se. welche mit y ~
InaUvtö pavainüna iinfaugen (Kv. 9, 113, e^ii), und deu V«
ud vayam tamaaa-s pari (Rv. 1, 50, 10) füi* sich hersagen.
Auch wenn die Sonne durchhrochen erscheint und wie
Nabe eines Rades aussieht, oder wenn er seinen eigenen Schult
durchbrochen sieht: wisse er, dass es ebenso stehe.
Au< li wenn in einem Spiegel oder im Wasser er sich
küptig uder kopilos sieht und die Reflexe in den Augenster
entweder verkehrt oder schräg erscheinen, wisse er, dass es
so stehe.
Wenn jemand die Augen schliessend darein starrt ,
scheinen ihm glBichsam Haarnetze *) (Flimmer?) vorzuschweb
Wenn er diese nicht sieht, dann wisse er, dass es eben so steh
Wenn jemand die Ohren bedeckend auflauscht, dann pfla
er ein Gerilusch zu hören, das dem eines flackeniden Feuers od
eines rollenden Wagens gleicht Wenn er dieses nicht hört,
wisse er, dass es eben so stehe.
Wenn das Feuer blau wie ein Pfauenhals erscheint,
er bei wolkeulreiöra Himmel Blitz, oder bei bewölktem keii
BlitK, oder bei hochbewölkt^m helle Dünste siebt, dann wisse
dass es eben sO stehe. _
Wenn er den nackten Erdboden gleichsiun brennen sieht, dana
wisse er, dass es eben so stehe. — So weit die aogeo
Erscheinungen.
Jetzt über TrUmne ').
Sieht er einen schwarzen Mami mit schwarzen Zähnen,
ihn dieser, tödtet ihn ein Eber, springt ein Aife auf ihn,
ihn der Wind fort, verschlingt er Gold und spi.nt es wieder
geniesst er Honig , verzehrt er Lotnsschosse , trllgt er auf da
Kopfe einen einzigen Loiu.s •') , fährt er mit angespannten E*
oder Ebern, treibt er, mit einem Nardenkranz gesclunückt,
schwarze Kuh, die ein schwar/es Kalb bei sich hat, nach Süd
hin: sieht er eins von diesen Traumgesichten, so solJ er («
Abwendung des drohenden Unheils) an dem£elben Tage fast
dann eine aus Mib.h gefertigte Topfspeiso kochen lassen .
mit HiTsagiing der einzelneu Verse des NachtJiedes (Rv. 10, i«
darbringen, mit andei'weitiger Speise Brahmai,>en bewirtheo
selbst Muss geniessea"
Soweit dft.s Äranyaka. Es bleibt nur zu erwähnen fllri
dass dieser kleine Abschnitt in das dritte Kapital, wobh'^s mit
1) batnraka wird von dorn S«liuiia.M<>ii mit legoittiruLtt <iii Nu^niUilj
k«3«,"»J'i*"*) erklärt, \
'Jt llicrKuf beruliKti dio »tuij^nötlhiföya , di«^ üirti »ntwt>dcr in l^mundi«* ■
FurtM vc>rUiMloii, od«r it» Furämai cin^ii'wliolu'n ütu\.
Hl okapuiidaiikam, Sclioliii^t: rnktav.%ruau) iti sjiiupnidttjiAU.
Notizen uiul Corre*poudenzeH.
B75
nbolischen Bedeutiing der SamhiU und ihrer Theilo beschäftigt
Bt , nicht hinoini>:isst. Dip ungeschickie Weise , mit der er dtm
fusaiuuienlhaug des neunten und elften Aljschnitts unterbricht,
aacht es otfenbar, äa&s er aus einer andei'weitigen Quelle, sei es
ach iti tllterer Zeit, eingeschaltet worden ist.
NAclitriLgliclie Beiiier klinge 11 zu der zweiten Auflage
des RiiBrTeda.
Von
Tb. Aafreelit.
1, 42,5 lies: ijiishann. IX, 114, 3. pada lies: minä-suiyu^j.
13, 2. pada lies: su-i'iwiisthe. Ö. 533 fehlt das pratika: asme
odia sactt sut«? 8, 97,«. ö. (j23 lies: yat t?ä deva. S. 644:
'Itihotrain tvsl kave findet sich auch in Vs. 2, 4.
Vorrede «. KXXU. Vgl. 1, 48, u:
ye cid dhi tväiu pshayah parva ütuye juliüre 'vase inahi } mit
8, 8.«: yac cid dhi viim pura fisliayo juhüre Vase narä j
8. XLn. Ich glaube jetzt, dass aJiamtfajiä/i aus der Redeus-
aliam dhamiiii üana t= sanänij entstanden sei.
S. XL\T[ und XLVII. Die Verse; arcanty arkani, upa prakshe '),
j^ra va iiidnlya , viyvatodävan , <jam padani finden sich in Ait. Ar.
434. 435, der Vers: indro vi^vasya rSjati j ebendort S. 454. —
XLVIII lies 552'' statt 252 l\ und 624»' für (>24«.
Ein ausführlicher Index aller Rigverse, welche im Aitareya-
bnihnmna ei-scheinen, wird der neuen Ausgabe desselben beigefügt
werden. Hiese wird etwas spiUer als angekündigt erscheinen,
Feil ich beBsere Hss. des Cummentars erwarte.
Zur Chemie der Araber.
Etlhard Wiedemani.
lü seinen vortrefflichen Beitragen zur Geschichte der Chemie ]
bat Hnrr Professor K<ipp ^> auch die Geschichte der Destillatioa I
Qgehend besprochen und dabei dem Worte Alenihik einige Zeilen
1) Qpa prakMlit! «rklitrt dor Schuliiust mit: plmluimvrikithoiin »anipäditäni i
fitrftny atrn pl)tk.sliiii,'ahild(tA vivakahUÄni | loshÄin sMutipAvarti yigapradefa 1
liapriikAliiih | Lfidrif;e priiilü(,>o «tc.
t) lieriQHUti Knpp, Beitrfige sur Gwchichto der tlioiuie. Erstes Stück
«17—23»
Bd. XXXII. 37
576
Notizen und CorrespondenwoH.'
gewidmet. Auf fiiie Mitibeilung Weil's sich stüUejid bfmtTkt
dass das olji^ie Wort erst Kiemlich spllt bei den Arabern in
gerQC!inerfn (iplirnudi kam, da es sich iti dem FremdwÖrterbn
von Al-fiawaliki uus dem 12. .lahvliiindort noch nicht finde.
kommt aller das Wort so viidlaili in iüiereu arabischen Wrr
chemi.srheu luid medicijiischeii Inhalts vor, dass da.s Fehlei»_
selben in d<^rn obigen Lexikon wold darin 7ii stieben ist,
dem Gedankenkreis seines Verfassers zu fem la^.
So findet es sieh in einer alten Diü.seoridesübersetrung,
in der Leydener Bibliothek hmidschriftlich (Cod. 289 Warn.)
bewahrt und mir tJurcdi die (Jute des Herrn Profegsor de (Ig
zuji^änglirh geworden ist. Sie ist ursprängliol» theils durch Hon
Hjn Ishak, theüs diiirch Stejdianus, den Hohn des Bfwiilius tuigt'fei
IHe uns vorhegende Eniendation derselben von Al-Hosein
lbn\hun . . . Al-Taliari Al-NAtcli wurde im Jahre 3H0 d. H. (9
n. Chr.) beendigt (ef. Cat> Cod. orieiit. B«bl. Acad. Lugd.
Vid. III p. 227).
Die betreffende Sl«lle lautet anf Fol. rr v. der obigen H«
Schrift :
Oi-völ IfJu: f^^j^i »jLf:>vJjJl j; j^^ .j.A3jg jL^ jXi ^ ^
J<*j<iJi ^ÖJ>\ )J^\ ^.,ü yüü! s:i„js^ »>^^5 ^-Ä-i^*^' u^l*^ ^
In dem griechischen Text -) lautet die entsprechende 8ti
"^YÖgägyvQog Öi (fxtvuQirat ano roi ä^tutov Xtyoukf
xaTaxQTiGTtxiZg äi xai tovtov xivrafidgewi^ Xiyoß4ivot\ ^tvM
yag \ni ?.ondSo>i xtffaftiag xoyxoi' üidtiQorv, tj^ovrn xtvvußi
fiiQixad-dnTtivati' cif4/9txn, yiwikittf^favTi^ nijkrpf itra vstoxaioH
ävfiQa^tv. ij ydg ngoat^ovaa Tip äußixi äno^va&ilGa i
dnotpvxif^iiOft vS^ä{)yvQog ytvtrai
Es entsi»ri< ht «dso genau dem Woi^t*! afißt^ im
Texte das v,JL^t des arabLsehen, wodui'cL ein direeier
dafür gHÜelVrt i.sl , dass Alembik nicht« anderes ist^ ali
gnerliische tifi/jt^ mit dem ai'ab. Ai'tikel (vgl auch lioi|P LJ
pg. 22!> etc.), —
1» Vgl. dazu Hin AlKiutAr, Au-t^- v Mläk, Ikl. 1. |i Iva.
9) Podnnii Diu^ooridLs AnftZArbei Po MaWm MmIicii Ubrl 'q«
C. O. Kultii IM I \, 77« IMoüi' lil. V L',"k|j [|o
Nofttm und Oorrespoiuienaen.
577
Eine weitere Stelle, die vom Al<?iiil>ik und einer Reihe anderer
ei der Dpstillation benutzt-er Vorrichtungen handelt, enthalt der
if derLeip/4'er 8tödtbibliothek befindliche Codex K. 215, n.CCLXVI
es Pleischer'sclien Oataloges: jjjjÜ! t^jJ^ ^ Xi J^ Jj^)i\ »— »Lli
Buch der Gcbeinnilsse von AbA Bekr Beii Zakarijfi Er-Rüzi.
ycr N:*Tne dfs Verfassers stimmt. Vidlstilndig überein mit dem des
berülimten Arztes Rhasns (f 1)23 oder 932 n. Chr.). Unser Werk
ndet sieh unter seinen Schriften im Fibrist verzeichnet Bd. I
pg. 358, 1. 11, Auch liegt, kehr Unind vor, das Buch sonst tvls
ein Qntergesehf>l>enes m betviichtuii. Nachdem der Verfasser in
iemselben zunächst die in der Chemie vorkommenden Stoffe be-
chrieben , und nach einigen weiteren einleitenden Betrachtungen, |
bespricht er die hauptsilchlichstetj verwandten Apparate und deren
jonstruetion. Wir gelten den Text ohne Ernendationen, so weit er
IIS hier interessirt, mit der Uebersetzung wieder.
Fol 4v — 5r.
bUJI
tfi^i-Aj-j XJbUJt^ fjit^ oSJ
Ü^L
.JÜL
jj: JJ< yJKä}\
Jt ^5 iüSJbo xeJüt ^^y*^i J^j*^' J^ ^-fi^ V*^
^jlXj» v>J>Jü-*uJl l\-ä-£ ^^)J^.^ ^-^ Cl->^ l5'^' il^^xSl üJji ^t
:■ sXiyJ»>^i\ ^i, ÄJilüUO XmI^/« P v*^ ^ «-^J^"^ *^5 J^^^ Jj^^ X£-bJ|
cJÜI
ouJ!
,Die Cucurbita, der AlembiV roll dem SelinaTiel und der Re-
dpient dienen zum Uestilliren der Flüssigkeiten. Der Kessel, jiuf
velehen sie gesetzt werden, soll so gross wie ein Mirgal sein.
Die Cacurbita ist in das Wasser eingetaucht, welches bis über
Medicament(?) reicht, welches sich in ihr befindet, und bei dem
erd steht ei» Kessel mit heissem Wasser, um von ihm (in den
ersten Kessel) niiclrzugiessen, soludd dort eine Abnahme eintritt,
und es wird Achtiuig gegeben, da«s der unterste Theil der Cucui-
bitu nicht den Hoden des Kessels bemhrt. Es wird auL-b sub-
liniirt in mit Thon beschlagenen Cucurbiten, welche aufgehUngt
sind in dem Heerd über einem thönemen Gestell (^L.?J; oder
^kio wird gesetzt auf einen Kensel, in dem sich Asche befindet, und
^Ktuter ilm» wird Feuer angemacht — und dies ist geeigneter für
E "•
578
Nötigen und CorreMpowieitaen.
riC>
C:
die Lernenden — oder es wird die CucurbitA »nf
stein gestellt, auf dßm sich Asche befindet, and dies« wird
die Seiten der Cucurbita gestopft*.
Die Anordnung der Vorrichtung
"C-^' wird uninittelhar aus der hei^efüjft^'n 5
nung (Fig. 1) klar: a ist der Kessel
b ist die Cucorbita xcJl!(, c dagegen
Alenibik mit dem (e) Schnabel oU3 <
^joü ^ wlihrend f den Recipient ihii}]
stellt. Bei unsern luodenien Iiel*)rtwi (
ist die Cucurbita und der Alembik oüt l
Suhnahel in eins vei-schniolzen.
Es tmnnert die ob<'n gegebt-n*^ Beschreibung der DesüUi
lebhaft tui die in den luteinist-hen Uebersetzungen der luigfbUc
Sebriflen Gebers enthaltenen. Hier wie dort werden die
Arten der Dfslillation besprochen, die aus dem Wasserbnd. di** j
dem Aschenbad und die über freiem Feuer. Die Analogie
beiden Appartitbescbreibungen und Methoden niai^ht »«s wuhiscba
lieh, dass dnub die lateinischen, Oeber ÄUgeschriebenen Werke i
auf arabische IJui-llen /urüektulnen lassen. Es ist dies um so nu-hr
dfii- Fall a\s auch die Anortbrung des oben erw&bnteu Werkes
Bliuses der von Geber gewillUten entspricht: es werden nicht
Eigenachaflen üines Kr»qier> nach dem andern behandelt,
es werden /.nn liehst die durch eine Operation, etwa das Sublimin
an den verschiedensten Köri>ei'n auftretenden Veränderungen
sprechen ; und dann dieselbe üiitenünehung für eine zweite, dritte i
Operation durchgefübii. Ob die erwähnten lateüaischen 8cl]
abf-r in der Tbat Geber selbst zuzuschreiben sind, ist doch
wenigsten sehr fniglich.
Ourcb die grosse Liberalitilt der Bibliotheksvena-altung
mir auch die in Leydfm aut'bewidirten Handschriften, welche W*«
anter dem Namen Gebers »enthalten (cod. 440 Warn.) xogä
geworden. Es tritt uns hier meistens nicht der klare» wi:
BCbaftliche Geist entgegen, wie ihn die lateinischen Sc
zeigen, sondern der Verfasser bewegt sich in demselben titU
mystischen Gedankenkreis, wie die alten griechischem Alchemis'
Der Aasgangspunkt der Betrachtungen Gehers in der fkh
x»»>Jt t^Lx/, dem Buch der Buiinhericigkeit, ist y^ ,— »_■
biu" den Aiifangsw orten des Democrit: Natura natura gaudet« Na
naturam vincit et natura naturani retinet entsprechen. Er führt di«
Satze unter der Annahme aus» dass der eine .^LJ dem Gvisd
andere dem Körjjer .^^JÖ- enisiiricht. Aus der verschie
i*>*^
Notizen und Cor
579
Jusammensetzung aus Geist (_,►,) und Köipor, Mivterie (Jc«-ji^),
^em Ausströmen dos Geistigen aus dem K«>rporlichen u. s. w.
leiten sieb die veiischiedenen Eigenschaften der Körper ab, so heisst
■ i^-Äi L*» , die härtesten Gegenstände sind die , welche am
Osten Mutmi«* und am wenigsten Geist enthalten, wie das Gold,
ßilhcr und dittsem ilhnlivhes. —
Es sei mir noch gestattet^ aus oliiger Handschvil't einen Passus '
nzuführen, der xeigt, wie doch Geher, der im der betreöenden
Stelle noch einmal redend eingeführt wird, eine esaute experinien-
Methode kannte und dieselbe auch anzuwenden verst^md.
üUj UXU ^^ ^ ^^ »jL« ^.^y^ ^XjoJ> ^ ^jj ^j**ia-JjtJl
CV
jK j^Jü! ^y Kit. ^ j^\
HtJ(
'^! ^.,b' Ui' i^l>- ^^ JV9-;?- ^yijj AJyi u^wwaÄÜ UPy ^^'-♦^
Es sagt Abu Gabir ben Hajjrm, dessen sich Gott erbarme:
Es war ein Magneteisenstein, der 100 Dirhem Eisen in die Höhe
hob, dann Hessen wir ihn eine Zeit lang liegen, dann prüften wir
ihn an einem anderen 8ttick Eisen, und er hob es nicht auf (ting
es nicht), so dass wir gbiubton, dass sein Gewicht grösser sei als
rlOO Dirhom, die er zuerst hob, Dami wogen wir es (sn. das Eisen),
und siehe* da, sein Gewicht war kleiner als 80 Dirhem. Es hatte
also seine Kraft abgenommen, aber seine Substimx war dieselbe
geblieben".
Er will dadiireh nachweisen, dass etwas von dem Geistigen,
das din ursprüngliche An/Johung bewirkt hat, ausgeströmt ist, ohne
dass doch die Hubstafix, in der es enthfdteu war, an Gewicht ver-
loren hatte.
Ehe aV<er ein eingehendes Studimn dieser Schrift und der
irigen akhomistischwn Traktate der ersten ai*abiü<;hen Zeit lohnen
[üH'te, müssen uns erst die alchemistiseheu Schriften der Griechen
.gllnglich sein; bis dahin müssen wir uns auf das Studium der
Ipochen beschränken, die uns ntüier stehen. Was übrigens die
gemeinen theoretischen Anschauungen Gebers, wo sie uns die
•teinischon Uebersetzuugen des Abendlandes vorfüliren, betrifft:
^4$M die Mineralien und Metalle sich aus Schwefel und Quecksilber
1)3idfili, oder diesen entsprechende, so finden sie sich in den nahir-
wissenschaftlichen arabischen Schriften , wie den KosJiiogra]>hien
von Kazwini und Dimeschlj^i, dtm durch Dietorici's Verdienste uns
zuganglichen Schriften der Ichwän es-Safä so vielfach, dass ein
Debeigang derselben an die Occidentalen nichts wimderbares hat. —
580
Nctiam tmd Cmrratpondgmtn,
ZnjB Schluss mögen einige kleine Irrthümer sprachlicher N
in dem verdienstvollen Werk Kopp's berichtigt werden. Es fim
sich dieselben bei Besprechung der dem Avicenna rogeschriebej
Schrift de aoima^), und sie dürften sich daraus erklären, dass Hen
Prof. Weil, der die Deutung der in obiger Schrift sieb findei
Worte übernommen, der Chemie zu fem stand. Dass diese Si
unächt ist, kann wohl keinem Zweifel unterliegen, da Avil
von hervorragenden Arabern als Gegner der Alchenüe *)
wird (so z. B. von Ibn Khaldun in den Prolegomenen, übers.
Slane III pg. 225). In der Schrift de anima heisst es: ^
est in quaiuor modis, primiis modus vocatur Talicons, alius
vocatur Calhi, alius Cerob, alius est quem dicunt Unoq*. —
ist ^aÜ) (Kcili) ein vielfach vorkommendes Synonym für
Zinn, und düi-fte kaum mit ^JLä gelblich sein zusammeDgestaüt
werden, cerob entspricht aber o^l (Usrub) Blei *), und ,^\ (li
ist gleichfalls ein Name für Zinn. Die Namen «t>Jt und
führt auch Dimesch\d *) für Zinn an.
Kaikant und Kalkand dürften identisch sein , es findei
im lyaxwini die Form Kalkand (j^jjili) . wtthrend die Leydener üe'
Setzung des Dioscorides die Form Kulkaiit (o-jjib) giebt Es heisst
der betreffenden SteUe , wo die Uebersetzimg des K^ib
an
über ;jrttAxa»'i^os gegeben wird c^-UiiaJ! j^. ^^.»jjüib , Ka
oder wie es gewöhnlich geschrieben wird, ^-..iJüiJLs ^al^pudis,
wohl dem calcadiz des Avicenna entsprechen,
Acciugar endlich dürfte kaum von der Stadt Djar sich
leiten, sondern ist das arabisch-persische Wort für Grünspan .L^J
Az-zingar.
1) Kopp, BoKrfgo Stück .3 p ß7.
a) Andrerseits Ut aber Abu Hasr Al-Fnrkbi «in AahliigOT i«r ,
wi« iiujs ilor ol>ou auffcnihrten StoUo hervor)j«lit, t>ii<is« , miwic «lu»' SUsO«|
dor Coämoprapliio ed-l>iroeschki's (iitK.'nQtzt von Mvbr«ii pg. f)4 ff) teltriio
noch dio Gründe keimen, diu fUr und geijen die Mo§rüchkcit der Alcbcmlc, 41
der Umw^HDdlung oiiwus Stoffes in oinon uidcni, iibgo«ehoti von BotrQicvrvWa ,
gegeben werden.
3) <<^^ ist gowolintich Blei, o^'^uO. Zinn, wenn ftucl) liiitSg; tiM\
wpcluielung beider st&Ufindctt Bei Kaswiui ist aber euUschioden ^jal*?. '
Zhm, nicbt vrio Hvrr Elbö os tbul, nU Blei zu fiuaeu, «In itl» «in* ^
Eigunthtimlichkcit duü ^j^j^^jo. das Knirschen dosaelbou (^.^aJl) ao^ofUlrt *
4) I I. p. 59. "
Jügfiftiai und Cortespoiideitzen.
5S1
^™*i»
IT:
lieber eine TiibAri*UumUchrift.
Von
U. L«tli.
HciT Hofrath von Kremer hat die Güte gehabt, für die pro-
itirte Tabim- Ausgab f. pin« sehr werthvnlk Haiuischrifi zur Vor-
ig zu stellen, weicht) er in Kairo erworben hat, und welche
eine noch unbekannte Arbeit des f ftl««"' enthält Mit seiner Er-
bubniss gebe iüh hier eine Beschreibung davon.
Die Handschrift (21 Centim, hoch, 12 Centim. brßit) ist auf
rauhem Bauinwollenpapier, wasserileekig , aber sonst in
.tande, nur die beiden ersten und das letzte Blatt sind
beschädigt. Der Band besteht aus 7 getrennten Pascikeln
^!-^y^ gewöhnlieh 7.u 12, einmal (Fase. V) zu 16 und einmal
(F. VIT) /.u 18 Blilttero, zusammen 94 BD. Die Seite hat durch-
schnittlich 27 Zeilen, die Schrift ist sehr gedrllngt, inittelgross
und altert hüjnlich steif; das End-Nmi ist nach unten gebogen,
dagegen erschoitit *, gelegentlich als blosse Linie. Der Text ist
hwach iiunktirt , Unterscheidung der iJU^ kommt nur in Äus-
nahiuefUllen vor. Flüchtigkeitsfehlem gegen die Grammatik bö-
gegnei man gelegentlich. Jeder Fiiscikel hat ein Titelblatt mit
identischer Aufschrift (i;*:».j') welche über den üi*8prung des
Buchs klai-e Auskunft giebt. Die Aufschrift des eraten Blatts,
welche sich von den übrigen ebent'alla nicht unterscheidet, ist
leilweise überklebt und von einer modernen Hand ergänzt, welche
auch zur Anlockung des Kilufers ein ^_Äy\\ «.nj.Lj oUXJ! \ösS>
darüber gesetzt hat. Die Aufscluilt des 2. Fascikels lautet — fast
ohne diacritische Punkte —
puU^vJl ;£>j^U' Q^ ^JuJi ^ V^^ er* v^^=\^^t o^ S\^\ ^^
jUJt,
tll In einigen Aufschrifleu !sU<lii Wwr imrh JisiL^ .
%) ^^aaJI uupuxiktirt in ulleii AuljcLrifli^n.
582
NotiKn und C4jtTe»pondeK9aL
Das Ms. schliesst: JuJuJl Jwj3 v-^Ui^ ^^ o|jU-äJ1 -
Wir haben hier also einen Auszug ans 'J'*t>«ri's JuJvtl
oder »Appendix zum Supplement* seines grossen Geschichtswer
und wir verdanken dieses an sich ^ wenig erfireuliche Liter
product dem Abu *A11 Ma^ad b. Ga^far b. Mablad b. Hu
uMJukarhl ') , von welchem es der bekannte Traditionist al-I;
al-Naisfibürt, auch Ibn al-Baivi* j^nannt (A. H. 321—406)»). auth«
tisch überlieferte. Der Schreiber des Codex, Abu'l-l^asim "All
'Abd al-*aziz befand sich wiederum im Besitz einer »LiceuÄ*
letztifeuannt^n. Somit gehfirt die Hiiiids«.hrift gewiss noch in
Ausgang des 4. Jahrhunderts d. H., und ist sie vemiuthlich
Khorasan geschrieben- Für ihre weitere (Jeschichte finden
nur noch zwei Notizen, Unmittelbar unter dem Schluss ist
einer underen, aber alten Hand hinzugefügt : JLc -^wJ^ Si
[ J A\l\ Jd. ^L?=vii. ^^y^ ^ Jwj^ ^^! , und «uf dem Tit^
blatt jedes Fascikels in einer ahnlichen Hand : w^^üi ^ a
ft,.4X ^\ — beides ohne diacritische Punkte.
Li dem Mudaiyal seheint Tabari seine kritischen Voi-arbeiti
•n\y\ Taril] zusammengestellt zu haben. Einen derartigen Anhao);
kündigt er bereits in der Vorrede zu dem letzteren an. Der
wäre dann aus eintr weiteren Nachlese hervorgegangen. Pol
unserer Handschrift heisst es von *Ä11 : \u>\jS ^ ■ iW^^ o*a* i
^.^,{0^1! ty-iS (sie). !>er Dail enthJllt ausschliesslich Hiographis
über flGenossen" und , Nachfolger* .. kjujJL iüljsuaJ^ beide
Ooschlechts, und zwar theilweise in chronologischer AiiordnuB
nach den Todesjahren. Unser Auszug beginnt mit tJadiga
folgender Weise : ^^-^IiJ^ cXjjJ ^ ß^ ^ ^>»*^ J^»^ yS
W Die FHiinllo UAknrhi war noch iu sptitcror Zwt sehr ttup-^tihrii ,
Urvukttl uiiMjreü EintoTniiturs »Uu-b SOJMlirig A. H. 481. VÄkQt ». v.
l. 17« Wüstouf.
2) tUu HHllikku ao. Gä6 WiUteiif
Notizen und Corretpondenzen.
583
Jl icf\jOe> äJIj a-JLc iJÜf JUs xJLlI ^3j-i*, a-^jj» äJUj. Barauf
blpren vier Personen, die A. H. 8 fjestorben sind: Zainab, die
rochier des Propheten, Gaiar b. Abi Tiilib, Zaid nnd Tähit b. al-Gid'
gi>X al-Aii^ari; n. 8. w. Fol. 29 beginnt eine neue AtilzUhlung
er Genossen des Propheten, welche AutoritUt für Traditionen
lind — *JLe ^^^^ wLsSPl ^ . . M <^^j Juu ji,Lt ^ i^U-«l J'3
>
kLc JJü »I. 8ie sind nach StÄminen und Fumilieu geordnet,
jrie in den Taba^at des Ibn 8a*d. Pol. 19 v, foljjen Biograpliien
Frauen derselben Clusse, insbesondere Oattiimeri Muhtunmeds.
zweite Abschnitt über die ^Nuthfolger* (fol. 66 v. ^j ^»jüt
fjSi\ idiü^ ^'.JUJI ^ ,^,-^Ul oiJUJl^ a^'-^?5 o^^^ H^^')
ist noch weniger systHmatiscb, die cbronologisebe Folge hört bald '
^Miut'. Dies kann freilich aiieli dem Epitomütor xur Last bdlen.
^B)en 8chlus8 bilden verschiedene Zusammenstellmigeu über Na-
^Btoien (fol. 87 Äo.uJt ^^ 45^'^ j^I »■ M^lft »^A^): Listen solcher
^BOenossen und Nachfolger, welche immer nnr mit ihrer Kunya
genannt werden, femer die Kunya's solcher, welche meist mir mit
ihrem Eigennamen genannt werden, u. s, w.
^L Man wird nicht erwarten, in dr-in „Ajtpendix zum Supplement*
^Ptiel absolut Neues ku linden. Tabari fusst hier hituptsilchlich auf den
Arbeiten des Wukidi, welcln^ wir zum Theil diuch Ibn Sn'd besRer 1
und authentischer kennen. Der officiello Isnad lautet: T. al-Härit
Ib. Abi üsHmaJ - Ihn Sn*d — al-W&ktdi; doch wii-d letisterer ge-
wöhnlich direct citirt ( -♦t ..jI J 3 u. IL). Auch Ibn Sa'd wird
»mmiitteibar angeführt., soweit er von Wakidi unabhllngig ist, des-
(fleicben auch die Sflbstllndigen Sammlungen des oben gonanntea
al'Haril. Tbii Ishäk (mit oder obiio den stehimden Isnnd: T. —
Ibn Humaid - Salama — 1. 1.) , Hisam al-Kalbi, al-Maduini werden
elt^ner benutzt. Die Isnade aller dieser yuellenschriflsteller wer-
|4en gewöhnlich mit angegeben. —
Jedenfalla wird dieses Werk^ von welchem sich schwerlich
line zweite Handschrift finden wird, lun Ende der Aimalenausgabe ,
bzudmcken sein.
584
Noiüen und Correttpondetuen,
Aus piiieiu Urief« t\«fi Herrn Profeüsor Ernst Knliu
an deij Herausgeber.
München, Juni 1878.
— Das Studium von FausböU's Jat-aka-AuuSgabe hat meine Aiif-^
medkaamkeit auch wieder dem christlichen Gegenhilde der Buddha-
Legende znj[7eweiudot. Die ürsprünf^'e der tfßVx*i^ffiXi)g iüTogin
von Hurliuim and knisaph liegen trolK allem, was darülier j^^esa
ist, noch sehr im Dunkohi. Wollte man freilich Max Müllfl
(Chips IV, ji. 174 ff.) folpen, so wi'ae sehi* klar rnid probabel,
der auch sonst scliriftstelleriscl) thttüge loamies Daraascenus seine
8iolF kennen gelernt und bearbeitet hat. Leider sind nun ab«
Müllers Voranssetzungeu wenig stichhaltig. Denn da.ss die V'er
fasserschaft des Toannes Damaseeuus sehr fraglich Ist, die eiiudge
Inilicien in dem Buche selbst vielmehr auf einen in Aegypt
lebenden Verfasser hinzudeuten scheinen, ist von H. Zotenberg ttn4
P. Meyer in ihrer Ausgabe des altfi'anzösischen Barlaam und los«
phat von Gui de Cambrai (Bibliothek des litterarischen Verein
in Stuttgart. LXXV) p. 312 — 314 zur Genüge dargetJian. Di^
ZDMO XX3V, p. 480 nachgewiesene Identität der Namensfor
lotiffaph mit einer bei den Ai-abeni üblichen, aus dem j\rabi.schQ
Alphabet erklärbaren Eiiti>t*llung des indischen bodJnaatffa mack
(trotz der Gründe von ZoUmberg und Meyer a. a. 0. p. 'M{
— 315) den Duichgang durch eine ambisehe Veraon wabrecheiD
lieh'). Die christlich -arabischen Versionen dt*s Barlaam
loasaph fördern luis nun allerdings nicht, da sie sammtlicb aO
den griechischen T^xt zuriickgehen ; aber der Fihri.st p. 305, mI
(vgl. p. 119, t) erwähnt unter den in's Arabiücbe übersetzt
indischen Büchern neben einem Buche , das von loasaph allein
handelt, ein Buch Bilauhar und loasaph, dessen Be<lou(un
noch nicht genügend beachtet zu sein schebil. Identisch oda
mindestens nahe verwandt mit diesem ist nllmlich offeubar da
von Blau ZDMG VII, 400—403 be-sprochene Text einer daioa
im Besitze dos Hemi von Wildenbnieh betindlichen Handschr
der sich selbst als ^Auszug aus dem Buclie emes der ausgezeick
nelen Weisen Indiens** bezeichnet und durch den weisen Asket*
Bilauhar auf der Insel Serendib. wie durch dej> Elephanten stfl
d*^is Einhorns in der Parabel vom Mann im Bninnen directer
indischen üi-sprung hindeutet^ ids die andern Text-e. Wie wirhti|
eine genauere Uutersnebung dieser Hand.schrift wJlre. liegt daoa
am Tage. Vielleicht veranlasst diese Notiz Hemi Blau selli
oder wpr .sonst dazl^ im Stande ist, nähere Auskunft über d«li
mix" iml>ekannteu Verbleib dieser HaniLschrift zu geben.
•!) E« inSjut« lioim - wus ich »iiik<rii jtur EnLsrlividuiii; Ub«rJju*o —
Form lotisnph «iurcli Aha A/mche o4or PattlAvi-AlpImliot u;IciobfalU «in«
rritidigciiilr KrklHrtiii(; fiiidoii.(?) V^^l. übur die iu der KnUiliUinf; v(>riuioiai«»J
dea sjrrUchen Müinun n a. O p. 318.
Notitett und Corre*pondtnxen
585
Ao8 «ineiu Brkfe des Herrn Dr. D. 11, Möller
an den Herausgeber.
Wien, 10. Juni 1878,
— Herrn Dr. Mordtmaim für seine BemerkTing"en zu meinen
Himjanschfiüt Studien ZDMG XXXII, 203 ff. .selir dankbar, erkube
ich mir nur gegen fdnigri dersctlbeu Einwendung zu erheben. 8ü
I gluube ich hA meiner Lesuivg [bpj«;«! behaiTen zu müssen, weil
ich den Stein iin British Museum vor Augen gehal>i habe und
versichern kann, dass für die zwei von mir erg{lnz.ten Buchstiiben
Raumi genug ist, wenn it.*h auch augenblicklich nicht mehr in der
Lage bin äu sagen, üb irgend welche leichte 8puren gerude dieser
zwei Buchstaben auf dem Steine lu bemerken sind. Dagegen
^ beruht mein psn auf einem Versehen.
Femer kann ich nicht zugeben, dass r-.n gleich arab, ü^
!,f«rra plana" sei, weil die defective Schreibung des Diphthongs
im ^imjarischen ziemlich selt^ni ist, und ferner weil Tladmaii eine
Gebirgsgegend ist nördlich von J tili '-Gebirge (vgl. Maltzau Reise
[in Sädarabieu 312 und die Karte dazu).
Gegen die 8. 205 vorgeschlagene Verbesseining cbsfit ^pr'a['^]«
wäre einzuwenden, duss zu dem durch das demonstrative n deter-
minirten in?3")« , diese vier' das obJEM nicht passt. Man müsste
I also annehmen , das» ]T3b3£8* zu lesen sei , wie in der angezogenen
[Stelle, Os. XXXI, 2, wo aber auch zu übersetzen ist: ^diese
^:?ier und zwanzig Idole*.
Der geogi'. Name Uü .'^ (a. a. 0. S. 206) ist, wie mir Herr
ordtmann selbst schreibt, in oi_j_.i_j zu coirigiren. Vgl. Jaqüt
im. 73.
Bibliographische Aozeigen.
^mlekuTfuj in das Alte Testavtent von Friedrich Bleel
ily. von Jolt. Bieiik und Ad. Kamphauseii. Vierte
naclt der von A. Kaviphaiiseii besorgten dritten bear
von J. Wellhattaev. Berlin. G. Reimer 1878.
und 662 S. 8.)
Die BedactioTi bat mich autgefordert , dies Werk oder docil
die Sehlussiibst:hnit1e, welche gimz von ihm Bearbeiter lieiTühret
in dit'ser Zeit^schrift zu besprecbeu, uiid nach einigem Zfig*»"» bin
ich so leii'ht^imiig jfewesen, wenigstens auf dns Letztere einzugfhn
Die „specielle Einleitung'*, wie der idte Termiims hiutet,, mass ich
leider bei »Seite lassen. Ich habe zwar den Stoff in friüiereu Jahr
wiederholt durchgearbeitet, aber Wellbausen behandelt hier
manche wichtige Frage, namentlich iji Bezug aul" den Pentateacll
TS imd die Jlltf^iTi Gr»schichtshüchor , von neuen (xesichtspuncten aus
diiss ich, um seinen Ansicht^m gegenüber eiuigermassen SteUung
'in nehmi-n, ^Vllos noch euiinal sorgfilltig untersuchen müsste, luid
dazu fehlt mir die Zeit. HofTentlich kann ich später einmail ernst^
lieh tu diesen Studien xuriickkehi'en. So viel bemerke ich,
ich noch immer meinen Standpunct in der Pentateuchörage fest
haltt", wonach der Ttf*iitr>rimomiker der let/ti» |)eutat4<uchische Schrif
sttdler und st>mit die gau'/i- Thoni vorexilisch ist. Zugleich
biube ich mir den Wuni>ch uus/.u,spre«"heu, dass Wellhausen, wen
auch diese Auflage erschöpft sein sollte, das Werk Bleek's, diiftl
doch im Gi-uude nur noch historische Bedeutung hat — imd zwar-
lange nicht die dos de Wette'schen Buchs — ganz aufgeben und
ein völlig eignes ausarbeiten m<5ge. Die von ihm hin7.agefiigt«n
Stücke bilden in ihrer schneidigen Ali einen merkwürdigen Gegen*
Hat/. 7A1 dun etwas breiten, liebenswürdigen, aber nicht all
kritischen Darb'gungen Blceks. mid die kleinen ZusUtx« in Kltun-I
mem geben gar oft eine schaife Kritik des (original Werks, auch'
wo sie nur in einem Worte best^din. lu einem solchen ganz neuenj
Worke würde auch die hier merkwürdig stietinütierlich Kehnndelti
Chronik, über die ja Wellhausen ganz specielle Forschimgen
gestellt hat, zu ihrem Recht kommen, und vor idlem würde difl
Büiiiogrupiiuicht Anzeigen.
587
grösste Lücke dieses Buehs durch die Behandlnng der Apocri/phen
asKefüllt.
Auch für die Besprechung von Wyllhaii>i«m'.s ^allgeaieifler Ein-
^leitung", die wie seine Behandlung der älteren Uescliichtsbüeher
(von Richter, Samuel, Könige) einfach an die »Stelle der betreffenden
^Theile des urs]tninglichen Werks getreten ist, mnss ich um die
l^facliüieht meiner Leser bitten, da ich durtrhaus nti-ht in der Lage
jbin, auch nur die Haujjtsachen, die hier vorkuuinien, alle genauer
|«u prüfen, geschwtiige sänimtliche EirvÄelheit-en, wühnnid irh aller-
Idingä über manche einschlägige Fragen leidlich orientiert zu sein
Klaube. Von vornherein kann ieb mein GesammtnHheil dabin ab-
eben ^ dass namentlich die Ahscbnitte über den Test des Allen
^Testameats einen bedeutenden Fortschritt bezeichnen über Alles,
ras bisher in solchen /usamninnftisscnden Werken zu titideu ist.
iTellbausen bat die neu erschlosseneu Quellen vuul die neu ge-
Iwonneneii Ergubniss« Andrer gründlich hfjnntzt,^ mit schutier, aber
besonnener Kritik seiji*' Fulgf-ning^jn gezogen und dabei niiinche
durch die bisherigen Einleitungnn sich foilschleppeude Jn'thümer
beseitigt, worin ihm allerdings schon Kami»hauseirs Zusätze zur
3. Auflage vorgearbeitet hatten. Im Vorwort, beklagt, sieb Wt<ll-
» hausen, dass in Greifswald das Material zu dergleichen Unter-
lachungen nur sehr ungunügend vorhanden Hv'i\ aber, wenn auch
hi«* und da alierbd Ergilnxungen xu machen sind, bo betrifft dsis
doch ine;ist nur Kleinigkeiten, und audrerseits küimte man um-
gekehrt noch eüiige, an sieh richtige, aber hier unnöthige, gelehrte
I Angaben streichen.
► Mit Wellhausen's Darlegungen über die Entstehung des jüdischen
Kanons stimme ich in allem wesentiichen überein, »ownit nicht die
»erschiedenen Ansiihten üher den Abßchluss dea Pentatimchs iiinein-
^ielen. Kueuen hat durch seine Entdeckung über die wabrt^ Be-
fleutung der ,gi-ossen tSynagoge* der Anschauung, als beruhe die
Kanonisieiiing des ganzen A. T. auf einem gesetzgeberischen Acte,
flie letzte Stütze geraubt, und es ist gut, dass dies Buch, das auf
weit« Verbreitung rechnen kami, jene Entdeckung schon verwertbet.
)iiss Wellliausen solchen Legenden wie denen über Nehemia'a
}ibliotht«k keinen Werth beilegt, ist selbstverstiludlich. Von Kleinig- '
keiteu notiere ich zu S. 54 7 unten, dass die Reihenfolge der
ebräischen Bücher in Jllterer Z«it nur bßi den Hagiogi-aphen
ch wankt, nicht auch in den Proi)het«n (s. meine alttestauientL 1
jiteratur 239) ') und zu S. 551, dass Aphraatcs (ziitUllig) das
Hohe Lied nicht citiert, dagegen die Makkabiler-Büchor kennt,
wenn er auch nichts wörtlich daraus anführte
I; tn <lc-n II&Q«lsetirif\cD si-lioiiit a1lGrding.H Jesniu aiu nahe liegenden
TiiiidL'ii 9S)c;niIU-h früh an diu Wiiilsto dßr t<ig«'«itru'lH;ii Piopht'tf»u (f<*rilfkt. xu
rffi', xi scli'in in rt<Tn von Strtick liprniisgf'geljoiion Piuphi'tciioH^'x Almr Tul-
nd uihJ Musadra ;;nl»Pii iliiu <lifi ilrittp Stelle.
588
liiblioffraphuche Ansuigen.
In dem Absclmitt über den Text des A. T. sacht Wellb
dii^ Mitt*-! in bestinuiiea , welche wir besit/en, um die ursprün(^
liehe Gestalt der 8fliriiten wie(lprherAUSt«llen. Er behandelt duhfl
«Herst den „Aiipariit", den überliefeiien _)üdisrhf*n und sumaritunischfl
Text lind dann die alten Uebersofzun^en ids KeprilsentAiit^n niel
oder weniffer abweichender Text^esUdtungen und stidlt sudiuni
Grundsüt'/e auf, nach denen man sieh venuitt^ls dieses App
dem Ürspriiii^liehen iiiiheni kann. Er tiisst also die Ueberset
die (VeiVieh uueh an sich ihre Wiehti^lieit haben und wissenseha
lieber Behandlunf( werth sind, bi»*r nur in ilu*er IJedeutunj? für «11
Texlgesehiebte. (Juiiz rein liLsst sieh allerdings diese Absonder
nicht durehfübren , und er besriirieht denn iiuch die aramlkisdu
Uebersetziintjen immerhin noch ausführlicher, als sie es ^n^e
diesiT Be/iehim^ verdienten. Für die Feststellung^' des Textes
LXX nnd andrerseits der Pescbita wUren im iJruiule auch alle
orientalische Afterühei-set/ungen (koptisch, iithiopisch , arabis
annenist'h) von einer gewissen Bedeutung, aber ich bin der Lei
welcher dem Verf. einen Vorwurf daraus niaeht, dass er du,
er unniöglieh übenül selbsfdndig urtheileu oder sich auf sieb«
Kesultate Anderer herufeiv konnte, lieber ganz schweigt., ak
paiu- billige, nichtssagende Angaben zu machen. Was er über
LXX sagt, beruht /um Theil auf eingehenden eignen Unt
.suL'luuigen. .Soweit ich liier die Verhllitni.sse übersehe, niu^ ich
ibm fast durchgeheiids heiKtiiinueu; nur [&i mir auffallend, da6s
wieder auf die Angabe Werth* legt, der Penlateueh verdanke »eil
gi-iechiscbe Uebei-setzung der Liebhaberei des Ptolemoeus Phil
del|ihus. Zu glauben, ein cla,s.<iisch gebildeter Attiker wie Deraetri«
Phalereus habe ein Werk in alexaiulriiiisehem .Fudengnerhiheb
fertigen lasst^n, das ihm völlig ungeniessbar, ja zum grossen Tlii
unverstiindli(-h sein nuusst^? , da/u müsKte ich be.s8ere Zeugnis
haben als den entweder lügenhaften oder ganz urtheilslosen Aristoba
Mau sehe doch, was der Mann in seinen Fragmenten alles vfl
bringt! Das Dilemma ist hier einfach: der K«nig Philomet«
an den sich diese Schrift wendet, ist erst der zweite dif
Namens, oder aber sie ist eine Fälschung: in beiden Fällen
das unechte Aristenshuch die t^uidle ihrer Angaben von den illter
fragmentarischen Uebertragungeu [deren sich Plato u. A. m,
dienten] nnd von der neuen, durch Denit»trius besorgten. E»
auiih noch sehr die Frage, ob eine für die Königliche Hibliuiha
angefertigt** Ueberset/iuig bei den jüdischen (»emeinden allgeu«iinfl
Eingang get^uidru hätte, was denn doch unzweifelh.ift gescheh«
ist. — Mit ccht^er Kritik beleucht4it Wellhausen den ZustW'
un-srer Keimtniss der LXX und zeigt, wie sie. trotz Allem, was
noch fehlte schon jet/t zur Heilung von Entstellungen des hebräiAcb«'«
Textes sehr gut zu verwenden sind. Allerdings furcht« ich.
er. von seiner Beschäftigung mit den Büchern her, von welcbf
dies in besunderem t^rud«' gilt (wie «Samuel), den Werth der
BibUographijtche Atueiffen,
589
in dieser Hinsicht doch etwas überschiltsii Die grossen Ci>r-
ruptionen im Hiob, in tlen Psalmen und theilweise aueli in den
I'rupheteii ^elm wold viel höber hinauf" iJs die Zeit dieser Alt-x;milriner.
— Von den aramäischen Uebersetziingen behandelt er 7,uei*Ht ilie
Peschita; xweükraJLssiger wäre diese erst naeh dem ültesten jüdischen
TargTim hesinocheu, ans dem sie entsiirossen ist. Dass Jacob von
Edessa die PescJiitji in dir* Zeit des Königs Ab^ar und des Apostels
Adai verlegt. hJUte kamu erwilhnt werden sollen. Die Edessenisihe
Abgar-Legmide. , deren :lltest4»n Text wir jet/t voUsfllnd)^ kennen,
hat ja keinen Imtoriscben Wertb, aber für einen ürseliof von Edessa,
düui nie ein Zweifel an ihrer tif<srhiiihÜi4rhkeit kommen konnte,
war es ganz natürlich, die uralte Kii'choiiübt'rset/.ung mit jener
imgebliehen liekehrung in Verbindung zu bringen. Das hohe Alter
der l'eschitA lüsat sieh aber auch sonst beweisen. Dieser Name
|K.^o» ist übrigens nicht erst bei Harhebraens zu Hnden (S. (5 02),
sondtjru schon di« niassorethisehen Handschriften des 9. und 10.
Jabrhundert? haben ihn, s. Wiseman, Horao syr. 223; Wright,
Vni. 102 b. All lieiden St+^Ilen, wie aueh It<>sen-Foislmll, Cal. 24 a
{Hdschr. von» Jahre 1203) htuidelt es sich allerdings um's N. T. ;
doch ist das gewiss Zufall. Diese Bezeichnung kam ja aller Wahr-
seheinlicbkeit nach zunilchst dem A. T. itu, denn nur bei diesem
erklärt, sich der Gegen.satz von JtSN-tQi J^qJ>^ exdomi; cmXü
zur i^anXa (hier dem Kyrisch-iiexaiilarisclien Text), den Field er-
kannt hat. Natürlich kann diese BeÄeiehnung erst aulgekommen
sein, seit nnm neben der alten noch die andre syrische Uebersetxung
batt4', und sie wird in solchen Gegenden, wo man immer nur jene
kannte, wicf bei den Nestorianem, wohl nie gebraucht sein. Dass
die syrisclK'ii Ueljcr^elvx'r im Wesentlichen unsern massoretbischen
Text benutzteUj und zwar zum Theil in tiicbt besonderen Exemplaren,
ist so gut wie sieher, Itücksichtlich der Uebereiustinunung mit
den LXX, die allerdings in verschiedenen Handsclu'iften verschieden-
artig ist, können wir e*me bedeutijnde Conectur nach den LXX
mit grösserer Bestimmtheit behaujiten, als VVt'Llhausen thut. Un-
Lglücklic^b ist seine Vertnuthung, die Pescliita beruhe vielleicht ,auf
F«in»ir illteren Ueberset'/mig, die in den Citaten de.s Aphrtuites und
EphrUm vorliege, und revidire dieBellie in der Absicht, strengeren
Anschluss an den hehrllischeu Wortlaut zu erreichen' ^8. 002).
Ersflieh haben die Textwoiie bei Ephra^im — von denen die aua^
Jacob von Edessa erst sorgfUltig auszuscheiden sind — gai' keine
besondere Verwandt.sehaft mit den /.um Theil sehr ungenauen t.ie-
d?iehtni.s8i'ita.ten des Aphraal*s, so dass man den Text dieser Beiden
lUs eine Kiidieit df?m spilteren Trixt gegenüberstellen kümrte. Ferner
ist eine Revision der syrischen Bibel nach der hebräischen in der
Zeit nach Eplu-alfm völlig undenkbar. Die Kenniniss des Hebrilischeu
ist eben mit der völligen Loslösung der Edessenischen Kirche vom
Jadeiithum bei den Syrern auf immer verloren gegimgen (gegen
690
BihUographinvhe Anaidgen.
ö. 604). Selbst Jacob von Eilessa, ein Mann von wissensch
lichem Eifer wie HieroDyiiiii.s, hatte nur einzelne hebräische Bn>ok
'gelernt; er kam dadurch freilich in den Huf grosser hebniiKclu
(ItilohrHiunkeit Und wie wilre es zu erklären, dass die stiuitlic
und confessionell ;»<^s|>altenen Syrer, römische und [»ersische Unt
ihaiien, KiitbüUken, Monopbysiten und Nesl«rinuer, doch alle
selbe Bibel biibcn, wenn diese aus einer so späten Bev
hervuri^egangen wflre? — Nicht die Abweichung der ay
rsalmülierscbriften von den hebnli.scben uiusste Wellbausen (S, «if!
hrrvorhehen , sondern dass die IV.seliita gar keine solche UcIm
Bcbritten bat Was in unsera Ausgaben über den einzelnen Pstüu
steht, ist späteren Urs|aTings, den Lutber'scbnn Inhal tsunj^aben ve
gleiebbar, daher die verschiedenen Handschriften lüer jjjan/. Va
schiinlenes hinten. Man vergleiche nui' Lee's Ausgab«' mit (.Jeria
oder der von Uniiia oder auch mit den Scholien des Barhebi
(s. Hierai-. Centralbl. 1H78 (i. Juli col. 872). Ihiss der Unbe
Setzer die üebörschriften, aurh solche, die ihm verständlich s«
mussten, wegliess, ist allerdings von Wichtigkeit, Vennuthlich 1
eben dieser Unist^md den Syrer Theodorus von Mo|iSubestia
anlasßt, die Echtheit jener Ueherschrifl^n anzufechten. — Da
EidiraYnv die LXX als Oiiginidt^^xt benutzt habe, ist uninilglii
EpbntYni vt^rntand kein Griechisch. Auch ohne ein Süsseres Zet
niss datiir zu haben, wage ich die bfAstimnit« Beliauntung, da
die S. fjü4 citieiie Stelle, wie so viele andre der rüniischen Aa
gäbe, dem Jacob von Edessa gehöi"t. — üeber die syrische Ueber-
setaujig der Chronik wird vermuthlich, noch ehe diese Zeilen
dinickt sind, eine fleissige Arbeit eirres 8ehül8i*s von niir, Dr. Fr
erecheinen, welche auch auf deren Verhttltniss zu den ab
Theilen der Peschita einiges Licht werfen düifte. Ein Zeichen
Targumcharacters ist auch wohl , dass sich 1 Chron. 4, 4i no
das Objectzeicheu fc»^ findet (wonach S, 582, ii zu ergänzen),
hausen nimmt Anstoss an meinen Worten: «Den rein jädis
Charakter 'zeigt die Stelle 1 Chron. 5, s, wo es heisst: ,aus
wird hei-vwiiekn d«r König Messias"; wer diesen Zusatz gein
bat, für den war doch Cluistus noch nicht gekommen". Man mn»t"
aher doch imnehmen, dass der, welcher solche Worte zu dem ein*
fach berichtenden Text hinzufügt, sich nicht objectiv anf dto
Ötund|)unct dos Verfassers versel/t . sondern von seinem
aus schreibt^ — An der Behandlung der Torgunie wüsst«
nichts von Bedeutung auszusetzen. In diesem Abschnitt wÄr«
etwas Literatur nachzutragen, z. B. über die Massora zum Unk«
und über das Siunarittinische Targuro. B. GOC, in ist das
zu streichen : (Uss bjfrnnüT Nityna msnn nur die ai*aiu-
stfrUen in den beiden Bücheni bedeuten kann, ei-giebt u. A, «C
das PrJkdicat C^T» n« Kttt:«.
Die zweite Abtheiiuug dieses Abschnitts ist betitelt: «Vi
such einer Rückwälzung der Textgeschichte". Auch mit
BibUographvtcht Anz^{fmi.
591
rahl
war
aer
Theil ganz origineHen, Darstellung kann icli mich im Ganzen,
>1 Grossen nur einverstanden erklJlren , wenn ich gloicli in den
ilheit4?n Manches anders iinsehe. Niich Ols^iaiisun's und La-
Ts Vorgang Jegt, aueh WelUmusen Nachdmck darauf, dasa
jüdischen Handschriften dos A, T. auf oinen einzigen Arche-
lüs zurückgehn. BieseV ist sicher nitht nach ki-itiächer Aus-
oder gar Baarheitung /um caiionischen Teste hestinrnit,
indem man nahm dazu irgend ein Exemplar, das sich natürlich j
mehreren Handschiüfton '/usammpnsetztt! , und diese Theile I
en von sehr ungleichem Weiili. Die PharisäLer werden durch
les Veriahren dem Texte immerhin viel mohr genützt als ge-
ihadet haben, denn, wemi so auch viele alte Lesarten zu Grunde
ingen, so wai* damit doch der wilden Wucbeniiig gesteuert, und
dafür gesorgt., dass durch die folgenden Stürme hindurch
iteUxS ein leidlicher Text gerettet wurde. Ich bin sehr geneigt,
unelmien, dass Jener Archetypus zur Seite allerlei Correcturen
Varianten hatte, und dass sich diese im Kri ') des Randes,
'halten haben; namentlich die durch keine sprachliche oder sonstige]
icht erforderten Ilandlesarf,en (wie D"'^:? für C'irr u. s- w.)
en hierfür. — In der Geschichte der Punctation (die auch von
inigen Rabbinern des spUteren Mittelalters als jünger angesi^hen
ard, s. Derenbooi-g, Manuel du lecteur S. 53 f., was dem Verdienst
?!S Elias LevitÄ aber keinen Al>hruch thut) ist noch Mauches dunkel,
'ür jetzt liisst sich jedoch Wellhausen's Darstellung kaum etwas
hehlichea hinzufügen. Aber protestir«n muss ich gegen den Vor-
hlag (S. 1)15 Anm. 1), das Hchwa quiesceriit in tmseren T>rucken
»Äuschaffen und nur das Schwa mobüe stehn ku lassen. Es giebt
ja maucho Fülle, in denen es zweitV-Ihaft ist, ob wir dieses oder
jenes haben, und auch du^ wo ich in dieser Hinsicht völlig .sicher
KU sein ghmbe, hab* ich kein Recht, meine Ansicht «jhne Notb in
die Urkunde einzutragen und sie Andern auf/udiängen. Dazu
immt, dass das SrJura quiescu in gewissen Fällen den con-
lonantischen Werth eines {< anzeigt Liesse man das Zeichen unter
dem M in "i"^«:, DUJK3, "^SX;^ weg, so wären die Formen ganz
tstellt und jede t^^pur diiv<)n verwischt, dass die Massorethen
ier noch Hamza im Silhenauslaut anerkennen. — Die Geschichte der
ibrilischen »Sclnilll giebl mir sodann Veranlassung ku einer porsön-
ihen Verwahi-ung. S, G27 heisst es nilmlicb von der semitischen
•alilographie, naehdem vorher nur Burthelemy, Kopp und do Vogüo
nannt sind: ,jDie deutschen Hau|)tautoritäten auf dios<im Gebiet«
and gegenwärtig J. Euting (Vf. einer mir un'/ugJinglichen Schrtft-
fel 1877 *)) und Th. Küldeke in Ötrasaburg'. Wenn ich mich
1) Eigentlich, wio bokaiiiil, """jr: ; clio Form bt iirainaisch.
2) T>t» i.Ht Riieh soltsaTii! Wjmih \\'<'llljjui.fnu nicht amltTwohitr prfaliron
könnt«, dajw »ich diMO Hi-lirifttafel in t^urlU" Hi-Brlx-ilnnt,' von Hirkull's lioliTfii.wJuT
Crranimiitik hpfiiidct, m> tiiiHo er mcIi nn Miitinj.' sollisl wr>n<lpn üolJon !
üd XXXII. 38
592
Bifilwffraphütrhe Anseigen,
gelegentlieh mit semitischen Inschnften abgegeben habe, so
das fast immer nur (lii- Dtmiiuij^, nicht dio Eiitzifferang, und dur
wn^f nur solche, deren Schrift/.ügp Kiomlich klar sind. Auf M.
Levy's Ent/iffenrngstalent , de Vogüe's und Euting's sehaifen Sil
für die characteristischen Formen der Buchstaben kann ich duit
aus keinen Anspruch machen. — S. 630 f. vertbcidigt. Wellhau
wieder die falsche Annahme, die Grieclien hütteu ihre Buchstab
iiit;ht, wifl sie selbst angeben, von den PhÖEiciem, sondem von
Aramileni bekommen. Diese Meinung hat ihre einzige Stütsse
dem auslautenden a der meisten griechischen Buchstabemmm^
Aber füi* die Griechen wären ja aX(f oder aX£(p, flrjr u. s.
ohne Anhllngung einer vocalischen Endung entüet/lich, kaum
sprechbar gewesen. Und sie sagten docJi accv ohne Veränderuli
fiv, pv, QU) mit Abwerfting des Auslauts, was undenkbar wa
wemi sie jene Namen in der Form des aramilisehen SiaL emj
empfangt^n hätten. Nun ist es aber gar nicht einmal walii'scheifl
lieh, dose die Aramäer in so alten Zeiten derartige, als Eigentian
zu betrachtende, Wörter im Stat. emph. gesprocbou hätt^iL Hnli
doch auch die SjTer später einfach -X^, _^^^ ^ s. w. ganz
es m allen jüdischen Quellen, .sowohl den palästinischen, wie
babyloni.schen qip, "."db u. s. w. heisst. Ich möchte grade
gekehi"t behaupten, dass allerdings die uns gelilufigen jüdisch
Naraensfonnen, wie sie i. B. Eusebius. Praep. ev. 10,5 und H
ronynms (passim) sowie die LXX zu den Klageliedern haben,
maischen Ui-sprungs sind gleich der Quadratschrift. Denn wS
hier sonst gar keine üntei-gchiede sind (bis auf Kleinlichkeiten
^j , das aus nbn entstanden ist, und ^.'^^fyin für yiO *) ), nenn
die Juden das i- in aramliischer Weise ^ä""^, wilhrend dos gri^
chtsche ga> auf die hebriüsche (phönicische) Form 'OStn, Tdn zurüo
geht, die allein schon genügt, dem kadmeischen Alphabet seifl
phünicische Heimath zu sichern. Die „AmniHer in Kleinasia
müssen überhaupt erst nachgewiesen werden, ehe sie etwas
klllren sollen : so bedenkliche Vennuthungen, wie Hitzig's Deaii __
von ioQTf'i aus einem unerwiesenen und vielleicht unrichtig g»*
bildeten Nn-i??, Krrny« =*> können diesen problematischen Ejda
1) Vgl. Zi]xa , dus otwa eiu P^T, Fom. von ^''T sein raa«. Auf i
»re, »ehr mi:ulii-li<< Belege für «.»In solclics r''7 iLngnrdc*» Onom l»,f "
160.«- Wriglit, C'nt 717 1») mt^ ich inicli nhvr nicht lwmf«»n
'li Doüs iliis £ in 71*^X7 cinom \j:o ontttprielit, wofltr mAn ein BninliiclM
y aRuolimoii küuuto, iat noch nidit säcbor. Die Angaben lUs QAmfts:
t^ -.L jUbu j«33£« LtJ> ^1 äjA^c g(*Tiügon Docb nicht («iUt
(rehürt richtiger xu ma), jt^JL« Mn*^i:7 sind allerdings bii» de«
ciitlehot. ^
ßthlioffraphtHohe Anzeigen. 593
picht {luflielfen. — Mit Recht behauptet WpUhausen, dass in den
Jteren Umhera des A. T. einst viel weniger VocalhTiehst«beu ge-
chrieben waren als jetzt, und bei der riafh und nach geschehenen
foneetzung der tnatres lecliotn'.-i mancherlei Fehler vorgekoramen
Bill werden. Doch dürfen wiu hier auch nicht zu weit gehn.
)ip regelmüssige Pleiiarsehreibung der axis au und ai entstandnen
^ocale o uiid A macht es sehr wahrscheinlich, dass die Israeliten
^e diphtluingisehe Aussprache in der Zeit, in welcher sieh ihre
Lit^ratiii* entwickelte, noch besassen, also als die Mi>abiter, nach
rer Schreibart, äii schliossen, sie schon verloren hatten 'J, Aehn-
ch deutet auch die etymologistdi richtige Setzung des N im A- T,
Brauf, dass die Hebräer den Haniiakut noch in weiterem Umfange
deutlich sprachen als die Moabiter und die Phonicier, denn niemand
rird voraussetz-eii , dass man das N in Folge sprachwissenschaft-
ficher Studien in einer siiiiteren Zeit wieder in die Texte eingesetzt
abe, nachdem es einniid ausser Gebrauch gekommen war, während
nachher wohl einmal geschehen komite, dass man ein jetzt nur
doch 6 oder £ gesprochnes au oder ai und ein für die Aussprache
rerlomes K ausliess , wie man unigekehrt zweilen auch ein ur-
prünglich kurzes, jetzt gedehntes o durch ein i ausdiückte. Dass
üeljrtter in alteren Zeiten n3, tJI und gar nn füi- r^3, 'üN"!,
• gBBchrieben haben , ist fast undenkbar. Wilre für ixa und
hl^'Z gleichraüssig 13 geset/t, so h litten wir gewiss noch weit' mehr
Ferwechslmigeii derselben als jetzt (2, B, Jen 2, 13) "•*). Man rauss
jpttch hüten, aus Sprache und Drthogi-aplne der Mesa-Inschrifl zu
reit gehende Polgeningcn auf Bcltrift- und Spiache des A. T. zu
aehn. Audi sonst kann ich Wellhausen's spnvchlichen und ortho- !
raphischen Ansichten sowohl hinsichtlich der nioabitisehen In-
ehritt vne des A. T. nicht immer beistimmen. 80 halt,« ich es,
Umgekehrt wie er, für sehr fraglich, ob in der alten 8]>rache das
des Hiphil ujid Nipbal nach b je wirklich weggefallen ist *).
l) In rib^^ ist <Ier iJiplitkoiig j* amh m der mitfisoretlj. Traditiun an-
«rkAnat, wübreiid Me.sa nach <1er boriclirigton Lesnrt sclum iTlO leM hat,
2j Eine Gewähr «Infiir, dtiss die mit der Etymi>logie iiber«?iii>timroendo j
Setzung des M wirklich die Awisprache vricdvr^Hb, lualipii wir darin, dass n^bon
IM"», -ia«P, bDXn a. s. w. die erste Pers*m *1?2« (seltner "iaiN), niW,
\
OK, nb3M geftcbriebon wird, nicbt lUNM u. s. y,-. Wie im Arub. Jü Li ,
j t T , i il
J^Lj mit Uamzu, aber Jü f mit Lingeni <f ulino llamsa Kßsprocben ward, »o
war »ucb im Ik'br. sthun zu uiiier Zoit, iu h tdclier das N im SilbenauHlairTil mich
eocaonantticb war, die Aul'lüäuiig döcb uöüiig, wt^itn die Silbe nuch mit £1 an*
lautete; diesen Zuxluud drückt die Schrift hua; kleine .spätere Gulehrttunkeit hatte
ihn restituieren konnno.
3) Der auch von Wellliaiuen getheülm Ansicht, dass in 137^1 der Mcsa-
Inschrift ein radicides 1 sei, halte ich immer wieder entgngen, das« der Spraoh-
33*
594
BiHiotpraphiMt'lie Anzeigen,
Abf>r das >jliuil)e ich ftllerdinf?s, djiss z. 15, die Ürhandschrift
Jesaift mancherlei ortliographisclie Abweielningen vom jetzigen Ti
zeigen ivürde , und dass das Lied der Deliora , in seiner JÜtes
GestAlt niedei-gesclmebeii, nicht bloss statt dor zum gi-ossen Th
viUlig unverstlindlicheii jetzijsfon Lesarten die richtigen, soudd
auch viel alteilhiiniliche Öpraehfonnen ergeben würde. Und vo
kommen billige ich den Ausspruch (S. 030 f.): ,Geht man von
hier dargelegten Anschauungen aus, so übt es fast eine komis
Wirkung, wenn Nin = KTJ für die Authentie oder das hohe Al^
des Tentateuchs oder T^n für die Rusticitllt des Arnos angefiill
wird" '). Aber imnifsrhin zeigt uns die Verglöichong des jüdiscl
mit dorn snniaritaniR*;hen Pontateurh, dass die Festsetzung
jetzigen Ort.hogi-ai»hie bis gegen die Zeit Esms hinaufgeht , tli
also die jüngeren Schriften des A. T. in dieser Hinsicht keine
grossen Aenderunj^en werden erfalu'en haben. — Vortrefflich red
Wellbansen dann weiter über andre, eingreifendere, theils ziemlil
willküi'liche , theils absichthche VerUndemngen , die der Text
fahren hat. Das betrifft freilich die verschiedenen Theile des A.J
in SL4ir ver.sL-hiedenem Maasse, ani wenigsten von den grö«
Uücbem wohl den Pentateuch nach dessen Abschluss, am mos
vielleicht den Psalter. Auch die kleinen Abänderungen, wolfl
religiöse Anstösse wegschaflen sollten, bezeichnet WeUhausen
Recht als ,die letzten Auslaufer der grossen Bearbeitung, wodu
die altisraelitische Volksliteratur auf Grund des deuteironomisch
und priesterlichen Geset/es für die Zwecke der Gemeinde
2. Tenvpels adaptiert wurde* (S. ß43)*). Es ist ein wahr«*s GIC
dass die Umarbeiter von Alters her nie so systematisch vorfahf
sind, dass sie ihre Thätigkeit selbst dmch ihre Resultate vöj
verdeckt haben: wenn wir auch durchaus nicht im Stniide siq
die Gestalt der alteren israelitischen Liternturwerke nach
Umänderungen positiv wiederherzustellen, wir erkennen doch üb
all noch «die Spuren und Reflex« älterer Zustünde, Anscliami
und Sprache.
liloek hatte sein Buch mit hingen .Vorbemerkungen* yer-
sehen. Von diesen hat Wollliausen die Erörterungen über
semitischen Öpiachen, die in ein solches Duch nicht gehören, w^
gelassen und die ausführliche Geschichte der Erklärung des A!
g«bmuc1i liier das VM verlangt, hrtcbston» tina lUpltil ziilKsst« umt i\*m tU« I
wnlinmg des radicAten Wau auivtcrbnlb de» Qn] gef^^n AIlos vfirstösst, ytiu, wir i
HoUr., Aram. uud Arub. «riiuicn. Al»o mnas das 1 hier dns Ol^oetooDh Mr
drUcken.
1) Auch lüit den andoron Spuren lOAngelnder Bndang, wclctio nuB tA
Itinronymus bei Arno» hnt finden m-oUoq, stellt ej4 nicht boBSor.
2) Da-s Ihinplvordionst, dieser AiLücbauuni; Hahn gebrodiAn xa Ua
lifibrl; Ooijjor Woillinusoit L*t dio üetertrftibunKon ({«ijror's bei SciU» gcU
vrtLs bior viel leichter war als bei d«n Fliurbäem Und Saddurilorn, Uh«r üi<" '
»i«cl» Dorenbonrif's Vorgänge, ««erat gaiia klnr und »eharf gourtitellt 1«aS-
BtltluM/Ttiph tKcItit A ti zevjca.
m
ch eine nur wenijLf Soiton starke „lau"/e üeboi-sicht über die
fiftschiuhte dei^ ATlichen Wisseuschtifl" ersetzt, die er iils An-
unj? ^ieht. Wem «s um ein VüllstEndigorus ^'erziiickiiiss der
fiitcnttiir /.u tlmn ist, der kuiiu jii jt!t/.t bei Diestol nifhr tiiideii,
er bruiii.ht. VieUeieht konnte Wcllhausen hier nach weiter
ehen. Wenn der voilreölicUe letzte Panijji'uph grade durch die
Sicbterwilhiiung mancher viulgenatmter Golebiien ebaractenstisch
so durfte wold auch für eiuo ältero Zöil neben den grossen
Kiuiien ItocUurt, Simcm u. s. w. dieser und jener für semn Porioda
w/. verdienstvolle, für uns aber gleichgültige Manu übergangen
Irerden^ der § 305 noch genumit wird.
Sü-assbui-g i. E. T L N ö H e k e.
Le Papyrus futi^nnre de Souiim^s^ d'apris un exetnpUure
hiSroghfphiqne du Li vre des mar in, appartewtnl h,
la UibUotheqve nationale, rcprvduif, tradtiit et ruwtttt-jitS*
pur MM. l\ (tuieysse et. K Lefvhure. Pai'is, Ernest
Leroux MDCCCLXXWL
Die Ugypüschen Todten stehen nach und nach aus iliren
Srabern auf luid tragen uns in üahlreichen Varianten das gi'osse
des /.ukünftigen Lebens vor. jUlltekannt ist die Herausgabe
^Aufancb-PapjTUs dui'uh K. Lt*psius. Wilhrend aber die gelohrle
Telt, mit leicht zu begreifender Ungeduld, die voUsttlndige üeber-
ragting davon ins Beutsche erwartet, bemühen sieh auch weniger
ekannte h'auzöäische Gelehrte die lülestou, aber besoudei-s sorg-
Mtig auf Ptqiyi'us geschriebenen hieroglyi»hischen Texte des Todten-
buehs nicht nur mit schöner Ausstattung im fac-similo , sondoin
agleich mit einer Uebersetzung und jVimierkungen herau.s'Augebeii.
tttuin war der prilchtige Neb -Qed- Text, das posthume Werk
Deveria'Si mit seiner gelungenen ,Introduction niythologique*' und
er Uebersetzung des Herrn P. PieiTot ans Licht getreten, so
Bellten sich schon andere Aegyptologen , die HH. P. Guieysse in
Pai'is und E. Lefeburo in Lille, ihr Wissen und die sichere Kunst-
Artigkeit ihrer nachbildenden Hand im Dienste der Gelehrtenwelt ]
Icr Veröffentlichung und Uebersetzung eines zweiten Todtenbuchs
Ins verhUltnissmilssig früher Zeit zuzuwenden. Es ist dies der dem
riestor und AILar-Obersten in Aptu, dem Obei"Steii der Schriften
es Tempels des vViiion zu Theben Suti^ttes, mitgegebene Papyiiis,
Bssen Besitzer auf seinem Jm Louvre conservirtön Siu'kophag
ch ^Vorsteher der Aj'beiten an allen Bauten des Amen vvni
WTiak, des yer-A''unsu sowie süramtlicher Götter der Thebais und
oberen luid vmteren Aegyptens" genannt wird. Das Oiiginal
-im Hesit/ der National -Bibliothek in Paris. Es hat vor den
eu andern Documonten dieser Art, namentlich vor dem dos
•Qed den grossen Vortheil voraus, beinahe keine Lücken zu
596
Bib Uograph ivche
bieten. Nur iin einziges Zeichen ist verwischt (131ati XXLL, Zeile 1 1
und, sonderbiirer Weise, ein zweites vom Schreiber selbst vergeaaen
oder willentlicb übergangyn worden (Bl. XXI, Z. 5).
Nach verschiedenen Andeutungen, unter Andern auch
der Art, der Fiirbung des iiti Louvrc aun>ewahiien Todtcnkast«
des 8utimes zu schliessen, lobte dieser Priester in dem Zeiträume
zwischen der XIX. und dt-r XXI. Dynastie.
Im Vergleich mit dem Turiner Todtenbuch Lst das neu her
gegebene wie alle aus der thebimischen Periode beträchtlich kür
Wenn dasselbe einerseits mit der im ersteren fehlenden Annifn
des Osiris anlUngt, so enthält es andererseits nur 19 Kapitel,
keint'Swegs durchgüngig mit den entsprechenden des weit vo
ständigeren AuiuiK-h-Papyiiis, der 165 Kapitel enthält, überefl
stimmeu, und Ijietet daram den Aegyiitologi>n willkommene
legenheit, ihren textkritisehen 8chartsinii /u hew&hren.
Folgende Doppeltabelle wird veranschaulichen , in wie v#
schiedener Folge die einzeinen Kapitel in beiden genannten
i-iinienten eingeführt werden:
Pup, tSutinies Pap, Aulanch
Pap.
Sutimes Pap. Aufunc
Anfangsgübet (fehlt)
Kap
X
= XXVI
Kap. I
= Anfang XVII ')
n
XI
= LXIV(Kol.34-
. 11
^ Ende XVIII
^
Xll
= XXil
, m
-= I
1»
XIll
= V
. IV
= LX-VU!
fl
XIV
= Lx\ni
. V
^ LXXXIX
5
XV
= LXI
, VI
= XCH
11
XVI
-= LXXIX
, VII
=± LXlIi
1»
XVU
= CXXV
, vin
= CV
•
XVUl
= ex
, IX
= Theil von XLIl
mit Titel von XLI
fi
xnx
= CXLIX
1) Dieses XVII. KapUol fordert xn oinor VergleichaDg mit der von
(Aeltoato Tc*to dos ToiUculinchi S. 46» horgostelU«ii urspröntfliohwn Poito
cntüu llfill^o des bcsngton Kwintcl» nuf- Im Sutimc»-Piipjni» iin«l - i!«t
duu lilhtron Scliroiberii (iM);cti<>tiiinciiou \Voi»t< ^oniiiis — dit> m den Tuxt
KMeUuborieii '«loivmni iiud Komrneittjire inoi-st mit n^thor Tiiito ^'e*cliriol>qii.
finuizö.tLtcliou lluljor?>ot!tor haben dieaolUuii iu gesperrtor Stlirift wiedoi
!>o du^ man »io kdelil bei Soito lassen und folKuudo Piiriillclu zwiMrlieu
Tajtlcii uuratollcu luiiiii :
I) nach l*oi>siti»:
U-h bin Tum, ein Wosva «Ijls ich »In
villi'» bin.
leb bin lU in »oliicr er>>U<n Ili>rr
Ich bin dor grosso Gutt L'Jii>tirond
von svibst
II. ». w
2) UHch ilotn l'M|iyrii» d«» I
Dies sind dit« '\S'unri do»
Iliußr:
Icli bin Tum, iuduin ich oliiii( i
im Nun.
Ii'h bin Rh b«i Mliinn An%ftngeB, i
Aidiiiii; dor Horr>cliafl lUe er (
Cmiidut Im»
lob i»iji der {Cromo Oott
durrli »ich imlb«t
u. ». w.
Ribliographinche Anzeigen.
tm
Ein besonderes Interesse bietet ferner dem Aef^yptolopeii eiu
nhang, in welchem durrb Herra LfifV^buxe mehrei'e der im Todten-
iich vorkommenden Zeichen imd Grunpeu spriichlich-kiitiscb mid
storisch beleuchtet wurden : X) D:ih oft bes]>roch<«uu Maseru,
lerst durch „^erechtt't'rtijjrt" wiederf^egeheti und vun neUfnüii Ge-
ehrten, denen der Veifiisser heistimnit, durch „wiihrhallig* über-
Btet. 2) Diis Sen-i oder ^Dameuspiel'', in welchem H. Lefebiire
istrononiisühü und mylholo{,'ische Renüniscenxen findet. 3) Die
^eS'U-betcsch oder VLn-wirruitgsstifter, auf Soti's I. Sarkophag
Js iScldiingen duvgesi^'lll , die den Apiip begloiteu, scheinen blus
nit demselben die (iiistern, der Sutme feindliehcti Wolken dar-
ftstelleii, ohne weiteren metiiphysischon Sinn. 4) Als Aeijuivaleiil
ies Xeper-t^sef wird die bekannte ücljersL't'/ung ,Existirend durch
■ich selbst" iuigenonimeu. 5) Der Ran ujid der fCa-I'an be;£eichnet
len ^Namen" und im weiteren »Sinn die „l'erson" und die , Seele".
)ieser Ausdruck wechselt oit mit Ktt , die ^Wesenheit**, und er-
oert dann twi den römischen Genius, den persisclien Feruct.
%) Teschtcsch bezeichnet den ,'/eigliederten'^ Osiris, 7) Das Tat,
ron den Einen als Nilmesser, von den andeni ids ein aus vier
Fischflächen bestehender Altar umgesehen, ist eigentUeh das Kück-
rat 8) Das Ufa oder göttliche Auge oder Licht, ein aetro-
Qomisches Symbol. 9) Das M wird \:^B^vin Navtlle für eine Par-
tikel der Verneinung erklilrt. 10) lieber die mit ThoÜt verwandte,
►er von demselben verschiedene Gottheit Astes, 11) Der mit
Sut-aa wechselnde Ausdruck Tut-aa. Endlich 12) EröiteiTing über
dia göttlichen Personen und den ägyptischen Pantheismus. ')
Strassborg.
L. Leblois.
\ Koiut, Fünf Streitfragen der Basrenser^ und Ktifetiser
iif/er die Abwandlang des Nomni nwt Ibn d-Anhdris
Kiidb al-if>Mdf. Wien, 1M7K. 94 «eilen. Gr. 8. (Aus
den Situungshe richte ti der k. Akademie der Wissenschaften.)
Riemiit bietet der Heniusgeber die Probe einer Ausgabe, die
er beabsichtigt und die hoffentlich b nicht zu femer Zeit /ur
Wirklichkeit wr^rden wird. Die von ihm ausgewiihltim Hlüeke.
die Fnigeu 2, 3, 110. 4 und 60 des giuizen Werkes, Kusauunen
mit den in der Chi'estomathie von Girgas-ltosen Ö. 435 li". imhliciiteu
1) Eft iüt dlvatis Wi>rk (;<jwLss }v4vs Lubos würdig; doch orlftubt-u wir uii»
sa fragen : würo cvs scIkiu l)cka.niitL>it Todtotibuch.-Ka|)ilvlii (^e^cnillii^r uiclit mehr
■m Platjte, blosao VKrii*nlonH>iinmlijripen 7.u verülfeiiUicIioD, ids noue kostbare
Anagabon m vorftttstiüUMi ? I>. Ked.
Uifdiinjraphüicke Aitseigen.
Fragen 5» 9, 18, 34 (wegon meiner ubweüihonden Numerirang
niiiHn) genügen, dem Arftbiston dio huhe Wichtigkeit des Work
dar/aithiin , wonn er Geischichte der ftrabisclien Gninmmtik nie
blosse Aufi&äbluug von Nfimyn nennt, sondern den Versuch luacl
will, eine innere Entwicklung diir/ustellen , die freilich gar
KUm StillstHnd kam und uiitor üebui-wiegen der Basrenser l*i
in feste Fonueln der gnmimatischöu Erkonntniss endete, ■<
in oiijÄühligen giössem und kleinem Werken mehr oder we
scluirf bis heute wiederholt worden sind. Aber diti iUt4*n Scho
von iU-Basra und Al-Küfah haben den ersten Voi-such gem«
die Gesetze der iSpnichp nai-h ihrer etymologischen wie syntttktiseli
Seite hin zu ergründen und die vielartigen Erscheinungen priucipü
au erklären, und haben «ich dabei von ihren venieliiedt«uen 8t
puiditen aus heftig befehdet. Diese Fragen werden in allen Hchrif
über Gran im atJk gelegentlich berührt; aber eine zusammetdiünj
l*arsiellung wenigstens der wichtigsten und bekanntc«ten Stre
Iragen /wischen Al-ßa^rah und Al-Küfu)i iht uns um- in Ihn
'Anbari's Werk erhalten. Zu einem gedeihlichen ResulUd.
freilich der Ksmjpf nicht geiuhi-t, weil man es beiderseits nj
verauchte, dio Sprach gesetze aus der Sjvrttche selbst abzuleit
sondern mit fertigen Axionum an die Erschninungen herantrat üb
dieselben unter jene zu subsumiren suchte. Jedenfalls hat abnr d«r
Ötreit den Erfolg gehabt, dnss der Thatbestand des Arubischea
uns auf dus Genaueste bekannt geworden ist. Es wird min eine
lohnende Aufgabe sein, diese allgemeinen Gesichtspunkte und Regeln,
wif sie hier in den einzelm-u Fragen angewandt erscheinen, wie
hemuszuscliiüen und im Zusamnionhang darzustellen , ich mti
damit Fragen über das Verhllltniss vom gi-ammatischen 'A^l
Far\ des 'Aniil «um Ma'mül u. s. w. Aehnliches hat gewiss
al-'Anbftri selbst in seinen bei Kosut S. 4. ö Anm. atdgefD
Schriften 3, 10 und 20 behandelt, desgleichen As-Sujüti in dein
Sprenger ZDMG XXXII, 5 nach Lnth genauer betrachl^ftvu Werk-
Der Geist, der stets venieint oder wenigstens verneinen möchte^
eine »berechtigte- Eigenthnmlichkeit" aller Semiton, hat y.u je
spitztindigen I'itdektik geführt, dio in allen ihren Wissensc
und auch in ilu*er Hehandlung der Sprache eine so grosse Roll
spielt und selbst alle Nichtsemiten, die an dem Ausban special
arabiseher Wissenschaft Thril nahmen — gerade unter den Gr
matikem sind eine Reihe der Allerhei-vorn^jendsten nieht arubiscb
.Vbkimft — in ihren Bann geschlagen hat. 8o scheinen manrll
Fragen lediglich als Scliulfrsigeu zur Disputation aufgestellt tu srl^
namentlich ein Theil der Fragen, die sich auf Wortstellung
ziehun. Hier ist ja der gesprochenen Rede unter Zuhülfenah
von Ton und tifste gar manche Inversion möglich, die geschri'-ln
mindestens undeutlich wilre und in diesen Frtigen wird besonda
oft das blosse masiinV ins Gefecht gefühii. Ein .Streben mich ünt«
scheidwig auch in Unwichtigem zeigt dio verschiedene Teniiiii
liibliftffrapbische Angeigen.
599
Schürfe der DiiUektik ist in vielen Fnigen bewundernswei-th
und viflc Ersehoinungen dor Syntax knit nia,ii unter diesem Kreux-
^feuer von Grund und G(;i,'(.>ny^i-uiid gonauer (iikenueu. Am scliwäclustüu
^■^gt sich der Streit auf dem Gebiet der Etymülo^B, wo eben
Hume Sprachvergleichung ein llesultat nicht oder nur zulUlJig zu
^Brreii'hon war.
Die Behtindhingsweise Ihn AI-'AnbIvri'js ist die , dass er bei
jeder Frage die Ansichten der Küfenser, dann der IJasrenser kurz
Bgiebt, und nach ihnen die etwaigen abweichenden Ein/.elnieiimngen.
Daniut folgt die eingehende Begründung der Ansichten in derselben
eihent'olge wie bei der zusammenfassenden Ueherschrift, wobei
tie Einzobin sichten gewöhnlich gleich in Kürze widerlegt, werden,
ndlieh folgt ausluhrljclie Widerlegung der Weite, der Ibn Al-'Anbäri
picht beitritt In der Kegel steht er auf Seite der Basrenser, aber
ach, wie bei Frage 10, 18 u. s. w., auf der der Küfenser. —
[)ie Mittheilitngen von Girgas-Itosen und Kosut Keigen, dass eine
Ausgabe auf Grund des einen Leydener Codex, der einen guten
ponsonjintenbestand hat. geloi.stet werdt^n kann. Aber IVeilich würde,
Buiueutlich mit Rücksicht aul" die zahllosen Belege aus Dichtem,
eine zweite IlaudschriJ't die auf die Arbeit zu vei-wendende Zeit
tweseutlicb verküi'/en, und da dermalen eine Cullution in (Junstanli-
UopA leichter ids im Escorial zu eiTeichen ist, lohnt es sich der
lülie, der Angabo von einer in Constantinopel vorhandenen Htmd-
chrift riach'/ugeheu.
Küsnit's Arbeit ist eine sehr fleissige; eine wörtütrhe Ueber-
etzung, natürlich eine auch ohne das arabische Original verstand-
(Sehe, hiltte wohl ku einer noch genauem Auffassung geführt,, ds
'sie hie und da, z. B. S. 5G, in der peri|dn*asirenden Behandlung
vorhanden scheint. Im Oanxen genügt, sie aber /um Verständiiiss
Pjs oft schwierigen Textes. Ref. hat das Leydener Manuscript
(iner Zeit exeerpirt und ist in der Lage, einige kleine Be-
chtigungen nachzutragen. S. 8, 3 fehlen nach ij-»iJI die Worte:
gybaJ! 3! äsOJI J^I w^ ji^ ^ äJLc ^.^\ U ^ . — Ea sind
nicht 116, sondern 118 Fragen, denn es fehlt nach nr. 57 die
folgende: ^.^ ^ Jw^! wVjjJ (^ji ^ (»iSl J ^! o-J^^^' v^^
eichen ist nach no. 58 (KoSut) nachisuüage
Ci^
^yJl
UJ<
j^Jt ^Lcä«Jt« v^wCOtit
J.*īi! \_^\j .vjl J\
A-iJl '»....iJ (mü Kand st. ^Jl im Text) jj^aü
2^1
?iiJ«
>J3 j j^\j ^ .
'J^-
S. 38 Amn. Z. Ü
dann 13 Inschriften aus dem 11. Jabrh., darunter mit den Namea
ni:p"'3 vom Jahrp 1001. s'jjTa 1002, it^x 1007 — von dieser
Schrift bringe ich das Ori^-uial mit — , n3^''3pe« 1069 und nD'ap
107S lind larna 108l. Dann kommt noch eine Inschrift
vom Jahre 1105 und eine vom .1. 1204 mit dem FamiUen
"'""'O'iTJ M i r a 8 j H d i.
Durch den Nachweis d»ir Echtheit der Jlltem Grabsc
nillt ein gi*osser Tlicil der gegen die Echtheit vieler Epig
vorgebrachten Argumente in Nichts zuSi'unmen.
Bei dieser Gelegenheit will ich nicht unbemerkt lassen,
das im Cataloge von Harkawi und Strack j». 288 f. niit^etheiU
Epigi-apli vom Jahre 90a, dessen ünechtheit die Verfasser U
• hauptfn und sogar den Zweck der FsÜschung gefunden liab
wollen t u n w e i f e 1 h a f t echt ist; denn vor etwa ander
Jahrfin befand sich dieses Epigraph noch am Schlüsse eines Pe
taleuchs in der .Sviiagoge der tatarisch sprechenden rabbinisch«
Juden (genannt Krimtschaki) in Karasubasar (unweit Simpl
ropül) und ein r ab b t n i s n h e r Jude hat mir damals eine Cop
dieses Eiiigraphs zugeschickt, welche von der des F. nur in einig
ganz unwesentlichen Punkten abweicht. F. kannte aber umnÖ
lieh jenes Epigraph in jene Handst-hiift der rabbinischen Jnd
hineingezaubert haben; denn dieselbeu gehen sehr ängstlich _
ihrf'ii in der That sehr kostbaren Mss. um und zeigen sie nur in
Gegenwart mehrerer Personen. Bei meinem letzten Besuch i^
Karasubasar konnte ich dieses Epigraph nicht auffinden und
Kabbiner At'igte mir oüien 8chein jenes rabbmischen Juden, welch
mir die erwUhnte Uopie zugeschickt hat, worin derselbe bei
dass er einige Mss. von ihnen entlehnt hätte , darunter auch
letzten Blatter jenes PeutAteuchs, worin das fragliche Epijß
sich befindet.
Durch den Nachweis der Echtheit dieses Epigraphs folll
abermals mehrere Argumente gegen die Echtheit einiger ander
Epigraphe — z. B. der Gebrau<'h des Namens n"ico ffir KerUd
was als Hauptmerkmal der angeblich gefdlscbten Epigraphe gelt
soll — gleichfalls weg.
2.
St. Pel+'rsburg, den — - August 1878.
14.
D. Oh weis Ol
Beitrag zur Geschichte der chinesischen "Graninuitiken
und sur Iiehre von der gnunmatiBohen BehandluBg der
Chine Bisclien Sprache.
Von
I
Oeorir von der dabelentz.
Litern-turgeschiclite.
Das Stück Literaturgpsehiclitfi, welchem die nächstfolgenden
.Seiten gewidmet sirnl, bir^tet ein Interessu ganz eigener Art. Nicht
df>r Sinolog alliMii, vii'IIeioht nicht einmal er in erster lieihü kuiiimt
hier in Betracht: geiüdo der Linguist, wird sich vor eine Anzahl
höchst reizvoller Pruhlivnio gestellt sehn.
Versuchen wir, die Hache a priori zu betrachten. Hier ansere
flt^ktirenden )ntj<jgermuuischen Mutterj^prachon, — dort ß'uw Siirache,
eiche, soviel hekannt, mehr als irgend eine i8f>iirend ist: zwei
ntiiJüden iin denkbar vollsten 8inne des Wortes. Und nwischea
Beiden wir, geistig aufgewachsen in, verwachsen mit Jenen, aber
gewillt uns und Andere in dieser heimisch zu machen. Ks gieht
hekamitlich auch in dieser Lage ein bewährtes Mittel: man ex-
puiriire sich geistig und spruchlich. Allein der Inteqiret darf
sich nicht expatriiren, luid der Grummatiker ist Iiiter[»ret; er gieht
nur nicht Wurt für Wort , nicht 8at/> für Satü oder Buch für
BucIj, sondern er gieht Spruche für Spniche, — schJlrfer gesagl :
tSprachgeist für Spruchgeist. Wie nun, wenn Beide zweien in-
coramensurahebi Grössen gleichen? liier stehen wir auf dem Punkt«,
auf welchen ich den Leser führen wollte; und nun möge man
jene Reihe von GemeinplätKcn entschuldigen- Die Aufgabe wollto
eben gefÖrmelt sein , soweit dies auf der Grundliige des AJl-
bekannten möglich war; und vielleicht bewahrheitet sich im Ver-
laufe dieser Abhandlung der weitere tJemeißplat/.: dass die richtige
Fönnelung einer Aufgabe der Hälfte ihrer Losung gleichkoniint.
Wäre es mir unmittelbar uiti Vorxeiehnung eijies gr-amina-
tischeu Ualjmens y.u thun, sit würde manche andere Sprache kaum
liii. XXXil. 89
602 ^ ^ Oahdeniz, Beitrag tur Gesehichte der chiaet. Orcunrntäiken.
wenigyr, nur andere tJchwit^rigktüien darbieten, als die chiaesiscl
Keine von jenen jedoch hat meines Wissens so zohlreiclie, keij
so verstdiiedi^narti^^e Darstpllungen eifahren . wie diese : da
dürfte keiiiö ebies litemturliistorisrhen Rückblickes gleich würdij
sein. Ich glaube, siimmtlichf! bishcu* erschienene chinesische Gmn
niatiken liis auf eine zu iiesitzen , und habe sie alle melir odfl
minder genau durrhj^elpsen. Drei Viertheile der hierauf vej-wandt
Zeit niiisste ich für verj^^eudet rechnen, wenn ich nur die Spra
erlemung im Änge hatte; insoweit bestanden die Lesefrücbte
nur in einem „periclmn faoere ex aliis". Nichts über hat mir
gleichem Mmisse die Fiage nach Syntem und Meth<:>de der ,Sj)racIi
lehre nahe gelegt , eine Krage . die sehneil die ^:1ehrank«>n d(
Einzelgrummatik übtrselireitend, zur spnichi>hilosoithi«chen w^rda
musste.
Abel Remusat hat in der Vorrede zu seineu Elements de
' grammaire chinoise über seine Vorgänger in ähnlicher Weise Hee«
schau gehalten ^ wie ich es heute zu thuu beabsichtige. Je
fiühoren iininunatiker sind mit Ausnahme eines einzigen h««ufl
veraltet, und Kemusat's Urtheile üb»-r sie wird mau grr»- ]\
noch heute unterschreiben: zwei Orüjide, micji stellenu-
zu f aussen,
Das lllteste einschlägige Buch
1) Des P. Francisco Varo Arte de \a lengua Mandanu
Cantxm 170:i. 8,
ist mir nie zu Gesichte gekommen; nach meinem soeben genannt
Gewübrsnianne mag man es allenfalls aus
2) Stephan US Fourmont. Linguae 8inarum Man^arinic
biorogl3phicae (rrammatica du|dex. Paris 1742. foL
kennen lernen. Dies Buch soU in der Tbat nichts melw und uicb
Besseres sein als ein Plagiat jenes sptuiisehen Werkes, verraeh
durch Beigabe chinesischer Schriftzeichen . aber kaum verbesse^
weil die Zeichen nicht selten falsch gewählt sind. Wo Fourmoii
bei dieser Zuthat das Richtige getroffen, da wird er aus den
beiten Anderer geHcböpft liabon. Nichts berechtigt zu der Ai
nähme, dass er Chinesisch verstmidon, sehr vieles spricht dngegci
vorab die Fehler, von denen sein Katalog der in der Pariiv
Bibliothek vorhandenen Onginnlwerke unmmelt. Seine Meditation
Sinicjie, Paris 1737, fol., hat Urnnisat richtig goscliildrrt- aU
iivre obscur et presque irdntelligihle , remiili de notions vagn«!
inexactes, ou tüut-i\-l'ait erronees.* Seine Granimatik ab*
trotz des Titels, keineswegs ausschliesslich der heutigen Ver
spräche gewidmet; sie enthält giu* Vieles, was dem aH**n
angehört., nur planlos untermischt mit Modernem. Trügt niiidi
empfungeuo Eindnick nicht, so hat es Founnont mehr an
kenntniss gefehlt als an Verstände und Begabung. Wo OT lUO
nufs Abschreiben uiigifWiesen ist, nimmt, er zuweilen gnn«
»chickte Anläufe; nur eben Ideibl der Kenner hinter dem Dimk«^
V. d. GabeUmtz, Beürag xnr Getckichte der chinex. Grarnmatikcn. (>03
ini
nu
i
zurück- Sfine Spraclilehre, nach Liteinischem Zuschnitte angefertigt
d wahi'bftft belehrender Beispiele fast eutbelirend , ist lilugst ein
riosum, iiiehtü weiter, und äiis noeb im bösen Sinne des Wortes.
3) Tlieoph. S. ßayeri Museum Hinieum &c, Potrop. 1730,
2 voll. 8.
lat Remusiit mit der gebührenden Milde beurtlieilt. Dagegen
iheint mir di»4ser (lelehiie das folgende Werk nicht ganz nnch
erdienste zu sublltzen.
4) J. Marslinian, Elenieiit-s of Chinese Uraniniar. auch unter
dem Titeh Clavis sinica, Serumpore 1814, 4.
Marshnian war, soviel mir bekannt, ein ganz selbfitllndiger und
icher ein sehr tleissjger und wohl belesener Foi-seher, Er stand,
auch geistig — nicht fem von der Schwölle der neueren Lin»
gnistik und hat sichtlich darnach gestrebt, die Sprache nicht nur
im gewfihulicben Sinne des Wortes xu verstehen, sondern wirklich
,e in ihrem W'esen zu hegreifen. Er war ein scharfer Denker
id ein sorgsamer Forscher; seineu Untersuchungen über die Ent*
hung und liildung der chinesisohen Schrift fehlen freilich die
paläogrnphischen Unterlagen, sonst aber sind sie von tadelloser in-
duktiver Methode. Was Callery in SMnem Systeina pboneticmn, und
neuerdings Edkins in seiner Introductiou to tho shidj of the
Chinese characters des Näheren ausgefülirt. ist von ihm nüt sicherer
Hand vorgezeichnet worden; Fonniurmt's Hetniclitnngen über diese
Fragen dürfen, trotz lyanches Zutrctiendeti, das sie enthalten, neben
den Leistungen des Engländers kaum genannt werden. Auch war
Letzterer, soviel mir hekimnt, der Erst«, der einen tieferen Blick
in das ehemalige Lautsystem der Sprache geÜian; Mangel an Htilfs-
.itttdu, namentlirb an dialektischen, allein mjig es gewesen sein,
as ihn hierin nicht weiter vordringen Hess. Seine Schreibweise
:. leider von der gescbniackldsesten Hreitspurigkcit. Der eigentlich
lumatiscbe Theil des dicken Quartanten ninmit etwa 400 Seiten
und trotzdem ist die üeberschrift : „The elements of Chinese
lar" durchaus nicht /.u bescheiden gewJlhlt. Aul* zwanzig
leiten zähle ich dreissig Beispiel e, was etwa 000 im das ganze
erk ergeben würde. Fast jedes dieser Beispiele aber ist nicht
nur mit zwischenzeiliger und freier Uebersetznng, sondern üher-
ies mit einer sehr entbehrlichen sacbliehnn Einleitung ausgestattet,
ler alte Stil ist zu ili-unde gelegt, die Anlage des <iauzeu sklavisch
r der europliischen Grammatiken angepasst. Von den klassist/hen
ortstelluiigsregelu , welche .lulien's Ruhm und Stüi'ke bildeten,
Unde ich manche schon bei Marshman. Auf einzelne Unrichtig-
liten in der Fdrmehmg der Hegeln und der Erklärung der Bei-
liele einzugehen ist hier niiht der Ort.
5) Morrison, A Granuuar of tli« Chinese Language. Seram-
pore 1815, 4. 2H0 Seiten.
Dies Erstlingswerk des hochverdienten Lexicographen ist von
masat a. a. U. gebührend hesjiroehen worden. Heute dürtte es
(504 **- «'^ Oahrlentz, Beitrag mr Geteh'ehie der ehmes. Grammatikern,
kiiuin mehr m Gebi-auch kommen, uivil jui Bedeutung für die
schiebte dfr Wissenscbaft, wird mtin es nicht mit Mnrshmn
Wcn-ke vergleichen.
Ich hin absichtlich von der chronologischen Orrloung
gewichen, un<l werde dies auch ^iiicr thiin. um die Graminatili
einijLiermmisseM gruppenweise heisanuiien äu halten.
il) Premiire, Notitia lingiiae sinicae , Malacea 1831,
überset/t in's Englische von J. 0. Hridgman, Canfc
1847, 8.
Der Verfasser, ein Zeitgenosse Founnont's, lebte um Anf*
des vorigen Jahrbunderts als Missionär im Mitt«lreiche. Er wiir
einer jener katholischen Sendlinge, welche im richtigen Verst
nisse ihrer Aufgabe vor Alh-m sich selbst im Chinesentliii
heimisch /u nmcben trachteten, und ist ihm dies im vollen
gelungen. Durch t'ortgesetsrte sorgfaltige Lektüre der besten i
steller und, wie es scheint, durch den Verkehr mit hochgebildei
Eingeborenen hatte er sich hohe Meisterschaft in dor Uandbabi
der Si>racbe und den feinsten stilistischen Geschmack aMg«'eigti
Er war selbst gebildeter Chinese geworden, und sein« U»theLis<
Urtbeile lassen den Eui'opäer kauj« mehr endineii. Was er
dazu wf>!!ltH (0* seinp Berufsgenossen heninbilden, und »lies
für Anlage und Uestiütung seiues wunderbaren Buches Knt«rheid
Der liodegetische Zweck scheint ihm kaum weniger *u gelten,
der unmittelbai* didaktische-, er lehrt nicht nur was. Hondt'i'u au
wie gelernt werden, welcher Bildungsmitt-el man sich bedien«
worauf rnati bei dem Gebrauche Acht haben solle. Er fühlt
leicht mehr als er es aus8[iricbt. dass dies Lernen ei« Akt
Befreiung sei von so und soviiden Vonirtheilen, welche uns
zu Hause her anhaften wie Lehm im den Sohlen. Was
JSpnu'hbedüi-fiiisse um nächsten /.u liegen suheint und etwa
Fünneiilehre unserer Grammatiken entspricht, da» macht ««r
etwa /wair/ig leiten (12 und 9 der englischen Uebersetzung)
Wilhelm von Hnniboldt deutei an, dass der treffliche I*(
ein klares Bihl vom Wesen dieser Sprache scljwerlich gehübt 1
möge. Dem wiid nimi ohne Weit4?ie8 beipÜiehten; ein Linguist
war Premaie nicht , und liemusat's Urtheil , die NoUtiu sei vi
eine Rbet'Orik als eine Grammatik, hat viel ZutreHimdrs. Eh
dem Schriftsteller sichtlich mehr darum zu tljuu, wu.s gesehmoc
voU, als was zulässig und spraehgemHss sei. ^'icht >U» könnt«)
wider den Sprachgebrauch vei-stossen ; davor schütten ihn seil
(Quellen , durchweg gut<i Ausgaben der besten Autt.)ron. Aber
lehrt nicht, oder doch nui" ab imd /.u nnd nebenbei, warum
ein/,tdnen Falle diese und nicht lieb»«r jeiie Wendung gebruu
sei; den grösslen Theil seiues Buches wiii'den Viele elier lexiWidbc
als grummatikalisi'b nennen . weil iu ihm etwa andertha]l>hund«
Partikeln uitd einige andere Wörter häufigen and autrillligcn (}
brancJies in ihren vei"8chiedenen AnwendungMi an Bei.Hpielvn
r. <t. Gabelents, üetlrag zur GeuchichU der chines. GramnMiikcH. 605
P
Iftuteil werden. Audi ich würde diese Bezeiebiiung wllbleii, wenn
-ich dnni Wöiierbuthe als solchem oineu lUutz in der Spnich-
wissenscliitil zuzuw«Ms»ni wüsste. Allein gonide das Cliiuesiäühe
ibesitzt ju in den Hülls- und Bildanjjswört^m das zweit wichti|^st«
liner sprachlichen Organe.
Mf-hr als ein Fünftheil des Werkes füllt dJ« eigentliche
ifltiljstik, die Lehnen von Antithese, Wiederholung, Cliniiix, didak-
lüscher Frasje» B»;sehreiltniifl[ u. s. w. Diese Dinif,'« lit'gen im
!hiiiesischt>n dtir Gramnialik weit iiilher als man inoijioji sollt«,
d sie dürfen hier in einem für den höheren öiirachutiUnTicht
stimmten Lehrbuehe kaum fohlen. Wivs ieh hier sagen will,
Lsst sich vielleicht besser erleben, denn theoretisch erweisen ; ein
Versuch es darzulegen sei mir indessen gestiittot. Der Chinese ist
in Sat-h-'n des Stiles ein hf«ebst heikler Feinschmecker. Er kennt
sehr niaimifhfiiche R^idfifigurcn und Öi;hr«^!ib weisen, alle von gomoin-
ntpn, jede überdies von besonderen fJ es chniack »regeln beheirscbt;
er verlangt zeit- und sachgemilsse Anwendung einer jeden, dabei
gpsrhickte, vor TJebersHttiguiig schützende Altwechsehmg; und vor
Allem bat er oin fein**s Gefühl für RJiyihmus. Nun sind viele
seiner Bücher ohne luteqjunktionen, oft mehrere .Seiten laug ohne
hsatz gednickt. In einem Athem, so scheint es. folgt Wort, auf
ort., — und diese Wörter gehören einer isolireuden »Sinachb an.
Kenne ich die Stöllangsgesetz«, so weiss ich, was ich /u Anfange,
in der Mitte oder am Ende des S[it/.<^s zu such*' n halte. Wo habe
ich aber Anfimg und Ende der Siit/e zu suchen? Gelegentlich
geben mir gewisse Partikeln einen Anh<dt. Wenn sie aber fehlen,
— und sie fehlen oft , — was diuni ? da übei-fliege ich eben den
Text, einerlei wieviole mir unbekamite Zeichen er entbidten nulge,
finde hier einen Parallel isnnis, dort eine Antithese , zähle wohl
gur von gleichem v.u gleichc^m Woitr din Zuiehün ab, gerathu un-
vei*sehens in den Itliytlnnus hinein — mid habe den Schlüssel in
Hilnden. Man sieht, dies Verfahren ist so tlusserlich , so rein
funnalistiscb wie nur miiglich; das Eingehen auf ditö 8achliehe
konunt ersl hint<>rdrein. Aber was war es, was Ich da gethaii
.be ? Ich habe einfach das 8tilmuster eutdeckt, d»is meinem Autor
rgeschwebt haben muss, ich trommele den Takt, ehe ich das
lied kenne. Es ist selbstverstiindücb , dass diese Mi'tbode nicht
crall, nicht in allen Texten gleich sicher zum Ziele führt. Wo
le fehlschlilgt, da müssen lexikalische und realistische Krkcnnt-
issniittel in die Lücke treten. Allein just jenes formalistische
Moment, jene innige Verquickimg der Sat/.bildung und Satz-
theidung mit der Stilistik rauss dieser letzleren mindestens in
iner philologischen Granunatik die Aufnahme sichern.
Wir besitzen keine chinesische Sprachlehre, die sich in feiner
d eingebender Behandlung dieses Gt^genstainles mit Tremart-'s
Notitia uiesaeu künntc. Wir besitzen auch , ausser des Cron<;alv«s
uns weniger brauchbarer Alle cbina, keine, welche gleich reich
E
Noi
I.
QQQ «. d. GabgUsnte, Beitrag zur Geschidite der chiiten.
IM
an wi*hl gpwllhlt*^!» Beispielen wSre. Und endlich dicö: es
Jemancl die chinesische Sprache hesser verstehen lemou als
französische Fater; nicht leicht aber dürfte wieder ein Europi
BO voll und gfxnz wie er den chinesischen Geist tind Geschmack
in sich aufnehmen. Onniiii wird nicht so buhl ein zweiter glei
betllhijs't^r Lehrer chinesischer Rhetorik erstehen. Hierin erhli
ich den unvergänglichen Wcrth seines Huches, — einen W«
wekheH iimn stellenweise mehr durch die That als mit Wo:
anerkannt hat.
7) J. P. Abel - Rr>m usat, Klnmeus de la f?raimnaii-e chinoii
ou principes gt'merniix du Kou-wen cm style antique,
du Kouan-lma, cVst-ä-dire, de la lanj^ie commune
x*alomeni usitco dans l'Enipire chinois. l*aris L82S,
Nouv. Ed. ibid. 18f)7, jn". 8.
Das eben Gesaj^lfi ji^ilt in ei*ster Keih« vou diesem Uud
Der Verfasser supt. Prcface px- XTX : ,0n ne lait nulle diffi'
,d'avouer que plusieurs exemple.s qu'on trouvera rapporti?«
,ce volume, ont et^ eniprunt^s, soit A rouvrajufe du P. Ptr
,8oit aux autres diiut «n vient de parier: Tinvention, eu co g»
,n'est pas mi niörite ä rcclamer. Mais ce iju'on croit ponvoir
,assurer, pour la securite de lecU'iii"s et des t^tiiiliant«, cVst q
^n'est pas un de ces exemples qui a'iüt et^ vcrili«! sur les iirt(
„naux. On a compulst'i ä cet etfet un «^aud noinbre d'duvn^es
Die Wahrheit ist, wie C. F. Neomaon (l^^'f^i'u-o, Marslmum
A. Remusat. München 1834, 4.) mehr wahr als zart nachpewic;
diiss der erste Inhaber des chinesischen Lehrstuhles am Coli
de Fnvnco fast Alles seinen beiden penannfen Vorgilngem ,
Meiste dein ersi|,'eiiunnten einfach abgeborkt hat. Wenn er 8eite
wenigstens auf die Coristruktions- lujd Wurtstellungsregeln
deckungsredite bcijnsi>mcbt , so ist ihm wieder Marshman ,
Foui'mont und iiMenfalls auch Premar© entgegenzuhalten. Wi
hafl sein Eigen ist kaum mehr als die Mache. Auf diesem Fi
jedoch zeigt sich gerade Verdienst genug um dem Verfasser
gut Theil seiner Unredlichkeit üu verzeihen. Verdienst, j« Oi
Leichter, übersichtlicher, einladender vennochte der schwii
St^iff nicht widil vorgetragen zu werden, als es hier geschel
ist, und bei AHeni, was man im Einzelnen au dem Buche äiü^
zustellen tindcu mag: noch heute wüsst« ich der Mehr%iihl
AnfÄnger kein geeigneteres in die Hiiude zu geben. Mit dnr
schichte des Pariser Lehi-stuldes ist es ebenso eng verwai
wie dieser mit der Geschichte der Sinologie. Wo wäre Lei
ohne Jene Heiden? Wilre statt dieses Kuches Fremare*» sebniDi
inballreichere Notitia im Dracke erschienen, so würde« man schwer-
lich so bald zu der Einsicht gehmgt sein, dass (■hlnesinch elNsnso
erlernbar wie lenienswerth sei. Es bedurRo eines Elrmentiirb
an welchem man Muth fassen konnte, und eines Lehrers
Reclame zu machen verstand. Wir werden bald geoug Beben.
le Äiüi
ihl ii^^
Ar (ifl
achsiH
ehtt4«H
V. d. Gabelentz, Beitrag zur Geschichte der chine*. Oi-ammatiken. 607
BS der Dilettanten bedurfte, die, durch ihren Meister kilhn gemacht,
Falle gerathen mussten, uui die Wissenschaft vor Verseichtimg
behüten.
Es scheint luhrreieh zu untersuchen', worin die Vorzüge der
ill^mens bestehen. Ziuiüehst in iinjglichster Kür/-o, wie sie der
Lnftlnger in seiner Sehnsucht nach raschem Eint^oten in die
Liektüri^ verlangt» - doch ohne jenen Lakonismus, den er nicht
verstehen Nvürde. Dazu kommt möglichste UebersiehtlichkeJt und
Jandlichkoit. Die llaupttliwile und KjijütL^l sind :iuch fürs Auge
charf gesthieden , die kurKim Regeln unter laufenden, die \^er-
veisungen Grleichternden Nurnmera paragraphirt. Der alte und
der neue Stil sind geaonderi. hehaodell, sodass man nur die ersten
iwei Drittheile des Buclii>s inne zu haben braucht, um mit Hülfe
liner Üebersetxung und eines Wörterbucbes einen alten Schrift-
eller lesen zu können. Die Beispiel*:* , freüirh hin mid wieder
in unliebsamer Weise gekürzt, manchmal nicht ganz richtig erklärt,
— sind mit doppelter, zwiscbeiizeiligcr und freier Uebersetzung
vei*sehen , — eine vorzügliche iSebnJe in der Analyse. Ein leider
nicht immer 'zuverlässiges Ver/eichiiiss der chinesischen Schrill-
Zfichen übt vor zum Gebrauche der WöHerbücber. Vor Allem
aber lolie ich den Takt, mit wulehem der Verfiksser es verstanden,
den di'iT» AnHinger gelüuHgen eurojiiUscli-giainmatischen Begriffen
Bjpmtgegeiizukommon . obne dem Goiste der chinesischen iSpracbe
^■sa viel zu vergeben. Ich sjn-ach von einzelnen Unrichtigkeiten.
In der That ist das Buch st^'Uenweise veraltet und mehrfach
lückenhaft; die Erkenntnisse sind voi^wärts gesckiitt^n, die Lücken
inzwischen ausgefülli worden. An neueren (irammatiken ist kein
^■Maugel; keine jedocb, oder ich müsste sehr inen, ereetzt dieses
^l^ist- und ge.schmackvolle Tlagiat.
Einmal Rchiin es allerdmgs, als solHo ein solcher Ersatz
kommen. Dies war un Jahre 1874, als Trübner &, C in London
die erste Lieferung von Leon de Ho.sny's (irammar of the Chinese
Language lierausgaben. Das Heftchen enthält auf 48 Seiten 8.
die iSchriflb'hre und einen Theü der Lautb^hre in übnlichem Geiste,
doch selbstiludig und fast noch mehr im Sinne eines Elementar-
buches dargest*»llt . als dies von Reninsaf geschehen ist. Denke
ich an des VcriiLssei's bekiurntj« schriftstellerisches und didaktisches
^^Oesclnck . an seinen, bei Sinologen niciit eben gewöhnlichen er-
reiterten linguisti^jchen (Jesichtükreis, endlich diu'au, wie er selbst
Dr Jahren für die zweite Auilage der Elemens thfttig gewesen
wie er K^musat liebt und Julien kennt, so nuiss ich es bo-
Jftgen, dass diese Veröffentlichung keinen Fortgang nimmt.
8 ) S t a n i s 1 a s Julien.
Abi'l K»'mnsat's beriihmter iScbüler und Amtsmicbfolger hat
tan grammutiscbes Werk , die byntaxe nouvelle de la langue
binoise, Paris 18«0 — 1870, 2 Bde. 8., ids sieben-zigj übriger Greis
^schrieben , nachdem er liüigst durcli andere , böchtit fnichtbare
608 o <^ GabeUntz, Beitrag sair Gtisdüchl/e der ekines, Qrammatücmu
Arboiten das Verstündniss dpr rlnnesischon Sprache um ein
deutendes gefördert hatte. Von seinen zahlreichen, überaos jKUvftf
liissigon Uebei-setzTingeu soll hier nicht geredet werden, 8«iho
sein Anhang zur Mong-tsif- Ausgabe: Hrevis tractiitus in quatuo
litterus (luae apud Meuciimi ejusfiue intir'q>ret€!S oftirio njaxinv
notivbili funguntur enthUlt des Nrnmi und Wichtigen vi«d. Epocfc
■ machend iibtir war sein gelfhi-ter Streit mit (J. Pauthier. Dies
'baite 1839 und 1841 im .Tounial Asiati^ue einige sehr vertVthll
UeborsctÄungen veriiüi'iitlicht, deren massenhafte Irrthütuer Julia
in folgenden drei Schritten :
a) Kxamen critique de quelques pages de Chinois relatires
rinde, traduites par M. G. Pautliier. ucconqiagne de discussiod
gi'anirnaticales sur certaines r^gles de position qui , en Chinoil
jtiuent le meme röle que les flexions dans les autres langues.
Jonnval Asiutic[ue. Mai IH41.
b) Exenices pratiques d'aualyse, dö .Syntaxe et de lexicograph
chinoise. raris 1842, 8.
c) Simple expot?»' d'im fait honorable &c. Paris 1842, 8.
mit erstaunlicher (iründlichkeit aber olt recht hRnüsch nachwit
r>ie drei Schriften, zumal die zweite, gehören /.ii den beiehrend
die ich in diesem Fache kenne; wer vorschnell an die selbstJUidijH
Leklüre chiiiesisclu-r Texte gehen will , dem sollte man die Em
cices prutit[Ues in die Hand leg<>n . uui ihn zu warneu. Ui
wiederam, wem da zu wissen verhuigt, woiiu Juiion's iMoiiiterscl
in der Analyse cliinesischer Texte bestanden, wer sich selbst
bewahrte Methode dieses Alimeisters anzueignen wi'ujscht :
sollte diese geharnischtem Bücher gründlich und mehr als einmal
dmcharbeiten. Julien liebte es die iSt^llnngsgesetsse als seine Ea
dc'ckmig zu bezeichnen. Man hat im Vorigen gesehen , wievi^j
ihm hicr'ui schon von Anderen vorgearbeitet war. Allein unzweit«
haft will er unter seiner .rögle de iiosition" ein Mohreres begriti
wissen, und gerade in diesem Mehi'erwerb erblicke ich einen
schätzbaren Foilschritt. Das all walten de Woiistellungsgeseti; 1
niünlich nicht nur den Casus des Subsümtiviuns oder \\ns
verbi, ersetzt nrit anderen Worten nicht nur verschiedene For
eines und dessellien cnrojiäisclien Wortes: sondera es ist
ebenso oft für die Krage entscheidend, welchem R<*dotheile
imserm Sinne das näimliclie Woii jeweilig angehöre, ob es eti
A^ektivum, Substantivum, Adverb, Verbum neutrum oder Verbt
factjvum seL Erst in diesem Umfange kami es voll venttaad
werden. Eiu Sprachgebrauch aber, dessen Ursachen nicht iti
einleuchtend sein mögen, hat es gelugt, dass viele W^rt^-r
die Nachbai*8chaft gewisser imderer gjinz eigenthündich bejj
beeinflusst werden; die Zwei oder Drei geh^n eine feilte V«
bindung ein , sie bilden unwandelbare Couq»ositA . deren V«
konnu:ig zu den tollsten Missdeutnngen führen wiirde. Es ipo
gewisse praktische Regeln . nnch denen sich manche die««r Zw«
c. d. GaheUnts, Beitrag zttr (/e»cbiehte der chinea. Grtrmmatiken. 000
übe
i:
id Dreisylbler von vorn Irhhiii als .walu'schoijüiche ComirosiU
ktnnfii hissen, ?.. IJ. die, duss zwei Wörter, welüUe sich in
er ihrer Bedeutuüj^en bonihrtjc, xusiiiiiuiKn dim Btjgriä' dieser
'meiixüamen Bedoutuup: ditrsttUeii, duss zwei von entgegengesetzter
Ifdeutung meist durch ,und* bez. : „oder" verbundon zu verstehen
lind, dass hierbei das potius (Jtis Grössere, Bessere, Höhere) voran-
teheti pHegt u. dgi. m.'). Solche Fingoreeigo gehören in die
iprsu-hk'bre ; (dt aber reichen sie niehi aus, und di« Phraseniiunde
luss naciiJioU'enL Aul" deren Nothwendigkeit hat Julit3n mit iillem
'uchdi-ueke hingewiesen, und auch das möge man zu seinen Ver-
lieusl^u rechnen.
Es ist tief au beklagen, dass er nicht in den Jahren seiner
nitl tin die Ausarbeitung einer vollstllndigen GrjunmAtik gegangen
Ein Werk von linguistisjcher Vertiefung hiltte er wohl auch
lals kaum liefern könneo ; dazu schien sein Kopf niciit luigelegt,
her sicher besässen wir dann ein ebenso reichhaltiges wie praktisch
ai'es Buch, mehr auf das griHmnalisch Nothwendigo, weniger
das stilistisch Schöne gerichtet, tiis die Notitia linguae sinicae,
id an grammatisclien ]Jeobachtungen voltslllndiger, als es irgend
in Zweiter hätte herstellen können. Sein Spfitling, die Syntaxe
nouvelle wurde allseitig mit verdientem Jubel aufgenonnmen. W^as
konnte man Besseres wtinscheii , als dass der merkwürdige Greis
•/.um Gemeingute der Welt matdite , soviel er selbst noch besass?
Der» ersten Band des inhaltreichen Buches hat mein verewigter
Vater in unsrer Zeitschrift angezeigt "^j und ich milerschreibe sein
anerkennendes Uitheil noch heute mit vollskn* Ueberzeugimg. Was
aber der aufmerksame Leser dort, zwischen den Zeilen linden wird,
muss hier ausgesprochen werden.
Dass der Verfasser Sehn ff- und Lautlehre von seinem Buche
sgeschlüsseii hat, besagt dessen Titel. Es ist keine vollstUndige
rammatik. sondeni eben eine Syntax. Allein auch in dieser
Eigenschaft ist es nicht sowohl ein vollstilndigos Werk , als viel-
oiehr eine Vervollstilndigung seiner V'orgänger. In der ersten Ab-
eilung, welche die Ueberschrift ,Syntaxe nouvelle de la langue
loise* trägt, werden Hubstantivuni , Adjektivun« , Verbum imd
.dverb m Rücksicht auf ihre Funktinnen und deren Erkenntuiss
trachtet. Es ist dies im Wesentlichen eine Wiederholung der
'ora Veriasser in früheren .bihren verötfentlichlen Beobachtungen,
und namentlich insoweit sie dies ist, kommt jenes Talent der
Aufstellung klarer praktischer Kegeln noch einmal zur Geltung.
LInter der Ueberschrift ^Monographies* werden nach eintuider
it der wichtigsten Partikeln in ihren verschiedenen ^Anwendungen
1» Ikisi»}.-!: jVA = SouMo, Tag; jfueh = Mmid, Moiml. Abo: jOi-ytuh
*inn<' uitfl MoihI, weil «l'n^ Swnue (frös»^>r ist nl» Avt Mnud. — aber yueh'
=^ Motmlp iiinl Tiidt«, wkuler weil Krstprn yriisÄtT sin<l nis liCUtcrc.
2) XXlll liuiir! S eUli— 701 D Kud,
610 f d- Gabdentz, Baitroff zur GenchiehU dmr ^kmtte. G\
tmd Verbindungen behnndelt; eiu Ktipilel »de rant,eposition*
schliesst diese Abtheilung. Dieselbe i«t ungemein ergiebig
denjenigen, der sie mit Kritik 7,u beoutzen and in der
Masse der Eiriy.cLhoiton das imiPTo Band zu erkennen
Geradezu ver>virrend luid enlniuthigend aber mus» sie auf ks^ütxigm
einwirken, denen der V'eH'usser nur sehr seilen mitt heilt, warum
von d«^it zwölf bis siölifn/elin Anwendungen, die er mivennittj
und imgeorfbet nach einander tiiilfübrtf nun gerade diese eine
gegebenen Falle vorliege. Die Thatsache ist, dass Julien
unter Anwendungen kaum mehr versteht, als verschiedene Mfl
liehkHiteu dasselbn Wort, durch passende französische Wörter wiedd
zugeben.
Von den beiden folgenden Abtheilungen : ^Suppl^ment
Monogi-aphifs" mid „Table des idiotismes" ist wieder die er^ti»
nanientli4h für den w^eiler Vorgeschi'ittenen . die andere aber anc
für den Anfänger unschätzbar. Dass Beide lexikalisch goor
und durchaus nicht in grauirnntikalischem Creiste bearbeitet hii
Umt wenig zm* Sache. Die Wahl der zur Uebung angebAn^
wörlllrb übersi'tzten Texte ist vielleicht nicht eben glücklich; Ui-Ik
setzmigen aus dem »Sanskrit bilden nicht den liisluikt des chiue.si*<I
Geschmackes. Allein die eintarhc Methode der Analyse dürfte
den ersten Unterricht /u enipfehlcu .sein.
Der zweite Band zerttlllt wieder in drei Theile: 1) mg
Wiederabdrack des ,E.Ktunen eritiiiue", leider mit Itelassung
pei-söulichcn Ausfülle gegen den unglücklichen, inzwischen ho
lietfigt wordenen rrügeljungon von 1841 — 42; 2) ein Wört<>rbn
bemetkenswertber Ausdrücke aus den Romanen iiV-/.-iiit>*/i und //a
khieu-tsrhnnn, dem neueren »Stile angehörig; endlich 3) eine w^ii
liehe Uebei'setÄmig der drei ei^sten Akte des gleichfalls moderu
Dran»a.s 'rftchao-arhi-ku-rT. — In allen Julien'schen i\jrbeiten
misst man die IJozeichnung der 8tiuunbiegiuigen (Aeceat^) bei
Umschreibungen chinesischer Wörter,
Es verlohnt sich der Mühe, an dieser stelle Julien mit V\
niare zu vergleichen. Beide sind (Jrn.sson ersten Bange.s,
treten in ihren grammatischen Hauptwerken nicht eben als Or
inatiker auf. Julien aber war Alle.s ura's Uebersetxen aus
i'hinesischen , rri'inai-e Alles um das Reden und 8c-hreil>oo
Chinesischen zu thun. In diesem Vorstände ei*gUnzen Beid« einand
doch vergesse man nicht, was oben gezeigt wurde, dass die Ken
niss der Rhetorik für das Verstäudniss und mithin für die Ueb
Setzung der Texte oft unentbehrlich ist. Der berühmte Trüfci
war Dank einer unermüdlich unter steter Ftthmjig der saufe
CVdlektaneen fortgesetzten Lektüre zu einer Art. üufclUI>ai'k€
langt, wie man sie dem gelehrten Jesuiten nicht zusprechen wir
Gerade jenes anerkimnte Uebergewicht aber scheint der Kr
der Sinologie in ihrem Vaterlande Frankreich eher ge
genützt zu haben. Aus der Aut^ontHt wurde ein Despot, \\a\t
v.d.
\g ztir Geschichte der chinet. Grammatiken. Q\\
drossen hülfreicli lüi Jeden, der sich ihm ganz zu Eigen gab, a])er
^Btondnldsam ;^<!K«"n Jcdi-ii. dvr in seinem Maditgebiet«, ich meine in
^■frunkreich , neben ihm aufzukommen strebte. Wiis ich hier an-
^Heute, ist seiner Zeit von Leon de Rosny *) in pietätsvollwr, doch
^Hehr deutlicher Weise ausgesprochen worden; luan mnss darum
^■Hsseu, wenn man der franzosischen Sinob)gie nicht Unrecht Ihuu will.
^B 9) St. E n d 1 i l: h 0 r , Anfangsgründe der chinesischen Grammatik.
■ Wien 184r>, 8.
Verlüelt sich Julitm sninnii franzf^sischen Vnrgilngern Tivuiare
^land Kemusal gegenüber beinalie ablehnend, so suchte der bekiumle
^■K^iener Polyhistor in eklektischer Weise sii-h die EiTungensi;hafton
'^^ieser drei und der bisher erathienenen lexi*^aU«chen und schrilt-
kundlicben Arbeiten zu Eigen zu machen. Der fiedanke war an
und fiir sich nicht zu missbilligen, im<l Endlicher hat nicht versucht,
mit einer Selbstiiniligkcit zu prunken, die er nicht besass und nicht
«sitZtiU konute. Gleich Kenmsat wollte er ein Elementarlehrbuch
efeni; allein das seine wurde do|tpelt so dick imd vielleicht
piennul so ausführlich, als da» des Franzosen.
Die Aufschrift »Anfangsgründe* möchte ich nicht als Be-
cbeidenheitstitel geltnn lassen ; sie fordert von dorn Verfasser jene
SesclirUnkung , in welcher sich der Meister zeigen shU. Danim
ftt von zwei Eleraentarliüchern das stiirkcro sich vor dem dünneren
verantworten, nicht umgekehrt.
Eudlicher hat, das muss iluii wieder zui- Ehre nachgesagt
werden, die Arbeit^jn seiner Vorgänger recht sorgfältig benutzt
ttd wenigstens die ihm durch Uebersetzungen zugilnglicben Texte
er {Uteren Literatur tleissig in seine Collektaneon extrahirt ; die
eispicLsanunlung ist grossentheils sein eigen. Allein , wenn ich
echt urtheile. so hat er es Aveder verstanden, weise Mjwiss zu
ttlteü, noch seinen Sttiti" zwi'ck- und sachgenütss anzuordnen. Der
ehrift- imd Lautlehre, welche Uemusat auf 31 Seiten etwa soweit
ehandelt, als es dem AufUnger nöthig ist, widmet er 160 Seiten.
[)abei behandelt er das Lautsystem in einer Weise, die zu den
rgsten MissVeretsliidnissiui führen kann. Er re.det da von tJnmd-
»rmon und Steigenuigen , kurz er tliut — vielleicht ohne es zu
rissen — . als hUtten wir schon eine fertige chinesische Etymologie,
Pttnnöge deren wir eine coniplicirtero »Sylbe als Weiterbildung der
nd der eiutacheren bestimmen könnten.
In der eigentlichen Sprachlehre, Seite 102 — 3(50, ist die Mehr-
hl der Lehrsätze dem Remusafschen Buche entlehnt; zwischen
tlinr>in haben die in den .lulion'schen Schriften enthalt-enen Kitgeln
nd Beobachtungen Aufnahme gefiuidcn. Aber in der iVnordnung
es Stotfes weicht iler Verfasser gar sehr von dm El e mens ah.
ene Zweitheilung in alten und neuen Stil, deren Vurzüge wir
bben kennen lernten, giebt er auf; Beide behandelt er, allerdings
I) Coogrifl intematioDal des orieDtalbtes, Tumo I [ig. 385 — 389
612 V. fi. Oahelentx, ßmtraff tur Otschichte der ckines. Grammatüetn
mit ausdrücklicher Hervorhebung?, nebenoiiiauder. Nun mOg«
km-zes »her recht viel.stigen<hjs Register folK^n •
A. Vota den vollen Wöri^m. I. NennwurUtr : 1) H»ti'
wftrt^ir. a) zusaminenc^esotzt« Wörter; b) Eigemnimen ; c) Gvi
der Haupt w<irtf<r; d) Numenis; e) Ciisus. 2) BeiwiVrtfr: a) V(
den BfüwörLoru überhauiit; b) Vur;^Wichuug"S(stufen. 3) Znhlwö
II. Fürwörter: ii) persönlicbe Fürwfirt^r u. s. w. HI. Zeitwr>rt'
a) voi-scbiedene Arten derselben; b) Modus; e) Zeitformen; d) I'c
und Zahl.
B. Von den leeren Wörteni. 1. Adverbien; II. Be/.iehiini
Wörter; IIL Conjiinktionen ; IV. Interjektionen; V, Finalpartik
Damit sirhliessi das Bach; und wenn ich die eingi^jendi
üet>ei"siL'ht hiltte abschreiben wollen , so würde man noch dei
lieber sehen, wie hier eine chinesische Sj-ntrtx in das Prokmst
bett einer eui-opilischen Formenlehre hiutungezwilngt ist. In
That finde ich, ausser der sehr unerheblichen Eintheilunjij in v
und leere Wörter und den\ so uiivennoidlicben Kapitel von di
Endpiirtikeln. nichts, was an eine oinsylbig-isolirende Spi
di^nkm linsse. Remusat hatte doch wenigstens din wichtig
Hülfswörler und Woji.stellungsgesetze in zusammenhilngeDder h
capitnbition behandelt und so den Weg einer erspriesslicheu L«^i
metliode vorge/eichnet. Sein Naclifolger erspart sich dies. d.
er liSsst das, was den Genius dieser Sprache ausmacht, in der Ui
hiülmig. Jetzt frage ich: ist es zu hart, wenn man bohiUi|iti
dass Endlicher der Welt mehr genützt haben würde, wenn «r «t
den Remusat ühersct?,t und nur durch Einfügung der Julieosd
Regeln ergjlnzi liiltte? — Man findet immer und immer wiei!
«üe ,Ani'angsgriinde* in linguistischen Werken angezogen ; das ßttffc
ist dadurch xu einem Ansehen gelangt, das es meiner Ueberreugunjt
nach nicht verdient.
1 0) A. B a 7 i n , TJrammaire Mandarine , ou princii)es gen*;
de la langue cbinoise parlee. Paris 1856, 8.
Ueber Werke, welche die beutige ümgangsspriiche behuidtl
wage ich nur mit allem Vorbehalte /u reden; ich würde
ihrer Besprechung völlig enthalten, wenn sie nicht selb.«i>t eintuidff
oinigermaassen controlirt^n. Ist A. Bazin meines Wissens nie in
China gewesen, so waren es dafür .Andere, deren Arl>eiten ich \^
sitze, um so länger. Auf diese muss ich mich verlasseu. Wi
ich über Jenen urtheilen will,
Ba/in hatte im Jahre 1845 im Journal asiatic|ae ein Mm
sur les principes gwi^raux du chinois vulgaire v«röffMnTbcbt
hatte die Entdcckning gemacht. da.ss der sogenannte ■ /,
lli-musat inj zweiten Theih« seiner ^Irarnmatik «1
nicht^in die heutige allgemeine Verkehrssprache des Miltelr»'idi«#
sei, dftss diese Verkehrssprache in der That keine wnsylbig»« mehr
genannt werden könne, und dass viele ihrer Elemente al» blo«»
Wortbildongsmittel aufxui'asseu seien.
d|
f. d. OcJjelentz, Beärag zur Geachiehte dar ehineg. Grammaliken. 613
Die graimnaire niandarinf* ist. nach des Verfassers ausge-
sprochener Alisicht, eine ?]ntwi*tkfhing jener Siltzo. Bozln ina|? iu
d*fr Verfolgung seiner Lielilingsideon i>isweil(»n nach EntdeL'l<eniit
£U weit gegangen sein; z. B. niöohtf^ ich oinsylhif^a^ V'i'rbii in Ver-
bindmif< i«it einsyllbisen Objekten (S, 4iä -43) nicht, als wahre
Coinposila gi^tlteii Imssen, weil diese Objekte durch duvortretende
Attribute ohne Weiteres von ihren Vorben ^»etrennt werdt^n künnen,
and weil die betrefienden Verba wohl phrr ein Ol»jekt ül>erh;raitt,
als fiferade das eine bestimmte Objekt erfordern. PanuJigniata, wie
er sie an zwei Stellen giebt, sind In alle Woge dem Sprachgptste
wider; ich betrachte sie indessen als hantdos, da der iSchrift-
«t^^ller selbst yich gegen etwaig«; vorfehlte iSidilussfoIgerangen deut-
Kch genug vei'^^'ahrt. Nui* das bülte er hervürhöben sollen, dass
lon die Ausdrücke für „elieinals, zuvor, vollenden, künftig, der-
»insV^, durch welche er die Präterita und Futura bildet, überhaupt
icht anwenden muss, sobald \*on einer hestimniten, näher be-
zeichneten , vergangenen oder zukünftigen Zeit di»^ Itede iyt. In
solchen Dingen weicht auch das Nouchinesische selbst von den
fonan^nünnstwii unsrer europtlisehen sprachen weit, weit ab.
Der Hau[>tsache naeh findet unsress Verfasser« liwtrachtungs-
eise in den Forschungen anderer, sehr bewühiter Kenner ihre
ewalirlieitung, Es ist leicht einzusehen, dass diese Theorie eine
ganz andore Scheidung xwisehon Wort- und iSatzli-hre zugleich er- '
TifÜHche und ennögliche, als die von dem durebgüngigen Mono
syllabisnius. lici Letzterer kann es sich fnigen. ot) die einsylbigeu
»iWftrter gewisse Bildungen uh aufgehoben*^ Momente in sieh ent-
halten; in ihrem Verhalten zu einander können sie um- syntaktisch
begriflen, und die »Synt^ix kium nur in eine niedere und eine liöhere
ge«cMeden werden, br der Thut ist die Lehre von den zusanimen-
geeetzien Wörter« auch für das Vei^stfinduiss der älteren Sprache
fimcbtbarer, alä man glauben sollte. Auch in d«r Öpnichmssen-
schaft kaiui das 8[uUr!re eiji Früheres erklären. Ich redp hier von
jenen Ansalzen, von jenen embryonalen Existenzen, die ansch«iuünd
noch wenig sind . aber gewiss viel werden widlen. Was sich mir
in Bazin's und Anderer V\'erk<m voll entfaltet darstellt , davon
glaube ich schim in den illtesten Sin-achdetikniiUeni der Chinesen
sehr deutliche Keime zu erkennen. Nicht als meinte ich» gleich
dem Verfasser der Grammaire niandarine, dasy mim vor Altei-s
viel anders gesprochen, als geschrieben habe, sondern ich halte
dafür, dass di« Tendenz der Sprache gewisse Wörter zu stündigen
Einheiten miteinander zu verknüpfen, minde.stens ebenso alt sei,
aU jene ehrwürdigen Urkunden , und dass mmi diese liesser vor-
stehe, wenn man jtjner Tendenz gebührender Maassen Rechnung
trage. Bemerkt sei übrigens, dass der Verfasser die Scheidung
zwischen Wort- und Satzlehre nicht immer in streng folgerechter
Weise vollzieht; § 124 z. B, hiltte besser im ersten Theile Auf-
Qalime gefunden. Von anderen, mehr blos Einzelheiten beü'eflenden
614 c (' Gahehnis. Beiirag gar Geschichte der chinm. Gram$natikent
BedeiikBu. du* mir beig<«hen, mag ich in diesem Aufsate«? überliau
nicht reden.
Am Schlüsse seines Buches kehrt Bazin zu df?m zuiück,
wir als den Angelpunkt, seiner Lehre kennen lernten. Au JuhCuii
zwanzig erläuterten Beispielen zeigt er, wie verschieden seine lan^
mandaiine von der Spi"ache der Romane sei, aus welchen Kemo
(Prp.nareJ seine Beispiele und Beobachtungen entnommen,
Unterschied ist in der Thnt auftallig, und da die Uebertra
von einem einheimischen Sian-senj? herrühren, so darf man 8i<
auf sie verlassen. Mir aber giebt dies Eine zu denken , dass
Kenner wie Premare von einem so betrachtlichen Unterschied
nichts sagt. Er und viele seiner damaligen und frühpren Berul
genossen standen zu den Gebildetsten des Landes in viel inniger
Bu/i»'hung als die heutigen Sendbolen. Möchte man da
nmthmaassen, dass damals noch, zum Wenigsten in der vornehmst«
Gesellschaft^ die Sprache des iä-kiao-H und des tlao-khieti-fschuan
die gangbare war?
Die ttrammaire mandahne theilt hinsichtlich der geschmack-
voll kurzen und klaren Darstelliuig die meisten Vorzüge der El
mens. Mit ihr verliLsse ich die französische Hcbule, um zurüc
greifend einige imdere, zum Theil filtere, selhstÄndige Werke
Itetraehten, ehe ich von dem jüngsten Erzeugnisse französiscli
Sinoloji^e rede.
11) J. A. Gongalves, Arte china constante de alphabeto^
grammatica, comprehendetido mod*>los das differentes comp
siijoens. Macao 182*i, klpin 4. ')
Die Arte china bildet mit dem Diccionario China-Por
und dpm Diecionjirio Portuguez-China ein Ganzes, in dessen Zl
sauuueuhiuige sie der Verfasser gebraucht ujid beurtheilt wis
wollt«. Diese grosse dreitheilige Arbeit vorf<»lgt. den ausgesprochen!
Zweck , nicht nur die Portugiesen Chinesisch , sondern iiurh
Chinesen Portugiesiscli zu lehren. Wir unsrerseits können es
mit der Granumitik und mit diest^r nur hinsichtlich ihre« Lell
weilhes für Euniplicr /u tliun liaben.
Da.s mehr als fünlbuudeH »Seiten hidtende Buch «'riunert
den ersten Blick an die Notitia des P. Premaiv, mit welcher
ftueh im Beichthume an Beispielen wetteifert. Allein^ wenn nio
Alles trügt, ist es eine vollkommen selbstÄndige Arbeit» deren
tiefgehende Abweichnngcn von des grossen Jesuiten Werke
bald kennen lermm werden.
Auch Gon(;alves lehrt die 8prache für den Gebrauch im Mit
reiche, und er erwartet, dass diejenigen, die sich seiner Arte
dienen wollen, einen chinesischen Lehrer hinzuziehen. 8omit
Spart er sich zunächst die Umschreibungen der chinesischHU Bei&pi«
1) Bwn, Gminni. mandarine pg. 36 ervtittuit uiaü (Jnutmintic* Utile« d»
«olbpn Vprfasser». Von dpr Exbtcna einer 8o)ch«li li«bo ich »oi«t nIo ulAw«
V, tl. Gafitlentz, Beitrag zur Oeschiehte tier cktnes. Orammatücen, 615
Jleln er scbemt sich sein Ziel weniger Loch gestellt zu haben,
%\h l'retiuir«>; deirn die len^ua v<il<,'nr. die er leliH, ist ilas hndn-
port des K'owöluiliLheu Lebens , uicbt die Sprache der eleKaiitou
omane, und sein estilo sublime ist niclit etittenit in dem fein-
^nig wühlerischen Geiste des Premiire behandelt. Ei;»,'entliche
^eubiiehtiingen und Rei^idn enthalt das Hucli mir in sf»hr gerintfer
kuxalil und in k!»r>;er FiHin; was der VedasBer seine „regras"
lingrltil ueuiit , sind fdX nithts weiter, uls UHberHchriften zu un-
iisgesprochenen Kögelu. welche der L«ser sich seihst aus den
tjs'ebenen Ueispielen entnehmen mag. Ein weiterer Eiublit.'k in
iie Oekonomie des Buches wird erweisen, inwieweit dasselbe über-
aapt lUs (ri-anmiatik gelten Ivöime.
S. 1 — «M behandt^ln diLS ,Alphabeto ehino** in Fomi eines Ver-
eiclmisses der phonetischen Elenieute und der vom Verfasser auf-
est+'lhen 129 Hadikule. *S. 90 — 127 I'hrnseu im niederen und
kOheren iStile. S. 130 — 14r» ,(ir.inimatik'", in welchoi' die Wiedt^r-
fthe europäischer Hprathbirmen durch chinesische fliilfswörter und
Construktionen an Beispielen gezeigt wird. 8. 146 — 183 „Syntax",
avon achtzehn »Seiten Beispiele für den (lebnuieh gewisser Partikeln
4er höheren Schreibweise; S. 184 — 214 Uehungen in dit+ser Schreib-
reise. Es folgen nun weiter (irspräehe in der Umgangssprache,
Bp räch wo der, dann 8. 327- 421 sein- schatzenswerthe Belehrungen
Iber gehriluchlirbe mythoh>gischo und hi.stonsche Anspielungen '),
5. 422 — 502 Proben fhinosiscber Coniposilion. Angefügt ist eine
Arte ebina sem letras chinas in Mandarinen- und Uanton- Dialekte,
■ gajiz ohne Kegel u.
Die port,ugiesischen Sätze sind in der eigentlichen firanuiiatik
nd den geeigneten Theilen der Syntax imnior in beiden Dialekten
.rallel wiedergegeben, was die Vergleichung Beider sehr erleichtert.,
gentlich wohl aber auch einen gewissen Zwang auf den Ver-
er ausgeübt haben mag.
Es dürfte nicht zweifelhaft sein, dass wir für unsere philo-
Ogischon Zwecke der Notitia linguae sinicae vor der Arte c-hma
iitschiedon den Vorzug zu geben haben. Allein ein schlechthin,
der auch nur bedingt abtTlUiges UHbeil soll damit über Letztere
keineswegs ausgespmchen sein. Wer an der Hand anderer Lehr-
Fsiittel die ersten Schwierigkeiten der Sprache überwunden hat,
dem öönet sich hier wieder eino , eben durch ihre Eig<*nart.igk»tit
höchst wichtige Fundgrube. St. Jidien citirt die Arte ebina oft
und gern, Bazin entlehnt ihr einen grossen Tlieil seiner Beispiele,
und unllingst erst hat Graf Klecxkowski Band I seines CJours
iuel et comi)let dtt Chinois parl^ et ecrit, enthaltend: i>hnkse8'
I ) W. F Mnyen, TXiq Chineü« He&ilcr's MehuaI, h lltiiiilhiiok cf hin^nphtcAl,
ÜHüirifuI, mylliolo^initl »"«l Kceit'rully lUüDtry rrf«reuen, SliangLni 1X74. 8.
^•Iri .st"hiilz<»!irc.H NftL-hsolilajif'ljiu-li. Vgl inf^nu» Anzoigo 5m I/it tV-ntraHiIntl. 1875^
Ho. 28
616 V. iL GabeUntz, Beärag eitr Geaekiehte dar ehinet. Grttmatatikm,
de la langue parlee, tirees de TArte China du P. non^lve«, Paria
187«, pp. LXXn. 102 und 116, 8. veröÖVtaUicbt.
Kein praktische, nicht mit gi'ammatigcher Tendeuz verfasi
Lehr- und Hülfsmittel , Phi'asen- und 8tilmustersanimlungen
die von Kochet, Wade, Doolittle u. A. haben im Folgenden
berücksichtigt zu bleiben.
12) (ßy tschuri n) Jakinf, Kitaiükaja Grammatika. St. Pet
bm-g 1834, XXII und 241 SoitcMi, gi'. 4., lithographirt
Dem Verfasser, einem russisih«*n Mönche, der einen sehr gnissiai
Thüil seines Lebens im Mittelreiche verbracht hatte, wird W(
allgemein ein Plata unter den tüchtigsten Kennern der Spi
ejrigedlumt. Seine Grammatik scheint im westlichen Europa wri
gekannt und selbst uuf liiitiijuanschem Wege kaum erhuigbur
sein; die Sprache des Verfassers selbst scheint ihr wie 80 mi
uudereiii Buche den Weg gen Westen verspent zu haben, t
selbst., kaum erst Aufilnger im llu.ssischen , wage nur zögernd und
mit allem Vorbehalte über das Werk zu berichten.
Dasselbe, so sehr es auf eigenen Füssen steht, erinnert, in
manrhen Dingen angenehm an R^musat's Elemens. Das glei
Streben nueh lehrbuchmilssiger Kürze, Uebersichtlichkeit und
stimmtheit, auch etwa derselbe Umiiing. Anordnung und
Stellung sind in beiden Büchern sehr verschieden. Der
Gelehrte handelt von Hehrift und Au.sspraehe weit ausführlic
als der Franzose ; die 92 Vorscluifteu der Schönscbreibe
füllen allein 23 Seiten.
In der eigentlichen Grammatik, S. 57 — 137. werden der all
classische Stil und die Umgangssprriche nebeneinander dargestel
dor-h so, diuss Ersterer überwiegt. Auf ein einleitendes Kapii
über die (funktionelle) Voranderlichkeit der Wörter und die Itei
theile , folgen nacheinauder die Hauptstücke über Substantiv.
jektiv und Zahlwoit, Pronomina u. s. w. mit Zugnindelegung
dem europüischen Schüler geläufigen grammatischen Begrifle, d
eigentlich olme entstellendes Zwangsjjvckenthum. Die drei lel
Kajiiteh X, über die chinesische Vertheilung der Wörter
Kedetheilen S. 104 — 113, XI und XII über die Stellung der s.
vollen und der s. g. leeren Wörter, S. 114 — 137, sind eben »]
ciliscli chinesisch angelegt. Bei den Beispielen vermisst m»a
wörtliche Analyse.
Ueber hundert Seiten füllen die iingehllngten ,Tafeln', wel
etwa zur Hälfte der Schriftiehi-e angehören und dann weiter
s. g. Numendien (elassifjers), die Ehrfiiirchts- und Bescbeidenhei
Surrogate für die Fürwöi-ter der 1. und ä. Person und endlich
Waaienniimen des i-ussisch-chiiiesischen Hiindelsverkehrs auflühr«!
Zahlreiche Fehler in den sonst sehr sauber gezeiclmeten chine-siiicheB
Charakteren, meist des Lithogi-aphen, zuweilen auch des Verfa»ei
Schuld, — mindern leider die Brauchbarkeit des Werkes, ond
russisch -chinesische Transscription sollte dem West«uropß»r
p. d, OabelerUz, Beitrag «#r Gegckichte dfir chines. Grammatiken, ß\ 7
lluel sein. Dies Alles Lindert nicht, dass ich fiine Uebei-setzung
es Buches von berufener Feder wohl wünschen könnte ; es wilrd«
Binit der noch immer unersetzten Sprachlehre K(''musat's vielleicht
ne fruchtbringende Concurrenz geschaffen. Der Uebersetzer mftsste
zugleich Bearbeiter sein und weglassen oder verändern, was
nur dem Russen zu wissen frommt, oder was Jeder anderwJlrts
suchen und hnden wird. Zwei Umstllnde wiegen mir schwer: ein-
mal die Kennerschaft des Verfassers . und dann die Kürz« des
Buches. Es wird Zeit, dass wider dio Elemens ein gleichberechtigter
r:bewerber in die Schi'ankeu trete , gefällig , dem Anftinger ge-
hnet gleich ihnen , und doch aus anderer Schule. Ich meine
kurzes Buch für den Lehrzweck des europäischen Bücher-
ologeii, und ein Buch, das von der sprachwissenschaftlichen Be-
igung des Lernenden nicht zuviel erwartet.
13) Philo -Sinensis (Karl Oützl äff), Notiees on Chineset]
Graumiai', Part 1: Urthograijhy and Elymology. Batavi»-!
1842, 148 Seiten. Ö. (Mehr nicht erschienen.)
Der Veri'asser, Missionür der Berliner Gesellschaft, war 18*26
nach Batavia, 1827 auf eine der Molukken gelangt, und da er
^silier für die Verbreituiig des Evangeliums unter den Chinesen
^Hbätig sein konnte, so ist anzunehmen, dass er bereits früher
^Büch mit deren Sprache bescbslftigt geha!)t. 1828 begab er
^nich nach Bangkok, seit 1831 hat er in China gelebt, wo er
mehrere Bücher m der Landessprache verölfcntlicht. Praktische
^.JKenntniss dieser letzteren ist also bei ihm ohne Weiteres voraus-
Eisetzen.
Seine Notices sind Bruchstück geblieben; die Syntax, weich©
Bn zweiten, vermuthlich giüsseren Theil des Werkes einnehmen
ollte, hat er nie veröfteiitlicht. Die Laut- und Sclu-iftlehre,
l — Iß, ist sehr kurz, mehr hindeutend iils ausführend. Ein
cht gutes Kapitel „On Words"*, S. 16 — ^24, die aügemeine Lehre
'Von ein- und mehrsylbigen (zusammengesetzten) Wörtern enthaltend,
bereit-ftt auf das vor, was der Verfasser Etjmology nennt. Li
Letzterer werden die KedetheUe nach europäischer Ordnung und
nm^h Analogie der Formlehren in unseren rTrammatiken behHiidelt;
kA B. Cap. I, Sulistantivum : a) Artikel, dessen regelmllssiger Mangtd;
^B|.u.sdrücke, welche gelegentlich als Sun*ogate dafür gelten können;
^B)) CasiLs; c) Genus; d) Numeru-s, auch die s. g. elaBsifjrers oder
^^umeratives besprechend. Cap. IT . Adjeetivum u. s. w. Es ist
^■inzuerkeunen, dass in der Ausfühnmg dieses Planes, — ich meine
im Einzelnen, — der Sprache bei Weitem nicht soviel Zwang an-
getbau wird, als man von vorn herein befürchten sollte. Die alt-
JaiJsische und die heutige (Umgangs-)si>rach0 werden zugleich und
robl auch mit ziemlieh glei^litjr Ausführlichkeit gelehi-t, aber ge-
bührend gegeiieiiiauder hervorgehtiben. Das Buch mag über drei-
tausend Bcispiek*, meist volle Silt/o eutlialten, etwa halb soviele
lui XXXII 40
()1^ V. d. GaLelenk, Beitrag zur GaichichtA dtr ebinS4i. Oramtnatiken.
als Prt^mare's Notitia '). Dabei ist das Buch keineswegs eine '.
spielsaramlung nach Art- der Arte cbina des Gootjalves, sond«
es wird jeder der inehrereu hundert Paragraphen durch Ref<a
oder UeohachtuiigRn eingeleitet. Die Ti-ansacription der chinesisch
Wörter ist die schlechte MoiTison'sehe , aber für den Forsc
immer noch besser, als das von vielen Neueren angenomme
Pekinger Lautsystem. Von den Aeoenten ist leider nur der vier
eingehende, angedeutet Die Uebersetzung der Beispiele lässt wo
Öfter zu wünschen übrig; allein, das ist auch hei Premare
Fidl und ein Vorwurf, welcher weniger den Schriftsteller, als
damaligen Stand der Sinologie tiifft Die Ertahj-ung lehrt.,
zwei Sprachen sich lange aneinander gemessen haben müssen,
die entsprechendsten Uebersetaungsformen '/wischen ihnen fa
gestellt sind.
Leider wird die Brauchbarkeit des Buches durch eine wa
haft erbSnnliehe Ausstattung sehr beeintrilchtigt. Blasser Dr
ohne Auszeichnung der Umschreibungen chinesischer Sylben v<J
dem englischen Texte , leidlich gezeichnete , aber winzig kle
chinesische Charaktere , düimes Papier , durch welches der auf
Kücksoite befindliche Druck durchschimmert, — kurz eine wa
Mai*ter für die Augen des Lesers.
14) Jos. E d k i n s , A Grammar of ihe Chinese ooUoqti
Language, commonly called the Mandarin DialecL 81
1857, 264 8. 8. 2d ed. Shanghai 18G4, gr. H,
Der Londoner Missionar J. Edkins hatte bereits im Jahre 181
„A Griunmar of CoUoquial Chinese, as eihibited in the Sh
Dialect, Shanghai, 247 S. 8.", veröftenÜicht, ein Buch, in weldusm
er feine grammatische Beobachtungsgabe, gute linguistische Sc
und grosses Geschick der Anordnung und Daretellung seines i
bewiesen. All dieses Loh gebührt seiner Mandarin Grammar lo
gleichem, stellenweise selbst in noch höherem Grade. Der
fasser ist unter den Grammatikern der Ei*ste, welcher eine
)xB Untersuchung des chinesischen Laut- und Tonwesens
tuen bat. Er untersucht die iUteren schriftlichen QueUen
Chinesen, hält sie mit den heutigen Dialekten vergleichend ta*
sammen und verfährt dabei nach einer Methode, die den strengdfi
Anforderangen unsrer Indogermanisten entsprechen düifte. Insowa
das Kapitel ,ou Sound* auf die Ei-mittelung des altclünosiscb
Lautbefiindes abzweckt, enthält es zugleich das fast fertige l*i
granmi zu des Vertassers unlängst erschienener Introductiüu to
Study of the Chinese Chai'acters (London, 1876, gr. 8.) '). Uet
1) RimusAt's An^nbc ülior dieso, El^meiu, pg. X, baraht vuhl auf t
R&chenJ«hl«r.
i) Angcieigt von Pott, Gott Gel. Anz. 1877, Stück 11 und IS. und
mir, l^itornr. Ceiitralblatt 1877, No. 14, 8. 470 — 471. — Eiuo «inguhoniiarc B*-
»lirvcUunj; behalto ich mir vur.
ff. d. Gabdentt, Baitrag »ttr Geschichte der chine», Urammatihen. Gl 9
»eine ausführliche und anseheinend sehr rationale Darstellung des
8etonungswesens möj^'en Solche urtheilen, welche an Ort und Stelle
eobachten können.
Buzin geHel sich in der Entdeckung, dass die heutigu ge-
ödete ümgangssju-iicbe der Chinesen ein Anderes sei als was uns
remare und Eemusut als Neu- oder Vulgilrchinesisch lehren. Wo
ener Gegensatz sieht, da erkennt der EnglUuder Entwicklung.
Luch sein Zweck ist /miilehst der, in die Spruche des jetzigen
i^erkelu^s einzuführen ; allein , er ist sich des Zusammenhanges
nschen dieser und den lÜ leren l'kasen d«s (.'liinesischen zu wobl
bewusst, als duss er nicht dem ui-sprünglichen, monusyllabisch-
Kisolirenden Ueprüge der Sprache immer Uechimng tragen sollte.
Beiß Buch ist nicht nur dreimal grösser , sondern auch viel
ichwieriger als das Baain'sche; zugleich ist es entsprechend reich-
haltiger, sowohl an Beispielen als au Regeln, leider aber, wenigstens
in der mir vorliegenden ersten Auflage, nicht ganz so übersicht-
lich, wie es hätte sein können und sollen. Mun vurmisst jene
|Bakur%en Paragi'aphen , jene typogiaphi scheu Hervorhebungen der
^■Begeln, Beispiele, Bemerkungen, welche ausführlichere Lehrbücher
handlich machen.
Die Eintheilung des zweiten Hauptabschnittes : ,The parts of
Speech" ist die uns geläufige. Die Syntax enthält die Kapitel :
Ueber Rection (govemmenti, — Eiufluss der Wortstellung auf die
Kedetheile, — Kürzung und Erweiterung, — Innerer Öatzbau, —
Aeussere Beziehungen der Grappen, Einfache, — Coordiniite, — i
äubordiniile Sätze, - Ellipse und Tleonasmus, — Antitliese, —
hjthmua. Man sieht, hier werden wir ganz in das Wesen des
tunesischen Sprachbaues eingeführt, bis zu der ihm eigenen Ver-
jüng von Stilistik und Grammatik. DreiAnhiiuge über neuere
beimische sprachliche Forschungen, über die Literatur des a. g.
ndarinendialekts und über dessen südliche Form Leschliessen
Back
Mir scheint, der europäische Süiolog werde gut thun, an dtvs
Stadium dieses trefflichen Werkes nicht zu früh zu gehen. Einige
Bekanntschaft mit dem Alkhinesischen sollte er ohueliin mitbringen;
Lftllein auch eine gewisse vorläuüge Bekanntschaft mit der heutigen
l'Uingangssprache deucht mir orwünscht. Dtrr Verfasser seihst hat
seinen ,Progre8sive L^^ssonu" *) ein gut-<?s vorbereitendes Buch
[geschaffen; aber auch Bazin's Grainuiaire maudarine oder der erste
iBand von Perny's Giimimture de la langue chinoise (wovon später),
h werden den Zutritt zu diesem Lehrbuche ebenen. Dasselbe ist
I nichts weniger als für AnfÜinger bestimmt. Die Beispiele sind
r nicht analysiii und, soviel ich sehe, durchaus nicht auf eine me-
thodisch schrittweise Vermehrung des Wortschatzes berechnet. Bire
II) Deuteeh Qbenotxt und erUiutort uutar di.im Titnl: Duubidi-chluoitiiiclit»
CoDversAtiouabucli von Joseph Hbos; ähan|,'hAi lä71, lU? Seiten, 8.
40*
620 V. d. Oabelents, BeUrag zitr Oatchichte dar chines. Orammatikgn.
gewaltige Zahl wird den Anfänger ebenso hemmen nnd stören,
den tiefer Forschenden entzücken. Statt jener knöchernen ))0^ti
Regehl, — der Commandowort«, mit denen der Sprachmeister sei
Kecmten drillt, — oft kluge kritische Betrachtungen, als red
der Verfasser zu iSeinesgleichen.
15) Wilh. Schott, Chinesische Spratchlehre. Zum Gebrauche
bei Vorlesungen und zui- Selbstunt«rweisung. Berlin 1857,
169 S. gross 4. Hierzu:
De SS. Zur chinesischen Sprachlehre. Berlin 1868, 4.
Schott's Sprachlehre ist überwiegend der classischen und n
clasaischen Sprache gewidmet, und in der genial selbstfindigen A
wie diese auJgefasst und behandelt wird, erblicke ich die hervi
ragende Bedeutung des Buches. Der Verfasser, weniger ai
Bclüiesslich Sinolog als die Meisten seiner Vorgänger, mehr Lingui:
alft sie Alle, — den einzigen l'Uniusat etwa ausgenommen, — hi
den Versuch gewagt, der chinesischen Grammatik eine Form zu
geben, welche keine andere Voraussetzung kennt, als den Bau der
Sprache selbst Man rauss die Neuheit und Kühnheit eines solchi
Unternehmens voll wüidigen, wenn man dem Buche Gerechtigfc
will widerfahren lassen. Hütte der Verfasser statt dessen ein blo<
auisfülirliches Prügi'amm drucken lassen, so hätte dies genügt,
ihm auf alle Zeiten den hervon-agenden Platz in der Geschieh
der chinesischen Ctramuiatik zu sichern, welcher ihm meiner üel
Zeugung nach gebührt..
In Rücksicht auf technische Aeusserlichkeiten steht Schott'
Werk hinter den meisten anderen zuiiick. Keine numerirten Haupi
stücke, Kapitel, Paragraphen; .schlechte Marcollin-Legrand'sci
Typfm für dos Chinesische, — zuweilen wahre Monstra — , d
deutsche Text in jerirtr Orthographie, die den Leser anmuthel et
wie ein dmrkonder Stiefel den Fusswanderer , ein gleich hi
laufender, der wirksamsten Hervorhebungsmittel entbehrender DrucJ
zahlrpiiche Anmerkungen unter der Linie, kein systematiKches
haltsvenceichuiss, — nur zu einigem Ersätze Seitenüberschrift»'
Man könnte meinen, ein Colktgi^-nheft vor sich zu haben: di'üb«'
das Diktiit des Professors, miten seine mündlichen Glossen, die ein|
t^eissig«^r Zuhtjrpr nachgetragen! Und in der That ist der Stil
selbst vieler Orten riiiht der streng disciplinirte eines Lchrbutdiei^
sondern der eines belehrenden Vortrages mit gelegentlichen kleuieB
Excursen,
In dem propädeutischen Theile geht die Laut- und Wantrl-
lehre, wie billig, der Schriftlehre voraus. Das« der Verfasser xicb
folgemässig behindert gesehen hat, vor der Schnftb'hi'e chinesiÄch#
Zfichen anzuwt^nden, mindert freilich den Wi-rth der l^ispiel«
l'nd wUre die Lehre von den zusamnienge.setzt«n VV^rt^eni , 8. IS
-lö, nicht besser dem Kapitel: Chinesische Wörter als SuU
theile, 8. 52, einzuverleiben oder unmittelbar vorattfizaschick<«fl
gewesen?
r. d. Oabelenls, Beitrag zttr Geschichte der ckines. Grammatiken. (321
Geftbrlich scheint mir der Gebrauch^ den der Verfasser, frei-
lich in Uebert^instimmiing mit den Meisten seiner Vorgänger, von
fdem Aasdrucke ^»Wort'* uincht. Sylben wie it>a, c ^/, ngoj ht\ Aö,
0«, hu, h'iü XL, a. w. kommen in allen fiini' Tönen (Accenten,
tibiegungen) vt>r und entsprechfln weder in den meisten
elben mehrwren ÖebritlÄeichen von ganz venscbiedeiiem Begi'iffs-
rerthe , die oft in den Dialekten unttT sich versohieden aus-
gesprochen werden. Nun ist hekanntlieb dem cbinesiscben Worte
J.die Betonung adbärent r m't , md, mh, ind und mn hält kein Chi-
nese für das uilmliche Wort. Der Verfasser thut dies aber, oder
Helmehr er scheint es nach der Meinung jedes Nichtkenners zu
buiK Wollte er nun selbst hier fünf verscliiedeuö Wörter an-
Böhmen, so wüi'de ich ihm no^h nicht bcipHichten. Denn was
bürgt bei der bekannten lautlichen Versehlüfeuheit des Neu«
hüiesisehen dafür, ' dass, was heute gleichlautend und gleichtön end '
es auch vor Alters geweson ? Dass der s. g. eingehende Accent
|fR^ ans dem Schwunde einer wortschliessendon muta entstanden,
Veiss man bereits. Allein auch ohnedem: wer würde ,sein' =
Bum, und ,8ein'' = esse für ein Wort ausgeben? Ich schlage
^or, ina fgleichsdel wie betont) als einen Lautcomplex , mä , mä,
n<f, vxfi als vier Sylben, endlich; mh, Pferd, ma ein Geldgewicht
nd mh, Achat als drei Wörter zu bezeichnen.
Seite 4 heisst es : ,Es giebt kein durch Ableitimg entstandenes
ITort . . . ., keine angefügte oder gar eingeki5q>erte Zeichen gi'um-
natischer Verhältnisse. Der anwehenden Kraft wirkt übertUl eine
fcbstosseude entgegen, die jedes 8t-ammwoii, wie eng auch die Ver-
ödung sei , isnlirt hält". Dem wird von manchen Seiten wider-
prochen. In Peking z. B. verbindet man das Wort erh (ri) =^=
ad. wenn es als diminutives Substantivsuffix dient, mit dem
davor befindlichen Worte zu einem neuen, auf rli auslautenden
ELnsylbler; so wird jt^n + erh '. jeih, pinff + 6rh : pierh^ pän 4-
rh : phrh (Haas, deatsch-chines. Conversationsbuch, 8. 8). 8o
tttst^ht aus imth = früh + Wf^w == spät das vulgäre Wort:
Hin = Zeitdauer (dußelbst S. 4 der Aufgaben). So scheint schon
den Klassikern cv (rad. 14it) mancher Orten aus einer Zu-
mmeuziehmig von c'i (dem Objektspronomen) -f- hu (Prüposition
nd Finale) imtetanden äu sein; /. B. Liht-iii VI, IV; XI, XXI;
UI, n, 2; Xill, XV, 1; XV, XX. Im Dialekte von Chin-cheu
rerden wohl von «i/?>-wien, nl-nien ztufati, nin --- wir, ihr, abge-
nieitet; und Jlhntich wei-den wir uns vielleicht den Hergang m vielen
der Fälle denken müssen, wo neue Wörter in der Schnfttjpriiche
itifnohme gefunden haben ^).
1) Gnf KlecskowMky , Cnurs pmdnol ot complöt du ChinoLi parle et <crlt,
1, pArtiQ frjut^j-uwo, pg- 34 Tj,', fuhrl norli orstwunUchoru BiM.Hpiflo nn: ^'i7 fiir
H-M, huui Cur hno-ti. t\\^i ixhvv irv'ü'wh hinzu : \h\m In rvurit^, il n'oil vh
pw tpttt-h-fait uimi!
622 ^ ^ GobeJrnt2, Beitrag sitr OeschichU der eMne».
Seite 30: «Ueberhanpi kaim man die chinesische SchrÜl in
jetder Sprache lesen*. Gleichfalls ein oft gehörter Aosspnich, der
erst m einem so bedeutenden Buche Wiederhall finden mussta,]
ehe er der Widerlegung bedurfte. Wilre er zutreffend, so wl
die chinesische Schrift überhaupt keine Schrift, so gäbe es üliei^
haupt keine Wortschrift, sondern die chinesischen Charaktere stünden
auf gleicher Stufe mit unseren Zifleni, deren sogenamites Lessei
seihst eher ein Deuten oder üebersetzen ist. Lesen wir doch, wie'
wir sagen, in den arabischen Zahlzeichen Dinge, die gar nicht ge
schrieben sondern nui- dui'ch die Stellung ausgedi-tickt sind. Dei
wie verhüll sich 1 9 vtu undeviginti , 96 zu quatre-vingt-seize ? Di«
chinesische Schrift ist so gut wie irgend eine die sichtbare Dar^
Stellung der Sprache, welcher sie zugehört. Die Frage ist nnr,
auf welcher Stufe der Analyse sie ihi-e Sprache gefasst hat, welcher]
Alt Einzelheiten sie daratellt. Nun ist sie nicht Buchstabenschril
wie die unsere, auch nicht (phonetische) Sylbenschrift wie d;
japanische oder tscherokesische, sondern Wortschrift Dies
sie sein, weil und insoweit die von ihr unveränderlich bezeichneteaj
Worteinheiten selbst unverUnderlich sind. Jetzt versuche man ei
eine Wortschrift für eine agglutinirende oder flektirende Sp
zu erfinden, oder man vei^suche» in einer solchen Sprache ei
chinesischen Text abzulesen, ohne etwas darin umzustellen odi
zu ergänzen. Schneidet man gewissenhafter Weise von den deutsch
oder türkischen Wörtern die Endungen weg, so liest man el
nicht mehr deutsch oder türkisch, Der Japaner, dessen Verfi
man mir ent|Tegen halten könnte, liest entweder das ChinesUehe
seiner verderbten Ausspruche Wort für Wort ab, oder er
wandelt es vennittels eines künstlichen Apparates von Lese:
in einen möglichst adäquaten Ausdruck seiner Sprache, oder
lieh er übersetzt es ganz so wie wir dies thun müssen.
Dass Schott sieh In diesem ersten Theile seines kursen Lehr»,
buches nicht auf Untersuchungen, wie sie bei Edldns geräl
wurden, einlassen konnte, liegt in der Natur der Sache. Was
hier giebt, darin steht er Keinem der Uebrigen nach, und
• uns mit ÜTichtlosen Weitschweifigkeiten, wie sie Endlicher in seiner
Lautlehre vortrugt, verschont, das versteht sich wohl bei einem
Sprachforscher seines llanges von selbst. Ich wiederhole eft. n
die Vorliebe für sein Buch kann mich veranlassen, daraus sovii
hervorzuheben, was ich bei den Anderen mit Stillschweigen ül
l^angen habe.
Ueber die Grammatik im engeren Sinn, S. 62 — 16ö, welc
vorzugsweise die vielen und gehaltvollem Nachträge und B^
richtigungen der Sclirift: „Zur chinesischen Sprachlehrb' gowidm
sind, muss ich nun in fortlaufendem Auszüge berichten. Sie
handelt, wie angedeutet, den neueren Stil nur nebenher, so
sagen einstreaend, und hat ihre Beispiele für den alten Stil xtuo
nicht geringen Theile nachclassischen Werken entlehnt Die« wir»
ehrv^J
ihaM
'4
r. d, Gatmltntz, Beitrag mar Getchicfite ilar chinrs. Orammatiken. ü23
Beil
ein Nachtheil, wenn rler Verfasser wie Primäre in der Kunst edler
shreibweise Unt(?n*ieht erthi/dea, wenn er nicht vielmehr für dasJ
ersULndaiss jederlei höherer Lektüre vorbereiten wollte. Daas
bei oft seltenere, dem Anfänger entbehrliche Sehriftxetchen mit
orkommen , ist bei dem verhllltnissiiiässigen Reiehthume an Bei-
ielen kaum von lielang. fliese Beispiele sind aber durch Wnrt-
r-Woii-Uebersetzungen und otl noch durch angeknüpfte Be-
chtiingen in dankenswerthester Weise erUlutert.
Einem kurzen einleitenden Kapitel: , Chinesische Wörter als i
detheile ausser der Satzverbindung" wird ein Voi-zeichniss der
ronomina angefügt. Der Verfasser sagt S. 52: „Da diese ihrer
orm nach nichts Auszeichnendea haben, so scheint es nicht minder
überflüssig von ihnen, als von jedem anderen Redetheile, abge-
ndert zu handeln. Jedoch u. s. w.* Ihrer Form nach gewiss 1
icht; das Chinesische kennt ja nur syntaktische ünterschoidungs- j
littei Was aber eine eigenartige syntaktische Behandlung erfährt, |
, sollte ich meinen, kennzeichnet der Spracbgeist eben dadurch '
stark, wie er es vermag, als etwas Besonderes. Nun erfaliren
e chinesischen WorUtellungsgesetae eine Ausnahme, welche
itanislas Julien, Syntaxe nouvelle, Band I S. 147 — 14B als Ant«^-
sition bezeichnet. Sie besteht darin, dass in gewissen Füllen
Objekt vor, statt der allgemeinen Regel nach hinter das re-
gierende Verbura tritt. Die Erscheinung ist dem Verfasser nicht
entgangen, vgl S. G3 und 8(t; ich seihst habe sie ia etwa scchszig
Beispielen beobachtet und gefunden, dass sie an gewisse, scharf
begrünzt« Voraussetzungen gebunden, dass aber allemal das voran-
stehende Objekt ein Fronomen ist. Ausser den Finalen und einigen
anderen Partikeln von vermutMich pronominalem Drspninge wüsste
ich keinen Redethoil, der sich einer gleich wirksamen Auszeichnung 1
zu erfreuen hatte.
Der Abfichnitt: VerhlÜtniss der Satatheile und Sätze, sofern
es aus blosser Stellung sich ergiebt, wird ohne Weiteres durch
das Kapitel: Nennwort zum Nennworte eröfiiiet. Ich hlitte ge-
wünscht, hier eine Darstellung derjenigen Stelliuigsgesetze, welche
e Redetheile ohne Unterschied beherrschen , vorausgeschickt zu
iben ; die einzelnen Kapitel hütten sich dazu wie so viele Schöss-
ige zur gemeinsamen Wurzel verhalten . und die folgenden Ab-
;huitte über abhllngige und ZwischensHt2e, über die Parfikeln, wären
ilbst wieder aus jenen Grundgesetzen organisch m erklären gewesen.
Zu den ^ennwöitern rechnet der Verfasser S. 68 mit Recht
,ch diejenigen, „welche zu den allgemeinsten Bezeichnungen einer |
Oertlichkeit gehören", Theil- und Be-ziehungswörfer möchte ich sie
nennen; denn, wie er S. lüO erglinKt, gehört auch kn, Ursache,
zu. Diese alle durchwandern nach sehr bestimmten (Jesetzen
"iBine groBsc Zahl der Redetheile im europiListhen Sinne des Wortes '
(vgl. Julien, Exercices pratiques pg. 175, 178, 183; Syntaxe
nouvelle 1, pg. 269, 270, 272), und diese Vielseitigkeit ist für sie
628 *'• '^- GabeUtüz, Beitrag sur Goschiehte tler ehima. Grammatihm.
nof
IG) J. Ön in mors. A Handbook of the Chinese Laos
Parts I aud 11: Graumiai- iind Chrestomatliy. prepared
a view to initiate the student r>f Chinese in the rttdiinen
of tliis languuge , and to supply materials for his
studies. Oxford 18f>3, XX^^ 231, 10&, 34 und 9 Seit
gr. 8.
Do SS. The Rudiments of the Chinese Language, Londd
1864, 12.
Der Verfasser fand, wie er auch anerkennt, durch die Vfl
arbeiten Anderer, besonders Edkins' und Schotts seinen Weg
bahnt. Als Professor der chinesisclioti Sjiracbe am King's Coli«
zu London mussle er das JJediiifnlss nach einem, den Zwccli
der Anfänger entsprenheuden . beide Stihirtea behandelnden
lischen Lehrbuphe erupiindt^n , dergleicheu es ja bis dahin
nicht gab. Sein Handbook war auf vier Theile berechnet, der
zwei letzte aber nicht erschienen sind. Die Granunatik ninu
Seite 1 — 190 des ersten Bandes ein; Seite 191—231 füllen sec
dem Praktiker recht willkoniniene Appendices.
Die Gi-ainiiiatik zorfUllt in zwei Hanptstücke: L Ktyi
nfimlich a> Laut- und Schriftlehre, und b) ,the forms of expr
In diesem Absehnilte wird zunilchst von den ItedetheUen
gemeinen, vom Substantivuju , dessen Bildung durch Zt
Setzungen, und Slhiilioh vom Adjf3ktivura, Zahlwort u. s. w.
den Intei^ektiouen und Finalen gehandelt. Der Godaiike eij
Wortbüdmips- und Formenlehre hat hierbei unverkennbar den V*^^•
fasser beherrschi ; es sollen die Satzeleniente auch in ihren
Einheiten, doch ausserhalb der Satzverbindung anschaulich
werden, und so ist ganz folgerecht beim Substantivum die Ca
lehre weggelassen worden. — Das zweite Haujitstück: Syntax.
r.lllt in die Abschnitte a) On simple constructions. Seite 97 — 1
luid b) Un sentences, S. 180 — 190. Erstere, nach Schotl's V<
bilde lediglich vom Sprachbaue selbst ausgehend, scheint mir
beste Stück des Huehes zu sein. § 2: GenernJ rules reUting
the Position of words hlltte zweckmässiger Weise der Lehr»
den „Ausdrucksweisen" — fonns of expression — «ur entlet
Oricntirung vorausgeschickt werden sollen. Hoflniann wirft in sdnor
japanischen Sprachlehre, Seite 45 — 47 einen 31ick auf dir japaiii8cln>
SynUix* und bemerkt hierzu einleitend: ,Die Gesei»e der Wo
fügung, welche in der japanischen Sprache herrschend sind,
stinmien auch die Wortbildung, rl h. die Weise, wie diese S|>1
aus ihren einsylbigi'n Wiu/dn Wörter, und aus den vorha
Wörteni neue Wörter gebildet hat und noch bildet, — ist d«
selben Gesetzen unterwori'en , wie die Weise, woraiU* die Best
theile eines Satzes sowie Sätze, welche miteimuidcr in Beüehu
Stehen, geordnet werden. Eine kurze Ueberslcht dieser
»eise ist deshalb der Lehre von der Wortbildung voraosi
jtehicken^. Dies passt meines Wissens auch auf >iele audere Spr
V. tl. Gabelentz, Beitrag zur Geschichte der chines. Orammatiken. 629
Bchc
rielleicht auf alle iiicht-flektirenden , ganz sieber aber auf das
3hineaisclie. Und eine solche Vorausverstilndigung über di« Wort-
blge wÄre, auch wo sie nicht theoretisch geboten, schon aus
raktisehen Gründen zu empfehlen; denn sie allein ermöglicht es
Sprachlehrer, ohne dem Verständnisse des Schülers vorru-
reifen, schon in dea Kapiteln von den Satzelementen volle Stltze
nitzntheilen, — Die folgenden Paragraphen 3 und 4, Seite 99^103
lud kaum etwas Anderes als ein ganz fassHeher Auszug aus
bott's Hauptstücke : Verhältniss der Hatztheile und Sätze, sofern
aus Wosser Stellung sich ergieht*. § 5: Uncommon use of
ertain woi-ds in phraseology erg'unsst die Wortbildungslehre; § 6 :
he modifieutions and relations of tlve parts of speech, eine Ait
S'^ermühlung dieser Letzteren mit der Woilstellungslehre darstellend,
nthält unter anderen die llegebi über die Casus des Substantivs,
Grade des Adjektivs u. s. w. Die bereits Seit« 77 — 79 er-
klärten verba substantiva werden Seite 122 — 12G nochmals näher
betrachtet Diese Pai-tie , sowie die Lelu-e von den Negationen
ad Vorzüge, welche das Summersche Buch cur noch mit Gütz-
fs Notices theilt. — § 7: The aj'ntax of the particles, S. 142
-180 bespricht zwar eine grössere Anzahl Hülfswörter als Schott's
ötsprechendes Hauptstück, ist aber weniger wissenschaftlich ge-
alten.
Die zwnite Section, On sentences, neun Paragraphen auf 11
Seiten, wohl an den entsprechenden Theil von Edkiiis' Mandarin
"Srammar sich anlehnend, kann aus mehr äusserlichen Gründen
ilicht empfohlen werden.
Das Buch ist mit den bereits oben getadelten Marcellin-
Lcgrand'schen chinesischen Ty^ien gedruckt, uin aber die Kosten
der Herstellimg zu verringern , sind namentlich gegen das Ende
äer Sprachlehre . hin die einheimischon Zeichen oft bei den Bei-
piekn weggelassen, und ist dem Leser die Aufgabe gestallt, sie
Beb selbst aus dem früher Erleraten zu ergänzen, — eine ver-
riessliche und für Anlllnger niclit unbedenkliche Zumnthung, Zu-
reilen auch sind als Beispiele Stellen aus der Chrestomathiu durch
Qgabe der Seile, Zeile und Wörtenimnmer citirt. Da hat man
die Mühe des dreifachen Nachschlagens, im chinesischen Texte,
ider 'IVansscription und der englischen Uebersetzung. — Alter mid
"neuer Stil sind nicht inuner genügend gegeneinander liervorgelioben,
während doch gerade in diosem Buche ein scharfes Auseinander-
alten Beider geboten schien.
Streben nach acht lehrbuchmassiger Ordnung, PrJlcision und
Jebersichtlichkeit , sowie lieichthum an knapp und scharf ge-
Brmelteu, freilich zuweilen etwas zu eng oder zTi weit g^fassten
egeln sind die Vorzüge dieses Werkes; ilhnlich den Kenmsat'scheu
ilemens verdient es das Lob einer geschiclcten Compüation , ohne
adessen den letzteren an Tauglichkeit füi- den Keuling ent-
nt gleichzukommen. Die Ausarbeitung ist eine ungleichmässige,
630 V. d, OabeUniz, Beitrag mr Oetchtchla der chinu. Grammatik4^.
nanientliüh die für den europäischen Schüler vorherrschend wleht^
altklttssisi-hf ypniche viel zu dürftig bahandBlt.
Die Rufliments des Verfassers wollen nichts mehr sein,
eine vorliiuitif^u pruküsche Belehrung ül>er die wichtigsten gri
matischen Erst;heinuiigen samint kleinem Voc^buliire und PI
buche. Bas Ganze ist ein winzij^es Diujj[, mit dem der Rois
auf der sechswöchigen Ueberfahrt nach China sich auf ein paar
Stunden die Zeit vertreiben k.imi.
17) W. Lobscheid, üraitimar of the Chinese Languafl^^
II FartK, Hongkong 18G4, XXXVIl, 110 und 178 Seiten. wM
Dies ist nach meiner und wohl so ziemlich nach aller Welt
Meinung eine giln/Jich unbrauchbare Arbeit, so luiübersich
und unklar, dass eine Analyse, wäre sie überhaupt tliunlich,
pure llaumversch Wendung hinauslaufen würde. Dass Beispiele
dem höheren Bücherstile im Call ton- (l'uuti-) Dialekte umschriel
werden, mag mau sich noch gefallen lasüen. Dass aber. z.
S. 71 diese Umschreibung auch auf , Mandarin CoUoquial*
gewandt wird, ist wohl mehr als bedenklich. Dem Vi
seheint eben die Punti-Aussprache für die einzige zulässige
gelten; sonst würde er weder diese Grammatik noch sein spSi
^Chinese and English Dictionarj" so zusatsdos bezeichnet hal
Theil I scheint eine Art Forudehre sein zu sollen; Theil 11
h?ilt eine ,syntax of the written style% S. 1 -Gl, dann note^ on
Cantü« Colloquial, S. 61—70, endlich allerhand Lese- und Uebungs-
stucke.
18J P. Perny, Gramumairo de la langue cbinoise orale et
6crite. Tome I: Langue orale, Paris 1873. VII und
248 Seiten; Tome II: Langue 6crite, Paris 1876, XI
und 547 Seiten Lex. 8.
Dieses
ist zunächst für die Vorbildung
entsprechend ohne wissenschaftliche Ansprüche nach rein pi
tischen Erwilguugen verfasst. Gleich Preraare und Gon^
glaubte der Vertasser seine Schüler zunächst in der ümj
spräche heimiöch macheu y,u müssen, ehe er sie in die hOjMr»
utid ältere Stilform einweiht Die beiden Bände sind ihrer ^uuw
Anlage nach von einauder so verschieden, dass wir jeden ' ^^~
zu betrachten haben. Trockene Inhaltsbericht« sind
zu vermeiden.
Band I behandelt in den Prolegomfenes I. die chim
Sprache im Allgemeinen, II. die Irrthümer und Vorurtheile,
betretfs ihrer im Umlaufe sind; IIL die Methode sie zu erleniaB;^
IV. die Stirambicgungen und Aspirationen ; V. ihren SylbenschoU
(mots radicaux ou primordiaujc). Die eigentliche Grammatik le^
fällt in die Kapitel; L Vorbemerkungen über die «langue onl«^
ihren Charakter, ihre Abschattungen, ihre leichte Erlemharki
und die Wichtigkeit der Stellangsgesetzo, — welche übrigens täf
umfdngliche, ausserordentlich schön ausgestattete W(
t für die Vorbildung der Missionäre bestimmt nnd d
V. d. OaleUntz, Beitrag zur Geschichte der chineg. Grammatiken. G31
angegeben werden, — endlich ilire Dialekte. II. Das Substantivum :
1 : chinesische Unterscheidung und Bezeichnung der Retiotheile.
lies hätte wohl in das errite Kapitel gehört!) § 2. Die neun
der Substantiva. iiilmlich die einsylbigon und die ver-
aedenen Arten der zusammengesetzten; § 3. Genus; § 4. Nu-
lerus; § 5. Augmentiitiva imd Dimiuutiva. § 6. Wie Suhstantiva
lurch Wortstellung zu Adjektiven, \'^ erben und Adverbien werden
:öunen; § 7. Zusammengesetzte Substantiva, der*>ii Glieder ohne
eründerung des Sinnes umgestellt werden können , und solche,
o dies uuniüglich ist; § 8. AufKüblung einiger siebenzig Sub-
itiva von entgegengesetzter Bedeutung. — III. Adjektivutn;
Zahlwort; V. Eigennamen; VI. Füi'wörter; VII. Verbuni;]
Adverbien; IX. Präpositionen und Postpositionen ; X. Con»
iktionen; XI. Interjektionen; XII. Sammlung von Idiotismen
ter chinesischtfn Sprache , sowohl der gesprochenen wie d«r ge-
hriebenen. XIII. Chinesische Höflichkeit: Ehrfurchts- und Be-
heideuheitsausdrücke, Begrüssungsformen u. s. w. Ich habe die
aragraphen des zweiten Kapittds autgoführt, weil die Anordnung
Kapitel III — VIII analog ist. Die Arbeit ist im Ganzen recht
rgsam und sauber, die Eintheilung übersichtlich, die Darstellung
inlach- Die Erscheinungen des alten Stiles sind , soweit es der
unen des, Buches zuliess, schon hier überall mit berücksichtigt,
d so enthalten Kapitel 11 — XI das was Andere Etymokgy ge-
int haben einschliesslich der Lehre vom Wandel der Wörter
iedener Kategorien durch verschiedene Kedetheile. Die Lehr-
Itee sind meist kun«, oft so kurz geförmelt, dass man sie induktiv
aus den Beispielen ergänzen muss. Es gilt dies namentlieb dti,
wo der Verfasser von der rfegle de position redet. Dem Anfllnger
wird das VerstÄndniss der Beispiele dadiu-ch erschwert , dass die«
ligegebenen Uebersetzungen oft sehr frei auf fi-anzösisch wieder-
■ßBgehen, nur selten durch lateinische Wort für Wort-Üeber-
setzungen orltlutert sind. Ein kurz vorbereitendes Kapitel über
die Schrift wird der Beginner ungern veraiissen. Die chinesi.schen
eichen, solange man sie nicht in ihre Bestimdtheile zu zerlegen
[irersteht, erecheinen wie wirre Anhüufnngen von Strichen, derea
achzeichnung sehr schwierig, deren Emprügung in das Gedlicht'j
iss geradezu unmöglich fallen muss. Bei einem Werke von saj
in praktischer iÜchtung sind derartige Mangel besondere störend.
Band II, welchen der Verfasser für den weitaus wichtigeren
erklärt, zeigt weniger Einheit des Planes als der erste. S. 1—130
["handeln von der chinesischen Schrift: Kapitel I. Im Allgemeinen;
;. Classification der Charaktere nach ihrer Bildungsweise ; III. Wan-
iel der Schriftformen (Schriftarten) im Laufe der Zeiten; IV. Le-
icalische Anordnung der Schriftzeichen. Der Verfasser theilt hier, .
tmd zu mit gar behaglicher Redseligkeit, doch fast kiitiklos
^riel Belehrendes und Unterhaltendes mit. Was von den 130 Seiten
klicb eingelernt sein will, ist sehr wenig und meiner lieber-
632 »■ ^ Gald/snts, Beilrag mr Getclichte der chiruu. Grammatikern.
Zeugung nach gerade für den Missionär, den Praktiker noch
nicht ausreichend. Alle Welt weiss, wie sehr im Mittelreiche
Besitz einer schönen Handschrift geschützt wird. Sie ist dortzuLii
erstes Erfordemiss eines gebildeten Menschen , und wohlgeme
sie Ijeniht nicht nur auf der festen , sicheren , dabei fiüchti
Pinselfühiiiiig, auf deutlicher und gleichmässiger Buchstaben/ei
nung, sondern überdies auf der streng eorrekten Ausführung ei
jeden einzelnen Schriftzeichens. Für letztere giebt es eine gr<
Anzahl Regeln. Bytschurin, Grammatik S, 29 — 52 und Bridgn:
Chinese Chrestomath}" in the Canton Dialect, fuhren die 92 Lei
Paragraphen des berühmten Kalligraphen Schao-ylng auf. I>ii
.Vorschriften sainmt zugehörigen Proben mussten gerade für un:
Verfassers Publikum vom höchst*?n Werthe sein. Herr Pei
aber giebt nur ©ine Anzahl Beispiele für die Iteihcnfolge, in welcl
die Striche eines Zeichens zu machen sind, 8. 9G — 98. und
Vorlage zum Schreiben eine Tafel der Radicale. Die Zeichnun;
der Striche, aus welchen die chinesischen Charaktere best«hi
sind sehr schlecht ausgeführt und noch dazu zur Hlilfte auf d(
Kopf gestellt.
Ueber die praktische Wichtigkeit der phonetischen Schrift
elemente habe ich mich bereits, Bd. XXX, S. 597 dieser Zeitsch
ausgesprochen. Wo nun soviel Kaum auf die Schriftlehre V(
wendet wird, wie hier, da dürfte ein Verzeichniss der wichtigs'
^phonetitiues* nicht fehlen. Statt soviel des Wichtigen aber th
uns der Veriasser auf S. 47 — 82 Proben der 32 aUerthymlichen
oder alterthümelnden Schrifitfonnen — meist raüssigen Verschn^
kelmigen — aus Khang-hi*s bekanntem Lobgedichte auf Muki
mit, sammt zugehörigen rhythologischen Entstehungsgcschicbteo,
lauter schalem Zeuge. Kann man lirger wider die schi-iftstell
didaktische Oeconomie Verstössen?
Kapitel VI, Allgemeine Hegeln der chinesischen SjTitax,
durch eine wenig wissenschaftliche Besprechung der Frage eröffm
Entbehri daü Chinesische wirklieh der grammatischen Formen
Hegeln? Die dai-auf folgende Syntax der Iledetheile S. 135 — 1
ist ein imverbesserter Auszug aus Julien's Syntaxe nouvelle
pg. 12 — G7. Darauf folgt S. 155 — 158 eine Aufeählung der
kanntesten Wuitstellungsgesetze, fast olme Beispiele.
Kapitel \T1, über die Bedeutung der Partikeln, S. 158 — 2
ist wieder eine blosse ITmarbeitung der Monographien, weJche
Verfasser in Julien's nur erwiUmtera Werke vorfand. Lei
die Entlehnung überall ohne Nennung des geistigen Eigen
geschehen , und um so unangenehmer berührt es , den Vei
— wenn man das einen Verfasser nennen darf, — ixnmef
immer wieder auf den todteii Meister schmähen zu hörim.
Kapital V'III, über die chinesische Litfratur im Ällge;
und übtT ihre wichtigsten Deiikmiller, enthlllt in der ersten
eine recht ausführliche, zum Theile auf Prenum» bombend»»
rift*
Kro;
^»n
Wth
Bsü
V. d. Oahel^ts, lieitrag zur GeschiehU der ehinea. Grammatiken. 633
4erung der verschiedenfin Slilarten, S. 245 — 2G2. Der sieh dai-an
Miessende Abviss der LiteraturjLjfiKchichte S. 263 — 366 mit /;abl-
eingesti-euten übefsetzten Testproben ist zwar ni<^ht eben
ischrtftlicb , doch hübseh geschrieben und im Allgemeinen xu
mpfeblen. Die Qnpllen, ans welchen der Verfasser geschöpft,
habe ich sonst nicht verfolgt; die vier Fabeln 8. 3G2 — 3G5 aber
.t Herr Pemy wieder, diesmal mit Nennung seines Gewährs-
lannes. ans der Syntaxe nouveUe entnommen.
Kapitel TX, über die cliinesische Literatm- im Besonderen,
(Spricht /unilcht die Vor/.ügo der chinesiseben Literatur vor denen
r , alphabetischen Sprachen". Daiin werden S. 272^273 die
infachen Striche der Schrift wieder ebenso unschön und /.um
eile verkehrt, abgedruckt wie S. 40, 41 (vgl. oben). Sektion 2
lehrt im Anschlüsse an Preinare die hauptsilchlichsten rhetorischen
Figuren, welche an klassischen Beispielen erläutert werden.
Kapital X , Chmesische Redensarten , giebt llhnlich wie dies
emare am Schlüsse seiner Nütitia begonnen hatte, auf S. 446
492 eine Sammlung -von 400 — 500 Phrasen; diese sind nach
ihrer Länge, von zwei bis zu zwanzig Charakteren, geordnet und,
wie dem Verfasser zu glauben, aus guten, dassischen Quellen
geschöpft,
Kapitel XI ist ein Abriss der Verskunst, wieder eine Menge
guter Beispiele enthaltend.
Es hüllt sehr schwer, sich über den Werth dieses zweiten
Bandes ein GesanimtuHheil /u bilden. Von wirkL'ch Neuem,
Selb.standigem dürfte auf den 547 Seiten sehr wenig zu entdecken
sein. Das ist indessen auch nach dem Zwecke des Buches gar
licht KU verlangen. Der Misstonilr soll chinesisch sprechen, soll
inesische Rüchei" le.sen und ver.stehen und woni5glich auch sich
in der Sprache schriftlich ausdrücken leni*^n. Zuviel kntm ilini
also kaum geboten werden , wemi es ihm nur in methodischer
irdnung zuHiesst. Neue wissenschaftliche Entdeckungen aber in-,
teressiren ihn vorerst noch gar nicht: er darf froh sein, wenn er
dos Vorhandene sein Eigen nennt. Dies Vorhandene aber steckt
r Zeit noch in so und so vieli^n, zum Theile schwer zugllnfflich^n
üchem zeretreut. Wer das Beste zusammensucht und für ihn
zu einem wohnlichen Ufme zusammenfügt, dem schuldet er teusend
iX)ttnk. Und ilhnlich wie er sind im Grunde genommen wir Anderen
cb dran. Darum soll man den Verfasser wegen seiner Unselb-
idigkeit nicht tadeln. Ein Anderes ist es, wie er extrahirt,
ie er die Extrakte geordnet hat. Und hierin kiinnen wir ihn
ht loben. Von der Sehriftlebre sprachen wir bereits. Die
Itellungsgesetze , mit web:hen er das \^. Kapitel des zweiten
Theiles beschliesst, hütten, wie dies schon bt*i Summers' Handbook
hervorgehoben wurde, die ganze Granunatik — im ersten Bande
— er5fli>en sollen. In den Monographien führt er allerdings die
Auwendimgen der einzelnen Partikeln in anderer Ileihenfolge auf,
Da .\XXJI, 41
k
634 V. d. Oabelentz, Beitrag sur Gcuchichte der chine». Gramptaltkem,
als sein Oewährsmunn. Allein ich sehe nicht, dass dadurch et
fiii* die Ordnung gewomieu wäre, Phraseologie, »Stilistik und Poefc
hätten wohl hesser vor, als hinter der Liieraturgeschicht« Ph
gefujulen.
ZwLn Diiigi» entstellen meiner Meinung nach das Werk.
mal das schlechte Transseriptionssystem. Diti neueuglische Uiia
die Pekinger Anlaute (»in zuführen, hat Herr Perny allerdings va
mieden. Dafür hat «r aus, icli weiss nicht welcher iuideren Mb
art des kuän-hod andere verwin-ende Lautverwechselungen
genommen. Z. B, ersetzt bei ilun /tii' zugleich nat, Ion zagleifl
?ian, Im /.ugleich iiinff und fmg, mth zugleich nimg, y zugleich J
und rfi und für tschi, das liekannt« Genitivwort und Adjektii
j)ronomen schreibt er (che. Ein zweiter Uebelstand ist die gi'Oäi
Menge der Druckfeliler in doii chinesischen B»Mspielen und Tej
auszügen. Zu meiner Freude erfahre ich, dass ein V^erzeichnifl
derselben nachträglich veröffentlicht werden soll. Die chinesisch«
Typen sind sehr klein, aber von vollkommener ScliUrfe und nie
sehr zierlicher Ausführung,
Dass der Verfasser sich nicht selten in einer gewissen ürwit
zu ergeben lieht, hubu ich schon angedeutet. Wiederholung«!
z. B. Wü es gilt, die chinesischei Sprache als eine besouder&j
erlernbare, regehnUssige, schüne u- s. w. zu preisen^ kommen ,
oft genug vor. Es spricht sich aber in solchen FälleJi imma
selbst in den kühnsten Ueherschwilnglichkeilen, eine so aufricht^
warme Begeistening des Schriftsteüers für seme Sache aas,
man sieh die kleinen Geduldsproben gefallen lassen wird.
Darf man das Buch empfehlen? Für den erst<in Anfang gant
gewiss nicht; dazu ist es zu dickleibig, in der Anordnung dfts
Stoffes zu wenig methodisch und in der Erklärung der Beis
zu wenig elementar und analysireud. Wer aber etwa itt^mu
El^mens durchgearbeitet und keine Lust hat, sich Julien's
Premare's Werke anzuschaffen, der mag für Beide bei Pe
einigen — nicht vollen — Ersatz und überdies noch manc
Andere önden , was er sich sonst mit hetrüchtlichem Aofwa
an Zeit und Geld zusammen schaffV'n iiiiLsste, auch dies alierj
wen»i erst das Buch durch ein sorgfliltiges DinickfehlerverzeU
zu einem zuverlässigen gemacht sein wird.
IL
Aufgaben der grammatischen Behandlung des
Chinesischen.
1) Die grammatische Darstellung einer uns frenidgearteti
Sprache bietet dem Linguisten ein ebenso schwieriges wie n»ij
volles Problem. Die Schwierigkeit liegt in dem VerhlÜUiis
zwisi-hen der Sprache als der Gesamnitheit ihrer ErscheiuiuigH
und der Sprache als einem T>ai-stellungsmitiel. Jene gleicht einn
V. il Gabelents, Batrag sur Gejschiehte der cht'nes. Grammatiketi. 635
lie]
i
HCl
wu
des
bei
ans
7Al
geometrischen Körper, der kq jeder Zeit nach allen Richtungen
liiij betraf'hthar ist, — diese einer LiniR, die immer nur von einem
Punkte tius zu einem bestimmten anderen fähren kann, immer auf
imal nur Eine Richtung verfolgt. Wie soll sie den Köri^er
'chmessen ? Dies ist die erste Frage, und die Antwort sclieint
le zu liegen: man lasse die Linie nach und nach den Körper
allen seinen Hauptriulitungen durchlaufen.
2) Dieser Kör[>er aber ist ein gegliederter, seine Theile sind
trkennijar versehieden. Die Darstellung, soll sie sachgemilss sein,
uss dieser Gliederung folgen. Dies wird sie leisten, wenn sie
stens den Körjier als einen so und so gegliederten, und zweitens
[es Glied einzeln beschreibt.
3) Nun ist diese Gliedening eine organische, der Körper ist
lin Organismus, in welchem jeder Theil in zweckmfissiger Wechsel-
irkung zum Ganzen steht, — einer den andern bedingend , jetzt '
iterstützend, jetzt beschränkend, das Ganze beherrscht von einem
meinsamen Lebensprincipe, zu welchem sich die einzelnen Organe
gleichartig und uugleiehwerthig verhalten. Hier zeigt es sich,
Wu der Kera- und Ausgangspunkt einer systematischen Darstellung
liegen musis: jenes hen'schende Frincip will begriä'en, will an die
Ipitze gestellt, will aber auch, eben weil es ein heiTschendes ist,
weiteren Verbiufe, in der Ein/.elbeschreibung inmier und immer
ieder als solches erkennbar sein. Es giebt, so scheint es, eine
linie, welche dieser Darstellungsweise entspricht: die Spirale meine
ich, deren jeglicher Funkt durch Zeichnung eines Radius ohne
Weiteres mit den entjspreehenden Punkten der iimeren und Ilusseren
Umgänge zu verbinden ist.
4) Wovon ein System der chinesischen Granmiatik, um ein
organisches ku sein, ausy.ugehen habe, das hatte schon, seit der
alte Marshnmn sein classisches: ^'Yhe whole of chinese giammar
depends on position" (Clavis sinica, Freface jig. IX) ausges[>rocheu,
kein Geheimniss mehr sein sollen. Es war Mai*shman nicht ge-
;eben, diesen Satz thatsllcWich durchzuftihreu. Ittmusat schreibt
ine El6men8 zu Ende, ehe er den Wortstellungsgesetzen ein
irzes R^sume widmet Julien, der sie in seinem Examen eriti«jue
d namentlich in seinen Exercices pratiques nach Geliühr hetnnt,
wurde ein (ireis, ehe er seine Sy^itaxe nuuvelle verfasste, ein Buch,
dessen Systemlosigkeit wir kennen. Erst Hebott war es V(ir-
behalten, den Steilungsge setzen den ihnen zukommenden Platz
anzuweisen; — ein Wunder, dnss bisher niu" Einer, Summers, ihm
zu folgen gewagt.
5) Es war bisher die Rede von der iSprache als von einer
esammtheit von Erscheinungen. Diese Erscheinungen sollen be-
flfen werden als ebensoviele Faktoren des <iedankeuausdruckes.
Somit ist dieser der Zweck und die Öpraebe das Mittel. Hier
ergiebt sich ein zweiter Gesichtspunkt der Spi'achbetnichtung, die
Frage: wie verhfilt sich dieses Mittel zu seinem Zwecke, welche
41"
G36 *' '' Gahelcnt:, Beitrag zur Ge»ckiehU der chine$, Grammatiken.
Füglichkeiteii bietet, die Sprache zur Bezeichiimig der verschieden
möglichen Gediinkeiiverkimiifiirigen und -modifieutioneu V
ö) Trek'n wir dem näher. Eine Sin-aclilehre , sio sei so aa
führlich oder so elementar wie sie wolle, soll den Lemonden
7.U einem gewissen Punkte der betreflendeu Sprüche niäfhlig niachunT
Weiss ich weiter nichts, als welchen Ursprung und Wertlj jede
Form, jedes Hülfswort, jede Constmktion bat: so ist mehi Wissen
nur ein halbes, einseitiges. Es wird erst dann vollkommen, sogen
wir relativ vollkommen odw harmonisch, wenn ich gleichzeitig i
verschiedenen Aasdnacksmöglichkeiten kenne, welche sich mir
der fremden Sprache für jeden Uedankeii zur Verfügung stellen.
Ich Miuss, — ni)cli concreter ges|n"ochen, — nicht nur aus defl
fremden Idiome in mein eigenes, sondeni auch aus diesem
jenes iihersetzeu uiid in Letzteremt mich aussprechen können,
einer früheren Gelegenheit ') habe ich diese Doppelseitigkeit
sprachlichen Wissens mit einer Tabelle verglitheu, welct
uach Belieben senkrecht vmd waagrecht ablesen kann. Eines
80 däucht mir. nach dem Anderen. Jedes besonders geschehe
mindestens da, wo es sich um eine von den uns gelautigen
griffen so weit ubvveiehende Sprache handelt. Liefe dies auf ei||
blosse Wiederholung liinaus. si> lüge Rechtfertigung genug in d«
Satxe: repetitio est matter studionim. In der That handelt
sich jedoch um mehr; derm der nilnilicbe Gegenstand, wenn
von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachtet wird,
sich verschieden aus, will folglich auch verschieden darg
werden.
R<5!musat. hat in seinen Elenaens im Anschlüsse an Prema
eine unseren beiden Systemen eutsprecbeudo ZweitJieiluug hu
smstellen beabsichtigt. Er stöUt unser xweite.'? System voran
macht es /um vorwiegenden, behandelt aber im § XI seines er
Theiles noch einmid die einzelnen Partikeln der Reibe nnch, et^
jede in ihren verschiedenen Anwendungen. Eine geschickte Vfl
bindung heider Systeme fanden wir in Edkins' trefflichen X?
Gnuiitnatikeu. Gon^alves' Werk daif, unheschadet seines Wer
als Fundgrube, hier ausser lieiracht bleiben. Stdiutt hat, aus d«
zweiten Systeme uui" einzelne besonders wichtige Part.ieen her
gegritl'en; der Schweri*unkt naht bei ihm im ersten. Uf i Suiunic
findet so ziendich das umgekehrt« V'erhiÜtniss statt: beide Ü*
trachtungsweiseii konmien zur Geltung, die zweito etwas mehr
die erste und vielleicht beide nuch nicht scharf genug prinzipia
gescliiedeu. Alle Uehrigen haben das zweit« System sehr
schieden bevoraugt; ilu^e Bücher eiklilren nicht sowohl die SpracL
als sie viehnehr anweisen die-selbe zu gebrauchen. Dabei geh«
sie, und gehen mehr oder weniger ausser Schott auch die Andern
1) ZMitMshr. r. VfilkerpsytrlioltiKit* uuil Sprach witueiutcb , Buid Vlll, S IS
— 131
f. d Gabelents, Beitrag aur Oegehiehte der ehint». GrammaVilmyi. 637
^on den Anschauungen und Einiheüangen unserer europaischen
iraramatiken aus.
7) Ein solches Anlehnen nn Bekanntes soll niehl getadelt
f erden, solange es mit Takt und Maass geschieht; es mag Kweck-
sig sein, sofern es den Eintritt in eine neue, fremde (redankeu-
erkieht^rt. So gewiss man aber dem Fassungsvermögen der
[»emendeii nicht /uviel zuiinitlien soll, so gewist. darf mau auch
hrc Anschauungen nic-ht verwiiren. Dies thuu Moriison, Bazin
ad Penij, — Letzterer vielleicht noch am Wenigsten, — indem
Äe ihren Schülern für jede Ausdrucksform ihrer Muttersprache
feine angehlich entsprechende im Chinesischen nachweisen wollen.
Es ühersetzp nur Einer nach solchen Recepten in's Chinesische
nd frage dann einen Eingeborenen , ob das seine Muttersprache
eiV Es nehme nur ein mit solcher Milch Getrlltikter ein chine-
sches Buch zur Hand imd schaue sich nach den eingelernten
Formen liir Plundis, für Coiijunktivus Imperfecti u. dgl. um: die
, ^ Knttituschung wird nicht auf sich warten lassen, und der erste
fcBVerdniss wälre hesser gewesen, als der letzte.
^B 8) Man solltB auch hier schälifer scheiden zwischen den
IPlogischen Kategorien und den ihnen regelniilssig entsprechenden
Formen unserer Muttersprachen. Letztere können die Ersteren
erlUatem, nicht sie schlechtweg vertreten. Unsro durch und mit
Icönnen das Mittel, unsere aus, durch und von die Ursache aus-
rücken : kein chinesisches Wort deckt sich aber mit jene«
ieutsehen. sondera gewisse chinesische Foraiwöi-ter verhalten sich
gewissen deutsehen , und Beide wieder zu gemessen logischen
Categorien wie sich schneidende Kreise. An dieser Stelle entdeckt
sich der Crrundfehler Stjmislas Julien's, der mit wahrem Wohl-
behagen, ohne Ordnung, ohne Kritik Nummer ftü' Nummer auf-
2fthlt, durch wieviele vei*schiedene französische Wörter eine und
P dieselbe chinesische Partikel sieh übersetzen hisse. Das nennt er
bovielo verschiedene Anwendungen, und darin irrt er. Ein grosser
?ri»e!l davon sind thatsJlchlich nur verschiedene Uebei-setzungsmög-
lichkeiten, die sich ganz anders herausgestellt haben würden, wenn
der Vei-fasser statt der fi-anzösischen irgetid eine andere Sprache
herbeigezogen hätte. Man sieht, die Trugsynonyma spielen im
l^anahiischen 8ysteme der Grammatik vielleicht eine harailosere,
"aber schwerlich eine verstjindigere Rolle, als im synthotischen,
0) Es dürfte nicht schwer fallen unsre beiden Systeme nach
ihrer wissenschaftlichen und praktischen Bedeutung miteinander zu
vergleichen. Wie angedeutet bilden sie in Rücksicht der gramma-
tischen Dai-stollung zwei trennbare, doch einander nothwendig er-
gänzende Hälften eines Ganzen, in liücksicht tuiJ' die Sprache selbst
ein untrennbares Ganze, so xu sagen Kette und Einschlag einos
Gewebes. I*ie Fäden Beider sind je von besonderer Art und
sollten vom Grammatiker, wenn er Charpie zupft, in gesonderten
Haufen geordnet werden. Allein nii-geuds, — und hierin dürten
V. d. Gahtlentz, Batrag zur Geschichte der chines. GrammtUikM,
wir selbst Schott's ijfeistvolles Budi nicht ausuelmien, — nixi^etn^
finden wir die beiden Sjäteme seluui" auseiniinder geholion,
meist war das zweite das eutschieden bevorzugte. Gebührt
diL'se Bevüi-7,u»^ug ?
U)) Man nnterscheidu wohl zwischen Lehrsystem luid Metho(
Bei jt-nem lautet die Fnige: wie stelle ich meinen Gegenst
sacbgeniiiss diir? Eine vorllliiii^'e Antwort /,u j^eben war der Zwe
der obigon Erörtt-nuigen. — Bei der Methode fragt es sich,
dem Ijerneriden am leichtesten und sichtn-sten das von ihm be^feh
Wissen beizubringen sei. Diese Rücltsicht sollte selbst in stro
wissenschivftlichen Werken nie yernachliissigt werden; sio
iiber auch in sitnichlichen Lehrbücht?ni dermaassen vorWiilt4iu, di
diesen Bürheni ein unmittelbarer wissenschultlicher Werth nie
V(>rblolbt. Der Kaufmann in der. Hafenstadt , der Drag4jraan f^iu
Consulfttes oder einer Gesandtschaft, der Missionar — Letzt^-f
freilich mit Unrecht, — mö^eQ ein Jeder besondere BedQ
der Sprachkenntniss , unter ihnen wieder die einzelnen Individu
verschiedene Siirachbellihigung haben, verschiedenen NationolitAti
angehören: — so und öovJele Soiulerwüiisehe, denen so und sovia
Tltöchen-, Hund- und UebungsbÜL-her Kechnung trugen müssen,
welche siih abt^r der Philolog ebensowenig zu kümmern hat,
der Lingnist»
11) Und wicdeiTuu kann eine Grummalik bei gleicher Wiss
sehafilichkeit ilirer Fitssung nach vorwiegend didaktisch oder kritis
sein. Wie sttdlt sich der Verfasser zum Leser? Als Lehnu*.
da weiss, zum Schüler, der da lernen luoL'hte? — oder als forsche
der (tt»k^hrt-*!r zum mit- uiid tuiebforschenden FachgenossenV Nie
um* Zahl mid Auswahl der Beispiele, sondeni nucli Fonn
Umfang des ruragraphentt^xtes werden sich darnach zu richti
haben. In buiden Hinsichten ist der tielebrte imgebiuidener
der lichrer. Er darf sich im Aufstellen, Begründen und
kllmpfen von Meimmgen ergehen ; die Beispiele sind ihm
sowohl Verden tliclnmgsinittel, als vielmehr Beweisinstaiiteii, dvt
er nicht leicht zu viele beibringen kimn und deren er just d«
meisten bedarf, wo sich der Jjehier höchstens zu Hindentung
vei"steigen mag: bei den strcntigon Puiditen.
1 2) Man darf wcdil von voni herein annelunen . da«* sowa
die kritische wie die didaktische Behandlmigsweise »uf
Systeme gleich tmwejidbar sei. Ob yielleicht aus Rücksidit«n
Methode die eine hier, die andere dort melir orapfrhlttaAWt
wUre? liies bejahen hiosse doch wohl, aus einem Buche
zwei machen. Auch wüsste ich nicht, wie ein Lehrer zu hfik
unfangen könnte, den *Sehüler nach dem Muasse seiner Krttfte oül
forschen mid entdecken /u lasscm. odrr wio er zu spllt imn»flr
könnte, ihm die Ergebnisse seines eigenen Foi-schens üx und !
wie sie sind mitzutheilen.
13) Aber beide Systeme sind, wie wir sahen, mit
V. d. Gahdent:, Beilrag mr Geachichte der chinea. Grammatiken. 639
cur anders gescMcbtoteni Inhalte gefällt Wie, wenn man dem
Lernenden nur eines der beiden Gefiisse in die Hand gäbe, damit
er schliesslich den Inhalt ausschütte und selbst in veränderter
Ordnung in eine zweite Form einfülle? Sollen damit die einseitig
gefasst*^n Gramniiitiken geretihtfertigt. werden, so mag ich es nicht
gelten lassen; denn der Verfasser würde damit der Mehrxahl seines
Publikums zuviel /umutben, aber auch zuviel zutrauen, zumal
wenn er seinerseits dtis zweite System zum einzigen gemacht hat.
14) Für den Umtang des Buches werden, nUchst der Natur
des Gegenstandes , Zweck und Anlage bestimmend sein. Eine
kritische Granmiatik dürfte nach oben hin keine Schranke kennen;
ist sie zu kur/,, so wird sie the&exihaft ausfallen. Für eigentliche
Sprachlehren aber dürfte sieh eine natürliche Zweitheilung ergeben.
a) Es sei die Absicht, den Schüler soweit zu bringen, dass er
Jnit Hülfe von Wörterbuch und Uebersotzungen Texte richtig^
analysiren oder bei einem Sjii-aclmieister mit wissenschaftlichem,
nicht blos praktischem, Gewinne Untenicht im Gesprilche und der
Lektüre empfangen könne: so ist das .hierzu Nothwendige der
gegebene Inhalt einer Elomentargrammatik, Vorschulen, Rudiments
und Büchlein ühnlichen Titels dürfen wegen ihrer unselbständigen
Tendenz hier wohl ausser Betracht bleiben.
b) Es werde bezweckt den Lernenden , gleichviel ob er in
den Elementen vorbereitet ist oder noch nicht, zum Lesen und
^ftTütelien von Texten mit alleiniger Hülfe des Wörterbuches und
'ft noch zur selbständigen Abfassimg von Aufsätzen in der
[den Sprache zu beftihigen: so ist die Granmiatik eine aus-
lese. Eine solche wird an sich des Lehrstoffes nicht zuviel
enthiUtcn können. Wenn man besonders umningliche Werke dieser
Art Handbücher nennt: so beruht dies wohl nur darin, dass man'
ieber in ihnen nachschlagen , als sie Paragraph für Panigruph
durch' und einlernen wird. Einen wesenhaften Unterschied gegen-
Iber den ausführlichen Lehrbüchern vermag ich nicht zu er-
Iceuoen.
15) Es muasten in dem Bisherigen Erörterungen augestellt
werden , welche auf sehr viele andere Sprachen gleich passen
dürften wie auf die chint'si.sche, zu welchen aber nicht bnriit eine
l^weit^? in gleichem Grade anregen wird. Die ihr eigenen Schwiorig-
koit«n stellen den Sprachforscher einer Anzahl prinzipieller Fragen
:egenüber, von deren klarer Erkenntniss und fichtiger Boanlwor-
hier mehr denn je die Lösung seiner Aufgabe abhängt. Jene
ierigkeiten müssen im Fcdgenden dargethan werden, damit
sich erweise , wie ihnrn geniJLss der entwickelten GnmdsHize
ichnmig getragen und liegegnet werden könne,
16) Im Verlaufe eines viertausendj 'Ihrigen Lebens hatj
chinesische Sprache sich vielfach , sowohl in ihrem Lautsys*
ie in ihrem gramjnatischen Baue , entwickeln und verüj
Üssen. Diese Entwickelung war aber eine freie, daher stü
^40 ^- ^- GaUlents, Beitrag zur Geschichte der chinea. OranwtatihtH,
diese Veränderungen geschahen nicht spiiingweise , ju, soweit
wissen, nicht oinmaTi ruL-kwpise. wiu dies bei plötzlichen mUchtiga
BeeiuMussimgen durch andere Völker und Spr^u-hen möglich
^ Wesen wOre. Von Alters her erweiterten sich Reich luid Natio
dui'ch Einverleibung benachbarter liarharenstäninie. Diese wurde
Chinesen, nahmen chinesische Sprache und Sitten an, mocht«
ttucli wohl durch die Nachwirkung ihrer StiimniessprachMn
Dialekl.bildiing bet^jrdeni. Und weiter: bald ist diese, bald je
Shidt kaiserliehe Residenz und Sitz der obersten Behöi'den ge
Wesen, und die Mundart der ReicUshaupistadt mochte in jene^
classischen Lande der Centralisation die Sprache der (tebildeto
larben: immer jedoch, soviel wir wissen, hat der Schwerpuni
des Reiches im Gebiete des heutigen Ku^n-Iwd, oder, wenn tau
diesen Hegi'iff enger fassen vrill, Jedenfalls im Bereiche des nör
l liehen Dialektes gelegen. Also auch von dieser Seite nichts,
zu einer Periodentheihuig führen konnte.
17) Der Literatur blieb es vorbehalten, Epoche zu rauch«
im eigentlichen Siinie dos Wortt-s. BlütheKeiten bmchen im
vergingen, ¥1 assische Muster hinterlassend, welche von den Sclirif
stellern nachgeahmt wurden, nachdem hingst die Umgangsspracl]
gimz andere Formen angenommen hatte. Die Zeit der grossa
Weltweisen, der Lal>-£si, der Khuiuf-fu-tai imd ihrer berühmt«
Nachfolger war eine solche, sie war die klassische xar' k^o
Was davor liegt, nennen wir vorklassisch, das bis auf den heutig
Tag sieb fortsetzende Epigunentbum : naclikliLssisch. Der Stil
Schriften ernsteren Inhalts ist inv Laufe der Jahrhundert«,
Gange der Sprachentwickelung von Feme folgend, wortreich|
geworden; die Sprache selbst aber ist im Wesentb'chen die nfi
liehe geblieben und steht grammatisch jener der Klassiker
als selbst jene, welche uns in den jüngeren Theilen des ISchu-kin
erhidten ist. Die von den Neueren so hoch geschützte idegai
Prosa, Wen-tschhawf l>oiuht auf der Grammatik des klassL
Stiles, — nur ihr Inhalt und das eigentlich Stilistiscbe sij
modern.
18) Es giebt einen Punkt in der Geschichte der Litemtur
auf welchem sich die Beibehaltung der veralteten Sprachfor
r als unmöglich erweisen muss. Di« Redeweise der Alten ist
^grossen Menge der Zeitgenossen unverstJüidlich geworden; i
man zu den Massen reden, so muss man sich ihrer Sprache
dienen. Oder aber: man will Zeitgenössisches aus dem Allt
leben erzH,hlen: wie passt« da das alt^hrwürdige Gewand?
Mittelreiche scheint Letzteres , vornehmlich das Aufkommen
socialen Romans und Dramas die Neuerung hMjboigefiihrt «u ha
Hier wurde eine Literatur geschafi'en, welche rasriien Schritl«» '
dem Wandel der Umgangssprache folgen musste und folgt*«. Ol*»-
siker in ihrem Fache, deren Ausdrucksweise bewundert und nun
Vorbilde genoiumen wird, erstunden .freilich auch hier, un
v.d.
rag zur Geschichte der ehines. Grammatiken, (>41
lUBI
Mmshv
^iis bemühten sich realistische Scbriftsteller , recht im iilter-
eueston SUmg tu schreiben. Allein bei aller Miijiniclifa,ItigkBit
Redewendungen und Stil ist sich die Grammatik des Kumi-hod
ilscblicb so genannten Mandarineiidialektes) in der Hauptsache
ieich geblieben. Hier haben wir die dritte Periode der ehine-
lischon Schriftsprache , den neueren Stil. Wahre Mischfornu.>n
'zwischen ihm und der älteren Sprache, wie sie in allen Schat-
tiningen vorkommen, bedürfen selbatverstMndKch keiner gesonderten
liehandlung. Von den Dialekten aber, welcho wenigstens zum
^Theile ihre kleinen Literaturen besitzen, können wir vorläufig
bweigen.
19) Die Frage ist: wie soll sich der Grammatiker diesen
Perioden gegenüber verhaUen? soll er jede filr sich allein be-
handeln, oder soll er jeden TheU der Grammatik Schritt für
Schritt durch das viertausendj übrig© Bestehen der Öijmche hin-
I durch verfolgen?
r Ich mag die Antwort nur in bedingter Weise geben. Schlechter-
pingä stellt mir nur soviel fest, dass jede Sprachlehre, sofern sie
«ich nicht blos mit Einer Phase des Chinesischen beschäftigt , jene
hauptsächlichsten Entwickelungs stufen der Sprache scharf hervor^
hebon muss. Es daif der Loniende nie im Zweifel sein, wekher
Periode? diese Beobachtung gelte, jenes Beispiel angehöre,
20) Im rein wissenschafllichen Interesse wünschte ich nun
Bides ; eine dreifache, jede Stilart für sich darsttillende (rrammatik
nd eine Art granmiatischer Spraubgeschichte. Zoniichst jene,
tion weil ein Einzelner eijieu so riesigen Stoß" nicht leicht gleich-
ssig beherraohen wird. Diese Arbeit kann nicht sorgsam, nicht
ingehond genug , danim Jiuch wold nicht zu weitlilufig her-
gestellt werden; der Spruchhistoriker bedarf dieses Dreifusses als
' Unterlage.
21) Fm- den Lehrzweck aber ist mir hier wieder Kemusat
Muster, und auch das billige irh, dass er, der für Anfiinger schrieb,
den vorklassischpn Stil mit dem klassischen verbunden hat; denn
zur verständigen Lektüre der ältesten SivrauhdenkmiUer gehüii mehr
als das Wissen eines Elemeiitiirschülers. Die philologische Scbulung
nrnss der Ausbildung des linguistischen Verständnisses voraus-
gehen. Der Schüh^r soll Äunilcbst entweder das Ehie oder das
Andere : entweder die alton ScbriftstoUor studiren, oder dio heutige
Umgangssprache verstehen. Wer nach China selbst reisen will,
i.dein mag Letstteros das praktisch Näherliegende sein, und danim
egreife ich, warum Premare, Gonyalves und Pemy die neuere
Sprache vor der alten behandeln. Wer aber Chinesisch, sei es um
eines sprachlichen Wesens, sei es um seiner Literatur wiUen
eiben will, wird unbedingt den umgekehrten Weg einscHagen
HÜssen. Dio heutige gebildete Umgangssprache und die in ihr
gsten Bücli«u- sind voll von Ausdrücken, welche deu Classikeni
IJachclassikern entlehnt sind. Spruchwörter , die noch jetzt
642 «'■ <*• GabelenU, Beitrag zur Geschichte Her chine*. Grnmmatik&iL
im Muiidf dt?s Volkes erklingen, sjiniehwörüiche Ansi>iQ)ung
gescliichtliither Art tragen den sprachliclien Stempel Hingst vo
gangener Juhrl] linderte. Wir in Europa kentina nichts was d«
gleit'b käme; die alte Siirnclie, mögen auch Gelehrte in ihr scbreil
und dispntiren. Triest-er in ihr bwti^n und singen, ist für ans eil
todte. Das ist im Mittelreiohe anders.
2*J) Es liegt niihe und ist für den Sprachphilosophen nicl
ohne Interesse, das Chinesische seinem Baue nach mit gewiss
neueren europilischon Sprachen , etwa der englischen oder
zösischen zu vergleichen. Diese strelien , so scheint es, dem
liienden Tjpus zu: Öehwund der Wortfonueu und der du
Lntztere möglichen Freiheit der Wortstellung, Ersatz jener Fonnfl
durch Htellungsgesetzfl und Partikeln. Allein eben an dieser SieW
zeigt sich ein bedeutsamer Unterschied: was bei mis Folge d^
Verfalles, neuer Erwerb, — dsis ist im Chinesischen, soweit
es zujückveriolgeii kömieo, erstes, innerstes Lebonsprinaip. In
lebendigen Kode des heutigen Chinesen herrschen dieselben Stell«
gesetze wie in den UJtesten Theilon des Schuh'ng, Und no
einen anderen Dnt-ersehied uehmo ich wahr: dem Engländer
Franzosen sind seine HülfswCJrter cbeubo nnumgünglich geworde
wie seinen Vorfahren die enisprechenden Wurtformen waren; die
mochten verblassen , abbröckeln , — das Formenbedürfiiiss blie
Der Chinese dagegen bat ein solches von Hause aus uit.ht
gebracht; danrm will er im Cicbniuch seiner Partikeln das Tbil
und Lassen haben. Man wird mit Genuss und Nutzen beobachte
wie die chinesischen Commentatoren die lakonischen Satze alt
Text'C durch Einfüllen immer n»'uer Partikeln und durch
bringiing zweisilbiger *Sjnonymcomposita so zu sagen far(;iren •
Und wenn beute noch der Chinese im mündlicheji Verkehre Hüll
Wörter und Composita vei'scluulibt . so oft der Zuf»ammeiihaug
Rede ihm gestattet, ihrer unbeschadet der Deutlichkeit zu efl
rathen, wenn dann für Aug<inbli«-ke ein urjüt GeprÄge unter
neuen Form hervorzuschimnuMn schebit: so glaube ich, es hie
dem Sprachinslinkt<? des Itrdcnden Zwjing anthun, wenn mnn
von Ellipsen vmh'u wollte, vielmehr zeigt sich hier wie dort, WB
in dieser .Spruchti d:Ls Ewige ist, und was das Wandelbare.
23) Es liegt auf der Hand, dass eben jenes Unvergilnglicll
in einer nach Sprachperiodi^n eingethcilten Oramniatik :U-S solch«
d, i. jUso vor der rJarstellung der verschiedeneu 8tilarti?n behanda
werden mnss — vgl. oben 2, 3 — . Allr spllteren Theüe der Sn
h-hve werden sich als eine Spezificalion der Wortstelhingsg
erwuisen , innerhiilb dieser (Jesetze selbst aber wird sich sei
ein Fortschritt vom Allgemeinen zum Besonderen ergeben,
laut« der allgemeine Grundsatz: die nähere Bestimmung steht
1) BcispieU bei Prvmiirc, Notiti» liufjiuie siiücatv pg. 19S — I9i«
UaberMUnng pg. S30 — 233; cntluhut von Pomy, OmtntnAiro, T H {i^ IM— tu
t>. d. GoLeUniz, Beitrag zur Geschichte der ehineg. Grammatiken. 643
icni näher zu Bestimmenden. Nun sind der Genitiv im Verhült-
liss zu dem von ihm detemünirtHn 8ubstanli\nini, und der Locativ
Verbiilttüss zum Verbum nühorß Bfrstiminungen. Djiraus folgen
fdie besonderen Gesetze, dass djia Substantivumi im Genitive vor
dem mit ihm constmirten Sultstsintivo, und das Substantiv im
Locative vor dem Verbum zu stellen habe. Aus diesen Gesetzen
^erklären sich die PoBtpositioneu , d. i, die Tbeil- und Verbälltniss-
örter welche, von einem (icnitiv abh5lngi;Lr, als Louativo das Pril-
iicat nilher bestimmen. Die Spirale, von welcher ich oben — 3) —
Sprach, bäUe an dieser HtoUe ibrea drilten Umlauf vollendet.
24) Die Frage, bis zu welchem Punkte die Wortstellungs-
lehre in einem solchen grundlegenden Abscljnitte zu entwickeln
Bei. wird man nach mehr methodischen als sachlicben Erwilgungeu
;u beautwoden haben. Ich meinestheils kann ein zu weites Vor-
ingen nicht für riltblich erachten ] ich würde auch hier Wieder- j
lolungen nicht scheuen , schon um der Ueispiele willen , denen j
doch meist in anderen Dingen die Eigenart einer bestimmten
^ßpnich|)eriode ankleben wird. Ob diesem Abschnitte noch über-
ies ebio kurze Ueborsicht der Pronomina und der Zahlwörter
einzufügen sei, Uusse ich vorerst dahingestellt. Um mehr als ein
itück Vocabular könnte es sich dabei wohl kaum handeln.
25) Die h>pracbe der v<>rklas,sischen Literatur hat noch kein»!
rammatische Behandlung erfahren ; mau pllegte zeitber sie zugleich
it dein kbissiscben und nachklassischen StQe ohne scharfe Her-
vorhebung ihrer wirklieh sprachlichen Eigenthüuilicbkeiten zu be-
«lu'echbu. Nur dius eigentlich Stilistische wurde bin und wieder
s unterecheidcnd betont, doch hierbei hielt mau sich wieder an
das schwjlchste Merkmal, das qutuititative. Aufftlllig genug ist die
allmiildit:be VerweitlliuKgung der Ausdrucksweise idlerdings; doch
ist sie nur /um Theile vom Zustande der iSpraebe selbst, zum
anderen Theile von Eigenart und Laune des liedendeii abhängig.
Der berühmte Historiker Ss't-ma- T/t'i'en {2. Jahrb. v. u. Z.) schreibt
wortkarger als der einige Jahrhunderle ältere TüH'K'ieu-mtmfi
Heider Schreibweise gilt für muslerhaft, und os ist mir nicht
bekannt, dass der Jüngere geziorttir Altorthüraelei beschuldigt
ürdc. Die qualitativen VerSlndenrngen der »Sprache, die Ent-
wiekelung eines wohlgegliederten l'eriudenbaues, die schneidigere
Durchfühning gewisser Wort.stellungsgesetze, der Verlust oder die
begränztere Anwendung mancher alter, die Aufnalnne verschiedener
jieuor Partikeln, z. B. des wichtigen tStr (rad, 12öJ, — diese Er-
heinungen lialir ich für weitaus bedeutsamer als die wachsende
ßylbenzabl gleicbbedeutender Sutze.
2i;j Ein ausführlicheres grammatisches Frugramra für jene lilteste
iTbnsi' des Chinesischen vorzulegen maasse ich mir noch nicht an.
I>i'r Itabini'n wird in seinen Haupltilcbiim mit demjenigen überein-
stimmen, welcher der Darstellung der zweiten Sfiracliperiodo zu-
rkoromt. Insoweit wir desl'alls Scbott's Anordnimg lüs maaösgel>eud
644 «'•*'• Gabelentz, Beitrag zur Geitchichte der chities. Orammaiiken.
erkannten oder ihre EichtigkeJt bezweifeln mussten, bedarf es
Folgenden keiner WieilerholiuijEr. Einzelne Lehren der Gnitiuiiüti
verlangen jedoch noch von ihrer prinzipiellen Seite eine De
gp rechung.
Die (! a s u s.
27) Wir nennen, wie bereits angedeutet, das substAntivis
lungirende Wort, einerlei ob es seiner HHUptbedeutunt? nach Haupt
Eigenschafts-, Theü- und Verhältniss- oder Zeitwort ist, »Subst
tivnra. Die Vorfrage kutet: darf ma« von Casus eines
Wortes oder eines Pronotneus reden? Hierauf haben die Einen"
aus Be(i«emlielikeitsriicksichten bejahend, die Anderen aus Gründen
der 8prachverfassung verneinend geantwortet. Es wird walirha
saehlicher Erwögungeu bedürfen , ehe man mit den Erstr
stimmen darf. Aus der Analof^nfi d^r neuroimmisthen und gewi.ssg
neugermauischen Sprathleiueu dürfen wir keine Instanz entlehne
denn diese besitzen an der Declination der Pronomina einen
halt wie ihn das Chinesische, mindestens gleich mächtig ') nich
darbietet. Auch ist dort überall die Formlosigkeit Fo^ge ein«
Schwundes ursprünglicher Casusendungen, dergleichen das Chinfli
sisclie nie besessen.
28) Diese Sprache hat nun einnml kein anderes ünteH
schcidungsmittel als ihre Wortfolgegesetze. Was sie venuö
dieser voreinander ausaeiclmet, das, sollte ich meinen, dürfen
müssen auch wii' verschieden bezeichnen; und was sie nach Au
weis dieses Merkmals gbüch behandelt , das haben auch wir
heitlieli autzufasseo. Nach beiderlei lüchtung aber gelten
selbstvei-stiiiidlicheii Einschriinkmigen , welche sich aus der
siditigten Wirkung, der Bedeutung der jeweiligen Wurtstellu
ergeben. Wenn also das rersonaljtronomen als Objekt Kwische
diu Negation und das regierende Verbum treten darf, so steht
dumm nicht minder im Objektscasus, tritt es doch in der
sative, nacii Wegfall des Wmf inungswcnies , sofort hinter
Verbum,
2;>) Aus der Reihe der Casus möchte ich ausscheiden:
a) die iibs«dule Stellung des Substjuitivs,
b) den Vo«.:Htiv, - Beide weil in ihnen das Wort bv
der Satzvnrbindiuig steht;
c) die Apposition und
d) die auf/ilhlende oder gegensätzliche Aneinanderreihtmg,
diese zwei, weil bei ihnen die Substantlva in jedem belii
Casns stehen können.
beati
Adv«
1) Bemerkt sei doch, dasü Hn» i>riiu III pert. k'i iiio («riniig« AVHnkB«
Tncinoü Wiascu» »u-khig IV, VII, II, C) tilyuktiv. «uiidorn dnllir das bokanoU
t;l, tiud rlkvw.» witidur t'i»»t nie nl» Subjekt (ri«ljrJiiiclit wird, und i\mm iiMk
tnciben bbherigcti Hcobnchtun^ou nuoh ^;c^wi.s^l« PronomtUM I um! U |»af»- tttt-
««inswcbio, wenn nuoh nicht nu:»chlic<vs1ii')i in Ix.i'tUmuiten C'iwu-s »iit^uwaiult i
vrerdou stclioinvu, wohl AeaMeruiijrcu eine» Di»i(niUtionttri«bM.
V. d. Gahehuiz, Beitrag zur Otaehichte der chinee. Orammatikm, 645
30) Hieniacli nehme ich an, es habe das Substantivum folgRndB
»geutliche Casus:
a) den Subjektivus, wenn es als »Subjekt, vor einem Verbuni
vgl. auch b) — steht;
b) den Prüdicativuis, wenn es ohne von einem Verbum regiert
Bein, am Ende des Satzes steht; in diesem Falk ^\t es als
Brbum neutrum , sofern es den Begriff der Cupula in sieh tri^ft,
«egen in llücksicht auf seine etwaiKen Attribute (Genitive, Ad-
ektiva) als 8nbiitiuitivum;
c) den Objektivus, wenn es hinter einera Veri>um (oder einer
1-ilposition) als deren Regimen steht;
dj den GenitiMis, wenn ihm ein Substantivum folgt, dessen
here liestimmung es bildet;
e) den Adverbialis, wenn es mittelbar oder unniittelbsir vor
nenci Priidicato oder Attribute als dessen nüliere Bestiiamiuii? steht.
Der Fall, wo ein Nennwort sieh durek s*'iiie Stellung in oin
^erlmm transitivum verwandelt, g^ehört. nicht hierher, und analog
müebte ich auch den gelegentlichen (seltenen) Gebrauch eines an
das .Satzende tretenden Substantivums als passiven Verbunis nicht
unter den Priidicativus begreifen.
31) Das Gesagte macht hoflfentlich den Eindrack ziemlicher
Klarbeit; und doch bietet die Casa.slebre ganx erbebliche yebwierig-
keiten, welche ich im Folgenden nur theilweis xu losen, «um
anderen Theile aber wenigstens als zu lösende I'robleme dar-
zustellen vorsuchen will, Bücken wir imr auf obige fünf Casus,
[^ gehen wir von der Apposition und Coordination — 29, c. und d. —
und denken wir uu-h zwei Substantiva A mid B unmittelbar
ifeinander folgend : so ergeben sich folgende Möglichkeiten :
&) A ist Öuhjekt und B Prildicat. Dann bildi^n Beide zu-
sammen einen vollstiUidigen 8 alz. Es wurde früher angedeutet,
djiss in Ausnifesützen die umgekehrte Wortütelhmg zulässig .sei.
Dieselbe ist oft die natiirgemiisse , wenn die Erscheinung zum
Ausrufe reizt, und dann deren Träger oder Urheber erklärend
hiiizubenannt wird (psycholügisches Öubjekt — psychologisches Frll-
^dieat); und sie w^ird regelmilssig nichts Sinnverdutikelndes haben,
reU die Bedeutungen vuü A und Ji i'rgeben, welthes voti Beiden
logisches Subjekt sei.
b) A ist Genitiv und B durch A nilher bestimmt. Dünn sind
AB nur Satztheil und B kann in jedem beliebigen Cjisus, auch
absolut, stehen; es kann a. A. auch wieder Genitiv y,u eiatim
dritten Substantivum C sein.
c) A ist Adverbialis und B rrildicat^ Dann worden AB am
Ende des Satzes stehen. Dieser Fall ist wohl sehr selten , und
ich wüsste ihn angenhlicklich nii-lit durcb BnispieU« zu belegen.
_ Jeden falls ist er in Ibesi möglich.
d) A ist Adverbialis und 15 Huljjekt,,
e) A und B sind direktes oder indirektes Objrkl , U'tzteres
^46 V- d- Gabelenls, Beitrag zur OeachiekU tler chmes. Gramme
in (üer Regel zuerst stehend. Hier muss ein begrüflich g«ei^et
transitives Verbaiii vorausgehen, odtir endlich
f) A ist Subjekt, und B Adverbialis. In diesen beiden Falle
iiiuss ein Früdikat folgen. Die Bedeutung der beiden SubstHUtivi
wird »uch hier erkonnen lasüen , ob der Füll d) oder e) vorlieg
Die folgenden Erörterungen werden noch deutlicher zeigen, wi^
nothwendig für das gramnmlischf; Verständniss chinesischer Tex
die Beachtung des materiellen Wortinhültes sei.
32) Das Subjekt vnrd, wo es ausgedrückt ist, durch sein^
Stellung leicht erkfinnt; es wird jedoch oft verschwiegen, und
kann seine Ergrmuung Scluvierigkeiten machen.
33) Ein Substantivuni im Prädicutivus hat hinsichtlich ein«
zugehörigen Genitiv.s udur Adjektivuins sowie gegenüber einen
Verbuni des Seins, Werdens oder Nichtseins als Substantivnui, hin^
sichtlich des Subjekts und etwaiger Adverbien als Verbuni m
gelten.
34) Der Objektivus setzt ein nach chinesischen heg
Itransitives Verbum oder eine Präfiosition voraus. Ein solches
meh das Verweilen an, die Bewegung von oder nach einem Or
b«deut<?n, und hieiaus in Verbindung mit dem Begi-ifle des Oh
jektswortes wird sich der genauere Sinn des jedesmaligen Objek
verhUltnisses ergeben. So begreift dieser Cftsus ia sich:
a) das direkte Objekt (Accusativ), welches entweder dar
die Hiuidlung berütirt oder vermittels ihrer erst hervorgemf«
sein kann;
b) das indirekte Objekt (Dativ);
c) den Ort wo (Inessiv);
d) den Ort woher (Ablativ, Elativ);
e) den üil wohin (Dlativ) ;
f) die Zeitdauer. — mim vergleiche die analoge Anwendu
des Accusativs in unseren Sprachen.
35) Der Genitivus deckt sich sonst als posseasivus , parti"^
tivus u. s. w. so ziemlich mit dem unsrigen , nur dass er natüf
lieh nie adverbial zu verstehen ist. Es können ihm, vorbehaltlicll
der Zwischenschiebung einer öenitiviiartikel, unmittelbar nur Sub
stantiva folgen, xu wolchea auch insoweit die als Postpositione
vinweiideten Tbeii- und Verhllllnisswörter gehören. Hervonm-
heben ist
a) seine Verwendung bei Maasseinheiten : „eines Bechers Wein^
statt: ,ein Becher Weines". , dreier Ellen Seide*, statt: statt: »d
Ellen Seide" u. s. w.
b) sein Gebrauch bei Wörtern des Stoffes: ,ferri gludlnin*
statt: gladiurn fen-eum u. 8. f.
36) Am meist-en theoretische Schwierigkeiten entdovke ic
beim Adverbialis. Vermöge seiner Stcllimg vor dem V«
cüUidirt er mit dem Subjektivus. Dieser kann aosgudrückt sein
(rder nitlit . und erstereti Falles kann er vor uder nach dem Ad
V. d. Gaielentz, lietirag zur Öenchichte der chines. Grammatiken, 047
Utive
'erbialis stehen. Treffen beide Casus zusammen, so wird der
meist das Nöthigo erratiien lassen; wie aber in (blgeiid»>u
,tzen: »China bat viele KfiJiale", ,dies .Jahr erzengt saueren Wein"?
.er laasen die entsurHcliendon i-hiiiesisehen Verba sowohl tran-
als intransitive Bedeutung /,u, und auch letÄterenlVilles wilre
■e Stelluni^ die nilmiiehe . weil sie als Verba substimtiva : „vor*
batiden sein, wachsen* gelten würden. Somit er^debt sieh die
zweite Uebersetzungsmüglichkeit : ,lii China jLfieht es viele KaniUe,
in diesem Jahre wächst saurer Wem". So auch bei regehiiässig <
ti'ansitivHn Verbis : „Korea veriertif^^:. oder in Koren verfertigt man
ite Tusche*. Endlich kann, wenn auch seltener, die Frage ent-
üb zwei den HiiIk eröffnende yahstiintiva genitivisch zu
iren oder ob Eins derselben im Adverbialis, das Andere
Ifii Subjpiktivu» gemeint sei: ,des X Hand gab dorn Y den BrieP,
oder: ,X gab mit seiner Hund deu^ Y den Brief". Man sieht,
der Sinn ist überall der gleiche; allein welche Uebersetznng ist
dem Sprachgeiste geniüss? Ich meinestiieils bin geneigt, mich
überall für den Adverbialis zu entscheiden, weil meines Wissens
der nüchterne Chinese es nicht liebt, Unpersßuhches zu nei*som-
ficiren oder nach tSeuiiteniixt die pars pro toto zu setzen.
37) Der Adverbialis kaim je nach der Natur des b^treffunden
Hauptwortes und dessen begriti'lichem Verhältuisse zum Subjekt
id zum Verbuni sehr Verschiedenes ausdrücken:
a) den Ort wo,
b) den Ort woher,
c) die Zeit wann,
d) (seltener) die Zeit wie lange (Dauer),
e) den Urheber oder
f) die Urstiche eines verbum passivum oder neutnim,
g) das Werkzeug oder Mitt^il, oder den Stoff' vor einem verbum
sitivum oder passivum,
h) die Art und Weise: wie ein x, als x, x-äliiilich, x-mässigu.s.w.
ödewendungen dieser letzten Art sind nicht häutig und um so
iiwieriger richtig zu erkennen.
Zu e) sei eines eigenthündiehen Zusammentreffens gedacht
o dos participjum piiss. als Attribut in der blossen Wortstellung
usdruck finden soll, da tritt es dem bekamiten iStellungsge setze
folge vor das von ihm nilher bestimmte Suhstanlivuiii. Letzterem
de, wenn das Verbum aktiv wäre, als dessen Objekte die
nilmiiehe Stellung zukumm«n. Und zweitens hat nach obigem
Gesetze der Urheber des Verbuins (Instrumental im Sinne der
Sanskrit-Grammatik) vor dem Participium zu stehen, also da wo
bei aktiver Redeweise der Platz des Subjektes wäre. Folglich
künnen die drei Wort^? : „Hund — beissen — Kind = sowohl : der
Hund heisst das Kind' als auch: ,ein vom Hunde gebissenes Kind*
bedeuten, je nachdem sie einen vollen Satz oder nur einen Sat^*
.theil bilden soEeu. Da hiittcn wir einen zweiten Full, wo vor-
648 ^- ^- Ottbdenit, Beitrag zur Gtschichle tier chineit. Orammatihen.
schiedene graininatiscliG Auffassungen materiell zu dem n&mlichcn
Ergebnisse fuhren. Ich zweifle, ob hier mehr als ein Zufall im
Spiele sei.
38) WennAdverbialis und Subjektivus zusammentreffen, welche
von Beiden ^ebülirt der erste Platz V Soviel ich bisher beobaeht
habe, kommt in den Füllen e, f, ;;f, h immer die zweite, in de
Filllen a, b und c meist die erst« Stelle dem Adverbiali.s
Mau könnte versucht sein aus diesem Gi-unde den Adverbialis
zwei Casus zu sjmlten, — mit welchem Jiecbte, lasse ich eins;
weilen dahingestellt; einen prak-tischen Werth wüsste ich ein
solchen Unterscheidung nicht zuzusprechen.
Fragen wir für jetzt nach der ratio legis: warum das ein
'Mal so, das andre Mal so? Ich glaube in meinen Untersuchung
zur vergleichenden Syntax (Wort- mid Satzstell ungslehi'e) 'j
Gesetz daj'gelegt zu haben, welches uns zu einer vorläufigen, apr
orischen Antwort ermächtigt. EutbJllt das Wort im Adverbi»
dasienige, wovon der Sprechende reden will, so hat es als psycho
logisches Subjekt den Satz au eröffnen; alles folgende, einschlie
lieh des grammatischen Subjektes verhiilt sich dazu als i).sycho
lügisches Prüdikat- Der Sjjrachgebraach konnte hier Schrank«?
etzen. indem er das nach der Natur der Sa<die (Jewöbnliche zu
ritegel erhob und das nach der Natur der Sache Seltene gerader
verbot. Jetzt dürfte emleuchten, warum die Fttlle luiter a, b
c meist als psychologische Subjekte, die runter « bis h regelmässig
tils blosse Attribute de» Verbums behandelt werden. Uebrigen
besitzt die Sprache in der absoluten Wortstellung ein Mittel, auch '
solche Wörter ebenso wie daü Objekt an «iie Spitze des Satzes
zu befördern.
3 9) Dass (Jljjektivus und Adverbialis sich sachlich mehrfa
beiühreii , war vim vornherein anzunehmen , sind doch Beide Ik
stimmendes Zubehör des Verbums. In der That waren sowoh
unter § 34 als auch unter Jj 37 Orts- und Zeitbestimmungen uuf^
zuführen, weil der Fonnsinn der Sprache für Beide eine doppelt)
grunini atisehe Behandlung zulässt.
40| Schott hat die Casuslehre seinen beiden Kapiteln: Neun
wort zum Nennworte und: Nomina und Verba zu einander ein
eut. I« h gebe zu erwJlgen, ob ihrer näheren und zusammei»
^fassenden Behandlung nicht besser ein besonders Kapitel zu widm«
sei , welches vielleicht hinter dem letztgedachten einen passend«
I'lutz filnde.
LH e W o r t k a t e g 0 r i e n.
41) Bei Besprechung von Schott's Sprachlehre wurde
Stückes der chinesischen Grammatik gedacht, welches ehaer
heitlichen und sachgemlissen Bearbeitung noch harrot Die
1) Ztwlir. f. Völkorpsych. iinil Spnichwi«eiucfa. 1869 S, S76— SM. Uli
R 18»— 16.^» uiiil 3iM)— 338.
v.d. GaMenU, Beitrag tur Geackiehte der chinM. Grammatiken, 649
ebenere Melii'zahl der chinesischen Wörter kann je nach der
Stellmig in» Satze, sei es veraiöge begleitender HüJfswörter, sei es
bnedem, sehr verschiedenen gruntmatisehen Redt?th*'ilen angehöre«,
5eni Leser chiuesisrher , namentlich iilterer Texte erheben sich
st auf Sehritt und Tritt Fragen wie die: ist (^es Wort Adverb,
^djektivnni oder Substantivum ? habe ich hier ein aktives oder
assives Verbiini oder ein Verbal substuntiv vor mir? Man ahnt»
ass es zu den wiclitigsten Erforderoissen der Spraelikenntniss
ehöre, in solchen Lnj>ren sit^hcmn Blickes das Richtige zu treffen.
42) Es handelt sich um ein Huuptstück , welches die Lehren
^on der Woiisteliung und von den Partikeln als nüthweudig voraas- l
und auf welches diese vorbereiten. Kehren wir ku dem
eiche mit der Spirale ÄUi*ück , so bezeichnet die Lehre von
öen Hülfswörtem gegenüber den Worlfolgegesetzen einen weiteren
Umlauf. Diese Gesetze erleben hier eine neue Entfaltung. So
^— pind X. B. die Präpositionen transitive Verba, welche saninit ihren
^PObjekten zu einem anderen Verbuni im adverbialen Vtsrhültnisse
st^'heu; andere Pjütikelu werden sich ids Füllwörter in ver-
schiedenen, aus der J^tellung erkennbaren Casus erweisen; nianche
dienen zu schllrferer Konnzeichnung der Casus oder der absoluten
M Stellung u. s. f. ~- Die Spirale wird jetzt noch einmal umlaufen,
ein ueues Element wird , quantitativ erwiiiterad , qualit4itiv enger
estimniend hinzutreten. Welches Element y
43) Wilhelm von Humboldt, dessen Ansichten über die
chinesische Öpracbo mau in vielen anderen Dingen nicht mehr
eilen dürfte, bemerkt: ,Dans la langue chiuoiae le seus du
contexte est la baso de Tintelligence et la construction grammaticale
H|doit souvent en etre deduite. Le verbe nieme n'est connaissable
^Bqu'ä, son sens verbal. La m^thode u-sit^e dans les langues classi-
^■ques, de faire prt^ceder du travail granimaticid, et de l'examen de
Ifla constnictiün , k recherche des mois dans le dictionnaire n'est
janiais applitiuable ä la langue chinoise. C'est toujoui's par la
»jiigmüctttiou des mots qu'il taut y commencer* *), Hier spricht
0icb einB Almung dessen aus , was später Stjinislas Julien mit so
glänzendem Ertolgo auszubeuten wusste. Was deiii deutschen
Sprachforscher wie eine Art kluges EiTatben erscheinen niuchte,
wusste der französisthe Meister in praktisch klare, nur vielleicht
etwas zu mechanisch geformelte Kegebi 2U fassen; sie waren der
Stab au welchem er nie strauchelnden Scluittes durch soviel« hals-
brecherische Partien der chinesischen Literatur wandelte, und mit
weichem er gelegentlich den armen Pauthier zu prügeln liebte.
Heine Streitschriften , zumal die Exercices pratiques sind gerade ■
darin ungemein belehrend; nur ab und zu jedoch gehen sie aii-^
gemein gefasste Lehren, oft überlassen sie es dem Leser, der
einzebieu Beobachtung die zu Grunde liegende Regel zu entnehmen.
1) Lottr« k iL. Abc4.-Ii«musAt tur lo güiiie du lit laiigau uhiuubo &c ^^. i'i,
Bd. XXXII. 42
ß50 *'' ^- OobeleiUs, Beitrag zur Guchiehie der chines. Orammatikem,
Dass er dabei keine t^nninologische Unterscbeidun^ zwiscb
Wüiikaiegorie und Kedetlieil eiiigefüiirt hat, halt« ich für mt
unmethodiseh als siuuvervnrrend.
44) Diese Julieu'scLen Regeln sollten in keiner ültchinesiscb
Spraehlebre fehlen, am Allerwenigsten in einer von melir pr
tischer Tendenz. Wie gesagt ober ist der Bau noch nicht vollend
und ich erblicke im Ausbau dieser Lehre eine der mchtigsb
Aufgaben der KroiamiatiL Von vornherein, — ich meine für
Anlage der Collektaneen — dürlle es sich empfehlen unter Zugrund
leguiig sowohl der Natur der Sache wie der Eigenart der »Spr
soviel al« möglich in scheiden; das Zusammenfassen und Kür
möge der Ausarbeitung überlassen bleiben. Man begreift,
jenes Scheiden zimi gi'üssten Theile eint* Arbeit logisch -encjk
padischer Art- sein wird.
45) Es sei mir gestattet, vorlilxitig und ganz unvor
folgende Wortkategorien aufzustellen:
a) Ausi-ufwörter;
b) Schall- (nachahmende) Wörter;
e) Für- tmd Deute Wörter;
d) Hauptwörter;
e) Thoil- und Verhiiltnisswörter ;
f) Zahlwörter;
g) Eigenschaftswörter;
h) Zeitwörter;
i) Vemeinmigswörter.
Diese Reihenfolge ist insofern eine absichtUche, als ai"
den 3. g. Naturlauteu (a und b) ausgeht, dann unter c, — sowd
nicht die Pronominalpartikeln hineinfallen — , ferner d, e. f undl
die Nennwörter, luid unter g und h die sich vielfach her
Zustandswörter aneinandergrenzeu iRsst. Ob den Eigennamen
dieser Lehre ein besonderes Kapitel gebühre, bleibe xur Zeit (
gestellt. Umstandswörter, d. h. Wörter von wesentlich adverbia
Bedeutung, glaube ich aussei" den Verneinungen (i) nickt
führen za soDen; die übrigen Adverbien möchten in den Kat
b — h untencubringen sein.
46) Die Äusrufwörter dürften in diesem Huaptstück» ciM
besondere Berücksichtigung nicht verdienen- Ich wüsst« wenigste»
nicht, dass eine Wandermig durch verschiedene Bedetheile
ihnen gt^ttfände; denn als eine solche kann es sicher nicht
gefasst werden, wenn gewisse Finalptulikeln zufällig mit denseib
Zeichen geschrieben werden wie gewisse Priipositionen. Inwie«
die einzelnen Finalen dieser Kategorie zuzurechnen, inwi«?
etwa von Deut- oder Zeitwörtern (yü« = sage ich, u. a,
zuleiten seien, stflht mir noch nicht fest Die Partikellehre wirJ
diese Wortkat«gorie erschöpfend mit behandHlt haben.
47) Auch ^e öchallnatliahmendeu Wörter werden wohl vub
grössten Theile mit entlehnten Schriftzeicheu geschrieben, ohs«
V. d. GabeUfitz, Btitrag zur Geschichte dar chines. i
651
I
dies ihrer SelbstELndigkeit Eintsrag thiin könnte. Sie treten
keineswegs blos isoHrt, sondern gern imeh in der Satzverbindung
uut"; lür ihre Syntax ist indessen, güiidel ich weiss, noch nicht
viel ges(jhehen. Das Schi-kvnff wimmelt von Beispielen, aber auch
in prosüischen Werken finden sich deren genug.
48) Für- lind Deutewüiier. Dass die Pronomina sich ver-
möge tiiner ihnen eigenen Wortstellungserscheinung von den Sub-
stantiven abheben , wurde bereits bei Besprechung von Schott's
Sprachlehre erwilhnt; nicht minder, dass ein bedeutender Tbeil
der Partikebi ihnen seinen Ursprung zu verdanken scheine. Bis
auf jenen Funkt schliessen sie sich in der Casnslehre eng an die
Öubstantiva an, ohne indessen die Hauptwörter auf deren Wan-
derung durch die Redetheile zu begleiten. Ich glaube kaiun, dass
diese Klasse in der Wortkategorieulehre einer besonderen Be-
sprechiuag bedürfe. Eher empfiehlt es sich, ivnch die Pronomina
in der Partikellehre mit zu behandeln , — etwa zu Eingange der-
selben , sodass sich die Prünominalpartikeln unmittelbar daran
schliessen. Es wäre dies auch der chinesischen Auffassung mit
nichten zuwider*); das Chinesische kennt ja nur ludeclinabilia.
Man vergleiche übrigens das oben unter 24) Bemerkte.
49) Die Hauptwörter, d. Ii. Wörter von wesentlich substan-
tivischer Bedeutung, berüliren sich als Substautiva
a) im Genitiviis mit dem Adjektivnm,
b) im Adverbialis mit dem Adverb,
c) im Prüdikativus mit dem Verbum.
Allein sie können auch vermöge der Wortstellung zu ächten
Verben mit der Bedeutung: zu x machen, für x halten, als x
behandeln oder bezeichnen, — werden, ja es geschieht, dass sie in
Passiva solcher Verben übergehen ; z. B. wang = König ; k'o =^
können mit folgendem passiven Verbum: k'h-wanff = karm zum
Könige gemacht werden, Dass manche von ihnen höflichkeitshalber
statt pei-sönlicher Pronomina eintreten, ist grammatisch weniger
erheblich.
50) Wie in der Casaslebre angedeutet wurde, ist der materielle
Jjohalt des Substantivunis vielfach für den Sinn seines jeweiligen
Qums maassgebend. Im Adverbialis z. B. werden belebte Wesen
vorzugsweise als Urhf»ber, gelegentlich als Mittel zu verstehen,
Namen von Stoffen und Werkzeugen mittels der Präpositionen aus,
von, bez. mit, durch zu übersetzen, Ortabezeichnungcn ;ds Locativ
oder Ablativ aufzufa.ssen sein. Aber auch für die Frage, ob Sub-
jektivus oder Adverbialis, ist in der Regel die Bedeutung des
Substantivums entscheidend. Dies Alles ergiebt sich wohl bei
nJlherer Betrachtung mit logischer Nothwendigkeit von selbst, will
aber doch von den Lernenden zur Erlangung der nöthigen Fertig-
1) V|;l, EiUum, A Or«inm*r of
6g— 6S.
. the Shanghai Dinlect, 1. Aiill. pa.
652 «". d. GadelentB, Beilrag sur Geschichte der chines. Grammattten.
keit eingeübt, and will den Betrachtenden behufs Herstellnng ein«
wohlausgefütiiien Bildes dargestellt, sein. Ueher den Funktion
Wandel der Hauptwörter vergleiche man Julien, Syntax« nouv«Ilß
pg. 44—45, 4G— 47, 53, 54—55; dess. Examen critiqne No. lUj
51) Die Theil- und Verhiiltnissworter stehen mitten zwisrhe
den Haupt- und den Eigenschaftswörtern, Die Ausdrücke
Ober- und üntertheü, für Mitte, Innen- und Aussen-, Vorder- und
Hintei-seite gehören hierlier. iSio siod
a) Suhstantiva, weim sie von einem Genitive regiert werde
und in einem anderen Casus als dem Adverhialis stehen, oder
Objekt auf ein transitives Verbuni folgen (vgl. b), oder wen
^Tuunittelbar hinter ihnen o^ =^ is qui — est, id i|Uod — est> stehtj
b) Adverbien, wenn sie, ohne von einem Genitiv regiert
sein, vor einem Verbum stehen. Auch wenn sie im Objektiva
r hinter eua Verbum des Wo • verweilens oder Sichfortbewegea
■treten, sind sie wenigstens adverbial (oben, hinauf; unten, liin
Unter u. s. w.) zu übersetzen.
c) Postpositionen (auf, über, unter u. s. w.) sind sie,
sie, von feinem Genitiv regiert, im AJverbialis stehen;
d) Adjektiva (der obere, untere u. s. w.), wenn ihneji
Substantivum folgt, welches sie naher bestinunen, und mit welche
zusammen sie einen Satatheil bilden;
e) endlich Verbu transitiva, wenn ihnen ein iSubstantivuiu im
Objektivus folgt. Alsdatm ist nicht selten ihre Bedeutung ein
laudere als die im § 49 angegebene, namlieh: sich nach dem und
dem Theile des Objektes hin bewegen oder ähnlich z. B. ädvy
oben : Mjtg-wh ein Pferd besteigen. Die Anwendung von Aii8
Untertht'il iJs eines verbum impersonale, in hiä-iu, es regnet an4
ähnlicheü Redensarten, wäre schliesslich noch zu erwUhnen ').
52) Das Eigeuschaft^swort. grenzt, insofern es nach ebinesiscbo
^usdrucksweise ein , volles*, dabei ^todtes" Wort ist, an d«
Jauptwort, sofern es logisch einen TrJIger der Eigenschaft, eriieiuch
<m das Zeitwort, welches nicht ohne ein .Subjekt gedacht Word«
kann. Die Beobachtungen, welelie Julien in seineu Exercices pr
tiques pg. 12 und an mehreren Stellen der SyntaAo uouvelle b«
trelFs der Wandenuig dieser Wortkategorie durch vorschieden
Rcdetheile ver-ieichnot hat, scheinen mancher Ergänzung Rauiu
lassen. Die nachfolgenden Regeln, insoweit sie sich nicht aos-^^
drücklich auf Julien's Angaben beziehen, sollen nur versnchsweb
zur weiteren Prüfimg aufgestellt werden. Einen sei
oVachte ich hier für erlaubt ; detm diese Partie der <>
wie wenige dazu angethan, zu Deduktivschlüssen zu erxuuihigim,
53) Ein Eigenschaftswort ist
a) Adjektivum in zwei Füllen;
1) Hiorlier geliürigo Boobacbtungen bei Julloii . Bxordc«5 prmtiijawj
17n, 178, 183-, SyntAxo nouvello I, pg> 237, 253, 2Ö4, S69, 2T0, STt.
r. d. Oabelentz, Beitrag zur GtteMcht« der cJdnes. Grammatiken. 653
a) wenn es vor einem Substantivmn stoht, welclies es
näher hesthnint, iind mit welcbem zusammen es einen Satztheil
bildet (Ex. prat. § 2, § 2 A, g 22 E; Syni nouv. I pg. 11);
ß) wenn es als Prädikat auf ein verbum substantivuin folgt;
b) Verbuin neniruni, wenn es auf ein iSubstointivurn olme Da-
zwischentreten eines verbtim substantivnrD folgt und zu Ende des
Satzes oder Satztheils 8teht. Alsdaan ist es tnittels des Verbums
,8610" zu übersetzen (Ex. prat § 2 A, § 16 B, Synt. nouv. I,
pg. 38).
c) Adverb, wenn es vor (sehr selten auch hinter) einem Ver-
bum activum und eventuell dessen Regimen, oder nentrum steht,
mit welchem zusammen es einen Satztheil bildot (Ex. prat. § 2Ä);
d) Verbum ti'ansitivum mit der Bedeutung dazu machen^
dafür halten,
a) wenn ihiu als Subjekt der Name oder die Bezeichnung
einer Person oder ein persönliches FüjTvort voraiisgeht und ihm
ein substantivisches oder pronominales Objekt folgt (Ex. prat.
§ 2 A; Synt. iiouv. I, pg. 47—48);
ß) wenn ihm die Partikel so = id quod unmittelbar voraus-
geht (Ex- prat. § 4 0). Hier konnte auch von einem passiveu
Verbum die Rede sein, wenn man sh seiner Stellung zuHebe als
passives Subjekt auffassen wollte;
e) Verbum reflexivum, wenn es auf ein Reflexivpronomen folgt;
f) Verbum passivum (vgl. auch d, ß), wenn uiunittelbar davor
das Hiilfsverhum k'h = können steht;
g) Substantivum in den Fällen:
a) wenn es von einem davorstehenden Genitive regiert wird,
ß) wenn es hinter einem aktiven Verbum als dessen Ob-
jekt steht»),
2>) wenn es hinter einem Zahlwörte steht, — in diesen
drei Filllen iüt überdies ed'orderlicb , dass es nicht attributiv vor
einem Substantivuni stehe (vgl. a, a),
S) wenn die Partikel cd unmittelbar darauf folgt (Synt
nouv. I pg. 125, nu- .'> und 6 scheint die Regel nicht ganz correkt
zu fassen).
Dem Leser werden die vielfachen Analogien mit dem von den
Theil- und VerhlUbii.sswörtei-n Benierkt.en nicht entgangen sein.
54) Betreffs dtir Zjiblwörtfir wären die Siubstimtiveu Fimktionen
besonders beiTorzuh*^ben. Solche können sie natürlich nur dann
Terseben, wenn sie nicht selbst attributiv vor Substantiven stehen.
Dies vorausgesetzt^ ist ein Zuhlwort
a) substantivische Cardinulzahl , wenn ihm ein attributives
Demonstrativjironomen,
I
I
I
1) Jalioii. Rx. prftt. § 2A, 8ynt. nouv. 1, pg. 11 slt^llt die Bodiiigang«n
« and fi cumitiHtiv, — ich »oha nicht ein, mit welchem Ruclite,
654 f • <^- GabdenU, Beitrag znr Geschieht« der ehine». GPrammaÜkm.
b) substantivische OrdinalzaM, wenn üim ein Genitiv raimitiel-
bar vorartsgebt; z. B. diese Drei, — der Dritte von ihnen. Im
Uebrigen wird man sich an das zu den Eigenscbiiftswörtem Be*
merkte halten können.
55) Bei den Zeitwörtern werden sich zunächst gewisse inner
Unterschiede geltend machen. Es kann nicht einflusslos sein,
ein dahin gehöriges Wort, seiner Natur nach
a) kein Objekt, oder
b) ein dingliches oder persönliches, oder
c) zwei Objekte, sowohl ein dingliches als auch ein persöu-^
liebes (Dativ und Accusativ), oder
d) ein verbales Objekt, oder endlich
e) ein Attribut des Subjektes hinter sich erheischt.
Verbum wird es demnach regelmässig: zu a neutnim, zu b und c
activum oder transitivum, zu c mit der Bedeutung des Gebec
INehmens oder Mittheilens, zu d Hülfsverbum , zu e verbum
stantivum sein.
56) Will man den Funktionen wandel dieser höchst bev
liehen Wortgattung darstellen, so dürft« sich folgendes empfei
a) Mau beschränke sich auf die Beobachtung des eiE
Satzes oder Satztheiles. Es kann nur verwirren, wenn man etWft
die Lehre vom Periodenbau hier mit hineinziehen und z. B. das
Hauptverbum, weil es einem Adverbialsatze angehört, als adver-
biales Particip statt als verbum finitum bezeichnen will.
b) Nur das verbum finitura imd aUenfalls das verbale Rej^me
Leines Hülfsverbumü bezeichne man als Verbum. Auch die
PBegimt!n liesse sich als verbum finitum auffassen , wenn man sifl
die Hülfsverba adverbial denken wollt«?. Wo Zeitwörter als Sc
jekt oder Objekt, als adverbiale oder adjektivische Participiea
gewendet werden: da bezeichne man sie als abstrakte Substantiv
als Adverbien oder Adjektiva, oder meinethalben als Participia
Sübstantiva, Infinitive u. s. w. Die sogenannten l*rilpositionen wer-
den sich hierbei je nach ihrer Stellung vor oder nach dem Uaup
verbum al.s Adverbialparticipien oder als Verba tinita erweis
Eine sorgfältige Durchsicht der beiden ersten Abschnitte von Julien
Syntaie nouvelle dürfte ziemlich vollständig ergeben, was in dies
Lehre zu erklaren ist, von Aufstellung eines Schemas möge
vorläufig noch abgesehen werden.
56) (bis) Wir fassten — § 45 — die Eigenschaft«- und
Wörter unter dem Nomen Zustandswörter zusammen. Der ChinetP
wurde frühzeitig durch eine philosophische Betrachtimg der
dahin geführt, einzelne der hierher gehörigen Begriffe abst
d. h. ohne Rücksicht auf den Tr&ger der Eigenschaft oder
das Subjekt der Thätigkeit zu denken. Solche Begriffe koi
dann, im Gegensätze zu anderen der nämlichen Kategorie» oli
iWeiteres zum Gegenstande der Betrachtung, zu Subjekten
Sätzen gemacht werden. Hierin berühren sich die ihnen
r. d. GabtUnt», Beitrag zur Geschichte der chines. Grammatiken. 655
sprechenden Wörter (z. B. Tugend, Weisheit, Rej?ieruiig) mit don
Hauptwörtem, und iusofeni dürfen wir von einer Kategorie der Zu-
standshauptwörter reden. Der Sprachgebrauch allein lehrt, welches
die hierher gehörigen Vocabeln seien.
57) Die Veraeiniuigswörter verhalten sich auch dem Sprach-
geiste gemäss zu den verbis substantivis gegensätzlich. Beider
S\Titax ist meinen Beobachtungen zufolge die nämliche, und beiden
dürfte in der Hülfswörterlehre ein Kapitel zu widmen sein.
58) Der Lehrer, welcher mir bis hierher gefolgt ist, wird
nach den niitgetheilten Proben, § 51, 53, 54, einen naheliegenden
Einwand erheben. Gegeben, d. h. durch einfaches Nachschlagen
iiu Wörterbuche aufündbar, ist die Wortkategorie; unbekannt und
aus dem Zusaramenlmnge zu ermitteln ist der Redetheil. Aus
welchem Zusammenhango aber? Aus dem mit anderen Redetheilen.
Heisst da.s nicht, ein L'nb(?kanntes aus anderem ünbekaimten er-
klaren woüen? Hiergegen gilt ein Doppeltes.
a) Einmal tretfeu die Wortkategorien, wenn ihnen nicht durch
beigegebene Hülfswöiier andere, leicht erkennbare Stempel auf-
gedrückt sind, voi-zugsweise mit den ihnen entsprechenden Rede-
theilen zusammen; und weim wir EigonschaftuSWÖrter , wo sie als
Prildikate auftreten, verba neutra, Iniinitive und Participien der
Z«ltw<5rter Substantiv» , Adjektiva oder Adverbien nannten: so
bleibt gerade dem Europäer die Verwandtschaft, — dort, mit dem
Adjektiviun, hier mit dem Verbuni — erkennbar genug.
b) Zweitens wird die Satzlehre, soweit sie nicht schon ein-
leitend die nöthigen Fingenseige gegeben, in dem ihr zu widmenden
folgenden Hauptstücke vor Allem anweisen^ die Haupt- mid Nelion-
theile des Satzes aufzusuchen imd zu unterscheiden.
5&) Beiläufig noch eine andere Frage: Waram unterscheiden
wir zwischen <ieniüvus mid Adjektivum? Beide sind doch nähere
Bestimmimgen , haben die nämliche Stellung und gelegentlJcli die-
selben Hülfs Wörter? Die Unterscheidung dürfte in erster Reihe
eine logische sein. Von zwei Wörtern A -f- B sei A ein (xenitiv :
so gehört B dem A; statt de.ssen sei A ein Adjektivum: so ge-
hört die Eigenschaft A dem B. Ntm ist B gleich der Gesammt-
heit seiner Eigen schalten. Mithin kann man das Adiektivum A
durch die blosse Umstellung B -f- A zuiti Prädikate »uachen : B
ist A. Solche Umstellungen gehören zu den gewöhnlichsten Er-
scheinungen. Eine analoge Verwandlung des (attributiven) Genitivs
in ein genitivisches Prädikat wüsst^e ich dagegen nicht mit Bei-
spielen zu belegen. Statt: „dies Hau.s ist des Königs* wird der
Chinese lieber sagen: «dies ist des Königs Haus". — Und weiter^j
wenn A Adjektivum ist, so kann auch die Umkehrung B -}- A*
ohne Weiteres mit der Wirkung geschehen, dass B Genitiv wird:
das grosse Haus: des Hauses Grösse. War aber A ein Genitiv,
l«o ist natürlich eine entsprechende Umkehrung des Verhältnisses
Imur in ganz besonderen Füllen denkbar: eines Bechers (= ein Becher)
656 *'• ''• Gabdent*, Beitrag zur Geschichte der chints, Gri
Wein (vgl. § 35 a) — ein "Weinbecher: ein Topf von Kupf«
(§ 35b) — das Kupfer des Topfes u. s. w.
60) Der praktische Werth des hier besprochenen Lehrstück
dürfte auch Femei*stehenden einleuchten. Dafür bleibe denn nichi
verschwiegen, dass dieser Weiih auch die wiBsenschaftliche Be
deutung d«»r ganzen Lehre ontschioden überwiegt. Diese biet«1
Regeln, deren manche nicht ausuahnisiose Geltung haben, und welch'
soweit sie auf den allgemeinen Wortstellun^sgesetzen beruhen, sie
aus diesen in Verbindung nait der Wortkategorie folgerecht or
geben, soweit sie aber auf Hülfswörter Bezug nehmen, nicht!
weiter als Hinweise auf das in der Partikellehre dargelegt« n
enthalten brauchen ').
In einem Elementarlehi-bucho — § 14 a — wird g«»radc dii
Htiupt.stück sehr kurz '/u fassen sein. Wo dagegen der Lernend«
/air stilbstiliidigen Textlektüre vorbereitet werden soll — § 14 b — ',
du wünschte ich ihn rocht gründlich in der Verworthung der Wort
kategorien untei-wiesen zu sehen.
n
i
Die Satzlehre.
61) Mein erstes gi'amraatisches System will die Frage beant
Worten: Welches sind und was bedeuten die Erticheinungen de%
cliinesischeii Sprache? — mit aodem Wort>en: Wie kann man eine
chinesischen Text oder eine chiaesische Rede verstehen? — § 1 — 6
Dieses System will ein rein analytisches, die Satzlehre, in welch«
es sich vollendet, darf daher keine synthetische sein. Nicht, wi|
man Sätze bilden, sondern wie mtui sie zergliedern, d. h. wie m«
ihre Gliederung erkemien soll, will sie darlegen. Ihr, wüi diu
ganzen Systeme gilt der Ausdruck als das Gegebene, der Qeda
als das zu Suchende, — nicht umgekehrt.
62) Dieses System ging aas von der Betrachtung des SoLst««
in Rücksicht auf seine henrorrngcndsten Bestandtheile : Subjokti
Prädikat, Objekt, Attribut, Coordinaliün, und die ihnen anhaftend«
Stollungsgesetze. — Vgl. oben bei Besprechung von Schott's Spr
lehre. — Damit löste es die Aufgabe des vorbereitenden Ali
Schnittes, welcher den Bau der Sprache nach seinen obersten öa
setzen schildern sollte — § 23, 24 — . Es wendete diese Geseta
auf die einzelnen Hedotheile an*, das war der Inlialt des or^t
Hauptstückes; es erüiuterte die Einwirkungen der Hülfswiirt«
die Rede- und SatzthcDe: dies geschah im zweiten llauptst
Das dritte wurde nach Zweck und Inhalt soeben bosprocbeu;
Flüge ist: was bleibt für das viert« übrig?
63) In den vomuBgegangenen Hauptstücken war der abg«
l) Per Partikel d liabr irh im OlMiftn» huhu Oonitiv« uml lirim nitnt>n(n «bI
Adjektiv© iiliMchtlioh Uhendl nicht ^iKlAclit. In eiuor aus);«*4rboilplKu rtrMmtnAltkJ
wäre st« MibsUerstüadUch zu erwülmou gewtuou.
i». d. Gab«lents, Beitrag zur GeaehiehU der ehineg. Grammatiken. 657
uzte Sat« das Gegebene; innerhalb seiner bekannten GrUnzen
Iwurde seine Analyse gesucht. Jetzt sei die Scheidung Titid Ver-
Iknüpfang der Sutze das zu Suchende, so entsteht die Frage: an
I weiche Merkmale muss ich mich halten? Gegeben sei, wie leider
Inur gar zu oft, ein athenilos ohne Interpunktion, oliiie Absntz fort-
llaufender Toxt: wie soll ich ihn abthrtilen? wie tllngt- es der Chinese
Jan, duss er ihn versteht? Ich habe das Problem, um es recht
l handgreiflich liinüiistellen, etwas schrofl' formuiirt; diese Schrott-
jlieit wird sich im Folgenden von selbst mildem.
64) Es gilt, dass ich mich so ausdrucke, distributive Ge-
rechtigkeit zu üben unter den vielen Sätzen. Um dies 2u können,
muss man zunächst wissen , was jedem Satze als solchem noth-
wendig zukommt. Die Antwort scheint auf der Hand zu liegen:
ein Subjekt und ein Priidikai, — nur freilich bleibt im Chinesischen
das Suhjekt oft unausgedrückt.
65) Um so gewisser hat man sich au das Prädikat zu halten.
Wir betrachten solches in allen FJÜlen als verbaler, oder doch
zugleich verbaler Natur — §§ 30 b, 49 c, 53 b — . So erwuchst
die Frage: hat dies Verbum ein Objekt oder nicht? erheischt es
logischerweise ein solches, und beziehenden Fidles: kann dos logische
Objekt nicht gi'aminatisclies Subjekt^ das Verbmn also ein Passivum
sein? Wo die SatzgrÄnze gefunden ist, ergieht sich tlie Antwort
hierauf durch das Stellongsgesetz von selbst.
6H) Ist das Prädikat gefunden, so wird das Subjekt dmch
eine Stellung, vielleicht auch durch Partikeln, welche es cbarak-
Iterisiren . zu ermitteHn sein. Nimmt ein VerbalsubstÄntivum (Tn-
jfinitiv oder Pai'ticipium) die Subjekt.ssieUe ein. so kami es seiner
jfleits wieder Objekte hinter sich haben, und alle diese Satztheile
l«ind der Erweitenmg durch niihere Bestimmungen, — Genitive,
lAdjektiva, Adverbien, -- fllhig. Alle diese Dinge sind in den
ffrtilieren Hauptstücken vullkommen vorbereitet. Die Satzlehre wird
[«ich insoweit begnügeu können, das doii Enthaltene unter ihrem
I Gesichtspunkte, d. h. in Rücksicht auf die richtige Abgi'änzung
I der Satztheile und Stltze in neuer Ordnung kui'z zusammenzufassen.
[Auch der absoluten Wortstellungen wird sie gedenken müssen.
67) Als Subjekt, als Prädikat imd als Objekt köimen ganzel
Ißütze dienen. Das Ghiiiesisühe besitzt in der That die Gabe eines
[sehr Cht wickelten Periodenbaues mit klar erkennbaren Gliedern.
[Wilhelm von Humboldt fi-eilich sagt: ,Presque toutes les phrnses
chinoisßs sont tr^s-courtes, et meme Celles qui, ä en juger par les
traductions, paraissent longues et compliquees, se coupent facile-
ment en plusieurs phrases trf^s-courtes et tr^s-simplos, vi cette
maai^'re de les envisager parait la plus confonne au gönie de la
langue* ^). Dieser Auffassung dürfte indessen eine imvollkommene
1) Leitr« k Uooaiour Äbel-Rdinunat. sur lo günio dv k Inngne chiiiuUe,
658 ''• <^- Oabdentz, Beitrag zur Geachiehte der ehine».
Kenntniss vom Weiilie gewisser Partikeln zu Grande liegen, dere
unter- oder überordnende Bedeutung für die Satzverbindung raa
noch nicbt begriffen batte. Gloicb der Lehre vom einfachen Sati
wird sich die vom zusammengesetzten zuniliihst mehr recapitulirenj
verhalten dürfen,
G8) Die vier vorigen Parugraphen behandelten die Mechaui
des chinesischen Satzbaues, von deren Darstellung die Sat4tlehf
ÄWeckmässigerweise wird ausgehen müssen. Der zweit« Stondponk
der Betrachtung ist der ästhetische. Er ist nicht minder wicht^
als der erste, ja, insofern er nicht nur die Dinge von neuen Seite^
sondern geradezu neue Dinge zum Gegenst^'vnde hat, noch lohnende
Jener hoch entwickelte Sinn des Chinesen für scharfe .intithese
für Conciimitilt. Rhythmus und Parallelismus der Sötze und ihr
Glieder u. s. w. muss vom Sinologen veretandeu, analysirt und am
Ende möglichst ins eigene Ich aufgenommen werden. Vermöfl
dessen erst kommt der Leser seinem Schriftsteller mit ahnende
Verständnisse entgegen. Bei Besprechung von Pr<!'mare's Notiti^
(T^o. 6 des geschichtlichen Theiles) habe ich hiervon soviel
sagt, als für den Zweck der vorliegenden Arbeit zu genä
scheint ').
KP) Das ganze Hauptstück von der Satzlehre wii*d aus eine
Elementargrammatik wegfaUen düri'en. Die Zwecke, denen «»i
dient, ragen über jene eines denutigen Buches weit hinaus. Wer
die da vorzutragenden Lehren verstehen und voll würdigen wiL
der sollte sich zuvor durch die aufmerksame Lektüre sorgTältl^
I gewühlter Texte einen gewissen Vorgeschmack erworben haben
dann wird ihm das Leinen dünken nicht wie das Erwerben ein«
Neuen, sondern wie das Erwachen von Etwas, das schlonuuer
bereits in ihm vorhanden war.
Um 80 unerlässlicher ist dieser Lehrgegenstand für ein aus-
fülirlicheres grammatisches Werk, hier erst volladeht sich jene,
alten Cultursprache so wesenseigene Verquickung des stilis
astbetis<;hen mit dem grammatisch-mechanischen Prinzipe.
70) Wir stehen lun Schlüsse unsres ersten Systemes. ÜB
►gesucht und, wenn ich nicht irre, lediglich folgerecht waren
1 nach unserem Ausgangspunkte , dem Satze selbst, zurückgela
Wäre llundung eines Systemes ein Beweis für seine Bichtigke
so läge dieser Beweis nun vor. In der That handelt es sich nicJl
um einen Rücklauf, sondern um einen neuen Umlauf. Wir konnte
den Satzbau nicht betrachten ohne einen weithin musternden Blic
zu thun in ein Gebiet, welches nicht mehr zum Bereiche da
analytischen Systemes gehört. Wenn der Chinese seine Gedank«
1) Hienu Toi^leicho niiin bosoiidcn: Premaro. Not 1. s,. P I. nr^ \1\:
fipurii pg. 120 sqq., P. II, cap. 111. pg. 188—218 (pg. 135 fe., 226—30«
englischoii UoherseUuog); »u<:h Kdliins' Mandarin Grammar, P. Ul, eh.
X, XI. Eine Prube in Ztociu-. f. V5lkerp»ycli. X, 8. 230—134.
t>, d. GtAelents, Beitrag mr Geschichte der ehines. G famnuUiken. 659
m
fo und 80 auszudrücken pflegt : wie müssen seine Sätze zu ver-
stehen sein? — 80 förmelt sich am Ende die Frage unsres letzten
Hauptstückes. Wie drückt der Chinese seine Dedanken aus? —
Diese Frage beantuTtrtei das zweite grammatische System, in
welchem die Satzlehre ihre Stützpunkte zu suchen hatte.
Es lässt sich tragen, ob es für den Unterrichtszweck nicht
gerathener wäre, diese Lehre wegen ihrer Feinheiten und Schwierig-
keiten ans Ende der ganzen Grammatik zu verweisen? Dies mag
ich nicht so unbedingt venieinen. Nur komme man mir nicht mit
dem logischen Einwände einer petitio principii. Denn die Analyse
konnte ja nichts Anderes ergeben, als was dio Syntheiik verwerthen
wird ; und auch dio Redofiguren f>rlaul>en und verlangen die doppelte
Betrachtimg jils Spraeherscheinungen und als Mittel des Ocdanken*
ausdruckes. Dass die Kunst der Composition und Disposition
schriftlicher Aufsätze nicht mit hierher gehöre, bedaif kaum der
Hervorhebung \).
Gesammtübersicht des ersten grammatischen Systems
für den alten Stil
71) Mit gegenwärtiger Zugabe zu dem Bisherigen beahsichtigo
ioh ein Doppeltes. Einmal will ich dem der ÖJiche femerstehenden
T^pser meine Ansichten von der Entfaltung der Spraclifaktoren
kürzer und übersichtlicher, als dies seither geschehen, voriragen;
und zweitens wünschte ich die Prüfung meines granminti sehen
Systemes in Itücksicht auf seine Folgerichtigkeit und ZuUlnglich-
:eit den Fachgenossen zu erl©icht«m. Es wird in die Augen
fallen, dass dinses Progiiiinm in seinen verschiedenen Th^ilen von
sehr Uligleicher Ausfühilichkeit ist. Man wolle indessen diesen
Uebelstiind als einen unvermeidlichen hinn»?hmen, da ich seihst noch
in vielen Einzelheiten mit mir nicht f-inig hin. Der Plan selbst
gilt zunächst einer ausführlichen Sprachlehre ; was nur für diese
bestimmt ist, habe ich durch Sterachen, was nur in einem Ele-
mentarbucbe nothwendig, durch Einklammening, Zweifelhaftes durch
Fragezeichen gekennzeichnet. Eingeschaltete Anmerkungen werden
llenweise Näheres besagen.
Ei*leitung. (I.) Die Grundgesetze der Wortstellung.
a) Subjekt — Prädikat.
b) Objekt.
c) N&here Bestimmungen,
d) Coordination und Disjunktion.
e) Isolirte Stellung.
(II. Ueljersicht der Pronomina.)
(ITI. üebersicht der Zahlwörter.)
1) Primäre und nach ihm Pority, sowie Gonv^tlve:» widmen, wio augodeut«t
wurde, auch dioseni GegensUnde ehigebvndo BorUcluichtigiiiig.
k.
^H 6G0 '*• fl' GaUUintz, J^i^^^B^ Gutichickt« der ckine*, ffromi^^^^^^H
^^^^ Erstes Hauptstück. Verhaltniss dor Wörter und Satzlheüe, sofol^l
es ans der blossen Wortstellung erkennbar. ^H
^^B
Verdoppelung der Wörter. _^^^^k
^^^L_ ^
Komen zu Nomen. ^^^^H
L .Substantiva bez. Trononiina zueinander. ^^^H
11. Substantiva tuid Adji^ktiva bez. Numeralia siueiuaud^H
^^^^^ c.
V'evbum zu Verbutn. ^^^
^^H
Nomina und Verba zueinander, ^^^^^k
^^H
Die Casuslehre. ^^^^|
^^H
Absolute Stellungen. ^^^^^
^^p
Satzfolgo. ^^^^1
^^^^ Zweites
Haupt^tück. Hülfswörter. ^^^H
^l_ *^-
Pronomina. ^^^^|
^^k
Pronomina] [larlikrhi. ^H
I. Den pronn. 11. pers. entsprechende {ri, n<ti\ iu, ^^^^
n. Den Denionstrativpronomiüibus verwandte (3i, ii, C^H
tseh u. s. w.). ^H
III. Interrogative (hb, hih u. a. w.). ^^^
^^^^ 0.
Iliilfsverba. ^^H
^^H
Verba .substantiva und Negationen. ^^^^|
^^H
Verba]]!artikL'ln (= Präpositionen). ^^^^|
^^B
Adverbien (ob besser in's 2. System gehörig?). ^^^H
^
luteijektionen und Finalparttkeln. ^^^H
^1 Drittes llauptstück. Die Wortkategorien. _^^^|
H.
Einleitung und Uebersicht. ^^^^1
^^^
Scbannaohähmende Wöiier. ^^^^|
^^H
Hauptwörter. ^^^^|
^^H
Tfaeib und VcrbliltJiisswörter. ^^^^^
(Hierher die Lehre von den Postpositionen). ^^^^|
^^H
Eigenschaftswörter. ^^^H
^^B
Kahlwöi-ter. ^^^H
^^B
Zeitwörter. ^^^^H
^^■^
Zustandshauptwörier. ^^^^|
^^L '^Vicrio^
! Hiiuptstück. Satzlehre. ^^^^|
^^B
Pire Aufgabe. ^^^^|
^^H
Grammatii^che (mcchmusche) Faktoren (vgl. vorlftil^l^^^H
•^^^1
^^H
Stilistische (ästhetische) Faktoren (§ G8, 69). ^^^|
Das zweite (synthetische) System. ^^^H
^^^^^^^ 72) I>Ms zweitn Systom tlei" Oniinmatik wird man sich^^^H
^H den früheren Erorteriiiif^eri nicht anders denken können, denn *1^^
^H eine geordnete gi-ammatische, oder, wenn mau die ntilfswcVtttf dem 1
^B Wörterbufhe zuweisen wollte, — granimatiscli-lexikalische Jjng^j
^H aytnik.
Wie kann man diese Begriffs- oder GedankenverknüdH^^I
^H ausdrücken ? wodurcli miterscheiden siel» diese Äusdrücko ^i^^|
r. r/. Irabelentz, Beitrag zur Crtucluchtc tler chinc«, Grammatiken, ßßl
i''irkung nach voneinander? wann haljo ich also den oineu, wann
ien anderen zu wählen ? So stellen sich im Allgemeinen die Auf-
gaben, welche ein solches System losen will.
73) Die Synonymik soll eine geordnete sein. Präge ich:
welche Ordnung gebührt ihr? — so sehe ich mich von aJlem An-
fange an vor einem 8i'ht'idewi?gB. Gegeben ist der Gedanke, ge-
siirlit wird der Ausdruck. Die Verktiüpfung und Scheidung der]
lit-rlffe und Gedanken zu ordnen ist Aufgabe der Logik. Soll*
ich idso bei den Logikern borgen? In der That ist nicht nur der
lUis'iudrückende Gedanke, sondern auch der Wille, ihn auszudrücken
gegeben. Dieser Ausdruck bezweckt eine hestimmto Einwirkung
auf den Angeredeten , nicht uni's Selbst-Denken ist es mir zu thiui,
sondern durum, diLss der HiJrcr mir nachdenke, wohl auch nach-
empfinde und das und das sage oder so imd so handle. So und
80 ist mir zu Muthe, darum treibt es mich nicht nur das, sondern
auch es so auszusprechen. Die Porm, das ist der Ausdmck
welchem der Eindruck entsprechen wird, ist nicht weniger als der
Inhalt meiner Rede dui'ch mein AeusserungsbedüHfiiss bedingt;
jene Beiden müssen diesem Bedürfnissse entsprechen. Somit er-
weist sich die Macht eines anderen Faktors: des psychologischen,
welchem nicht die Logik, wohl aber «iie Sprache gerecht zu werden
strebt. Wie vereinigen sich Beide in ihr? mit anderen Worten:
wie wird sie richtig angewandt?
74) Man weiss, das sichei-ste Mittel richtig zu sprechen ist,
in einer Sprache zu reden, deren man milchtig ist. Dies wird man
in der Regel keiner in höherem Grade sein, ah der eigenen Mutter-
sprache. Ist doch auf der untersten Stufe des theoretischen
^ßprachunten-ichtes unsre Handhabung des fremden Idiomes nichts
ireiter, als ein Uebersetzeu aus dem eigenen. Und imwillkürlich
und natnrgemllss fJlllt auch noch bei fortgeschrittenerem Wissen i
düe Frage nach dem richtigsten Ausdrucke für einen bestimmten]
Gedanken gern zusammen mit jener nzich der besten Uebersetzung j
eines bestimmten Satzes der heimischen Spruche in die zu er-
lernende. Schon hierin finde ich eine erste, vorläufige liecht-
fertigung derjenigen von unsern Vorgängern, welche bei der An-
ordnung ihrer Lehrbücher das ihnen geliiufigste grjmimatische
^Schema zu Grande legten.- Hiltten sie klar begriflen, dass dieses ]
chema nur von einseitigem W^ertho sein könne , so wüsste ich,
iiizelno Ausschreitiingcn etwa abgerechnet , — nicht was man dabei
rnstlich tadeln konnte. Solche Ausschreitungen habo ich hi dem
tschichtlichen Tlieile dieser Arbeit an mehreren Orten zu tadehi
''gehabt. Sie sind in der That um nichts besser als Julien's
Verhalten gegenüber den Anwendungen der liülfswörter (vgl. § 7
^m 75) Eine andere Erwügimg gesellt sich hinzu. Jede Sprache
^Btotspringt. tuid entsjjriclit zugleich dem Bodürfni.sse luid der Be*
^■Uiigung des sie redenden Volkes. Dieses Sprach bedürl'nUs und
062 f> ^' (jroleUntz, Beitrag sur Gtachicklt der chine*. Graanmatt
Sprftchvermöjfen kann bei zwei Nationen sowohl quantitativ
auch qualitativ sehi- verschieden sein. Sollen sich nun meine
danken in ein fremdes Gewand kleiden, so mögen sie sich
ungewülmten Zusclmitt gefallen lassen, wenn nur das Maass nie
zu knapp genommen ist. Es ist ja bekannt, wie christliche Sefl
linge sich bei ihren Verdolraetschungen in rohe Sprachen
jllninierlich wenden und würgen müssen. Umgekehrt darf ab
auch das Gewand nicht allzuweit gemessen sein, sonst füllt es
Geist nicht aus, eh^ er nicht liinein gewachsen ist. Wir in unser
FaUo haben hoch entwickelte Culturspracheu hüben und drüb
imd sehen es vor Augen, wie munter die Beiden in wechselseitig
Uebersetzungen miteinander ringen. Da vollzieht sich des Glau
und Dioniedes Panzertausch Jahr für Jahr von Neuem « —
Forscher braucht nur zu beobachten.
76) Man bedenke indessen: was ich als das europäisch-j
matische Schema bezeichne, ist nicht die Schablone einer eins
Sprache, sondern ein Ralimen, etwa von der Einrichtung und Weil
dass Englisch und Deutsch, Franzüsisch und Russisch sich glet^
gut hin einschicken wtirden. Isicht der Deutsche oder Franzo
sondern der Europäer tritt dem Chinesen gegenüber. Einen solc
Rahmen zu zeichneu ist weniger schwierig, als ihn auszufüllo
aber auch minder wichtig, weil hier nicht die Ordnung des Ga
sondern die Vollständigkeit an Einzelheiten als die Hauptsache
trachtet werden muss. Jene , die Anordnung, dient ja zunäcb
nicht einer Erkenntniss, sondern einer Anleniung; die Meuge
die scharf abbebende Zeichnung des Stotfes erst wird eime
retische Aufgabe lösen, die Aufgabe, Reichthuin und Feinheit
Sprache zu bezeugen.
77) Von dem Verhältnisse des zweiten Sjstemes zum ersUta
möge ein Beispiel eine klarere Vorstellung geben. Es handele äch
um Ortsbestimmungen, so gehören der Adverbialis und (g«legei^
lieh) der Objektivus (§S 3-4. 30) der Wortstellungslehre, die
Positionen der Partikellehre, die Postpositionen der Lehre von
Wortkat-egorien an. So kreuzen sich Aufzug und Einscidag.
um ein anderes Bild zu wiederholen: so wird die Tabelle
Waage- und dann lothrecht abgelesen. Ich kann es für kein
Zufall halten, dass der Aa.sdrack immer bestimmter wird, cdn
je Sputeren Hauptstücke des ersten Systems er angehört Nicht
didaktische Darstellung allein, die Sprache selbst hat sich entfalt
78) Angenommen, es begegne mir die Präposition lü
lücativer Bedeutung, so muss ich bei ausreichender Sprachken
niss mit Einem Blicke sowohl alle übrigen Bedeutungen die
Hülfswortes als auch alle anderen möglichen Ausdrücke für Orts-
beziebungeu überschauen kljunen, — sozusagen von jedem Kreuiungs-
punkte im Gewebe aus die beiden sich kreuzenden FUden in ihn<m
ganzen Verlaufe. Beide Systeme können diese Wechsebeitigk«!
nicht wohl zu auütülig m die Augen springen lassen, indem
t>. d. GahdenlSy Beitrag zw^ Gettchiehte der chines. Grammatiken. 6(53
I
ixomer und immer heinüier und hinüber auf einander verweisen.
Die Anhänger vermittelnder Methoden verfahren iindei-s. Sie dui'ch-
luufen diis Gebiet nur nach Einer Richtung, bleiben aber hin und
wieder stehen uin seitwiii'ts zu blicken, und müssen dabei, wenn
sie Acht haben , empfinden , diiss man nieht mit einem Male nach
zwei verschiedenen Riclitmigeii hin vom Flecke kommen kaim,
kennt zu viele und zu ausgezeichnete Granimatiken von solch
ibinirtiuder Veiiassung, als dass mau über letztere leichthin ab-
sprechen düH'te. Für den prak-tischen Lelnaweck ist diese Ver-
fassung lüiigst erprobt, wilhi'end die von mir befürwortete erst
noch Piuhe zu bestehen hat. — Ist zu erwarten, dass sie be-
stehen werde?
79) Ich stelle die Frage in thesi und zaudere nicht, sie also
zu bejahen. Es sei eine chinesische Grammatik nach meinem R^-
cepte gut aus- und durchgeführt : so hat der Lernende die Wahl,
ob er beim ersten Systeme anfangen will oder beim zweiten.
Beides ist zidässig, Letzteres vielleicht dem schwächer begabten
AnHlnger anzurathen. Nehmen wir also an, ein solcher schbige
diesen Weg ein: so wird er, am Ende des synthetischen Theiles
angelaugt, eine dem Umfange des Buches entsprechende Fertigkeit
in Handhabung und Verstlindniss der Sprache erworben haben imd
80 ausgerüstet sich doppelt schnell und sicher durchs erste System
durcbaibeiten. Jetzt wird er seine Fertigkeit sich nicht nur ver-
doppebi, sondern auch gleichzeitig in ein wissenschaflliches Be-
greifen umsetzen sehen, er hat nicht nur Wissen zu Wissen addiit,
sondern recht eigentlich sein Wissen potenzirt. Möchte er Wöhl
dieser hohen Schule entrathen?
Wer schwnngkräftigeren Geistes der heimischen Sprachvor-
urtheile sich zu entfesseln vermag, trete ohne Weiteres ins ana-
lytische Lehrgebäude ein und ernte füj- doppelte Mühe dreifachen
Lohn. Soll ich erst sagen, wanim er des zweiten Systems doch
noch bedarf, wie viel Neues er aus demselben zu lernen hat?
80) Mit diesen letzten Worten habe ich einen Gegenstand
berührt, hinsichtlich dessen ich doch nicht sicherer erscheinen
möchte, als ich es bin. In der That ist die Grllnze und das
qualitative Verhttllniss zwischen den beiden Sj-^stcmon leichter im
Grundsatze festge.stellt, als in der Ausführung richtig zu treffen.
Gar zu weit darf luid mag ich mich an dieser Stelle nicht in
Einzeltragen einlassen; in dem Prugramnie *? 71 musste ich selbst
an einer Stelle bezweifeln, iib ich nicht die selbst gezogene Scheide-
linie überschritte.
Wollte Jemand vorschlagen, zunächst ein kurzes zweites, und,
darauf folgend, ein ausführliches erstes System zu liefern, so wüsste
ich woM theoretisch zu antworten: das hiesse zwei halbe Bücher
schreiben statt eines ganzen; dass aber eine ßulche Zusanunen-
kittung nicht am Ende ein ganz brauchbares Lehrmittel ergeben
könnte, würde ich ohne gemachten Versuch nicht behaupten, son-
664 *'• *'• G(tbel*int.t^ Beitrag zur Geschickte der ehine*. Grammatiken.
dern nur dies, dass günstigsten Falles der Schüler selbst bei niicli-
gängiger Ergänzung des benacbtheiligten Systeraes das beste Theil
getban haben werde.
81) Wie unterscheidet sich rücksichtlich dieses Systomes ein
Elementara^imiiimtik von einem ausführlichen Lehrbuchc? Ic
greife auf § 14 zurück und antworte nunmehr conlcretvr: Ka be
irantwortet das Elenientarlnich die Frage: Wie wird das in de
r Kegel ausgedrückt, wie kunn ich es also ausdrücken? — Dagog«
erörtert eine vollstüudige Sprachlehre die Frage: Welches sind hia
alle die verschiedenen Ausdru('k,snii>griehkeiten, und welche vü
ibnen verdient im einÄekieu Fidile den Vorzug? — Mir schein
fast, wer den vorhin besprochenen Vorschlag mache, der sage de
Lehrer zur Unzeit Ade.
S e h 1 u s s.
82) Die vorstehenden Untersuchungen raussten allgemüine
abstrakter gehiiHen werden , als der Leser nach der üoberschrif
gegenwärtiger ArbÄt zu erwarten hatte. Der Grund war AVUi'äch
ein {luss«rlicher, die Schwierigkeit chinesische Typen in den Tel
zu erlangen. It-h gestehe indessen, dass ich nicht ungeni aus
Noth eine Tugend gennicht. Meine chinesischen Collektaueeu
Hülfsbücher hahen mich auch so auf Schritt und Tritt begleit
müssen, imd die mir aulcrlegte Beschränkung war uiir eine heU
same. Sie nöthigte mich, sorgsam in beschreiben, wo ich sonj
mit Hülfe weniger Federstriche hätte darstellen dürfen- Die sino
logischen Leser werdeu es zu entschuldigen wissen^ wenn icli
der etwaigen übrigen willen hierin etwas zuviel gethan. Ich meine
theils wüsste kaum, wie dies mügiich wäre. Denn, tRuscbe ic
imich nicht, so ist, was ich einleitend vorausschickte, numuohr ein^
»getroti'en: aus dem einzelsi>raclüichen Probleiu ist ein pTniiinnt
spratibphilosuphisches geworden , dessen endliche Lüsudl,'
und tiefes Denken wicht minder erfordern wird, als un»
und gründliches Wissen.
Wemi ich dies anerkenne und ausspreche : wie komme ich (
zu einem solchen Versuclie ? Eben weil ein Versuch, ein greifbaje
genuiL-ht sein will» damit endlich die Frage enistlich auf die Tage
urdnung komme. Nicht Glauben verlange ich, sondeni ich bitU
um Früfuiig und Lhunbchst um Berichtigung.
83) Au Ergänzungen, weim sie verlangt würden, wollte
es selbst lücht fehlen lassen. Obenan steht mir die ctymoLogisch
Aufgabe, die Untersuchung nach der alten Lautgestiilt der clüno
sischen Einüylbler, nach ihren etwaigen Bildungselemtuiten unt
deren Weiihe. Hier werden wieder Philologie und vergleichend
Linguistik Aiiu in Ann zu geben haben: demi auch diu Sprach^
geschieht« fordert nun endlich ihr Hecht.
Die fiieder <1cj* Kurgvolkes.
Vfm
A. QrMter.
Literatur. — Die ^Coorg Songs" wurden im Jahre 1869 von
A. GraeU^r in <lf'r Kurgspraehe herausj^egelien. Mangalore. Basle
Mission.
Mittln>ilun>?t*ri üb«r das Kurglmid enthalten die, nmi ver-
grilfeiien, .C-oorg Mi^nioirs" von l>r. H. Mögliiig. 10ä5, sowie eine
erweiterte deutsclie Au.sgalje dorsMlben unter dein Titel : Das
Kuigliiud VOR Dr. H. Möglijig und V. I). M. Tli. WciUirccht Basel,
]tfi88ion!!»häUH, ISSß.
Die beiden letztgeimmiten Werke sind bei Abfassung des
»Muniial ol" Coorg' von Rev. G. Ricliter benützt, worden. Mau-
^ galore, Busk Mission, 1870. Für das Manual i>f Uoorg hat Verf.
eine meirische üebersetzung von einigen der »Coorg öongs** in
iischer Sprache geliefert.
Eine etwaa ungenaue gereimte Umarbeitung dieser engUschen
TTpberselzujig befindet sich in den ,Folk Songs of Southern Jndia*
von Ch. E. t.TOver. MiidruK, 1871.
A. C. Burneirs ^Speciniens of South Iiidian Dialeets''. Nu, 3.
Ko^agu (Mangttlore, 1873) entliält einige interessant« Bemerkungen
über die Kurgsprache ').
Die kleine britisdie Provinz Kurg (eigentlifh .Kofjugti", das
,8teile Gebirgt?') ') in den WfHt-(ibat|s von Ostindien enthält eine
Bevrdkenujg von etwa JtO,00<) kiinm'esisch sitredienden Einwohnern
Tersehiodeuer AbHtanimiuig. Die herrsehende Cbisse dt-s Liuides
ist jedoch seit unvordenklicher Zeit ein krirgerisc^her Stamm von
.Ackerbauern, welche als eigentJithü „Kui'gb'ute" von der übrigen
I Bevölkerung unterschieden werden. Die Anzahl derselben belauft
1) B«i Wiedergabe von intlLiclien Wörtern wt iit dcii iulgoiKlRn Zivilen
] durchweK die (ft^Möhulii-liM SitUMTit-Tran-ieriptiim linfol^t worden ; aUo c = l*eli,
[j =^ dscti etc.
2> Vim „kwli". Hjiit«.», üipM
Bd XXXI[ 4S
Gnteter^ die Lieder de» KurgvoOee».
sich gegenwäi-tig auf ungeftthr 30.000. Uwe Wohnsitze befind
sich hauptsilchlicli in der südlioluRii Hilli'tf» des Landes, im Quellei
gebiete der Kav<^n, des gr<issteii Flusses iii Südindien, Die Spitzi
der Ghatts erheben sich hier bis zu einer Höhe von 6000 Fus^
über dem Meere. Der gi'össte Theil des Landes ist mit dicht
M'üldern bedeckt. Die Bewohner dieses früher fast unzugängUchi
Hoehhindes sind, in Folge ihrer abgeschlossenen Lage, Jahrhunde
long von fremden Einflüssen verhllltnissmässig unberührt gebliebrti
irfiii hubi'ii eine eigene Sprache, welche aus einer Mischung v
Altianaresisch und Maleyalam besteht Eine besondere Eigei
thünilichkeit des Kurgdialektes ist die Abwesenheit aspirit^^r Con
sonanteu, welche doniselbeu eine gemüthliche, angenehme Weiehhei
verleiht. Die Sibilanten q, sh und s werden in c (tsch)
j (dsch) verwandelt. Das neukanaresische v ist, wie im
kanaresischen , p. Die Kurgsprache enthält einige Sanskrit- Aus-
drücke, aber meistens in sehr entstellter Form '). Der Kargdiale!
ist die einzige Umgangssprarhe der iSbuiimesgenossen unter el
ander; die meisten dei^elben sprechen jedoch auch das Kanaresisc!
geliUitig, und bedienen sich desselben ausschliesslich /um scJiril
liehen Verkehr.
Die Kurgsprache besitzt keine Literatur, mit Ausnahme eiiK
Anzahl höchst merkwürdiger V'olkslieder, von denen sich Mani
seriptjsammlungen in den meisten KurghUuseni befinden. Zwiscln
den flaliren 1805 und 1870 hatte ich. als Lehrer an einer
gieruiigsschule in Kurg, llelegenheit, eine Anzahl dieser Lieder
sammeln, mit deren Inhalt, vor jener Zeit, fast niemand als
Kurgleute selbst bekannt gewesen waren. Der Kurgdialekt
mit dem AI tkan aresischen eine Eigenthümlichkeit gemein, wodu
derselbe sich zur Poesie besonders eignet — er ist kürzer n
gedrllngt/er als das Neukanaresische , welches in seinen inetrischi
Compositionen stets auf idtkanuresisehe Sprachformen angewiesen l
Die Kanai-esen haben, gleidi andern dravidischen Kulturvolke
die Kunst des Lesens und Schreibens von den Arieiti empfjuig
und die schönsten Schüpfumgen altkanaresischer Dichtkunst si
unter brahmanischein Einfiuss entstanden. Es ist daJier nicht
vovwundeni, dass Sanskrit - Ausdrücke in diesen Gedichten
btiuHger vorkommen, als kitnaresische , und dass die Versificati
derselben sehr compliciiier und schwieriger Art ist. Eines d(
Hauptmerkmale des kanaresischen Versbaues ist die AUiterutioi
indem die zweite Öylbe (iiiativ) von jedem Vers fpuda) mit
1) Thls laiiKiirt^re, nwiiig to th« rotirod pouition n( the ^»oopli^ trho «p
it, has presturred its form criitipnrntively free from chnti^«s. Tl»»il Uie in)i«btti
of CVwrg OKfly »otUod iii ihc m«»iiiitaiii> of the Wcstorn Ohütt*. b «hown hfj
primitivo Dravidiau cust<jm uf pütynndry witich thoy still füUow ^r
KOMgt — whlch thoy Tullowod tili qiiito receuüyj. A. C. UnnwO. &
Uatoctit.
Oraeifr, die Liedfir des Kurgmlkt*,
667
[leicheii Consonanten bfLrinni. Kitip lange Syll>R zühlt für zwei
ze yylben. Eine kurze 8ylbe wird \Mn\r, wenn ein Doppul-
leonsonant, nachfoljrt, kwvh dif Iftt/.tf^ Sylbo eines Verses oder
leiner guiizeu Stroiihff (gaiiit-salu) *) wird laii;,^ , wenn der darauf
jfolpendp Vprs mit eint^rn Doppelronsonantfin lieginüt. Die Con-
Itraction der Worter und Syllien geht ins öngUiuhliche. Siltze, '
»elcliB vrir dwch Seniicolom und Pimkt*^ von finander trennen
[würdi^n, tliessRn oft in Einer aus zwei Würiern condensirtt^n Sylbe
|tn fiinimder über. Ant' der juidom Seite werden die W^irt.er oft
jtinnatürlieh aus(*inandf»rgerissen , indöui ein Theil def? Wort<^s nine
Ißtrophe abscliliesst, und der andere Theil des Wortes die folgende
1 beginnt.
Die Kurgsprache. der veratihtete Dialelrt eines abgeschlossenen
amnies, ist dem liiMenden Einlhiss der Hrakrnanen ent-
j^en*), nnd wir haben in den Kurgliedern Proben rein dravi-
fdischcr Volksdichtung vor uns, in der die künstlichen Regeln der
iTom Sanskrit beeinflussten Hinduiiietrik nicht in Anwendung
[kommen, und deren Versniass sieh nicht nach der schwer zu er-
llcennendeii Quantität und Positirm liestimmt, sondern einfach nackg
jder Zahl der Bylben.
Der Kurgvers bestjeht aus vier troehllischen Füssen. Janibisclie
iTerse wären in der Kurgsprache unmöglich, da in dieser, wie in
1 anderen dmvidischon Sprathen, jedes Wort mit einer betonten Sylbe
iBeginnt. Der vierte Fuss ist gewöhnlich einsylbig. Der /weite und
|ärit.te Fuss des Verses ist nicht immer trochllisch ; der Accenl und
lie Quantität der Sylben kommt mithin gnr nicht in Betntcbt.
Heim und Alliteration sind in den Kurgliedem fast unbekannt.
}nd dennoch legen diese schlichten Verse für die dichterische
[Begabung ihrer Verfasser ein rühnjliches Zeugniss ah. und besitzen
iniglleifdi einen ejgenthümlichen Werth als anziehende und belebte
Schilderungen der Sitten und tlebrauche dieses isolirten (»ebirgs-
volke». Wilhrend ein Zug gutmüthigen Humors in den meisten
»dieser Lieder vorwaltet, erhebt sich der Ton in einigen, namentlich
in der Todtenklage, zum ergreifendsten elegischen Pathos. Al>er
die bezeichnendste Eigenlbüttiliclikeit der Kurgpoesie ist ein lie-
dentender Sinn für materiellen Wohlstand, hilusliches (tlück und
eselliges Vergnügen im Kreise der Stanmiesgtiuossen. Der Kurg
\\bX mit sich selbst und mit der ganzen Welt zufrieden. Die Erde
ist füi' ihn kein Jammerthal. 1 'ie bestehende OrduLUig aller Dinge
[eiiiailt sein Herz mit Freude und Iknvundening, Er beginnt die
l-iueisien seiner poetischen Ergüsse mit dem Lobe seines Schtipfei'S,
Itnit dem Lob der Sonne und des Mondes . die am Himmelszelt
1) SnttK. gAi.in, Fius und Kau. lAlu, U<*ilHv
3) Th«>j' nro, im yot, vcry far froni bolng UrnlmmiiiseJ. A. C Buruell,
IimIUi) IHwlocU
4a«
gigg Grader, fUt Lieder de* KurgtNilke*,
regieren , uiul mit der Verherrlichung seines reichgesegneU-u Ha
matklandes, des scbOnsti^n Landes unter deni Hinuiiel •),
Die Kurglieder werden mitunter als ^Palame* oder ,alte Tr
ditiuiieu" Lezeichnet, und die Tiieist4>n dereelben scheinen schon rfl
ii)ehre.rt<u Menscbeiialtem entstanden zu sein. Die im Hoehzeitlie
nnd im Lied von der Käverifiihre gelegentlieh erwähnte Eintheilun
des Landes in 12 Districte (Icünibü) und 35 Gaue (nadü) best«
der VolksüberlÜBfening zuiblge, zur Zeit als Kurg noch von ein
geborenen Hiluptlingen (Näyaks) regiert wurde. Die Näyaks lebt
in lii^stäntüger Fehde miteinander, und kamen allmiÜig unt«r
Gewalt einer Dynastie von lingaitiscben Rajas, die mit der Köni^
familie i?on Ikkeri oder Hednore im Norden des Maisdrlandes v«
wandt waren. Die Ikkeri-Köuige heiTschten von 1560 bis 17«j|
Wann die Henscbajft dar Knrgi-fi.ja.s begann, ist nicht genau bekano
Mudduräju, der Solm Appäjiräja's und Euke! Virarüja's , regier
ums Jahr lf*33 in Haleri, in der nördlichen Hälfte des Landa
zog über spilter nuch Mercara (Merkani, eine englische CoiTuptio
von Madikeri), etwa zwei Stunden weiter gegen SW. , wo er ii
Jalue 1G81 seinem Sohn und Nachfolger Siribayi *) Do44tt :
Virajii)a einen Palast und eine Festung baute. Nachdem Do44
Virappa seine feindlichen Nachbarn in Maisiir und Malabar beniä
hatte , regieiliA er mehrere Jahre hmg im Frieden luid befestig
die Grenzen des Landes. Sein Enkel Cikka *) Virappa herrscl
von 1734 bis 17ÜÖ in Mercara. Aus jener Zeit soll aucl» dii
jetzt noch bestehende Eintheilung de« Landes in <» Distriett» (tillüku)
und 21 Gaue (näduj herrüJuen. Wenn der im Hochzeitlied und
im Lied von der KAverilahre vorkonmiende Ausdruck ,Vodea*
(Laudesfiirst) sich auf die Hajas bezieht, so dürften diese Lied
wUhrend der siegreichen und glücklichen Regierung der erst
llt-rkanikünige eutütandeu sein. Die Verfasser dieser Lieder sin
unliekaniif. Die Spraclie derselben ist das reine Kurg ohne
uiisehung neukanaresischer Ausdrücke. Dasselbe gilt auch voj
Erntelied und der Todtenklage, welche derselben Zeit auzuj^tdiur
scheinen^). Andere Lieder sind späteren Ursprungs, wie x.
1) Oott, 8onuo, Mund uiid Krde werdeu bei foiorUcliott Vertrix«n da
I Zpu(rou Mugeriifuu. „Oixl, siin , mi>ini , <uid oarth be witneaa«»*' »itiil die \v
[ '^'urto dl« im Jahro 171M> iihgp*i'}il(>äsei>en Vortrjigea switdien den» Kuri^kii
Vimn'iJA 1111(1 dör 0<ttiiidL<.i:tien (.'unkpsgiüe. Man. af Coorir p. Sö3.
2) Ktui Mit dor IL'uciutobnrU«-
3) Kau. Dw (Iros&o.
4) K»ii- Dpr Kleuuv
fj> Ihrt> LebtTlifforuiig, wulcbc iu deu .J'Hpune", doii alr«n Lltklam. di« I
fwtliebiiti fiflciLjenhoiteii gesmiijeii wordoii , furtlebt, roiicbt iu imiio Z*<Jl nirOd
wo il:i.«j Kargvolk mbo Kricgtirrn-vso war. Di© alto Zeil mit ibroii I^bi*
gono}Mdi«itGii ist duliin. Jetxt hat dor Bennito and der Rf'lchR «Ion
liim\: in der Goscll. •*(■!»»(> Diw Kurifvidlt Ut rU gvwordoii und crlaiK
sicli mir Hocli boi jtihrliebon Festou dor ^lorroirbeu Zeit selnor ilitt^ttixl, i
in bi-ifüiidicem Kampf mit dor Mftun»cbiift niidornr Nüdu dUvjtirkoi, mit Im
bnrtu 1 i''Ur:>toii und dtm vvildou l'bicroii dos Widdo^ ditliinHoN». KurKl. p HO. i
Ottiet^, i§ie Lieder tle* Knr(rtH)lkM.
669
i dus Lind uiif die Königin von England, das tims .Itilir 1839 ver-
fasst wiinle. Bis auf den Ijeutigpn T<i^ werden bei jedem be-
, liehigen Anhiss Lieder gedichtet iind wflhrend des Singens utme
Verse improvisiii. In diesen Gedichten sind neukrtnaresische und
Ändere Frenidw^irtor nh'ht ungew^Umlich. In dem Kurg-Ramayana,
Mahahharata , und KavAri I'unlna ist brahnniniseher Eintlusy deut-
lich bemerkbar. T'as Lied auf die Königin. vveh:hps, in t*iner den
EnglÄndeni nnhekannten iSpi-ache. seit vielen .Tahrf'n bei Knigfesten
gesungen wird , ist ein sprechender Tteweis für die LoyalitM des
Volkes. Noch wilre eine Anzahl von sehr geinüthlichen und scherz-
haften Ammen- und Kinderljedem zu erwühnen, welche mit euro-
päischen Produkten dieser Art die gnlsste Aehnliehkeit haben.
Die klimatischen Eigenthümlichkeiteii des Landes üben auf
dilti Leben und Treiben der Bewohner einen bedeutenden Einfluss
aus. Die Kwrgbevge sind der vnllen Gewalt des 8, W. Monsuns
ausgeset'/t, welcher von Juni bis August das Land mit schweren
Regentiutheu überschwemmt. Sobald die ersten 8i.hauer des Mou-
Bun da.s Erdreich befeuchtet haben, pllügen die Kurgs die Beete,
in denen der Reis geslit wird , unr einige Wochen hernach in
breiten geraden Reihen versetzt 7U werden. Di« Reisfelder, dem
Lauf der Flü.sse und Bilche folgend, erheben sich terrassenförmig
über einander, tledes Feld ist Vfdlkommen geebnet und von Erd-
I WlUlen «iingefasst, in denen das Wnsser Monate lang wie in einem
Jecken zusnmniengfdialte« wird. Wenn die Fnieht reift, wird das
BGr ulliniilig abgelassen!. Zur Enitezeit, in den kalten Monatim
Jetember und Januar, sind die Reisfelder trocken. Die Knrg-
^bSaser sind auf erhöhtem Grund in der Niihe der Reisfelder gebaut,
1 timgeben von Rananeng&rten . Weid<4and und Wald. Die Reis-
I thttler bilden zu jeder Jahreszeit einen lieblichen Gegensatz zu
dem dunkeln <Jriln der sie umgebenden ausgedehnten Willder;
während lujd mich der Regenzeit , als seenartig erweit-erte Flüsse ;
l in den Herbstmonaten, als Ränder von zartem Smaragdgrün; und
! «ur Erntezeit, tds breite Reihen goldener Kornfelder, welche in
I zahlJosen Teirassen dem I^auf der Flüsse und liilelie folgen.
Die Aussicht von den Spitzen dor txhatts ist ung«'mt>in liob-
[lich und ginssartig; ringsumher lange, waldige Höhenzüge, steile
schwarze Felsen und gra.Hige BerggiptVl; im Westen, tief unter
[den Füssen, die weite Ebene von Malahar, in welcher silberhelle
jBftche. den Kurgbergen entspningen, in weiten Windungen dem
[Meere zuströmen, das in einer Entfernung von etwa 14 Stunden
[wie ein blauer Gürtel die Landschaft begrenzt. Gegen Osten sieht
man die Willder, Reisthiller und Kaiiee|»fliinzungen von Kurg und
[die weite, frurhtbare Hochebene von Maisür.
Die Kuj'gfi, wie alle dravidischen Stttmmo Indiens, Terehren
f die bösen Geister der Abgeschiedenen dureh wilde Tllnze und
blutige Opfer. Dass früher auch Meti.sehenopfer vorkjmien , bo-
^_ weisen verechiedene Traditionen des Kurgvolke». Einst hatte sich
670
Graeier^ die Lieder fft^t Kurr/tHilhe*.
mii junger Mann, dtn' goopfert wertlon sollte, in die Wälder goJ
flüchtyt und war nicht zu finden. Die Priester sagten zur (»uttin^
,Uebers Jahr Tulu." Aflu — heisst ,es geschehe", aber auch ,ein
Ziege/ Das Jahr darauf brachten die Kurgs der betrogene
Göttin eine Ziege dar. und das Menschenopfer war abgcschafl
Die Kurgs hatten ein eigenes Priestergeschlecht , AmnuLkurgs '
genannte Spater kam das unwissende und leichtgläubige Vi
mehr und mehr untt»r den Eintluss der Bruhmauen , welche
Ainmakui-gs aus ihrer früheren Würde verdrüngten.
Dtis KuTgland wurd«. wie oben erwilhnt. in alten Zeit4»n tq
eiugebonieii Hiiuptllngen regiert, kam aber später unter die Her
^schuft eines Zweiges der KönigsfamiUe vdk Ikkeri im Norden vo
Jaisür. Der mohammedanische Abeuteiu'er Haider Ali , welche
den Kfinig von Maisür abgesetzt und die höchste Gewalt im Liuid
an sich gerissen hatte, eroberte im Jahr 1762 Fkkeri, luid im Jahr
1774 unterjochte er auch das Kurgland. Die Kurgs erln
gegen seinen »Sohn und Nachfolger Tiim Sultan, und \'
seine Besatzungen aus dem Lande. Der Kurgkönig Viraräja schlot
in Cannanore ein Bündiiiss mit der Ostiudischeu Compagnie, welcb
damals mit Tipu Sultan Krieg fühiie. Im Jahre 1799 erobor
rdie Englander Seringapatam, die Residenz Tipu »Sultans, welcba
I im Kampfe umkam ; und ein Natdikomme der alten Maisürköni^
[wurde unter dem Schutz der englischen Regierung auf den Thr
' gesetzt.
Da der Kurgkönig Viraraja keine männlichen Nacbkommei
hatte, bestimmte er seine älteste Tochter zui' Thronfolgerin. De
[Tod seiner Lieblingsfrau versetzte ihn in trostlose Schwermui
Aufgewachsen unt^r Verrath, Mord und Blutvergiessen , wurde
von Jahr zu Jahr argwöhniftclier und blutdüi-stiger. Er umga
sich mit einer Leibgarde von afrikanischen Scharfrichtern,
Eunuchen von Maisür bewachten seinen Harem, Während de
Jahres 1808 hatte der König wiederholt« Anfälle von Walmsir
U»d zahlreiche Opfer seiner Wutli fielen dann durch Kugelu oda
unter den Messern seiner Leibgaide.
Er starb im Jahre 1809, und sein Bruder Lingaräja bracht
durch verschiedene Umtriebe die Herrschaft an sich. Kurgleub
I sowohl als Engländer hatten sich durch seine erheuchelt« Fried
feiiigkeit und Einfalt beräcken lassen; aber bald gab er unvfl
kennbare Beweise von tückischer (irausumkeit and schnöder Geld*
gier. Den Kurghauptling, durch dessen Einfluss er auf den Th
gekommen w>u', Hess er lebendig an einen Baum nageln, weil
es gewagt hatt«, dem König über sein tyrannisches Regiii
[Vorstellungen zu machen. Lingarüja starb im Jahr 1820.
Sein Sohn und Nachfolger Ylrar&ja, ein Jüngling von 20 Jahr
1) Korp» im l>ieualu dur Kuvbri-Atnittn odnt Muttor KAvcti
Graeler, die Lieder dt/t KurgvoUcei.
t>7]
war ein liinrif nhafter , schwachsinuigcr Despot und beging Haud-
ji?n , welche an seinem Verstund zweifeln Hessen. Er verband
herzloseste Giiiusamkeit mit der niedrigst-en Sinjilielikeil. Wer
sich seinen Laxujen widersetzte^ wurde umgebracht, sein Haus zerstört
und sein Weib einem Sklaven gegeben. Greuliche Verstüirmilungen
von Mttnnem und Franem waren sin der Tagesordnung. Seine
eigene Schwester fioh mit ibi'em Gemahl, um Ehre und Lehen />u
retten, nach Maisör, und flelite den Schutü der englischen Regierung
an. Der Raja machte verzweifelte Ajititrengungon, die Flüchtlinge
wieder in seine Gewalt zu bekommen, und dang sogar Meuchel-
mörder, dieselben in Midsür umzubringen. Im Jahre 1833 liess
er die Tochter des verstorbenen Viraraja, die rechtmässige Erbin
des Kurgthrones, im Palaste zu Merkara erdrosseln, und b<imiicb-
iigte sich ihrer Reichthümer. Den Vorstellungen der englischen
Regierung antwortete er durch die unversehilmtesten Drohbriefe
und forderte sie zimi Kampfe auf. Die Ostindische Comimgnio
säumt« denn auch nicht, Executionstruiipen zu schicken, welche
nach kurzem Kampfe das Land eroberten. Die Kurgs bewilJ-
kommten die Englünder als Befreier, Das Land wurde von einem
britischen linamten verwaltet, imd der Raja nach Benares verbimnt.
Die Kurgs hif^lten ilu- Land von den alten Rjljas zum Lehen.
Sie hatt^^n nur sehr geringe Steuera zu entrichten , waren aher
genöthigt, Kriegsdienste zu leisten, im Palast Wache zu stehen
und den "RAja auf seine Jagden 7M begleiten. Das Pachtgut der
Kurgs, welches seit uralten Zeiten der Regierung des Landes
geh5rt, ist imveräusserlieh und unvertheilbar, was den Hilupteni
der Familien grosse Macht verleiht, da oft 50 bis 60 Personen im
gleichen Hause beisammen wohnen, und Schaaren von Sklaven
imd Untergebenen lun dasselbe her angesiedelt sind. Unter der
englischen Regierung bezahlen di*' Kurgs immer noch die frühere,
unbedeutende Steuer, nur halb .soviel ab andere PJlchti?r. haben
»her keine Kriegsdienste zu leisten. Dabei erhalten die Kurg-
beamten schöne Besoldungen , mitunter soviel in einem einzigen
Monat, als sie früher im ganzen .Fahre hatten. Dass die Kurgs
unter solchen Ümstilnden das britische Regiment sehr Heben, ist
natürlich. Nur wünschen sie. dasts die Regierung die friiher in
Kurg bestandene Sclaverei jmerkennen möge. Obgleich nun die
Kogienmg in diesem Pimkt Dmen nicht willfahren kunn, so ist sie
doch bemüht, in jedem nndeni Stück den HUuptem dieses luyjdeti
Uergvolküs ulk'S zu gewähren, was sie wünschen. Die Kurghäupt-
[ linge machen sich auch die bestehenden Verhältnisse bestens zu
Uutze. imd suchen zugleich ihre alten Sclaven soviel als möglicli
in der alten Pulmtissigkeit zu haltun. Diu Yeravas und andere
unwissende Eingeborene von niedriger Kaste werden in hetninkenem
Zustande von den Kurgs v*3ranlasst, unter falsche Schuldsoheine
ihr Zeichen zu setzen, und kommen so in die Gewalt der letzteren,
bis sie die Schuld tilgen köimen, was nie der Fall ist, da Arbeiter
^r 572 Graeter, die JJttder den Kurgvolhe». ^^^^^^^^
^P dicsor Art niclit iii Geld ,
sondern in Naturalien bezahlt werdeJi^H
Trotz dieser nnii iindcifir
kleiner UnregelmJlssigkeiton in d«i^H
1 Handlungsweise der Kui'jjfs
ist jeder Regierungsbericht voll voi^|
^M dem Lnbe dieses „inleressant^^n Her^^stommes". Es ist auch id^H
™ der Tbat zu verwundern, wie manche der edleren Züge des Kurjlp^H
chartK-tors, welche dieses kleine V^olk vor den anderen Hindus ans^|
zeichnen, Meuschenalter <lo
^r schmachvollsten Bedrückung über^H
dauert haben.
■
l. \
'utteri Fatü. ^|
1. B&]o! bu|o, nan^mlu
märabatti '*) madipöle, ^^^H
d^va'O! hälu, Mädnva'*)!
pacce pattii ineipole, ^^^^|
\tn\\o *) bälo, cürija* *) !
kembatti narambüb*. ^^^^|
H küd 0 bül. 1 > , call n wni *) !
blrali kiiripöle, ^^^H
H bünii bulo, jabbutiii *)
kannadi nalapöle, ^^^^|
H jabbiirandii liUHiilü!
üü)-i}a kodepule, ^^^^H
^ft 2. i bümira midalul
bnnu dumba niimböle, ^^^^|
^P jambudvipatulliüü.
UiiiX dumba pupAb>, -^^^^^
^1 yeccakuUa' räjiya
pommile Kodiivülü, ^H
^^ rnjijHkkarejüpa
shiie '•'•) duniba vokkalü^ ^^^^H
H yedü deja" ') colluUa ?
tniigiumune ippaka, ^^^H
^H nöti nöti k&mbaka.
Äppiuandra Annaya: — ^^^H
^1 büroikelloyanda ^)dü
b, büini ba|o jabbdini! ^H
^^^H Mahan>eru pai'vata;
jnbbimmda biiniina ^H
^^^1 piimarakkoyandadü
\ biiini nadatitü. ^^^H
^ maiijappe "jya pilmar»;
□atta liole koyLim.lu, — ^^^H
^H d^jakelloyaudadü
yendem pnrauditü, ^^^^|
^H pommälo ^"^) Ka4avapa
6. karepalli Meisdrü, ^^^H
^1 bä]ennada cangadi !
Muttupala cet^ira ^^^^|
^^ 3. cangadi mttna")p"Vle
cöniHiüppa kottiujii ^^^^|
^^^K candelattil cäyode
pundüra narlüwlilü, ^^^H
^^^1 kundädittii kopcnle,
DuppattArü Cüuiana ^^^^|
^ V oppärattelattitü,
bendatti bele ketii. ^^^^^
^B vororü moUyeni,
anjeda'tü; — Cömaya', ^^^H
^H ii'andü poraleni,
Naudiyana*, Muddana', ^^^^|
^H nüitttindü kavi ^'-) katjÜ
nuüci pole Keecana*, ^^^H
^1 4. celü pole cerode,
yiixte p61e Comana', ^^^^^
^^ cokkottü cara ■-')mbule,
änjeda'tü konditü, ^^^^|
chcu, wie im iichweixen»chen „drobba", Ani^^H
^B 1 ) a' — nnchliUsig iia.sgo<spro
^B oder „druutu", drutiten. 2j Mnhad^vu. 3) 8Mn»crit. PntlA, Dmilem. KiyQ^^I
^B würde- 4) Sftrya Ä) ('Hiidni.
ßl JAiimit tihAtni, prbliohojt Lehmi T) '^''^^^H
^H|* 8) oyaitd« •= luiniitM , Ana Uöchate. Di mAt\|apfw := mithA cirai|MlH^^|
^H 10) male = mülä, Kniiu. U)
müniis, Sinn. V'\ k/irya, kAvitw*. (»tKlicIl^^H
^H tS) mrn, IVrlcitöchiiur. t4t
mAliÄ und KMn. btiUe, Tuch; prächtiKc» Ttttl^H
^^H ITj) Lftiid ; oiiier dor scltrnon Fälle, in drin<>n das » von SMUskrit^Wririern i*1^^|
^^p bolmltvu wird, ausUitt iu j «xlor
^^^^^HH^H Oraeter, tue LäaUr »Im Kurgiioikrit 673 ^|
^^HKnna' nen(<pula: —
kannacjiyökatillü ^^^H
^M 7. jaLbimiinH uj>|>a'kü
yAlü cVilü ultitü, ^^H
^H c6man>(ottü muttrirnju, —
inara'i|ü tayacltü. ^^^^|
^B yendeni p»raiulitü,
andalla piuiatidü. ^^^^H
^H muftü joiiü ki\tn'ne.
koimuiniwele bäta ^^^^H
^B yennauendariviiii ? —
kei bittü kanicitü. i^^^^l
^B mäiijappevH nr^ngntt^i
tnagondü pomndü ^^^^H
^M piVlint pucjiyayi.
äyirandu Immiiia ^^^^H
batti pane purayi.
äril calil uttitü ^^^^H
keimara kajinoga.
büUapulD bmniyti ^^^^|
pätüra tode kattü,
päpi^Ie padu biidda. ^^^^^
cÄrira*) tiimiyayi,
9. A tinga kayaciiü, ^^^^|
pdnarira nävüHi
mHf bHjtpa' tingatü.. ^^^^|
kobbupani t.üAtitü,
nalloracenalayl, ^^^^^
pAnarira woyipöle
ci\riyandiidayukkü ^^^^|
kobbükiiii i"tt5tü,
pannorandü jeleponga, ^^^^H
kätelatitip)>akk a.
mulle piUni pongalü ^^^^|
8. puDi*)Drtdui"i}^) tintjittü,
kannadiyan^kakkü ^^^^|
un'luli'tgi**) dp) '^)inji'')
mep[niinkkii baiiditü ^^^^H
teiuboli* nialf» pojjti*,
kTipptinikkülinjitü, ^^^^|
&yirai.u|a jabbiimi
potinagt! pf^ricitü, ^^^^H
1 bella püle l)titniyü
bßiningatti katfitü, '^^^^1
^B pi'ipule padabudda.
aadalla pütjyändü, ^^^^|
^V aadalla piniyändü.
yh'lli müle iikakü ^^^H
k<!iliküTa' pAdirft*.
ka'ttii n^ra* beccitü ^^^^H
I^H nieiktira' pob.'ui^kkü.
andalla piiiiyandü, ^^^^|
^m cüriy and 'Judayakkü *),
pünianjipobjoekkü ^^^^^H
^K pannoranilü balanga ^)y
\'*''\ü mülo äkülü ^^^^H
W CM'M« '*^ Polo'O makka'»)
I-:'iiü ittituttitü, ^^^H
bolli mada [latrikkü,
inura'Hü tüyaVitü, ^^^^H
L tömanippa koltinji
ka'ttü iKTa' bittttü ^^^^|
^k nnppattai-u cöinana.
kali ka}i nata'tti. ^^^^H
^" bendattitülüpitü,
wi>rn)i(i|irandeiiiiane, ^^^^^^
ätiy.'indü pöyitü.
tiiiga kayaea'iü. ^^^^H
ayiranila bümilü.
mölf) bappa' tingatü ^^^^|
U kannadiyekatülü,
b«^irangatt« '*t nattidü, ^^^^|
^B t^kkora rnoga *^) beüce,
kunvittü bnlandatü. ^H
^M coma jndü kattitu.
10. worandii'audei,)niie ^|
H calti ittituttitü.
& tinga kayaeatü. ^M
^" wor»94ir«HJ<J*"'J?""'tN
mele bappa' tingatü, ^M
'D Knn C4uld. 3) mithunn, Juni — .Tnli ^M
^K 1) Engl, coif; KuknMuis^biut.
^^B 4) lAkit. 5) di^, lliinmhl.iigucHiicl,
Uii-htnn^ ß) Ablntivirndtini;; Knn m^lu ^H
^H Iftkn de^eylndii, vom ftimmcil hör
7i CliiniHv Von sArya. B) UnXlv vnn ^|
^H ttday»; Kkii. sAryan» iidnyftkko. bf<iin Aiif^rnnfr d^r Soniio. D) Vom. Pliir ^|
^Bvon bila, Kriabo, Jutik«; ÄllJiaii. tti
ilitit(;n} 111) Snn^icr i>iin<ln1n. Aiiswilrflini;, ^H
^B liMtonIrM. 11) hoivyM, ein pHri»
12) Khii. rankknjti. Kinrti<r l.'f) miikhu. ^^|
i'~" "■"" J
^^^^^^^^^^^H Oraeter, die Um
^^^^Bitur(7voU'«f. ^^^^H
^H pongndü kadaii<lutü.
kuppurülü nindiiü, ^^^^|
^H pfin^iidü ktulakiine.
d^vara Q<;üatitü, ^^^^|
^H niäijika') Mak<nri(ü'-|
tittü bodi beccitü, ^^^H
^H KavHtunm ") tiruvülü,
kaji ka|i iiettüou ^H
^H Kayiiiniiiaila*) makkiikü,
[)oli poli koljatü ^H
^H Ciiigiyara' *^) 1iii|^'!itü,
tammanekkü baiiditü ^^|
^H Wöni banda l*utteri.
bul1ü<11ra kultiiiii ^H
^H Puttt^ri kaN'acatü.
u(4!4''kiliL biiccitü ^^1
^H iiia>:^ontlü p6randü
kauiii '"}kainba")naillaiigii ^H
^H poüiuiale Kodawülü,
poimeniia ka{titü ^^|
^H Pä(jiiii^ torakillo
iindudütitälayi ^^|
^H Padi banda l^utleri.
nät ' ^ )aj ära ' *) farnmäy i ' % ^H
^H Aiiuiuuiu Korlavünu
12. andalia piniyändü, ^_^H
^^1 ji'lu najovappulfü
Igütiai>pa di'vapfjla ^^^^|
^H unida nadüvüUi,
n]>pano paraksini '^> ^^^^H
^H püvalanda Maiidülü,
üradangn knlditii, ^^^^|
^H i^radanga knditü
linida tiadüvulü ^^^^|
^H ken ^)düvai*e '') keiyondü
piivalande mandiilü. ^^^^|
^^^^H päUb'ei'ti kolayi.
pattüpole tu-andu ^^^^^
^^^^■yS)ü najoyHppaitä,
rtiuttiipölH balartga '^^^^|
^^^^ kolutil kalikane,
deva külii pojjutü. ^^^^|
^H H. päbolfma koiwakkü,
suidalltt piuiyandü, ^^^H
^H niürütta**jkkü nc'raci.
uadüda nadüvulii ^^^^|
^H keiniunivo|ebäla,
iiädilmaudü nallillü, ^^^^^
^H pungu|i ka{itiitü,
nadadanga küt^itü. ^^^^^
^H majüti mniliyavi,
iiadu kölu poj^iatü. ^^^^|
^H bollödih'a pakutti,
13. küdf^l.ata' cang&di! ^H
^H potiiian tieratitü,
Putterira colläle ^H
^H kania diH'u bill'*)i>n^a.
riingada daya'*')gonrJu*") ^^^H
^H aiie kombü koi katti,
tiaitariva' paijune. ^^^^|
^H ponni'^nna ka[titü,
iiallengi tudi '^)c61i. ,^^^^1
^H keikedaltü konditü,
tiyeDgi pajinj6]i, ^^^^H
^H koinbüji knjali^yi.
tappu koppu in}\4ira! ^^^^|
^H sidda raina kolayi.
14. na pÄfltiva beppin6 ^H
^H äviranda bi\itiikü.
bepi)akkomiiiedü])akk»: — ^^^^|
^H i\di padi puyUü,
ädi >») müla'O) loUelö. ^^H
^H y^|ü mülß^t'^k'^tü,
^^1
^^B 1) Ktthiii. Kiirfuiikcl S> Knn
uimIc, Hü^'td; tiiVIa, Opbinl; ^'^^^^^l
^^H MttlHtiiir. .'!) Knii. Kav-imära, Tlur.
NftvirnArnm , dio Nhylt; gleich den I^^^IH
^^H ein krioeüriselior StAinm von Ackortmuorn. 4 ) Genitiv PltirAl; Kau. NAyimAimni '
^^H 51 simliu mÄAA, Aiit;ust — Supt^<rnbi.>r.
ß) Kfin. kinopu, mtl». 7 1 Kurv UTsr«« .
^^H vinn Sium. tiiiiuu'MHii, Lotiiü 8) miiliiiirtA. die ^ilustiKo JSott. 9i Kiin liUii^^B
^^H Uugou; Kninii Dvvh's (Cupidn's) I)<>|£uu,
, dur Uegoii))oii;ou. !()< Kttuyv, Juii|;(rHi^^B
^^H 11} Kmi. kHinbtiu; Snii». »tamblia, Hüult*. 12) ititii, Kiui. iiAdu, ftau. lukiii
^^1 13 k Acnrit, Oe^sotz, riniacli. 14) »nui«, k(^uiiU> ua<l Jiyi oder »yitU, Kau i^i,
^^B gowiirilLMi sv3i.'ud, Advcrbialunduu);.
läj i9 prnkiirit, giunluA. t6> 0«ti*t.
^^■^ 1T> Al)lHt!vuuduii|;. 18) Muti. Lub.
10) Äiifnug. 20) Unpniiig-
€rraeter, die U»ier liea Kurgvolkcv.
675
Erntelied.
I
1. Leb*. 0 lehr, unser ("loti!
Lebe, gross«*!' Herr und liolt!
Tjt.'b* als Köni;^^ »Soihih du 1
LpIi* uIs Königin, o Mondl
^Latid der Vater, kbe hocli,
od als Lehen uns vererbt!
2. Auf der Erde weitem Rund
In dem ^*ossi?n Jambudwtiia '),
Wo so \\o\n Reiche sind.
Woirbps ist diis scbilnste Reiob,
Wülehc'S aller Liinder Krön'?
Schau umher in aller Welt:
TJeber allen Bergen thront
Midmnimi's leuthtt-nd Haupt;
Aller lilütheabäuTtie Zier
Isl der edle Canipakbaiim ") ;
Aller Kftnigreii-be Krön'
Ist das kleine Berglaiid Kurg.
Lebe glücklich d'rin. mein Freund!
3. Freunde froh beisajiinien
sit'/end
Gegi^nüber euch in Reihen '),
Stimmet an den Sang des Rnhmt's,
Und von Anfang an erklärend
Und mit Bilderschmuek ver-
scbönend.
Singet Hunderte von Ijiedem!
4. Herrlich lebte und in Freuden,
Srhön und sUittlich juixiischaneii;
Wit! ein Kranz von edlen l'erb-n;
Wie ein Kleid \m\ feinster Seide,
Prangend in der Oluth der Farben,
Und gewirkt mit fcineraSclimut.'ke;
Lieblich wie eiji Bild imSpiegel;
Strahlend wie die goldnr Sonne;
Und sein Haus ein 8fern<^nhiuimel,
Ja, ein Garten volb-r Blumen. -
Also lebte froh tuid glüeklich
ApparaiHlra Annoya
In dem schönen Lande Kurg.
5. Und er sagte zu sich selber:
Tjfibe heirlieb . I^and der Vilter,
Land der Hüuser mid df r Felder!
T)iesH Felder y.u bebauen,
Ist die Zeit herbeigekommen,
SoU die Enite draus erwachsen.
<3. Sprach's und wanderte nach
Maisür,
Voll derFlecken. Stadt und Dörfer.
In den reiehgefüllten Stilllen
V%in dem Händler MuttapAlii*)
Wählt er BUS der H^^rde Mitte
Seehsunddreissig schöne Oehson*).
Kr betuHtet sie und handelt,
li luHiua. liio ...IjimhijsiiijMsl". Ult na<.-tiKmtm-b«ani {J»mbos» vttlgiiris> ge-
biSrt /,ur Kumilio rlt;r ÄlyrUcotüi.
'i\ Dio in(li!<.chu Mii|;iiotio iMicIuilia C'lmmpak» i , KAiiArcsbr.ti „Sarnpipo",
Karg „iIäp[w" . wird wcjjpn ihrer weitiHen , duftuuden Ulnmon «llBornrin bu-
r wundert.
3) Heim Hiußou ilor KurKliodur sitzeu vier Miiuner pniirwcbo oiimurter
pff«fwiühitr lh\s orsto Vnm singt, iintor Tnnnint>ll)t%'k*itm»g, nuth m»nui»nwt
Mflcxlic 7.wei Verso; die xwui aiidcruu Sj1ii>;<'r MiL>cIürhotcii dfii lutzU'ti Vors
und fii)feii uorh oine« liiiitn Hiolitd \vird «ift improvisärt, ww bei dor Kiiifitch^
hfit der M<«trik und >*pnichH sol»r leicht l«t.
4) lN'rU<nJ('mlp.
5» Kiiri: hut üchöiip Vjoliweidüii, und tinhrliHnp FHUergTÄsef 'w UebarftiB».
Aber aiiatntt die»dUc-ii zur Koreiniii^ von liuii »iit SUllfütti^ruiiK wMhrciKl der
Roi^otuspit SU betiützni. laswii dio Kiirjr* r> vcrdurretii , )»!>♦ t"% von d»«ii Wald-
feiiem vorBc^hrt wird; wtiMhiüh Aas si-hlccht j^Kiiiihriü Viob JHlirlic-h mitMeuwciM^
an ver»rhiod*<tit'ii Som-hun dHhiiiMirbt. l>iLi Kiir^» cnrntzt?)! diwi- Vorlusto durch
I Jährliche Ktiiktiiifo in dem bi<ri»chbnrton MaiAÜrlHndu, t\n-> den Kt'Kcn^uthvn de«
L Uotuau weni^or niueesvtst ist.
676
GraH^tr, tue Lieder des Rm
G ibt diis Geld und kimft die Ochsen,
I S'-chsiinddreissig schönu Ochsen.
* Schaut, sio wundem stok und
stattlich
Aus dem St^ll in langer Reihe,
Schaut den Nandi ') dort und
Muddu ^ !
Da kommt Kitschii, der gefleckt ist
und besprenkelt wie mit 8taub.
Schauet jene, roth wie IJIut!
Und der schwarze Ketsoba zieht
Vor dem Reigen her als Führer.
7. ^Aber nun^^ sprach Aimi^ya.
,Fehll der Pflug mir zu den
Ochsen".
Weisst du, wie er diesen machte ?
Camiiakhol/ nahm er zur Pflug-
schar,
Sagopalmenhols'. zur Stange,
Macht von Püliholz den Grifl".
Macht das Joch vou leichtem
Keiholz,
Und mit Bindern von Rotang ''')
Knüpft das Joch er an die StÄnge.
Palmenbast nimmt er zu Halft^era,
Und der PHugschaar Eis('nkantr^
Diiim als wie des Tigers Zunge.
^ Wild mit Nägeln angeheftet
Spitzig wie des Tigere Klauen.
Nun setzt er sich hin und wartet.
8. Als im Juni Regenfluthen
Süss wie Honig uiedcvströmten
Aus dem wolkenschwerenHimnud,
Ward der Boden weicli wie Brei;
iDarauf schliumt wie Milch der
Regen.
Morgens um deu Hahnenschr«
Als im Wald die Pfauen kreischten
Eh' die Sonne aufgegangen.
Gingen in den Stall zwölf 8kl«
ven %
Trieben sechsunddreissig Ochse
In den Hofraum, dessen Bode
Glatt und glJUizend war wie Silbe
Und von dort hinab Ins Reisfeld
Blank und leuchtend wie oü
Spiegel.
Gegen Osten schauu die Stier
Paarweis an den Pflug gespann
Und dem PalArappadeva ^)
(jjit'ert Reis und MUch der Hau^
heiT,
Breitet bimmelwJlrts die Hund
IHe gleich Lotosblumen glüha
In der Morgensonne Strahlen.
Ziehet seine erste Furche
Auf dem .<?piGgelhellen Saatfeld
Siebenmal wsu'd es gepflügt
Und geebnet mit dei' Egge.
Und ein starker Jüngling streut
]n das Beet die goldne Saat
f). In dem nächsten Monat kania
Aus dem Haus zwölf Junge Weib«
Lieblich wie des Waldes Blumefl
Stiegen nieder in das Saatfeld, ]
Rissen au.s die jungen l*flaiize^
Biuaden sie in Eine Garbe,
Stellten die ins grosse Roisfeld
l'as zuvor gepflüget worden.
Bis der Boden weich wie Br
8r>tzten dort mit flinker Hand
Reihenweis die zart43n Pflanxeo]
1) Der Stier des SIvb.
2> Khi). Knja, WoititP
'S) S|>Riiische« Rohr.
4> llulcyas, eino unroinu Kiwio. ulcieli deu l'nriRs der KaromiiDdcilktUle.
b^ Vur »her Zeit lohtoii in MnliiUar socli'« Bnidor und «in« Svhw«
wttlrli«. mit Aii»iiiiliino du» i<lu>»tvn liriidon«, iiiu-h Knru HU^wn.(ldert«n Sfaa(aU_
lii'liu (to^vIiwUIot u'crdcin »1.4 Oottor viTulirt, und liHlton Toaipiil, Uiuil» in Ku
tlioilit in Mnlabur. Fäliirnppn'» Tcmpvl lii iu Pnlitni < 31ilrti»t»dt i iu Kur^
GraeUr, dir UinUir tlefi Knrgvolkes.
677
I
I
10. Als zwei Monden nun ver-
flossen
nd die Ae.hxe reif gewordeu
,n der Maleyujaküste,
iolt. man dort das Erntefest.
•Als 7wei Monden noch verflnssnn '),
Kam diis Ff st dor neuen Aebren
Dun.'li (hm PäJitoraimss
In da.s schöne Bergland Kurj?.
Km^s und Aminukuij^s versam-
meln
'8ich im Pädinälknädtempel,
Um nach Ij^üttiippa's ^) AiLssplUcb
Zeit und Stunde zu liestirnmen
Für das Fest der ni^uen A ehren.
Aiiends, als der Blüthenhäumt*
I)vitikle Schatten llln»|er wurden,
^Kamen Alt und Jung zusaiimum
Auf des Doifes grüner Matte,
Timaend und mit Stücken fechten il,
I;^tt^vi>l)a's Loli verkündend;
Bieben Tage wilhrt die Feier.
11. Als das Feld nun weiss zur
Emt«.
Zogen aus die jungen Mllnner,
Alle festlich aiigethan.
In ein Müchgeiiiss vom jJandms
ßteekt^n sie die Siehe!, krunun,
(fleich dem Zahn des Elejdiante»;
Zogeil iiiii Schalmei und Fauken
In das Feld, das reif zur Ernti»,
Schnitten eine Handvoll Aehren
Von der Frucht, einst dünn go-
pflimzt,
Nunmehr hundertfach vermehrt.
, Segne unsre Felder, HeiT!"
Schrieen sie mich Hause kebrend,
l'nd die goldne Erstüngsilhre
HälJigteM sie. geschmückt mitLauh,
An des Hauses Nordwestpfeiler^).!
Darni, nach ihrer Vilter Weise,
Schmausten fröhlich sie und
tranken.
12. Tags darauf versammelt sich
Alt und.Tung, wie Ferien glänzeiid,
Auf der Matte dunklem Urand
Schwellend weich wie grüner
^ Saramet,
Tanzten wiederum und spieUen,
Und beim frohen Friedensmahle
Iteichten Feinde sich die Hand,
lind des giujzen tiaus Gemeinden
Kamen Tags darauf zusammen
Auf des (raus Gemeindeinafte *)
Tanzend , spielend . fröhlich
schmausend *).
13. Nun, mit Eurer Gunst . o
Freunde,
L'iid nach bestem WisRcn huh' Ich
Euch dtis Erntefest •'•} geHchihJerl.
War es recht, so mögt Ihr's loben;
^JXe Kmte rdfl an dnr lici«wi» MHlutmrküsto zwol Monutf friilier ftl» in
Tliülorii vun Kur^. (tlo xum Tln-il inolir nl» 3ÜOU' ülter dem Moore
nd
2) Iljiittuppn, IMirirappHü UriMliT, hiit tMiioii Tempi»! tu Pritlltiiilkimil , um
Pnn« de» Tiüliyiintimöl, an di^^tM-n iiiirdliclian) Alihango ilf'r P]\ili{ms!« vuti Miitiil^iir
Kurtiluwd iTilirt
3) iyw Kur^1iiiii>Kir üliid vuu quKdradjtctiom UniudpljLU. Hie Imlioii in di<r
iVitt« eilten iiteiiM'ii ortVuion Huf, dr<r auf viur 8i<it«u von einor V«riindii uni-
Igobeii ist. Diit I'acli di«>or Vcrnnrli« rutit nuf vier »tarlion hiilx(«nit<n S»(ulcn,
[4io den vior V.vktyn dus llotV* t't»«>proc>liHn. Die 8Äule nn der NW.-Iicko di»
ifo» wird kM»ulkHitib{i < kiitiyft.M tarn bim i udtir Khreufkäulo ^euAnnt.
4) Der Stiinmc-lpliiUi Avr, DorlV.H lit)iv«t ,,Qirtl-iiiatidil" , dor Sjinun»tl|)iAti
„n&dti-tnandli"
B«i die<«>«i MAJd»"Ut'ti wurdwn Hlroitigkf iUiii zvfi!tp1i<*n di<ii Howtilnutm '
((oütcidichtct, utid dio Feinde crmMlint, hicIi xii vuraöhutin.
Kar);: „Puttwri" ; KniiaroHiseh .- „Ilutturi"; dn» FüxI dur „neuou Aidiron".
^H 378 Grfttier. tKft Lfeiler tiM Knrtjvnfk'^s ^^^^^^^M
^H War es schlpohl . so möit\ llirs
1 4. Wie am Anfang dieses Lie>d't^|
^H t allein;
Also sing icb ancb zum Schltu^H
^H Findet Fehlpr Ihr dai-ln,
Immer ^ lello, lellelo! •) ^H
^^^ Seid so gut, sie zu verbessern.
■
^^^^H 2. Mainga
;la Patü. H
^ 1. Tla-lol Wähl, nanpfjtiln
pattiattü ntdlakki, ^H
^H d^Vii'! ])ä|o, Mildeva'!
uuilütüpuriilille ; ^^^^B
^H pütto balo. vodevano !
]>ottihil|a <-in>^ara ^), ^^^H
^B ! büititrti midu'lü
i(taiH]>pa' pönale, ^^^^H
^^M poiiiiiinlo Kodavülü
makkaitlbiti « ikkäin«:! ^^^^|
^H 2. prumt^raijdü koinbülü,
keyiiiü pala'*')viik'. ^^^H
^1 nuppatatiji luidüKi.
iilnllatta' ntkere ") ^^^^|
^H nudnke pedtdu[]n\
tüdiiiu palaville; ^^^^^
^H volikalil|m takkano,
püviUatta' p^töta ^^^^|
^H nniik<nJik^)end-Vti.iL!a*),
inädiiiü pabiville. ^^^^H
^H u tiikkanda kuiidülü
nu'irillatUi' taiif^iljü ^^^^|
^H ^nobba podalnjla'
undinu palaville; ^^^^|
^H c'ubbaraya ^) Mandanna* *').
kutti Mvö filai^du, ^^^H
^H 3. tAnibäyala kiilalü.
vokkatii jaiia'^)vrmdu, ^^^^|
^H imAü bavä' voilevang^ü
3'eMdetii nenatiitü. ^^^^^
^H pi>ntiuhke nu-iilitü
5. nallorace uAräi^n, ^^^H
^H ilyirai.iilu jabln'ituii
pünianjt' ptdeoekü^ ^^^H
^H kafti janiniedatiiü.
utiiludn'ttu äläyi, ^^^^|
^H Caiidala I\dejara
kelmalßngi totütü, ^^^^|
^H poiii ' )!>anakk '*)edatitü
karou'^)ara d^vara ^^^H
^H jimiiiifiditü kouil'^'^d.
ullalü nenattitü, ^^^H
^H uiiraccira coniaiia
poTHiarüva bälann ^^^^H
^H ponibauakkudatitü
alayaei kilkitü, ^^^^|
^H vokkadunatüetitü
caüadi toney&i, ^^^^|
^H 4. tanimne pcduvakka,
0. gß],)« tan^ü keiläyi, ^^^H
^H c'ubliarilya' Mandanna'
Kuttata' maleyinji ^^^^|
^V ii]}iilü nenattitü.
bo[t.ata' nialeyübi, ^^^^M
^1 ujja' bera kondan^j,
pundt^di nadaiiditü ^^^^|
^H tkllattündü allalit; —
angalä4> top6ci; ^^^^|
^^^^^—, 1) Dlls AnNtimni(;n lia-t Liedes mU duii Sylboii : „Lolle-o lo, IcU^-fl lo; NH^^||
^^^^^Hfef 1ell#-e lu ; lüllü lellu IclkOu" , )n<>^^
den SiUigem Zeit, sich naf d«n Inb^^H
^^^^^KwM Lleii«£ urdontlicli xu beniiiuoii.
\9
^^V 2) iiynTt'lji, Kiiii. nvnni, derer. .t;
) Mit. von 4) Dom NiUkmtt (S nO^H
^^^ biKU niid Khii, kodi, Kno^po; ohio fidudhafto Tllume, dernu iSositK Wolilsta^^Hj
^^1 verleihort vdll. 5) 8. fubha rAyn. dor gliiuklhifto PriiiE. 6) 8. iiwad^HI
^^H saiifl und Kau. aima, üLltcror Bruder. 7
j Altkttu pKiiiiiu, Uold. n>Ui 8) KMl^H
^H des Altknii. piti»i, Gold. 9) vriiieJlm, Sclitiiiipk 10) idiiUji. FVuclit, KHiJ^H
^H 11) 8 ntrii, Kall, nlrn, Wn-Hser und Kuii. köre, Teicli, Itruaiuni. lüj LlH^^M
^H 1.1) S. kAnuiH, üriuiclie; Kg. VorfaJir, Aliue. ^^^M
^^^^^^■^ GraeUr, die Lietier (Um Kurgvolke*. 679 H
niandü manrlejattitü
kembalaeindeimara ^^^H
kuppiattadi pot-i ;
bi'neanjiiUiattitü ^^^H
cullainUf'da' pa^itü
10. l'att^mäda Cinnava ^^^H
at|i niat]nJonangiei ;
ümare padimille ^^^|
kukutti rmtknditü
o|i]>arattü ninditü ^^^H
kumone t^yanjutü.
tüttibakü pantndado; — ^^^^|
7. Mandanna beimhanü
vui 1 eiiiiadit btnnluvc^). ^^^|
\l^ k£ta' pongada
bnix-a' nIrH(japil<'. ^^^H
vokka c^ri bandik-;
nu'dp nirü kiV^pile? ^^^H
vokka c^ri bandonda
t'nd«ni pareyane, ^^^H
ajü c^ri bandile;
taußnna panundado; — ^^^H
&lü cßri bandonda
vqU ennada pongale, ^^^H
Cuma c^ri bundile;
ü]dü nirü bßtvcalö ^^^H
cöma c^n bandonda
endu nidi beccaka ^^^H
btlirii cAri bandil»?:
bncca iiinidaiiino, ^^^H
bümi c^ri bandonda
endeni paranditü ^^^^|
ban© u6ri bandile;
bf^ica nirpdatitü ^^^H
ella ceri bandonda
iiaga miVi^ kattioi. ^^^^|
ponga cöri bundile,
vntAv nini köi'tile. ^^^H
8. täminnaue bAvakka
11. buddi*)ualla Mandiuina' ^|
finna' cuddi koMa'tü ;
kembalacindeiniara ^^^H
Kilünadükeiidoirla
benjanjitt^^laUilü ^^^^|
vukkalapa t^kkanda.
läneniia pacandatü; — ^^^H
Patt-ainäija vokkaln.
vui! unnada pongale, ^^^^H
ä vokka inanpyalü.
vni, ningada appeya' ^^^H
pOQiiubba pedalufla'
t'dü dtVja pöniya'? — ^^^^|
nila kodi Öiniiava'
vui! ennada appeya' ^^^^|
9. \ bilkü')na ku^paka
riiandü küta iKl^yitü. — ^^^H
Mandanna beijiibanü
vui ! uiiügada avveya' ^^^H
kütt uk ottorähiyi
t'dü deju poniya'V — ^^^H
tacu nn'lle ponado,
vni ! eimada aweya' ^^^^|
^ vokka maneyakü.
kiiinbiira^)nda ki^rikfi, ^^^H
maue k^ri kogf)atu.
matigalakkü poyitü. — ^^^|
t&naanan« pöyitü
voll ningada ani^eyn' ^^^^1
kembalacindemiara
t'dü d^ja pöniya*? — ^^^H
bencAnjittelatta'tii.
mänika' Malenutü ^^^H
1 cuddina köeka^e
cuma p6ri pöyitü. — ^^^H
nila ko4i Cinuava'
12. ÖTan4ii^Q4e9&n<)t ^^^|
dumba ni *) kalattinji
niavü bandü k^rici. ^^^H
bo|li kiiiK^ niräyi
inävangottü ajai*a ^^^H
cinnöle palambÄyi
kato^tü t^ale becea'. ^^^H
nirü kondü beocafü
ömi^dira^^eiianc' ^^^H
cinnule palambut.ta*.
mavi bandü ninditü. ^^^H
^Lntla ko(Ji Mandanna'
inavikottü aj4ra ^^^H
1) rAkyn, Wnrl. 2) nlr».
3> 8. biiiidliM. Vorwnnilt^jr. 4> S. buUdhi. H
Wolsheit. ö) T;i|ifftr, vom 8.
knmbtiR, oin Topr. ^^^^H
^H^ 680 Gtaeter, 4ß^ Lieder tlfjt Kurgvolke*. ^^^^^^^^|
^H katottü tale becca'.
endeni pareyai^e ^^^^|
^H örandirandenanti
buddinalla Manda^i^a ^H
^H bavu' bandü kerici.
tanenua parandado; — ,^^^H
^H bavangottti u.j4ra
poiniiü nalla' kai.idaU ^^^^^
^H kei nmlnnjvi toiiü'tü.
cäce becci kakoi;!^^; ^^^^H
^^B nätrtjilra ci^inuci '). —
cimjt raam kanrjaka ^^^^H
^^1 1 3. vui ! emiadn bLMiduv«>.
kannü ntjti bekkondu: ^^^H
^^M ettü püle lüüyitü
kukkn mara kaudaka ^^^H
^H bandii ptVle bandiraV
katuiü dtira bekkoQc]u, ^^^H
^H endtMii (larej-^anc,
endeni pareyane, ^^^^|
^H tätienna ]iiirauda*do; —
vui, ennadtt maveya*; — ^H
^H Tai! enntidu maveva.
tappi kovvinenici, ^^^^^
^H i vokka maiieyalii
lna;^(indü purola. ^^^^H
^^B muri p6pa' t>ttundü«
ptingakü teravadä; ^^^^|
^B ktidi bilvii' ponnundii,
koinmtti taranrjula? ^^^^|
^H endeni [lurnjano,
14. endeni pareyane, ^^^^|
^B • vui, ennada niäveya'
ponnaiiivil bälana ^^^^|
^H tiineima parandu'tü; —
abiyaci käkitü ^^^^|
^H niäripopadettüüa
accadici poibäde ^^^^|
^H adire^)lü pucila?
et^üodiki kont^itü ^^^^|
^H küdi bävu' [rDijnolla
pfindtülicH beccitü, ^^^^|
^H kuinbo^)yatiü [löeila'?
orJü becci nindiiü ^^^^|
^H end<>rn parByai;io
keiriiuttü koda'kiuje, ^^^^H
^H t/iiieniKi; pantnda'tü ; —
ina^^ondü pörala; — ^^^^^
^H pünandia ba]adä^
niangala kunyiiiuliL. ^^^^|
^H a)lade t^iraiii^ula?
eud(3i}i pariyiuie, ^^^^H
^H enden! pareyane
urai^dra pommfile ^^^^|
^H vui, enniula muveja'
i4ü becei kui}(}a'tü. ^^^H
^H lAiieniiA paranda'tü; —
acekace ct-tace .^^^^H
^V vui ! onnada lienduvo,
mangala kuriyäce. ^^^^|
^^^^ civee becei klkuva?
^^1
^^^^V ^^^H
^^^^ 1, Lebe, lebn, unser (%(M.\
l'nd der Gaue fünfmiddriM^S^H
^H Lftbp, p-osser Herr und Gott !
INmU in dii^sein Gau»^ blübt>t ^H
^H Lnb' als Köni^, Landt^sliirHt !
(Jkicb d«^s l'ai-adiesps Blume ^|
^H Aller Kiimgreicbe Krön'
A]»pariuidra's edles ilnus, ^H
^H int das kleine Bergland Kur^.
Dessen Herr, des Volkes Kie.ht«r^^H
Weit und breit mit Utütm It^H
^H 2. Dieses Land bat zwölf Districtö
nannt wird. ^H
Avi, wurde. 1) niithnn«, Juni — ^^^^|
^H 1) S. luhßtnri, wohl, rr^clit uitd K{f.
^^1 .'ti kuiiilihn.
^^H
^^1 4) |)i«T „TAkkAH" udor AcltOüUin (
;vora Kan takkii, würdig odt»r iMicU^^H
^^1 waclion ülior die H»ittcr> und UobrÄudi
lü iIp-» Kur(;vuiko$i Bio liRltAn tlira V4^^|
^^H imniniUni;;«!! in dem „Aiiibaia", einer kl
ciliicii, auf d«r Of>tn«lii(leiniilt«> rrricbi^t^^H
^H ilall<> Di» NAd-Takkns sind ein Aiiüuehui
w dfir Durf-TÄkkfti« dw Lt«tr««fl««iM]«in O«»«^^
Graeter, die Lißihr H«9 Kurgvolkes.
6gl
Itlncl in diPSfim Hause wohwto
iWaiiiljujna, der küliiip Held.
3. Dieser biit. d^ii L*uidesfürsten.
Dass er ihm zurti Leh<in gebe
If eider, Weidi-ljuid und Wald.
Dann erwarl» er Tür Kein Geld
Sklaven, ilini das Land zu bauen.
Otlisen aucb, den PHu^f 7,u xiehen:
öu bfstfllt er alles wohl ').
4. Als er nuii in seinem Haus
Süiitlicli oingei'ii-htet war,
Dachte er in seiiiem Sinn:
Meine Speieber sind voll Beis;
Doch wer soll sich damit nilhrpn V
Meine Trahii ist vulJ 8t:hiimtk ;
Ihnh wer soll sieh damit zieren?
Müh und Arlieii ist verloren
In dem kinderlosen Hause.
Freud- und nutzlos ist das Leben,
Wenn die Frau es nicht verschönt,
Wie ein (Jarten ohne Blumen,
Wie ein llninnen fdme Wasser,
. 8ehmtiekli>s wie der k:ilte Reis
Ohne Mileli und ohne 8aly, 2).
jBöIme sind des Hauses Stütze,
I Kinder sind die Zier der Woh-
nung —
Also sprach er zu sich selber.
f). Einos Sidiünon Sonnt^^jf Mor-
Kens
Stand er auf, als noch der Thau
Perlend auf der Erde liif,'.
Kleidet sich in Fest^ewand,
Faltet betend seine HSlndn
Zu den Ahnen und zu Uott.,
Sandte seinen Diener aus,
Ließs den tniuen Nachbar") holen,
Dass er ihn als Freund begleite.
(5. In der Hand den Reisestah,
Der rnit 8illierschmnek liehUngt*),
Wandert er^ ein Weib zu sucheuj
Weit undier durch das Gebirge,
Wandert sich die Öohlen wund,
Setzet simu'nd iift sieh nieder,
His die Kleider ^} durchgescHsen,
Wandert, bis der Kopf ihm j^lühtei
In der Sonne heissen Strahlen,
Wandert, his der Heisestul*
Kürzer ward in seiner Hiuid.
7. Wo der kühne Mandanna
Auch nach eirnun Weibe IVa^
Da j^refällt das Haus ihm nicht;
Oft getllllt dim Haus ihm wohl,
Aber das Gesinde niclit;
Oft getaut ihm dieses wohl.
Doch das Vieh gefüllt ihm nieht;
Oft gemilt das Vieh ihn» wohl,
Doch die Erntefeldev nicbt;
Ott geHelen die ihm w<dd.
Doch die Wnidemjdten nicht.
Und, wo alles dieses recht.
Da gelUlll. die Maid ihm lucht.
8. Als er so in schwerer Noth war,
Hrtrt er eine frohe Kunde:
In deni Gaue Nalkunädu,
^^^^Bwl \{t
1) Untomehmende KurgJiJrigluiigB erwerben ücti mitaiiter oigeno tVldcr,
«tieli Häuser iinil jcrümlnii iR>u«i Familiaii.
^ i> \^\v llimiiLs btToitoii v\n s<'lir crfriiiclMimim Ocridit rnui jforuiit»Biior MUi'h
ttiiLs. Ihiji<<clbo winl, mit Zutlitil vorsclik'ik'ucr OowiJrai«, kalt vempoist uirtl,
iii n»iiMii<itibliitt«ir eiu^oHickcIl, iiiif U«»i."«!u lEUt^eriomnHMi.
I.3> Aruva (der Wlssprirlo, ti. h. <]or Vertruupiismiinn dns n)i[u««i). IMo
Artiviu orsclioineu bei aUiiii wichtigvii L«ib(MiMin|{«|pgi>iil)uit<'ii als Ab|{4«urdnet«
and Üoratbcr von FiuniluMi uii«! Ebiaohiou.
4) Kbi iicbtj»citi^«»r, Hi»itzi{; xuLmfontk''r ^ltll^,'er Sttib vm Kbonholz mit
|iUbuni*'m Kimuf und Hilbenieii Jin don Orifl' angpliilugti-n l{tii|;««ii, dnrrb •»•»Idie
|n»n die Fiii^or sti-ckpu kniiii. JitT Stock ondiiKt luiton h» fiu" McB«hig?i|>it«p.
&» l>a» llaui)tkli'idun){.'«st(k-k der Kurjci« btt vbi übpr <Hc Knio hjimbrt>icbc«nd4>r
Uobormck mit rwtlioni (Jürtrl.
Bd. XXXII. 41
682
Cfroeter, Ute laenler <Ua Kvrfftrolkat,
1ji \loxn l'tit.t.'iinru|a Hause
Wohut e'm Mädcbori rmdi nw
TujLfeiid,
Cinii')ftwwa*) du\ lioldu Jungfrau.
9. AlserdiesesWortvei*nommen,
Wandelt Miiruliuuiu der Kühno
Chmz i^eniüchlich mit dein FrtjundH
Nach dem Haus und sotzt sich
nieder
Auf dio Bank in der Veranda *).
Cinnawwa, diu holde Jun^d'nui.
Hürie 8i'hn<dl von ilnx>nj KoinrnHü ;
Aus dem vollen Wasserkruge
Füllte sie ein Öilborkännlein,
Stellt's auf eine Paiudanhnmtte
In domHi)fraujn vor doni Hause*),
Breitel eine Palmlauhinatte
Auf die Bank in der Veranda,
DassdioFreuudf drauf sich sot/en.
10. Öpnich die holde .lungiVau
nuu^
Schüchtern auf der Schwelle
^tehend,
In dein Zimm^^r halb sich bergend:
Nehmt Ihr uitdit das Wasser,
Freunde,
Das ich Euch herausgebracht?
Will djis Kllunlein wieder füllöu.
Drauf erwiedert Mandanija :
Gemo, holdes Miigdeltnii,
Wenn Dn- stets mir Wasser bringt.
Wie Ihr's h<3ut.c habt ^'ethan.
Sprach die Maid : Ich hring'os Euch,
Wenn Ihr alle Tage kommt.
Maüdaniia wusch sein Gesicht,
Filss* un<l HAiide mit dem Wass
Und vorlan^ keines mehr.
11. Mandanna der Kluj^e sit
Nun auf die Venindahank,
Oeftnet seinen Mund luid .spncht:
Ki, mein holdes Miigdelfin,
Wo ist Euer Herr Fapa?
— Ei, mein Viit^r, der ist for
Er ist im Versimuidun^haus.
— Und wo ist die Frau MfwnaJ
— Mama ist im Trutferdorfe
Zu ner Hochzeit eingeladen.
— Und wo ist der Bruder denn
— Der ist fort, die Stoi^ hinuul«
Mit den Ochsen, Salz zu hole
12. Als zwei Stunden nun vorb«
Kam des Mädchens Vat^r he
Mandanua verbeujjte sich
Zu des alten Mannes Füssen.
Als zwei Stunden noch vorbei, J
Karo des Mädchens Mutter hei«
Mandunna verbeugte sich.
Als zwei Stunden noch vorbei,]
Kam des Mädchens Bruder heil
Mandanna liegrüsste ihn.
13. Und der Vat-er fi-agt« nu
Lass uns wissen, lieber Freujid
Was ist Eurer Reise Ziel V
Ileist Ihr nur sO zum Vergnüge»^
Ihm erwiedeit Mandanna:
Nuu, Herr Vater, wie ich hör
Sind in Eui'em Hause hier
Ochsen, die Ihr wollt verkauf«
Mlldchen auch, die Ihr wollt ^eb
i> Gold.
i?) Mütterclien.
'Af IMo Häusar dor Ktirg^ sind vun 4ti!idrfl1iicbetti ttrundjilftii uint'
schlicuuion eition kloinon ulleiiiui llnf, d(<r V(iii cinor hincri^tk Yrrniuli uint;r'M
ist Eino nassere Vcrantl«. dio tds Kmpfiüigjtliitlle dient, niiumt diu FnnU «W» '
Ilnusos ei«. Die Vonuidii L«.t mit einer lireileii, niodri^'uu Mtaer oln|:rta**L
deron tiiilzoroo Uekrönung einen bequemen Siu bivtot.
4) Für Hindu- lioiiuchur wjnl Wnsswür auin Wh-m:!«»!» dor FQmo in «tiMi Huf
vor der EmpfAngshnlle gesUdlt. Eiu be<lßfkti«i Pitrttii fülirt in di«Mm
dor vou Scliuppcn und StuUungca umgobun L»t
Oraeter, tue Lieder des Knrffvotkes.
G83
ISpracl) (Jaiamf ilor altf Maiiti:
lAlli' (»clisfti kal)(( irh
[in der Kej^enzeit verkauft,
]Vnd die Töchter Jiaben uns
[In dem WonnemüUfl v^rlosseti ').
[Itraiif frwi*>dfii1 Mandminu:
I Mo^ei» alle ^liickljcb leben,
IWc'lcbe Eiicb verlassen bab*'n ;
[ Mein sei was zurikkf^e blieben.
Sprach darauf der alte Mann :
Yat*r ueanst du also mieb?
Dil» erwiedert Mantlarina:
Wer ein holdes Weib >(esehen,
Hurbt den Vat^-r zu j^ewinnen.
Vtill Bi'wmid'run;^ wi*ilt das Auge
An dem Wuehs der schhmken
Fahne-,
Doch die l'jilnie kurz und
scb Ulileb ti^.
Die verjyrissi rruui /,u beh-achfeu.
8pnicb zn ihm der alte Mann:
Wer ein Mädchen mdimen will,
[Der ^nebt aueh *<in Unt.eqifaii«i
'Und im Beisein treuer Nachbarn
Wird em ew'^sferBiuid geschlossen;
Willst Du drauf di<t Hand mir
geben?
14. Also sprach der alie Manu.
Und er sandte Diener aus,
fjiess die treuen NH<bbani rufen«
In dem tVisibj^oknbrten Hause,
In des Hauses iuu'rer Halle,
Wird die Lampe ani^ezüjidet,
Welehe von der De<;ke hüngt,
Bei des Hauses Nordwestpfeiler;
Dort stellt mau sieb auf in Kiühon
Feirrlicb die Hiuid «ich reieherjd,
Und liesiegelt das Verbjbniss.
Dann bestinunt uian Ta>j und
.Stunde
Für die seh(3ne Hochzeitfeier,
Und der Bräutigam, beglückt.
Legt, ein goldenes Geschmeide
AU der ewgen Treue Pftuid
Um den Hals der schonen Braut.
Als aeht Tage in>eb voH>ei,
Füiert tmui das Hochzeitfest
3. Oävu Fatü.
1. Kotttt pijna' kede a.üava!
1 niuga \iü{{n kei|e ajjaya!
j Avadille aijaya;
ljr»ga-) pöratacilaV
I liarävana ^) devanda
l'Ut'** I't*')i tengici,
xnrh^ padi iftile 1
2. eävakü madieira.
, l)jlvakü kudii'ira;
cAva k»'i]ü yettiei,
bilva* kodi yettile.
I cÄvodü panipadü
tuLÜjüükatuJladü;
[ naugakkonuliyalla.
kaia<) t5de b&talla?
kHni'*|bakki *) kürükofA*
bäna eutti bandonde
biiuii eutti bandiva.
.'1 vui, ningrtda niakkada
eüduv.ila pommale
tundi ciiro budda'tü!
n n {u\i\\a. k an na<] a
k*'i t^ippi nola biulda*;
buddodaudü pötiöle!
Ni'irayana devaiida
tiltü nia|o itojjitü
kaiinibottodanditü
cidi küdi punado,
1j Di« Kargiaocli^nitoii ('ludna ({nwüliiüich im April un<l Mm stutt, wenn
[dio KvbttiiUur tntcknn sind und liio i'^ihliiHiKtt nilit
5?) Kon. >r>cyuU«, Worth, Wiinlc, V*)r<liiiiLHil ; vom 8. yrH,'y», irürdig. 3) Um
'iptr Wott«n 4) S Zi'il .*») K. rutli. ftj S. pnknlii, VojjpI.
^H 684 GraH«r, die lAfnier d^ Kurgt>olkes. ^^^^^^H
^H engarinji kon<lilel
kädükelloyandado ^^^H
^H 4. vui! nangada cattuni
') ji()ti|,'<'ili pai(i**)mara •*) ^H
^H kallap:vi<^ baridjulü
katti triattü todaie ^^^^k
^1 engariuji konililo!
hi'\w\c poriiija'to, ^^^^|
^1 kulnUaU' kalatü
(^ngurinji kon4ile. ^^^H
^H kuinlii^yärii krilutü
ük a (1 ü ' ^Jk ny an dado ^^^^|
^H Turnhf* niiüe jn6l-)a'lü
luaiijappuya fiilinara ^^^H
^H kiLjn' bedü kanjil.ü
püniaratta' kombülü ^^^^|
^H nHllikn^) cyfiinja'lü.
patkdakkü k:iiiyele ^^^^|
^V noyi pilHi littaoi ;
kottü tundi p«'ktiA1e ^^^^|
^1 äne imjIh, ti.u'ftya,
nln<4a cattü koiKJira! ^^^^|
^r. i vnkkudft kuiulnln
7. viii ! erinada a.ijaya. ^^^H
^1 Duiga ciire huddini!
niiiga bilnda' k'datü ^^^H
^B |i(innridjre kUkfii
cunji pima' vokkubi ^^^^|
^H Kuli*)kamrae *) dßvini *')
tai}(lüttü1adütira ^^^H
^1 kjlliknt^adiciiü
ayimnda jabbüini ^^^^^
^H mekiyii'todjya'tü
Ana tuotü kon^jirn. ^^^H
^H biile eure huddoiid(\
uia^ondü pörutidü ^^^H
^H niiiga eure bnddira.
niannii jiiki koTi(^i1.ü ^^^^|
^H 5. pu|1iki)ttiidinjnk»
niaeL'i])i«dp tuctira. ^^^^|
^H vtikkadii rani**))!«'»!*»;
beyaniara kettitü ^^^H
^H nmbak tannjakn
VOkka[)arii tueiiru. ^^^^|
^H drada canipöle;
8. vni, ennada n^'aya ^^^H
^B tJrike tnnnjuka
ninnslndicea' n«n-akii ^^^H
^1 dt;jüda ciiiiipölf:
buddira ueraiigira; ^^^H
^B Tinapolc njjaya
indü iccH* nerakü ^^^H
^K ninga budda' kovvane,
Närayann devanda ^^^^|
^H ningada caiiiptJle
pada ci^ri kondira; ^^^^|
^H vukkakü batütaS
nule icca' nerakii ^^^^|
^B «k jati**)naUa *") jotiim ")
mödutirolüva'lü ^^^^|
^H kei biji keda'tici«
nera iäudü pön6ndn, ^^^^|
^1 &impule, ajjaya.
ttin<;a t^iiidü pupira! ^^^H
^m N&räyana deveya*
kiiUii pöua*, kt'do aj^jaya! ^^^B
H iiinga<]a' kGda'tici!
uinga kütfü ke(jle ajjayat ^^^^
■ bRn»2)ga4ä i"^) banatülü '<)
„Bio non-%v».ld-»pitxo", ein hnher Berg !n SSilkmu.
^H 1) c-ktra. Foiiid. 2) Dio
^B 3) Knn. nclli kfi^n tpbylUntlius
cmblli-n) ; tJiLs 2or{iliitztin dtoter I'Vacht Auf <lcl[^H
^H erhitjstnil Ft'lsoii cJor Burj^o hoU
dkl Unidcht' v(»n WjJtllirJüiduu scXn. 4» I'ftl^H
^H vati, <Jutntiti)iti doü (^'ivft. 5)
1 Ammo Kau. amnin. Mutter; 8. Ainlilkft. Atnliik^^|
^H MutU*r; ein Namo der l'ilrvati.
C) Ooiiitiv von *\M, Göttin. 7) KäH-witiJH^I
^H ein zorHtr>rcitdt>r Starmwind.
8) ^ani, Kattirn; Mbügeschlok, 9> B. Kut^H
^B Art, 1(1^ Knn pit. 11) Ai
?c. vom S. jy6ti, LRm[>o. 18) 8 vaiia. WiiI4^H
H 13) Kan, kft<.lu» WUdiiks. 14)
Ijocntiv von VHiia; Kan. vuxAdAlli. K») 1*311^^1
^^ Art Picus iiiillca, S. Aln. IG)
Knn. Haum 17) (irit. Su<it du4 kk4n, W»]4^|
m
Graeter, die Lud» daa Eurgvolkts.
Todtenlied.
685
1. Wehe, Du bist hingeschieden,
Wehe, Du drtluii, mein Viiter!
Was soll noch das Leben mir?
Hin ist Deine edle Seele!
Und das Theil, dsis Dir jLfewilhrt
Von des Alleilukhstpii Miiiid,
Ist dahin und awt"j(ezt!hrt,
Und kein w*-itres Theil heschieden.
2. \\n- df'iii Ti>do graute Dir,
Hiengest liebevoll um Lehen j
Doch umsonst war DeinVerlimj^'en,
Deine Seele ist dahin!
Allf, die geboren werden,
fc?ind zum »Sterben nur giiboren.
Itiistlos eilen hi;i die Jahre;
Ach, wie schnell enülohen Deine 1
Wie der stolze Königsmu*
.SUttlich kreist im Himmolsrauni,
.Schweiftest Du umher auf Erden.
3. Weh ! der Kranz der schönsten
Perleu,
Unsrer Kinder llalsgeschmeide,
Ist zem'ssen und vei^streuL
Weh! der Spiegel klar und helle
Ist eiithdlen unseru Hilnden,
Ist in Stücke nun zerbrochen.
AVeh! des Höchsten FeuerMumnien
Schlugen an der Derge Riesmi,
Seinen (iipiel unversehens
In die Tiefe niederschleudemd.
4. Wie der Feinde böse Rotte
in Friedonsstlitten ein-
brielit
FÜnd die Hiiusbewolinnr tödtet,
I 8o Ist Gott der Herr gekommen,
AViü ein Diflb in finstrer Nucht.
I W4e des Berges blum'ge Triften
lln des Sommers heissen Tagen
Leergebrannt und üde sttdm.
So ist unser Haus verödet,
Vater, durch dein schnelles Ende 1
Wie im Juni Stui'raestoben
Der Bananen saft'ge Stumme
Knickend niederstreckt zu Boden.
Also wardst du hingerissen!
fi. Wemi des Regens schwere
Fliithen
Uns din Hütti:' weggerissen,
Drin wir unser Brennliolz bargen,
Ist das ganze Haus voll Klage');
Wenn in Trüumier illllt die Haile^
Drin die Bürger sich versammehi,
Ist die gsmze Stadt voll Klage;
Wenn gebrochen ist der Tempel
Und der Vorliof leer und öde,
Ist das ganze Land voll Klage:
Also, Vater, hat Dein Tod
Unser Haus eriüllt mit Khige!
C. Wie der Lampe schönes Licht
Ausgelöscht wird mit der Hand '-),
Also, Vat^er, hat der HeiT
Ausgelöscht Dein Lebenslicht.
Wie des Urwalds stol/er Riese,
Den das Eisen nie berührt hat,
Mit di'V Wur/.el ausgerissen,
Krachend niederstürzt zu Boden ;
Wie das schönste Blatt der Krone
Von dem Blüteuhaiuue Campak
Allgebrochen lallt zur Erde,
Also wardst Du hingerissen!
7. In den Tagen Deines Lebens
Warst Du unsre st^irke Stütze;
Un.ser Feld hast Du be]itlanÄt,
Hast des Hauses tinmd goleget,
Und den edlen Bau vollendet
Bis zum Dach mit feinem Schnil^-
werk.
li AVomi doA im Suminor gofftUtc uuU in Schuppou aufp^spoicherte Urea»-
Lihola wiilirtin<l «inr Ke^nnzoit niu» wird, Ist es (nni unmöglich diiMolbo wicdpr
trocknen. 2) Diu Iliitalns Uliuijit uiu uiu Liulit tiiu, «judurn lunclioii du-
«Ibe durch Wtih(.-ii ttiit <)<ir llut«d
H^ 666 GraeUr,
die Lieder de* KurgvoU'fn. ^^^^^^^|
^H 8. Wehe! Wi'liol j^ostom,
Vater, Mork'un, 'deich der gold'nen Soni^H
^^k Sttiikest stöimeiiJ Du divniiuder; Sclieidend in den Abendwolkwi.
^H Hniitp stiihsl Du vor di'H ^^
Füssen Siiikrsl, Du hinab in*s Grab! ^^
^^ Des ullintlclitV'co Heiri] luid Welif! Ihi !ji>^t hingeschieden I^B
^^^^ Schöpfers
Wehn! I>u duhin, mein Vaterf^l
^^^^^
Kaveri k a il n. ^^^H
^H 1. B&]o! hulo naiigadu
nadiina' paviita'ttL ^^^H
^H dev»'! biilo Madiiva*!
3. Kiuvri kailakkondn ^H
^H pnf.to ba^o curiju!
cinnanc kadab'ipa? — ^^^^^
^H kildlo ba|o iraiinura <
M\i\i\n\ pariuidilü ^^^^H
^H i binninv mida'lü
andü bava' vodevanii ^^^H
^H \y^m\ blilo jabhünii !
bericittü n6tici. ^^^H
^H jabliiiranda bnniilü
bf^-^ikära' niandri^^tia '-') ^^^H
^H ponmiule Koda\n[ilü
kootarinji k<mda'iü. ^^^H
^H punnernnr^ü kfinibüiü
Taee » »):lri » »)rtt" knnyikü ^^B
^H nu]>pivt:ut]ji iiüdülü
vale »ilayacitü: — ^H
^H mulümi pavutirdü ')
vui! yendakka Taccilri. ^H
^H arenditariviro?
Kaveri kadapükü ^^^H
^^ 2. Braninxiri ^) mululü
peddoiii paniyAndu, — ^^^^|
^H inüla kaum Kävm
mantioyanda' ktmdtllü ^^^^|
^H bange pare nikla'lü
mänjappeya pdmura ^^^H
^H kuim kere nalMlü
pninara koranditii ^^^H
^H nuiinmiy'')atto 'j piiHitü
peddoni pat^iyariijii, ^^^H
^H mAy*)aie bulanda'tii
endappaiie äkene, ^^^^|
^H dtmdü kei vodandatu
T;vcanra knnvivü ^^^H
^H Kav^ii Kanikeyo
peddAni pani kei)u'. ^^^^^
^H elli baiidü kitdici ?
kej.)i pain tütHltti. ^^^H
^H räntjlunii'ula patiilü
urü ntidü küditü ^^^^|
^H bojjl kor}e can^^ama' ^)
[latüra bivliciiü ^^^^|
^H iiUinji poi'ata'to
d6i)irjittolakkü(t(i ^^^H
^H tekk^tü inogabocci
Kaverikkü t/iiüna'. ^H
^H KiVv^ri parinja'iü.
4. döiii küfti kovvnkU ^H
^H m«'lü nalla Kävrri
ennandü koravaiia, — ^^^H
^H nadilna pAviita'tii,
endeni ])arauditü, J^^^H
^H bo]lo toD^jodatitü
niiVnika M abmißt ü ^^^^|
^H bA<jeraiulü ') btücuiubv
L)pü'3)U(}i'^) Mfipabf ^^H
^H corcnge muricitü
t;lnnDkü<)i bondiila? ^^^H
^H klterandü beccönde,
eudetu paranditö, ^^^H
^^1 li VurtLuiltu, viftn S Ii1ih):h, 'riicil. 2) Dmlinui^fi. 3| 8. uuuu^^H
^^H Froiirlc. Liüho. 4l Ahli(tiv<']nluu(,'. U) riH^tiusi'.«. KortoUcii R) S. i»i&ii({ll^^|
^^1 «liw ZuMiniioiMikotnniiMi, iÜp V
cruiuigung. 1} ^ MiAcn, Thi'U utid K|; cnfi^H
^^1 zwei. t() S. niRiitn , Mini.sl«r. ^\ AcciiMtüveiMlung. tO) Ucrii. klupl^^
^^1 liümmcrii. Ili IHo Aris
oilor Airlü M\s MnUlmr siml Kimmcricuti« ^H
^^1 Schmiede. 1^) Kamm l.'i) ßnrl; ciputAiU Mn|>it|r, Mitpilk' tnUütrHmmufu R^^l
^^^^^^^^^^r GraHer, tli« Uedtft tU» Kurgvollc««. (3^7 ^|
^m Mupalera kiinyina
cipü tadi Mapjije! ^^^H
^1 Aluyaci k/iküuii'.
adangi<niia Ma]i:tle! ^^^^|
V alli bandü nindiiü,
.saniliaia pHoyiiku, ^^^^H
iiudü biiVii' viirleviin^'ü
doni knili kovvaijdu, — ^^^^|
aclda budditoddatü : —
ondappane aeila? ^^^^|
v\ii! endakka vodevaiiP,
eipü iadi Mapale '^^^^1
dö^ii ko(titf^ppakü
duni kotti kHn«lu'tib ^^^^|
sanibalu *) pi'riiiajjKju, —
KävAri kailap]ui'dü ^^^^|
eijd**fH par.mdiiü; —
uniiane ka(]aiiapa. ^^^^|
TJ i e K ä V
^riffthre. ^^^H
1. Lidi', ü leliü, iiiLsei' (vntt!
3. Wie baut, eine Fähre man ^|
Lebe, ^osser HeiT und Goii!
Ueber diesen grossen Htirom? ^|
Ijfdi' als Küni^^ 8omie du!
Als^i s]»rai;h der Landesfüist, ^|
IjcIi* als Koni*:!'!!!, 0 Muud I
JSinnetuI stund am Liter ta*. ^|
Alb-r Königi'cit-be Jvroii
Mit dem Kan/Jer spricht er nun, H
Ist das kleine Bertrlaiid Kurg.
Lauschet seinem weisen liatii, ^|
Pieses Land hat /.wülf Pisti-icl«
•Sendet einen Hot«n aus H
Und der Gaue füiifunddroissig.
Nach dem klugen Zunmermann : H
Weisst. du. wer das Lsmd zertbeill
„Höre. Meister Zimnieniiaun, ^|
In zwHi Hülften scbün und gleich?
Mach' ein grosses, st^lrkes Doot H
Für lue Kav'rifiihrö mir! H
2. Aus des llraliinas^iri 8chooss.
Iji dem hidit-ii 15ergeRforst H
Aus dor schroffen' Felsen KJuJ't
Wuchst der Uampakblüthcnljaiun, H
Springt, ein Quelienpatir ans Licht,
Hohl' mw aus den IMüthenbauni, H
H Kavrri und Ksuiake,
H Hmniu-n klar luid wundervoll
Und die Silberbiiihleiii '/.w<.;i
Mach' ein feines Boot darauü!" H
Also sprach der Landesfürst, H
Und der Meister macht da^ Booi. H
Tri.'fleri sieh nach kurxftni Latif
Als es nun vollend(.'t war, ^|
All des stpilen lleiges P'uas
Strömt« alles Vrdk herbei. fl
In dfiu grünen Pänduthal *).
HtHsen MeeiTohrstricke aus, ^|
H Weiter eilt der schöne FImss
Bauden sie ans neue Boot, ^H
H Und zerf heilt das Bergland Kurg,
Zogen's an der Kav'ri f?trand. ^^
H Wie man eine Kokosntiss
^1
H In /.wei gleiche Tln^ile bricht,
■1. ,Aber zu der FUhre Werk ^|
1 Wie die Goldoi-fingp man
Fehlt mir Eines immer noch; ^|
In zwri gleiche Sfüeke IrRunf,
Htdt den starken Fähnnann mir, ^|
' So zertheilet »»r das Land.
Holt den brul\'cti Mapille ^), ^|
^H 1) S. MinbitlA, Lohn
^V S) Khicr brnhfnnniscIiKii Ku1h<1 xufol^o sollcti die PAnilii« audi imch Kurg ^|
^B pckommcti Motii. Kiniiru bruhtiinnisirto
Kur(!)i hehaupton sui^ar, ilnu sio selbst ^H
^H von il«<ii PüikIii» abstiunttiL'tt.
■
^H '^'\ Die Miipillf» oder Mo|iIh.'«, NHciikomiiion HrnhUchcr Kitiv^juidornr und ^|
r" "J
^^^^^^^^^^^^^r '^ T
^V 5gg Graeter, die f Jeder des ^^^^^^^^^^^^^^^^^^M
^H Von der Küste Malabars!"
Ihm erwiedert d'rauf der Fürst, ^M
^H Also sprach dor Landn sturst^
«Miipille mit sti'auunem Bart. ^|
^M Sandt-e seine Bot^ii aus,
Mi'ipijle, für dieses Werk, ^H
^B Und der MüpiUe erschtiinl..
Deinen Lohn hab ich erhöht: ^M
^H No'igl. sich vor dem Laudeshonit,
Geh' und mach' die Fähre mir.* ^|
^M Lauschet soinem Woi*t und
Und der starke Mapil.le ^M
^H spricht r
Bpfinnt das dicke, straffe Seil, ^H
^M ,Wenn ich Eurer MajesUlt
Dran das grosse Eisbaamschiff ^|
^M Diese Filhre macheu soll.
Täglich gleitend hin und her, ^M
^M Bitte gebt mix höhern Lohn,
Uebcrsety^end ^oss imd Mona ^H
^1 Als mir bisher ward zn Thtnl."
iS^uu die Kaveri betört. ^M
^f 5. Batte Fatü. ^^|
^M Lell^hil pädite,
kolelli koiida? — ^^^^|
^M pökana nnngn!
kokka nialelü ^^^^|
^M lülli'lal padite.
kodi Cilnja' tdra', ^^^^|
^m pokano nanü l
kübbümi nutita' ^^^^|
H 1. C«unbü dudikortü
turn, ^^^H
^H tulelli kondu? -
ävija ^) notita' ^^^^|
^1 bangadü uuiccuijdu
biingüna' Iura; ^^^^^
^m balamban iolü,
eeinVm dudikottü ^^^^|
^M ilküdä kodanda
k^läeü htlla'l — ^^H
^H oda bari tölü;
4. illhiji kottüua* ^^^^^
^H cembü dndikotiü
kottelli k6epa? — ^^^^H
■ tomci, bäk'l
nangada vodevanda ^^^^H
^M 2, Ccmhü dudikottü
dcvadi ko^pa. — ^^^^|
^M k ereil i kondaV —
illinji piLdüna* ^^^^|
^M Diekyi tixiiynttü
patelli koepa? — ^^^^H
^M ktny6lij)iitrih
uiant Malf'natü ^^^^H
^M cembü dtirlikottü
iingivdi koc^iia. ^^^^|
^M kt^ruui, balu*!
yengi dvani ^) b&ro, ^^^H
^H 3. Ct<ni])ü dndikotiü
koji koröle? ^^^^M
^^^^^
^1
^^^^^^^ Ijellela! siti^'et eins, hisset iuih wandern! ^^^^|
^^^^P Lellöla! singet eins, luss
et mich mitgehn! ^^^^|
liifTvr , wuU'ho Ii>iti]iUiit'MirU «nlluitKr dpf^^^
^H 1iiiiiiino«liiii!'>c1)or Iluiidolsloiito uw\ Ep
^^1 iiidisriioii Kiistu wohiiuii. Kiiii};c Mi>{
[■livriimiliuii ItvkjinKiu stur Zvit der U4^^»||^^H
^H Lttudoroicu in Kur^, wo ^iu iliu K;il1<:'
o[)Hiu>z«) «rliinkUrt«!!. ^^^^^M
^^^ 1) fikäva, dur Uiinmd. "£) dh^niti, SekalL ^^^^^M
GraHer, die Lieder des KurgvcXhet.
680
1. Wie will! dah Fell gemacht für eine Trommel? —
H«H-lits oiiK' Himt vom Rothütfen *) ilt<.s Urwalds,
Liüks eine Haut vom GniiuiÖt^ii -) des Dorfw^Uds;
Das wllr*, mein Bursche, das Fell für die Trommel!
2. Wie macht die Schnüre mjm für eine Trommel? —
Suchet Lianen tim Bilumn sifh schlingend;
Das gieht, o Bursche, di<> Sclmüro der Trommel!
3. Wie macht die SchlHgel man im eine Trommel?
Jiteonohr im diihtftsien Jjmgol gewachsen,
Krumm im der Wurzel im Erdi'eich versinkend,
Kniram an der Öpitae gen Himmel gerichtet;
Das jjneht,, o Bursche, die ÖclilRgel der Troimuel !
4. Wo \\nrd die Trommel gehört, die wir schlugen?
Bis /.um PuhisLu vom Fürsten des Landes.
Wi« weit veraimuiL iniiii den Sang, den wir singen?
Bis in die Märkte des Malabarlandos.
Hingt denn aus voller Bnist liebliehe Lieder!
1, Bälo! balo, nangada
deva'! bälo, Mndevu!
patto balo, ciiriya'!
kil«|i> hi\lo, cannura"!
biinii balo, jaldmmi!
2- i hümira midalü,
j al j l) aruT I d; i bil in i ) ü .
j!imbud\ijialü!la'lü.
eijnbattftrü rajiya
Kunti devi niakkajo
ruja palta bunda'tiL
adangondü iviuii
d»''V)u]u dayagondu*
i)i'\\x nein ^^läiti •*)
lilii \iii\yx bavado,
nanira ratü.
pommutta cavandmle
nmllepi'ivu pongalo
rani pa^la Iiavaku,
3. oera dundü'M katliuui'
Ingri*ji •') luldara »')
|/ün'')do]iiti *) cmjidam ^)
Ijärda'") säba'^) boimbjmü
catturan'-)a*]ukitü '^)
miturat'*)05 iy»*)äyi'*)
kalti keiyü m^lilci
] \ o »nb A vu ta nat t it u ,
gcdda gedda sUiielü,
Kanira daysigonda'
bfinii dumba mtmpole
sim© dumba vokkalii;
!> Kj,'. mucra, Kan. miiKyo, «>iu prijsscr bramior Äff»», dor nur in dun Bürj;-
! wiil*li<ru ifcfuufleu wird; »ein Floincli ist. ein Lcckorl»i.süuii.
2) K.CK1«, ilor graue oder HaiiumHii-Aflo (Sumnoptthccus eiitcllas lliilT).
3) Pas VilÄyat, KiiroiJ«. 4) S. .l«»i.tu, lIo«r 5) ICiik'lLsh. Ol BiihÄdiir
1 T) Oold. 8) IliinlusUiiii t;»i.j, Um, Heim. 1») II »ttnlnr, K"lc1mutit>, Jl.ir.
Bv)»roUT. 10) l^rd. 11) 1!. snlnh, IIciT. Vi) I»k< Fuin«lii l.'li Uatcr-
[ worfoii ImJirtiil. W) Kor Frounde, vom S. inUr», 1&> Schuta K. liopo.
,16) K. ttgi, ifvwordon aoicud.
690
Chraeiery die Ideder tles Kurgtfolhet.
tot-a dumba püpole
vokka dumba makkalü;
manjappea püpole
kei bäla pera'tatü;
pommuttu carampole
raulle püvü pongalü;
malligera püpole
pongakella keimakka;
devakadü ') mäm ^)büle ^),
pundajd perapala;
Kavßri manapole,
nelakki perapala;
Ranira dayagonda'
i deja janakella
vondandü koraville;
tan^ane polevala.
4, pondoppi caradfira
ken *)gudare ^) kunyikü*')
ponjinü'') bigititü
bendattittelattitü,
dandü katti ninditü,
bümi patta bi\nda'tü.
tannada caturana
keicere pudicitü,
küdüvale kütitü
taima*) pßle") rA.yanda*")
nay **)adaki*2) kowala;
beppala bo^yella,
kenga(Javü^*) kunyira
inundoläkü beccatü.
beinibäme padeyolü
pennarinadakitü,
gövü**) cere buttiitü,
devi patta bavaka
i loka janakkella
vondända l)haya ^ •'*)ville ;
anagoi.idü raniyü,
devada dayagonda*
taniiane poleva<)a';
pommale kodava'ra
kätü rakshe*'') macladü.
Cokanda Appaya. 1839.
Das Lied von der Königin.
1. Leb', 0 lebe unser Gott!
Lebe, grosser Herr imd Gott!
Leb' als König, Sonne du!
Lob' als Königin, o Mond!
Land der Väter, lebe hoch,
Land als Lohen uns vererbt!
2. In den alten Tagen herrschte
Kunti ^ '), Mutter der fünf Pandus,
In den sechsundfünfzig Reichen
Des bei-ühmten Jam])udwipa.
Doch in unsern Tilgen herrscht
Durch des Allerhöchsten Gnade
Auf dem hehren Thron von
England
ünsre edle Königin,
Strahlend wie ein Kranz vonPerlon
Lieblich wie die Jasininblunie.
3. Und der grosse Herr und
Führer
Ihrer tApfoni Siegesheore
Pflanzte auf in jedem Lande
Seiner Königin Panier,
Und, divs Schwert in starker Hand.
Nahm er ein die Länder alle,
Und erobert' unser Kurgland.
Das, dem Sternenhimmel glei-
chend.
Voller Dörfer, voller Häuser,
1) Vom S. deva, Gott und dem Kan. kiVhi, Wald; ein hoili^or Wald, der
nio hrtretcn wird. 2) in:\nü, Damhirsch (Axis mnculnta). 3) polo, ploich.
wio. 4) Kan. kern, kompu, roth. .'>) kudiire. Tford. 6) Dativ von Icuiiyi,
fin Juiijrcs. 7) II. jinu. jmi. jina, Sattol. 8> tanü. Gen. tanna. or solhst
1») |M>lo, plnu'h. 10) Genitiv IMiir. von rAya. KönJij. 11) S. nyäya, Ket-ht.
12) ndakU. aiLsUbcn, hnndhahon. — Kr .spracli Recht ühor Köiiijjo j;loich ihm
selbst. lii) kcn, roth und kad.-ivü . Klch oder SanilxT (Ku.<i.a AristotcliN'
14) S. g«'». Kuh. 1.')) Furcht. 16) raksha. rakshaiin, Schutz.
17) Konti oder Kouli-dcvi.
Oraeter, die Ueder des Kurgvolkes.
691
Häuser voll von schönen Kindern
Wie ein Garten voller Blumen,
Jungen Milnnem schön und statt-
lich
Gleich dem Blüthenbaume Cam-
pak;
Stralilend wie ein Kranz vonPerlen
Sind die Frau'n, die Kinder alle
Lieblich gleich der Jasminhlume.
Wie das Wild im heil'gen Forste,
Wo man nie die Flinte feuert,
Also mehren sich die Heerden.
Unser Land hat Reis die Fülle
Gleich dem Sand am Käv'ri-
strande.
Durch die Gunst der Königin
Leiden keinen Mangel wir,
Leben alle froh und glücklich.
4. Reitend auf dem stolzen
Streitross,
Zog des Heeres tapfrer Führer
Aus, die Lande zu erobern;
Sitzend auf dem Thron der Ehren,
Richtet er die Könige.
Wie das Reh, vom Blei getroffen,
Fielen vor ihm seine Feinde.
Als der Held mit starker Hand
Hingestreckt den Königstiger*),
Lebten alle Heerden glücklich.
Sicher leben alle Völker
Weit und breit in den Gebieten
ünsrer edlen Königin.
Lange lebe sie und glücklich
Durch des Allerhöchsten Gnade,
Schirmend unser theures Kurg-
land!
7. Kinderlieder.
Des Raben Hochzeit.
Ruf Rab! Rab! o Schwester!
Wann ist 's Raben Hochzeit, o
Schwester?
Morgen früh; s'ist ein Sonntag;
Der junge Geier
Ist den Fluss hinab;
Der junge llal)
Ist fort und holt Dickmilch;
Der Brodfrucht=')-kari '^)
Kocht flCada cada".
Der Kürbis-kari
Kocht ,guda guda".
Im Original scherzhafte Alliteration:
Käkü kakeka!
kakera mangalokeka?
niile polaka nsiraci;
küdüvanda kunyi
polt! kutta p6ci;
kakera kunyi
morükü poci;
cakke kari
ca4a cada beva,
kum}>ala kari
gu(la guda beva.
\) Tipu Sultan. Tiim hoduutut Tij^cr.
2) Jiu-k-fniit, Fruclit clor Artocarpus intuf^folin.
;j) Ein würziger IJrci. der »il» Zu|;nbo zum Knis pofrosson wird. Dio {ro-
(juwöluilichstun Hostandtlifilo desselben .sind: (V)c«>snuss , Injjwor , Coriauder,
Cayeiuu'-PfortVr un«i jrcschinolzonc Itutter mit (iomüsen «»der Flei.sch.
692
Chrtuter, die Lieder des Kurgvolkea.
Das Kind und die Turteltaube.
Turteltaub', kutta'm, kutta'ru ') !
Wieviele Kinderlein hast denn
du? —
Vier oder fünf hab ich ausge-
heckt —
Wo hast du die denn hin ver-
steckt? —
Droben im Baume. —
Seh keine dort;
Ist wohl der Rab' mit ihnen fort?
Kutta'ru, kutta'ru, tördka!
ecc^ü makkala pettiya? -
nManji makkala pette. —
petta' makkalelliya ? —
kombüra ko4ilü becce. —
alli kämbadilla;
käke ko^tjü pöcoyenno?
Halt Regen, halt!
Hält^) ein Mann in BSngünäd; B^ngülobba bSnguva;
Singt ein Mann in P&4iiiä4: Pa4ilobba p44uva:
Halt! Regen, halt! böngü! ma]e, bßngü!
Die Finger einer Hand zu zählen.
Man gibt vor, an den 5 Fingern der Hand eines Kindes auf
10 zu zählen.
Kleiner Finger,
Gold Finger,
Ringe Reihe,
Neune,
Zehne.
anibera,
konibera,
onakand *)
oirabadü
pattü.
Wiegenlied.
Jüva, jüva*), Kindelein! juva, jüva, Kindelein,
Wenn die liebe Mutter kommt, Wenn der liebe Bruder kommt
Gibt sie ihrem Kleinen Milch. Bringt er ein hübsches Vögelein.
jüva, jüva, Kindelein!
Wenn der liebe Vater kommt,
Bringt er eine Kokosnuss.
jüva, jüva, Kindelein!
Wenn die liebe Schwester kommt
Bringt sie eine Schüssel BreL
1) Nnchnlimung des FlQgolsctiliigos, odor dos Girreus.
2) Wortspiel. „Itcngu" hoisst „halt"; „pädü" heisst ,^ing". Dio xwci
Distrikte UcngUnäd und Pndiiuid sind durcli doii K&vcri-Fluss vuu ciuaudor
getrennt.
3) Das 9 und 10 „derer vom üna" (Maloyali Erntefest), wu im Uoigen
getanzt wird.
4) Kanaresisch ,Jöjö"; friuizösiscli „dodo"; deutsch „aya popaya".
Oraeter, die Lieder des Kurgvoihes.
693
jüva jüva, kimyiyß ! ')
kunyir awwa* bappaka*)
ceppu mole ') kondaku.
jüva, jüva, kunjiye!
kunyir appa* bappaka
kott«*) tengi kondaku.
jüva, jüva, kunyiyß!
kunyir anna' bappaka
citte pakki *) kondaku.
jüva, jüva, kunyiyß!
kunyir akka' bappaka
catte puttü kondaku.
Der alte Brahniane.
Sag einMUhrlein, sag ein Mährlein,
Alter Priester, sag ein Mährlein !
Was soll ich sagen denn?
— Erdenklotz.
Sing ein Liedlein, sing ein Liedlein,
Junges Küchlein, sing ein Liedlein !
Was soll ich singen denn?
— Pyong! Pyong!
Padimenna*, padiraenna',
kundi patt«, pacjimenna'l
nÄnenna yennada'?
— mannangatt'i.
Kunyi köji, kunyi köji,
nangorü pätü pa4a'!
nunenna pilda^a'?
—pyong! pyong!
Brahmanen und bittere Gurken.
Der l*riester taugt zum Kampfe
nicht;
Die bittere Ourko zum Kari nicht-
So zur Noth
Gibt das bittere Zeug auch Kari;
So zur Noth
Wird auch der Priester kämpfen.
Patt^ma' pa4ekriga,
pireke karikaga.
beppaneke beccaka,
pireke karikiiku;
poppaneke poppaka,
pattama* padekaku.
Rathsel.
Die Mutter schwarz.
Die Tochter weiss.
Die Enkelin eine gold'ne Göttin.
Awwa' karata'dü,
möva bolata'dü,
möva^a möva pondevi.
Mussaenda frondosa Roxburgh , von der Familie der
Uul)iaceen, Kurg „Bolatele", Weissblatt, ein grosser, dichtbelaubter,
dunkelgrüner Busch, der überall in Kurg wild wächst. Die Krone
der Blume ist goldgoll), der Kelch derselben hat eine weisse Ver-
längerung von der Form und Grösse der Blätter dos Busches.
1) Vocutiv von „kunyi". 2) Wenn sio kommt, odor kommen wird; alt-
kanftresiseh „liappftpi"; neiikanarosLich „baruvilgii". 3) Kino voll© Urast.
A) Kiutori^;. U) S. „pakshi".
BpimTkiin^^^ni zu deni Wrullnnte iler Eiinniot we-Deot
Vor»
M, Wolff.
Von ilori l(f'clf«uhin^svollnii .Si-li<i|ifinii,'pn auf diMii Ho«!»»!«'
Judüiitbmiis, dio iliro Atiro'^'ui)^ imd Entfaltiiiij^ '/.um grosson 'Plivil(
dnri-.li ilit; DoidiMiiUiurkoii dus .ijnofdn's('ln}ii Goistes uiul insUesoTulcr
duiL-h den spekulativst uii und uiiivtrsnlsttüi Genius Ciineehcnlundl
ArLslot-elns, emi)fan*,'en haben, verdient das rwligionspliilosopliiscb
Werk Simdla Alfajjiimi's, di^s ho chlu^rüb inten Grton von Siira *|
schon deshalb vor/ii^lifhe lloachtun;,'. weil os tur die Juden d«
Mittnlixltei-s dio Bahn philosophischer F«irschunj; eniffnet.
lieintchteu wir die Zeit, in der es entstanden, so werden
von liewundt'runjr edullt lur den Wissens- und ForlsohrittÄdrai»!
der nüiteii im tiefen, nur durch einütdne Strahlen aus der zu neue
wiftsensrhaftüchen Leben orwacliten arahisehen Welt erhellt
Dunkel niulhig mul freudig die Fackel der Philosophie ergriff, uil
damit ä'm I'fade des .Tudenthunis /u beleuehten, und d^n IJt'kennet
wie den (Jegiiern des mit treuer Linhe umfassten Glaubens auf
Klarste daiv.ntlniu, dass dieser das Li<dit der Vernuiifl nicht
scheuen hab(\ vielmehr im Verein mit ihn» ei-st seine voUu Ht-ji
sjiendende Kraft ku üti'cidtarea vermöge.
Das gedankenreiche und sittlich erhabene Werk, an dem fn
lieh auch der Eintluss der Zeit in seinen sehwachrn, nainrntlicll
den die Eschatologio bet reifenden Puucten sieh kiuidgiebi, ist
kanntlich arabisch gescbrieben und trägt deu Titel: c:>üi^^l \mJLii
CLJbsJi;^"^!. . der am besten wnlil mit .Schrift der Glaubenslehren
und der Meinungen" wicdensu^-eben ist *).
1> Ueboruii in Ki^ijum (OliorKgj-ptoiO 8i>3, wurilo or 938 an di« 1
Acntlciniio xu Sam borafeu aud stiub diuflbst f)43.
2) Hiorniil stimmt aucli du» P'JJim m:"l72»n 'c und Mnnk*»:
d«s iTdynni'pi ot d«»* upiiiitins (MtUangcs , p. 477 Hud CJiiidf 1, XiCt , p-
frillHTo: dtüi früyi*in't's «t des ditgmcs) t'd»«reiii.
Wolff, Bfnmrkitngen ?*/ dein WtirUaiUe tUr Evtmict wfi'Dfiot. (395
Doreh die (Jülf) des Ifpmi Dr. Noubauor liiii icL in den
5osit/ «liiier von ihm Tiii- eigenen GebniucU angefertigten Al»schnt't
araldscliHii Titxtes gokominen, von dom, soweit hekiumt, in
Europa flas einzige (doch leider nJt-ht ganz cotTt^ctc und an mehreren
SttdU'.n iiriles(^rlic-ho) Exi^mphu* auf dor Budh^iana in Oxt'm-d sich
t'tindut. Mit d(^r Trans8cri]dion dursoUK'» (aus der lieVjriü.schrn
ICunwitschnlf ) uiul mit möglit^hst genauer FoHlstc^lhuig d«s Wort-
rlliijt«« seit einiger Z*nt It»'8i',härtig1, findi- ich liei \'^ergleichung mit
der Ihn Tibhon'sehen UeljersotÄUiig in dieser so viele Inthümtir
und Ungenauigkeiten, dsiss es mir grdioten .sehoint, wenigstens einen
Theil düi-scdben hier zu besprechen ').
Meine Ahsidit hierbei kaim nntürlieh nur die sein, falschen
AulTassuiigen der Gedanken unseres .Saadia iiafh Möglielikeit vur-
zu beugen , hexiehungsweise diesi4hen y.u lieriehligen; dem grossen
Verdienste d*^s üehorsety-ers um die Wissensehaft soll dies jeduch,
wie ich bereits bei Berichtigungen nach dem Araliisehön des Mai-
nionides -) ausdrüeklieh erklärt., in keiner Weise Eintrag thiin '•^h
Auch darf nicht vergessen werden, dass viele Fehler auf iteelmimg
[.der Abschreiber oder Dnieker zu setzen sind. Die 8i"huld dicsi-r
st es Wohl aUf:li, dass /„ H. diT siebente Ahsehnitt (D'^ri/irt r'^Ttn)
einem gajw verworrenen Zustande vor uns liegt.
80 will ich denn mit don eiir/elnen Remerkungen heginnen.
In der Einleitung (S. 3 der L<dpz. Ausg. V. 1859) heisst ea
richtig: -ip«n 172 TS «nm; die Worte JwL'wJu üiisO' Jüi
edouten aber nicht: ,er spricht, was falsch ist", sondom: ,er
Rlt das Falsche Ffir walu'*, — Dass F. V von vjü> gegen den
BWöhnliehen Sprachgebrauch mit <^ (ntatt des blossen Accusativs)
Dnstruirt, ist, «ei heiUlufig orwilhnt.
»lan n*r:T S"',:;3 p^tht:, was nach Fürst's Ucbersetzmig : ,sio
alten wirklich eine Unwahrlunt fest, die sie für eine andere Un-
wahrheit eüigotauscht" sein siilb hnitct itn Arabischon: ^jis.>*..*;0« ^
l^ji^A^^i '^)^5 (»L^Jb »er htlh nn di^m Vevbotenen fest und lilsst
liechte fahren*.
l) Unter de» von dor PotontbuTgor Bibliothek vtir awpi JAhrnii nngokiiuitoii
ri'^tit. Iliindfiohriflpn, filior dio Nfuhioinr Jii »finoin „Roj^iirt" hnrichtct, ist auch
bi I"rn;,Tn<'iit mi>ori-> Wt-rkos in der Ur>ijrachn vurliMidcn (» «In» S, C. N« »>);
iKMtnliL j«iloeli, >vit> llorr l'ruf. Ilitrknvy uitr frinuidlich!«! ttiililiiiliL', nur kiia
liU 4 liliiltclibii, dcruii ItoiiuUiiii); erst Apiiter cnnu|;licht wcrdcm küniitt. Von
Der iiltoron, hitnd:«ciiriltl. in vursriiicilunun Itihlioth. bolindt. Ii<<br. llohor<otxnii|*
vh% ZunÄ it» CM)i;rpr*3 Ztsehr. IH72, S. 4 ff iiii".nil»rlSclio MlttiioiUius SloUnn
»WH nilirt «ucli Bl*>cli in lUdiinor'» Litonitnrld il. .1 nn.
'2t In (iot^rvTa ZciUi-ltr unil Itnrlinor*!« M>i;:tiziii
S> l>na.it)Ib<i (filt nucb von der viirdiiin>tvolh)a Arbeit Fiiral**.
69 fi Wolff, Bemerkftngm zu dum WwtlauUi tler Emunot wt-Deot
Durch die Worte nba 1K n^pr^ö m?a oiio ia ns-i^
rr'ilD-r: bs na-'O-»*:) npciOTS (S. 4) wird der Rinn des Origina
volls+Undig verkehi"!.: von der Verbesserung eines Fehlers und de
Zurpübilegiing eines zwnifelhafY^n Wortes ist hier gar nicht did
Rede ; sondern der denkende Leser wird hest'liworen , fällst er il|
der Schrill ,etwiis Unreehles fände, dtvs ihn betroflen (l>estür
machte" — ».Je-» — oder ,irgeiid eijien schvnerigen (unklaren
Punct, den er nicht billigen könnte" (xJl-.w.^I ') .^ si.*S\, Dich
in dem Gedanken dabei zu verbleiben, dass es ja nicht seine (eigen^
Schrift sei.
öeite h giebt der Uebersotzer durch CJia- r^p rp^ro neblig
das arabische: j,'»«,^^! lP*^ ö-ß-^-i wieder; die bebrauiir
Pluvftlfünii von C*cJ3 (Ktiii>er) hat jedoch dazu Veranlassung
geben, dass dem gelelirien Fürst statt ,Köii>er', , Regen" in d»
Feder liiessen konnte.
Auf der fünften Seite Z. 11 v. u. ist das Snffixum in Z'.^x.
dero Aralnscben zufulge auf das vorhergehende mbip , nicht ahi
auf DIN "T^ 7.U bc/.ieben. Die ganze Stelle lautet folgender
, As- y^ ^-t^j-J j j^^i' xo'^ oLas! ^ , und soll durch Letzter
wohl nur nusgediöickt werden: ,in der Art, der Menschenlaut
liegt (darauf beniht) alles Wissen". Es müsste jedenfjdls da
Feminin -Suffix stehen und so auch '{r^t^ heissen. Statt Xin -!C
i:bnp, was hier gar keinen ÖLim hat, ist im Original zur nilhi^
Erklärung des Naturlauts \ I o..^ *_? l5^^ .welcher .c
Laut «a" ,3" und Aehnliches ist" liinzugefügt
In den Worten b-»C3n 3^'«D^ b« p br bis mpcon nb« (8.
Z. f» V. u.) ist Verschiedenes zu berichtigen. Erstens ist ai2n »1
unverstilndlich ; sollte zr\ur\ als Epitheton Gottes gefasst wei-d«
so müsste doch Nin wegfallen , im Arabischen steht dos gewöh
liehe Jc>.^ ic (der Allmächtige und Hocherhabene); dium ist
'edh nb« etwa 1) •vz^•'^ ausgefallen; das J^yö des arab. Te
muss als ,3u> genommen werden , indem er sagte*; 2) ein SatlT
der dem arabischen aJ wwui (,hat ibm auferlegt*) entsptUche,
etwa vbr (oder nuj) rü: N'.r.lcl; fenier iimsste dem Arab.
imbson stehen.
1) So Ist, wie ich ulauU»», sUtt xL.
^» ^1 zu ItfSflll,
Wolff, Bemerkungen su detn Wortlaute der Emuuot leC'Deot. (j97
Btatt des baaa 1K TSIsOfta (das. Z. G v. o.) hat diis Original
renigstenti in der mir vorliegenden Abschiift) nur n|.> » ^ a
öglicherweise war noch ein anderer Ortsname genannt und ^\
linzagefügi; T:nDit (besonders in der Bedeutung „Deutscliliuid",
ie es das Neuhebr. gebraucht und auch Fürst hier es nimmt)
.t aber sicherlieh hier sehr fern gelegen. Mag ninn bei dem
ibl. Worte wegen des askani sehen Sees {aßxavia Xi^vti)
nit Bochart an Phrygien miJ Bithynien oder wegen des jiuvtui
ft^uioi (euphem. av^tivo^) mit Anderen, unter den Neueren auch
lunsen, an die Gegenden des schwarten Mewres denken Saadia
ilbst giebt nach Gesenius' Thesaurus das Wort in der Völker-
*el der Genesis durch xJUL. wieder — , so kami man doch nur
n Ländernamen neben dem Ortsnamen Bagdad luipasseud finden.
Seite 7 ist Jliit'irfl U ungenau mit r? : i is N «-»n Tif2 statt
it riytr; ctTi tmi wiedergegeben, was hier von wesentlicher Be-
leutujig ist, und so auch .später, wo von der wahren mid der
ichen Meinung gehandelt wird.
In nn73Dn n a ^ "i n id nna (Seite 8) ist dos zweite Wort
Isch; im Arabischen steht aJuJI L»L« ,von dem, womit seine
«iäheit ihm Schmerz bereitet".
Statt **^'a''i< |7bn73 (Seite 12) muss es nach dem Arabischen
kVn 1K hüissen; hiernach ist auch die deutsche Uebersetzung 3iu
berichtigen.
In bsn r'XTaMa Kin nüJ» (das. Z. H») kami «in nur Druck-
r Schreibfehler sein: ein so grosses Missverstilndniss betreffs
der auf die £rde sich beneheuden Worte (unzweideutig ja sagt S.
t J->-^ ^ ^|\ ist bei I. T. ujidenkbar. Irregeleitet jedoch
on dem unrichtigen Nin (statt »">") , lautet die deutsche Ueber-
t/uug: ,dass der vorzüglichste Mensch den Mittelpunkt des Landes
lüdet*. — Durch die Schuld des Abschreibers oder Druckers hat
ich aui' derselben Seite (Z. 13 V. U.J noch etwiis ünsimiiges, das
auch in der deutschen Uebersetstung wiederkehrt, eingeschlichen,
indem statt D-'^ninn ^:caa bnaa (^^yjy«^^«^s-J! ^ ^.r-\ ^^JLt)
1*9 "O:! 3 steht: bis zu einem solchen ^Greuzpunkte" falscher Deutung
omite sich Ibn T.'s nicht zu leugnendes Uebersetzertalent unuiüg-
Bch verirren. —
Die Worte ij-'iawn manprt "»rs:« nnKüD, die auch syntÄCtisch
^h nicht rechtfertigen lassen^ geben zu einer sclüefen Auüiissuug,
rie sich auch aus der doutücheu Uebersetzung ergiebt, Veranlassung.
lit '»Kn (ar. ijJüJÄc!) soll der Ausspruch der die Ewigkeit der
HA. XXXII. 4ü
^6de
698 ^Voiff> B^nterkuiigen zu dem WortlauU tler Emunot
Dinge Behauptenden beginnen : , w i r meinen , dass a. s. vr.' ttnd_
der ganze Satz ist im Arabischen als virtueller Genitiv» Ton
— wie hier von "iäJ«T33 — abhängig, zu betrachten. Üeber eme
solchen Satz s. Fleischers Bemerkungen in dieser Zeitschr,
S. 577. — Gelegentlich dieser Berichtigungen der Errata auf S
(der Ausgal^e. nach der hier immer citirt. wird) sei auch erwähn
dass daselbst in der Anmerkung iio (^ ^) statt niC zu lesen
Seite 13, Z. 12 ist ^mzK Druckfehler f. ^inK (Juu, wie
im Arab. richtig heisst). — Wunderlich ist das y]7i DT'V *m9
1 b 5 "1 (Z. 7 V. u,), das in der deutschen Uebersetzung ,den
die Füsse zu dem schweren Gerichtstage' lautet. Durch
sollte nämlich das J^l. des Textes wiedergegeben werden,
aber nur ,zu Puss" besagen und dcM Gegensatz zu dem im Kor
Sure 1 9, kh den Frommen Verheissenen ausdrücken will. Wie
der Tradition die Koran-Wortt? : ,an jenem Tage werden wir
Frommen so ehrenvoll vor dem Allbanulierzigen versammeln,
die Gesandten vor den Fürsten erscheinen" gedeutet werden,
meine ,rauhammed. Eschatologie" S, 122. — Durch die heb
Uebersetzuiig ist der eigentliche Siim der Worte (was freilich
die Gedankenwelt Saadia's vou keinem Belaug ist) ganz vensis
- - Ein anderes, vennuthlich durch einen Druckfehler veranlass
Curiosum begegnet uns unmittelbar daiauf in den Worten
rb? pirob ••i«n »ina; im Arabischen steht xXa ouscu^
und so halt« wohl auch die Uebersetzung ursprünglich richtig^
pinob, was aber auch von Fürst nicht bemerkt worden ist.
Seite 14, Z, 9 ist d« in p-^ by3 »in ütn nur dann richtifj.
wenn es wie Jes. 10. ss u. a. a. Stellen als »wenn auch* gefassil^
wird; im Arabischen steht (^^ was hier durchaus nicht oline '
doutung ist *
Für bx nnn (Seite 15, Z. G) wird urspi-ünglich , d«
Arabischen gemüas (^1 ^j ^.-yiu), wohl toti oder TWn gestaadm
haben. — Die Worte 'c ''2'2 "jinn rn-'TS «bi bis p:t:K: (Z. f|
und 16) weichen von dem auch nicht recht klaren arabischen Te
in sü vielen Punkten ab, dass ich die Stelle ganz mittbeilen nm
Sie lautet folgendennassen: JoL—J ^JLj ^)^i— ^^yCj qI ;L^
luid hat. soweit ich verstehe, nur diesen Sinn : ,und wen« es :
1> Jl»itj liJS liitt C]^C, wus liier koiiion .Simi gwhX.
Woiff, Bem^rkungeM tu ilem Wortlaute der Emunot tce-Deot. 699
(lieh gewesen wäre, dass die Varfabren der Israeliten darin
übereinstimmten, in Betreff seiner (des Manna) zu lügen, so h&tte
bedingungsweise jeder wahre Bericht genügt", nilmlieh zur Fest-
stellung der zu glaubenden Thatsache.f?) Hiervon steht aber kaum
I etwas weder in der hebrlÜschen , noch ht der deutstbeii Ueber-
setzung.
■ir;c (dus. Z. 4 v. u.) ist vormutblich nur I)i*uckfebler für
*i3*Ä (ai-. ,,«siä-) und in der Bedeutung: , Schaden* zu fassen. —
nisnai (Z. 2 v. u.) muss wie das arabische i , • .^aJü. auf das
>>> '■?
Folgende bezogen, dabei- das» t in "^ro^i gestriebea werden.
Was I. T. mit den Worten imm ry^i-a i:m« n n Q " C» "'S
?:"«br (H. Ifi, Z. ö) sagen will, ist nicht gut ah/us«'heji ; jedenfalls
geben sie nicht Öaadia's Worte: L^JLc x-L^ Äiji» ^ UÜk.»-! ..\
„wenn er uns in cler Kenntniss seiner Religion bei ihr (der Spe-
culation) beruhen liesse" wieder. Sollte er vielteitdit an nn:** oder
TT":"' gedacht haben, obwohl auch dies nicht recht jpassen würde?
Vor nas (das. Z. 1 6) fehlt O , da im Arab. Ai kS^ steht. —
ßijitt ib litn^ ^iz br' (Z. 17) bat das Original: LuJl JJü Le Jlt
x-Jt xliLÜ Lo JLc* eWeil es uns überliefert worden und wir es
ihm (dem Leser od. Hörer) mit dem Beweise wahrhaftigen
0"'«nBrr (S. 17, Z. 17) ist eine ungenaue Wiedergabe von jJiJl
, ,die Schlaffen , Geistesträgen" , wie Dm«n yzy^ (das. Z. 3 v. u.)
I eine solche von -J't-Jj . y«l ,3 ,in weltlichen Gütern", imd msba
<S. 18, Z. 18) von iJjj .Glück-.
Im ersten Abschnitte zu Anfang (S. 19, Z. 17) fehlt vor
•106*3 ein dem arab. IJii entsprecbeaides i: «wenn er niui** und
lYor ip'»mnb ••■>«1 ^-S« die Uehersetzung der Worte, die gerade
I Äe Veranlassung dieser ,Be8eitigung'' angeben sollen ; im Arabischen
steht L*J »JUo was nur mit ,sein (des gesuchten Gegemstiuides)
Gegentbeil ist darin" (in der gefundenen FonnJ übersetzt werden
ksmn und wahrscheinlich als (.scheinbar) einen imiera Widerspruch
involvirend uußsuiassen ist
Nach den Worten inas n:^fi«-i »bc (das. Z. 8 v. u.) fehlt in
der üebersetzung ein ganzer Satz , der, im Arabischen mit \jS 31
|i)»6giiinetid , den Gedtuikeu ausdrückt ,dass «s ja von Anfang an
[.unser 8t<reben gewesen, dass sich uns etwas ergebe (wir /.ur Er-
45*
700 Wolff, Beinerkurtge» ~u dem Wortlaute üer Emuttot ue-Deot.
keimüiiss von etwas gelangen), dessen Gleiüheu wii* nicht gesehen
Seite 20, Z. 7 weicht die üebersetztmg in wesentlichen Punkt«
von dem Original ab. In diesem heisst es: fU.«. JJiju UJf Si
jju ^JJ! i- ^-iJl \3lP ,wir betnuibten als Himmel nur dies
^Gegenstand, der sich kreisförmig bewegt", es fehlt also nach O"**?"»
das Wort D"«»©; ferner steht dort am Schluss des Sutaes .^Ju ^i
wilhreiid das Hebräische :3:310 hat Dies wllie nur dann richtig
wenn es so gefasst werden könnte, duss, weil wir von dem n21
-in« glauben, er sei ein Himmel, wir auch sagen.' das« er
Himmels Bewegimg habe. Im Arabischen scheint jedoch der Ge^
danke der zu «ein, dass wir diesen anderen Gegenstand für eine
Hinmiel hielten und dabei doch wähnten, dass er sich nicht,
dioiser, kreisförmig bewege.
TD T n n "»öDi (das. Z. 4 v. u.J erweist sich schon dadurch als
unstattJiaft, weil ja alle Köi*per »ils solche sinnlicher Natm* sind imd,
es ist kaum denkbar, dass I. T. in der That den Ausdruck
braucht. Im Arabischen steht ,..Sfc*&- *L*«j>! und ist oinn weh
ein Druckfehler für -r.ri oder CTin.
2^:^7:s7:n natpia (Ö. 23, Z. 9) ist jedenfalls eine ungenau
üebersetzung von ^ Jä'^^t qäiu . Dass auch Manche der „Gläubige
zn den „Denkeni" gehörten, die der Atomenlebre huldigten, kaniil
doch aus solchen ,Dejikorn" nicht geradezu „Gläubige" machen.
Seite 25, Z. Iti leideji die Worte n**?! isopian npy -s
"nm npö an verschiedenen Mängeln; erstens ist i'uyi^^ ^^Afc ,dii
Öubbtunz der Dinge" nicht wiedergegeben; statt l^TTö, was hie
überhaupt keinen Sinn hat^ müsste es C^^^nn u:i7 heisseu;
fehlt vor nmiyn -«a die Üebersetzung von: üJüLc -JuüUJI^ ,u«»d
das bei uns (allgemein) Erkannte" ist, dass u. s. w. und
VlHjyb die von: Liöw^ ^^^^\ ^w-ssj ^,^-^t ^^^ jo't*-^
dm'ch sein (des Bddneri.) Prüherseiii als die Subst^my. des Dil
wird das Ding ein (zeitlich) in die Existenz tretendes". Hier
folgt im Texte das gleichfalls im Hebräischen Fehlende: „wenn
aber die Subst*mz tiir ewig hielten, so würde der Öchöpfer nicfa
friiher, als das von ihm Goscliaffent- sein", wodurch erst die Wor
die auch das Hebrftische hat, „und Reines von beiden geeignet
sein , die Ursache der Existenz des Andern zu werden u. *.
verstÄiidlich werden.
Seite 26, Z. 5 v. u. sagt der Ausdi-uck ms: 733 3 in rir an
«3CQ:n irMo 7V2Z mehr, als Saadia hier beabsichtigt ; denn
ungcn st* firtu Wortlavle tkr Emunot rce-Dfot. 701
j^Ji^LäJI J. U beisst ja nur ,wns von dpm m der sinnlichen Er-
einung sich Darstellenden (siimlich Wahrnehmbaren) verschieden
Ist", nicht aber ,was lilberhuuptt nicht existirt* ^).
Di© Worte: nmo^n nw-iiTa nsoin «^n« (S. 29, Z. 5) bis
zum Schlüsse des Satzes zeigen verschiedene unrichtige Aaftassnngpn.
KTTSS, was sich nur auf nSDn beziehen könnte und auch von
Fürst darauf bezogen wird (,dasfi sie die Schöpfung der Elempnte
bewirki"), ist wohl ursprünglich nur Schreib- oder Dnickfehler
für «irnö. da im Arabischen jüi (d. i. Gott) steht; doch ist auch
H ܫnn falsch, da der Text \S>^\ ,er offenbarte sie" ,mamfestirte
^H sie* hat; für nR''"in73 wÄre, wie mir scheint, dem arabischen ..v*^
^K \JiXs> entsprechender gewesen: nN^in nra oder bloß r«''iaa und
H »o hatten auch die Schlusswort« hyn 6ti3ö5 oder genauer ba
H rrbNrr ts-^sin (oder hlos pkt bs) lauteii und für das auf die
H Art der Kundgebung der göttlichen Weisheit sich
beziehende UjC^ ,in klar einleuchtender Weise' ein passenderer
I Ausdruck gewählt sein müssen, als das auch der Form nach
■ungeeignete pip?3 (wenn dies hier nicht auch ursprünglich
als Prädicat von bsrr gefasst worden).
Auf derselben Seite, Z. 1*5 muss nach im» p-rTnn das Wort
^3©!l (JJuil bJCaj heisst es im Original) ausgefallen sein und
in« auf das im Nominativ absol. stehende ins« bs zurüi-khezogen
werden. Von fünf „Beweisen", wie Fürst frei übersetzt, ist hierbei
d nicht die Bede.
Unbegreiftich ist das anxrs rl^na (das. Z. 14 v. u.), wenn
man auch nur das Hebräische in Betracht zieht. Fürst hat im
I' richtigen Gefühl der Schwierigkeit , di<> der Ausdruck hier bietet,
dem ganzen Satze eine andere Wendung zu geben gesucht: es
handelt sich aber gar nicht um die freie Selbsthestimnuing des
Menischen. sondern um den über allen Wechsel und alle Ein-
wirkung von aussen erhabenen, in ewiger Freiheit waltenden
Gott, den All weisen (*-0«Ji ,w;ij;3't). — Das rm vor pin*i ist
'. zu streichen . da es dem Arabischen «AP ^ Li-e Jj-j *i , das
xwar auch wegen des A (mit dem Jussiv) eine Ferfnct-Bedfulung
hat, insofern nicht entspricht, aU dies das in Kwigkeit Freisein
I (von diesen Dingen) bezeichnet.
S«it€ 32. Z. 6 ist sta-tt in« nsir» zu lesen in« n07T3 wi«'
1) 8o fi»»t« ftucli Fürst I. TV Worto. indem er llbcrüetat : „ille NJ«l«t
I »onitliinc mnc-t in Wirklichkeit |:nr niclil vorhainlrn cn Oe|{eliKt»in(Ii«5'
702 Woiff, Dtmfrkntngen zh dem Worllatitt tUr Emunot
im Arabischen IjoL bljii . Daselbst Z. 3 v. u. ist -.ä03
scheinljcli nur Druckfehler f. liöSD nach dem ar»b. U J»*.
Die Worte -n«3 "^'ann "»3 (Seit« 34, Z. 19), in welchen -ti«3
jedenfftlls in nijtD emendirt werden rauss, geben das Arubistch«
auvollstihidig wieder: bs lautet .j-iili" Juo! iUlIiit .,! und uuf dies
Jwo! ^Urspiüngliehes" kuuimt es an der Stelle gerade an.
Seite 37, Z. 15 heisst es unriciitig: iDü«n pyi:nc, W(
das arabische y,*^,*^! ä J->- ..yo wiedergegeben werden sollt«,
Für D-'riv Dm (Seite 39, Z. 15) muss o-ym^ onn gel
werden-, der arnb. Text hat: . ^ » i f- ^ J^^, was wohl auch mehr
ausdi-ückt als das Hebräische. — m 73 n p n mTl (das. Z. 4 v. o),
ist ein unbegreifliches Missvei-ütiindniss der Worte des Originals:
j^jJü lJ^jlLI (,das in der Welt bekannte''), das zu der Cebei^
ßetvxing Fürst's ,das idlgemeine, die Ewigkeit der Welt bo*,
liHUptende" Veranlassung gegeben: diese Behauptung wird erst l
den später folgenden Worten dargestellt. — Unrichtig ist
die Wiedergabe von L«j durch mace«, was ja nur ,oft* O'
^bisweilen' bedeutet. — Die schwert"ällige und leicht irrig aufzU'
fassende Uebersetzung von «iAf>-^ j j ^^js ^""^^ *"** [diese An«!
Hiebt] getrennt für üieh allein, d. h. ohne Anächluss an ander«,
damit Benihnmg habendf^ Ansichten auf**) niii: nmi:a"23 "itSBttl
Tjnb Tic: hat auch durch Fürst's »oder auch die Ewigkeit def
Welt für sich anninmit" keine Klarheit erhalten.
Seite 41, Z, 1 ist in den Worten: Dirsa D^lD^sno sn n©»|
Dyaaai Cffi'iy DHö c^acin Cr.n besonders durch unrichtigen Ge-!
brauch der Suffixa und das unrichtige DHC (st. l~a) der S
— - - »
des arabischon L^julaj J»aäj 4J! j^.,.J<Äi»j ^3 ^-Jb ^;
:l^
-biPo
ganz entstellt worden, so dass auck Fürst die letzten Wor
durch: ,auf ihre Natur gut einwirk mi'' (statt: vermöge ihre
[der Araeneien] Natur wirken) wiedergiebt.
Die Worte: b»i br;2Tttn b« jn-n iian "laa 0"'"^Ecn
5 2t2n bxi T3mnn (das. Z. 16 v. u.), die auf diese Weise vo(
einer dreifachen WahrnehrauLg, mit der die h. Sohrifl
Erkannte verknüpfte, sprechen, sind eine falsche üebers*t
von: 2^JiJt {j^^^^ ^jJI J^Ä*J^ fSaji vi>^*>to Jo v_>J:>J!. ; es i*l
also hier nur von einer Vereinigung der Ver^iandeserkeiint-
n i s .s mit der 11 h t ii r 1 i <• h « n S i ti n c ^ w u li r n <> b m u n %; dlo
Woiff, Bemerkutigen zu dem Wortlaute der Emunot xce-Dtot 703
I— Nach c^aain ribsto Nim (das. Z. 7 v. u.) fehlt der Satz,
'wodurch erst dtis Folgende, in dem die Anhänger der neueren
Acjidemie (diese sind wohl unter den j^^t ".-jL^f, sonst
iKoUiJt genannt, hier gemeint) die Begründung ihrer Ansicht
) suchen, verstanden wird, nÄmlich : '^ p ^^ ö !> L^ tr-^ tLyi"^! . \
f^<^J^ «>Jo^ L^JLt ^^^^sj' , - statt mnjJNrtttJ (das. Z. 2 v. u.)
muss naiWK niUJ:»» gelesen werden.
Seite 42, Z. G geben die Worte bb^ yzy ib •i3'')3Nn »bi
nur sehr ungenau die des Grundtextes: iüü -om iJ LjüüUj JLi
(^so dass sie durchaus keine Meinung von ihm sieb bildeten*")
wieder; das Verbum i:"«««?! ist hier sowohl der Form we der
Bedeutung nach unpassend.
Statt nya^wn nbNi (S. 43, Z. 13) heisst es im Arabischen
richtig ^l«-« 5-^**-5' »'JH*' ^^ ^^ ^" sieben Punkten die Ansicht
der Pyrrhonisten von dem »^ji^ (der inoxH ^ atfaaia und
axaraXTjtfM'a) widerlegt wird. — In litnpn (das. Z. 15 v. u.)
ist das n tu streichen. - roiai^a VH" TN (das. Z. 4) ist falsch;
HS ist hier weder von ihntm (mit denen discutirt wird), noch
von einer ,VenniTungN in die sie gebracht würden, die Rede,
sondern es heisst : e-yji ^ j^ ,er (der mit ihnen Discutirende)
treibt etwun Nutzloses^ — ctnxn nna T^a-^a n? (das. Z. .? v. u.)
ist eine sclavische , im Hebriü.scheii unvei-stündliche Nachbildung
des (jiiaaJl *^ äJL-j ,c^'^*' "^^^ ^^^ Durst sich ganz ihrer be-
niUchtigt", ,sie gan?. überwindet".
In nbna cs'-trn mbnrrt (Seite 46, Z. 4) wii-d durch das
letzte Wort imgenuu und unpassend xULs- , w^as hier gleichsam die
Rohstoffe, die .nidimenta"" des Wissens bezf iehnen soll, wiedergegeben.
— BOttm, worin dos Suti'. sich nur auf criran -»^Ti (das. Z. 12)
beziehen kann, ist jedenfalls formell zu beanstand«ti ; im Ara-
bischen steht nui* (absol.): [cJuL»» «und bat unrecht gehandelt".
Sachlich ist das Wort wohl wie "»n'^in lOisn (Ez. 22, sc) ge-
nommen.
n-'iria d:"'N (Seite 4H, Z. 10) kann durch einen Druck-
fehler entÄtonden sein (entw. o:"«» st. üTi, oder B^ttJia st O-'ITJi»)*);
IUI Arabischen heisst es: *-»^y*^AX> ^.,^^^\a3äj ^ ,sie sprechen
1
I
1) Wfthrond der L'orrrPtur or»o]io irh nus (l<<iti „M«g«2. (■ il W <l Jud"
V, 10, dd» dio ud. priiic. S*C2^3 hat
704 ^oW* ^etnerkungrn zu (Jan Wortlaute der Ernnriot wc^DfuH.
sein© Körnerliclikeil (eig. die Auffassang seines Wegen« alü einei]
Kftrperlicheu) nicht offen aus*". - Auf derselben Seite hat sich
(Z. 14 V. u.) ein bei der Sorgfalt des Uebersetzers unbegreÜiiche
IiTtlium eingeschlichen , der auch in die deutsche UeberseUm _
übergegangen ist, indem yT»n iy«ja ^r*i«a naa (welche ,Pfort«|
der Erkeiintniss" in dein ganzen Buche gar nicht vorkonunt) sUtiJ
des richtigen ^'uJ! cXX> ob j, also des ersten Abschnittes,]
geschrieben untt so ,die Welt* in ,die Erkenntniss' (iJbtJi) ver«
wandelt worden. Die Stelle, auf die der Autor sich hier bezieht,]
ist zu Anfang des 1. Abschnittes unseres Buches.
In den Worten bbD nnsp b? m?a:fb pn^ N5;d ^r (das.!
Z. 6 T. u.) ist nnSp unrichtig; die Stelle lautet im Arabischen:}
Xäj Lfi^ät^ ^_^ ^-^ eJ^ d^- ^ Lf*^5 ^® handelt sich
wva die Quttlitüt (der fi-ühern Stufe — xJiJUJ! — ), bei der det"*
über Alles erhabene Sthöpfer unmuglich behari-en könne.
0^3« ra m •♦ n t n jt^rtttj nr^ü bD (Seite 50, Z. 4 v. n.) was
in Fürst's Uebersetzmig : .jede Einwendung, durch welche man
das Wesen Gottes in zwei Wesen sondert.^ lautet, ist eine nn
richtige Wiedergabe der Wort«: Q-v^tjft ^^ J. Ii « 'f ». ^ Jj
(.jedes Ar^iuifint, welches das Dasein von zwei Schöpfern alB
nichtig hinstellt*) und gründet sich auf eine falsche AuiTa>ingj
des Wortes JJiö» als wenn es mit ^yju verbunden gewesen wä
üebrigens ist auch ni^M nicht recht passend. — Wie aber
nn«b nirü, das dem Sinne nach Jik^ULi VL^j«p (,ist somit
auch ein Arg^imeiit für den Einzigen' > richtig übei"set«t, bei Fti
poin AngTilf auf die Einheit" werden konnte, ist nicht zu begi'eifea
Seite 51, Z. 7 ist in i:b TD"" da.s letztere Wort wohl nur Druck-
fehler für nb (*Jj), wie es im Arabischen heilst. - In MTa nbnri^
n^bi? naiönri na b:r« (8. 54, Z. 8) kann bano ma nur dann
eine richtige Uebersetzung von v„Ä-ijCi-*o U sein, wenn es biPS
(Put. apocop. von nb^) gelesen wird. Füret los biPO und dera'l
gemiiss lautet seine Ueber.setzimg : «das Erste, dessen sich die Wider-I
legung ihi'er Ansicht erfreut". - Das. 1. Z. ist in den Wort^gil
onb i7:n:;2j hts nara n Ti»jb Ti-yTi -raxTaa ib^nan •]« erstenfj
■äb^nan unrichtig; das Original hat: \jPy^^ was nur ^siniulavenmf
heisst; dann ist von einem ,gegen dos, was wir ihnen siig«a^
(oder — nach dem arabischen ^ Js^ U — was ihnen
worden) giu* nicht die Rcdt^ sondern es hundelt sich darum,
sie das, was ihnen gesagt (gelehrt) wordeu, durch ihre Rede bl
stätigen wollen (\j L^^JiJ),
4
I
I
Woljt', Bemerkungen zu dem Wortlaute der Emunot toe-Deot. 705
J^J( ^'±Sil\ «jÜö Uö>5 wird S. 55, Z. 8 mit D^airr cn
B^lICian übersetzt; bierin ist schon die Pluralibnn uiiriclitig,
dann a-^T^siTsr; (was Fürst als «von Gott attsgesondeii* cuiffasst)
wahrscheinlicli nur durch eine falsche Lesart: J^jösii entstanden');
es ist hier ,die8 hochevhabene" in den Mund des Propheten gelegte
Goitcswort gemeint ^ das in dem angeführt«?n Veree (2 Sam,
23, ») durt'h ^ßeist" und .Wort Gottes" bezeichnet wird. — Das.
Z. 10 V. u. geben die Woiie i« 13 Vi *i!3K5 iis« laia nt Mb n»i:"j
VB mna 13 nc-ü gar keinen Siim; bei Fürst sind sie ganz frei
in : „diese Auffassung wird klar, wenn die Schrift von dem Schaffen
der Dinge durch ein Anhauchen seines Mundes erzählt" um-
gewandelt Das Arabische lautet: ^jül s- ^--iJ!^ u5Üv> UJ Ji^Jj
Luö ^ji auJLf ^sÄJÜ ^t S^iü tJ J^yü was nur ^und dies wiirde uns
[in den Psalmw. 33, &] bildlich wie ein Ding dargestellt, zu, dem
wir (oder: wie wenn \rir zu einem Dinge) sagen: , erhebe dich*
(komm hei*vor oder heran) ^) oder das wir mit dem Hauche unseres
Mundes anhauchen' bedeuten kann , wobei freilich für die Er-
klärung^ nur wenig heniuskommt. In Betreff llin Tibbon's ist es
mdglich, dasB er «a und ')Z^t geschrieben, und in und vs nur
Ihruckfehler sind.
nfi<i^3 rr^D «b nsionp nbtt (S. 5ß , Z, 4) ist nur als eine
contradictio in adjecto enthaltend zu betrachten: ,»ein ewiges Wori
(ewiger Logos) das immer - geschaffen war". Füi'st gab die Worte,
um einen vernünftigen Sinn darin xu finden, durch: «einen Logos,
der nicht wie die Schöpfung geschaffen wurde" wieder. Im Ara-
bischen steht aber: OüLäj kjla ^^ ^ »-mJüs iUl/ *Jü ^.,t ,Oott
habe ein ewiges Wort (einen ewigen Logos), der mit ihm ewig-
lieh schuf, d. h. ,der Logos war ewiglich bei der Schöpfmig
mitwirkend*.
Seite 68, Z. 8 ist m dem Satze 13 l«in"'ffl na «bi die Sin-
gularform des Verbums falsch und dadurch bei Fürst das fast
unvenneidliche Missverständniss: , womit man ihn bezeichnen kami*
(nÄml, Gott) entstanden; es heisst aber im Arabischen: u» 'i^
iu .\Myj und dies bezieht sich auf (^^ und {j:^^ (hehr. D5E»
1) D* dju Anibiddio mit hebrÜscheD BucbäUilnen i^escliriebon war und,
iu4<?h iiiuerpr Abschritt des Oxfordor Codes zu urtlieilon, diu iltdcritisclieu Fuukto
nur ll^n•h^^ seiton hinzugi^rügt sitid, kotintcii im AHt;«ineiin'U Verw ecüiaelungen
wlo vou t>3 iin<l ijo (die Oxfl HB. bat richtig bJtCKI) gar zu leicbt vor-
kointDen.
8) v^Lju* Ist jIjü (als Imper. d. VI V ) tu Uwa.
706 ^olff, Befiierkvvg^t zu dem WortluvU der Emutiot wC'DtcL
und ?T^pn), deren beider Eigenschaften in Gott, als dem
Schöpfer des Alls, ihre bewirkende Ui-sache haben. — Das. Z. 17 y. u.
ist nbjnrj wohl nur Schreib- oder Druckfehler f. nbisn (^UJ^l,
wie unser Mscr. richtig hat).
Seite 59, Z. 15 sehen wir in cns müarr co^tOM DH eine
knechtische und zugleich unrichtige Nachbildung des arabischen:
L^JLg .3y^t 13^^"^^ ^ (nSind die Principien, auf die sich Gewiss-
heil gründet', ,aiil' die man mit Zuversicht bauen kann*); 8t«tt
m;:3n> das ja nur adjectiviscb gebraucht wird (was auch
Fürst, der freilich den ganzen Passus nur frei wiedergiebt, dazu
veranlasst ku haben scheuit: ^.diw sichersten' zu übersetzen), hStte
nünri, nr:;arr oder iinaSM und davor das im Hebräischen noth-
wendige n-»2» stehen sollen. - In q'in« ffi«D «irr« (das. Z. 11 v. \l\
was eig. nur eine Taut-ologie ist, fehlt das wesentliche, mr Er-
klärung hier nothwendige Moment; das Original hat: Uli/ iJ^
ÜCJU* L*3ljM ,er ist wie das Feuer strafend, vernichtend', d. i. du
er straft-, vernichtet
Seite i>3 , Z. 16 v. u. begegnet uns ein merkwürdiges quid
pro quo in den Worten nasnTaa O^bTiTi n«*i^n ^-iMn ^»©; vüo
,Fuicht" ist in dem ganzen Stücke überhaupt nicht die Rede; wa»
aber ,die andern Eigenschaften der Furcht, die etwa in ansereo
Gedanken anfkomraen können" bedeuten sollten, ist nicht zu be»
greifen. Der Gnindtext hat aber: lijPjJLji wÄ*>üt c^Aas ^L-,
was nur heisst: „ditt andem Eigenschaften des im Geiste erfas^teu
(vorgestellten) Quäle" (der aristotelischen Kategorie ro noiov). —
Diese Vßrw^echselung war nur dadurch möglich, dass J. T. q*a5»
in Folge davon, doss, wie oben bemerkt, die diacritischen Punkt«
/luneist fehlen, als tj-ibb« und dübei " als t las. — Das. Z. 14 v. n.
ist statt naisinn ^2-5 by zu lesen: n72«ann by "tat (^i* *
Seite 64, Z. 11 lässt sich das Wort riTö^m (das Fürst
©•• ableitend durch «als Bezeiehnimg seiner Gegenwllrtigkeit" '
dergirbt) mit dem Original gar nicht vereinigen; dies bat; <4^1j11j
^'i\ ^ was doch nur , dieses Volkes" nlmL Israels. Verherrlichui^p
<_M -»-•>•) bedeutet.
8«it« 65, Z. 6 ist DT«b mb» ungenau; es heisst: *.w^^ Ij,.
-- Im tt^cr Vsyt ist das letztere Druckfehler für T'^an, UjO» |
m Original hat.
Wolff, Bemerhingtn x« dem Wortlaute der Emunot ivt-Dtot. 707
Das. Z. 8 V. u. giebt ncyia iny3D"'ffii •'ba einen gana ver-
kehrten Sinn; für TiXi^iz rauss ürRprüngUch ein anderes Wort
estanden liaben, als Gegensatz zu 'Bidtd, aber welches? Im
rabiscben lautet die Stelle: y-w^Jt ^^ ^J^4\ aä^^ "^j worin
rir GegenBötze haben: .mit Heftigkeit erfa8ßen** und (leise) ,be-
luhren*, welcbe beide bei dem allein durch seine Macbtvollkommen-
beit und absolute Willenskraft, schaffenden Gotte nicht staitündea
können, wogegen die ,Thatigkeit des Schaffens" gerade ihm zu-
, zuschreiben ist
Seite 67, Z. 15 ist liDrr ungenau; es sollte PMKn (wie im
Arabischen t3JU3JI) heissen.
Seite 68, 1. Z. ist UJU*« Uj.j unrichtig mit libÄTD"© 1Wü«l
übersetzt, da der Satz nicht hypothetisch gefasst werdi^n kmm.
Seite 69, Z. 3 v. u. driicken die Worte "icob Wnn ib^^KD
T)CO durchaus nicht den Gediuiken des Autors aus, der drei in
»iner Eulogie an einander gefügte (in der 'iA\ja\ stehende), als
kttribute Gottes angewandte Notnina (statt des einfachen Gottes-
Djms), wie in dem: imDba n^D DiD y\'^^2 damit erklären will^
daM er sagt, dies sei: ^i^^ ^u>^*i ^-^^j^ *^^ *^^^ %o\\Ui ein
Attribut seines Attributs durch ein Attribut näher bestimmt wer-
en*, also imsb^a dui*ch iiaD und dies vrieder durch Oö. Dia]
Torte der hebr. üebers. eihieltjen erst eijien Sinn, wenn nach
neob ein "nco hinzugefügt, würde. —
Um jedoch den Raum der Zeitschrift nicht über Gebühr in
afipruch sju nebmeo, schliesse ich meine Bemerkungen, die bis
um Ende des 2. Abschnittes reichen, einstweilen ab, in der
lotl'nung, sie ein andermal fortsetzen oder auch in den St^uid
»setzt weiden zu können, den ganzen Text herauszugeben. In
pBezug auf die nachgewiesenen Irrthünier der Uobersetzmig ist es
air, als wenn ich Saadia's ßui' am Schlüsse des erwähnten Ab-
chnittes vernähme: ^Sä Lü ^iU iJuiJ» ^^^t ^^ LJi. Denn nur,
?enn wir seinen eigenen Worten volle Aufmerksamkeit schenken,
Bt uns ein rechtes Erfassen seiner Gedanken möglich.
nfflftJj urspiiiugliclies Substantiv zu treiiueu von
( TD), ur.spi1lnglichein Prononiinalstamm.
Von
Frttt Hemme).
Die schon öfter — so zuletzt von Stade ') — vennuthungS'
weise ausgesprochene Ansicht, ^)S6fi clas gewöhnliche Pronom(
relativum des HobrUischen, sei ein ursprüngliches Substanti
ime^H
und nach dem bekannten semitischen Lautgesetz init arab.
,Spur, Ort% Utb. AUüC' -»^P^^^- ^yr. ll? ,Ort, Wohnsitz», iÜ
,UQch"» ,hint*r ■ — her", wozu jetzt noch das assyrische oSru ,Ort*
kommt, zu ideutificiren, bat neuerdings durch Dr. A. Ö. Sperling
eine ziemlich eingehend© und nicht ungeschickt durchge
Widerlegung erhalten. Theils nun, um dieselbe zu entlaJlft
theils um der Ansicht Stades einige neue zwingende Beweise fti
dem Assyrischen zur Beki'Uftigung hinzuzufügen, habe ich
folgenden Ausfühningen zusammengestollt . durch welche ich die
Sache ilu^em Abschluss nüker gebracht zu haben hoffe.
Dass das weder au Zahl noch an Geschlecht gebundene
auf den ursprünglichen unbesiiminten relativen Begriff ,wo'
zurückgeht, der, zumal wenn "idN als Object stehen soll, erst durcb
zurückweisende Protiominalsuffixa nliher bestimmt wei*den m
konnte wohl nie in Abrede gestellt werden. ,Zu grosse
r fordemngen aber würden' (sagt Sperling! ,an die geschieh'
Vorstellimg sprachlicher Wtmcllung der Bedeutung gestallt.
mim den Uebergong eines Subst. ^Ort" in den relativen
M
1) In (lüu rJtfurgeuliüidliscbcii Forschuiicon" S. 187, Autu i
2) passim, w t. B. aiar ptrüttiiunH „der (.»rt ihrer f>r»kel" Asiirb VI, {
3) Die Notii R«iatioDM im Hebrälifhoii. Kin lk'it7«4( «ur hvtn
Lexicognpbio und OntmmAtik. Leipzig 1H7C.
i) Vgl. das schon von Stude augvflihrtc Kiuilogc ,»wo" dpr sfiddeutacfew
Miicht blos thtiriu^iäcbeu» I>iAl«cte; so iui|;t mM.n im Fnlnkisohen idlg«at«in ,A
Mnun, VI» kommt", „der, wo j«Ut fortgeht' etc.
Hommel, "yÖVt urtprünßlicfnm Su/jstantin ete.
709
[,wo w. s. w." , wie ihn i\Dfij reprilsontirt, atinehraen wollte*. Auf
' diese Weist* ist allerdings «iie Schwierigkeit schnell imd diotfttorisch
aus dem Weg geräumt; bevor wir aber hier beistimmen können,
müäsen wir uns drei Fragen beantworten. Komi nOK etwa der
»Form nach gar kein Substantiv sein? Haben wir nicht etwa in
Änderen seinitisehen Sprachen Spuren von einem ähnlichen Gebrauch
des urseniitischen aiaru ,0^"? und finden sich vielleicht nicht
auch in irgend einer derselben schlagende Analogien ji^um Ueber-
gang eines ursprünj^lichen iSubst^mtivs in ein Pronomen? Diese
»Fragen können üämniÜicli mit ja beantwoitet werden.
1TO» kann der Fonn nach ganx wohl der Status coustnictus
eines vorauszusetzenden -rOH sein (iiEN für n:^.« wegen des Hauch-
lauts, und dies far ■ne&<, wie der regeimüssige st c. von bys =
Jju lautet; das Fathach hat sich, wie so oft im Hebräischen, des
häuügen Gebrauchs halber, in Segol abgeschwächt). Der nach-
,^ folgende Genitiv wird durch einen ganzen Satz repriisentirt *).
IH Etwas anderes wäre es , wenn nm , so wie luu» seine Punctation
überliefert ist, eine überhaupt nicht mögliche Noramalform dar-
bieten würde '^). — Das Wort aii~u ^) ist im Assyrischen die ge-
wöhnliche Bezeichnung fiir Ort; das gewöhnliche assyr, Relativ-
pronomen ist .va. Nun habe ich aber bis jetzt (^ine Stelle gefunden,
die klar zeigt, wie im Semitischen eine Verwendung dieses Noineuti
i als Itolativpronomeu wirklich vorkommen konnte; eine andere Er-
I
l) Vgl. ioi Arabücfaen SKtxe wi« ..jjiß^^ j,jJt Jt „hhk BU dorn T«g,
^tlft) sie nuferwcckt worden" Kur. 7,13 u. ü,, und im Assyr. den gleich-
.«rwälmoudvu SaU Uku dem Haniivrib-Cyliiidor.
'£) Die urspriinglk-hü von mir soobeii vuraiugeiieUte Form *1S»?J udor "I^K
i»t üll!^ d*i im Hiim>u-iUuitteb(]ii iil& hebr. Lehnwort sieb fiadoude ItoLaüv '^'^^^
eiiir utich Mut'bowtilirt; dos (^ewühtüii-lje Kolutiv Im SaniAT. iat ^ de und weunj
HufUsti d*ziiküiumon , *5*i\ **'• ^^"^ **'^'" ^"^ 8(unjiTiuiiijjcU«u Lolaiwurt Lit^*
«iolit uum aus ÜKUi Wort ^^^ atar „Ort" ; »ber Hucb zugo^fobou, "^^K üiittc
Bit Ji] gar uicht» su tlvmi , sondtim wür« «tw> (wie 8porliug meint) Weiter-
bildung von '(^ und lUM, mj wOrde düs suunarit. eiar koiuu BewcU»tüt&u durdr
•ein. denn »uch <9 gi'lit, wie ich woltcr nnton nwb dartbtui wordc. auf via nr-
MMmitiücbat) tu (.lüebt «m) zurück; ^^'^*^^ m\XM tdau liubr. Luluiwort »uin, d»
e» Miu»i '\/\/\- etat luuieu mfianie.
W S) Semitischo» J»ä5 wird im A*»yriaclioa stoU zu pa'lu ^»Ut. cimstr. pa'ul),
wältreud juwyr pa'alu liumor pa'äiu i^^JiSJ HUji*u»ijrL'cbi-u ist-, Icijitereü Ut iIit
gowiiUiilii'liL' liiliiiiiiv im AHsvriücliou.
710
Hammel, ^*<äM ursprünglichea Sti/tMtantiv etc.
klJlrung ist in jener Stelle, wie Jedennann zugeben wird,
ausgeschlossen. Dieselbe {aus der grossen, sonst auch durch E. Jj
H. bezeichneten Nebukodnezüxinschrift, I Rawl. 59, Col. EI Z. 14ft|
genommen) limtet: 14 Audi"* uisüti 15 iä/u tt'kamti UUt 16
fthavUi sapliti, 17 urhuJ» aAtäti"^, 18 padani"* pünUi , 19 am
kibsUu arrusu 20 Hipüa ibdiu '), 21 hurdna^» tiainrasaf", 22 urv^kl
zumami 23 i'rtidi*) d. h. ,14 ein Gehirge der Höhe 15 vom ober
Meer 16 bis zum untern Meer, 17 Wege der Holprigkeit. 18 eil
Terrain der Verschlossenheit, 1 9 dessen 1-^ad und Steg 20 hügelig]
war, 21 uuzugängüchB Wege, 22 eine Strasse der Vert&ununi
23 durchzog ich". Und wie man sieh den Uehergang tob der
ursprünglicben Bedeutung ,Ürt'' /u der rein relativen (tsn)
verniittoln habe, zeigt folgende Stelle (Sanherib-Cylinder VI» 22 — 24>j1
22 narkabdti sttsija unidhir arhiAun 23 7nunnarib.<funu ')
ana napsäti u^ü, 24 aiiar ikdmdu urassapu in« kakki d.
,22 Wagen und meine Rosse sandte ich hhiter ihnen her; 23 ihrel
Flüchtlinge (?), welche herausgegangen waren, ihr Leben zu retU?o,J
24 am Ort (wo) sie (sie) treffen, da durchbohren sie sie mit de
WaÖe'. Zu beachten ist der st. c. asar^ während der st
iisru lauten würde. — Aber das ursomitische alartt ist nicht
einzige Substantiv, das als Pronomen verwendet wurde. We
der erstarrte Accusativ eines auch noch iui Nominativ *) vor
kuimneudeü assyrischen Subst malü .FiÜle" («b») eines der
brlluclüichüteu assyrischen Lidetinitpronomina = ,alles was*, ,m
viel als nur" ist [z, B. IV Ilawl. 2(1, .v.«a; ina ilani mala «um(a)|
nubü ,unter den Göttern, soviele einen Namen nennend (siud)*(
Xerx. E. 9 gabbt mala (puau „alles soviel ich od. was ich gethA
habe** etc.], so kann ebensogut in dem m-sitrüngl. Substantiv
die ursemitische Bedeutung „Ort^ Si^ur" (dann in seinem relativ
Gebrauch vom „Ort" überhaupt auf die , Beziehung" übertragefl)J]
pronominal geworden sein. Uebrigens hatten wir nicht eiiuna
nöthig, zu dem scheinbar so grossen Sprung von Subst. xu
nomen Analogien zu suchen; denn zunächst ist ja hlos ein Üe
gang von der Bedeutung ,(Jrt'* in die des relativen Begriffs »wo*^^
(was Sperling für unmöglich halt) zu postuliren. dazu aber, ab
Äum Uehergang eines Substantivs in eine Conjunction des Orts
ll Orthogj. angenau im Original ibaiiu posrlirivbeti; umutu für nrrut-hL
Si Im üriginitl irmphtach unKfriHu triitUü. — Dio Beispiele filr xt\Ä(f:t An-
wendung von aiar im A»»yr. ltu>sou »icli jutzi nnj«i*)4Wer vennchrcn.
3) Clostfhrieben inun-na-rih~iu-nu i^art. nifi; statt rU> luiiin anch i/tf«
und kal p«lü»en >v»TcUm. ErstorfH {viwatmianiunu) IiU'mb würll. „die dsbio-
gugeboiu^u", doi-li Xsl uino pnrt puB.-Fomi tnukattal <><lor mUHUaUU im iu»-
sun^t nicht nui>)izuwoi»oii.
4) So fiialü IV Kawl. 69, iX „FQUo, InUall, Wesen", daher s}iionjninni v«5
baSu „»ein", aMbu „wohnen" (aSJ*) und känu ( ..Ü ) , fcllo vier =» «nwffcifh
f4AL; und malü gr 8yll 141 (dort Syaon. von iakdlu „irige«", „ClMMit
Hoiiimfl, "lüÄ urttjyrüngtichet Subttantiv tte.
711
k
(und der Zeit), braucht nach Analofrien in den semitisiJieu Sprachen
nicht lange gesucht zu werden.
Ein Grimd, den man ftfter gegfin die ZiLsammengehöriglkeit
von "ipH und ataru ^iht" vorgebracht *)> dass nilnilicb gerade dpm
Hebräischen sonst das entsprechende subsL ~i;äst „Ort" felilt, s|.)riüht
eher für dieselbe; denn da/u, dass sich Nomina der semitischen
Sprachen in einer derselben nur nach in einer erstarrten Forni,
z. B. £ils Präposition, Adverbiutn erhalten hnbeni giebt es Beispiele
in Menge , vgh nur n«73 „sehr" , ebenfalls nur noch im st constr.
erhalten, urspriingl. ,in Menge von", , Ausdehnung von*, von einem
im Hebrilischen verbiren gegangenen st. alisol. Ti«i:, der dem im
Ass^Tischeu gewöhnlichen Wort für Menge mu'du {?.. B. Asiu'h.
1,23 ana mu*dt ,iu Menge" u. ö., vgl auch ma^du ,vier, inadütu
, Menge" , adv. ma'dtM ,7iihlreich") entspricht und mit dem Stamm
Ti« nichts zu thun hat, soudera äu einem Stamm i«a (W. t»ad
^ansdehnen"*) gehört. Auch ist hier die Analogie des oben ange-
führten assyr, mala zu beachteo ; in den Texten finden wir tualu
, Fülle" nicht mehr^). nur noch andere Ableitungen des St. 6tb73
(.so das V'^erbuju selbst, z. B. i»ikt ,er ftült"*. dann andere Nomina
wie rndu »Hochwasser' u. a.), wie wir ja auch im Hebräischen
noch andere Ableitungen des Stammes "itb« (so das Verbum nuj»,
daim -nur» u. a.) haben.
Ini Hebrttischen gibt es, wie bekannt, noch ein anderes seltener
vorkommendes Ilelativpronomen, das Wurtchen ' ig oder *-C (mit
folgendem Üagesch), das bereits in den ül testen Stücken der hebr.
Literatur vorkommt und somit sich als echt hebrilisuhes Sjjrachgut
aasweist. Es lag nmi nahe, die beiden hebr. Kektivpronomina
n;^N und C in irgend einen Zusammenhang bringen zu wollen;
•itwei Wege hat mim dabei eingeschlagen und entweder -^X^ als
VerkÖTZung aus nci« (für welchen Fall es gleich ist, ob ni^«
urspriingJ. Subst. oder ui-si>rüngl. Relativconjunction) oder umge-
kehrt. IC« als Weiterbildung aus 'Z tu erklären versucht, in welch
letzterem Fall -natürlich die Aulst^Üuug IC« st. coastr. von lö&t =
jt etc. ,Ort* ausgeschlossen bleibt. Das vermittelnde phÖn. Re-
lativpronomen TB« giebt beiden, zumal der letzteren, das Dagesch
forte nach x^ der ersteren Ansicht die scheinbar kräftigsten Beweis-
stützen, und doch müssen beide Versuche, jene zwei Kelativ-
pronomina zusammenzubringen, jus verfehlt gelten. Betrachten wir
Izuniichst den ersten.
Gegen die Ansicht Ewalds, l^iH (das er übrigens für ein
Deutewort, nicht für den st, e. eines Nomeus ,Ort' halt) sei zu
;
^
l) Schrnder in aoiuvr Uoeoiiüuii dc«r ubou urwKbiitcit AHliaudltmg StüdoV.
und Hiwrlitii; », ». O., 'X. AUscIuiUt.
i> Diu 8. 3, Anui. n tiu%cführlcn Uub^puiie r^irtJ «ii.i dcu »uiuumclj-
iu*yritichcii Kationftlloxifi»: mir maiu „v->>ll" ki.mnit nmli iu Tostoi» vor,
712
Uojnrticl, *10K uriijnüiitflichcs Suhmtautii* tic.
b©M , dann einerseits (im Phönizischen) mit Verwerfong des 3 sa
;3J«, andrerseits (im Hebiilischeu) mit Wegwerfung des fit (wie!
bn zu '-n) zu td und c* geworden, wird von Sperling mit^
Erfolg der primäre Chai-acter des d nachgewiesen '), ,da letzteres
sonst aus der Entwieklimg der Kelativforuien der semitischen
Sprachen heniusgerissteu würde"; nur ist die Autütellung eiuea
ursemitischen Üeuteworts la verfehlt. Wenn Sperling hier Sanskrit-
und Zendanalogien beibringt, so ist das wohl ein Irrthum, denn]
auch im IudogeiTOani.schen nimmt man jetsit zwei von Anfang aa^
nehen eiiiand*^r bestehende Deutestämme sa und ta au, und im
Semitischen sind die feststehenden und reg«?lmUssig durchgeführten
Lautgesetze
urseniiÜscli
Hraliisi'li
iiÜnoyisvh
hebrttuch
assjTiscli
t
CiJ
n
IS
n» (ia)
i
Ü
3
H
T
W M
J
t
O
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n
E^rTT (^^«i
9
V
LT
ti
TD
;;; (««)
.JL
8
LT
UJ
n
is
D
SP
5P
die allein schon jedes Durcheinanderwerfen von s und t verbieten,!
von ihm ganz übersehen*). Im ürsemitischen sind t und d^) von
reinen s (resp. l) und t, z und d streng geschieden, - Die Haupt-I
stüt'/e deijenigen, welche ä aus ION verkürzt ansehen, ist das Da-I
geseh in dem auf xs folgenden Consonuuten und man hat sich nach]
Analogie der durch die Vcrgleichung des arab. Artikels ziemliell
sicher gemachten Entstehung des hehr. Artikels -^ri aua bn, nojij
auch ein aus "its(«) entstandenes bt:*) zu obigem * Ö construir
£s ist aber, wie Sperling schlagend bewiesen hat, kein zwingende:
1; A. *. O. S., S. und 6, Abscbmtt,
'if Diu Bobpiolo , die mau dAfur tutTiiUrt, dAs» s^ und <j auch liie und dftl
in luulcni !«eTniüschcu Sprnchon nl» dviii AnuniiUckoii »U t und d auitretoa. *
sind iilte anders zu erklürun.
&f llirem Wosou uucU tuiid wohl mich ihrer un>pr. Aiuspnu'be uach. dh
wir treiücli uicLt mclir kuuuuni Mitt«:;liuutr; zwbiitou ZiäclÜAUt uud I>(iiitB);
lurnh. Auji&|irH.cho des Ö und <> \=- uougr. ^ and ü) Ut luttürticb «Lnu vo
UÜtmsBiaatiidg modenio.
4) Dies »o cuDstniirta jXS stimnit mit dem .spätem 7S, uruiclifi«, wi«
dau«b«u (und »cbun im AlÜiabr.) vorkomineiide b "^IDK bewebt, Mu «9
dur DittivpräptMitinn 0 icu.<Miiumoii^erQckC int, nur xiißillig Uboreiii.
Hommttl, "ItSN urgprüngliekes Substaniw ete.
713
[Grund vorhÄnden, wegen der durch ffl herbeij^^pführtfn Dagescliirung
I des folgenden Consonanten hier irgend welcho Assimilation an-
zunehmen. Dass das Dagesch im Hebrllisehon keineswegs stets
Ausdruck einer Assimilation oder absülutj?n Verdopplang sei, son-
dern oft nur den Zweck hn\n^, den Lautkörper des vorhergehenden
Wörtehens zu erhalten und es hervor/uheben. ist bisher viel zu
wenig berücksichtigt worden. Es wäre doch xu gewagt, beim Waw
euuse€utivum etwa ein wa-la ,und fürwahr" voraussetzen wolle«,
nur um hier nicht zustimmen zu müssen. Ob aber Sperling zu
weit geht, die Nichtannahme einer Assimilation auch auf den
Artikel auszudehnen, ist doch fntgheh ; mir steht nicht nur wegen
des dialectischeu J^, sondern hauptsilchlich wegen der Gleichlieii
von nT7n und tj;jJi, die nicht so schnell bei Seite geschoben
werden kann ') , die Entstehung von " rt aus einem schon fürs
Uraeniitische anzunehmenden Artikel — oder (wem ich hier zu
weit gehe) unabhilngigen I)enionstrativ|>ronomen — kal sicher.
Dieses heU übngens hat sonst Sjmren im Semitischen hinterlassen,
vgl- assyr. täiu dieser, jener"), hehr. nV«, arab, üM, älSika und
Bth. elltt ,die8e^ (pl.).
Der zweite Versuch, nc« und ^ zusammenzubringen, findet
sich bei Sperling^) und hat vor dem Ewald's den Vorzug der
Einfachheit und Originalität, ist aber meiner Ansicht nach ebenso-
wenig zu halten wie der erstere. Danach soll nun ffl zu lö»
(phön.), dessen M als unabhängiger Fronominalstanmi a erklärt
wird, und dies vermehrt durch den im Semitischen vorkommenden
Deutestamm lä , der auch im arabischen Relativpronomen alladi
sich findet, zu bct« weiter gebildet worden sein; das b der so
gewonnenen , aber auch in keiner Spur nachweisbaren Form b\DÄ
habe sich dann schliesslich zu *i verdichtet oder verhärtet. Dass
natürlich iu diesem Fall von der ursprünglichen 8nbstantivnatur
von "TCN keine Rede sein kann, isl klar, und ich könnte, da ich
oben gerade das Oegentheil aufgestellt, sofort über den Versuch
Sperling's hinweggehen, es den Lesern überlassend, ob für sie
1) Duft» uiinliliJUigig vvn ciDimdor Aha Uebrlinciio und Ambisclie bttide vor
-facff fhcbr lozä) Ihratt (nMch HporHn^; nicht idcuti^cboni Artikel ha and fU
feMtxt hftttc-ii <so duM da.^» hobr. _ iirspriniglu-h hit'luza wäre, dna i]«nii ent
duTrh d*«'i ltH|;eM.-b coTyuiK-t. fiaiWtzä gasprocbpu wurde) kmiu u-li iikht i^btubeu.
Am'b Wri^ht ^Arnb (truiittti. I, |i. 306, roin. c) hält jene beulen tllr ur»|jrQii|;-
Itcli iib-iitücU.
3) I but im AsHA-rltcben Vorllebo nir dcii h-VocaI , v(;l. ul „nicht", tulu
„wtflldtcho llriutt" = 't^-^Ol* **'*'* **** ''"^ lit'beu litu „aus, vou" (i wird
vor DfnUlcn Ifichi zu 1, nas. Lautgesetz » , »/*« .,Fr«>bIo«kea", uläpu ..V«r-
tr»aihc1t. GeniwsemchAft" {= aiäpu*) u. a.
S> Schlow de» 2. und 3, und 4 Ali*chnitt.
Bd XXXlt. 4C
714
Hoittinel, "^tÖÄ urtrprünglichea Sultstantiv ete.
(iurch meine obige Beweisfiihnmg die Subatantivnatur von nc*
wirklich bewiesen scheint oder nicht Doch uuoh wenn ein Subi
stantiv atMru ^Ort**, mit welchem ich -noK identificirt habe,
nie im Semitiscben existirt. hätte, wüi'de ich aus zwei Gründen
hier nicht beistimmen k^innen, nämlich eiimial. weil ich den Weehso
von 1 luid r im Semitischen tausgeiiommeri höchstens den dialek-
tischen Wechsel in einzelnpn der semitischen Sprachen, vgl. z. Ikl
die Wörter, die Sujüti fiii"S Arabische anführt) für nicht erwiesen^l
ja einfach ü\r unra^lglich halte, und dann weil wir in keiner
Conjunction oder Adverbialpaiükel irgend einer semitischen Sprache,
auch des Assyrischen nicht, ein r als Pronominalstamm verwendcft
finden V). Kur beilüulig sei hier beunerkt. dass es ein Irrtlium ist,i
wenn Sperling behauptet, das Altilgyptisehe habe für 1 und
nur eia Zeichen gehabt; der liegt^nde Löwe ist das Zeichen für
imd der an beiden Selten angespitzte Mond das Zeichen für r.
Meiner Ansicht nach haben t^N und 'Z gar nichts mit ein*l
ander zu thun. Ueber die Substantivnatur von last wurde schon«
oben ausführlich verhandelt, und so bleibt nur noch übrig, das
llelfttivum \i; uilher zu besprechen und ilun seine Stellung (resp.
Yerwandtschaflt mit andern l'ürtikeln) in den semitischen Sprachen
anzuweisen. Die ältere Aussprache ist natürlich 'C . Efe iit vo
Sperling verfelilt, nbcirjp in nn^: („Eigenthum") c und m = zrfl
•AM zerlegen und daraus die Ursprünglichkeit des e-Vocals in
beweisen zu wollen; MedtuÄttel (ein rein assyrisches Wort: mu^l
ia üi „Mann Gottes") und MetJiu54Uüi sind dieselbe Person, folg-j
lieh sind auch die Namen ursprünglich dieselben, nui' dass letzterecl
hebrlUsche Volksetymologie des Elohisten ist. der dabei an n"
»Geschoss** dachte. Dass da» a bei w" das ursprüngliche und ur»^
semitische ist, beweist ausser dem 'i in den von Sperling citirtofl
Stellen , deren Alter er ja selbst verficht , schon hinreichend das
assyrische Relativpronomen Sia, sowie die Analogie des den weiohenij
Zischlaut aufweisenden üthiopischen ^ *
Im Ursemitischen haben nun nebeneinander folgende zwei
(resp. vier) Relativconjunctionen bestanden:
a) mit der weichem Nuance des Dentalzischlauts
da (flth. H;, aram. j, ^J,
woneben vielleicht auch schon im Urseniitischeü das einfi^cb durch
ümspiingung des Vokals entstimdene ad (vgl. samar. *^/^ ed-.
1) Du r in ^ „wo aar, wo" (uebon Jo „hier, d«"), in JDYO) „hier. 4a"
p ^ 0
und in JoLlO) „eljenditJiQlbHt" b( eine siMClello £ig«nthBmlichkcrit d«a Syrisdun.
welches oine besondere Vorliebo für den r-Laat geltabt xu liiib«D »cbrfnt ;
Hommd, lläM urtprüngKche» SubHantiv ete. 715
wie dort das Relativpronomen mit Suffix lautet, während es sonst
<^ de heisst) existirt haben mag.
b) mit der starkem Nuance des Dentalzischlauts
ta (ass, Sa, hebr. ü, b),
woneben (wahrscheinlich auch schon im Ursemitischen) ein at (vgl.
phön. o«) sich gefanden hat '). Dass die Grundform von »J^ und TD
nicht ia, sondern ta ist, wird durch die auffallende Analogie von
da (daneben ad) zu \s (daneben tz3m) zur höchsten Wahrschein-
lichkeit erhoben; auch ist zu bedenken, dass, während wir das
reine X3 sonst nie in Pronondnalstämmen verwendet finden, \^ in
solchen vorkommt (^ji, ^£, ü6, ass. summa).
1) Dms wir hier einfiach eine Unupringüng des Vokals vor uns haben,
beweisen andre Beispiele, z. B. C|M und o j ^^ 1^°^ ^ (^ . (^w. la), "IM (^t)
nnd 1 (^ , ass. tea) nnd andere. Einen semitischen Pronominalstamm a
(Sperling) glebt es nicht; man darf von der indog. Sprachvergleichung nicht
ohne weiteres alles aa£t Semitische fibertragen. Aus demselben Grund ist auch
TDK keine „Weiterbildung" von «b.
46»
716
VareDa.
Von
Fr. Bplerel.
In meiner Anzeige der Darmesteter'schen Schrift, über OrmaKdl
und ALrimaii (Jenaer Lit.- Zt. nr. 1^ von 1878) Labe ich ge&asst;rt,|
dass mir die (Jleit'hsetKung von Varena und Yaroija bedenklich j
erseheine, ohne mich jedoch auf weitere Gründe für meine Zweifel [
eiß^-uliissen. Da nun solche Zweifel nicht blos mit den jetzt all«!
gemein geltenden Anschauungen, sondern auch mit meiner eigenen]
früher geäusserten Ansicht im Widerspi-ut-h© stehen, so halte ichJ
es für nützlich, sie hier mit einigen Worten zu rechtfertigen,!
Dabei bemerke ich im Voraus, erstens, dass ich die Gleichset^un^j
von Varena und Vanir^a seJbst .lalire lang gebilligt l>abe und erst]
durch genauere Untersuchungen bei dem Studium des oben ge^l
nannten Werkes an meiner fiüheren Ansicht in*e geworden bin, undf
zweitens, dass ich auch jetzt nicht beabsichtige, die gewöhnlich* (
Annahme deünitiv zu widerlegen ^ sondern nur sie als zweifelhaft i
erscheinen zu lassen. Daas aber zu Zweifeln in der That Grund
vorhanden ist, mögen die nachfolgenden Bemerkungen zeigen.
Fragen wir, wie oft das Wort Varena im Awesta vorkoDim^
und was dasselbe bedeute, so ist die Antwort höchst eLnfiich.J
Es findet sich Varena tm folgenden vier Stellen :
Vd. 1, C7 — rtj«. cathruda^i'era n^ja^häraca sboithranamea vahisteaj
fräthweregem azem yo ah uro mazdäo varenem yim cathrugaoshem }
yahmai zayata Thraetnono janta azhois dahukäi. Als den ri«r-|
zehnten hesten der Orte und Plätze schuf ich, der ich Ahfuni
Mazda bin, Varena mit den vier Winkeln, für welche« geboren]
wurde Thraet^iona, der die Schlange Dahaka schlug.
Yt. 9, 13. tim yazata viqo puthro athwyanois vi90 ^ilrajAo
Thraetaono upa varenem cathru-gaoshem. Ihr opferte der Bolin
des athwyimischen Clones, (der 8ohn) des stArken ClaueB: Thrte-
toona bei Varena dem viereckigen. Ganz gleichlautend YL 15, £S.|
Yt. 5, »8. Diese Stelle ist ganz identisch mit der eben an*
geführten, nur dass am Schlüsse der Pluml st^tt des Singolar»
steht, ufia varenaesha cathru-gaoshaeshu. Dieser Plural kium Ixiij
Spiegef, Varentt.
717
I
der Gleichheit der iSfcelle keinpn anderen Sinn haben als der Sin-
gular Ln den zuerst angeführten Stellen.
Durch diese Angaben haben wir bereite die zweite der oben
rtufgeworfenen Fragen beantwortet, ntlmlich was Varena ini Awesta
bedeute. Namentlich die erste der angeführten Stellen lüsst darüber
keinen Zweifel: Varena ist ein irdisches Land, welches mit dem
Thraetaona, einem Helden der Vorzeit, in nahe Beziehung gesetzt
wird. Dies ist aber auch Alles was wir aus den Grundtexten
über Varena entnehmen können; um z« erfahren, wo dieses Land
lag, werden wir uns an andere Schriften wenden müssen. Befragen
wir zuerst die Huzväresch-Uebersetzung des Vendidüd (bei Geiger
p. 22. 59 11g.), so hören wir, dass nach Einigen Varena in den
Fatashqarbergen , nach andern in Kirmän liegen solle, die vier
Winkel werden entweder als vier Wege gefasst, die zu dem Oii«
fühiien, oder auch als vier Tliore. endlich die über Varena ver-
hilngte Plage soll nach denen, welche Varena im Patashqar suchen,
die Kälte , nach denen . welche es noch Kinnan versetzen , der
Regen sein. Ich wüsste nicht, aus welchem Grunde wir die Be-
lehrung von der Hand weisen sollten , welche uns diese Nachricht
zu gewähren im Stande ist. Es waren also schon zur Zeit der
SäsÄniden die Meinungen getheilt , wo man Varena zu suchen
habe, die Einen suchten es in den Patashqnrbergen, d. i, im
heutigen Elburj (vgl. Justi , Beitrage zur alten Geogr. Persiens
2, a und meine Alterthumsk. 1, 61 not.), also im Norden des Landes.
die juidern in Kirman. also in Südenin. Grund dieser Abweichung
ist WJilirseheißHch , dass es in Erun zwei Gebirgszüge gab, welche
den Namen Patashciur führten, denn wUhreud nach den morgfin-
ländischen Quellen dieses Gebirge in der Nilhe des Demävend zu
suchen ist. w«fiss Strabo (15.7^7) auch noch von persischen
IlaTac%OQ€lg zu erzählen, und aus diesem südlichen Gebirge
stammt wohl jener Gobry-as. der in den Keilinschriften Filtishuvaris
genannt wird. Die Abtrennung der Provinz Ciiramania von der
Persis ist spät, weder die Keilinschriften noch Herodot kennen
ßie, es mag also Patashqar sehr wohl der Name jenes Gebirgszuges
gewesen sein, der die grosse Wüste im Westen begrenzt und von
Teheran bis nach der Hti\d\ Kirmän Iftuft. Eine zweite Möglich-
keit, die Entstehung dieser zwei Ansichten zu erklaren. wUre die
folgende. Vorena ist nicht der Geburtsort d^s Thraetaona, wenigstens
nach Firdosis Angaben werden wir annehmen müssen, dass er in
Persepolis geboren war, nach dem Tode seines Vaters wurde er
zuerst an einen einsamen Ort geflüchtet, wo die Kuh Purmäye
(oder Bermäye) ihn emöliite , spSter. als er auch dort, nicht mehr
sicher war, tlüchtet43 er mit seiner Mutter an den Alborj. Mjui
könnte nun annehmen, dass in Kirmän das erste, am Demavend
das zweite Versteck des Thraetaonu gesucht worden sei. Es lllsst
sich aber auch noch ein dritter Ort für Varena geltend machen,
Öchon Westergaard hat (indische Studien 3, 415) vermuthet, dass
718
atitia. Varma,
man Varena in der Gegend von Indien suchen müsse, weil gleich
dai-auf dieses Land als das fiinfzehnte genannt wird, dafür spricht
weiter, dass Firdosi (l, 42. 7 ed. Vullers) den Fredün ausdrilcklich
nach Indien wandern l&sst, und auch sonst läset Firdosi den AJborj
in Indien liegen (vgl. Öhähn, 1, c. 135, ii. 18G, i» imd 171, n). Es
isi sehr wohl möglich , dass man in der Umgegend von ( Ihazna
und selbst schon in Tüs den Albori im Hindükosh und im Him/llajik
suchte, doch mütiHen wir sagen, dass nach des Firdosi eigener Er-
zählung ein indisches Varona nicht recht passt. und wir werdeaj
festhalten müssen, dass die Thraetaonasage in der Form, in welclMMrl
wir sie kennen, am Demävend ihren Sitz bat Genaueres über die [
Lage des dortigen Varena giebt uns die Localsage TaW-ria
auf die ich schon öfter auftnerksam gemacht habe. Es
nttmlich bei SehSr-eddin p. 11 ed. Born: ,der älteste Lands
von den Landstrichen Taherintans ist Larjan, wo Afredtin in dem
Dorfe Vei*ek, welches ein Flecken in jener Gegend ist, geboren
wurde. Der Grund war, dass die Familie des .Tamshed. nachdem
der Araber Dahäk den Jumsbed in Stücke geschnitten hatt«, vor 1
ihm ^Dahiik) floh, so dass das Andenken an dieselbe unter den
Menschen schwach wurde. Die Mutter des Afr^dün mit ihren An-
gehörigen fand Zuflucht am Fusse des ßergeS Dunyabend (d. l
Demuvend) in dem genannten Dorfe". Diese Ansicht widerspricht j
dem Berichte Firdosis tuir darin, dass sie den Thraetaona in Va-
rena geboren werden lässt, in diesem Punkte dürft« Firdosi das
Richtige geben. Sehir-eddln erxtlhlt femer, das» sich A&6dtüi,
nachdem er erwachsen war, in den District LiipAr (. ^) be^b,
welcher am Bobalflusse südlich von Barferüsh liegt (vgL MelgunoA 1
das südliche Ufer des kaspischen Meeres p. 151. 196), und dass
sich zuerst die Bewohner Taberistans um ihn schaarten ; als er
mit seinem Heere nach Iraq aufbrach, stiess in Ispahan der Schmied
Kave zu ilun ; vereint übcj-fielen sie den Dahak in seinem Schlosse
zu Baghdfld, nahmen ihn gefangen und brachten ihn nach Verek, '
als dem Geburtsorte des AfVediin. In späterer Zeit soll dieser
Fürst in Taramesha seine Residenz aufgeschlagen haben *).
Nach diesen Nachrichten haben wir also das Recht, Verekl
oder Varena in Lärjän zu suchen, einem Tliale unmittelbar amj
Deraavend. das nach Ritter's Angaben (Asien 8.501) au 72 Dör
umtasst, von welchen eines das Dorf Verek sein muss, gegenw^
ist das bekannte StEUitchen Ask der Hauptoit des Districtes.
1) C»thru-g*05h« h»t sich bei Sohtr-eddiu (1. c P- 13) In dam Namn
Ckioh erh»lt«n, das nach seiner Äiigalto »invn Berg und ün Dorf im DktriH
Kiyar ( .J-Ä3') nfirdJich von Amol besoiphiirt (vgl. Mel(pinar I. c. p. 16*. fllU
leb fasse cathru-gaosba ak viereckig und orinnere an den V&ra da« Ylna, t«tt^
dem •• hebst, dais er caretu-dräjo ketncit pniti cathrushanäm •«!, alt
viereckig.
ISpiegel, Varena, ^^^^^^f 7] 9
Weg, der nach Li'irjun fülhrt, beRchreibt nns Ritter (1- t*. 499 fg.)
boi Gelegenheit dpr Ruiit^» von Amol nach der Hindi Dpinävend.
Von Amol aus führt ims tliesor Weg atn Herha/Hiisse aufwärts
und verlUssf die Ebene sieben Stunden südlich von der genannten
Stadt ,Der Weg steigt auf ganz engem Pfade, der oft nur 3 — 4
Fuss breit in Felsstufen gehauen, oder mit HoIä uud 8teinstüeken
belegt, ist, wo tiefer Lehmboden sich xeigt; durch furchtbare Kegen-
giisse oft aber wiedor gilnKÜch zerst-Ört". Nach fünf Stimden
Steigen» führt der Weg wieder au das Strombett des Herhaz und
man gelangt nach einer iStunde nach Parus. einem verfallenen
KärvänseTÄi. ,Von hier, gegen Süden , wird der W*»g auf hai-tera
Fels, im troclcenen Klima, schon besser; doch bleibt er immer nur
enger Fusspfad, der nicht selten in überhllngenden Felsen ein-
gehauen ist. Unglück, bei .Sturm und liegen, durch Felsstürze u. s. w.
ist nicht selten .... Zwei Stunden weiter schliesseu sich die
Berge äu beiden Seiten des Herba/, der hier zwischen senkrechten
Felsmauem durch die Tiefe dahin tobt, der oft nur 3 Fuss breite
Pfad schwebt 200 Fuss über dieser Tiefe und ist, einer Via mala
gleich, in Fels gehauen, ein© halbe »Stunde lang. Dieses Defil6
soll der einzige Eingang zum Di s1 riete LÄrjän sein". Nachdem die
Strasse in den Districl Lftrjan eingetreten ist, wird sie wieder
besser und führt über Vän« nach Ask, einer kleinen iStadt, die an
dem steilen Ufei" des Herhaz auf mehrere Stufen , einige hundert
Fuss hoch übereiimnder. aufgebaut ist. zur Seite steigt der De*
mävend als unühenvindliehe tie}>irgsw!uid "nijior. ,l>och auf ollem
8eiten ziehen hohe Bergketten umher, und nur der Fluss wusste
sich den Aus- und Eingang zu brechen. Nicht fem von der Stadt
verlösst der Weg das Piussufer, und man hat die südliehe Schulter
des steilen und felsigen lieniuvend zu übersteigen, die auf der
grö88ten Höhe wohl 1300 F. engl, über den Strom, eine absolute
Höbe von 67.'>H Fus.s Par. eiTeieht". Weiterhin heisst es: , Dieser
Weg ist im Winter durchaus nicht passirbar; keine Reiterei kann
in dieser Jahreszeit sich dem (Jebirgsgau LArjin auch nur annHhem.
Ntir dem gewandten Fussgänger bleibt es möglich, auch dann noch
diese Höhen zu erkletteni .... Der Hinabweg ist verhJÜtnissmassig
leichter, und auch weit kürzer, als der Aufweg; doch war er,
Ende Aiiril, durch halbgefrorene Schneestellen und gewaltige Fels-
blöcke, ungemein hnschwerlich. Nahe am Fusse dieses Berges er-
giesst sich vom Demuvend herab das Bergwasser des LAr zum
Herhaz, von welchem Zutlusse der ganze Gebirgsgau den Namen
hkr oder Ij&rj&n zu haben scheint. Eine Steinbrücke führt über
iho. Nun geht der Wog hinab wieder ziim Herhaz- Ufer zurück;
dioMT wilde, mehr östliche Strom ist hier aber zum fiebirgsbaclie
verkleinert. Man steigt »eine Engschlucht wieder empor auf
klippigen, engen Pfaden, kaum für Maulthiere gangbar, bis zur
Culmination des Passes, die hier 656ti F. Par. über dem Meere
Uegt".
I
L
Man sieht, es ist ein sehr umuihbarer Ort, den sich Thraetaooa
2U.111 Vei^steck ausersehen hatte, iiud wenn Westerj^aard (1 c.) auf
die Frage, was varena eigentlich bedeute, die Autwort giebt, e«
bed^-ute das Abwehrende , Hindernde , Abgegrenzte ^ so wird er
schwerlich von irgend einer Seite einen Widersprach erfahren.
Es ist nun auch ganz in der Ordnung, wenn Tbraetaona den ge-
fongenen Dahäka in seinü Burg Varena schleppt und den benAch-
baiien Deraävend als sein Burg\'erliess benützt. Keine einzige
Aeusseiimg, weder im Awesta noch in der späteren Sage weist
darauf hin, dass man Jemals diese Vorgänge anderswo als auf
der Erde gesucht habe und mit der Aimahme, sie seien vom
Himmel auf die Erde verlegt worden, niuss man vorsichtig sein,
man rnüsste erst wissen , wie sie denn an den Himmel hinauf
kamen. Um nun zu beweisen, dass Varena früher etwas Andere»
bedeutet habe als das irdische Land Varena, von welchem wir
soeben sprachen, inuss man das Gebiet der örinischen Philologie
vollkommen verlassen und sich auf das der vergleichenden Mytho-
logie begeben. Dort wird nun behauptet, dass das Wort Varena
dasselbe sei wie skr. Varuna, griech, oi^avoii. Fragt man nun,
wie es möglich sei, dass man das eben genaimte Sanskritwort mit
dem giiechischen vergleiche, da das erstere in der mittleren Silbe
ein u, das letztere ein a /.eigt. so erhält mau die Auskunft, das»
nicht bloss in diesem einzelnen Falle, sondern sehr häufig im
Sanskrit hinter eijiem r ein u statt eines geforderten a sich ent-
wickelt habe, und durch diesen Nachweis werden in der That die
Schwieiigkeiteu einer Vergleichung von varuna und oigavo^ voll-
kommen beseitigt. Will man xu diesen beiden Wörtern auch da«
eranische varena hinzunehmen, so wird man zugeben müssen, das«
aus dem mittlem a der Unmdfnnu vanina ein e wurde. Es lag
um so näher, diess wirklich anzunehmen, als sich ja in den End-
silben a vor n beharrlich äu o abschwä(.ht. Nühere Untersuchung
muss indessen bedenklich machen, in der Mitte der Wörter finden
wir zwischen r und n die verschiedensten Vocale, cf. icairiaa,
trtiiruiia, namentlich aber auch a, wie akaraua, adaraiia, üanma,
endlich auch varana, aiwivarana. Es fragt sich also, ob die
Endungen ena und ana gairz identisch seien , darüber werden an«
nur die Wörter Auskunft geben können, die auf — rena endigen,
es sind die» die folgenden: a^perena, ao^harena, upa^taj^na,
erenava, karena, karenäo, qarena fpaitisqarena. vi<;po<|arena, haomoqa-
rena^h). cicarena, zarenumaÄt, 1.2. darena (avaderena, ushidarena),
paityarena, parena (parena^h, parenu), perena, aperena, peren4vusv
perenin, fra(jpareno, barena, barenus, mai-enis, 1. 2. 3. varena
(aiwi varena, tavarena, duzhvarena, yftvarena), varenya, varenva,
Verena, ^karena, baTuharena, haf\dvareno, hanierena, liäkorena, hux-
varena. Aus der ZaW diesi^r Wörter wollen wir nun zuerst die-
jenigen ausheben, deren Erklärung gesichert erscheint:
karena Yt. 11, s bedeutet sowohl der Tradition iiU dem
4
I
Spiegfl. Varena,
721
Kusammenbatige nAcb soviel als ,Ohr*', es muss also mit skr. kariia
rerglichen werden.
karttnäo Yt. 5,93, Eine Tradition ist nicht vorhanden, über
Jer Zusammenhang zeigt ganz deutlich, dass das Wort »taub" he-
deuten muss, es wird wohl wißder das durch ein l^uffix enveilerte
arena sein. Im Neupersi sehen entspricht S kar. nach Vullers
oll es auch erlaubt sein J zu schreiben, die Verdopplung würde
auf die Assimilation eines Consonanten hindeuten, am wahrschein-
Llichsten auf n , doch liesse sich auch an skr. kharva oder kharba^
Ischadhaft, denken.
1 d arena oder der e na Yt 10, ss Spalte, Riss, Schlucht,
^entspricht dem Jagva bei IHolemäus (6, i) und neup. ».j, darra.
Thal. Im Sanskrit entspricht dh-na. Dieselbe Bedeutung llisst^
(rieh auch für avaderena festhalten.
parena, Feder, ist neup. ^ parr, skr. pania. An parenaj
it auch perenin, beflügelt anzuschliessen.
perena, voll, ist ßatürlich skr. pürna, mit diesem Worteist
»uch noch parenu und parenojörh, sowe aperen» und aperen/lyus
»u verbinden.
2 varena, Bedeckung ^ Bekleidung, ist skr. varija, was in
[•geiner Grundbedeutung gleichfalls Decke bedeutet. Diese Bedeutung
st auch für aiwivarena. Auch 3 varena, da.s Wort welches
uns hier vorzugsweise ht^schaftigf . wird von diesem Worte nicht
xu trennen sein, sondern a\if die lülmliche Griuidbedeutung zurück-
*^ehn ; 1 varena , Wunsch , Wahl wird die nUroliche Grundform
haben, aber auf var, wählen zurückgehn. Das Adjeetivum varenyaj
geht natürlich auf eines dieser drei varena zurück t nach der Tra-^
dition würden wir es zu 2, nach der am meisten verbreiteten An«
r«icht zu 3 varena zu stellen haben.
In allen den besprochenen Wörtera ist e die sogonannt^j
Ivarabhakti, das Suffix ist nicht — ana, sondern na. Verschieden'
also ftdarana, Name eines Berges, eigentlich wohl Stütze, upa-
Bedeckung, Schatz, aiwivarana, Schutz und auch das Yi;.
und als Citat Y<j. \\\, vi vorkommende varana. das activ als
Wählen, Belieben zu fassen ist, varena aber als das Gewählte.
'©ei den nachfolgenden Wörtem ist uns die Gleichsetzung des — enu
mit skr. na wahrscheinlii^h, wenn auch nicht gewiss.
Ao^^uh arena, das woraus man isst, kaim man auf qar +4
rückleit^n, das Wort mtisste im Sanskrit etwa ftsvarya lauten,
Upa<;tarena, Decke, wird von Justi und Fick auf upastarana
zurückgeleitet^ upastirna würde ebpn.'iogut passen.
L qarenA, was gegessen oder genossen wird, findet sich in
avö-qarena, das übersetzt ist mit .j-Ä»? potjitionis locus d. 1. der
Kzui
k
T22
Sphgef, Varenn.
Ort, wo getninken wird, dann in paitisqarena. Gesicht oder Kii
backen (vgl. meine Hemerknngen zu Vd. 3, 40), das Wort kann Vfl
q»r, leuchten oder von qar, essen abgeleitet worden, naraentlic
bcii der letzten Annalinie |iusst die passivische Auffassung sehr guf|
qarena;^h, Glanz, schon das neupersische ü_^ khorra macli
ganz sicher, dass das Wort von qar. leuchten, mit einem SuflSl
ffh abgeleitet werden mcss.
paityjirena Yl. 8, .'.u kann füglich mit ^ent^egengeset
übertragen werden, der Acc. ist von paiti abhängig.
f r !it* parp n a Yt. 14, 11 erscheint als Beiwort des Kameel]
Ldas Wort kommt bestimmt von cpar, gehen, doch wage ich
'Bedeutung nicht mit allttr Sicherheit festzustellen.
Kaothro-barena findet sich Vsp. 1 1, s. 12, .n.-s nnr in mein«
Ausgabe, Westergaard , an den sicli Josti anschliesst . schreibt
den betreffenden St<pllen zaothro - barana. Ich habe barena
dreien meiner Handschriften geschrieben , n«ir eine einzige mi|
bekannte giebt barana, eine sogar baremna. Zaothro-barena
natürlich das worin Weihwasser getragen wird.
j a V a r e n a und t ä v a r e n a erklSlre ich jetzt mit Justi : vfl
^was für Gkuben und von solchem Glauben, schliesse sie also an
1 vürena an. Dasselbe gilt auih von duzhvarona.
h a ^ u h a r e n a. Trotz der Bemc rkimgeu Hübschmann's (s. «lie
Zeitschr. XXVIJJ. 78) ist es auch heute noch meine Ueberzeugun
fdass Aspeijdiärji Recht daran thut, wenn er hiw/uharem^ als
beiden Ohren fasst (Destür Daräb wenigstens als das Unke Oh
•WA^ \JmS). "^^^ wir scheint, dass es hauptsachlich die Sinne
torgane sind, die in den iSchutz des Haoma gebracht werden noUe
[Meine frühere Etymologie gebe ich aber auf, erinnere jedoch
an skr. sasvar, heimlich und an lat siisurro. Die Wuntel
jedenfalls svar, tönen, sein.
Neben diesen Wörtern, welche dafür sprechen, dasa ihr Affix
na und das vorhergehende e blose Svarabhäktl sei, giebt es auch
I einige, die für die Ansicht sprechen, dass eoa eine Entartung dw
^ Suffixes ana sei.
Usbidarena wird stets mit hösh-däshtar übersetzte also Halt
des Verstandes , ganz wie upa-darana Vd. 8, i. Die überwiegend
[Lesart der Handschriften ist gewiss ushi-darena, doch geben an
immer einige derselben ushi-darana, und es ist die Frage, ob Bicb4
der üebersetzer so gelesen hat.
handvareiia, das Zusammenlaufen, lasst sich doch
besser = hafidvarana auffassen, als dass es an der Rt*»ll«
ursprünglichen hafldvama stehen soUte.
Endlich hamerenom steht doch gewiss für altp, h.tnn
und dieses ist das indische samara^a.
Dunkel bleiben noch die W/irter a^perena, erenava, cicarwA
Spiegel, Varena. 723
zarenumafit, zarennmaini, barenus, marenis, verenva, verena, ^karena,
hakurena, hazvärena.
Auch wenn wir varena auf vanja zurückleiten, mithin von
vamna und ovgavog abtrennen, fehlt es uns nicht an vergleich-
baren Wörtern. Zuerst ist an vftra zu erinnern, womit wohl der
Name der von Strabo (11,623) genannten Festung Oviga, sowie
das neuere s.b^ Mauer, in Verbindung steht. Noch näher klingt
an der Name Aomos, so heisst nämlich nicht bloss eine indische
Festung (Arrian Anab. 4, 28. 1 fg.) , sondern auch eine baktrische
(Arrian 1. c. 3, 29. 1). Ich habe früher im Anschluss an Lassen
diesen Namen durch das indische avaraqia erklärt, er kann aber
ebensogut iranisch sein, als indisch. Endlich verweise ich noch
auf skr. vari^u, dies ist nach Pänini 4, s. los und Ujjvaladatta 3, 38
der Name eines Flusses und der an ihm liegenden Gegend. Da
man ohne Anstand skr. Par^u mit dem iranischen Pär9a vergleicht,
da wir femer im Sanskrit selbst Turva^a und Turvasu neben
einander finden, so steht wohl der Vergleichung von vaniu mit
varena nichts im Wege. Aus dem Beispiele, welches Päi^ini an-
fElhrt: yathä hi jätam himavatsu känthakam, darf man wohl schliessen,
dass Vani^u im Him&laya zu suchen sei. Zieht man die Erklärung
durch varana vor, so kann man an Fa-la-na i. e. Varaija denken,
welches Land Hiouen-Thsang im Süden von Kabul durchreiste.
m
Notizen und Correspondenzen.
Ueber die Endniiicr karl, keri, ffirä in Htädteiianieii.
A. D. Hardtmanii, Dr.
Im XXX, Band dieser Ztschr. S. 138 ö. und im XXXI. hi
S. 496 ff. haben die Hrn. Hübschiuanii und Blau über die Endo
kart, gird in StUdtenameii einige ausführliche Erläutening^en
geben, welche auch mich veranlassen diesen Gegenstand
weitem Discussion zu untei-ziehen, weil ich mich früher geie
dambf>r geäussert habe. Es ist gewiss eine verdienstliche
solche DetaiLstudieu über irgend einen einzelnen Puntt vorzunebnjfl
indem sie nicht nur geeignet, ist gewisse Lehrsätze an ihnen
prüfen, sondern meistens auch noch zn weitereu Forschungen
zu mächtigen Resultaten Aalass giebt.
Unter dem Titel ,Zur vergleichenden Geographie Persien
habe ich eine kleine Abhandlang geschrieben, welche in d<»n
Sitzungsberichten der k. hayer. Akademie der Wissenschafl*n.
philos-'philol. Classe Jahrgang 1874 S. 231 f['. abgedruckt ist. Da
ich nicht imnohraen darf, dass diese Abhandlung jedem Leser d«
Ztfichr. zur Hand ist, so gebe ich hier die Stelle wieder, welch
den erwähnten Gegenstand betrifft; sie steht S. 241 und Uut«
„Das Burhani Kati sagt (p. 520 ed. ConstanL) (gird) oj
jiXiUj^ LTjL*-- rr*b ""^'^ ^j^ bedeutet Skidf, OrtstAaft^ t.
Darabgird, Siaveschgird. d. h. Stadt des Darab. Stadt des Siay
,Der Name Darius lautet bekanntlich altpersisch D&rayiv
und .Stadt* vardanam; letzteres Wort ist das eben b«sprocheo»'
neupersische j_^ gird (wie VistAvpi» = Guschta.sp ■=» Hystasp^l;
fh hat sich in seiner archaistischen Gestalt noch in einigen Ni
N<ttiMn und Corre^potulamtön.
lerhalten, z. B. AbiverU; auch diis b in Damb ist eine neuer«
iFonn. Jakut hat also ganz recbt, wenn er sagt., datis di«« 8tadt
I ehemals Daraverd (er schreibt OjJ\jJ und jjCjLj, nicht Oj^Lb,
JJo.b) hiess, und dass ein B« wohner der Stadt ^Jj^Lo hmsse.*
Hr. Dn Hübschniaim behtreitet die Bedeutuui^ , Stadt" und
behaupt«i kad, j^rd u. s. w. bedcutf nur .genuicht"; Hr. Dr. Blau
dagegen vertheidigt die bedtutuu^ »ytadf in fcJtädtenamen , hält
jedoch das Wort nicht lür persisch (oder er-aiiisch , wie man seit
einigen Decennien in DeutKchland .st-hreibt) und hUJt es eher für
ein semitisches oder mit uuch gi'össerer Walirseheinlichkeit für
I ein parthisches oder überhaupt tnranisches Woii. Da Hr. Dr. Blau
selbst erklärt . dass er über die ethnographisuhe Stellung der
Parther noch nicht völlig im lleineti ist , so können wir die Dis-
I cussion dieser Frage hier füglich weglassen.
Es erj^ebt sich aber aus dieser Zusamraeustellung , dasi|
[meine Ansicht nicht mit der Ansicht der beiden geuaimteu Ge-
lehrten in l' eberein Stimmung ist; ich erkUlre, wie obiges Citat
I »eigt, gird für ein persisches Woii, welches ^Httidt' bedeutet.
Dass diese üedeutiuig in Persojiennamen, z. B. Je/degird nicht
I »ulässig ist, Versteht sich von selbst ; da bedeutet es augenschein-
jlich .gemacht". Aber dieselbe Bedeutung auch bei Ötlidtenameu
I anzuwenden , scheint mir in sehr vielen FiLllen ganz uji7.ullLssig,
wie schon Hr. Dr. Blau erkaimt hatj Kinar-i gird z. B. (in Medien,
s. Moner, Hir R. K. l'orter, Dupre Voyage en l*erse H, 18&,
i Bnigsch 11, "21 b) kann gewiss nicht ,vüui Rande gemacht" bedeuten,
' solidem blos ,ltand der Stadt**. Ueberhaupt aber hat das Wort-
ffird , Stadt" mit dem Zt-itwort ketden ^machen'' keinerlei Zu-
sammenhang; gitd bedeutet nach Aussage der persischen Lexiko-
graphen , Stadt" und wird abgeleitet von ..JuJJ' yerdiden ,sicli
umdrehen"; es ist also dieselbe Idee, welche die Ableitung des
I griechischen Wortes noXl^ von nokitu ,umdrehen* veranlasste, und
l das lateinische Wort, urbs mit orbis in Verbindung brachte. Sonst
[ bedeutet gird auch ^nmd" , Kreis", offenbar von derselben Wurzel.
Die älteste Fonn des Wurt^is finden wir in der Bihistun-Insdirift,
Vardanam, und zwnr in der gtuiz zweifellosen Bedeutung ^St-adt*",
[ gerade wie das Zeitwort, yerdideti fräher (im Zend) vateC hiess ;
lim Fehle vi existirt varitmchna ^Kreis" , Umdrehung", im Parsi
Ivardidan »sich umdrehen", silimntlich von der SanskritwurÄel tnt't,
welche dasselbe bedeutet, und im Lateinischen vettete lautet.
[Der Uebergang des Atdauts v in g ist in der persischen Sprache
I fo gewöhnlich , dass ich nüch fast schüme dieses hier zu wieder-
fboleo; — wie ich aus dem Aufsat/e des Hrn. Hübschmami sehe,
■luit schon Hr. Justi vardanam mit gird verglichen. An und für
Iflieh bestreitet Hr. Hübschmann es auch nicht, sagt aber (1, c.
18. 140): .Aber v geht doch nur im Anlaut in g über, bleibt aber
726
im Inlaut, y , wie es ja auch der Fall Ist in den von Jasti
geführten StÄdtenamen auf j,^ wie j.t^\, Justi niüsste den
I aiuiehmen, dass aus varduva das selbständige gird Stadt geworde
und dies feiiige fftrd niit den Eigennamen zusammengesetzt wo?
den wäre. Dann müssten übrigens die Namen alle auis d^r später
Sassaiiidenzeit herrühren, da die frühere den Uebergang von v
g noL'h nieht kennt," Zugleich verweis»! er auf eine von mir
Vin. Bd. der Ztsohr. veruffentliehte Sassanidenmünze, wo der Na
der iStadt Darabkird geschrieben ist. Die Münze war im Besitz
des verstorbenen Bon*ell in Siuyma , jetzt ist sie wahrscheinlic
im Britischen Museum ; was ich damals, vor raehi* als 25 Ja
I für ganz Bieher hielt , ist mir hingst zweifelhaft geworden •,
Buchstaben stehen nicht in einer einzigen lleihe, sondern theil
en der Flamme, thetU auf dem Altarschaft u. s. w. Im BesilBi
des verstorbenen Generals v. Barthüloinaei war eine ganz tüinlicb
Münze, sie ist in der von Hm. Dom herausgegebenen Collectio
des Monnaies Sassanides de feu le Lieut. <Jen^ral J. de Barthc
lomaei T. X, No. 11 abgebildet; dort steht neben der Fla
links ddr. rei'hts hi, auf dem Altiirschttft . . st (statt rast).
Legende neben der Flamme lautet also Ddrab\ was dieses Dar
bedeutet, werden wir sogleich sehen; zunächst constatire ich ntl
dass ich damals irrigerweise die Buchstaben auf dem AltArsel
' mit den Buchstuheu neben der Flamme zu einem einzigen AVor
vereinigt habe. *
Nun wird es donh wohl niemanden einfallen im Ernst
behaupten, dass das Anlegen von StÄdten in Persien zu ein
gewissen Zeit aufgehört habe, und dass seitdem keine neuen StfldI
mehr angelegt MTirden; selbstverstilndlieh bediente man sich
, der Benennung neuer Städte allemal desjenigen Wortes , welch
I gerade damals im Gebrauch war, also in den älteren Zeiten vard od«
vtrd-, wie Abiverd, Bagaverdan, Helaverd, Sohraverd. Navard u. s.
Syiäter sagte man gvrd, und so hiess es Azadgird, Ramgird, Zigir
Chanigird, Kulugird u. s. w.; jetzt gebraucht man abad z. B. Hv
seinabud, Chosrevabad u. s. w. Was nun Darabgird betriflfl^ welches ifl
in den so eben augeföhiien Beispielen absichtlich wegliess, so bek
uns Jakut in seinem geogruphisclien Wörterbuche Bd. 11 p. b^%
ausdrücklich, dass diese Stadt ehemaJs Daraverd ^j^^j^ gen
wurde. Und zum Beweis, dass diese Behauptung Jakut's nie
baos der Luft gegriffen ist, sondern völlig wahrheitsgemasa , citill
ich aus Ihn al-Athir's Jo«bJl ;-sjj^' ^^- ^^> W- ^^ (^^*' *8ypt
Ausgabe; die leyden'sche Ausgabe besitze ich nicht) unter
Jahre d. H, 182 am Schlüsse: ij^l Jv^ oU JuUJI «J^ ,
NotUen ufui
727
.3->Uljb .
Hier hüben wir
Jso zwei uiiabhäoifirigc^ Zeugtiisse, aus denen hervorgellt, dass die
ißtadt früher Damv^^rd und spilit,«»r Dai'ab^rd bioss, dass also das
|»lte V nicht, nur im Anlaut, sondern auch im Inlaut in g übergin}<,
übrigens nicht das einzige Beispiel ist; ich Icann noch mehrere
liren, aUpers. aiva^ Pelilevi ayok, neupei>. «Sj; ..JükAj und
J...t>JuLj^ Ob aber die ötadt etwa bis zum J. 800 n. Cb. Dara-
[verd, und dann splitor Darabgird hiess, ist mir sehr /weifolhaft ;
|ich glaube , sie hat wedtir den eini*n nueb dea andern Namen
brt: in der Bibistun-Inschiift heisst sie Tfiravil und jetzt heisst
^Darab (vgl. Sir \V. Ouselejs Travels Vol. U p. 130).
Hr. Dr. Blau bezweifelt den indogermamscben Ursprung des
iVorte» gird, imd g^laubt na^.-h einer jirovinzweise vorgenDuuneneu
I Zusammenstellung der Namen, wekbe mit diesem Worte zuMuiimen-
Igesetzt sind, eher auf einen semitiscliea oder turanischen Urspning
(desselben scliliessen zu diiifen. Zunächst aber ist so viel sicher.
dass, ganz abgesehen von der ursprüngUchen Heimat des Wortes,
die Art and Weise seiner Zusammensetzung nüt andern Wfirtem
auaschliesslich indogermanisch und zwar sperifiscb iranisch , dass
also nicht Semiten, sondern Arier diese Namen bildeten -, Zussunmen-
setznngeii wie r)arabgird, t'hi>.snigird, Tigrarmkerta u. s. w\ haben
doch gewiss nichts semitische.s in ihrer Bildmig und gegen einen
turanisvchen Ursprung erhebt sieb das gewichtige Bedenken, dass
yiW, kerd u, s. w. auf turanischem (iebiet entweder gar nicht
oder nur äusserst selt4?n vörkonunt; dort, sind ganz andere En-
dungen im <iebrauch: kencf, k'efh, halikk \\. s. w.
Dagegen gehört unser vard, fßiid, karta einem Stamm an^
welcher ia dem ganzen Gebiet der indügernnmischen Sprachen die
reichste Eütwicklmig zeigt, Im Hauskrit : vrtt »umdrehen* ; vartvi
JHaxts*. Afganisch : ^iju: -i tjsich drehen' , herumgehen'. Zend :
Varel .umdrehen' ; l'ehlevi : vartaschna , Kreis" »Umdrehung';
Parsi: vardidan »sich uradj-ehen"; Neupersisch: .^joJ>^ „sich
umdrehen'
oiji' , Wirbel' „Strudel*; xiJjj und äJjJT ,Achse'.
Armenisch: U|urnnunt^(par = ntQi) parurei ^umdrehen"; urur
.der Geier" (der umherkreisende) u. s. iv.
Um die turanische (aniranische) Herkunft des Wortes t/ird
noch wahrscheinlicher zu macheu, hat Hr. Dr. Blau in dem pro-
Tinzenweise angeordneten Veraeicbiiiss für Persis nur Darabgird und
Valaschgird aufgeführt. Ich habe schon vorhin bemerkt^ dsuss auch
Darabgird mir zweifelhaft ist, und Valabchgird in Persis ist mir
nicht bekannt; ich kenne nur ein Valaschgird in Kirman und ein
anderes in Medien. Aber Persis ist mit diesen beiden zweifel-
728
NötUen und Ockrr^JtjiOnd^nten.
haften Namen noch lunge nicht erschöpft; ich führe hier nur an:
AxjtdjLrii-d , Clerdftbgird, ltaing:ird (eine tkadt, nicht ein Gebirge|
s. Tsstaehri ed. de Ganje \). 102. 117. 121; Beladori p. 390)
IZigird (ünprn, Voyage en Perse, T, 461); Chanikerd j_>l^L
(Ouseh^i' II, 174); Kulucherd (C. Niebuhr, Reisebeschr. II, 110) u.s.i
Ferner bes«hrilnkt. sich Inm doeh uit'ht jiusschMesslieh auf
Provinz Piirs, Persis ; ich denke, Chuizistan, Kinnan, Media (Dscheba
und Azerbeidschan) . Chonisaii, Taberistaii u. s. w. sind gerade
gut. iranischer Boden wie Pars.
Schliesslich noch dii? Bemerkttu^, dass im Armpriischen
Verbuni l^frpunh-i {gerdel, kertel) gar nicht exiätirl:, vmd
weder ^tiiHchf'n* noch , bauen* bedeutet; für ,machen'* gebraucht
man amal Itanel ipanel), J/ne/. koi-dzel {t]ordte[) und für ,bauea^^B
8chinel\ von hM/.terer Wur/el konirnt üchon ainida (achin idiif^^
^Gebäude" in den Keilinschrifteu von Van vor: wogegen t^hnuth^
zwar in den Wörterbüchenj, aber nicht in den Schriftstellem sici
vorfindet.
Arul>i)<irlie Aerzte und deren Sclirifteu.
Von
M. StelDsehneld^r'j.
ra.
1 b n u 1 - ti e z z a r ' s Adminiciilum.
Dieses Werk aus dem X. Jahrb.. welches ich in der Müne
ehemal. hebr. HS. 116 und dadurch iudirect in einer arabisch
HS. in Florenz entdeckte, hat in der medicinischen und auch
der botanischen Literatur eine gewisse Bedeutung erlangt.
Münchetier HS. ist leider im Zerfallen und daher eine baldig
Benutzung oder Abschrift sehr wimschenswerth. Die gegenwärtig
Notiz soll '/unliebst nur eine genauere Besehreibung liefern.
Inbaltsvenieiehniss sämmtlicher Artikel des Originala, verglichen
der hitoinischen une'üHen Uebersetzung und der Bearbeitung *
»tanüu's habe ich vorbereitet *),
Der volle Titel : Jm^ ^\ ouJü wJaJl S ^Uifc"^t ^J^
^
Jß- ^^b ^^jlJ\ ») JÜL> ^\ ^1 ^y] ^\ Ju*-! stand wahr-
1) Vgl. Bd. XXXI S. 758—761.
2) Da»selli« ursfUciiit Im l>i!Ut«cl)eii Archiv fOr Gasdiielito dar
lier. von RoLIf» lieft 4, 187«.
3) ibKS. 2 fUr J> !tt«U ohne diakriUscUeM Punkt, wia hiufig in
H«ud«c]trift«n.
Notizen uiui CofretpontUnzen,
729
iBcheinlich am Anfange des Werkes wie am Anfang der 11. Makaia
|1 18b, wo daneben von Wid«ianst«d's Hand: ^Tractatus secundua
Xlibri Golumnae medünnae , doctrtna Abi Giuaphar (so) Achttud
ifilii Abrahimi ßii Abi Chalid honoratt [für coqtiofninaft] fil.ii
VGioMtr flies Qezzar, f 1004? .«j. Virchow's Archiv Bd. 52 S. 474;
Kgl. 358, 472, 493, 49J*]. Am Anf. der HL und IV. Mak. f. 88, Ö7
[ist der Namen verkür/t. In Cod. iledic. 256 (Jetzt 374 '), nach
[MittJieilim{jr Prof. Lasinio's vom Mai 18(>4, s. Virchow's Archiv
' Bd. 37 S. 365) ist der Titel: o'^Jw ^*i^ wJ^t j Sl^J:^^\ y^\jS
[änJI (**c) Jjl-ät^l und der Anfang: »SM ')Julj. -Oc»-» nJÜ Jwl^
I ^^\ ^,1 *)fc;iftJL3^ v^^" er i/^^ «-^^ "^^s '^'^5 "^-^ UXa-m* ^}s.
c*^üUit ^ 4-J ^ i^lyijl JmöUJI ^**JiS. (so) o'^IljU ^JiJÄßk J
LjUj^ ■)iL-^\.j;-Ä »A^äJl -i-^y^r^W (so) o^^jk':*!^ -ii^-N^I
^^Müi-.! üt uiJlä. «5ÜL J! jc^t ^UJI J^y^ iJLH J^; (sd) sj^^;^^^^
Jf „^L»^ jUad ^.jUiuJt OujÜti ^.jl ^i x-j^üU ^5 (so) JaL^t
Dieser gan/,e Anfang äst höchst verdllchti|? und vielteieht zu
I einem defekten t'odex vorne angefügt,, was auch iia.s Verhilltniss
der Blattzahlen (II f. SS, 111 f. 98, IV f. 103) zu bestiltigen
scheint^). Die H.S. München hat unmittelbar nach denn halb ab-
gerissenen Titel das llt'gister der behamlelten Mittel , und so xu
Anfang jeder Mukale (zu II und IV wird dio Zahl H5 und 41
angegeben. 1 Iiut mehr als 70. LII etwa 80). Dann folgt eine
Vorrede f. 1 b, an deren iVnfang noch /u lesen ist: Jm^ yi\ ^ü»
^ jXii\ ,>-JL> . . . SJ juJi iui^S^S ^^y iLsju» ^.; JJU> ^^\ ^i,,
,j«mLJL:>Ü3 |j«.jwXj Ju.Lp (''nO") t .-j J^ Ji ^1 . . . . \^f*J^\ xcuUa
also ist nicht von Hippocrates, sondeni von Bioscorides und Galen
die Rede^). Spüter heisst es: /i ^ ^\ tJsJ? j jAi\ ^ji I4i
SJJuJi i^^O^I iuj jJil OJLi _äJjö ^^i (so) LiJiU3l LLo U
1) Die diAkrit Punkt« leblou uft iu dieser IIS.
Ä) Ich gebe dSeso vielfach corruptp StcUp nach wUMUTliDhor VorglcichuiiK
rlor MUth(*iluiig LiuUiio'» von M«] lSti4. nhtie AendiTUiiic und Coi^octar. flis
h<>stiili^'i mctiiio itachful^onde Vt'rmuthiiitg.
S; l'rwf. Liuiiilu liitt mir oiiio iiochuinlitro MtttheiluiiK ülwr «Ion Cod. vor-
•|*n>choii, wetiu seine Ge»ch/it\u und »pin« (josinnlht-tt p» neaUttcn wcrdoii.
4> Diu» beatitigt uuch diu lulciu UoLorHiiizuai; itcs .Stt?pbHnu.H, tu welcbor
}(Hlt>ch diu iiestüniligu DvaiehuiiK iiul' Uiesu beideu nk-ht üputürh horvortriU.
Bd. XXXU. 47
980
Notizen nnd Corr(jrpomlfraen.
kl^O (so) Lü^i jLs^uoUJb . . w^-üixit^ (so) aJLssyo ^ ^ ^jo^
SueLjiJlj K>öLs=OÜ iüdiULl . . ^^y- ^)i ^\ C^^y^' /tV»' ,jr*^'' f^^
, . . f^^ (so) cAj>to-Jl Ji£. iu^AÄxJlj .
Diis Ende der Vorrede ist wiedenim kaum leserlich, es ist t<j
der Eiiitheilung in 4 Makalät die Rede. Der 1. Artikel ist da
x^.^\ und ebenso Rosa in der wörtlichen Uebersetiung des 8t-
phonug de Caesaraugusta vom J. 1233 unter dem Titel Lü>er
fidnctne in dem Münclier Cod. lat. 253 (nicht ,« graeco', s. Ser
peum 1870 S. 297 und über andere HSS. ZDMG XXVm, 454|
wie in der willkürlichen Bearbeitung des Oonstantinus Afer ')
d. T. d€ gradihits, aus welcher wieder ^uin 1197 — 9) eine hebrOisch
(mbyian 'o, s. zu Cod. München 295, lo) gemacht wurde.
dem Art Ljjj" (endend Lo^jJ? w^^o JC^\ l^ii) bricht die HS.
Das Werk hat ausser dem naturwissenschaftlichen auch noc
ein &|irtic hü chn s Interosse dart-h die s. g. Synonymik, d, h.
Benennung der Heilmittel in verschiedeneu Sprachen oder indir
durch Angabe des Landes, nämlich ä-oü..»-JLi, jLm»,.LäJL,
(griechisch), Äjj«Jb (Borberisches aus dem X. Jahrh. ist wohl nieh
'liaufig zu finden), xxLuJJb _ sLÜL^'a (auch mit ÜJUt), v»j JLl! ,
(auch
UjUt), auch ^j»-*j*j" \joJi j3 v->JLjb ÜiXLt. Dabei
schrünkt es sich nach der Vorrede und Vorbemerkung zu MaV- ^t
auf leicht und in allen CJegenden zu findende Mittel.
Die angtvführten , von Coiisl-aniiu tjbenfalk willkürlich
[handeUf-n Autoritiiien (Vircliow's Archiv Bd. 37 S. 362, Bd. S|
ß. 334) sind auch hier oft verstümmelt, aber meist aus auderMÜ
Stellen /.u restituiren; es kommen vor: ^j»^\ (Fledius bei Const,
8. Arthiv Bd. 42 S. 83. Ötephan hat AtuluÖM), Aetius von Aiuid*
(iT:NbN CüMS«), Alexander, Andromachos ('.srÄTaTna«, wahrschflin-
lieh aus * für ä)^ Aristoteles, wahrscheinlich überall aus dem
L:Ä>*bH <^\jSy — vgl. den von mir abgedruckten Artikel : Magni't
in meiner Abhandl. Intorno ml aicuru passi . . . reiatCvi aÜa cala-
fitifa, livma 1871 p. 4.^ und p. 47 die Uebersetzung Stephan'» — j
Bedigoraa (oma^lS), Criton n-ojJI j «jÜJ' ^ (vgl. Virch. Arch. sl
1) Das» C'ciusUiitin nAmentlkh dici PiUnzcn-Bescbreiboug ir>ggwl— <i.
ist in Virchuw'* ÄTch. Bd. 31* S TÄ\ lir<r\'grgeboboil.
Notizen wid Corrapondenzen.
731
I
873), Dioscorides , Galen r^j^^ Jl juJU». ^, Hippocrates,
Tshak b. Imran, Junis [^ Abiilwalid bei DiigatV], el-Kindi, Kleo-
patra (vielfach verstümmelt) äJu Jt v.j'üü Jl , rini Maseweili, Rufus,
Stephan (^ca»« für ^ylxol), Tajadiin (Art^hiv Bd. 42 S. 83.
mein Alfarabi S. 127: Thedoctts oder Theodun K
Da eine anderweitige HS. nicht bekannt ist. so lasse ich das
Vorwort nach der Uebersetzung dos Stephanus folgen. Bei der
Autlösung der vielen Abbreviaturen ist mir, ausser den Resten
des Textes, auch die Kunde meines Freundes Valentin Rose zu
Hilfe gekommen. Einige bedeutende Stellen des erhaltenen Textes
dienen zur Characteristik der Uebersot/ung.
Jn dei nomine amen. Incipü über de simpiici medicina.
In dei nomine verba aburafar (so) hahmee (so) ubuisibrafin id
est filii ubzain tilii abieaht. de speciebus et herbis et eanam utilitate.
dixit. Non inveni aliquem de antiquis aut de modemis.vel aliquem
qiii viam eonun seeutus sit perfecte locutum esse in simplicibus
prout convenit vie turucionis preter dyascoriden et Galienum
post i{Uos nnllu!» melius dixit in simplicibus medicinis. attmnen
invenimus ips*^>s dimiuutos i) in predictis tripliciter. unus modus
est quod 1). [Biosuorides] noniinavit ufcilitat^m eorum et malieiam
et loca ubi nascuntnr ei que a quibus locis prevaleant alüs
et non dicit eorum natui-as neque quantitates. neque gradus
excessus earum. secundum caliditatein frigiditatem humiditatem
et siccitatem -). (i. [Galenus] vero secunduni plunmum eanim
virtaies exposult set (sie) non complevit in bonitate et malicia et
proprietate eaniro. dicimus vero ipsoa peri'ectos in operibus suis.
Nam f jui bene loquitur super aliquo , ex (!) quo utile sit refe-
rendum est ei sicut illi qui plenius loquitur'). Seeundus modus
est quod magna purs eoruni de i|uibus locuti fuenmt nobis iguota
srmt et multa eorum non inveniuntm* ♦). Tercius modus est quod
quidain praetermiserit quedam siinplicia '*) que raedicine [lies rae-
dicis, oder medicu] sunt necessaria in operibus suis quoruiu utili-
2> Diese, mit den «rster» BuchaUben bezeichneten 4 Wörter euUprecliuu doü
Abstr actforme» ö,
u s. w des Textes.
I
n
u^^ i,«i«yf \ (sie «nwDbbfi«) L^liJ^
734
Notizen und
danke aacli an solche, bei denen das Holz ganz ode
mit Gold oder Silber belegt war, keinesweges ausgeschlossen.
Umgekehrt ist, wenn nach Jes. 2, ao die ^goldenem und silbernen
GötÄeubilder" in die Rumpelkammer werden geworfen werden,
dieses schwerlich so gemeint, doss man auf jede sonstige nützliche
Verwendung des an ihnen verbrauchen Edehnetalls verachten
werde, sondern dass das Loos in die Rumpelkammer zu wandern
nur den nach vorhergegtmgener Ahnnhme der kostbaren Ueber-
kleidung zuriickbleih enden werthlosen Stoff (Holz) der Körper der
Bilder treffen werde.
Nun bezeichnet aber Comraodianns seinen später deus ligni
genannten Ammudates im Vorhergehenden Vs. 6. 7 gar nicht ein-
mal als golden, wie es durch den Ausdruck deus auri hätte können
geschehen sein. Im Gegentheil unterscheidet er sehr deutlich dos
numen selbst von dem Golde, welches der Kaiser von demselben
vorher abgenommen habe und nach dessen Abnahme der Götze
selbst erst s])äter abhanden gekommen sei. Es ist demnach äugen-
scheinlich . dass das von dem Kaiser dem Götzen abgenommene
Gold nur dasjenige war, mit welchem er bis dahin bekleidet ge-
wesen war, wäJirond der Götze selbst nach wie vor, nur seines
werthvollen Schnmckes entkleidet, fortbestand, bis endlich anch
er verschwand. Natürlich hat derselbe, abgesehen von seiner Be-
kleidung, aus einem weiihlosen Stoffe bestanden, weU sonst der
Kaiser sich nicht mit der blossen Hekleidnng desselben begnügt
haben, sondern auch ihn selbst mitgenommen haben würde. Wird
man nun schon von seihst darauf gelehrt, dass es Holz gewesen
sein werde, aus welchem der ontkleidete Körper des Götaen be-
standen habe, so deutet Commodiiinus selbst dieses geradezu an«
indem er sagt, das spurlos verschwundene Bildwerk möge ent-
weder flüchtig geworden oder iu's Feuer gewandert sein-
Die letzten Worte deuten ganz deutlich die Verbrennlichkeit,
also seine Verwendung als Brennholz, an.
I
Miücelle.
Von
Tb. Aufrecht.
Tn dem zweiten Capitel von Viigbhata's Comment-ir (Alani-
k&ratilaka) zu seinem KavyHnu^;,Asana findet sieh folgende Stelle
ausgehoben, welche die technische Bezeichnung verschiedener Töne
und Geräusche angiebi Mehrere derselben sind bisher anbekannt
geblieben. Ich benutze das Buch nur in c-iner, jedoch verhiütniss-
massig alten HandsehriO I. 0. 2543.
Yad uha | d h v a n i t a m miidangAdishu | g a r j i 1 1» m Tnegha«a-
mudrädishu | ranitarn valayadishu | sifijitaqi nt\pur&di$ha |
NoÜnn und Correaponderiun.
735
tna^itaip sui'atadishu | kdjit&tp vihatig^dishu | Vfi^l^lütaip
vortirjeshu | beshitain bayeslm | äravah pahiheshii j tbeikritaxp
. viishabheslm | ravo mandilkeshu | nädnh siiiheshu j i>htLtklrah
sarpeshii I bdtkära^j (oder cbü'*) k apishu | ghü tkar o ghu-
keshu I tratatlcAro 'gnisiihulirigeshn | katatkäro bhaßgeshu |
sütkÄrah sayakeshu j gutukaro bhpngesliu | ghamagharaä-
ravo gbargbai-eshu | jiiaeiikuro bberisbu j kcjkfiravab kalapi-
shu I siikarab kAmiiiishu | jhaijikärab kinkitjisbu j [aniitkärij
inam*vi8bu | [tsätkaro jhallansbu | ghosho nadivicishu ||
Die Kavyakalptilutä st*iht uiir hier nicht m Gebote. Sie ist
reich an solchen Deüuitioneu.
Bi'riehligungen nml Naclilriiffe zu dem Scliolioii fies Jakob
vou £(ie8Ha über Ucti Sclieiu hniiimepboi'a.sch ^).
\'on
E. Nestle.
8. 475, 9 hatte ich in meiner Abschrift • LyojLj? *-0» )K^*o>^
V^ Ö^QOC^I 1;2dJ1Jj j^/ «6j . Nachher kamen mir aber Zweifel
an der Biehtigkoit des zweiten LpD|JL|y, <i'is eine mir zur Last
fallende fehlerhafte Dit.togra]>hie schien, und so tilgte ich es. um
so mehr als in den von I'hillips und Martin benutitten Hand-
schriften es si(th nicht findet. Es steht aber wirklich in der Hjind-
schrift, wie mich sehon ein Bück auf Tafel VT in Wright's Catjdog
hätte belehren können, wo die betreffende Seite abgebildet ist.
S. 477,-1 V. u. hat die Hands., wie Wright mich belehrt,
richtig den im Druck fehlenden Punkt unter dem Anfangsbuch-
en des ersten Wortes -^i%ft<\ Qt),Q_m- Nach den genauen
ein der sjnischen I'unktatinn mii.ss ja überall, wo ein einfaches
griechisches Wort, (hier ccxotvtotfta) durch zwei syrische wieder-
gegeben wird, je unter den Endbuchstaben des ersten und den
Anfangsbuchstaben des zweiten ein Punkt gesetzt werden.
S. 478,» ist mit der Hds. .. y za lesen; damit wird die Con-
stmction pl5tzJieh klar und erledigt sich die Bemerkung Nöldeke's.
1) R. ot)«n 8. 46& — 608. — Wir hIikI nAchtri{,'lich veranlüMt. im Nikmon
' TOTi HfTm Prof Nöldeko su erkliioii, rtnA» seine Homfrlcungen tu iUi'»ym Auf-
»*t.x, uls ht'i riuclKT Lectflre gvtnncht« B«,n<iiifitix(>ii« ixicHl oigptitlich r.mn Druck
bfstimmt waren, wio wir mit dem Horm Vorf, KiigonofTntnGiii Imtton. JofloRfidls
wütikclit Herr I*r»">f. N. ilio Aiim zu S. 41ttt wictlvr iiuriJ:i<hol)uii zu sehuii: Jio
Worte de« TiJitcs bc>sn(|{tiii nur: „in geheimer Welse, vorborgoii". V. K«cL
736
Nötigen nnd Correnpondfinstn.
Das eigeothümliche ^JO).P J^fco S, 481, \a. 492, Anni. find
ich nccb einmal bei Jakob von Edessn, Wright's Caialog 594,
unter f.
Zu der S. 501 Anm. in griechischer Rückübertragung iiut
getheilt«n Stella dfs Seholions ist zu vergleichen was im Ajiha
der dem Aihnnasius zug*?schriebenen Synopsis Scripture
Srtcrae über die Thiltigkeit des Lncian gesagt wird: oart^ xai
avTog Tals nQoyEy^aufiivats ix8üOt(fi (des Aquila, SynimachuAj
und Tlieodotion) xai rotgEßgaUolg ivivyuiv xoi inonrivaa^
^iTcc axQißtiag ra Xetnovra tj xat niotTTci rt^i
olxeioig Ttüv ygaqtav lunotg il,iöoTO Totg Kgiortavoig
aSsXffotg.
Für den S. 507 f. nachgewiesenen Zusammenhang der anibro-^
sianischen Hexiiplahimdschrifi mit Jakob von Edessa mache irJi
noch auf Bl. 106 r dieser Handschrift aufmerksam, wo ©in Lese
KU der am Schluss des Buches Jona ans Epiphanias mitgetheilt
biographischen Notiz über jenen Propheten uiil" den Kand die Wer
geschrieben hat: <'^Oi^\S.^jDl ^O» )^yoQ*. ^\^J . Unter den ia
Britischen Museum erhaltenen Briefen des Jakob von Edessa
handelt einer eljen diese biographische Notiz und flllll über si<i
das gleiche üiiheil.
Za NeMtlß's Aufsatz 8. 465.
(t. HotTmaitii.
1. Zu S. 503. )^*Ql = irutftov = irvuov. jb^Jdl )^-aJ
= itotfioXoyia = irv^oXoyia. denn oi = v.
2. Zu S. 470. Für uJüJÜ? jläj ist überall zu Bchreiben
wjUjüI .Lä^j die üel^ersetzung von faKoj Jvo^. Lareow citif
in seinem Handexemplar von Castelli lexicon, das ich besitz«:
B. 0. I, «a. Hl, 1, 3S7. Dasselbe ist S. 489 Jz>boJ )Oö3i |-,^-/
— Ibi^O^ pl. Jtt^g» sind die Theile der Seite |o>Vft über welc
die innere Hai»] beim Schreiben tllhrt, der Text. Die ,Ehre* ii
der Rand. — Für -*^**aJl ouiJ^ J^ ist vielleicht zu lesen: vJk*-üJl ,
j».9^il\ (^u-iJI vulgär nach al-Mutiit = vJ»u-*Jl) als tJeb«rset
vi.n jjQ^ODD, ,am Eand an kleiner Vogelfessel, Xrifiviaxi/g* vgL 8.47^
NotüssH und Carrenpondenzen
— Ferner S. 470 Z. 4 lies w-jjül oder Jt,*jLJl. — Z. ö hinter dem
ersten nj»^ lies '', hinter dem zweiten iSj' lies \ — Z. 10 lies
Jiyij. Z. 12 ^t für J,|. — Z. 13 fehlt mn^ hinter JJ^\. —
Z. 17 1. j^^-Äj L^üJ'^, Z. 18 ^_s^j: doch weist, mir Loth (^U^
als fem. nach in wUüül sa»^ .
3. .jto^ )Qjt ist nichts weiter als ©"mcis Dffl ohne Artikel
nach dem G e h ö r ^'esehrieben : Wuw drückt. Qömes aas, wie z. B.
oft. bei Birüni und auch bei Html hin Sinan in ^ji,^ \jlAJ> ^.
73 D = ]0 . Diese Schreibnng zeigt zur Genüge, diiss Ja^jöbh die
hehrftischen Buchslaben nicht vor sich hatte. Andrerseits ist aus
jiij.Li^üfi klar, dass Harit eine genauer unterrichtete (und auch
sonst weniger weitschweifige) Quelle als den Ja'iiob^» übersetzt hat
(gegen Nestle 471). Auch Ja'qöb'' hat wahrscheinlich aus altern
Quellen compilirt.
Zur polemJHchen Literatur.
Von
A. MUller.
Bei Vergleichung dor Leidener Hs. des Ihn Abi U?eibi'a
Cod. GoL 59 (h) — bemerke ich, dass der oben S. 390 behandelte
Bücbertitel. welcher bei de Sacy fehlt, in dieser von ihm benutzten
Hs. sowohl Bl. 58 b Z. 3—4 als 151a Z, 6—6 v. u. steht De
Sftcy mtiBs die Worte also übersehen oder als fehlerhaften Zusatz
weggelassen haben, obwohl er sie in diesem Falle unter den Va-
rianten hftttfi aufführen sollen, da sie keiuesfalU als irrige Wieder-
holung der vorangehenden erklärt werden können. Doch das sind
minima.
Aus Pihrist 162, t» kann man noch zwei l?chriften von Bisr
b. el-Mu*tamir nachtragen: jlJ| oUf ^^Ju,aJ^\ ^j^ jyJl c^lÄi'
Oj^j-Jl J^j welchen dami noch ähnliche polemische Schriften gegen
muhammedanische Sekten folgen.
738
I
Bibliographische Anzeigen,
I Gregor ii Bar E^hraya in evaiigelium Tohatinis common'
tarius, E Theaauro mt/steriorum d*vumpttim rdiäit
R. Schwärt. z. Gottingae, in iiedibus DieirichiauLä.
iii)CCCLxx\an. 28 pp. 8.
n Qregorii AbtUfaruyn Hat Ebltraya in actus aposloloruä
et epijftttias catholicas adnotcuiones Syriace e recogniticr
Martini Klamrotk. Diss. inaug. Gottingae. in aedibu
Dietriuhiams. MDCCCLXXVm. 30 pp. 8.
Diese Theile des bekannten Magazins der Geheimnisse, welche
den Kanon des IMitAtextes comineuürt , lögen zwei Schüler
Lagardos, von ihrem Lehrer auf das glücklichste und willkonimensi
inspirirt, zum ersten Mal in hübschen Ausgaben nach einer Berline
luid einer Göttingischen Hs. vor, nachdem sie sie zur Gnindla
von Doctordissertationen gemacht haben. Denn wenn der hoch
würdige Mär maferjüma als simpler Rabbiui maqerjanä aufLriU. d»'
giebt es für den Anfiinger die beste Gelegenheit FleLss» Aufmerk-
samkeit und Scharfsinn anzustrengen , und wie viele von uns sind
so wenig Anfänger im Syrischen, dass sie die Elemente der öram-
raatik iime hätten?
Herr R Schwartz hebt in seiner Ausgabe die Worte de«
P«litÄ durch Gäusefüsschen hervor und giebt seine AnmerkuQg«a
hinter dem Comraentar des BH, DiPse bestehen in Notiruug de
variet^iS lectionis der beiden Mss.. in Vergleichung des Leusden
Schaaf sehen P<>feitätextes mit der hürqlensi.schen Uebersetzung , ill"^
der Citirung von Bihelstellen und einigen Nachweisen, y.n denr^J
die Citate des BH. oder die Constituirung des Tejctes ihm Ve
aulassung bot. Herrn Klamroth's Ausgabe ist, weil ihr Urheb«
seiner Militärpflicht zu genügen hat, von de Lagarde selber ein
gerichtet und durch die Presse geführt. Die Bemerkungen,
hier etwas berjueraer unter dem Texte st-ehn, geben nur die v»rieiatl
der Hss., die Bibetstellen und, eingeklainmert., mehrere die Renlieaf
betreffende Nachweise de Lagarde's. Natib'lich verleugnet 6iob|
auch in diesen beiden Schriften nicht die von Letzterem stet-« d*
gebotene und mit Recht empfohlene ästhetische, und das Studiuittl
Bibliographische Anzeigen.
739
lerleichternde Einriclitiing der Ausgabe, wie sie mit Zuckermandel's
ITosefta folgeoreiehe Eroberungen zw machen beginnt. Als Zeichen
I der Sorgfalt mit welcher die Herausgeber den Text, durchgearbeitet
yiaben, führe ich an, dass mir nicht gelungen ist, mehr als folgende
•iderien zu entdecken. Ev. Jo. S. 4, 12 sollte whaije it^'aihän
Jaiuiäjü 4,11 stehn, sodass dann hau nuhrä nicht aufltillt. —
[ß. 5, irt vor d Jurdnän vermisse ich Vebhrä ^iQav. — 8. 9, 4 1.
[*aimiik6n für — hun. — 10, «7 streiche hänan: die giuize Zeile ist
|p«?Vitatext — 11, 11 1. nethqan für ntpn (nat'ipan?). 20, 10 1.
|bak*ijänhön für mkjn . . . 21, ^ 1. netMau^ün für ohne u. 24,3 1.
IwerbA für w'br^ 24,4 1. zabl^nin für z[ajbliii[ä]n.
Apg, S. 2, 10. In Klamroth's Correctur shähä d Älaf streiche
d, das erst von 2 ab vor de« Cardinalzahlen stöhn kann. — -
Cap. 1 y. 4 pai'gel 'ennön, von de Lagnrde bezweifelt, steht, uach*!
gebildet wohl dem paqqedh 'ennÖn c. 4 v. 18 = nagriy'yuXait '
avroii, bei BH zu Matth. 10,5 ^ zahhar 'ennön. Mit 1 aller-
dings %. B. Wisenian horae Syr. 237. Dimiel hexapL 3, 1 vgl.
2,18. Lag. Analecta 151, Sti. Zu den Fällen, in welchen dem Ob-
jektssuffix dativische Bedeutung zukommt, die Nöldeke, Mandiüsche
Grm. 397 Note 1 einen Augenblick geleugnet hat: — ti'otz Agrell
Suppl. Synt. S. 236. 8chaaf Lex. unter haimen — gehört dieser
Fall wohl nicht. S. 3, 37 1. stütt sftb'irin, mit Codex B sab**r1n mit
sad*»e = phantasiren, vgl. Ephräm IT, 196 'nliSln säb^re, delirantes.
Ephrttm I, 116 sb''!ink deliratio. Es ist nSlmlich 1) sb^ar, ue^bar^
= nelbadh nach Buch des Paradieses bei BB. Castle las falsc
ne'bed^. Davon sbhärfi, Congestion des Blutes im Auge, im
Kopfe beim Fieber. Mithin *2) sb'iar nesbör, mit sabbünVtha =^
al-waswäfl, bei Congestion. im Fieber reden. -— S. 4, &i lies med-
dem d t^b^ für d tAbi'ä. — S. 4, S7 lies nat'»peh mit tau. — 8.j
8, rti vor 'eStaujath ist d des Cod. O unentbehrlich. — S. 9, 84 is
Iah brä gegen lab lab^rä, das ich vemiuthet«, allerdings gesiclier
durch BH oeuvres grammaticoles 1,191,«. — S. 11» »7 haben
Hss. das Richtige, da 'et*'qarb von 'et^qfirab'i. wie die Nestoriimer,
oder 'ethqarbh wie die Westsyrer vocalisireu, unterschieden werden
soll. — S. 12,40 lies mit Cod. B wad*« mef^rag^änau. vgl. sahdi
Z. 41. — S. 12,6? l. wie BG asbel vgl. Schaaf N. T. S. 6H5,
Land, Anecdot« DI, 221,8, mein BA 939. -- S. 13, 0« 'önüftftn
der Hss. für ovifxtoy kennt schon Bar Sr6§owai, vgl. Payne Smith
thes. 74. BH hat diesen Fehler vorgefimden. — S. 1.^,89 lies
I metl'noqriäfil. 8. 13, «t. Entweder im Text oder der An-
nierkujig lies eininal niQtl'haunt'nana mit drei n, — S. 15,34 sollte
heissen: «/Vi'ycp, mit o des g und seinem rukkaki'il; wie
von [lies d mit Cod. üj g'»er {= yap nacli BH falscher Ansicht,
statt = jA^) ^°<^ '"'^o" 'ewangl^eHön lautet es [das ;' nach neu-
griechischer Aussprache als Spirant, etwa wie g in Wagten, Aug^e
iHin Norddeutschland] ebenso; doch gewöhnlich [d. h. von Leuten,
740
Dibliograjfhüche Anxctgen.
die keine vfraecisirenden Pedanten Kiud] wud es als g media
sprochen". Vgl. Apg. 18 v. 2 GlialliOn; ebd. 5 v. 34 G>>amalt'
nach N. T. gegen riamli'il nach dem Hebrllischen. — S. 18,
für d leh (BG) vermuÜiet de Lagarde ein erforderliches d
gi*aphisch näher liegt d lau. — S. 18, la lies die P'^sitAworte etw
bjitf'm- . - . kad*" mqftijem. — 22, 6. 7. Die Wörter tan und ml]
haben ihren Platz zu t^iuschen: 'at^qen = in Ordnung br
was nie in einer Ordnung war; tatjqen. iterativ, wieder in
nung bringen, was in Unordnung gerathen. Taqqen wird hier
BH bevori:ugt
Wohl aus Sparsamkeitsriicksiehten haben die Herausgeber i
Uehorsetzung und sachlichen Ik'nierkuiigen unterdrückt, um
lüJigeni Text drucken lassen zu können. Theils um beiden
ihre bescheidene Entsagung zu daiiken , und zu zeigen, da&a
mir durch dieselbe die liectüre dieser Ausgaben nicht ohne Nut
erschwert haben , theils weil, wenn ich nicht irre, man mit
nähme von ZDMO XXJX, 217 in ihnen BH zum ersten Mal üb
da.s neue Testament sprechen hört, sei mir gestattet, auf den
halt etwas einzugehn, und daran gelegentlich Erörterungen to
knüpfen, vrie derselbe sie gerade anregt
Die Quellen und GewährsmUnner , auf welche sich BH seh
KU dem A. T. benift, und über welche Jo, Th. W. H. Rhode _
Ps. 5 und 18 1832 S. 20 bequeme imd gründliche Belehrung,
gegeben hat, tauchen auch in diesen Stücken auf, allen voran
Jaunäjä und Harq^läja. Letzterer stammt, namentlich in ErwSgong
von BH chroii. eccL td. Laray-Abbeloos 1, 267, am wahi8ch«m'
liebsten aus dem ^HgdxXtia bei Stnibo XVI p. 751 , vgl im_
'H^uxXbwp % 8, nur 20 8Uidien ( '/» deutsche Meile) entfernt v«
dem Heiligthum der kyrrestischen *j!f&tjvä, unter welcher, wo
man nicht geradezu 'Ä&agtjg, vgl. Strabo 785. Justin 36, 8,j|
ZDMG XXIV, 109, lesen will, doch kaum eine andre als die
von Mubbog verstanden werden kann. vgl. Lucian de Assyr. de» ;
da ein njy n^'n dort nicht nachweishar i.st. Darnach wftre ^anje
ein Dorf bei Mabbog. Das ^HgaxXtia = PaytxKtxt] *). das AseenuDi
mit Harqel vergleicht, und das man vielfach mit dem kyrrestiflckai
identiticirt., lag bei Antiocheia und Äpameia, aber nicht dem cn
Euphrat, sondern nach Evagi*. IV, 2ö (wo schon auf den Zug von
KlJusraus Feldherm ' Aa§aQuavr)g 'ASSceg^dvjjg = '/^Sogptadnts
Theophylact. HT, 17. IJl, lÖ, vgl. Land Anecd. II Addenda 23. i
^ [Bäz?l-Adar-mähän hingewiesen wird), dem am Orontes txai
ist mithin Heradea in Pierien Geogr. Grr. min. I, 474. — B«;_
ftchtung verdient ^ = h wegen q, gesichert durch Pftjne
391 oben, vgl. dxga = »"tpn = };©/ = jk. — Nun
1) Bei Ev»g. h. ecol. V, 10 [lioa Faßakitt^^ nach »o Fißnln Q«ogf . Grr
min. ed. MüUer I, 473] al-Ja'qöbi 112,4. DiesM Öabftla zirUcbMi
Pftlto» (Bald«) verwecIiMlt Juynboll Har^id 5, 31 mit Bjbloa.
BibUngraphvtcke Anzeigen.
741
V
«war Herrn Schwartz' Meinung, womacb Jo. 1,7 und 47 die herak-
leische Version mit der oriediisehen gleichf^esetzt wird, bestätigt
7.n werd»*n durcli BH oeuvr. j^nri. 1, 90, is» „'ewangeüAii Tjarqläja
Jftunäja' und dadurch, dass derselbe ebenda I, 187. ss der map-
jiaqtrt JaunaitA Leilegt, was er zu ev. Jo. 19 v. 24 dem Hanj-
lAjä zuschreibt. Dennorb bleibt in AnbMtracht der überwiegenden
materiellen IdentitUt der Fliiloxeoiseben und Tbomamscben Recen-
sioneu stu untersuchen, yb Jaunäju nii^ht vielmehr die unrevidirte
Uebersetzung des Philoxenos bedeutet ; denn zu Job. 4, i; stimmt.
BH's JaunÄjä in einem entscheidenden Funkte gegen den Harff-
läjfi übfrein mit dem Codex Angelieus, der, wie Henisteiii sebr
wahrscheinliib gemacht hat, die ursprüngliche l^hiloxeniana ent-
hält: Bernstein Ev Jo. Harkl. S. 28, vgl. Wiseman hör. Syr. 178,
.Toum. As. VI, 14, Tafeln dtr notes marginales. — Jo. 10 v. 11
werden ,die Armenier* eitirt , d. b. die S3nrer in Armenien,
welche eine syrische üebersetzung (vgl. BH Gnn. 1, 181, ü) der
amieiiischeu Bibel gebrauchten , vgl. die Schule der Armenier zu
Edessa in: Kieler Festschrift für J. Olshausen 1873 S. 12,40. ~
Zu Jo. S. Iß, 17 sind die (^amme wohl die der Apostel wie
Apg. S. 11, au die des Paulus; dagegen Jo. S. Jt, 10 die qänone
Ktwüßagt^ die des Eu.sebius , vgl. Assemaui's Caüd. der Medic.
Cod I und Assem. B. 0. 1. 58. Catal. Bibl. Vat. Hl, 29.5. So
heissen sie, weil sie mit Zinnobon'oth im Text bezeichnet werden,
s. Wright Cat. Brit. Mus. 1, 45^. 55'^ u. s. w. — Wir linden ferner
gHnonnt Epiphonius de niRUSuris Jo. \y,ii, Ephriim's Comnientar
S. IG. 1«, Eusebius Jo. 8. l«i, tj. Apg. 11, ir.. — Theodoros von
MopHuheste Jo. S. 20, i*. — M&r Iwannts (tJhr>'sostomi)s) /um
Epheserbrief Apg. S. 5, «5. — Sevira von Antiuehien Apg. 2r>, 1.'».
Ja'qübb Oasjä's t-eS'itJ'ft Apg. S. 11,3(7. — Aus dem ktl'ab'»ä dl'nmjz^
des Honain 'äsjä eine Stelle Jo. S. 22,7, vgl. Jour«. As. 1873,
II. HO. — Daniel aus ^alat Apg. 8. 21, 7ft. Dieses qa.sra d^' f^alah
findet man auf T. (\. Taylor's Karte im Journ. Geogr. 80c. 3.5
S. 21. 18Gr>: Nord wenig Ost von Midjäd in 'lYir 'Ab>»diri. Es
ist berühmt als Iro] ^ukäyrnv Theophvluct 11, 3 8. 7*J Bomi..
und zu unterscheiden von Salub südlich von Mardln, östlich vuti
göt&b«!?^ ^ Dunaisir [Jüijüt ; lütter. Erdk. II, 366. 369. 374, mir
wahrscheinlich gleich 'AhiiVi^at^m bei Dio Cassius 1. LXVUl
8. 781 B] auf C'emik's Karte im Ergänzungsbeft no. 45 zu l'etHr-
mann's geogr. Mittheiltmgen Taf. 2.
Für Palästinafreunde, um auf die von BH beriihrt«n Sachen
einzugehn, ist von Interesse, dass nach ihm zu Apg. 9 v. 11 die
,grüde Strasse' in Dumask zu seiner Zeit ,die lange' hiess: mit-
bin dürfte das moderne derb el-mustaqim eine Repristination sein.
— Zu Apg. 2 V. 13 wird die Voraussetzung, dass miui schon zu
Pfingsten in Jenisalem Federweiss *) getmnken habe, durch die Be-
1) InswUchoii bl mir üoeh v«Ahr»ch«inliclic<r tfowonluti, diu>s uiß'ritta^ ^
P^O im cod. Uuuthliii «lo» TArgiau , iftcntbch mit «loiu griechischen ^vptxiys
742
ßillwgi'aphücfie AntBigfn.
merkung erklärt: »Vielleicht pflegte man von *tTmq& im Gebie
von Gaaa zu Pfingsten Tranben nacb Jerusalem zu bringen*. Welch
Thal oder Ort ist gemeint? Ist die s>t. Aussprache f^aidun A[
27 V. 3 älter als die -SuJwv? — Apg. 2 v. 9. ist Kloin- Asien
Babel [d i. al-'Irtui] uncj IJorasrm; ujid Gross- Asien = Ga
Asien, vgl. ausser Forbiger: Ptolemaeus im Tetrabiblos Oft«
Payne Smith thes. 305, Jaqüt 1, 63, i-i, Reinaud Introd. Aboulfe^
1, CCLVm.
Zu Apg. 2 V. 9 will BH luiter Part^w^e ,Eapliratenser' v^
standen wissen V- Wenn aber, wie aus eiuer Anmerkung eh
zu ersehn ist. christlicher Ehrgeiz die Parther mit den
ädeutificirte, vgl. Assem. B. 0. 3, x. CCCCXXV; .Ta'q6bh von I
bei Cureton Ancient Syr. doe. 94,-. lOG, is, so hat das gut
historischen Grund. Bardaisun beisst 6 JJäg&Oi : Hilgenfeld, B. 1
Not« 6. Die arabische Phylarchend^Tiastie der Abgariden we
nicht bloss arabische Namen auf wie Abgar, den ich für ein
solchen halte (s. Ihn al-Athir Iudex u. d. W., al-Tabari von Ko
garten II, 20, ZDMG XVIU . 791, anders de Lagarde Abb
lungen 6), sundern auch parthisehe. Dass Procop. bell. Pers. 1.
vgl. Dionys. von Teil ma^^e *) 65, n , nicht fehl schiesst, wenn er
olvos (8iilda.<()' = Mepaiirjs Geop. .'V, 2, lo ^^ Kowuhnlich fiv^atvtnst, «tl
fivQ^iviTTji Aelian. V. H. 1^,31 iüt: d. i. tiach DiiMcor. 5.37 ytn'xd«, der i
MjTlony.wtjigou iiud -Hooron gekucht. danu goklÄrt und ftofbowahrt wird.
ll Pftrtaw ist eiiimnl im Syriscli<»n das porsiMhe p«rt«w: A»» Act.
Orient 1, 229, Vjirl, mit B. O. 3. if^laa tisenuA jftme 'nk wnhbnAr* il>> 14 «lA'kli,
d'on b pftrtiiw(i> 'cqavre tlu^addinüiiäidii) 1 bcilltb gO'^'iMiA fao üea <&r gnüiil.
Uior bedeutet dttus Wort duu ktinii^licheii filoriefiiK.'li«in , kaum venchiMlOTi
kawaiim hwarcnö ». Spin^^ol, Enui. Altcrtliuinskuudo %., 4i. 3, 998i. Kuhn't Bdti
5, 9». Kijähura bei Lstahn 124b = lbii ttnuqul lP5i. Die Kbürtyreriiktcu
setzen es mit |s:ttddft d'^ mnlkA, rgl VVo^tt. MMinvö-i-kbHrd , Olosaax 167,
Melan^cis AAintiqui'» III , 286 Mau schwor ebeaso bei der tifii de»
uttd des Ktiiüßrü: Lutirs, Pupoläre Auüiilltze S. 17ü Nute Unter den
diG sich mit lülortin betligon W'nppctilUieron coifKrt«'ii, findet man «uneD 1
Strahlenkranz z B bei Hulirtim I: ZDMO VHI, Tafel X, 1 llieriti a«be kk
eine aramKi.scho PagariLiirang des »oroastriscben Symbob, da« als
Haapt Hvlbüt d<^r Cliallfon gekrönt hat: tbn al-Athir 10,449,9 aoteo; ILiMtitT
Die Symbolik König =^ .Sonne und Sotino = Köni^ (Ifolokh) Ist in VomUnMica
ein fcsier Typus. Bald ist dc>r HuUnts&gebit, Karvar, gaddA unter MniiM« fljdnhiiti
pmeseut, al.t ^eflUgelter Sonni^ndbkiü», als Lichtglajui, FUmmoheu ttn9'* •««••r«-
»tr DIS r bald nntä npöinuno*' D'**C, tu inen^clüichur Uetiiüt im j{j;c4t(«lita
Sonucuradc, j^igl>lä di^aomiiä. Dless wird ri>cht doiitiicb durvh C'lei-mont Umumu.
Jourii A». 1H7H, 1 S ibit 163, vi<r<rHch(«n mit der Oeitcliicbto bfi \jmtmad
B. O. 3. I, 443 b: der Schutz^eist konnte eben in jeder Gestalt sjclilbar ■wfcfc
»nch liU Widder, gburm, Splo^ol. Eran Alterth. Ul, ät)9 oben Welchen Hau
die Gftdd's dor OotLer hatten, zeige ich anderswo.
2) Teil mnhnii oder baiirai, angeblich >=^ TeH al-Balü« lag bei le
Flasse ;ewi>chcn al-Raqqa und lüsn Mii^Um.'», d. h- auf der JJeil« n»<'h KIm i
'ain zu: vgl. JAqät. Marä^id 4,493. itl-MuqaddnM 137,19 Im Syr k«niw
nur die Nii^ba; lUMhro wird eino Form wie [u«qro tharuAghU, ma^do »a
der Niitbabilduu); wird der lotate Vokal oder Diphthong nicht bertic
BdliographiMChe Anzogen,
¥
'(hgotjvtj von eioera König inmfvuog Osroes ableitet, beweist der
procurator Chosdrofi(nae) aiil' einer Jnsclirift böi Marquardt Rom.
Staatsven^altiiiij.? 1, 280. Durch ehw dieser Quellt-n heinflusst. las
9UU1 tu der Erasniiauhen Alisgabe iiiid der Marianaea des Hieronym.
in Malth. 10 Cbosdroenae und Cbcisidena*^, wie Assonmni li. 0.
1, 319 a bietet; die Hss. haben nach MurtiaBay Hieron. opp. IV,
l,as oben Osr(o?)enae. Jenes Chosroeue machte erst römischer
Mund zu Osdroeno und Orroene, sodass die riimische Eparchie
na*jh Edessa's parthischem Namen Cbosrau - Stadt wird genannt
worden sein. Orrhoi (BH Oeuv. giani. 1. 2H3. u) transscribirten und
sprachen dann die einheimischen Christen der antiochischen Diöcese
den Kömem nach für die Stadt 'Og^orj-vt], vgl. Cureton Öpicil. ')
8. 16 syr, 'ÜGgotiri] ^ Betb Orrhöje. S. 20, i 'OG\)otivij Orrhöi.
Pg tönte mit hörbarer Aspiration. Welches Uebergewicht in
jener Gegend in frühester christlicher Zeit die parthische Sprache
über die griechische, und welcbeu Einfluss auf das MesopotAmische
hatte, ersieht man aus qaitöu'^qliuA Apg. 12 v. 20, eioer vox hibrida
mit der persischen Adjektivendung kan, we hmiirqänil Eseltreiber
BA 3J)44 mit nach nestorianlscher Weise verküratem a; ausser
vielem vgl ZrädiiaStqÄnö bei Jos«*' le slylite ed. Martin S. 15 =
B. 0. 1, 265 = vL>u!ijljj w^Äx B. ü. 3,1,402 b den Naraen der
Mizdakiten: denn Miidak f, Evangelium"] führte seine cornniunistische
Lehre , die dem ürthoduxen Magier eiim Erfindung des Bevarasp
schien (Moses von Homi I c. 32), in ilh«ljcher Weise auf ZraduU
zurück, wie Karlstadt und Müiizer die ihrige auf die Biliel : Um
al-Athir I. 297 al-Mas'Qdi, Murug I, 19r>.
Die Vorliebe des syrischen Geistes für das I>ünim.it« was der
griechische producirt hat , mag bei llltem Schriftstelleni allenfalls
noch stören, im 13. Juhrbundi'rt fSlllt sie nicht mehr auf. Man
lese die Etymologien von 'iTaAtxi} aus ivrikkio und ixrtxt} zu
Apg. 10 V. I. vim Tv(fmvtx6i^ aus Tvjitxo^ 27 v. 14- Hübsches
femer gegen die »platonische Lehre von der Seelenwandrung* zu
Joh. 9 V. 3. Zu Joh. 10 v. 12 verunglimpft der Conveiiitensohn
I. B. Matten, aiu OairA «1^ Miir MnttAi Ass ß O. 'i.^iln Mitte. Sand-li^jA aus
Sand lia ebd. 2, »39«. Arb^il uiu 'ArliCl ». ?. DCl'XIX uiit., vgl qmilihl^A von
qnnkbd = MÖyxV 'Kirclioiichori, OrrliftjA, v^'l, nach änwfyä vou 'Änöf'Ä, hAn-
wiy* Ton tiAoAthft ßn UwiY. grwuni 2.1«. 6. 1, |9, u neben liäiiwAiift boi Bm-
turf; gAlwJjA von (;A]Oth|^. — Eljorisi) bei Anliüngung von niijk: Ufirii^A aas iibüi
Uüri R. O. 3.1,478t, In NEnwe. vm iK-m NiiiwAjti. Mftlir>znAJo Mitglieder der
»cluilo von MAhA»o, »l-Miuluhi bei Uli urvtor kOlliL Äi Ut MWiAzr»/^^ vnknliMrt im
Cod. Hn«. Britiiuu Aild lS,ni)5 vuni Jiüir ä'.<".(^ Ctir fut. lI5vBrs ain tiand». .Vm-
Cntitmi' bt'i Maj^iios von llKrrhii bei MhUIhm t'liron p. 325* , mit IlilfüVükal a.
Tügrithniye 'KnwiirdniOe B. U. 2.18''. BKil' zci^'ct», da-n» äilöni. Ö*lAmöni nichts
CUr «ine Apucopc- vou S'IAmfi, SJl/> bewoUon, wie neuerdiufpt »elbst uocli Kautuch
lueiot Vgl N/ibJcko
1} Dtis» die liardttiMtnistische Schrift io alter Zait nach dem OriecltUehen
bf>arb«itot Ist, war mir kaino Frage. VrI. «. B das bi»hcr verkannto ^L^ÄlL^
< '^i(tonnrr}vt} obond. 14,1«, s Lagardo Abhuiidt 34,2
I
742
BillicgraphücfiS
merktmg erklUrt: ,VielleIclil i^*"
von Gaza zu Pfin^st^n Trai'^
TTaal oder Ort ist ge'-
'^^/i seiner Ahnen. Mit|
Ais theopaschitische Ver-
:i''). 180. Apg. 1 V. 9 tadelt |
27 V. 3 älter als / ^J^^ii»^^ 2^™ limide des Firmamerita
Babel [d. i. 8^ -^..>r>^^ '
Asien , vgl.
Pa>Tie Sf !*'
I, CCL\
Zu
staudp
zu <
ide
b' >'J^' /■'""' /J. ^^3, 2) die Kniebeugung am Pfingsttag st
* ^'*'"'ww> ''*'*' üblichen rkl>i\u& = xv^it; und geh&ntÄ,
.. rt'" L, ßingham Origines ed. Grischovius 9, i»s, 3) dass didj
i'^'-'^''""^ ,ji! sogar beim Abendmahl Statt ftuid, wie bei Wrightj
^"'''^"it. -^'"^' 234a 5. Wer aber waren diese Leute? — BH be-l
('»'^- ^„g, S. 2. 7. dass vor der Leetüre der PrÄxis die Gemeinde J
""''^ j^pi ii^rojä) mit , meine Lieben", vor der ,des Apostels' mill
(''^■^f, Brüder" titulüi werde. — Aus Apg. 12 v. 15 wird derj
•"' ,,)iiddäi.sche Satz bewiesen, dass Jedermann seinen Schutzeng*»!"
^ '^^fiii^^^J^ Paradiese, wo die Heiligen bei
■^J^-^t^^idta- — Wenn ich die schwierige Be- |
''^^.^ recht verstehe, so setzt da BU auf j
>P*'/^,^^^u]dpunJci. des Bar .^aHbi (B. 0. 2, 185)
^ ^];,,M'^^ itv Feier der Messe um die dritte Stunde,
'//•'' 'C/;)/H«nion und beim Gebet am Sonntage über- j
J' yi'^''''j jaiin an gewissen Leuten dreierlei zu moniren,|
,,,''•' ''f^Mt^sse um neun Llir, vgl. BH Chron. eccl. ed.)
.'......,. i'«. .... „. .-.^ .^..r.x. ..^ "— Statt!
riarupispriesteni, vgl. Hieronym. zu Ez. 44 bei Asa. B. 0. 3, », 899.
mit denen die Christen ja auch sonst verglichen werden: Flar,,
V^tipisLUs Saturuiu. c. 8. De Lagai'de's Vermuthungen in Clem*n«l
(ina prat'f. l(i. 17 bestätigen sich glänzend. Uebrigens st-ehen dual
rbristlichen Theologen die arabischen in der minutiösen Behandlung'
der Kopfscburfrage (während des 'ibmm) nicht nach. — Bacohidet
als General des Autioc hos zu Jo. 10 v. 22 stammt aus Joseph.
B. Jud. 1,1,». vgl. Dionys von Tellmahre »54, ir.. Zu Apg. 25|
V. 13 vergleicht BH nicht ungeschickt den Vorrang der rtitnijtchenl
Procuratoren vor den einheimischen Fürsten dem Uhnlichen der]
mougolischeti Qädi's seiner Zeit ^).
Ungleich wichtiger als solche Spuren allgemeiner Bildung
einem jakobitischen Kleriker, iur dessen grossartige Energie es unt|
indessen nicht au Verständniss fehlt, sind uns seine Studien d«
traditionellen Aussprache der Bibelworte. Ein Vergleich sein
Ij leb venM^rc mir iiiclit, su «i-wftliuoo, iliu» mir bei dem aovSiiftvr, mu
wulcUcm di«a U(»icht de» t<Klt<ju LiuMrtu bewickelt war, suwjo bei Jtatt Sehircfa» ~
ttic-li wioilor die Todtciimaskon vuii Mykeuae idii^^vrallcn «ind . V|;l nath DW
Sicul. II, 15, s. ArctaJiid. ^(oUuiit^ 1»7M S. 25 Ebrndn Itült« ich tri al-ffiaM.
dn.-! ifoovvto*' naimov ftarä ta Kigtc^atof !^¥vorxns ivofia bot Pnio>)>
•<HliJ'. 11, 4i Ifcjiuior Ausg. 3, 827 aufiUiren küiiuon.
ßiilioyraphüche Aiizrigen,
745
I;
hierauf bezüglichen Bemerk UDgeii mit den Marginalien nach der
PQarqafischeii Massöra bei Wiseman hör. Syr. 220. 246 und Ablie
Martin Jouni. As. 1809, H. Autographie f^. U) f. 17, lehrt, dass
diese Notizen aus derartigen jakobitisehen Werken und süliben
nestorianisehen wie der Cod. Mus. Brit. vom Jahre 899 geschü|>ll
sind. Wenn nicht sehcin desshalb riltblicher wäre. Mühe und Kosten
zunächst auf fiue Ausgabe der erwähnten Hss. zu wenden — diese
ist für die synsc:he Granmmtik ein dringendes Bedürftiiss — und
^^ wenn wir nicht dieselben Beobachtungen dttr Aussprache, allerdings
™ zuweilen generalisii't , in dem k»y'ab''»l d'' .s^mbe wiederfinden: so
würde ihretwegen eine vollstÄndige Ausgabe de.s 'Ausar 'i-aze er-
wünscht sein. Bevor ich davon diejenigen mustere, die in den vor-
liegenden Theileii desselben meine Aui'merksamkeit lierausforderu,
schalte ich ein , dass Äbb^i Martin . dem wir auf diesem (Jehief«
viele Beleb rnng verdanken, dem Wiyemau doch nicht gairi mit
Recht bestreitet (Journ. As. VT, 14, 317), dass Tübl^anä der pt^ssita-
text sei: s. Wiseman 8. 223. 221. Dieser war es allerdings, soweit
der K*tl'ih'»-Text betrotien wird ; ausschliesslich zu dieser lieber-
setüuiig iieterte der 'l'üb'iänä einen t^retext : vgl. die V'arr. ha>menin(i)
statt hainmin(i> ; najipes , das BH oeuv. gramm. 1 , 238, j für ost-
iByrisch erkiilrt . statt neppes 'le(i)h in Juui'n. As. VI, 14, Notes
[marginales Tafel H. 17, vgl Wnght Catal. Mu.'*. Britt. 1, 109 Note.
Gar nicht richtig aber ist es , wenn Abb6 Martin diesen Xiib'*äna
Imit dem ltal>ban TJ'etkl''usi identiticiil, der ja nur Klosterbruder,
kein Fati'iarcb ist. Demi bei Wisennin S. 158 wird die Lesai^t des
'J'üb'*inä der des (rriethen, mit welcher Tl«üod''ösi's übereiustiuime,
gegenübergestellt, und die griechische für Sarii' meii hüLoa 1iib''fiuä
erklärt. Endlich !jat sieh Abb«; Maiiiu nur durch einen Fehler
Land's (vgl Wright, (.lata). Mus. Brit. ll(>4a) verleiten lassen, das
Kloster QarcjalV'ä bei Amid zu sucben. Es lässt sich nach der von
Martin selbst xmgeführten Stelle As.s, B, 0. II, 78, wo es t,Jar<iaft»'a
dh Magl«d''läje heisst, leiubt als bei der Stadt Magl'dal am Habl'öra-
^_ Flu88 gelegen bestimmen: über diese vgl, BH Chron. ed. Bruns
Bs. 385. T. = Migdal bei Istaljr! 74 h; Ja^iU; liitter 7,270; offen-
^rl)ar Tu MayäaXät^iüv (ffoot'Qtov) um f'Moäoötuvnoltg = Rfis al
H 'Ain bei Procop de aedif 11 e. \j. Bonn. Ausg. III, 227.24. Duivli
~ A, H. Layaid's Keise tNiueveh und Babylon über.s. von Zenker
Leipzig S. 237 f) ist niclit allein Midschdel auf «h>n Karten itu
[finden, sondeni iimli s. ü. davor» am HäbJ'örA in TenenSr = .aJLJu
I IfttaJjrl 11. n, O., das syrische Tannürln, von dem Zaeharias ttbetor
I hei Land Aneed. Ilf, 2f)il f. diis.sidbe ausführlicher bfricbtel , was
J Prcjeop in der angt'lübrten Stelle von O(tl'V0lH>l^ (Ufnetiv; lo^').
|j^üt 8. v. uiitersclieidet ein oberes und <'iti unteres, wie Proiup
ein grosses und kleines. Von diesem verschieden ist der gleich-
[uamige Ort Taunöri auf Uemik's Karte etwas i5stlieh von Nisibis.
Bd. XXXll. 48
744
Büliographutchr AnaNgen,
7.11 m Bestell des Christenihums
JoL. 12 V. 41 argtuuQntii^
stfindiiiss des Trishagi«^'
* die, welche Chr ^ ^^^0^.
«listeigen lassen,
der AufersteliD*
merkung zu — '^vi^L
Seiteu der ' >• , ^ . . * m. vi»*«
///oen Laut wie syrisch tau mit qussajl
/ ^'^ß iiichl. Setzt man nun als teststeheudl
, ''^ '''^'t^^bS berechtigt ist, dass x n, auch persisch
y/ ^^'^kp t ini deutschen Inlaut sind, so entsprechen]
.l'*^ i^a^ ^Vjit syrischem kaf, pe, tau mit qu^^ujä, weU
. /fü verdient vorweg b««
f^ätii Oeuv. grariun. l, 207. »fl
^^ '^ " .. i I i^-chisch X = g niitl
"fj^-ff ._. Mi.i j ' \ i;, sagt, es klingel
»i'irje syrisch g mit quSSäjA; Ji , ge*|
c*'l^/^'^f,',irf, wie b mit qunsüja, r, geschrieb
voraus, nP
«las Steh
haupt,
II di
Abb'
'**5(*'**|J',.ep, mit einem vernehmlichen Hauchelement ge-
Cp u^ ''^f^'Ji*' ^^^^^^ ^^'^^ werden, wie k p t im deutschen Ans-
Y ^'^f^'^iulaüf' z- ß- iß Kind: ich verdanke unsenn LinguLstettl
jjat ""f yi Kiel den fruchtbaren Hinweis auf die wichtige Ab*J
/»; -^.fou Kriluter in Kuhn's Zeitschiift f. vergl. Spraclif. Bd. 21,
/),f"^''jjjfn„ifitra«,'lich, dass auch Praetorium, Tigriiiagrammatik 8. 7C
"'"'ifAe* vcnnuthet hat. Für <üe echte Adspiratiou auch d«
'*'*"^),j,en ~ E r iJtsst sich allerlei anführen, z. B. Schwankung
{"* (j^hob^'iphie wie xaiKÖveg , '/^avwvt^ für -,^3, Do]>pelkaf
l^%, Doppel-B duich Jt(f', Dergleichen bleibt erst noch ittl
jj^m^ln. Vorausgesetzt wird dieselbe auch von Rabbi Sa*a4jä.
^f^gjx er von einem Laut zwischen hebriUsch 3 und p spricht, ntoi«
]Uiii von k tenuis, welches die Hebräer nicht hatten: Joum. Aj,
|jj70, XVI, 515. — Da nach dem Qarqafenser Mfiqt'rjAn& TheudlHk«
1,^1* Wiseman 251, das Griechische genaugenommen g b d mit qu&MljA
jiicht kennt, so ist die Verde ntliehung von x n x durch diese \m
HB nur approximativ zu verstehen. Beider, der reinen tenues and
der reinen mediae entscheidende Aehnlichkeit beruht auf dem voU-J
ständigen Mimdvei'schluss bei ihrer Ai'tikulation, also dem M«n{
an Hauth. Vgl. eine ähnliche Approximation bei Kräuter S. 48 'V]
Ist es mm richtig, dass nordsemitisch g p t hier Hauchmitlaai
sind, so begreift sich die ältere Transscription (de Lagarda, AU
haudhingeu 255 f.) jt = e, r = r, x = 3 aus der Annahma^l
dass auch die semitischen Laute ehemals reine tenues waren, undj
zu adspiratae erst im Laufe der Zeit wurden, um endlich ftOi
diesen nach Vokalen in Spiranten , d. h. in Reibemitlauter ül
1) Abgesohn von der nougriochuchen AiuspracL« des y v«tr i und « Xlio*'
kb wie ^ BU Ocuvr. gnu. ä,J7 word«u im Syrisohen dm g iinban drai I
nntorschiodeTi: Wright Cat Mu». Urit. lila oben vgl. Abbif- MjirUn Joar».
1872 S. 417. 41ti, 1875, V, Vi\i. 2U3i, I>iu oinxi^n Hcixiiifl wf^lcbe» nor
g dk iflt: Pit'ioe It Ju. 1, \itasi crkeiiubu, dii&s es sich tiiir utn «ulcb« .
baudolt, wo \vr. glmiil in griecbii>rheii Wörtern wi« k tmiuu ^mp
werde« soll, w m1 mnn so in eiuzeluea FiU«t Aocb im (iriocliischuu »pra
Caiiu!
Bibliographische Ameig«v. 747
I
I
I
gehn V). Das i^' der alten Zeit, eine adspirata, keine Spirans, durch
£j zu Rehreiben war ein Nothbohelf, ebenso wie man aus Noth
sx)Ut.er X durch p, r durch X2 ausdrückte, Dass im Arabischen
il und cj wirkliehe iidsjjira.ta« waren, ist gaiix uiwweit'elhal't, deim
es ist dadurch bezeugt, dass dieselben gradewie die Keibelaute t f b[
ht in die Klasse der al-mabmösa gehören, und dass al-Zamalj&ari von
Käf sogar ausdrücklich sagt., im Gegensatz, zum stummen Qüf werde
sein Laut von dem [durch die Verschhisslücke streichenden! Athem
geleitet und getrieben: 189, in vgl. Wallin ZDMG IX. 11. Daher
hat mau in dialektischen Formen wie |mJÜI iür *yt!t, *JCj für
«j»j u. a., die Freytag, Einleitung in d. arab. Spr, S, 67. 91. 95.
6G anführt, doft Kaf für die reine teuuis zu halten. Eine wirkliche
t teuuis meint al-ZamuJj^ari, wenn er von einem Jj, das dem o gleiche,
redet S. 189, lo. Ebenso deutlich ist die Adspiratioa am nord-
seraitischen c. Denn wenn schon Hieronymus sagt, tue Hebräer
kennten griechisch-lateinisches P auch im Anlaut nicht, es laute
vielmehr wie F (Lagarde. Onomas tica Sacra «j5, i.t; «5U, 7) oder wie
Phi graecuin (zu Isaias 2, :>), so meint er damit nicht den Reibe-
mitlauter, sondern eben zwischen fi und tf> stehendes echtes ph,
vgl. Journ. As. 1870 XVI, 515. Es erkilUt sich so auch, dass in
etl^trS« die heimische syr. tau adspirata mit t^tli geschrieben ward,
nachdem sie durch Assimilation an die folgende n tenuis zu r
t«nuis geworden war: durch ^t> nur anntlherungsweise , da t6t'>
und qöf, obschon tenues, noch ein besondres sem^itisches Plus ent-
halten, s. BH Ueuv. gramm. 2, 37, i.j Jouru. As. 1872 366. 378.
Jene Noti/. des BH zu Jo. zeigt ührigenfi^ dass seine genaue
Definition der griechischen Aussiirache mindestens so alt ist wie
TI»öniÄ lj[arq»>liyä; vermutliHch gehen dergleichen Beobachtujigen
von der Philoxenischen Uebersetzerschule aus. Natürlich macht
sich die Aussprache selber schon früher beinorkbar z. B. in Magar^at
(2. JahrLi) Ass. B. 0. 1, 393 = n. pr. Maxagraioq. Dagegen
Ij Uazureicbend ist es iiatürlicli, die Reibelaute ^ '=^ x, i s= DOUgriechiMb
y, v> 'S ucu^echUch Ü, neugriech. ß «> deatsch vr , wdcUo« die Laute dar
rtikkJkk'<irton Bucli«taben ^ ^^ J ^ siuil, adüpiiratae zu »«nnen, nnd ich bitte
dringend, meine b(«Jtoicbnuiig denutlhün iitil nttchge^ietzteai h nor fUr coiiveixtionoll
lult«li >tt wuUeii I>ie quAsi^iJ^" Hucli.<iiKb<itt liabtii] uiiguii Muiidvcnchliua und
lieiaKen di«k<ibalb „auj^ opr osste" lii>Äthi"i 1111 »Jouv, grm. 1, I97,8f nach dem
arab. al-äadida. denn baljov = »nddiida, die rukkikhirien hubeu unvolUtAndigen,
nur lückorii VontcliluH» uud buLwuu daniin rnfjäth» ^ al-rihwa, t Zauialisari'a
al-.Mofaj^al 1«9, 19. Voratigoliendor Vokal = nffiu-r Mund, uml Halhvt.kal »
halb offner Mund, vorarsachten abo daram ßukkäkha = unvullitändit;«» Mund-
remchlnss, weil ihnen dicso Artikulatiuu uähor liot^t uU die dor Ver4clilu!»>lautoi
und veranbuston ihn nicht, viudvru belie&Hem die liiskt'<l., yreixn diedolbun doppelt
d. h. mit Te»chdid <= (jQ^dLsi gesprochen werden miumteu.
I
748
Bibliographische Atiaeigen^
scbreibe ich umgekeliii der Vulgäraussprache des q6f mit g zu;!
arab. gäialui = xad^oX^xoq. Aus dieser erklUrt sich auch die.!
Schreibung des viel umstritt/eiien {Dozy, Supiilenient) ^^j3Li!j'M
== syr. gräpäd^in ^ ygatflBiOV BB unter jVÄOi BA 2989 Paynej
t, I
Smitli 77Ü. 1519, 11 unten, vgl. ^Jö vjvXiw = syr. g»dhaf mderel
BÄ 2715. 2734. 2735 (dn.s meiste fehlt bei Payne Smith); und!
Tt.y^tS- ist nur griechische Metathese für JixkiT- = Deqlat, wie!
JiQXiTm. Dertetis für Tigyinn, yQVtp für xgvßg = aiiD, Öa<^o-j
xoff für TatfOtt^-, <PttGex LXX = noc füj naff^j^; ganz griechisel
aber Kag^at für A'(rpphiü, K{/)iaaioi für Ov^tot.
BH , welcher die Aussjjraf^he griechisch n zu Jo. 3, s«. Apg.l
S, 9,2 iiotirt, will *t^ohuxa Apg. 27 v. 12 Pilaiks mit syrischenil
P gesprochen haben , aramaisirend ; empfiehlt femer für ei'i'Ot*/o(|
'ewiiüksa Apg. 8 v. 23 nach Analogie der Aussprache von kaf*
senikath, welches das Syrische von der alten Transscriptionsmethode
für ^ ererbt hat '). Zu Jo. 19 v. 13 soll gfiftA zwar geschrieben J
1 > Dergleichen Erlstüeke sind iinmPTitlich in wilcheu Frenulwörtern nicht j
selten, die aus der rorchmtlicheii VulksHpmche in die odiuMuUcho Lit«nitar<
spräche übergog&ngeu :dnd. Vg). niAthritliik ^ utror^öi, qiLI>ötl>ft plur qibltwJU^i
B. O. 2.885*' AUS xißwTOi, das .-»eint^r^ieits fiir xißtufö^*^ «Us ri3T, mit d«r
umgekohrtvn DLvsimilution s(<dii, wie Ctl2U^lb> Nöldoke. Muid Oramm XXX flir
yiat(tmxnf*ot'. — tiantrüp&« B. O. 3, l. I7a'>a = nrob qutrub i BBj = xvvWW^^»- i
nof, <iskTlalwhtH xäoxnkloi, i»^^m», tny^n, p(nk''<li nivn^ Beriisifin in Sp«».!
cimcm »d BH S 29. WrSglit (.'»tal. Mus Brät 1. üia; dRrii«-l)Pn: priiqidiA LmiA^
Änocd. I Tiib IV pt'iniittA = ntvitniit-iot' l'odux, Voliimun , t B \ss B <>
3,1,230^ 7; 3, I. icij«. 268. Wliglit. CntAl. i,&a, plaqiuitAre jr/rixor^-Tiifiui Wri|;hl,
C4iU]. 1, äl it 3 uiit. — Knie "o nrjQvoo, worin rs 2U ne wie in Ttipaoi = VliP,f
Dtus ich gegen do Liigarde in tneiueii llenuenoulicn lü4 din Aldcitung vn
'&dl<2(l A(u eJäos mit Tiirfctit be$.lriitoii habo, af'hf: ich ein. seitdem ich «a« Th.|
Mooitnswii'.s lesPiiHwerthpr Au-soinundcräotzung im Corp Inscr Liit III S 681
<Jel 1 und MUS BoLi.^touad« Aneed GrJlcc 5,78 Nute S crfnhreti, wie »elir «pecie
und tl3oe nuch in der Bedeutung Feldf rächte, i'gl „Spoieroien" . verbreite»!
wtron. Man mnss alao trelil das .Jk stiitt OD au» dem EinflasM de» voruigeben
den j Im Miiudo des üj-rlsclicn B»uern erklären Die Müudier sagten Allerdin^pl
et'*iaaN, Noldckp. <irm. 42; qadd«^» = xnSöot amb. qiidiu hat qiisJi^i X^l
f I
aber (Jw =<= » in •>■ ^^>_'^] ^^ K^ijtfit JAqftt und SlnddA = antisr^v N5idek«vi
Mand. Grm. 75. Üngegen -hN^^'^^'^ ^= f*ooxf*fo*' '*'(<l <lu (.'«ng« ^«dj^r^Jlr'
Utein da Cango miucfktum, diu ÜB nuch Bar Sr6luwR! nnd atu dem KonnAa da
Miiaili, drr theiU ^^\AmJ* ^ ihnib ^^Jo\^\ämJ> «flireibc, oiltthi>Ut. »lebt tt«Ur
dem binfluHH des .»tyrischnn und per»ij»c)t«n tnusk Auch itjiu^ä, niiu>JkthA wi* wtA
BB. tu dem Dialekt v«m Triliim. da* arab. al tiftwöa, alunwiin-is lieiiul, gebort uie)itJ
hierher-, denn es i<.t nii-tit va6i Castle 543, soitdorn =^ imisk = Sarg, Matuvf
Icum B M l.jHfii Art apott apocr. ed Wrig^ht 171, « di> VogUe, Syrie ceotraU,
I
aber kfifta gesprochen werden, vgl. gsürä zu kSÄr4 BA 4890,
Nöldeke rnand. Gmi. 41 : die media vor dpm Iteibelaat und vor Schin
wird zur tenuis, vgl. IJH iinn. 1, 20(K i;« und s. Kräuter in Zeitschr.
f. vergl. iSjiraehforsfli. 2l,yu, a. — Zu .la<job. 5 v. 5 soll mtm in
'et'^lii'ahl'ton iuif h mit nikkäkh/i aphtfn. wohl, weil nach dem
le^sänft tjiljö&aJA wafiraja ') li odf^r vielmehr bt leicht wie pt ge-
sprochen werden könnte, s, HH Onn. 1, 208, i Journ. As. 1872,
1. 338. — In nergomüii Apg. 14 v. 5 und tesbolün 1. Petr. 3 v. 17
vgl. 'iishftX 9 V. 13 ist die Einschärfiing des quiläjfi von g und h
wohl nur motivirl dmch die Voraussetzung einer Neigung nt^reg^im\n
tesebhlAn nüch huggäju mit rukknkhß zu sprechen : s. BH Grni.
1, 199 f.
Wichtig ist die IJpnu'rkung, da.ss im P'al Ijzithäkl' Jo. 6 v. 6
mit dem Reibokut i^, ah*?r iim Pa*e! hauwitkliön Jo. 10 v. Sa,
ebenso im Af h1 'ftuinitAk'' BH Oeuvr. Gramm. l,220jS:i mit t [ad-
spirata] zu sagen i,st. Diesen Unterschied könnte man geneigt sein,
einer ursprünglichen Differenz in der Betunorig zuzuschreiben, auf
die man Fälle wie im Afel akkil, akkin '■*), neben gewöhnlichfm
'ad'nl, nettf^b'i, 'nddün, '^kkatteh*', t^jbanno, (jappjau(i) Jo. 21 v. 20
HarqL, ferner 'attriua, Nöldeke mand. Gramm. 121 (vgl.? les^änä:
lisanun) und bättim *) wird zuriiekfüln*en müssen. l>a indessen
{•tjit^t mich dürstete [nach Analogie von kefnet'»], sich untersclieidet
von s«>hit, dich dürstete [nach Analogie von köfeiit], s. BH Oeuv.
Grm. 1, HO, litf. , so ist wahrscheinlicher, dass in den suffigirten
ersten Personen 'aumiteh, Ijauwitkl'on die Analogie von *!dl«ö*t"k^6n
(1. pers.) BH zu Jo. 5 v.^42, •abhebi't^'ki'oii BH zu Jo. 14 v. 13
befolgt, ist; und von derselben unabhängig nur da.«; suffigirle P'al
des schwachen Verbi seinen eignen Weg ging. .Jedenfalls verrUth
auch hier bei der Hukkakhinmg die Analogie, oder gar ein Colcul
d«r Maqeij&ne. sein oft schwer zu ergründend i*8 Dasein. Aehnlich
wird man se'betb, s4'bÄ, sä'bun zu erklären haben, BH Gnn. 1. 224. u,
kaum aus Consonanz des alaf.
Zu Apg. 12 v. 8, 1 Petr. 5 v. 8 wird bemerkt die P>haltung
von Alaf eonsonans und 'e in der Aussprache der Nestorianer in
loseriptioBa S. 90, 38. Dagugeii ist arali. iilkwüü wirklich dvr. JGDQJ <= t-no«,
vg\. Cutle 548 und Aet njxjst npoct. ud. Wright liüi, u Auch ;Dä&^ ^"X^C
Jo. 4 V. ö gehört kuum Mcrhur.
l) 8o nennt der iiost. Patriarch Klija die syrisebo VuIgÄrspracho im An-
r«ng seine« Türä^ innmlln im Horiincr Mb. Petonminii 0. Vgl. di« mitjtltnünflt>)&
nthrÄniltH bei Uli drm. I.SOJ, M
U) Mein« der itflsboriuiisi-iioi] Aus«priicho iuif;<>pitMt(i (►rth<>pT'«phi'" fiilRt der
Regel» dw» die Oatsyrer jedt^s Qussijli wirklirh verdoppeln, vrtp iiilu itrtdem
doppelten Iturli>tUlir<ii , mit AustuihTne von r iiiitl 'o )w und j?i, irfthread die
Weatsyrer hokaniitlich keine Yerdopplnng kennen,
3) I>i«*er Plur»l , sowie Ü^'^T , 0*»»; , O^a, D^P© , erklärt »ich «lach
mAlikim* mit regelrechter CoDtrHctlon.
750
BiöUogrtijyhUche Amefgen,
was'an and wa*]iftd*>(u) , vgl. /.u Jo. 11 v. 30. Journ. As. 1869,
14,267. Analog sagen die Westsyrer 1 Petr. 5 v. 8 wAh.vl'l'fu),
die Nestorianer wa'hadh(u) mit h/jrl):irem 'e. — In wa'tiJh lautet
gegt^n die sonstige Regel (s. Uli (iniK 1, 240. .i) t mit qassiijii, wohl
duich diösimilirendeu EinÜURS des folgenden Dental, du 'e bei den
Westsyrern unausgesprochen bleibt : ^= wütidh , vgL mä'mÖddttl>&,
BH Grni. 1,220, lo; und ahnlich jaledd^'thu, bakMMhä i) iQ^&o^,
BH Grm. 1,917,3; wädd'Jdl'ehl'h*'Ut&, watttdl«ttija, lAtt«?dhajja, BH
1,219, 15; wadd'^dhäniek'», waddHf»ü'jekh, wattodhÜ5(i), watt^'thubhfiX
BH 1, 221, 17, vgl- Ungenaueres bei Bernstein Jo. Harql. S. XVII.
Betreffs des perf. von hwA iiotiri BH sehr hlluüg, wann das-
selbe mit (selbstilndigem Acctsnt und) h ; viel seltner (wohl weil
diess schon gewöhnliche Spreehneigung war) , wann es enklitisch
ohne h zu sprechen sei. Die Kegeln, die ich aus den sich vor-
findenden Beispielen abstrahire, stimmen nicht ganz, zu denen, die
BH Gmi. 1, 106 f., vgl. Payne Smiih ihes, s. v., befolgt wiesen wüi
Ich beobachtete: Hwfi lautet das Terfeet immer 1) als iyivero etc.,
2) in der Bedeutung lart tjv u- s. w. als käna al-tamroa; sowie
als HiUsverbum , sobald dieses seinem Particip oder dem Prädikat
voran sieht, 3) in La hw& = nicht ist, war etc. — H. WA,
wait, wit*» etc. lautet es 1) hinter einem Worte mit logischem Ton
'/. B. dem Prädikat, 2) in la w& = lau. Statt vieler nur diese
Beispiele: Jo. 20 ^v. 24 Ifl wa tl'amman w& 'ammck^on. — Jo. 15
v. 19 wellü men 'älmft wait^^n, tl ix rov xoo^ov //« zu ver-
gleichen mit *eUä lä hwait^jn men 'älmä, ort Sk ht rov xnofiov
ovx lari.
hÄparkl'm, Apg. 23 v. 34, soll üpark^ia nach inaQj^ia? lauten.
— Jo. 16 V. 20 spreche man den imper. von 'ehad*»: had^u).
Zweimal findet sich die Interpimktion des tahtaj^ als Frage*
zeichen angemerkt: Jo. 18 v. 11 vgl. 26 v. 27, s. Journ. As. 1869,
XIV. 294.
Unt.«r den Nomina Ibi 1 düngen wird hesdä Schimpf, yon
hesd*>ä Huld geschieden zu Jo. 5 v. 2. — Zu Apg. lö v. 33
wird negl»d«hön = nXtjytj buchst^ibirt , nämlich im Gegensatz zu
negg^d^i^ ^^ alinaddadün Treokschiffer: Bar Sr6Sowai bei BB und
BA S. 30, 1«, wo mrakk<>kl"Ä di'alnd'' statt gh^mal zu lesen ist, vgl.
BA 754 Buxtorf 1294 extr., wohl nach 'elMÄ gebildet (vgl seppt^
'enmiTä, t«nmi"re, ßXiq/OQa) : ,Trei;ker'* konnte leicht auch fär den
Dänek »- oXxäg gesagt werden, den er schleppt, vgl. Domemoo
Sestini, Viaggi u. a. ; 'eliiiäre wie 'ellofäre, öXxagiot*.
Apg. 23 v. 10 msa^tl^hön mit a des s; der Harqlaja tnes'at^bAo
mit e des m, vgl. Journ. As. 1869. 14, Tafeln Notes marginales
B. 8. 11. BH Grm. 1,55, «4, je nachdem nftmlich der 8t«t, emph.
m§jith& oder raössatJ^ft. mit huggaja des 'd, lautet, wie der 'rAl^'''^n4
hr.'i Wiseraon hör. Syr. 219 liest. In diesen beiden Vanunten de»
einen Wortes spiegelt sich eine weit verbreitete ZwiefÄlügkeit der
Vokalisirung der Feminina von WortstUmmen mit einem oder iwtt
Bibliographische Anseigen.
751
I
kurzen Voktilen, ein Gegensatz, der in dem Bleiben des Accents
auf seiner urspmnglichen Stelle und seinem Fortrücken auf die
zweite Sylbe besteht ; derselbe , den man waliniimmt zwischen
ITK- und okn, «np und qodi>ö8, b^Tökt, rohöq Jolixn und
Dlüki». züzfä und ^/^i;<y;-Ofi '), vgl. Wetzstem in ZThMG XXII,
182. 184 Noto 2, schon im Altarabischen im Reim erhalten al-
qasabba gidäbbil: Wrigbt, Arab. Grm. 11 § 238, E, Pryni do
enuntiation. rebitivis 1868 S. 61 ; derselbe wie in botentl'k^'on
und betnathk'*on BII Grm. 1, 75, S7, vgl. rT^Tp« Dan. 5, lu zu n*!^»
Luzzatto, Caldeo Bihlico 1865 § 51. 53. 96,' Dan. 7, i:., nflmlich
in Nominibus wie; hnd^ut^'ä Freude, mit Hat<?>r i>ät*iab, v^rl. hajütha.
mpböt>j\ nach Analogie von : hpbl'art^ia Genossin, s^bliäiil'ä Mädchen.
r«wäl]t»>a Weite etc., 'iqartÄ Tross, 'ltli^hl>ta Gespei, reghr^JtA, iJL>-. ,
'gt^ltA Kälbchen, r«ghösta Empfindung, IjettA 1) Börse, "X) Brücken-
querbalken für Nnntt*, sattä Weinsetzling von IQ-'; (aber woher
setta und asetta Mörser BB, BH Grm. l. 213, lo = Nn-DN Nnr-^D»?)
smurtil Quetechzahn, hmurtA durchbohrter Stein. Wirbel u. s. w. —
gegenüber von: hÄddutM Komgnibe, wie m»ittnt^ä BA 5785
von h«dl>ji == nnn (oder h^'da mit Qnssäjä perpetuus *)?), Prov.
25, 28 vgl. Rom. 1 2, 20, beides Fomien, wie parst>'a, *abl'dt''&, saukt^S,
malkth^, 'enbth&, seglidtl'ä, burktf'a. Kulpifi«. rjiulli^t>>ä etc., süljhithA,
kullitha, deren i wie jener ü so entstand wie das in gäblii ,mein
Erwählter**) statt nestorianiscb giibhj(i) BH 1,54, u f.; 'asiwätH
1) Hier möchta ich auch u<^(e8fl =3 arab. nAfnauu, statt uefaä, wie b(»r& u. a. w.,
Eiehen, ». NöUloko maad. Grm. Hfl, vgl sbbiStA BII 6rm. 1,216,12 mit
|iJiinlstA*s*r BB so Jo. 11 v. 18 'ySi'S PÜnn uud linmsata 'asara. Dagegen
pnvkka Kapolichen und praggA HIrso sind unL»icbcrer Ilerknnn.
2) Die mir bekAurtt«n Fällo, in welchen Rukkäk^ri ursprünglich oinon
8onderl»«t bezeichnot, deutlich nur da, wo iiiclit M>iist nach dar Regel Rukkäkl>i
la erwarten steht, sind:
1. 'emkr»r ich verlobo, inf. in<^k^iiir)n BA 824 g^enfibor 'oimkhor, denominativ
von makhfjä* ^ J^"!}?'? ? J"*" ra^khAra d^» 'ar'k, woran» arab Oö.^l J^^i Be-
wiMerung, wahrscheinlich periodLscbe, des Landes vermittelat Durch grab ung
der Deiche, die daa Waaaer des Hauptstroma , dos Etiphrat and Tigris, trennen
von Zweigkanal Vgl. Aleuuidor am Pallacopa«.
t. 'estdr ich bedecke "^PD , Jüw, BA 10,^8 «"aber b«sottir&>, gegenOber 'esti>Ar
ich raisso ein. *^r)iS, J^ä)^, JLü. BA ebd.; wo (*< durch Aus vorhergeheude
uraprüngUche 19 outstand
5. Viellidcht jtvfl^thA, pl zhITo llAuru , wriffir niii-b ÜB Kabban iHunain»
aorh temm<<thft liesit, BU l,9U,a, «= pC^T Bust., »iiferu es = arab. xiflfun »ein,
find nidil «>5ih' EiiUtcbung habon solltt« wie tcpp^t^Ä, pl. tepjK« = NPC^L
(oder mit Hiikkäk''a'!'^ Jcwef bar Mnlkfin im Msidtä d'' luiqie Ms Pe»onn !» von
Dtaf vgl tupp«ti>k.
9) Oaua wie Im Arab In PauM Wrigbt Ar Grainni 11 § 3XV.
752
Bihliographitiche Anxeigen.
BH 1, 35, 4, raaittw&thä l, 35, n \). Ebenso MH aus selw«»tHa. Tgl.
segf'dthä [ar. salafun lialtfi ich für entlehnt], mnafha rIc, g«'btiith*» etc.
Dieselhft AocentVBrschiedenheit. ei-zeugte ^im Plural: 1) 'ähwät'*a
nnd Analoga gegenüber knäw4t>'a, 2) nüi-wdt'Mi gegenüber hailÄw-
at34, wShrend Ln don 8ingu!»ren gegenseitig dit* gleiche Betonung
herrscht. In mphrsylbigen Wfiiiwii ist ferner analog: für Hud'^jnb^.
'Ad(ftß}}vt}^ [HJdl'aijabi* mit g«Ti^üb''J!i des h^t*» wie in BB: krt'fsa.
pt»'äkrfi aus pat''kcrä, qrufsüsä, Trödel BH l,2iy, u, Ijob'^ennanA
lässig, 'liqbeni nettsp*. 'akiiwra; aus gau t'ihrä neusv-risch kjäwitni
Mittag; aus had'i *sai* ^dä'sai-; aus 'ad^^ inä : 'd^^ämnia; aus k^n
m& i^'f;.^; aus Himjar HumaSr: 'Ofir^gtrai (u wegen na); träwit*»»,
nestorianisch mit ^^atef pat^alj : 'ai-äwit^ji, Schüttelfrost beim Fieber,
nur SL'hinubar Fonii wit- haläiil'itha-, 'nfiwiil^ä oder nestor. 'anäwitl>4
Tjvvarifvi'. ZDMG IV, 215, wahi-schemlich aus Formen wie beUitH.
behtjilhä. herit'ia. Wur/,el -.in, Buxtort^2ll hat freilich pl. N^r*"»».
darmu von Ijarei'', Pa'el?
Die Ableitung von naessa't'ia anlangend, so ist es doch wohl
jweffffüT/;*;, ff =^ s wie in parsopa, vgl. BH Gmi. 1. 208. u, und
r = nr wie in arab. sa'tarun, za'tarun iius "^inx. Buxtorf 1948
vgl. syr. sat'Te = satureia BB mit Ribbui , vgl. de Logarde
Prov. 84. Das Blbbui bezeichnet scheinbar den Plural, wie u, a.
in btyt'» qank'ie und ([unkl'e, da.s ich in der Kieler Festschrift für J.
Olshrtusen 1872 S. 93, if.s falsch = xa;'WAAa* setzt«»: es ist xoyx'i'
vgl Waddington, Inscriptioßs no. 2218. B. 0. 3, x, 525b cap, 2. 63 J *.
cap. 3. 533 Zeile 4 uiid cap. 18. 537b; 170 Note 3 =r ^ < LiM^
B. 0. 3, j, 564b 4 mit. Davon qankl'üjä Sakristan B. 0. 3. i, 519»;
125b; = Glöckner Syaii; qvuik»nyä Wright Cat^d. 16b: 164a c.
B. 0. 1,28 Mitte = j^üCüül, B. 0. 3. ],549b8 im ai-ab. Tnxt.
Zu Jo. 15 V. 11 wird l?adbwat''(i) meine Freude mit Recht
zu rphinatb{i) in Analogie gestellt, vgl. baiwat''(i) BH Gramm.
1, 56,34- ~ Ep. .Taq. 5 v. 12. Das auch als sing. fem. gebrauchte
niaumät^ä ist schwerlich eine Form maqtalta [denn von sing.
iiiaumat'n'i wäre der Plural maumawäf^a] oder nunjtAltA. vgl. Nöldeke
mond. Grra. S. 1 30. 1 JJH . sondern , wie mir wahrscheinlich , ur-
sprünglich ein Pluial von mauiiiifia* , singularißch gebraucht wie
haije Leben und ^maijä, vgl. 'aimunuEahi: der Verlust des j wie
in 'aswatliö, in ahhe von \)jh. wie von w in nh6, n^&, nt^*, nj^ för
nfihwe, ne?iwe, nethwe, netwe BH 1, 101, ti. Unmfiglich wlLre nicht,
dass jamhiun. Eid, von derselben Wurzel t"in ursi»ninglicher Plural
von jämätun* wUre. etwa wie sljiinun von .sanatun, mi'inun von
mi'atun: aurai beweist noch kein ursprüngliches w im Anlaut (vgl
wama'a), s. 'aubeS und auneq neben aineq BH ürumra. 1. 12«j.
¥
1) AehnUches im Vulg&nrabbchon q4^wii: q^aüwe ZDHO XXll, 173 H
andern FHllen liKlt sich w con»onanti.4i:h mit vorlierKehendein liuggl^ik BH Om.
l.^foo. 3 unt gAuz wio alUrnb. bei Gattumlon Hl-uahHWU fUr iil-niibwM «tc.r tbs
Hisäm cd WUstenfeld 11, 118, i. vgl. 170.3—«.
Biblloffraphische Anzeigen.
753
Ep. Jaqob. 3 v. 14 inoniH BH im ?ßsiindialekt lehbaikl^ön.
das er bei Rbodr^ zu Ps. 4, :-» H. 32 zur bönUhä dieser Version
rechnet^ und wünscht lehHrtwMMt'Jön. Trot/.dfmi ist lrl>bt' dus ftltero,
wenn, win ich glaube, rifibnLwnthu. 'ilt*'n^wi^1^'ä, bailäwiiilia piupt-
seits, it^wat*»!!, n(!lrwat'n\ iirclrerseits als plunUiii |ilm'alis von nahri^.
'iithre*, }}mU, 'nÜ*e* , iiAri? superfoetrttiv gebildet sind, dnnn auf A,
;tti aussehende Wörter hjibeii üuwiUf'u od^r mit andenu Acrent
ihn, 1) Zuniichtv sib^eseb^n von der nur aci-fMituellen Dopplmif?'),
oder vielßiehr riPHturifmischen Dehnung (s. unten), in Tiwflt'n'i, dass
Erhaltung eines kürzten u i>der imdern Vokales in otfner Hj\hp
w^en des Forme hurakt eis mJigli^-h ist. zeigt n'^f^s», bjad'«eh Ev.
Jo. Harql. 1 v. 7 , der Imper. mit Suftixen, z. B. 'bl^ödhainfi) BH
Grm. I, 74, »j f. haimenin(i) neben haimnin(i) .lourn. As. VI, 14,
Notes marginales zu Jo. 4, 21 S. 17 — rabbijati'eb BH zu Apg. 7
V. 21 etiC. lessäna : iicb und lisnn; und die oben angeführten
Fülle wie nedda', n^tteb'* etc. - 2) Das w ist pbonetiseber Ein-
schub, me man deutlieh aieht aus m'^wiit^iä. aus m'ä 100, analog
mnäwäthä et<i., aus \iewja, hwe tfonuell mascul. zu harjatun). pL
bwawüi*»ä etc., in denen keineswegs auf einen Radikal zurück-
gegriffen wird , sondern auf den stat. abs. apocop. sing. ; und aus
praop. 'elÄWfti (wie "e<|!irl)e) nach westsyrist-ber, oder 'alfiwai (wie
'a<iärbA) naeb ostsyrischer Aussprache: BH 1,237, sij. 1,85,3». 83,4:
ba'lfiwe adverb, stat. det. plur., nm' scheinbar sing. abs. — wenn dieses
ist 1ai -f fti superfoetaiiv *) : derselbe Einschuh im Aralj. in dawü,
dawiitu elc. vom Thema da; bimawani (Wright Arab. Grartun. 1, 212);
dunjawijan u. s. w. 1. 171 ebd.. s. auch PleiÄchcr zu de Sacy 1, 310, s
S. 288, Mit aw wird also «" und k vor ät nur aufgelöst ; Tgl. end-
lich A zu a in hAd'"ai für bäd^'o hi. wie die Ne.storianer, oder in
h6d''öi, wie die .JaNjobiten contrahiren: BH Grm. 1,230,7. - Hier-
her gehören auch die verkannten Präpositionen : Iw&th, statt '('Iwüt^'
mit Aphaere.se '), Plural von "))», ^\ , (wie bainät'»); und 'tik^'wat.l«
von kai. vgl kM>i, y,^yls\ hak^'^^l. mekkel u. a.
1) Der Cnweler Ctxle.x srhrilht »r^^^^* l'»ii fi.8 imd otY. ^f^y Ezra fi, 9;
5 Jo lUv. Mirhaolis OrHmmnüea Clmldsk« ({ylliii^'ue 177t S. 129, «Ud die
»lt<< wpst.«rMm»ischo Au5S|jrB<'hH!i «egon dio bi»1?yl«ni»cho iin gawöhuUcheti Qr*.
wie «nV'^N Luxwittii, Cnlrlon lUblico § 30.
2) Es könnte 'o\nv(ö (rvlVu-h Mivh sUt. ab» %iu^. mit vurgerilvktem Accent
(vgl S. 7521 statt 'öhvt'. wie 'mrp in, »pin; und 'dttwai dwiin st. estr
3) I>ip4e Kinbujuo hnhcii iiRJiipntlicli oiiio AiizhIiI qt«[tHl-Fonnou, die soliuiu-
b«r vom Pnlpcl iibgolctlot »Ind. ortitt«t«; R. B. 'AjAtbft. Zinnen = PIK^NS*,
D^KLZKX von 'i'4: „VunprUnge": nachKutriigon za Nöldoko, in»ad. Grtn 17
Not« 6; ehotUKj fU^e mun dort hinzu: ^«im« Buiwu =. ^3Cn s= .ytO^; wogisgeti
in dem ilhnlicl« controhirten /Lv^i* Zeltgass«, Invfn «> dem ilgyptl»ch-Bniblschcii
Lehnwort « .L.^ , eine beisoudere Art eiuor abge«cbloiee&eD beiteiuitraMe «s
754
ßiblioffraphüche Anzeigen,
I
Zu Apg. 25 V. 11 wird fär die westsyrische AussprHcbe
ht"g*'enau(hi) die ostsyrische fo^-g'^anauOii) angegeben : Tgl. BH Grm.
1,85. nT, BA 2244, B*^g'»eii, von der Wurzel gim, ist i) Ex-
eliuiiativpriiposition ^ zum Schutze, zur Hut vou NN mit genet. '
obj. Vgl. Act. itpost apoir. ed. Wright 152. t: 154, r (Pay-ne Smith
thes. 744): ähnlich |iib1'au(lii), |?eb^^älau(hi) wehe ihm! Mit dem
Gebrauch des stat. csir. plur. hierin, vgl. den der pr^positiooellen sub*
stantiva maghähoi (so BH Grm. 1, 216, s«; mit qussajft: Wright]
Cat. I, 184 a no. Gl), ma'alai, ma'ral)*»ai westlich von: Wright Cutid.
I, 21b, mad'inäliai. wie bainai BH Grm. 1,85. Bezüglich d^r Prä-
position b vgl. deren Gebrmicb in baijtiJ'Ä U- s- w., femer in b«>b*«4'A
men pölän, ya 1^02 Buxt. 1191 vgl. BA 22»)8. Bedeutung also
pro. 2) ^propter in v^3 Bu.\torf 421. 3) l>er Anrufsgehraöcb I
von b«g^en schuf das Verbum baggen. vgl. v^an , auch pc. Di«
angeblichen P'als bei Payne Smith 447 und Buxt. 1695 pc könneji
Pa'els sein. 4) Der ursprüiighch vielleicht nur westaramäi sehen |
Prilposition standen die uestorianisehen Leser wie einem Fremd-
worte gegenüber und vokalisirten ä wie in grapädhin. ^^btj5t,j
}'Qa<fei8iov, in brüsit^: Wiseraan horae Syr. 208, BH Grm. 1,233;]
auch k^nnt^» eine Etymologie von b^g^ÄnÄ iui Spiele sein. Wi^l
wenig mitunter die Leser des P^Sita seit Ephräm von einzelnen
Wörtern darin wussten, zeigt nicht bloss rpidfah^thä, ahgesehn von
Is. 29, K, überall ein alter Fehler für cnirb<'tha -=r rsnip rWise-j
man 132), und QentAra ftir nmüp, sondern auch gaib»»^ (so BFTI
zu Ez. 16,24) für 735, ein Fehler wohl fär westaramSisch ganb^F
die Auflösung von gabb^ , von dem yaftßa&a Jo. 19 v. 13 derl
richtige Singular sein kann.
Jn. 7 v. 47 tA'ijitön: Harqläjfi. t^^aitön beweist, dass d;ts Verbal-
adiektiv qattll der Intransitiva im Gegensatz zu q&tel und zu d^bblr,!
führend, n. dgl. die B^dputung eines wirklichen aus dem PrHet*«rituia|
in die Gegenwart dauernden Perfekts hat, vgl. mnife d^>aiili4 -=J
jallil'e dhulAhä Jo. 6 v. 45, dammik*» eingeschlafen Jo. 11 v. IL
atti'in ihikrd't.tGav, pariq geschieden Apg. l,ii, hawi geworden,!
raaijii^i ge.storben, (Jegentheil von n'^klMs^ jattib*" geblieben. vgLJ
zu jät^eb sitzend Act. apost apoc. ed. Wright 182, u, vgl. u undl
formell fein, zn *^^ri uud ea
(ii« Auasprache hirt k vonwwetiaa bi.''
v(r1. die Nbba ^ ,1^ vod al-^fürm, di« freilich «ach eine anderH türhUrnnfE
lüsst, und die (wrsMche Nisb» Uerthikati \uA Sebeos in H. Hä1*»rhauuui .
Gr.trhichto ArjnonJpnÄ 11. *. w Ldpzig 1875 8. 14 = Hcrthity»« Iwi PaUmi
K&AAi d'an» tiistoirn . . de« Sassunidra ^Joum. As. 1HG6. 11) Kxtmit 9
Urbcr dcu Uober^fsug des N<jmiiden zur Sowhaftijikpit In der l'mfTpbaim
von Stüdt«» vgl Duüty im Siip|i1/tn«)ut , de Oocjo «i »l-B«'IÄdorl itnt9r nnr^
vgl JHqat 3, i»B,>S; S, »61, » Al-Bului 68, xi. Plelro della V«ll«. D»' vii«l.
Uom« 1663. 4. 111 S. 397.
BibUographiache Anseigen.
755
H, ebenda 175 paijili ausgehaucht hAhend = duftend und vieles
andre. Eine FüUe derartiger Erscbemunpen iin Noiniiiihus logt die
Vormuthong nahe, dass die Tempusuntorschiede, diiss At'tiv- Affectiv
und Passivbegrifl'. ja dnüs einige modale Nuancen , wie z. B. der
Imperativ, den Verbalstammfornren bereits zukamen, ehe diese noch
die rronomina »eparata hinter sich enklitiüsirten.
l Petr. 3 V. 8 lesen die Ja'iiobiten ei'nnXay^ifoi rahmolh&- '
nin*, und leiten es richtig von rahme und i''än ab. vgl HIl Gnu,'
1.218, la. Obgleich tHu mit sebiem beständigen RukkukJ'ä seine
Abstammung von fem. at + adj. fin an der Stirn« (rJigt, so ist
es doch im Syrischen als Ganzes ein selkstllndiges Wort.bildungs-
suffix , das in zahli'eichen Fällen auch an Themata ohne Ferainin-
endung gehüngt wird, z. B. an Substantive wie hailtbanä, klrom-
tMnu, von ;f|>u3/ia', purtit'^unii. von nogog , h'h-ttullnä, von b'lrl.
tiib'>t''äna u. a. und an Adjective namentlich der Form qattul. —
Die Nestorianer lesen rehmtl'anin von rehmt^'ä. — •
Jo. 1 6, si. 'it wirft UM dem Harrilajä uiid den Nestorianem
mit Unrecht al8 Fehler vor, dass sie kärja h'k'u'in statt kärjä
lekhßn in der Bedeutung , schmerzlich" sprechen, denn karjüthfi.
Schmerz sichert diese Aussprache, BH (vgl. seine Grra. 1, 229 f.)
ahnt nämlich die Möglichkeit nicht, dass die Nestorianer ä von a
quantitativ unterecheiden konnten, da er nur den (jualitativeu
Unterschied von a und o (zqöto) kennt. Darnm hört er eine Ver-
Bchiedenheit zwischen nestorianisch mahlte, er belebt, und ma^je, er
Bchlagt, nur aus der Anwendung, bezüglich dem Fehlen des TeMid=^
^üijasA heraus: von mähe weiss er nichts. Mithin klingt ihm barjä,
wo die Dopplung nicht hörbar ist^ wie bärja, saujft, wie §Awj4; denn
er erwartet söwjo. Aus dieser letzten Klusse von Beispielen
(1, 229, sa) geht deutlich genug Lei-vor, dass die alten Nestorianer
nicht, wie behauptet worden ist'), nach Weise der Neusyrer in
geschlossener Sylbe, den Diphthong au wie 6 oder öw gesprochen
haben. 6 zu bezeichnen hatten die Ostsyrer ja den Cholempunkt,
der sich nie für au findet — wenn die Westsyrer ausnahmsweise
Ar&itä und tortä, Kuh, sprechen, so gehört das nicht hierher und
grade die Neusyrer sagen tawirta — und noch viel weniger setzen
sie zqäfä, wo der ö-Puukt seine Stelle hat: überhaupt um 6 zu
bezeichnen . würe ihr regelmässiges zriäfä ^— » vor wau die
schlechteste Aushilfe gewesen. Auch Abb^' Martin theilt diß An-
sicht vom nestorianischen äu ^^ fl , s. Joum. As. 1S72 I S. 453,
wiewohl er S. 445 Note 2 selber mit Recht das Gegentheil be-
weist Dort nennt BH das orientalische zqfita in im ein occiden-
talisches p'^t^übi'^t Jilso a, nicht 6. Der Grund, wanun dif West-
syrer das Zweipunkt- A für ihr Omikron gel>rauchtcn, den Martin
vergeblich sucht, ist einfach der. das» sie diese Punkte in den
meislf-n Fällen da geschrieben fanden, wo sie o lasen. — Vielmehr
1) Vou Mürx, (itAmm. 8yr. S. 42 uud Phiüppi, ZDMG XXXII, 78.
756
BihUographischc Aiumgmi I
entspricht die SchieilmnR äu einer Aussprache, bei der das Ü-Element '
des Diphthongs in dem Wrhiiltniss sirhwand, in wehliem die Deh-
nung des a raebr hervortrat, und sie mochte mit Aufhebung der
Dopplung hei Doppelwnu , dessen double w in deutsches w ver-
wündehi. Zur Bestätigung dieser Ansicht, dtiss man also iX"tehh
efri'Hves h'/.m gesprochen, dient, dass nach BB auf aramäisch,
d. h. nicht sowohl tuir hcji dem aramäischen Landvolk alü
namentlich in dei^ niat''le dl'Armäjp, d. i. den mytho-
logischen Schriften der heidnischen Harränier, die
zwar das beste SjiTisch schrifiben, aber doch manche Wörter
aus der Volkssprache aufnahmen; so wie ferner in X^ihÄn [= Tri-
dh&na* etwa = einem Bfit'' Nebhü], der Gegend von Qatra an
am Tigi-is abwärts bis Tegl'ritt' und 8amarr&: für maule, arab.
mauä (s. lujten), mase gesagt worden sei, vgl, BA 5588. Hier,
entstand also ä aus äu durch nestorianisch ä". So sprach man
auch wohl a-n nirehf». Da schon in altarabischen Dialekten
au und ebenso ai , letzteres analog wie bei den Masoreten der ,
bibelaram. Sttieke, in ii übergeht, wie in j&galu jäta*ida etc., 8.1
Fleischer, Beitrage zu de Sacy'.s Grm. 1, 238. 240, und da diese]
Laut^ewohnheit sich nach Wetv.stein ZDMG XXn, 1 72 b) bis heut*»
erhalten hat, so ist Roedjger's maddiita neben maddaita, wo nicht
aus letzterem, aus maddaut^i zu erklJlren, und «lieses für die Grund-
form von ril'a anzusehen, sodass erst auf diesem Wege hier'
von einem Sprung ans der einen Verbalklasse in die andre die i
Rede sein darf. Hierher gehören aber nicht Lehuwörteir mit j
Srhreibungen, wie salätuii Gehet (selwat>* wie seg^dafi), ^Anätun,
da durch sie nui* aram. s<-*l(*,tlifi, han6t'>ä wiedergegeben wird. Eher |
in diese Kategorie als in die vorige ist Sämarra zu rechnen , das
JAfiüt 3, 82 letzte Zeile Säraira 1. Sämira, Barbahlül u. d. W, );»Ojl,
Ammifinus Sumere, Zosinius JSovpta schreibt : also wird es isomer»
gelautet hahen. Solche Ersatzdelumng ursprünglichen S's ist bei
den Nestorianern wohl auch vor r und ^ anzunehmen . die sie |
nicht doppelt sprachen BH Grm. 1, 132,17. Wie weit bei ihnen
die urspriiiigliche Scheidung von a und a in einzelnen FiUlen schon
vor BH nicht mehr festgehalten wui'de , zunächst wohl im loSs^i
'at'Tajä , Südann durch dessen Eintluss auf die Maq^'rjäne auch in
der Schrift nicht, darf man aus ausdrücklichen, aber nur aasdrück«
liehen Angaben Bar 'Ali's und BH's (vgl. Grm. 1,238 letzte ZoUe) {
entnehmen.
Zu Apg. 28 V. 9 wird «larbin, und Ep. Jari- 3 v. 17 p&l^tM
befohlen , obgleich gi'adc palf'g^in zu den Ausnahmen von die««r
Kegel, - - die auch den dritten llsulical des Afel mit umfasst [vgl.
mast'hdinan Jo. Harql. 3, i« wie 'ast-hdef' 1,34] — gehört: &. M
Grm. 1,224, i«f Die übrigen Ausnahmen sind: §Alebbin *ik««b*tn,
Ub»'edliin; und 1.222, »i: Ijaj^g^'bi, säjoghtn.
Um zu den Verben flberzugehn, zu 1 Petr. 4 v. 7 hftl! BH
die westsyrische Vokalisation metjatli Iah (ebenso 1 Cörinth. 1, lO. ul ,
BibUographiMche Auaeigen.
757
schlechter als die nestorianische mattjatl», da mti nicht vor-
kotnnie, was nicht grad« Beweiskmft. hat Dergknehen ist din-
lektiseh. Uebrigens findet BH den ursprünglichen Unterschied der
Sjmoiiyme mtä und ttuü\l (s. Gmi. 1, 10(J, m) nach Abl*doklJos =
Eudox, in iilötxlicheni und olliulUigeni EiTeichen; BA 5772 da-
gegen in Contimit gegen pervenit, indem letzterer aber übersieht,
L4m8 P'al nicht nur von Dingen (als contigit) gebriiucht wird, vgl
■n. a. Sacham's Inedita Thejnist. 30, a m(Ä: ,nijt dem Verstände
eine grosse Entfernung ubreichen".
1 Petr. 3 V. 20. 'alle(i)u 3 p. f. [tl peri". — Ich stelle in Abrede,
dass Formen wie q^JäUün, selbst wenn so, und nicht (|Häll<^n
gesprochen sein sollte — bei BH 1, 112, u in i|niüii steht wau mit
oberem Punkt, vgl. Z. 24 — ferner rj^tallf^u und ijf^t'jllün (jH^llf-n
und gai" g"liiwuu g^'lajjen relativ alt seien , und erklilre sie viel-
mehr für die Singidare 4- hon und hen, fast ganz so wie «»an im
ägyijtischen Arabisch katabum, gum, für katabü und gu mit hum,
spricht, wie uns Fleischer einmal gesjigt hat. Denn 1) sollte man,
wenn die Fornien alt wären, (jtktt^'lün, 'aqteliln u. s. w., g*'lön, g^len
erwarten. 2) wäre der Rukkäk''ä in päklion. päklien, pök^on. pök^^en
nach Vorschrift des BH 1, 222, si, 25 unerkllirbar, da er sich nur
als ursprünglicher öingularauslaut begnnfen lEsst^ Dieser Einwand
bleibt am h angesichts dessen, dass BH 'lu Ps. 18, h l,iabbe(i)n mit
qu^^sajä vorschreibt. 3) Wie kann qrri.ji'(i)n 2 p. \)\. iinp. fem. (BH
fJnn. 1, 108, ai. 112, i») anders als durch qr^i fem. sing. -\- hli'iju
erklärt werden? 4) Wirklich hatte die 3. p. fem. plur. auch im
Syrischen, wie in den Targunien und im Aethiopischeu ein &, wie
hervorgeht aus 'äbhdän(i) BH l, 7o, «, 7.. B. Anton Rhet^Dr: wt*«ar'jä-
t''rt ift g*»^rae paltni(hi) ebd, 1, 7»i, a«: dieses a ist in glai 3 fem.
perf. regelrecht abgefallen. !>) Zur BestJltigung dient endlich, dnss
nach Nöldeko mand. Grm. 8. 223. 221< die Mandäer nieht bloss
im pl. Perf. und Imperf. ün und en (an) ') kennen , sondern auch
ein ^1"» und ^h**, das offenbar nur ein componirtes Pronomen se-
paratuni ist, mit dessen Jod mau das im babyl. talmudischen irfX
er, ''Ti^tH sie. vej'gleiL^hen kann. Eine entschtndende Parallele ist
nun aber, wenn dieses p^ und ^4»"' auch im Imperf. neben den
regelraössigen Formen auftritt, allein hier deutlieh an das Sin-
gu Iuris- Thema gehllugt, s. Nöldeke S. 227. 24?>. Wenn diese
Ausführung richtig ist, und jene Foiwen nur entstanden sind, um
von neuem deutlich den Plwa! und Singular y.n untersiheiden, so
ist von vom herein im HebrälJ.'^ehen, wo diese Unt<Ji*scheidung auch
ohnedies bestand, ein -pps Isatas 26, te nicht wahrscheinlich; und
gar als üna^ XiyouEvov , da Deut. 8, a. k nitht« beweist, ist es
für diese Bildung nur eine gebrt'chliibe Stütze.
Da diene.s yp^, für uralt gehalten, der Meinung Vorschub
geleistet hat, da.s** die 3. pevs. des petf. fin reines Numen sei, ao
1) Doch viaU«ikht dioü« lotzt,(<r«ii nirlit >U-uii Nuldeko giebt k<.-iii ßc>upicl,
(ibglucb er ca zu sagi«n sch«inl.
758
Bibliographinehe AnMeigen.
erlaube ich mir hf^i dieser Gelegenheit einige Ansichten
die Verbalbildung vorzutragen, die nur als solche betrachtet]
werden, aber doch zur Erwägung empfohleu sein mögen.
1) Aus Vergleichung des Pron. pers. separ. mit den Saffixeal
und I'raefixeu des Verbi ergiebt sich, dass im Peil, und Impf, meist
dieselbwi längs ylbigen PronoraiBa, weiland separata, verwandt |
sind, nämlich: nä wir. tä du, at und ta sie, ja er; impf.: ä [vgLJ
an + ai), und Im Mehrt hö ZBMG XXV, 210] ich.
2) Wahrscheinliih ist die Hypothese, dass dem jetzt vokal- 1
losen ersten Radikal nach allen Praefixen einst ein kurzer VokaLj
folgte, vgl. Nifal : intjntala.
3) qatil -f- at und «latil -|- tA u. s. w. sind nach demselhen]
Prinzip xusammongesetzt , wie die Nominal stamme mit ihren Ge- '
_j|chleehts- und CiisusallKxen : vgl. öth. qatalka; qataluS f mit der]
' Nominalen Ahstructendung nä, Dillmann Äeth. Grm. 206. Vgl.
imper, qÄtiili* mit arah. Fem. liatali; zu ! vgl. ti 2. pers. perf.
4) Da die Pronomina ja er, tÄ sie, nicht bloss im Impf-1
sondern auch im Nomen als Praefixa auftreten, so ist kein Grund j
vorhanden zu der Annahme , dass auch ilue Praefigirung erst um |
der Imperfeetbildung willen eingeführt sei, vielmehr wird sie mitj
der PostJigirang im Perf. gleichzeitigen Ursprungs sein ; d. h. |
jaqtulu ist ^ (ja + <iatul *) ) -f- u, nicht ^ j& -f qatulu.
Die Genesis der Foimen wUre demnach
1. a) qatül, qatül-1, Imperat.
b) qatul + ja, + at, + ta, + ti, + nä, -f hA. + na fem., 1
-j- hk (aram. äth., im Arab. als Dual) zu: qatulä etc.
n. ja er, ta du, tÄ sie, ä ich, n& wir, -j- enklitisch qatul lu
jaqtul etc.
Der Jussiv sing, ist der liltest« 'l'heil des Impf. Analog sind |
Nominalstämme wie janbü.' ja'qid maqtül ^ ma -H qatül u- s. w. j
IIL An den fertigen Stamm jaqtul hängte sich, der jVnalogia 1
folgend, die Plural- und Dualenduug des Perf. und Imper. und e» '
entstanden die entsprechenden Formen des Cunjimctivs-Jussiv, vgl
jaqtulna: qatoluä, äth. jengerä uuch nagara,
IV. Nach Vollendung von 11 -+- Ilf entstanden die Modi «0-
wülil dadurch, dass Pronomina, die, je nach der Syntaris ver-
schieden, diesen Formen folgten, enklitisch wurden, als auch da
durch, dass zuweilen kein» folgten. Es waren vielleicht uich
in jedem semitischen Dialekt dieselben: l) an Consouanten ü,
an, aima im Arabischen, &, ^ (i), ai, im Nordsemitischen (s. untaalb
2) an die Vokale hing sich nä, ni. —
Die alte syrische Pluralendung ü bheb übrigens ebensa hOr
bar wie in ^zau auch in moliu: BH Grm. I, (08, ti. Diesen Diph-
1) Die VerkUrxong des u tu der arab. Auaspr^cbo utnl im AvUiio|tUclicu
bt, wie dort im Aiul&ut liüufig, Mkandar.
i) NatQrllcli ist der ente SUmmvoicftl unbestimmbar.
I
Biblioffraphifche Ansfigtm. 759
tu schrifb man ii', Wiseintui hör, Syr, \^Z', später m den
Suft". Impf. lyv, s. Bernstein Jo. Harql. S. IX. Der Casseler Codex
zu Daniel vocaiisirt ebenfalls hu^'hliu üremiü, s. «To. Dav. Michaelifi
Gx-ammaticu Clialdaica 1771 8. 12 L
Jo. 15 V. 25 steht im Text (nach 8chtiai"s Ausgabe) 3na'iln{i),
wahrend die Hss. beide sija'wiiii(i) haben, d, h. die Ortho^aphie
von «^jl lind iuL* . Die Geschiclite dieser Foriueu ist analog
der von säjem: s&'em: säjem. Es siiid die pU. snau, snai als
Themata betniohtet, und nach Analogie von qütlü.n(i) qatliin(i|
q^t'^ölÄnCi) gebildet suav.Tift(i>, mit Hiatus saa'üii(i), snaijän(i}. Ebenso
ganz deutlich im Imperativ: sing, m, geli + (ai + ni); f. golai +
(i -f ni), plur. f. g«läi + {ä + ni) von den singg. g*li imd g«l£u
aas. Aehnlich im Hebr. rjnba, indem an galat die Sendung von
Snbop gehängt wird. Zu diesen aram. Neubildungen rechne ich
auch den stat. abs, fem. plur, an. Nachdem die stat. absol. von
at und at durch Auslaut-Apocope in ö zusammen gefallen, unter-
schied num wieder, indem num das n von in an a. anhängte.
Nach BH hat msm in der 3. p. f. pf. dtis tl' vor Sufifixen
mit Bukkäk'*4 ku sprechen, vgl. BH Grm. 1, 75, 5. 7; 76,*«;
131,1t IL 8. w., so im P*al: ntartl'eh Jo. 12 v. 7. 'elast'ian Apg.
1(1 V. 16 qabbelt>>eh Apg. 1 v. ö. 'eska^iitheh ebd. 7 v. 21. —
rabbtjatl'eh Apg. 7 v. 21. In der ersten Person natürlich t, wie
in idl'a'tkl'ön Jo. 5 v. 42; ahliebl'tkl'ön Jo. 13 v. 34.
Wo der P«sitadiaJekt die ül)jektsisuffi.\e olme Bindevokal an-
hängt, lesen die Maiterjane und namentlich die Philoxenianer die
andre Bildung mit Bindevokal, vgl. Journ. As. XVI, 14, Notes
marginales S. 1 1 ; und BH erkhlrt die erst« Form durch die zweite,
z. B. apic^qeh durch 'iVpp»^qm(hi) Jo. G v. 37, dat''riraüjieh durch
»der Grieche datlTiunluailhi)". Diese Art. ÖufHgiruijg ergreift sogar
den Infinitiv: leiiiess»^'bl>iu(hi) de Lagarde, Aualecta 154, iu. —
Bei beiden werden die lilngem Formen eher nach t-inm- Schttl-
doctrin, als einem lokiden SpracligHlirauch , zum Theil wohl dess-
halb bevorzugt sein, weil von den kür/:em manche sich Uus.serlich
für das Auge nicht von den Perfektformen unterscheiden.
Da malkau(hi) «= hebr. T'S*-« -f syr. hl ist, also = (malkai
-|- liü> -\- hi, 80 wird auch teq|*liü(hi) = hebr. inb:2pn 4- syr.
hi sein. . Aber wie hängt mit diesem aus betontem 1 entstandenen
e B= gyr. i, bei dem man schüchtern an das arab. Jussiv-I im
Reime und in jamuddi denkt, der Bindebmi äi des syrischen Im-
perativs und des prohibitiven (kälöjA) und adhortutiven (mlabb^täna :
BH Grm. 1, 151^ ;». lol Iraperfects zusammen? nilmüch in q'^'töläidii)
und tettfiäi(bi) BH Grm. 1, 76, iv, aus (tett'^lai 4- hl) + hi. Solii«'
hier nicht jener Bindelaut i an jenes alte Adhortutiv auf a (vgl.
Hebr.) getreten sein, au» welchem Nöideke l(erei(,s die hnperative
der syrischen Verba ''"b auf k erklilrt. 1ml */
760
ßihUographiaehe Anzeigen.
Zu Jo. 7 V. 7 giebt für Öchaafs haudsckrii'ttmvvidriges \^m&,
nojak'M'm BH und ItenistHins Harqlaja das allein richtige leuiei
naklion. Den Fobler, den A. T. Huffmiirin vermieden, hat Me
wieder eingefiihrt..
Zu Ap^. 22 V. 8 sull der Imper. 'fstAr*'hb*» mit ruhendem
gesprochen wurden; ebenso wie der Inip. ■eJ;trug''«rgh : (BH GnnI
1, 155, S4j aber uatürlioh doch m.it vorangehendem huggäjA und
fülgendeni nikkak''a. Den« die Schule von Ön-hoi hetalil au<
I im Imp. Et^pa'al die Aussprache *ethpat|dh, wahrend die von ^übl
(^ Np^^bl'in) 'etlipaiiqad*' las: allein BH weist nach (ebd. 154 obei
da»» die alten ostsyristhen Hss. den westä.yrischen Recht geben ']
Daher sagt er zur Apg. 27 v. 3G, es sei 'et^baija"(u) zu lesen
mt'iaunjit.nä'it'' ccnoffctvuxtag (vgl. BH Gnn. 1.128.19), weil
zweite ii auch huggäjä- Vokal vor Alaf consonans sein könnte, fl
den die Nestorianer e schreiben (ebd. 1, 129, ss), und weil in diesei
Falle also die Form ein Imp. würe.
Von nicht geringem Wftrtb«^ für die Lexikographie und Be-
deutungslebre sind im Magazin der Geheimnisse die uat.ürlitb nicht
seltenen Angaben wann P'al, Pa'el, Af'el oder eins ihrer Deriv
zu lesen sei. Die Nöthigung liier, sich zu entscheiden, bat
I Ma(i<*rjruie zu Synonymikeni gemacht, mid nichts illustrirt
Synonymik mehr als die Difiereuzen zwischen der graziösen P-sii
Version und der stockgelehrt^n hölzernen flanilensischen.
Ich gebe auü BH einige Proben.
s^hedh. Zeuge sein; ashedf« deuom. von sahdät*>& Zeugnissen,
Zeugniss ablegen : daher nashed'* = ueshad'» Jo. l v. 7. Von
[beiden stets versidiieden ist nsalihedh, als Zeugen anrufen, 3t a-
\ ftaQTi'QEaiiai Apg. IH v. 5; 10 v. 42; 20 v. 21 u. s. w
k^f'abl', iyf}a*f/£v, 'akl'teb'', ^i;i'e;'(>ai//«i', d. h. denom. Buch machen:
vgl. 'assaV = copiren = äw-o, J*£«, Dies kommt, meine
von 'ansah, Denominativ von etnOi3 (Buxtorf) dem arab. jLisuo,
dessen Femininendung wie so oft aus dem aram. stat eniph. en'
'stand'). Von 'ussub konmit assa^ta BA 1379; Ass. B. 0. 3, i, 32
1) Vgl indessen Niildeke, miinü. (iraniin. 8. i^O Nute "£.
S> Ich kenno fireilich im Syr. nur die Schreibung J*^^^^^» : Wright, Calu
l.^oob, ö unt. Itoaen, Cut Mu<t. Ur SAb, Uli Gnu 'J.d. i tint Allan die
boweist nur frtr v^wcbiedeii« Zeil der Kntlebtiiit)^ tlvr b««troflViiil«^n Numiiu v«
pur:«. nu»k , ». «le La(;»r(]e Ablmmllani^fn llMi. i>iLi (wrsi.Hchv k utid ^ mu
niclit iilons, im Anbuit, wiu lieut« iii Fnr^istim, vru ihuuüiil^i'b« uml rugltocil
Kolseiitle Kholi = linrg, u dgl. biirtou, !<tArk nd»pirirt worden «ein-, r^l v^JläT^I
uula; arab. l.iusKun = (|iu. KJlj^» au gKn^u. guii; M'ikdcrii oWiimj im Au
iMUt. Vgl. mvik = ftiiax^f, y»n''hk, und urub. -,y*tji au» in&»*')gki UA 0771
mAJA: Vullvrs 2, lU»a. Dieser Piuml kommt läufig für miah vor;, vgl JAqlj
I.Vlfi.h Ibii idAtir lU.sid Nut« 3. Ibu Ilisftm «d. WOsUiifold Tfr^ ^ «
I
"M,
I
I
I
(nestorian. für 'a^s&^tä?). Nun ward von 'assa^ nuch falscher
Etymologie shAhä gebildet nach kt*'ab''a, und shäha bedeutet wie-
denini, iÜmlioh wie nuisk, auch einen Bibelabschnitt.
Apg. 1 T. 6 änoxad-iaTovug ßaßtXiiav entweder: mfisume
a(n)t, da giebst zurück mit ei^ier Anstrengung, wie z. B. eine
Antwort BA 1291; oder: mafiie a(n)t du dirigirst zurück, mittel»
bar, mühloser BA 1293, vgl. taqqen und 'at^<[en (oben). —
gob^'ar, meiiieu; 'asbar 1) denom. von s®bl'irüt*»ä Apg. S. 4, i
Verdacht hegen. 2) glauben machen, sirauliren Jo. IB v. 2 wo
öo^tj steht, vgl. de Lugarde Analect. 1 itO, aa, — pctl'ah, die Augen
aufschlagen; patta^j geblendete mit Anstrengung öffiiien ; glfi offen-
bai-eu, leicht heraus; galli 1) entblössen, mit Anstrengung, vgl.
'ethgftlloi RH zw Ps. 18, i<> Ilöm. 10, i« bei Riiode. 2) exiliren
denoni. BH 1,94,:,. — skl»<«r 1 Petr. 2, v. 15 ^luovv, auch sakkar,
mehrfach. — db^'ar. I'üliren vonmscki'eiteud ; dabbar leiten, aus der
Feme, mittelbarur. — 'et^'julx erfüllt werden, uuf einmal; 'etl>malli(ü)
jamiiätl'eh , einzeln und alimUlig, obgleich natürlich auch mlai leb
Snin Apg. 7 v. 30 gesagt werden konnte; daher malli = ergünzeu.
met^happki'tn Apg. 4 v. 13 reflexiv, verkehren zum Unterschiede
von mHtl'hafkSn umgekehrt werden. — 'etl'nappus men 'afrä sich
den Staub abschütteln; et^'nfes vom Staube gesagt, abgeschüttelt
werden ÜH Grm. 1, 154. — 'ot'"paraq men, sich trennen von: 'ef^preq
erlöst werden. — '^^^f, 'ell'^t^f zurückkehren, *at|ef, 'ett»'attAf sich
ein Kleid, vgl. UJ^", überziehen; ähnlich krakl' 'ethkreki^ umher-
gehen, karak^^, 'elbkarak'* sich umwickeln, 'et^'b^ni aufgebaut wer-
den von benjüna Bau; 'etl'banni moralisch auferbaut werden, denom.
von benjäjia dl'naf^nn; vgl. rma werfen zu rammi verleumden oft
in Sachau's Inedita, Lucian. vgl. Hebr. — rraft imd *arm! zuweilen
in denselben Redensarten , wie niiä, id^'ä und 'armi idl'a , letzteres
denom. von rmäi (oder annäi mit prosthetischem a) id^'a. Das
Afel ist unsiimhcher, mittelbarer, z. B. Jo. 13 v. 2 ßißhjxoTog
PlitÄ: mie (h)wa leb; iler Cinecho: 'armi (h)wö. = hatte eingegeben.
Aul' dem liebiete der Syntax fiel mir auf, dass BH zu Jaq.
f) V. 10 für audi mit Accus. = bekennen, 'audä mit Praei». b setzt:
Ebenso 'akJ>rez b: Galat. 5 v. 11, vgl. im Arab. jaijülu bilma'adi,
er behauptet die Äufenstehung : BH in Caspari-Müllei's arab. Grm.,
1
11, 74.5 Ulli. 385. <- 411.9. As». H. O. 3, i. 414 b Mitto. Zu musüh wl oiwh der
neu gebildet« jBiugtilar, ebeiuo wie »u 'uubär =- per». hambAr dvr sing, iiibr; zu
w li h E= pen. UKU« Urftjii, dsr iting. XjlJLL); zu FarAäLt «:> nafnSttooe,
der «ing, Firdaiu, lucb 'i^ll^^tilan , vf;l. hiruHUson = liimiao^uQ [dM ich b«i>
IAu% iu »oitieii tyr. Formen Tür ein dAs OruDzeu auauuileudoit Scliinidchctwort
V4MI liiiuir, mit AbkUr<euug de» TheinaM in 1.)»?*= I}i>z lialt« Iti iieuü/mcbun
Ko«owört«m Mnd iMilch« AbltiirEungcii selir liiiuti^]; ?.ii urah. afwAb (al^w^A), ont-
ichnt i»iu ütbiop. [und südarftb.'/] nfnu, OowürAo, dor Siii^jd. föh. — 'Aflk'un *n
Ctu'atuu »cbciitt I>opp«lgiiiger de» Wurta zu »oiu.
Bd. XXXU. 49
762
Bihliographinche Anuigen,}
Vgl. Hebr. 2 nai von etwas reden und Ewald Grni. § 217 S. 56t. ■
nt^iaq rüLa [transitiv, v^l. Sacbaus Iiiedita 121, • 7] = n^Maq b rAlut,]
gute Gesinnung, die nicht wahmphinljar schien, liusseni = ent-
schuldigen; mlä hieb'» p«l&n, Jemandes ausgelaufenen Mnth nach-
füllen = labbeb''. — nt^sabli b'appe, die Person annehmen; bla*
b'&qtl>& statt bla' 'äqt''ä. Es ist daher allerdings niit dem per-
sischen gamm hurd, und nicht, wie ich in Götting. gel. Auz. 187 li
S. 1231 that, mit
CT
zu combiniren. Wohl 'argeS b , nicht j
I
nka^^.
aber kfar b, 'nä h'i, gehört hierher.
Zuletzt noch ein paar lexikalische Notizen.
1 Petr. 2,11 'Urse = tk'cooixol, eigentlich , Eindringlinge*. I
Die Wurzel ^ möeht-e ich niclit mit de Liigarde, Seniitica 1878 {
f^j. 21 mit {jDji zusammenbringen. Während >s^i/ wie <jto-c nur
begegnen, sich dem Anblicke darbieten , heisst , liegt in allen mir
vorliegenden Bei.spielen der Wurzel ^ die Bedeutung des schreck-
halteu, feindlichen, gewaltsamen, ph'itzlichen , unangenehmen Zu-
stossens : 'ärsa it'' =- ädixotg Öachaus Ined, Luciaii 1 4, \« baTisiiÜ'il
vniQ öixfjv ebd. GO, 1« 'r4sflh da'nAna viwovi &Xtipt^ Analet-ta
142. i; und 'ras 'al xustossen von einer nagäoo^Oii UAQOUötii Suchuu
Ined. 10,10, von j^^. etc. l Petr. 5,9 u. s. w., so dass sie dem
bebr. y*iy, das doch mit ooji kaum etwa« zu thun haben kann,
und durch dessen Ventiittlung dein ,jo.-t zucken , schwa:
zitti^-n, näher sieht.
Zu Jo. 4 V. 11 erkennt BH richtig an, dass die Wurzel
daula in arabisch dalwuu hervortritt Vgl. niausa d'»eskäre HA
558H; nach BB ^ arah. maufe nnd ^asaf Nachlesestoppeln und Na<Mj
lesotlattjeln. Es steht statt maSwä vun ni^sa, vgl. DA G78S, eigeut-i
lieh der vernachlässigte Abstrich. m^Ajä, der Tntin. = 3'-«»*''*' **
das Abstreichen des Maasses nach BH -iu Arnos 8, »s, wahrend m^jl
>
das Abgestrichene, der Abfall wohl J^Lss ist Ferner arab. (jaust]
für qaswmi, wie Plur. «lujiijun zeigt. Analog sind auch die Fftllf
wie aiueni dialektisch für 'artni und da.«*» die Pluralendung ü ii
Talmudisohen (NöklMke, Mand. (inn. 24 n. l) mid im Melirt ^oi
den letzten Radikal dringt: sachbür, selMr ZDMG XXV, 203:
In kaddü li Jo. 14 v. 8 sehe ich jetzt (unabhllngig von Öchoaf
Lex. Concord. 259) enthalt^'n das hebr. "nr. Aus diesem ward mi|
Vorwärtsziehung des Accents käddai, und dabei fiel ai ab, v^
kadh aus """TS, emmatljl zu -n?: -N; 'it)» = •♦r^N. An ktMid häugt4
sich dann hü --^ grade, eben, ori'ftotf. bn Talmudischen "»^is -»«-
(Levy's Wörterbuch 11, 296 scheint noch die Nisbavndting &i
verschmolzen zu snin, vgl. D^K12. ixat'Oi' S. 297). —
DütUoffraphitche Anaetgen,
So habe ich denn die Ei-stlingspublikafionen der Herrn Sehwartst
iiiid Ivlumroih mit ^osseni Versrnü^'fin gelesen, ujid sprpche die
floffnunp aus, diiss es ihnen noch fernerhin gefallen werde, Schütze
der syiiscben Literatur heben und die Geheimnisse- ihrer Sprache
entschleiern zu helfen.
Kiel. Georg H o f f m ji n n.
Carl AM, Koptiacke Untersuchungen. Berlin 1876/7.
842 SS.
Derselbe, Zur (mjyptischen Etymologie, B4nlin 1878. 8.
17 SS.
Die letztpn .lahre sind für das Studium des Koptischen
bedeutungsvoll gewesen. Vor allem durch Revillout^ geniale
Forschungen hat sieb uns unerw«irtet ein Einblick in den wunder-
baren Mönchsstaiit des mittelaltorliebtjn Aegyplens geöÖiiet und in
die religiösen und ray.stischen Strtimungen, die ihn bewegten. Erst
jetzt erkennen wir ganz , welche Schätze die koptischen Hirnd-
sehriften unserer Bibliotheken und die Papyrusurkimden unserer
Museen bewahren. Jemehr \\\y deshalb hoffen dürfen , dass das
Interesse an der jüngsten Epoche llgyiitisCher Cultur auch bei uns
ein allgemeineres wird, um so freudiger müssen wir auch jede Arbeit
begrüssen, die wie die vorliegenden , Koptischen Untersuchungen*
ansmre noch immer so geringe Kenntniss der koptischen Sprache
KU vermehren unternimmt.. Dazu kommt, dass dieses Buch für
den ßramniatiker noch ein besonderes Interesse hat: es soll eine
neue Art. sprachwissenschaftlicher Studien , die ^semasiologischen
Forschungen" in die Wissenschaft einführen. Was sich von dem
rjeist^? des Volkes aus der Gi-antimatik erkennen lässt, sagt der
Verf. , sind nur die einfachsten Denkgesetze. Voll offenbart sich
dagegen die ganze Gedankenwelt des Volkes in seinem Wort-
schätze, Wenn ich alle die verschiedenen Worte, die die Deutächun
für Tugend und Rechtsehaffenheit besitzen, zusammenstelle, an
einander ahwüge und gegenseitig ihre Begriffsweite begrenze, wenn
ich die MmliHcationeu betrachte, die der Begriff eineK jeden im
Laufe der Zeiten erlitten hat, so erkenne ich daraus, wie unser
Volk die Tugend auffasst. — Gewiss eine interessante ünter-
BttOhuug, der jeder mit Thfilnahme folgen wird, auch wenn er im
übrigen die ibr zu Grunde liegenden sprachwissenschaftlichen An-
schauungen des Verf. nicht zu theilen vermag. Aber ob die Wahl
Abels eine glückliche war, als er zum Gegenstande der semasio-
logischen Untersuchung sich das Koptische erwählte, darüber bleiben,
auch nach der eigenen Rechtfertigiuig des Verf. in der Einleitung,
noch Zweifel gestattet. Ich glaube, jede der modernen romanischen
oder germanischen Sprachen hUtte mit ihrem voll und genau be-
kannten Wortschatz, mit ihrer griindlich erfoi-schten Geschichte,
49*
I
764
Btbliographiache AnMeigen,
mit. ihren trefflichen grammatischen Vorarbeit«!« sich besser zum
Vex-suchsfeld geeignet als das Koptische, ganz davon zn geschweigen,
dasR hei jeder lebenden Sprache die sonst unvemieidlichen Irr-
thümer in der Bestimmung dos Begi-iffsiöbalt« der Worte fort-
fallen. Jn ich möchte sogar sagen, dass sich kaum eine weniger
passende Wahl treffen liess als diese. Wir kennen das Koptische
nur aus der Bibelüberset/aiiig und der fast ausschliesslich religiösen
und martyrologischen Mönchsliterat nr — einige medicinische Rec»*pte,
eine Anzahl Urkunden und Briefe sind alles, woraus wir die Sprache
von ihrer rein weltlichen Seite sehen. Wie sehr eine Untersucbang,
die doch gerade die volle Konntniss des Wortschatzes in allen
seinen Anwendiuigen voraussetzt, unter diesem Mangel leiden mass.
liegt, auf der Hand. Abpr vielleicht Hesse sich auch dieses ver-
sthmerzen, wäre dafür das Koptischp und seine Jilteren nnd Ältesten
Formen, bis zum AI tUgypti sehen des dritten .Tahrtaasends liinaof,
genau bekannt und erforscht. Aber gerade das Tregentheil ist ja
leider der Fall. Keine der semitischen Sprachen i.st in Formen-
lehre und Syntax so unvollkommen bekannt wie das Koptische,
und dass wir trotz aller „hieroglyphischen rirammatiken' vom
Aegyptischen und seiner Grammatak noch nicht viel mehr wissen,
als ein Quintaner vom Latein, ist ja kein Oeheimniss. Cnd doch
ist es gerade dieses, was den Vf. zur Wahl des Koptischen ent-
schieden hat, da er es hier am ehesten zu zeigen hoffte, wie ,die
Sprachwissenschaft im weiteren psychologischen Sinne auf die beiden
speeiell grammatischen Schwesterzweige zurückzugehen hat wo die
letzteren zum Zweck der ersteren erst geschaffen zu werden haben*!
Auf die eigpntlichen semasiologischen Untersuchungen nJUier
einzugehen scheint hier nicht der Ort; es wäre dies ohne RJne aus«
föbrliübe Erörterung der einzelnen Punkte nicht möglich. Mit
grossem Scharfsiim und Fleiss hat es der Vf. verstanden, die Be-
deutungsnüancen der bes])rochenen Worte innerhalb der koptischen
Literatur festzustellen und künftige Lexikographen werdeji ihm filr
diese werthvoUen Untersuchungen Dank wissen, auch wenn sio
vielleicht hier und da seine Scheidungen etwas subtil tindnn hüllten.
Ob es nun auch berechtigt ist. aus den gefundenen Nuancen d»?r
Hedeutungen auf entsprechende Unterschiede 'm den ^Vuschanungen
des Volkes zu sehliessen. ob beispielsweise aus den das Wahre l>e-
zeichnenden Worten sich wirklich ein beträchtlicher Cultuninterschied
zwischen Ober- und Untertlgypten ergiebt, wie der Vf, die» meint
— lasse ich dahingestellt. Aber wo die Untersuchungen des Vt
über das engste Gebiet der Bedeutungsbestimmung hinausgehen,
wo Etymologie und Formenlehre ins .Spiel kommen, da hat sich
leider die Wahl des Koptischen fast stets schlimm gerttchi. Durcl»
die kühnsten Zurückfühningon koptischer Wörter aof altiigy|itiscbe
oder demotische, die der Vf. mit ihren doch oft noch sehr zweifel-
haften Bedputungen aus dem Brugsch'schen Wörterbuch entnonunea
hat, wird die Grundbedeutung des zu uuterBUcheuden Worte» ge-
I
Bihlioffrapltutehe •^"^'^^HHHIJ^V 765
Wonnen. »So geht ihm denn *xc, a«hi ^wuhr* ssunächst »war auf
die Wurzel ?72 zurück , diese über dann auf nn ^Stock" \ oy&fe
«rein" nicht nur auf nr, sondern aaeh auf pa , Morgen** und übn-
licht*s mehr. So ist schon oft von vornherein die ganze Unter«
suchung der Bedeutungsentwicklung vei-ftilscht.
Nicht minder wichtig wie die Kenntniss der alteren Bedeutung
des Wortes musste für die semasiologi sehen Forschungen das
genaue Verständniss seiner Form sein, und in der Thsit hat der
Vf. hierauf das grösste (rewiclit gelegt. Aber auuh noch hier war
fast alles äd thun übrig, und auch hier zeigt es sich wieder, wie
niisslieh es ist, koptische Foraien ohne Kenntniss der Ulteren er-
klären zu wollen. Wie grossen Fleiss such der Vf. angewandt
hat, die analogen Bildungen zusaminenznstellen , schon jetzt kann
RS niehf zweifelhaft sein, das.s ^nAf^ dieser Erklärungen img sind.
Nehmen wir z. B. die Erörtenmg über die Passivbilduugen, deren
Abel nicht weniger als sieben zählt. Wirklich existiren vtni diesen
Pa88iven eigentlich nur dsis erKt«. das durch &^x — <e>y oder ci'r
gebildet ist. sowie das zweite mit iunereui h bei Bilitteralstilnimen,
mit innerem o bei Trilitteralen. Die letzteren Formen sind frei-
lich auch nur bei transitiven Verben hierberzurecbneu, ob die ähn-
lichen Formen der Intransitiva . die eine ganz eigene Bedeutung
haben, überhaupt hierher gt^hören. wUre noch zu untersuchen.
Dip Pnssivbildung mit innerem «^ ist nur eine Ahart der mit
inneretii c», dui'i h «lie Einwirkung eines folgenden £ bewirkt z. B.
owpf — ^^^c , «fui^ejm — &«^^v%x , nüy^tx — • n«i^ju; alles was
Abel sonst als Bolpg für ihre Existenz anführt — sogar ntrfujii
„erschrecken*, u^kUinnpi , Vogel scheuche* soll eine solche Passiv« ■
form sein — gehört gar nicht hierher. Völlig monströs sind die
Bf lege für die Passiva mit innerem ui ; was der Vf. übrigens
als , Intensivformen* bezeichnet . gehört meist zu den eigenthüm-
licben .Dauerformen' der Intransitiva . die im allgemeinen das
rVndaueni einer Handlung im Gegensat/, zu ihrem Eintritt be«
leichnen. Wenn nun bei denirtigen Untersuchungen es schliesslich
:h findet, daas aa&i ursprünglich nicht .gerechtfertigt* bedeutet,
indem , einer der gerechtfertigt werden wird", ,der Aussicht hat
gerecht zu werden*, und daraus auf den ernsten Sinn der Aegypter
geschlossen wird, so fällt es doch zu sehr in die Augen . auf wie
thönemen Füssen die ßemasiologischen Untersuchungen im Kopti.schen
stehen. Ein weiterer Excurs behandelt dip Vfrball formen auf r,
wie "TÄ.Ac von tä.'Ao, und die llhnlichen Fomu*n, die vor dem
unvermittelt folgenden Object gebraucht werden. Was über ihre
Entstehung sowie über die der Causativbiblnngen gesagt, wird,
wird auch durch die langen Listen ^) der augfblichen Suffixbildungen
1) DiflM Listen gnunmatücher Formen sind an und Hir sich böclwt dünkom-
wertli; uur sind «io lolder oft iitigo.^iolitctp Ziisiiramonatolluugon ans Poyron,
•ogar die lutKeheuorlicho Ueduplieation oq'lficjT (toi Zooga steht tkl ei&T
\
I
^L „einen Nagol eiuMltlagen") wird zweimal angeführt. J
Bibliographische Asuteifftn,
766
schwerlich Ginloucht ender werden. Vollends wo nun gar
glyphische oder deinotische Formen herangezogen werden, beginnen
die wildesten iSpecnlrttionen. Da erfahren wir, diiss die Mehrzahl
der Wurzeln anfangs wahrscheinlich nur mit unfixirten dumpfen
Lauien versehen geweson ist. dass ,den umständen des Augen-
blickes gemilss ihr ein sie erläuternder vokalischer Oefilhlsau*bruch*
folgte, dasfi dieser dann in spüterer Zeit in den St^imm getreten
ist luid ihn vokalisiii hat — und was dieser unerquicklichen
Phantiisiim m«^hr sind. Ich glaube, es ist genug an diesen Proben
der Formenlehre des Vf., die übrigens vielleicht noch nicht einmal
die ürgsten sind.
Zum Glück behandelt AbePs Buch auch andere Seiten der
Sprache, zu deren richtiger Beurtheilung es nicht der Kenntniss
älterer Sprachperioden bedurfte, und da zeigt sich denn der Vf.
als einen ebenso fi^inen als genauen Ueobacbter. Durch das gauM
W^rk bind einzelne interessante Bemerkungen zur Syntax zerstreut,
und grössere Untersuchungen, vor allem die über den Unterschied
im (Gebrauche von -»ju&ie imd «ju.4i.io, t^'Xz mid tä^o sind
musterhaft. Nur wäre die Frage wohl richtiger so zu stellen ge-
wes<'n : was ist der Bedeutmigsunterschied zwischen der uiunittel-
baren Anknüpfung des Objccts und der Anknüpfung mittelst PrJi-
Position. Denn nicht in t«.Ac mid ta-Ao, nicht in cuir und ccr
Hegt ein verschiedener Sinn, sondern in der directen oder indireeten
Constnictiou des Verbums . und es ist nur eine zufUllig hinzu*
kommende Erscheinung, dass im ersteren Falle durch die Ver*
rückung der Betonung das Verbura eine lautliche Verkünsung
erleidet. Hier auf syntactischem Gebiet liegt die Begabung AbeU
und es wäre zu wünschen, dass er sich ganz diesem dankbaren
Felde zuwende. Leider scheint dazu wenig Aussicht., seine neueste
Schrift bewegt, sich vielmehr ganz auf dem Gebiet, das ihm das
verhängnissvollste ist. auf dem der Etymologie. Was er hierin
JB den betreffenden Theilen der , Koptischen Untersuchungen' nnd
in der erwähnten Brochüre vorbringt ist derart, dass es eine ernst-
hafte Besprechung nicht verlolmt. Die angeblichen Laut^esetae,
der polarisch« Bedoutungswechsel mit oder ohne gleichzeitige Meta-
these der Wui-zelconsonant«n und ähnliches mehr erinnern im die
schlimmsten Leistungen früherer Jahrhunderte auf diesem Gebiete.
habe ich auf der Generalversammlung der D. M. G. in l.tera
2. Oct. d. J. einen Vortntp ^jehalt'Psn und zwar verbunden mit
üntersucbung-eu über die versehietlencn Gnmdjirintnpien der Metrik
im Arabischen, Hebrftistlien und Arnmäischeii. Ich IjurücksiL'btif^«
dabei die saeblieheu Einwendnngen des Hm. La^arde (in den Gott.
Nachrichten Nr. 10 d. .1.). wükreud ich selbstverständlich das
Nichtsaehliche , was er nach seiner Weise eimnischt , bei Seite
Hess. Mein Vortrag wird, wie dies herkf'Jnunlich ist, erst im
nächsten Jahrgänge der Zeitschrift erscheinen. Ueber Einen
Punkt nur seien mir schon hier einige Bemerkungen gestattet. -
Von der Insthrift htgeu die iwei Cupieu von Bart.heletny und
Lanci vor. Die Zaverltlssigkeit beider Mönner ist bekannt.
Ueberdies hatte Gesenius zwei Abzeiehmingen eines in Paris
aufbewahrten Gypsabdi-ucke« der Inschrift vor sich (moiiunj. p.
228). unter diesen Umständen durfte man voraussetzen, bei
dem Erklilnmgs versuch tiic-lit durch einen ganx uctöiehem Text
irregeleitet zu werden. Dennocli luitte ich in Betreff einiger
Minutieu eine Vergleiehung des Originals als wünsfbeiiswertli be-
zeichnet Hs. oben 8. 193). Hierdurch venmlasst hatte Hr. Prof.
Bruston in Montaubau die Güte, mii- die Notizen /.ur Verfügung
zn stellen, die er sich 3 Jahre vorher bei einer Collation des
Originals gemacht hatte. Hr. J. Dei-enbourg, an den ie!i rnich zu-
gleich wandte, hatte den von Oesenius erwllhnten Gyp.sabdruck
nicht auffinden können, schrieb mir aber, dass er unlängst eine
vorzügliche Phi>togi*aphie benutzt , die er .augenblicklich nicht zur
Hand habe, und veranlasste deren Besitzer. Hrn. Clermunt-Guimeau,
dass er dieselbe mit sehr dajikcni.swerlher Bereitwilligkeit mir zur
Benutzung übersandte, so dass ich sie in Gera den Fachgeuosaen
vorlegen konnte. Alle diese Collationen haben keine Modification
meiner AuÜ'assung der Inschrift, ihres durch die Sprache Kanaans
stark beeinrtuHsten Dialektes ts. oImmi 197t und ihrer dicliterischen
Form nöthig gemacht. Freilich zeigt »lie Photograplue hinter y^^
n-On nur eine starke BescLildigung des iSteines. Hr. Bruston
I
I
I
I
768
hatte sich angemerkt, dass nach dem Eindruck, den das Original
mache, das Ghtnze mit jenen Worten zu schliessen scheine. Aber
das ist dem Sinne nach schlechterdings nicht möglich. Lanci's
Zuverlässigkeit hat sich schon in einem früheren Falle der Skepsis
gegenüber bewährt (vgl. Ztschr. XVm 633, XXIV 232 f.). Dass
er wirklich, wie er ausdrücklich versichert, ganz ohne Bücksicht
auf seine Deutung der Worte, die noch schwach erkennbaren
Spuren der letzten Buchstaben mit der scrupulösesten Genauigkeit
festgestellt hat (s. seine von Ges. citirte Schrift p. 16. 43), das
ist gegenüber jedem etwaigen Verdacht besonders auch dadurch
zweifellos, dass er selber den einfachen Sinn der betreffenden Worte
völlig missverstanden hat, wie das schon der scharfsinnige Beer
als sicheres Kriterion der graphischen Bichtigkeit hervorhob. Lanci
fand die Inschrift in einer feuchten Wand eingemauert: sie scheint
eben seitdem nicht unbedeutend gelitten zu haben. Sollte er da-
her in der That hinsichtlich jener letzten Buchstaben unser einziger
Gewährsmann bleiben, so wird doch Gesenius Becht behalten,
wenn er sagt: Lancias litterarum octo vestigia aniroadvertit et
satis feliciter supplevit.
Schlottmann.
Zar Nachricht.
Der S. 584 dieses Bandes von Hm. Prof Kuhn geäusserte
Wunsch, über den Verbleib der von Hm. G.-C. Dr. Blau ZDMG
Vn, 400 flF. besprochenen HS. unterrichtet zu werden, veranlasst
die Unterzeichnete zu dem Hinweis, dass gedachte HS. mit der
von Hm. Blau der Gesellschaft geschenkten und Bd. X\^U S. 394
sub No. 301 verzeiclmeten identisch ist.
Halle. Bibliothek der D. M. G.
769
Namenregister ^).
•Abel 763
Aufrecht 573. 575. 734
Deecke 871
Erman 766
Fleucher 225
Fraukl 221
Gabelentz (v. d.) . . . . 153. ÖOt
•Oautier 222
Goldächmidt 99
Goldziher 341
Grseter 665
*Guiey.H!M) 595
Halivy 167. 206. 395
Himly 397. 399
Hofifmann (G.i 736. 763
Iloltzmann 290
Hommel 177. 708
Jacobi 509
'Kaofinann 213
*Klamroth 738
•KoSut 597
Kuhn (E.) 684
♦Lagarde (de) 401
Leblois 597
•Leßbure 595
Loth .581
Hordtmann (A. D.) 724
Mordtmann (J. H.^ . . 200. 203. 552
Müller (A.) 388. 787
Mfiller TD. H.) . . *203. 642. 585
Nestle 465. 735. *7S6
Nöldeke .... 199. 410. 570. 695
Philipp! 21
Bedslob (G.) 788
Beinisch 415
Schindler 535
Sehlottmanu 187. 767
•Schwartz 738
Spiegel 716
Spreuger 1
Steinschneider .... 392. 728
*Strauss (v.) 153
Thorbecko 223. 600
Weber 212. 414
*Wellhaiisen 586
Wiedemann (A.) 113
Wiedemann (E.) 575
Wolff (M.) 694
Saohregifiter.
Aitareyäranyaka, über eine Stelle
dea 573
AiDinadate»-Elagabalas ... 733
aiia 99
Apollo, der semitische .... 552
Arabische Aerzte und deren
Schriften 728
«Y^er.ursprünglichesSubstantiT etc. 708
BerichÜgongen. . . (vor) 1. 414. 600
Bibliotheca Indica (angex.) . . 411
Chemie der Araber, cnr . . . 575
Chinesischen Grammatiken. Bei-
trag zur Geschichte der. etc. 601
^bhana stutayas des ^o^haiia
mnni, die 5<>1>
Drockfehlergcschichte, eine . . I«m;
Egyptischen Dynastie, Geschichte
der XVm 113
1) Die mit * Bezeichneten sind nicht Verfasser.
49*
770
Sachregister.
Emanot we-Deot, Bomerkungen
zum Wortlaute dor . . . . 694
Epigraphik, zar semitischeii . . 187
Hinyarischer Fand, ein neuer 200
Ibn ul-Öezzar's Adnüniculnm 728
Indra nach den Vorstellungen des
Mah&bhärata 290
Inschrift (ägyptisch - aramäische)
von -Carpentras 206
— — , Metrum und Reim in
der 187. 767
Inschriften, christlich-palästinen-
sische 199
Inscriptions du Safa, le d^chifire-
ment des 167
Jakob Tou Edessa über den Schem
hammephorasch u. a. Gottes-
namen 465. 735
Ki^änier im Awesta . . . . 570
kart kert gird, über die Endung,
in Städtenamen 724
Keilschrift, Ursprung dor alt-
persischen 871
kilim c= klam 107
Kurgvolkes, die Lieder des . . 665
Mfinzo von der malaiischen Halb-
insel 399
M]rthoIogi.<«che MisccUen . . . 55S
Nunation und Mimation . . . 548
Pandit, the (angez.) .... 808
parinta 110
Polemik, muhammedanische,gegen
Ahl al-kitäb 341
Polemischen Literatur, zur 388. 737
Präkrtica 99
RQckorts Grammatik, Poetik und
Rhetorik der Perser, zu . . 885
Sahosprache 415
Schi-king-üebersetzung , Proben
aus einer 153
Schulfiichor und Scholastik der
Muslimo 1
Ssemnanischon Dialoct, Bericht
über den 535
Sumerischen Forschung , die
neueren Resultate der . . 177
sumir == smar 107
Tabari-Handschrift, über eine . 581
Tutmes UI 113
▼ahutta 104
Varena 716
vimbhi = vismi 109
Zwei, das Zahlwort, im Semi-
tischen 81
Erklärung.
In Bezag awf die dem letzten Hefte der ZDMG beigelegte
Mitthefhnuj des Hm. Prof. Chwolson. deren Inhalt gegen meine
ausführliche Auseinandersetzung im Catalog der hiesigen hebr.
Handschriften, und namentlich in den „Altjüdischen Denkmälern
aus der Krim" (M^moires der hiesigen Akademie der Wissen-
schaften) gerichtet ist — sehe ich mich zu erklären veranlasst,
dass, obwohl ich schon jetzt im Stande bin nachzuweisen, dass
die Folgerungen, die Chwolson aus seinen angeblich neuen Funden
ziehen will, nicht stichhaltig, ja unmöglich sind, ich dennoch
warten will, bis die neuau^efundenen Grabsteine nach Petersburg
kommen und mir zugänglich sein werden.
St. Petersburg 1. Nov. 1878.
Dr. Albert Harkavy.
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